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Die Erfindung betrifft eine Wäschetrommel einer Waschmaschine, umfassend ein hohlzylindrisches, um eine Rotationsachse drehbar gelagertes Trommelgehäuse, welches auf einer inneren Umfangsfläche, in Umfangsrichtung verteilt, mehrere Mitnehmer trägt, wobei sich die Mitnehmer nach radial innen und zumindest über einen überwiegenden Teil einer axialen Abmessung der Wäschetrommel erstrecken. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Mitnehmer einer Wäschetrommel, welcher für die Anwendung in einer vorgenannten Waschmaschine geeignet ist.
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Waschmaschinen sind überwiegend als Frontlader ausgebildet, bei welchen Wäschestücke von einer Frontseite eines Maschinengehäuses in eine Wäschetrommel eingefüllt oder aus dieser entnommen werden können, wobei das Maschinengehäuse zu diesem Zweck an der Frontseite über eine Be- und Entladeöffnung verfügt, die über eine als bullaugenförmiges Schauglas ausgebildete Tür verschließbar ist. Die Wäschetrommel ist hierbei auf einer inneren Umfangsfläche mit Mitnehmern versehen und in einem in dem Maschinengehäuse aufgenommenen Laugenbehälter drehbar gelagert, wobei dieser Laugenbehälter bzw. die darin angeordnete Waschtrommel eine der Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses zugewandte Beschickungsöffnung aufweisen, um das Beladen der Wäschetrommel von der Frontseite her zu ermöglichen. Zwischen der Beschickungsöffnung des Laugenbehälters und der Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses erstreckt sich eine Manschette, welche üblicherweise überwiegend hohlzylindrisch ausgebildet ist und zum Ausgleich von während eines Betriebs der Waschmaschine auftretenden Bewegungen des mit ihr verbundenen Laugenbehälters faltenbalgartig gestaltete Bereiche aufweist. Durch die Manschette wird hierbei ein Axialabstand zwischen der Beschickungsöffnung und der Be- und Entladeöffnung überbrückt. In das Innere der Manschette ragt das bullaugenförmige Schauglas vorzugsweise bis in den Bereich der Beschickungsöffnung hinein, so dass die Wäschestücke in der Wäschetrommel gehalten werden. Zudem verfügt die Manschette üblicherweise über eine, mit der Wäschetrommel in Kontakt stehende Dichtlamelle, welche ein Eindringen von Wäschestücken in den Laugenbehälter bei Befüllen der Waschmaschine oder während eines Wasch- oder Schleudervorganges verhindern soll. Des Weiteren werden häufig weitere Maßnahmen getroffen, um zu verhindern, dass Wäschestücke in einen, zwischen der Manschette und der Wäschetrommel in radialer Richtung ausgebildeten Ringspalt gelangen, was ansonsten aufgrund der bei Betrieb der Waschmaschine und insbesondere während des Schleuderns auftretenden hohen Relativbewegungen zwischen der drehenden Wäschetrommel und der feststehenden Manschette zu Beschädigungen der Wäschestücke und ggf. auch zur Beeinträchtigung der Manschette führen würde. Übliche Maßnahmen sind dabei, das die Be- und Entladeöffnung des Maschinengehäuses verschließende bullaugenförmige Fenster mit einer kegelstumpfförmigen Außenkontur zu versehen, welche für eine Beförderung der Wäschestücke in den hinteren Teil der Wäschetrommel sorgt. Des Weiteren werden auch häufig in einem oberen Teil der Manschette sogenannte Wäscheabweiser angeordnet, welche den Wäschestücken bei Kontakt ebenfalls einen Impuls in Richtung eines hinteren Teils der Wäschetrommel geben.
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Vorliegend kann die Waschmaschine auch als Waschtrockner ausgebildet sein, also als Maschine, welche Wäsche sowohl waschen als auch trocknen kann.
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Aus der
DE 10 2008 054 392 A1 geht eine Waschmaschine hervor, bei welcher eine hohlzylindrische Wäschetrommel um eine horizontale Rotationsachse drehbar gelagert ist. Diese Wäschetrommel verfügt dabei über mehrere, auf einer inneren Oberfläche angeordnete Mitnehmer, die sich jeweils nach radial innen erstrecken und hierbei eine einer axialen Abmessung der Wäschetrommel im Wesentlichen entsprechende Länge aufweisen. Diese Mitnehmer verfügen dabei jeweils über einen als starrer Hohlkörper ausgeführten Mitnehmerkörper, welcher zudem in einer Umfangsrichtung der Wäschetrommel leicht gekrümmt ausgeführt ist. Dabei sind an einem ersten Ende des jeweiligen Mitnehmerkörpers im Bereich einer Beschickungsöffnung der Wäschetrommel auf einer Oberseite Auslassbohrungen vorgesehen, während an einem gegenüberliegenden, zweiten Ende des Mitnehmerkörpers im rückwärtigen Bereich der Wäschetrommel seitliche Einlassbohrungen platziert sind. Über diese Einlassbohrungen nimmt der Mitnehmerkörper bei Drehbewegung der Wäschetrommel unten in der Wäschetrommel stehende Waschlauge in sich auf und gibt diese über die Auslassbohrungen ab Erreichen einer oberen Stellung bei fortgeführter Drehbewegung der Wäschetrommel wieder ab. Über den gekrümmten Verlauf, sowie im jeweiligen Mitnehmerkörper vorgesehene Leitbleche wird dabei die Zuführung der Waschlauge zu den Auslassbohrungen unterstützt.
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Ausgehend von einem vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wäschetrommel einer Waschmaschine zu schaffen, bei welcher Wäschestücke daran gehindert werden, im Bereich der Beschickungsöffnung der Wäschetrommel in einen zwischen einer Manschette und der Wäschetrommel ausgebildeten Ringspalt zu gelangen. Dadurch wird eine Beschädigung oder gar Zerstörung der Wäschestücke unterbunden. Die hierfür getroffenen Maßnahmen sollen dabei auch im Reversierbetrieb, also einer abwechselnden Rotation in beiden Drehrichtungen der Wäschetrommel, die während eines Waschvorgangs erfolgt, zum Tragen kommen.
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Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des entsprechenden unabhängigen Patentanspruchs in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden abhängigen Patentansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Eine zur Lösung der Aufgabe geeignete Ausgestaltung eines Mitnehmers einer Wäschetrommel geht aus dem entsprechenden nebengeordneten unabhängigen Patentanspruch hervor. Die hierauf folgenden, abhängigen Patentansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses Mitnehmers wieder.
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Gemäß der Erfindung umfasst eine von vorne beschickbare Waschmaschine eine hohlzylindrische Wäschetrommel, welche um eine Rotationsachse drehbar gelagert ist und deren Trommelgehäuse auf seiner inneren Umfangsfläche mehrere in Umfangsrichtung äquidistant zueinander beabstandete Mitnehmer trägt. Diese Mitnehmer erstrecken sich dabei nach radial innen und zumindest über einen überwiegenden Teil einer axialen Abmessung der Wäschetrommel. Ein Mitnehmer besteht hierbei aus einem länglichen Mitnehmerkörper, also einem länglichen, paddelförmig ausgebildeten Körper, insbesondere Hohlkörper. Ein Mitnehmerkörper weist in der Regel einen V-förmigen oder dreieckigen Querschnitt auf und ist bevorzugt als Hohlkörper ausgestaltet. Allerdings ist hierbei auch eine Ausführung mit anderen Querschnitten und als Vollkörper prinzipiell denkbar.
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Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass die Mitnehmer aus einem elastischen, dehnbaren Material bestehen. Mittels der Gestaltung der einzelnen Mitnehmerkörper aus einem elastischen, dehnbaren Material erfahren die Mitnehmer bei Drehbewegungen der Wäschetrommel aufgrund der Massenträgheit und aufgrund einer durch die zu bewegende Wäsche einwirkende Last eine Deformation. Diese Deformation kann dazu genutzt werden, um die Wäschestücke durch die verformten Mitnehmer von der Beschickungsöffnung der Wäschetrommel und damit von dem zwischen der Wäschetrommel und der Manschette ausgebildeten Ringspalt wegzubewegen, so dass ein Eindringen der Wäschestücke in den Ringspalt und eine damit einhergehende Beanspruchung der Wäsche unterbleibt. Da eine Orientierung der Deformation der Mitnehmer dabei von der Drehrichtung der Wäschetrommel abhängt, wird dieser Transport der Wäschestücke in Richtung einer geschlossenen Stirnwand der Wäschetrommel auch in beiden Drehrichtungen im Reversierbetrieb der Wäschetrommel erzeugt.
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Unter einem elastischen, dehnbaren Material ist im Sinne der Erfindung ein Material mit einem niedrigen Elastizitätsmodul und hoher Elastizität (entsprechend hoher Streckgrenze) zu verstehen, insbesondere ein Material aus der Gruppe der Elastomere. Bevorzugt findet als Material Gummi oder Silikon Anwendung.
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Im Unterschied zu der erfindungsgemäßen Lehre sorgen die gekrümmt in Umfangsrichtung orientierten Mitnehmer der
DE 10 2008 054 392 A1 nur bei einer Drehrichtung der Wäschetrommel für eine Rückführung von Wäschestücken in den rückwärtigen Bereich der Wäschetrommel. Hingegen wird bei entgegengesetzter Drehrichtung sogar noch eine Förderung in Richtung des Ringspalts begünstigt. Das Eindringen von Wäschestücken in den Bereich des Ringspalts wird somit nicht zuverlässig verhindert.
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Gemäß einer vorteilhaften und bevorzugten Weiterbildung der Erfindung nimmt eine Verformbarkeit der Mitnehmer unter Wirkung einer auf diese in Umfangsrichtung der Wäschetrommel wirkenden Kraft, ausgehend von einer in einer Stirnwand der Wäschetrommel vorgesehenen Beschickungsöffnung, in Richtung einer hinteren Stirnwand der Wäschetrommel zu. Durch die Steigerung der Verformbarkeit des jeweiligen Mitnehmerkörpers ausgehend von einem ersten Ende in Längsrichtung hin zu einem zweiten Ende kann die Förderwirkung über die Mitnehmer in Richtung des rückwärtigen Bereichs der Wäschetrommel deutlich verstärkt werden. Dabei bilden sich die Mitnehmer als Schaufeln aus, die beim Betrieb Wäschestücke aus dem Bereich der Trommel nahe der Beschickungsöffnung in den der Beschickungsöffnung gegenüberliegenden Bereich der Trommel fördern. In bevorzugter Weiterbildung dieser bevorzugen Ausgestaltung der Erfindung ist der Mitnehmerkörper hierbei hohl ausgeführt, wobei sich eine Wandstärke in Längsrichtung ausgehend von dem ersten Ende zum zweiten Ende kontinuierlich verringern kann. Als hierzu alternative oder auch ergänzende Maßnahme ist der Mitnehmerkörper hohl ausgeführt, wobei sich eine Grundfläche des Mitnehmerkörpers ausgehend von dem ersten Ende zum zweiten Ende trapezartig verjüngt. Durch diese beiden Ausgestaltungsvarianten wird jeweils erreicht, dass eine Verformung des jeweiligen Mitnehmerkörpers verstärkt im Bereich der hinteren Stirnwand der Wäschetrommel auftritt, was die Rückförderwirkung der Wäsche in diesen Bereich erhöht. Mit trapezartiger Verjüngung ist dabei die kontinuierliche Verringerung einer Erstreckung der Grundfläche in Querrichtung ausgehend vom ersten Ende hin zum zweiten Ende zu verstehen.
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Entsprechend einer weiteren, bevorzugten und vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Mitnehmer jeweils an einem Ende im Bereich einer in einer Stirnwand der Wäschetrommel vorgesehen Beschickungsöffnung fixiert und im Bereich einer hinteren Stirnwand der Wäschetrommel beweglich gelagert. Insbesondere ist hierzu im Bereich der hinteren Stirnwand der Wäschetrommel ein Langloch ausgestaltet, in welchem das hier platzierte Ende des jeweiligen Mitnehmers verschiebbar geführt ist und bei Beanspruchung eine Verformung um das fixierte Ende ausführt. Dies hat den Vorteil, dass sich hierdurch die Schaufelwirkung durch die einzelnen Mitnehmer verstärken lässt, durch welche somit die Rückführung der Wäsche in den hinteren Bereich der Wäschetrommel verstärkt wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verfügen die Mitnehmer jeweils an einem Ende einer in einer Stirnwand der Wäschetrommel vorgesehenen Beschickungsöffnung über einen flexiblen Ansatz, welcher über einen Trommelfalz der Wäschetrommel vorsteht. Durch diesen jeweiligen flexiblen Ansatz, welcher hierbei insbesondere flossenartig ausgestaltet ist, kann auch eine Rückführung von Wäschestücken, die dennoch bereits in den Bereich des Ringspalts zwischen Manschette und Wäschetrommel gelangt sind, hervorgerufen werden. Hierbei sind die Ansätze an den Mitnehmern ebenfalls aus einem elastischen, dehnbaren Material hergestellt, insbesondere aus dem gleichen wie die Mitnehmer selbst. Zudem kommt hierbei auch ein einstückiger Aufbau mit dem jeweiligen Mitnehmer in Betracht. Durch diesen flexiblen Aufbau passt sich auch der jeweilige Ansatz durch entsprechende Verformung an die Drehrichtung der Wäschetrommel an, so dass auch in diesem Fall stets eine drehrichtungsabhängige Verformung erzeugt wird.
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Entsprechend einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung ist der Mitnehmerkörper des jeweiligen Mitnehmers hohl ausgeführt und weist im Querschnitt in Bereichen verringerte Materialstärken auf. Unter diesen verringerten Materialstärken sind beispielsweise elastische Sollbiegestellen, elastische Sollknickstellen, angepasste Wandstärken, etc. zu verstehen, welche eine definierte örtliche Verformung des jeweiligen Mitnehmers unter Belastung hervorrufen. Hierdurch kann die Schaufelwirkung der Mitnehmer gezielt lokal gesteigert werden.
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Entsprechend einer weiteren, bevorzugten und vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Mitnehmerkörper des jeweiligen Mitnehmers hohl ausgeführt, wobei ein Innenraum teilweise mit einem flüssigen Medium gefüllt ist. Durch diese Maßnahme kann eine Verformung der Mitnehmer bei Rotation der Wäschetrommel noch verstärkt werden, da die in dem Innenraum befindliche Flüssigkeit aufgrund ihrer Trägheit entsprechend auf die Innenseite des Mitnehmerkörpers auf dessen einen von der Drehrichtung abgewandten Schenkel einwirkt und die Deformation dabei unterstützt. Dieser Effekt kann noch weiter verstärkt werden, indem in die Flüssigkeit Festkörper eingebracht sind, um die Dichte zu erhöhen und eine spezifisch schwere Flüssigkeit auszubilden. Im Sinne der Erfindung kommt hierbei die Verwendung von Stahlkugeln in Öl oder Glycerin, Barytschlamm, etc. in Betracht.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale der nebengeordneten unabhängigen Patentansprüche oder der abhängigen Patentansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsformen oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Patentansprüche auf die Zeichnungen durch die Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Patentansprüche nicht beschränken.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, die Bezug auf die in der Zeichnung dargestellten Figuren nimmt. Es zeigen:
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1 eine schematisch perspektivische Ansicht einer im Bereich von deren vorderer Stirnwand geschnittenen Wäschetrommel einer Waschmaschine;
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2A bis 2C Schnittansichten eines in der Wäschetrommel nach 1 verwendeten Mitnehmers, gezeigt in seiner Ausrichtung bei unterschiedlichen Drehbewegungszuständen der Trommel;
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3 eine perspektivische Ansicht eines Mitnehmers entsprechend einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
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4 eine perspektivische Ansicht eines Mitnehmers gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform;
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5 einen Querschnitt eines Mitnehmers gemäß einer dritten bevorzugten Ausgestaltung;
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6A und 6B Schnittansichten eines Mitnehmers gemäß einer vierten bevorzugten Ausgestaltung, gezeigt in zwei Zuständen;
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7A und 7B Draufsichten eines auf einer Innenfläche einer Wäschetrommel angeordneten Mitnehmers einer Waschmaschine gemäß einer bevorzugten Ausführungsform; und
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8 eine Teilansicht einer Wäschetrommel einer Waschmaschine im Schnitt mit Mitnehmern, die sich bis in einen Bereich einer Beschickungsöffnung erstrecken, gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung.
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Aus 1 ist eine perspektivische und schematisch dargestellte Ansicht einer Wäschetrommel 1 einer Waschmaschine ersichtlich, bei der zur Verdeutlichung des inneren Aufbaus im Rahmen der Schnittdarstellung die vordere Stirnwand, die in üblicher Weise mit einer Beschickungsöffnung versehen ist, weggelassen wurde. Diese Waschmaschine ist von vom beschickbar, d. h., die Wäschestücke werden der Wäschetrommel 1 über eine im Gehäuse der Waschmaschine angeordnete Be- und Entladeöffnung, sowie die Beschickungsöffnung zugeführt oder aus dieser entnommen. Die Waschmaschine weist, abgesehen von der Gestaltung der Wäschetrommel 1, einen dem Fachmann allgemein bekannten Aufbau auf. Dementsprechend ist die Wäschetrommel 1 in einem – vorliegend also nicht weiter dargestellten – Laugenbehälter rotierbar um eine horizontale Rotationsachse aufgenommen und weist einen hohlzylindrischen Aufbau mit einem zylindrischen Trommelgehäuse 2 und einer rückwärtigen und verschlossenen Stirnwand 3 auf. Auf einer inneren Oberfläche 4 trägt die Wäschetrommel 1 zudem mehrere, in Umfangsrichtung äquidistant zueinander beabstandete Mitnehmer 5, welche sich nach radial innen erstrecken und jeweils aus einem länglichen Mitnehmerkörper 6 gebildet sind, dessen Längserstreckung im Wesentlichen einer axialen Abmessung der Wäschetrommel 1 entspricht.
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Als Besonderheit ist der jeweilige Mitnehmerkörper 6 der Mitnehmer 5 nun aus einem elastischen, dehnbaren Material gestaltet, über welches bei Rotation der Wäschetrommel 1 durch entsprechende Verformungen des jeweiligen Mitnehmerkörpers 6 ein in Umfangsrichtung gekrümmter Verlauf der Mitnehmer 5, wie in 1 angedeutet, darstellbar ist. Als elastisches, dehnbares Material kommt im Sinne der Erfindung insbesondere die Verwendung von Elastomeren, wie Gummi, Silikon, etc., in Betracht, bei welchen aufgrund der hohen Elastizität und des niedrigen Elastizitätsmoduls eine optimale elastische Verformbarkeit bei Beanspruchung gegeben ist. Der jeweilige Mitnehmerkörper 6 der Mitnehmer 5 ist dabei aufgrund der besseren Verformbarkeit als Hohlkörper gestaltet, wobei allerdings auch eine Ausführung als Vollkörper denkbar ist.
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Das Wirkprinzip dieser, sich unter Last verformenden Mitnehmer 5 wird nun anhand der Schnittansicht in 2A bis 2C näher erläutert, von welchen 2A den Zustand bei stillstehender Trommel 1 und unbelastetem Mitnehmer 5, 2B den Zustand bei Rotation der Wäschetrommel 1 in einer ersten Richtung und 2C den Zustand bei Rotation der Wäschetrommel 1 in einer zu 2B entgegengesetzten zweiten Richtung darstellt.
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Bei Stillstand der Wäschetrommel 1 gemäß 2A und damit auch im unbelasteten Zustand des jeweiligen Mitnehmers 5 erfährt der Mitnehmerkörper 6 keine Verformung. Wird die Wäschetrommel 1 nun allerdings in Rotation versetzt, im Falle der 2B im Gegenuhrzeigersinn und in 2C im Uhrzeigersinn, so wirkt eine jeweils entsprechend orientierte Last F auf den Mitnehmerkörper 6 des jeweiligen Mitnehmers 5 ein, welche die jeweils dargestellte Verformung des Mitnehmerkörpers 6 hervorruft. Die Last F wird dabei im Einzelnen durch die zu bewegende Wäsche, sowie eine Massenträgheit des Mitnehmerkörpers 6 bei Rotation der Wäschetrommel 1 gebildet.
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Um nun über die axiale Erstreckung der Wäschetrommel 1 einen Verformungsverlauf der Mitnehmer 5 in der in 1 dargestellten Form hervorzurufen, nämlich, dass die Verformung des jeweiligen Mitnehmerkörpers 6 der Mitnehmer 5 in seinem Bereich, der der rückwärtigen Stirnwand 3 der Wäschetrommel 1 zugewandt ist, stärker ausfällt als im vorderen Bereich, der der eine Beschickungsöffnung aufnehmenden vorderen Stirnwand zugewandt ist, werden nun verschiedene nachfolgend näher beschriebene Maßnahmen getroffen. Diese über die axiale Erstreckung der Mitnehmer 5 unterschiedliche Verformung ist deshalb gewünscht, da hierdurch eine Schaufelwirkung in Richtung der rückwärtigen Stirnwand 3 hervorgerufen wird, mittels welcher Wäschestücke aus dem kritischen Bereich der vorderen Stirnwand in Richtung der rückwärtigen Stirnwand 3 befördert werden. Der Bereich der vorderen Stirnwand ist deshalb kritisch, weil hierhin gelangte Wäschestücke unter Umständen in einen – vorliegend nicht weiter dargestellten – Ringspalt eindringen können, welcher zwischen der Wäschetrommel 1 und einer neben der vorderen Stirnwand platzierten feststehenden Manschette, die mit dem Laugenbehälter verbunden ist, ausgebildet ist. Bei diesem vollständigen oder teilweisen Eindringen der Wäschestücke in den Ringspalt würden diese aufgrund der Relativbewegungen zwischen der vorderen Stirnwand der Wäschetrommel 1 und der Manschette mit Scherkräften stark belastet, was zu deren Beschädigung oder gar Zerstörung führen könnte. Zudem wäre unter Umständen auch ein Blockieren der Wäschetrommel 1 möglich, was unter ungünstigen Bedingungen sogar zu einer Zerstörung des Antriebs der Waschmaschine führen würde.
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Aus 3 geht die genauere Gestaltung des Mitnehmers 5 hervor, wobei diese Ausgestaltung eine erste bevorzugte Ausführungsform darstellt. Dessen Mitnehmerkörper 6 ist hierbei als Hohlkörper mit einem dreieckähnlichen Querschnitt ausgeführt, wobei eine Verformbarkeit des Mitnehmerkörpers 6 ausgehend von einem ersten Ende 7 in Längsrichtung hin zu einem zweiten Ende 8 zunimmt. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Wandstärke des Mitnehmerkörpers 6 von einer ersten Wandstärke s1 über die Erstreckung in Längsrichtung kontinuierlich auf eine Wandstärke s2 verringert wird. Dies führt dazu, dass bei gleicher Beanspruchung eine größere Verformung im Bereich des zweiten Endes 8 des Mitnehmerkörpers 6 hervorgerufen wird.
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Aus 4 geht eine alternative Ausgestaltung zu der aus 3 hervor, mittels welcher eine über eine Längserstreckung unterschiedlich erreichbare Verformbarkeit eines jeweiligen Mitnehmers 9 darstellbar ist. Im Unterschied zu der Variante nach 3 verjüngt sich in diesem Fall eine Grundfläche 10 eines Mitnehmerkörpers 11 zwischen dem ersten Ende 7 und dem zweiten Ende 8 trapezartig. Dementsprechend weist der Querschnitt im Bereich des ersten Endes 7 eine längere Basis b1 auf, als der Querschnitt des zweiten Endes 8 mit b2. Auch dieser Umstand führt wiederum dazu, dass bei Beanspruchung des Mitnehmers 9 mit einer Last im Bereich des zweiten Endes 8 eine größere Verformung hervorgerufen wird als im Bereich des ersten Endes 7. Hierdurch wird eine schaufelartige Gestalt des Mitnehmers 9 erzeugt.
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Aus 5 geht ein Querschnitt zur Verdeutlichung einer weiteren Gestaltungsmöglichkeit eines Mitnehmers 12 hervor. Im Unterschied zu den im Vorfeld beschriebenen Gestaltungen verfügt ein Mitnehmerkörper 13 dieses Mitnehmers 12 schon im Querschnitt über unterschiedliche Materialstärken, wobei eine Materialstärke hierbei an Anbindungsstellen von Schenkeln 14 und 15 an eine Basis 16 des dreieckförmig gestalteten Mitnehmerkörpers 13 am geringsten ausfällt. Hierdurch wird bei Beanspruchung des Mitnehmers 12 eine Verformung des Mitnehmerkörpers 13 insbesondere jeweils um diese Bereiche hervorgerufen.
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Des Weiteren geht aus den 6A und 6B noch eine weitere alternative Ausgestaltung eines Mitnehmers 17 hervor. Auch in diesem Fall ist ein Mitnehmerkörper 18 dieses Mitnehmers 17 als Hohlkörper mit einem dreieckförmigen Querschnitt ausgeführt, wobei aber als Besonderheit ein Innenraum 19 des Mitnehmerkörpers 18 teilweise mit einem flüssigen Medium 20 mit dann eingebrachten Festkörpern 21 gefüllt ist. Bei diesem flüssigen Medium 20 kann es sich insbesondere um Öl oder Glycerin handeln, wobei in diesem Fall die Festkörper als Stahlkugeln ausgeführt sind. Alternativ hierzu kann das flüssige Medium 20 auch Wasser sein, in welches die Festkörper 21 ausbildender Baryt eingebracht ist, so dass sich insgesamt eine schlammartige Verbindung einstellt. Durch das eingefüllte flüssige Medium 20 und die Festkörper 21 wird eine Verformung des Mitnehmerkörpers 18 bei Bewegung in Querrichtung unterstützt, indem das flüssige Medium 20 gemeinsam mit den Festkörpern 21 aufgrund der Trägheit in eine Ecke des Innenraumes 19 gedrückt wird, wie in 6B zu erkennen. Auch dieses Unterstützen der Verformung des Mitnehmerkörpers 18 wirkt dabei unabhängig von der Orientierung der Bewegung in Querrichtung.
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Aus den 7A und 7B geht eine weitere, alternative oder ergänzende Möglichkeit zum Hervorrufen der Schaufelwirkung hervor. In diesem Fall ist der jeweils auf die vorstehend beschriebene Art und Weise aufgebaute Mitnehmer 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 an einem Ende im Bereich der in der vorderen Stirnwand 22 angeordneten Beschickungsöffnung an der Wäschetrommel 1 fixiert und im Bereich eines Endes im Bereich der hinteren Stirnwand 3 der Wäschetrommel 1 beweglich gelagert. Zu diesem Zweck ist die Wäschetrommel 1 mit einem Langloch 23 versehen, in welchem der jeweilige Mitnehmer 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 mit einem Führungsstift 24 eingreift, wobei dieser Führungsstift 24 über eine auf einer dem Mitnehmen 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 abgewandten Seite des Langlochs 23 platzierten Scheibe 25 gegen Herauswandern gesichert ist. Durch den Führungsstift 24 und das Langloch 23 wird bei Beanspruchung des jeweiligen Mitnehmers 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 eine Verformung um das fixierte Ende im Bereich der vorderen Stirnwand 22 hervorgerufen, wie in 7B dargestellt. Somit lässt sich auch in diesem Fall eine verbesserte Rückführung von Wäschestücken in den rückwärtigen der hinteren Stirnwand 3 zugewandten Bereich der Wäschetrommel 1 durch schaufelartiges Verformen des jeweiligen Mitnehmers 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 erreichen.
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Schließlich geht aus 8 eine weitere zusätzliche oder alternative Ausgestaltungsmöglichkeit von Mitnehmern 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 hervor. Hierbei verfügt der jeweilige Mitnehmer 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 an einem Ende im Bereich der vorderen Stirnwand 22 über einen flexiblen Ansatz 26, welcher hierbei flossen- oder auch tropfenartig gestaltet ist und über einen eine Beschickungsöffnung 27 umgebenden Trommelfalz 28 der Wäschetrommel 1 vorsteht. Hierbei ist dieser flexible Ansatz 26 einstückig mit dem jeweiligen Mitnehmer 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 ausgeführt und besteht daher ebenfalls aus dem dehnbaren Material des Mitnehmers 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17.
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Zudem ist der flexible Ansatz 26 nur im Bereich des jeweiligen Mitnehmers 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 fixiert und liegt ansonsten nur an der Wäschetrommel 1 an. Dementsprechend wird auch der flexible Ansatz 26 bei Rotation der Wäschetrommel 1 bei Zusammentreffen mit im Bereich der vorderen Stirnwand 22 und dort nahe dem Trommelfalz 28 befindlicher Wäsche ebenfalls verformt und bewirkt eine Beförderung dieser Wäsche aus diesem kritischen Bereich zurück in den Innenraum der Wäschetrommel 1. Eine Bewegung des flexiblen Ansatzes 26 erfolgt dabei um eine Verbindungsstelle 29 mit dem jeweiligen Mitnehmer 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17.
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Die Verbindungsstelle 29 kann flexibel biegbar oder reversibel knickbar ausgestaltet sein. Der gesamte Mitnehmer 5 bzw. 9 bzw. 12 bzw. 17 oder auch nur der Ansatz 26 kann einteilig oder mehrteilig (letzteres heißt aus mehreren Komponenten montiert) aisgeführt sein.
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Mittels der hierin erstmals beschriebenen Ausgestaltungen von Mitnehmern, sowie deren jeweils spezifische Anordnung im Bereich einer Wäschetrommel kann eine Rückbeförderung von Wäschestücken aus dem kritischen Bereich der Beschickungsöffnung der Wäschetrommel zuverlässig bewerkstelligt werden. Dementsprechend kann auch ein ungewolltes Eindringen der Wäschestücke in den Ringspalt zwischen der Wäschetrommel und der Manschette verhindert werden, so dass die Gefahr einer Beeinträchtigung oder Zerstörung der Wäschestücke oder auch von Hardware der Waschmaschine deutlich vermindert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wäschetrommel
- 2
- Trommelgehäuse
- 3
- hintere Stirnwand
- 4
- innere Umfangsfläche
- 5
- Mitnehmer
- 6
- Mitnehmerkörper
- 7
- erstes Ende
- 8
- zweites Ende
- 9
- Mitnehmer
- 10
- Grundfläche
- 11
- Mitnehmerkörper
- 12
- Mitnehmer
- 13
- Mitnehmerkörper
- 14
- Schenkel
- 15
- Schenkel
- 16
- Basis
- 17
- Mitnehmer
- 18
- Mitnehmerkörper
- 19
- Innenraum
- 20
- flüssiges Medium
- 21
- Festkörper
- 22
- vordere Stirnwand
- 23
- Langloch
- 24
- Führungsstift
- 25
- Scheibe
- 26
- flexibler Ansatz
- 27
- Beschickungsöffnung
- 28
- Trommelfalz
- 29
- Verbindungsstelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008054392 A1 [0004, 0011]
- DE 102008029911 A1 [0005]
- EP 1931823 B1 [0005]
- EP 2044253 B1 [0005]
- WO 2008/000593 A1 [0005]
- WO 2009/103683 A1 [0005]