DE102011018440A1 - Leitungsführungseinrichtung mit einer Rückstelleinheit und Roboter mit einer solchen Leitungsführungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine Leitungsführungseinrichtung zum Führen von Leitungen, Schläuchen oder dergleichen zwischen zwei relativ zueinander beweglichen Anschlusspunkten umfassend eine Mehrzahl von gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern sowie auf einen Roboter mit wenigstens einer teilweise außenseitig verlaufenden Leitungsführungseinrichtung zum Führen von Leitungen, Schläuchen oder dergleichen, die wenigstens einen räumlich ausdehnbaren Abschnitt aufweist.
- Zum Führen von Leitungen, Kabeln oder dergleichen zwischen einem ortsfesten Anschluss und einem beweglichen Anschluss werden Leitungsführungseinrichtungen verwendet, die auch als Energieführungseinheiten oder Energieführungsketten bezeichnet werden. Die Leitungsführungseinrichtungen können unterschiedlich ausgebildet sein. So sind bspw. Leitungsführungseinrichtungen bekannt, die aus Kettengliedern bestehen, die gelenkig miteinander verbunden sind. Die Kettenglieder können einstückig oder mehrteilig ausgebildet sein. Ein Kettenglied umfasst zwei Seitenlaschen, die durch einen oberen und unteren Quersteg miteinander verbunden sind. Einer der Querstege kann auch mit der Seitenlasche einstückig ausgebildet sind.
- Es sind auch Leitungsführungseinheiten bekannt, die wenigstens einen Abschnitt aufweisen, der räumlich auslenkbar ist. Solche Leitungsführungseinrichtungen sind insbesondere zur Verwendung für Handhabungsgeräte, insbesondere Roboter geeignet. Unter der Bezeichnung Roboter werden insbesondere Industrieroboter verstanden, wie sie bspw. innerhalb der automatisierten Automobilherstellung Verwendung finden. Grundsätzlich wird hierunter im weiteren Sinne auch eine jede Handhabungseinrichtung verstanden, die insbesondere für den industriellen Einsatz konzipiert ist.
- Durch die
WO 03/084721 - Im Hinblick darauf, dass ein Roboter komplexe Bewegungsabläufe durchführt, ist sicherzustellen, dass die Leitungsführungseinrichtung der Bewegung des Roboters folgen kann. Es ist daher notwendig, dass die Leitungsführungseinrichtung eine entsprechende Länge aufweisen soll. Die Leitungsführungseinrichtung kann teilweise in einem Speicherbereich gespeichert werden.
- In Abhängigkeit von den Bewegungsabläufen eines Roboters kann es zu einem ungewünschten Durchhang der Leitungsführungseinrichtung kommen. Durch die
WO 2005/123350 A1 WO 2006/082013 A1 - Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannte Leitungsführungseinrichtung so weiterzubilden, dass diese konstruktiv einfacher ausgestaltet werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Leitungsführungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Leitungsführungseinrichtung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die erfindungsgemäße Leitungsführungseinrichtung weist eine Leitungsführungseinheit und eine Rückstelleinheit auf. Die Rückstelleinheit umfasst wenigstens ein mit der Leitungsführungseinheit verbundenes federelastisches Element auf. Die erfindungsgemäße Leitungsführungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das federelastische Element mittels wenigstens eines Seiles mit der Leitungsführungseinheit verbunden ist.
- Unter einem Seil wird ein jedes Element verstanden, das keine Biegefestigkeit aufweist. Dabei kann es sich bspw. um ein Band, eine Kette oder dergleichen handeln.
- Im Gegensatz zu den bekannten Lösungen beschreitet die Erfindung einen völlig neuen Weg. Es findet eine Entkopplung der Funktionalitäten der Leitungsführungseinrichtung statt. Die Rückstelleinheit und die Leitungsführungseinheit sind über das wenigstens eine Seil miteinander verbunden. Hierdurch wird eine konstruktiv einfachere Gestaltung einer Leitungsführungseinrichtung erreicht. Insbesondere kann ein Austausch oder Veränderungen der Leitungsführungseinheit über die in der Leitungseinheit geführten Leitungen, Schläuchen oder dergleichen in einer wesentlich einfacheren Art und Weise erfolgen, als dies mit dem Stand der Technik der Fall ist. Die Zugangsmöglichkeiten zu der Leitungsführungseinheit werden erheblich verbessert.
- Auch der Montageaufwand kann reduziert werden.
- Die Federspannung des federelastisches Elementes kann einstellbar sein. Mit der erfindungsgemäßen Lösung können auf eine einfache Weise unterschiedliche Federkräfte realisiert werden. Darüber hinaus kann die Rückstelleinheit auch nachträglich mit Leitungsführungseinrichtungen an Robotern kombiniert werden. Durch die Rückstelleinheit wird ein Durchhang der Leitungsführungseinrichtung vermieden. Wird der Endbereich aus einer Ausgangsposition ausgelenkt, so wird durch die Rückstelleinheit eine Kraft auf die Leitungsführungseinrichtung ausgeübt, so dass diese in die Ausgangsposition rückgestellt wird.
- Dieses kann auch vorgespannt sein, so dass auch mögliche Längungen der Leitungsführungseinrichtung, die zum Beispiel auf einen Verschleiß der Gelenke zurückzuführen ist, kompensiert werden kann.
- Das federelastische Elemente übt auf die Leitungsführungseinrichtung eine Zugkraft aus, die in Abhängigkeit von der Auslenkung der Leitungsführungseinrichtung veränderlich ist. Wird beispielsweise ein Roboterarm aus einer Position ausgelenkt, die eine Ruheposition darstellt, in eine maximal mögliche Auslenkposition gebracht, so wird das federelastische Element gespannt. Die Bewegung des Roboterarmes in den maximal möglichen Auslenkbereich wirkt gegen eine Zugkraft des federelastischen Elementes. Kehrt der Roboterarm in die Ruheposition zurück, so wird die Leitungsführungseinrichtung durch die Zugkraft des federelastischen Elementes in die Ruheposition zurückgezogen.
- Bei dem federelastischen Element kann es sich um eine Zug- oder eine Druckfeder handeln. Bevorzugt ist eine Druckfeder, da im Falle des Bruches einer Verbindung der Druckfeder eine zwar beeinträchtigte jedoch funktionserhaltende Druckfeder vorhanden ist. Bei der Druckfeder kann es sich bspw. um eine Wendelfeder handeln, die über entsprechende Umlenkung mit dem Bereich der Leitungsführungseinrichtung verbunden ist.
- Für einen kompakten Aufbau des federelastischen Elementes eignet sich insbesondere eine Spiralfeder.
- Besonders bevorzugt ist eine Ausbildung, bei der die Spiralfeder in einem Gehäuse angeordnet ist. Das eine Ende der Spiralfeder ist ortsfest mit dem Gehäuse verbunden. Das andere Ende der Spiralfeder ist mit dem Seil verbunden. Das Seil ist in dem Gehäuse aufwickelbar. Beim Ausziehen des Seiles aus dem Gehäuse wird die Spiralfeder vorgespannt. Bei einer rückwärtigen Bewegung der Leitungsführungseinrichtung wird auf den Bereich der Leitungsführungseinrichtung über das Seil eine Zugkraft ausgeübt, so dass mittels des Seiles die Leitungsführungseinrichtung zurückgezogen wird. Das Seil wird hierbei in dem Gehäuse aufgewickelt.
- Bei einer noch weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass eine Speichereinheit vorgesehen ist, in der ein Abschnitt einer Leitungsführungseinrichtung angeordnet ist, wenn sie einen ortsfesten Endbereich aufweist. Der Abschnitt kann durch gelenkig miteinander verbundene Kettenglieder gebildet sein. Zwischen der Leitungsführungseinrichtung und dem Abschnitt einer Leitungsführungseinrichtung kann ein Zwischenglied angeordnet sein, welches mit dem Seil verbunden ist. Das Zwischenglied kann in einer in der Speichereinheit ausgebildeten Führung geführt sein. Das Zwischenglied kann schlittenartig geführt werden. Das Zwischenglied kann als ein Kettenglied ausgebildet sein, welches ein Verbindungsmittel aufweist, mittels dessen das Seil verbindbar ist.
- Nach einem noch weiteren erfinderischen Gedanken wird ein Roboter mit wenigstens einer verlaufenden Leitungsführungseinheit zum Führen von Leitungen, Schläuchen oder dergleichen, die wenigstens einen räumlich auslenkbaren Abschnitt aufweist, vorgeschlagen, wobei eine Rückstelleinheit vorgesehen ist, die mit der Leitungsführungseinheit verbunden ist. Mittels der Rückstelleinheit wird zumindest ein ungewünschter Durchhang der Leitungsführungseinheit am Roboter vermieden.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert, ohne dass der Gegenstand der Erfindung auf dieses konkrete Ausführungsbeispiel beschränkt wird.
- Es zeigen schematisch:
-
1 : einen Roboter mit einer Leitungsführungseinrichtung und -
2 : eine Speichereinheit mit einer Rückholeinrichtung. - In der
1 ist schematisch ein Roboter1 in einer Seitenansicht dargestellt. Der Roboter1 weist eine Leitungsführungseinheit2 auf, die außenseitig verläuft. In der Leitungsführungseinheit2 werden Leitungen, Schläuche oder dergleichen6 , die zur Versorgung des Roboters bzw. des Roboterwerkzeuges dienen, geführt. Die Leitungsführungseinheit2 ist über Halterungen4 an den jeweiligen Baugruppen des Roboters angeordnet. Dies ist nicht zwingend notwendig. In Abhängigkeit von der Ausgestaltung des Roboters und der Leitungsführungseinheit kann auf solche Halterungen verzichtet werden. Die Halterungen sind vorzugsweise so ausgebildet, dass die Leitungsführungseinheit in den Halterungen gleitend geführt wird. Mit dem Bezugszeichen5 ist ein Halter bezeichnet, der ein Endglied der Leitungsführungseinheit2 festlegt. - Die Leitungsführungseinheit
2 weist wenigstens einen räumlich auslenkbaren Abschnitt3 auf. Die Leitungsführungseinheit2 kann insgesamt so ausgebildet sein, dass diese räumlich auslenkbar ist. Bevorzugt ist dabei eine Ausbildung einer Leitungsführungseinrichtung, wie sie in derWO 03/184721 -
2 zeigt eine Rückstelleinheit7 , die an einer geeigneten Stelle des Roboters angeordnet sein kann. Die Rückstelleinheit7 kann auch am Sockel des Roboters oder an einzelnen Komponenten des Roboters angeordnet sein. - Die Rückstelleinheit
7 ist kastenförmig ausgebildet. Sie weist eine kreisförmige Öffnung8 auf, durch die sich die Leitungsführungseinheit2 hindurch erstreckt. Der Rand der Öffnung8 ist vorzugsweise im Querschnitt konvex ausgebildet, so dass ein Hineingleiten der Leitungsführungseinheit2 in die Rückstelleinheit7 oder ein Herausgleiten aus dieser vereinfacht wird. - Aus der Darstellung in der
2 ist ersichtlich, dass die Leitungsführungseinheit2 mit einem Zwischenglied9 verbunden ist. Das Zwischenglied9 ist mit einem Seil10 verbunden. Das andere Ende des Seiles10 ist mit einer nicht dargestellten Spiralfeder verbunden, die in einem Gehäuse11 angeordnet ist. - Mit dem Zwischenglied
9 ist ein Abschnitt12 einer Leitungsführungseinheit2 verbunden. Der Abschnitt12 weist ein Endglied13 auf, welches ortsfest mit einer Wand der Rückstelleinheit7 verbunden ist. Der Abschnitt12 ist durch Kettenglieder14 gebildet, die gelenkig miteinander verbunden sind. Die Leitungsführungseinheit, welche am Roboter angeordnet ist, ist von der in der Rückstelleinheit7 angeordneten Leitungsführungseinheit verschieden. Dies ist nicht zwingend notwendig. - Die
2 zeigt andeutungsweise unterschiedliche Lagen des Abschnittes12 in Abhängigkeit von dem Verfahrweg des Zwischengliedes9 . -
2 zeigt das Zwischenglied9 in einer ersten Endstellung. In dieser Endstellung ist die Leitungsführungseinheit2 vollständig aus der Rückstelleinheit7 herausgefahren. Bewegt sich nun der Roboter bzw. eine Komponente des Roboters derart, dass es zu einem Durchhang der Leitungsführungseinheit2 kommen könnte, so wirkt über das Seil10 auf die Leitungsführungseinheit2 eine Zugkraft ein, wodurch das Zwischenglied9 in Längsrichtung an der Rückstelleinheit7 verfahren wird. Die Leitungsführungseinheit2 wird in die Rückstelleinheit7 hineingezogen. Ein möglicher Durchhang der Leitungsführungseinrichtung2 am Roboter1 wird vermieden. - Statt einer Spiralfeder können auch andere Federn, wie Zugfedern, Druckfedern, Luftdruckfedern oder dergleichen verwendet werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Roboter
- 2
- Leitungsführungseinheit
- 3
- räumlich auslenkbarer Abschnitt
- 4
- Halterungen
- 5
- Halter für Endglied
- 6
- Leitungen
- 7
- Rückstelleinheit
- 8
- Öffnung
- 9
- Zwischenglied
- 10
- Seil
- 11
- Gehäuse
- 12
- Abschnitt
- 13
- Endglied
- 14
- Kettenglied
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
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- WO 2006/082013 A1 [0006]
- WO 03/184721 [0026]
Claims (12)
- Leitungsführungseinrichtung mit einer Leitungsführungseinheit (
2 ) zum Führen von Leitungen, Schläuchen oder dergleichen (6 ) zwischen zwei relativ zueinander beweglichen Anschlusspunkten umfassend eine Mehrzahl von gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern, und mit einer Rückstelleinheit (7 ), die wenigstens ein mit der Leitungsführungseinheit (2 ) verbundenes federelastisches Element aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Element mittels wenigstens eines Seils (10 ) mit der Leitungsführungseinheit (2 ) verbunden ist. - Leitungsführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine federelastische Element eine Zug- oder eine Druckfeder ist.
- Leitungsführungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastisches Element eine Spiralfeder ist.
- Leitungsführungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ende der Spiralfeder ortsfest mit einem die Spiralfeder umgebenden Gehäuse (
11 ) verbunden ist, wobei das Seil (10 ) mit dem anderen Ende der Spiralfeder verbunden und in dem Gehäuse (11 ) aufwickelbar ist. - Leitungsführungseinrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Speichereinheit (
7 ) vorgesehen ist, in der ein Abschnitt (12 ) einer Leitungsführungseinheit (2 ) angeordnet ist, die einen ortsfesten Endbereich aufweist. - Leitungsführungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Speichereinheit (
7 ) angeordneter Abschnitt durch gelenkig miteinander verbunden Kettenglieder (14 ) gebildet ist. - Leitungsführungseinrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsführungseinheit (
2 ) wenigstens einen räumlich auslenkbaren Abschnitt (3 ) aufweist - Leitungsführungseinrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (
10 ) mit einem Endbereich der Leitungsführungseinheit (1 ) verbunden ist. - Leitungsführungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungseinheit (
1 ) ein Verbindungsmittel aufweist, welches mit dem Seil (10 ) verbunden ist. - Leitungsführungseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel ein Kettenglied ist, welches in einer Führung geführt wird.
- Roboter (
1 ) mit wenigstens einer Leitungsführungseinheit (2 ) zum Führen von Leitungen, Schläuchen oder dergleichen (6 ) zwischen zwei relativ zueinander beweglichen Anschlusspunkten umfassend eine Mehrzahl von gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern, und mit einer Rückstelleinheit (7 ), die wenigstens ein mit der Leitungsführungseinheit (2 ) verbundenes federelastisches Element aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Element mittels wenigstens eines Seils (10 ) mit der Leitungsführungseinheit (2 ) verbunden ist. - Roboter (
1 ) nach Anspruch 10, wobei die Leitungsführungseinrichtung (2 ) nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 10 ausgebildet ist.
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