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Die Erfindung betrifft einen Gurtschlossbringer für ein Fahrzeug, umfassend ein Gurtschloss mit einem Gurtschlosskopf, eine Antriebseinheit, welche über ein Getriebe mit einer Spindel gekoppelt ist, an welcher ein mit dem Gurtschlosskopf gekoppelter Mitnehmer angeordnet ist, welcher sich bei Drehung der Spindel axial an dieser bewegt, so dass der Gurtschlosskopf mittels des Mitnehmers zwischen einer Ausgangsstellung und einer Bringstellung positionierbar ist.
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Die
DE 10 2004 017 457 A1 beschreibt einen Gurtschlossbringer, welcher ein Gurtschloss mittels eines Antriebs zwischen einer unteren Ausgangsstellung und einer oberen Bringstellung bewegt. Das Gurtschloss ist mittels eines Elektromotors, der über ein Getriebe eine in einem Gehäuse gelagerte Rolle in zwei Drehrichtungen antreibt, bewegbar. Die Rolle weist über ihren Umfang verteilte, radial abstehende Nocken auf, die in entsprechende Ausnehmungen eines mittels der Rolle umgelenkten flexiblen Förderbandes eingreifen, so dass die Antriebsbewegung auf das Förderband übertragen wird. Das Förderband ist derart steif ausgeführt, dass mittels des Förderbandes Komponenten in zwei entgegen gesetzte Richtungen bewegt, d. h. ziehbar und schiebbar sind.
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Darüber hinaus offenbart die
DE 10 2007 015 187 A1 ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, bei welchem ein Gurtschloss von einer Positionierungsmechanik bezüglich eines fahrzeugfesten Bauteils situationsabhängig in wenigstens drei Stellungen bewegbar ist. Mittels der Positionierungsmechanik ist das Gurtschloss in zwei entgegen gesetzte Richtungen über eine Normalstellung hinaus bewegbar. Die Positionierungsmechanik umfasst einen Hauptverstellmechanismus, der einen Mitnehmer aufweist und einen von einer Bewegung des Mitnehmers unabhängigen Straffantrieb. Der Mitnehmer ist über ein Kopplungsmittel, welches ein steifes Stahlseil sein kann, mit dem Gurtschloss verbunden, so dass eine Bewegung des Mitnehmers eine Positionsveränderung des Gurtschlosses zur Folge hat.
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Ferner ist aus der
DE 10 2005 021 281 A1 ein Gurtschlossbringer für ein Kraftfahrzeug bekannt. Der Gurtschlossbringer umfasst einen Antrieb, mittels dessen ein Gurtschloss zwischen einer unteren Ausgangsposition und einer oberen Bringposition bewegbar ist, wobei der Antrieb räumlich getrennt von dem Gurtschloss angeordnet ist. Der Antrieb weist ein fahrzeug- oder fahrzeugsitzfest gelagertes Antriebselement auf, das in einem Rückhaltefall die auf das Gurtschloss wirkenden Zugkräfte aufnimmt. Das Antriebselement ist eine Spindel, welche über ein mit einem Getriebe verbundenen Elektromotor antreibbar ist. Die Spindel ist axial unbeweglich und mit einem Trägerteil drehbar gelagert, das fest mit einem Fahrzeugaufbau oder einem Sitzrahmen des Kraftfahrzeuges verbunden ist. Die Spindel weist ein Außengewinde auf, wobei ein als Mutter ausgeführter Mitnehmer auf die Spindel aufgeschraubt ist. Die Mutter ist so gelagert, dass sie sich bei einer Drehung der Spindel in axialer Richtung auf der Spindel bewegt. Die Mutter weist zwei Aufnahmen auf, in die die beiden Enden eines u-förmig umgebogenen Stahlseils geklemmt sind. Das Stahlseil ist um einen Bolzen des Gurtschlosses umgelenkt und am Gurtschloss befestigt. Dabei ist das Stahlseil so steif ausgeführt, dass es sowohl Zug- als auch Schubkräfte auf das Gurtschloss überträgt und das Gurtschloss somit von der Ausgangsposition in die Bringposition und zurück bewegbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Gurtschlossbringer für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Gurtschlossbringer für ein Fahrzeug umfasst ein Gurtschloss mit einem Gurtschlosskopf, eine Antriebseinheit, welche über ein Getriebe mit einer Spindel gekoppelt ist, an welcher ein mit dem Gurtschlosskopf gekoppelter Mitnehmer angeordnet ist, welcher sich bei Drehung der Spindel axial an dieser bewegt, so dass der Gurtschlosskopf mittels des Mitnehmers zwischen einer Ausgangsstellung und einer Bringstellung positionierbar ist. Erfindungsgemäß ist der Mitnehmer innerhalb des Gurtschlosskopfes derart angeordnet, dass die Spindel zum Einnehmen der Ausgangsstellung zumindest teilweise in den Gurtschlosskopf hineinschraubbar und zum Einnehmen der Bringstellung zumindest teilweise aus dem Gurtschlosskopf herausschraubbar ist.
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Dadurch, dass die Spindel sowohl in der Ausgangsstellung als auch in der Bringstellung zumindest teilweise innerhalb des Gurtschlosskopfes angeordnet ist, benötigt der erfindungsgemäße Gurtschlossbringer im Vergleich zu denen aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen wesentlich weniger Bauraum. Zudem weist der erfindungsgemäße Gurtschlossbringer ein relativ geringes Gewicht auf und ist Kosten günstig herstellbar.
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Darüber hinaus ist in besonders vorteilhafter Weise kein zusätzliches Gehäuse zur Anordnung des Antriebs des Gurtschlossbringers erforderlich.
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Der Gurtschlossbringer ist kompakt ausgeführt und kann in einem zur Verfügung stehenden Bauraum selbst mit geringer Bauraumhöhe in Bezug auf eine Rohbaustruktur und eine so genannte Polsterkante angeordnet werden. Beispielsweise ist der Gurtschlossbringer in einer im Fondbereich des Fahrzeuges angeordneten Sitzbank mit klappbaren Lehnenkonzepten anordbar, da der Gurtschlosskopf in der Ausgangsstellung unterhalb der Polsterkante anordbar ist.
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Dabei bildet die Spindel in vorteilhafter Weise einerseits ein Antriebselement und andererseits die Last tragende Struktur bei auf den Gurtschlosskopf wirkenden, aus einer Kollision resultierenden Zugkräften.
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Bevorzugt ist unterhalb des Gurtschlosskopfes ein zweiteiliges Getriebegehäuse angeordnet, wobei ein oberes Gehäuseteil als Aufnahme der Spindel dient und ein unteres Gehäuseteil fahrzeugfest oder fahrzeugsitzfest angeordnet ist. Innerhalb des Getriebegehäuses ist das Getriebe angeordnet, wodurch dasselbe vor mechanischen Einflüssen sowie vor Verschmutzungen geschützt ist.
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Das untere Gehäuseteil ist vorzugsweise an einer Rohbaustruktur des Fahrzeuges oder an einem Fahrzeugsitz angeordnet und lagefest fixiert. Dadurch ist die aus einer Kollision auf einen in den Gurtschlosskopf eingesteckten Sicherheitsgurt wirkende Zugkraft in besonders vorteilhafter Weise in die Rohbaustruktur oder den Fahrzeugsitz einleitbar und abführbar. Bevorzugt ist das untere Gehäuseteil zumindest kraftschlüssig an der Rohbaustruktur oder dem Fahrzeugsitz befestigt.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind das obere Gehäuseteil und das untere Gehäuseteil um eine Drehachse gegeneinander schwenkbar, so dass der Gurtschlosskopf, welcher mittelbar mit dem oberen Gehäuseteil verbunden ist, beispielsweise zum Einstecken einer Schlosszunge in den Gurtschlosskopf geschwenkt werden kann, wodurch das Anlegen des Sicherheitsgurtes für einen Fahrzeuginsassen vereinfacht ist. Dabei bildet beispielsweise ein Gelenk, mittels welchem das obere Gehäuseteil und das untere Gehäuseteil aneinander schwenkbar befestigt sind, die Drehachse.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Getriebe um eine Kegelradgetriebe, welches aus wenigstens zwei Kegelrädern gebildet ist. Dabei ist ein erstes Kegelrad an der Spindel angeordnet, wobei ein zweites Kegelrad an einer Antriebswelle der Antriebseinheit angeordnet ist. Dabei sind die Kegelräder so zueinander angeordnet, dass die Verzahnungen ineinander greifen. Das Kegelradgetriebe ist vergleichsweise robust ausgebildet und benötigt gleichzeitig einen relativ geringen Bauraum. Bei Anordnung eines Kegelradgetriebes ist eine besonders kompakte Bauweise des Gurtschlossbringers mit abgewinkelt angeordneter Antriebseinheit möglich.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Antriebswelle auf der Drehachse angeordnet, so dass das Gurtschloss auf einfache Weise schwenkbar ist und die Kegelräder trotz Verschwenkens des oberen Gehäuseteils bei jeder Schwenkstellung im Eingriff stehen. Die Antriebseinheit ist beispielsweise lagefest an der Rohbaustruktur des Fahrzeuges angeordnet und wird somit nicht mit geschwenkt.
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In vorteilhafter Weise ist mindestens ein im Wesentlichen parallel zur Spindel verlaufendes Führungselement angeordnet, mittels dessen der Gurtschlosskopf gegen ein allzu starkes Verdrehen um die Spindelachse gesichert ist. Mittels der Verdrehsicherung ist ein Betrieb des Gurtschlossbringers sichergestellt, da mittels des Führungselementes die Ausrichtung des Gurtschlosskopfes erfolgt. Hierzu ist das Führungselement stabförmig ausgebildet und weist eine Länge auf, die vorteilhaft so gewählt ist, dass der Gurtschlosskopf sowohl in der Ausgangsstellung als auch in der Bringstellung verdrehsicher angeordnet ist. Bevorzugt sind zwei Führungselemente angeordnet, die so verlaufen, dass die Spindel zwischen den Führungselementen angeordnet ist.
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Vorzugsweise weist das Führungselement eine vorgegebene elastische Verformbarkeit auf, so dass die Führungselemente leicht flexibel ausgebildet sind. Dadurch ist der Gurtschlosskopf verdrehsicher um die Spindelachse angeordnet, jedoch flexibel bezüglich einer Schwenkbarkeit in Fahrzeuglängsrichtung und in Fahrzeugquerrichtung gehalten, so dass der Gurtschlosskopf insbesondere bei Einstecken der Schlosszunge in den Gurtschlosskopf bewegbar ist. Damit ist ein leichtes Verbiegen möglich, das bei herkömmlichen Peitschen bekannt ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Führungselement an dem oberen Gehäuseteil des Getriebegehäuses befestigt, so dass das Führungselement oder die Führungselemente bei Verschwenken des Gurtschlosskopfes mit geschwenkt werden. Somit ist der Gurtschlosskopf in vorteilhafter Weise auch in der verschwenkten Lage verdrehsicher angeordnet und dennoch in vorgenannter Weise flexibel gehalten.
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Vorzugsweise ist das Führungselement durch eine im Mitnehmer und/oder im Gurtschlosskopf angeordnete und mit dem Führungselement korrespondierende Aussparung ein- und ausführbar sowie gehalten. D. h., dass das Führungselement zum einen an dem oberen Gehäuseteil befestigt ist und zum anderen in einer Aussparung im Mitnehmer und/oder im Gurtschlosskopf gehalten ist. Dadurch ist das Führungselement lagesicher angeordnet, so dass der parallele Verlauf zu der Spindel und somit die Verdrehsicherung dauerhaft sichergestellt ist. Alternativ ist es möglich, dass das Führungselement zum einen in einer Aussparung an dem oberen Gehäuseteil gehalten ist und zum anderen am Mitnehmer und/oder am Gurtschlosskopf befestigt ist.
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In den erfindungsgemäßen Gurtschlossbringer kann auch eine Gurtstraffvorrichtung integriert sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert
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Dabei zeigen:
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1 schematisch in perspektivischer Ansicht einen erfindungsgemäßen Gurtschlossbringer in einer Ausgangsstellung,
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2 schematisch einen Ausschnitt eines Gurtschlosskopfes des Gurtschlossbringers mit einzusteckender, an einem Sicherheitsgurt angeordneter Schlosszunge,
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3 schematisch eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Gurtschlossbringers und
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4 schematisch eine weitere Schnittdarstellung des Gurtschlossbringers.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Gurtschlossbringer 1 für ein Fahrzeug in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
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Mittels des Gurtschlossbringers 1 ist eine Position eines Gurtschlosskopfes 2 zum Einstecken einer in 2 gezeigten, an einem Sicherheitsgurt 3 angeordneten Schlosszunge 3.1 in Abhängigkeit von bestimmten, das Fahrzeug betreffenden Situationen veränderbar. Wird erfasst, dass ein Fahrzeuginsasse auf einem Fahrzeugsitz Platz nimmt und/oder der Fahrzeuginsasse in Begriff ist, den Sicherheitsgurt 3 anzulegen, wird der Gurtschlosskopf 2 automatisch von einer Ausgangsstellung A in eine nicht näher dargestellte Bringstellung, auch als Komfortstellung bezeichnet, gebracht.
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In der Bringstellung befindet sich der Gurtschlosskopf 2 in einer für den Fahrzeuginsassen gut zugänglichen Position, so dass der Fahrzeuginsasse die Schlosszunge 3.1 des Sicherheitsgurtes 3 ohne großen Aufwand in eine Ausnehmung 2.1 des Gurtschlosskopfes 2 einstecken kann.
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Im Vergleich zur Ausgangsstellung A befindet sich der Gurtschlosskopf 2 in der Bringstellung in einer in Bezug auf den in 3 als Rohbaustruktur 4 dargestellten Fahrzeugboden höheren Position. Ist die Schlosszunge 3.1 in die Ausnehmung 2.1 des Gurtschlosskopfes 2 eingesteckt, verrastet die Schlosszunge 3.1 innerhalb der Ausnehmung 2.1, wobei der Gurtschlosskopf 2 darauf folgend automatisch in die Ausgangsstellung A zurück verfährt.
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Der Gurtschlossbringer 1 umfasst eine Antriebseinheit 5, eine mit der Antriebseinheit 5 verbundene Antriebswelle 5.1, ein Getriebe 6, eine Spindel 7 und einen Mitnehmer 8, wobei das Getriebe 6, die Spindel 7 und der Mitnehmer 8 in 3 näher dargestellt sind.
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Die Antriebseinheit 5 mit der Antriebswelle 5.1 ist an der Rohbaustruktur 4 des Fahrzeuges lagefixiert befestigt. Alternativ dazu kann die Antriebseinheit 5 an einem dem, Sicherheitsgurt 3 zugeordneten Fahrzeugsitz befestigt sein.
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Die Antriebswelle 5.1 ist durch ein unterhalb des Gurtschlosskopfes 2 angeordnetes Getriebegehäuse 9 geführt, wozu in ein unteres Gehäuseteil 9.1 eine kreisförmige Aussparung eingebracht ist. Der Gurtschlosskopf 2 ist in der Ausgangsstellung A unmittelbar oberhalb des Getriebegehäuses 9 positioniert.
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Das Getriebegehäuse 9 ist zweiteilig ausgebildet und umfasst ein oberes Gehäuseteil 9.2 und das untere Gehäuseteil 9.1, die miteinander verbunden sind. Innerhalb des Getriebegehäuses 9 ist das Getriebe 6 in Form eines Kegelradgetriebes angeordnet.
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In 2 sind ein Ausschnitt des Gurtschlosskopfes 2 und ein Abschnitt des Sicherheitsgurtes 3 mit Schlosszunge 3.1 dargestellt.
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Die Schlosszunge 3.1 ist in die Ausnehmung 2.1 einsteckbar und verrastet mit einem nicht näher dargestellten Mechanismus, so dass die Schlosszunge 3.1 in dem Gurtschlosskopf 2 fixiert ist und somit der Sicherheitsgurt 3 an einem Fahrzeuginsassen anliegt und gehalten ist.
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An einer einem Fahrzeugsitz abgewandten Seite des Gurtschlosskopfes 2 ist ein Druckknopf 2.2 angeordnet, mittels dessen die Verrastung zwischen Schlosszunge 3.1 und Gurtschlosskopf 2 gelöst werden kann. Um sich abzuschnallen betätigt der Fahrzeuginsasse diesen Druckknopf 2.2, wodurch sich die Schlosszunge 3.1 aus der Verrastung löst, so dass der Sicherheitsgurt 3 abgelegt werden kann.
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3 zeigt den Mechanismus des erfindungsgemäßen Gurtschlossbringers 1 in einer ersten Schnittdarstellung. Dabei ist der Gurtschlosskopf 2 zwischen der Ausgangsstellung A und der Bringstellung positioniert.
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Wie oben beschrieben, ist das Getriebegehäuse 9 zweiteilig ausgebildet, wobei das untere Gehäuseteil 9.1 in einer Ebene mit der Antriebseinheit 5 an der Rohbaustruktur 4 befestigt ist. Bevorzugt sind die Antriebseinheit 5 und das untere Gehäuseteil 9.1 an demselben Fahrzeugteil befestigt.
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Das untere Gehäuseteil 9.1 ist mittels einer Schraubverbindung S, die durch das untere Gehäuseteil 9.1 geführt ist, an der Rohbaustruktur 4 befestigt.
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Das obere Gehäuseteil 9.2 ist mittels eines Gelenks als Befestigungsmittel 10, beispielsweise eine Schraube umfassend an dem unteren Gehäuseteil 9.1 befestigt. Dabei bildet das Befestigungsmittel 10 eine Drehachse D, so dass das obere Gehäuseteil 9.2 gegenüber dem unteren Gehäuseteil 9.1 verschwenkbar ist. Das obere Gehäuseteil 9.2 ist gegenüber dem unteren Gehäuseteil 9.1 bevorzugt in Fahrzeuglängsrichtung verschwenkbar.
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Die Antriebswelle 5.1 der Antriebseinheit 5 ist auf der Drehachse D des gegenüber dem unteren Gehäuseteil 9.1 verschwenkbaren oberen Gehäuseteils 9.2 angeordnet.
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Das obere Gehäuseteil 9.2 dient als Aufnahme für die Spindel 7, die senkrecht zu dem oberen Gehäuseteil 9.2 angeordnet und axial unbeweglich ist. Die Spindel 7 ist durch eine Aussparung in dem oberen Gehäuseteil 9.2 geführt und mittels einer Hülse 11 in der Aussparung gehalten, wobei die Spindel 7 mittels der Hülse 11 um ihre Längsachse drehbar gelagert ist. Die Spindel 7 ist in Bezug auf ihre Längsachse zumindest teilweise innerhalb des Gurtschlosskopfes 2 angeordnet.
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An der Mantelfläche 7.1 der Spindel 7 ist ein Gewinde ausgebildet, welches mit einem Innengewinde des fest im Gurtschlosskopf 2 angeordneten Mitnehmers 8 korrespondiert. Dadurch, dass der Mitnehmer 8 fest im Gurtschlosskopf 2 angeordnet ist und die Spindel 7 in den Mitnehmer 8 eingeschraubt ist, ist der Gurtschlosskopf 2 mittels des Mitnehmers 8 an der Spindel 7 gehalten. Der Mitnehmer 8 ist so gelagert, dass sich der Gurtschlosskopf 2 bei einer Drehung der Spindel 7 nach oben oder nach unten bewegt.
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An einem unteren Ende 7.2 der Spindel 7 ist ein erstes Kegelrad 6.1 als Bestandteil des Getriebes 6 fest angeordnet, wobei sich die Spindel 7 bei Drehung des ersten Kegelrades 6.1 entsprechend mitdreht.
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Eine nicht näher dargestellte Verzahnung des ersten Kegelrades 6.1 greift in eine Verzahnung eines an der Antriebswelle 5.1 angeordneten zweiten Kegelrades 6.2 ein, so dass eine Drehbewegung der Antriebswelle 5.1 und somit des zweiten Kegelrades 6.2 über das erste Kegelrad 6.1 an die Spindel 7 übertragen wird.
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Weiterhin sind an dem oberen Gehäuseteil 9.2 zwei in 4 näher dargestellte stabförmige Führungselemente 12 befestigt, die parallel zur Spindel 7 angeordnet sind.
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Das jeweilige Führungselement 12 erstreckt sich von dem oberen Gehäuseteil 9.2 bis in den Gurtschlosskopf 2 hinein, wobei die Führungselemente 12 durch jeweils eine im Mitnehmer 8 und im Gurtschlosskopf 2 angeordnete und mit einem Führungselement 12 korrespondierende Aussparung gehalten sind.
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Des Weiteren sind die Führungselemente 12 die Aussparungen betreffend ein- und ausführbar, also in diesen verschiebbar gelagert.
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Mittels der Führungselemente 12 ist der Gurtschlosskopf 2 verdrehsicher angeordnet, wobei die Führungselemente 12 eine vorgegebene elastische Verformbarkeit aufweisen, so dass der Gurtschlosskopf 2 leicht flexibel an den Führungselementen 12 gehalten ist.
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Im Betrieb des Gurtschlossbringers 1 befindet sich der Gurtschlosskopf 2 zunächst in der Ausgangsstellung A. Legt der Fahrzeuginsasse den Sicherheitsgurt 3 an oder wird eine andere Bedingung zur Aktivierung des Gurtschlossbringers 1 erfüllt, wird die Antriebseinheit 5 mittels eines Steuersignals aktiviert. Dabei ist eine Drehrichtung der Antriebseinheit 5 und der mit dieser verbundenen Antriebswelle 5.1 mittels des Steuersignals vorgegeben.
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Die Antriebswelle 5 und das daran angeordnete zweite Kegelrad 6.2 drehen sich, wobei die Drehung des zweiten Kegelrades 6.2 durch die ineinander greifenden Verzahnungen an das erste Kegelrad 6.1 übertragen wird.
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Das erste Kegelrad 6.1 ist fest mit der Spindel 7 verbunden, so dass sich die Spindel 7 mit dem ersten Kegelrad 6.1 dreht. Durch die Drehung der Spindel 7 in die mittels der Antriebseinheit 5 vorgegebene Drehrichtung wird die Spindel 7 mittels des Mitnehmers 8 bis zu einem vorgegebenen Maß aus dem Gurtschlosskopf 2 heraus geschraubt, so dass sich der Gurtschlosskopf 2 an der Spindel 7 nach oben bewegt und die Bringstellung einnimmt. Dabei wird die Spindel 7 nur soweit aus dem Gurtschlosskopf 2 herausgeschraubt, dass das Gewinde der Spindel 7 und das Gewinde des Mitnehmers 8 nach wie vor im Eingriff stehen.
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Der Gurtschlosskopf 2 befindet sich nun in der Bringstellung, so dass die Schlosszunge 3.1 für den Fahrzeuginsassen ohne großen Aufwand in die Ausnehmung 2.1 des Gurtschlosskopfes 2 einsteckbar ist.
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Dadurch, dass das obere Gehäuseteil 9.2 gegenüber dem unteren Gehäuseteil 9.1 verschwenkbar ist, kann der mittels der Spindel 7 gehaltene Gurtschlosskopf 2 beispielsweise zum Einstecken der Schlosszunge 3.1 in Fahrzeuglängsrichtung geschwenkt werden. Die Antriebswelle 5.1 liegt auf der Drehachse D, wodurch die Verzahnung der beiden Kegelräder 6.1, 6.2 selbst bei Verschwenken des Gurtschlosskopfes 2 ineinander greift.
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Ist die Schlosszunge 3.1 eingesteckt, wird die Antriebseinheit 5 mittels eines weiteren Steuersignals aktiviert, so dass sich die Antriebswelle 5.1 in die entgegen gesetzte Drehrichtung dreht.
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Die Drehbewegung der Antriebswelle 5.1 wird mittels des Getriebes 6 an die Spindel 7 übertragen, so dass die Spindel 7 in den Gurtschlosskopf 2 eingeschraubt wird, wodurch sich derselbe in Richtung der Ausgangsstellung A bewegt. Ist die Ausgangsstellung A des Gurtschlosskopfes 2 erreicht, wird die Antriebseinheit 5 deaktiviert.
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Im Rückhaltefall des Sicherheitsgurtes 3, beispielsweise im Fall einer Kollision, wirken aus der Kollision resultierende Zugkräfte auf den Gurtschlosskopf 2, die in die Spindel 7 und in das Getriebegehäuse 9 eingeleitet werden. Da das untere Gehäuseteil 9.1 an der Rohbaustruktur 4 befestigt ist, werden die Zugkräfte in die Rohbaustruktur 4 eingeleitet und abgeführt. Somit ist der Gurtschlosskopf 2 gegenüber wirkenden Zugkräften gesichert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004017457 A1 [0002]
- DE 102007015187 A1 [0003]
- DE 102005021281 A1 [0004]