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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehflügeltürbetätiger sowohl für die Standardmontage an Türblatt, Türrahmen oder Wand sowie für die im Boden versenkte Montage.
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Der Stand der Technik kennt Türschließer und Türöffner, die entweder an ein Türblatt oder an die Außenseite eines Türrahmens bzw. einer Wand zu montieren sind oder im Boden unter der Tür versenkt sind. Die vorbekannten Türbetätiger bestehen in der Regel aus einem Gussgehäuse, in dem eine Schließerfeder und eine Antriebsmechanik untergebracht ist. Aus dem Gussgehäuse heraus erstreckt sich eine Abtriebsachse. Auf dieser Abtriebsachse ist außerhalb des Gussgehäuses ein Hebel montiert. Dieser Hebel überträgt die Kraft auf das Türblatt bzw. vom Türblatt auf den Türrahmen. Bei der Bodenmontage ist die Abtriebsachse der Türbetätigers direkt mit der Drehachse des Türblatts verbunden. Diese vorbekannten Türbetätiger sind aufgrund des Gussgehäuses aufwendig und teuer in der Herstellung. Ferner steht das Gussgehäuse einem modularen Aufbau entgegen. So ist hier durch die Gussform der Bauraum für die Dämpfung und die Federung stets fest vorgegeben.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Drehflügeltürbetätiger bereitzustellen, welcher bei einfacher und kostengünstiger Herstellung und Montage einen modularen Aufbau ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Gegenstand.
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Somit wird die Aufgabe gelöst durch einen Drehflügeltürbetätiger, umfassend ein Gehäuse mit einer Grundplatte, eine auf der Grundplatte um eine Abtriebsachse drehbeweglich gelagerte Abtriebscheibe, wobei die Abtriebsachse zur drehfesten Verbindung mit einem Hebel oder zur direkten, drehfesten Verbindung mit einer Drehachse der Drehflügeltür ausgebildet ist, eine im Gehäuse angeordnete Federeinheit als Energiespeicher für eine Schließ- oder Öffnungsbewegung der Drehflügeltür, wobei die Federeinheit zur gegenseitigen Kraftübertragung mit der Abtriebscheibe verbunden ist, und zumindest einen im Gehäuse angeordneten Dämpfer zum Dämpfen der Schließ- und/oder Öffnungsbewegung der Drehflügeltür, wobei der Dämpfer zur gegenseitigen Kraftübertragung mit der Abtriebscheibe verbunden ist, und als eigenständiges, vom Gehäuse unabhängiges Modul ausgebildet ist.
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Im Folgenden wird aus Gründen der Übersichtlichkeit meist von einem Dämpfer gesprochen. Ebenso bevorzugt ist es vorgesehen, dass mehrere Dämpfer sowohl in Parallel- als auch in Reihenschaltung angeordnet sind.
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In den vorbekannten Türbetätigern ist das Gehäuse stets als Gussteil ausgebildet. Im Regelfall befindet sich in dem Gussteil eine zylindrische Bohrung. In dieser zylindrischen Bohrung wiederum ist ein hydraulischer Dämpfungskolben geführt. Bei vorliegender Erfindung soll aus Kostengründen kein fluid- oder gasdichtes Gehäuse verwendet werden. Somit muss der Dämpfer hier als ein unabhängiges, für sich genommen dichtes Modul ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass kein Bestandteil des Dämpfers einstückig mit dem Gehäuse oder einem Gehäusebestandteil ausgebildet ist, und/oder dass kein Bestandteil des Dämpfers mit dem Gehäuse oder einem Gehäusebestandteil urgeformt ist, und/oder dass kein Bestandteil des Dämpfers in das Gehäuse oder einem Gehäusebestandteil geformt wurde. Des Weiteren ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Dämpfer unabhängig vom Gehäuse fluid- und/oder gasdicht ist. Ferner bevorzugt ist es, dass der Dämpfer einen mit Gas oder Fluid gefüllten Dämpferzylinder und einen im Dämpferzylinder geführten Dämpfungskolben umfasst. Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Federeinheit stets gegen den Dämpfer wirkt, so dass der vollständige Öffnungs- und/oder Schließweg der Drehflügeltür gedämpft wird. Ferner bevorzugt dämpfen der oder die Dämpfer die vollständige Öffnungsbewegung und/oder die vollständige Schließbewegung der Drehflügeltür. Besonders bevorzugt sind der oder die Dämpfer so ausgebildet, dass sie auf Zug und/oder Druck dämpfen.
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Bevorzugt umfasst das Gehäuse des Drehflügeltürbetätigers eine der Grundplatte gegenüberliegende Deckplatte. Insbesondere befindet sich die Abtriebscheibe, die Federeinheit und der Dämpfer samt Übertragungseinheit zwischen Grundplatte und Deckplatte. Besonders bevorzugt ist/sind ein oder mehrere Abstandshalter in Form eines Kunststoffteils und/oder einer Metallhülse zwischen Grundplatte und Deckplatte angeordnet.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Abtriebsachse eine mit der Abtriebscheibe einstückige oder mit der Abtriebscheibe drehfest verbundene Welle umfasst, wobei die Welle in der Grundplatte und/oder Deckplatte mittels Gleit- oder Wälzlagern gelagert ist. Bevorzugt ist anstatt der Wälz- oder Gleitlagerung in der Deckplatte eine Anlaufscheibe auf der Innenseite der Deckplatte angeordnet. Bevorzugt reicht die Welle durch die Deckplatte und/oder Grundplatte hindurch und stellt somit eine Schnittstelle für den Hebel oder direkt für die Drehachse des Türflügels (bei Bodenmontage) dar. Bevorzugt erstreckt sich die Welle durch die Deckplatte und die Grundplatte. Somit kann der Türbetätiger beidseitig, also für DIN-links und DIN-rechts, verwendet werden.
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Besonders bevorzugt ist das Gehäuse, insbesondere die Verbindung von Grundplatte und Deckplatte, nicht fluiddicht und nicht gasdicht ausgebildet. Dadurch, dass der Dämpfer als eigenständiges und für sich dichtes Modul verwendet wird, bedarf es keiner dichten Ausführung des Gehäuses. Dadurch kann der erfindungsgemäße Drehflügeltürbetätiger sehr einfach und kostengünstig hergestellt werden. Alternativ kann, insbesondere für einen Bodentürschließer, das Gehäuse fluiddicht sein, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Grundplatte und/oder Deckplatte mit jeweils einer einheitlichen Wandstärke, insbesondere gleich oder kleiner 5 mm, insbesondere gleich oder kleiner 3 mm, ausgeführt sind, wobei Wandstärken mit Abweichungen von +/–2 mm, insbesondere +/–1 mm, noch als einheitliche Wandstärken definiert sind. Besonders bevorzugt sind die Grundplatte und/oder die Deckplatte aus Blech oder Kunststoff gefertigt.
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In weiterer bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Abtriebscheibe auf der Mantelfläche eine Steuerkurve, insbesondere Nockenkontur, umfasst. Unter Nockenkontur ist zu verstehen, dass sich der Radius der Abtriebscheibe zumindest in einem bestimmten Bereich kontinuierlich verändert. Der Drehflügeltürbetätiger umfasst bevorzugt des Weiteren eine Druckrolle zur Kraftübertragung zwischen der Federeinheit und der Abtriebscheibe. Diese Druckrolle wälzt auf der Steuerkurve der Abtriebscheibe.
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Alternativ zu dieser Kraftübertragung mittels Nockenkontur und Druckrolle ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abtriebscheibe eine Zahnradkontur umfasst. Hierbei ist die Mantelfläche der Abtriebscheibe als Zahnrad ausgebildet. Mit der Abtriebscheibe steht dann ein weiteres Zahnrad oder eine Zahnstange im Eingriff. Über dieses weitere Zahnrad oder die Zahnstange wir die Kraft auf die Federeinheit übertragen.
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In bevorzugter Ausführung umfasst der Drehflügeltürbetätiger eine Übertragungseinheit zur gegenseitigen Kraftübertragung zwischen der Abtriebscheibe und dem Dämpfer. Der Dämpfer kann dabei auch direkt mit der Federeinheit verbunden sein. Hierbei ist dann bevorzugt vorgesehen, dass ein Ende des Dämpfers mit einem linear beweglichen Ende der Federeinheit fest verbunden ist und das andere Ende des Dämpfers mit einem festen Ende der Federeinheit fest verbunden ist. Bei dieser Anordnung sind der Federweg und der Dämpferweg identisch.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Übertragungseinheit zur Umwandlung zwischen der rotatorischen Bewegung der Abtriebscheibe und einer linearen Dämpfungsbewegung des Dämpfers ausgebildet ist. Hier empfiehlt sich ein Dämpfer, bestehend aus Zylinder und darin geführtem Dämpfungskolben.
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In weiterer bevorzugter Ausbildung ist ein festes Ende des Dämpfers starr oder drehbeweglich im Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte, gelagert. Das andere, linear bewegliche Ende wird mit der Übertragungseinheit verbunden. In besonders bevorzugter Ausführung ist das bewegliche Ende des Dämpfers die Kolbenstange, welche mit dem Dämpfungskolben verbunden ist. Der Zylinder des Dämpfers wird sodann fest oder drehbeweglich im Gehäuse gelagert.
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In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Übertragungseinheit als Schlitten (auch als Laschenwagen bezeichnet) mit der Druckrolle und einer Gegenrolle ausgebildet ist, wobei die Druckrolle und die Gegenrolle beidseitig der Abtriebscheibe auf der Steuerkurve, insbesondere auf der Nockenkontur, abwälzen. Die Druckrolle und die Gegenrolle sind dabei beabstandet voneinander in dem Schlitten gelagert. Die Achsen dieser beiden Rollen stehen parallel zur Abtriebsachse. Zwischen der Gegenrolle und der Druckrolle befindet sich die Abtriebscheibe. Der Schlitten ist bevorzugt linear gelagert im Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte. Der verwendete Dämpfer dämpft hier bevorzugt sowohl in Zug- als auch Druckrichtung. Die Linearführung ist entweder als Gleitführung oder als Rollenführung mit Wälz- oder Gleitlagern ausgeführt. Als weitere Alternative kommt hier bevorzugt eine Wälzkörperlagerung zum Einsatz. Der Vorteil des Schlittens ist, dass in beide Richtungen (Öffnungs- und Schließbewegung der Tür) Kraft- und Bewegung übertragen werden kann. Hierdurch ist es auf einfache Art möglich, mit einem Dämpfer in beide Bewegungsrichtungen des Türbetätigers zu dämpfen. Die Übertragungseinheit ist relativ reibungsarm, so dass ein hoher Wirkungsgrad des Türbetätigers erreicht werden kann.
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Vorteilhafterweise sind die Druckrolle und die Gegenrolle zwischen zwei parallelen, plattenförmigen Elementen des Schlittens gelagert. Die beiden plattenförmigen Elemente des Schlittens sind bevorzugt steif miteinander verbunden. Durch diese Ausbildung des Schlittens ist sichergestellt, dass die Kraft zwischen Abtriebscheibe und Dämpfer bzw. Federeinheit symmetrisch erfolgt. Somit wird ein Verkanten der Übertragungseinheit weitgehend vermieden.
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Ferner bevorzugt ist es, dass der Schlitten zur direkten Kraftübertragung auf die Federeinheit und auf den Dämpfer ausgebildet ist. Infolgedessen ist der Dämpferweg und der Federweg identisch.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist vorgesehen, dass der Dämpfer im Inneren einer spiralförmigen Druckfeder der Federeinheit angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird der erfindungsgemäße Türbetätiger sehr kompakt. Insbesondere können auch mehrere Federn und/oder mehrere Dämpfer vorgesehen sein. Bevorzugt ist dann jeweils ein Dämpfer in je einer Spiralfeder angeordnet.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass ein festes Ende der Federeinheit am Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte, montiert ist. Dieses feste Ende der Federeinheit ist hier entweder starr oder drehbeweglich gelagert. Das andere, linear bewegliche Ende der Federeinheit ist, wie bereits beschrieben, entweder über eine Druckrolle mit der Steuerkurve der Abtriebscheibe verbunden oder wird über eine Zahnstangen/Zahnrad-Übersetzung mit der Abtriebscheibe verbunden. Das linear bewegliche Ende der Federeinheit ist besonders bevorzugt in einem Schlitz und/oder in einer Nut und/oder auf einem Steg des Gehäuses, insbesondere der Grundplatte, linear beweglich gelagert. Zwischen der Feder den Federn und der Lagerung des festen Endes befindet sich bevorzugt eine Federverstelleinheit zum Einstellen der Schließkraft.
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Die Federeinheit umfasst besonders bevorzugt mehrere, insbesondere zwei oder drei, parallel angeordnete Druckfedern. Weiter bevorzugt umfasst die Federeinheit am festen Ende und/oder am linear beweglichen Ende je eine Druckfederaufnahme. Die Druckfeder bzw. die mehreren Druckfedern sind in Taschen der Druckfederaufnahme eingesteckt oder sind auf Bolzen der Druckfederaufnahme aufgesteckt. Besonders bevorzugt sind am linear beweglichen Ende und/oder am festen Ende alle Druckfedern mit einer gemeinsamen Druckfederaufnahme verbunden. Somit ist stets ein gleicher Federweg aller Druckfedern sichergestellt.
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Besonders bevorzugt ist der Drehflügeltürbetätiger, insbesondere die Federeinheit und die Abtriebscheibe, zum Bewegen der Drehflügeltür über zumindest 45°, insbesondere zumindest 90°, insbesondere zumindest 120°, ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass eine Lagerstelle der Abtriebscheibe und/oder eines Dämpfers und/oder der Federeinheit im Gehäuse gleichzeitig als Montagepunkt für das Gehäuse an dem Sturz ausgebildet ist. Das heißt, dass beispielsweise eine Verschraubung des Drehflügeltürbetätigers mit dem Sturz eines Türrahmens durch die feste oder drehbewegliche Lagerung des festen Endes des Dämpfers hindurch verläuft.
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Im Folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der begleitenden Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:
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1 einen erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätiger nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 eine Übertragungseinheit des erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers nach dem ersten Ausführungsbeispiel,
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3 eine Übertragungseinheit des erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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4a–d diverse Lagerungen einer Abtriebscheibe eines erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers gemäß allen Ausführungsbeispielen,
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5 den erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers gemäß allen Ausführungsbeispielen mit vollständigem Gehäuse, und
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6 den erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers gemäß allen Ausführungsbeispielen mit vollständigem Gehäuse und Abdeckung.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätiger (im Folgenden Türbetätiger) 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Der Türbetätiger 1 umfasst ein Gehäuse 2, bestehend aus einer Grundplatte 3 und einer der Grundplatte 3 gegenüberliegenden Deckplatte 65 (siehe 5). Die Grundplatte 3 umfasst an allen vier Außenseiten Abkantungen 23. Diese Abkantungen stehen im 90°-Winkel zur Grundfläche der Grundplatte 3. Des Weiteren umfasst der Türbetätiger 1 eine Abtriebscheibe 5. Die Abtriebscheibe 5 ist um eine Abtriebsachse 4, ausgebildet als Welle 75, drehbeweglich auf der Grundplatte 3 gelagert.
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Die als Welle 75 ausgebildete Abtriebsachse 4 umfasst ein Hebelauge 69 (siehe 5, 6). Dieses Hebelauge 69 ist hier als Innenmehrkant ausgebildet. Bei Verwendung des Türbetätigers 1 als Standard-Türschließer oder -Türöffner wird ein Hebel über das Hebelauge 69 drehfest mit der Abtriebsachse 4 verbunden. Das andere Ende des Hebels stützt sich beispielsweise an einer Gleitschiene am Türflügel oder Türrahmen ab. Bei Verwendung des Türbetätigers 1 als Bodentürschließer wird eine Drehachse des Türflügels, insbesondere koaxial, direkt über dieses Auge 69 mit der Abtriebsachse 4 drehfest verbunden.
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Wie insbesondere in den 5 und 6 zu sehen ist, erstreckt sich die Welle 75 durch die Grundplatte 3 oder eine Deckplatte 65 hindurch. Dadurch ist das Hebelauge 69 auch außerhalb des Gehäuses 2 zugänglich. In besonders bevorzugter Ausführung erstreckt sich die Welle 75 in beiden Richtungen aus dem Gehäuse 2 heraus. Das bedeutet, dass die Welle 75 sowohl die Grundplatte 2 als auch die Deckplatte 65 durchbricht. Somit kann der Türbetätiger 1 beidseitig, also für DIN-rechts und DIN-links, verwendet werden.
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Des Weiteren umfasst der Türbetätiger 1 eine Federeinheit 7, eine Übertragungseinheit 8 und einen Dämpfer 9. Zur Kraftübertragung zwischen der Federeinheit 7 und der Abtriebscheibe 5 ist eine Druckrolle 11 vorgesehen. Die Federeinheit 7 und die Übertragungseinheit 8 sind hier ebenfalls auf der Grundplatte 3 gelagert. Alternativ ist es auch möglich, diese Elemente auf der Deckplatte 65 zu lagern.
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Die Federeinheit 7 umfasst eine Druckfedern 12. Ferner umfasst die Federeinheit 7 ein linear bewegliches Ende 13, ausgebildet als erste Druckfedernaufnahme bzw. als Anschlag für die Druckfeder 12, und ein festes Ende 14, ausgebildet als zweite Druckfedernaufnahme bzw. als Anschlag für die Druckfeder 12. Die zweite Druckfedernaufnahme 14 umfasst eine Federverstelleinheit 15 zum Einstellen der Schließkraft der Federeinheit 7. Die erste Druckfedernaufnahme 13 ist linearbeweglich. Die zweite Druckfedernaufnahme 14 ist mit einem starren oder drehbeweglichen Lager 17 der Federeinheit 7 gegenüber der Grundplatte 3 gelagert. Das Lager 17 der Federeinheit 7 ist gleichzeitig auch ein Lager 21 des Dämpfers 9. Die Deckplatte 65 umfasst bevorzugt eine Aussparung über der Federverstelleinheit 15, so dass die kleinen Sacklöcher am Umfang der Federverstelleinheit 15 zugänglich sind. Über die Sacklöcher kann die Federverstelleinheit 15 rotiert werden und so die Federkraft eingestellt werden.
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Der Dämpfer 9 umfasst einen Dämpferzylinder 18 und einen in dem Dämpferzylinder 18 geführten Dämpfungskolben 19. Der Dämpfungskolben 19 ist mit einer Dämpferkolbenstange 20 verbunden. Der Dämpferzylinder 18 ist mittels eines starren oder drehbeweglichen Lagers 21 des Dämpfers 9 gegenüber der Grundplatte 3 gelagert. Am freien Ende der Dämpferkolbenstange 20 befindet sich die Verbindung 22 zur Übertragungseinheit 8. Die Verbindung 22 zwischen Dämpfer 9 und Übertragungseinheit 8 kann drehbeweglich, insbesondere mit einer Drehachse parallel zur Abtriebachse 4, oder starr ausgeführt sein.
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Die Übertragungseinheit 8 umfasst einen Schlitten 47. In diesem Schlitten 47 sind eine Druckrolle 11 und eine Gegenrolle 48 jeweils drehbeweglich gelagert. Die Achsen von Druckrolle 11 und Gegenrolle 48 stehen parallel zur Abtriebsachse 4. Zwischen der Druckrolle 11 und der Gegenrolle 48 befindet sich die Abtriebscheibe 5. Die Druckrolle 11 und die Gegenrolle 48 rollen bzw. wälzen jeweils auf der Steuerkurve, insbesondere der Nockenkontur 32, der Abtriebscheibe 5.
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Der Schlitten 47 ist mittels einer Linearführung 52 linearbeweglich gegenüber dem Gehäuse 2, insbesondere der Grundplatte 3, gelagert.
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2 zeigt die Übertragungseinheit 8 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel im Detail. Zu sehen ist der Schlitten 47 mit seiner schematisch dargestellten Linearführung 52, die Abtriebscheibe 5, der Dämpfer 9 und die Federeinheit 7. Der Schlitten 47 umfasst ein erstes plattenförmiges Element 50 und ein dem ersten plattenförmigen Element 50 gegenüberliegendes zweites plattenförmiges Element 51. Zwischen diesen beiden plattenförmigen Elementen 50, 51 sind die Druckrolle 11 und die Gegenrolle 48 angeordnet. Die beiden plattenförmigen Elemente 50, 51 sind über die quer zu den plattenförmigen Elementen 50, 51 stehende Basis 53 miteinander starr verbunden. Der Schlitten 47, insbesondere das erste und zweite plattenförmige Element 50, 51, umfasst insgesamt vier Achsträger 54. Diese vier Achsträger 54 erstrecken sich senkrecht zur Basis 53. Jeweils zwischen zwei Achsträgern 54 ist die Druckrolle 11 bzw. die Gegenrolle 48 gelagert. Hierzu umfasst die Druckrolle 11 eine Druckrollenachse 30. Die Gegenrolle 48 umfasst eine Gegenrollenachse 49.
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Die Abtriebscheibe 5 weist an ihrer Mantelfläche eine Steuerkurve, insbesondere Nockenkontur 32, hier ausgebildet als herzförmige Nockenkontur, auf. Die Druckrolle 11 und die Gegenrolle 48 wälzen auf dieser Nockenkontur 32.
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Im Folgenden wird anhand der 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Übertragungseinheit 8 gezeigt. Dabei werden gleiche oder funktionell gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel versehen. Das zweite Ausführungsbeispiel entspricht in seiner Funktion und in seinem Aufbau dem ersten Ausführungsbeispiel mit Ausnahme der Konstruktion der Übertragungseinheit. Manche Bauteile sind hier nur schematisch dargestellt oder der Übersichtlichkeit halber ausgeblendet. Letztendlich ergibt sich jedoch die gesamte Konstruktion des Türbetätigers 1 in allen Ausführungsbeispielen in Kombination mit der Darstellung aus 1.
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3 zeigt die Übertragungseinheit 8 nach dem zweiten Ausführungsbeispiel. Hier umfasst die Übertragungseinheit 8 wiederum den Schlitten 47, welcher linear geführt ist entlang der Linearführung 52. Der Schlitten 47 ist hier kastenförmig ausgeführt. In den beiden plattenförmigen Elementen 50, 51 ist jeweils eine Aussparung für die Abtriebsachse 4 vorgesehen. An seiner Unterseite, also der der Basis 53 gegenüberliegenden Seite, ist der kastenförmige Schlitten 47 offen. Hier greift der nicht dargestellte Hebel 6, welcher insbesondere einstückig mit der Abtriebscheibe 5 gefertigt ist, in den Schlitten 47 ein. Die Verbindung 22 zwischen dem Schlitten 47 und dem Dämpfer 9, insbesondere der Kolbenstange 20 und/oder der Federeinheit 7, ist in diesem Ausführungsbeispiel auf Höhe der Abtriebsachse 4, der Druckrollenachse 30 und der Gegenrollenachse 49 angeordnet. Hier schneidet eine imaginäre Verlängerung der Kolbenstange 20 des Dämpfers 9 die Abtriebsachse 4, insbesondere auch die Druckrollenachse 30 und/oder die Gegenrollenachse 49.
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Die 4a–d zeigen verschiedene Möglichkeiten zur Lagerung der Abtriebscheibe 5 im Gehäuse 2. Diese Lagerungen sind bevorzugt auf alle Ausführungsbeispiele anzuwenden. Gezeigt wird jeweils die Abtriebscheibe 5 zwischen der Grundplatte 3 und der Deckplatte 65.
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In den 4a–d werden Wälzlager 67, 68 und Gleitlager 66 vorgestellt. Es ist jedoch stets möglich, Gleitlager durch Wälzlager und umgekehrt auszutauschen. Die Abtriebscheibe 5 ist in allen vier Varianten entweder einstückig mit der Welle 75 gefertigt oder die beiden Bauteile werden separat gefertigt und drehfest miteinander verbunden.
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4a zeigt eine Lagerung der Welle 45 mittels einem ersten Wälzlager 67 in der Grundplatte 3 und einem zweiten Wälzlager 68 in der Deckplatte 65. Die Welle 75 tritt hier sowohl durch die Grundplatte 3 als auch durch die Deckplatte 65 hindurch und weist auf beiden Enden ein Hebelauge 69 auf.
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4b zeigt die Gleitlager 66 als Bundlager. Es wird ein Bodenlager gezeigt. Die Welle 75 ist hier drehfest mit der Abtriebscheibe 5 verbunden. Das Hebelauge 69 rotiert zusammen mit der Abtriebscheibe 5.
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4c zeigt eine Ausbildungen der Welle 75 als Wellenstumpf. Hier erstreckt sich die Welle 75 von der Abtriebscheibe 5 aus lediglich in eine Richtung, nämlich durch die Grundplatte 3 hindurch. Gegenüber der Grundplatte 3 ist die Welle 75 mittels dem ersten Wälzlager 67 gelagert. Zwischen der Abtriebscheibe 5 und der Deckplatte 65 befindet sich eine Anlaufscheibe 70.
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4d zeigt eine ähnliche Lagerung wie in 4c mit der Ausnahme, dass anstatt des ersten Wälzlagers 67 ein Gleitlager 66 zwischen der Welle 75 und der Grundplatte 3 verwendet wird. Das Gleitlager 66 ist hier abgewinkelt und bildet somit eine axiale Lagerung des Übertragungszahnrades 24. Zwischen der Abtriebscheibe 5 und der Deckplatte 65 ist wiederum die Anlaufscheibe 70 vorgesehen.
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Die 5 und 6 zeigen den Türbetätiger 1 mit vollständigem Gehäuse 2 für alle Ausführungsbeispiele.
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Wie insbesondere in 5 zu sehen ist, befindet sich die Deckplatte 65 gegenüber und parallel zur Grundplatte 3. Darüber hinaus umfasst die Deckplatte 65 zu den Abkantungen 23 der Grundplatte 3 komplementäre Abkantungen. 5 zeigt beispielhaft für das erste Ausführungsbeispiel die Ausbildung von Lager- und Befestigungsstellen direkt in der Grundplatte 3. So sind hier Laschen nach innen gebogen, welche als Linearlager 16 für die Federeinheit 7 und/oder als Linearlager 52 für den Schlitten 47 genutzt werden.
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6 zeigt, wie das Gehäuse 2 für einen ästhetisch ansprechenden Abschluss mit einer Abdeckung 10 versehen ist. Die Abdeckung 10 weist eine Aussparung für die Welle 75 auf. Die Abdeckung 10 erfüllt keinerlei tragende oder stabilisierende Funktion.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehflügeltürbetätiger
- 2
- Gehäuse
- 3
- Grundplatte
- 4
- Abtriebsachse
- 5
- Abtriebscheibe
- 7
- Federeinheit
- 8
- Übertragungseinheit
- 9
- Dämpfer
- 10
- Abdeckung
- 11
- Druckrolle
- 12
- Druckfeder
- 13
- linear bewegliches Ende/erste Druckfederaufnahme
- 14
- festes Ende/zweite Druckfederaufnahme
- 15
- Federverstelleinheit
- 17
- starres/drehbewegliches Lager der Federeinheit
- 18
- Dämpferzylinder
- 19
- Dämpfungskolben
- 20
- Dämpferkolbenstange
- 21
- starres/drehbewegliches Lager des Dämpfers
- 22
- Verbindung zur Übertragungseinheit
- 23
- Abkantungen
- 30
- Druckrollenachse
- 32
- Nockenkontur
- 47
- Schlitten
- 48
- Gegenrolle
- 49
- Gegenrollenachse
- 50
- erstes plattenförmiges Element
- 51
- zweites plattenförmiges Element
- 52
- Linearführung des Schlittens
- 53
- Basis
- 54
- Achsträger
- 65
- Deckplatte
- 66
- Gleitlager
- 67
- erstes Wälzlager
- 68
- zweites Wälzlager
- 69
- Hebelauge
- 70
- Anlaufscheibe
- 75
- Welle