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Die Erfindung betrifft Rastgelenk zum Verstellen eines Sitz- und/oder Liegemöbels, mit wenigstens einem wenigstens zwei Zahnkränze umfassenden Gesperre und mit einer wenigstens einen Stellnocken und wenigstens einen Anschlagnocken umfassenden Entsperreinrichtung, wobei die Zahnkränze dazu ausgebildet sind, in einer gesperrten Stellung des Rastgelenks miteinander zu kämmen und in einer entsperrten Stellung des Rastgelenks außer Eingriff miteinander zu stehen und wobei der Anschlagnocken wenigstens eine Anschlagfläche zur Anlage an dem Stellnocken in einer gesperrten Stellung des Rastgelenks aufweist.
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Rastgelenke der vorgenannten Art sind beispielsweise aus der
DE 203 19 484 U1 bekannt und werden zum verstellen von Teilen eines Sitz- und/oder Liegemöbels verwendet. Unter einem Verstellen wird dabei insbesondere ein Verschwenken eines Möbelteils verstanden, wobei das Möbelteil beispielsweise eine Kopfstütze, eine Rückenlehne, eine Armlehne oder ein Fußteil sein kann. Die Möglichkeit, bestimmte Teile eines Sitz- und/oder Liegemöbels verstellen zu können, erlaubt es dem Benutzer, eine komfortable Position auf dem Möbel einzunehmen.
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Um den Komfort des Möbels weiter zu verbessern, ist es wünschenswert, wenn das Rastgelenk und damit das Möbel leicht und ohne großen Kraftaufwand verstellt werden können. Gleichzeitig sollte sich das Möbel nicht unbeabsichtigt verstellen können, wenn der Benutzer auf dem Möbel Platz genommen hat.
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Daher ist bei bekannten Rastgelenken ein Gesperre mit einer federbelasteten Verzahnung vorgesehen, die in einer Richtung gegeneinander verdreht werden kann und in der Gegenrichtung gesperrt ist. Bei normaler Benutzung werden die Rastgelenke einer Richtung belastet, in der die Rastgelenke gesperrt sind. So kann etwa ein Fußteil leicht nach oben geschwenkt werden, wobei das Fußteil auch unter Belastung nicht nach unten zurückschwenkt.
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Damit das Rastgelenk jedoch wieder in die Ausgangsstellung gebracht werden kann, ist eine Entsperreinrichtung vorgesehen. Um diese zu aktivieren muss der Rastbeschlag zunächst bis in eine Endstellung verschwenkt werden, wobei der Anschlagnocken in Anlage an den Stellnocken gelangt. Dadurch werden die Zahnkränze voneinander getrennt, so dass sie nicht mehr in Eingriff miteinander stehen. In dieser entsperrten Stellung des Rastbeschlags kann das Möbel in Richtung der anderen Endstellung verschwenkt werden. Bevor die Endstellung erreicht wird, kann ein weiterer Anschlagnocken mit dem Stellnocken in Anlage kommen und dafür sorgen, dass sich die Zahnkränze erneut annähern, um miteinander zu kämmen. Das Rastgelenk befindet sich dann erneut in einer gesperrten Stellung.
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Nachteilig an den bekannten Rastgelenken ist, dass diese einen hohen Konstruktions- und Fertigungsaufwand erfordern.
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Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Rastgelenke der eingangs genannten und zuvor näher beschriebenen Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass sie kostengünstiger gefertigt werden können.
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Diese Aufgabe ist bei dem Rastgelenk nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass eine Aufnahme mit einem Raster zum wahlweisen Festlegen des wenigstens einen Anschlagnockens in unterschiedlichen Positionen in Bezug zur Aufnahme vorgesehen ist.
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Auf diese Weise wird eine höhere Flexibilität des Rastgelenks erreicht. Der wenigstens eine Anschlagnocken kann nämlich in verschiedenen Positionen montiert werden, um so Rastgelenke mit unterschiedlichen Eigenschaften zu erhalten. Es können somit verschiedenartig operierende Rastgelenke mit jeweils identischen Teilen gefertigt werden, wodurch die Fertigungskosten erheblich gesenkt werden können. Auch wird der Montageaufwand verringert, weil die Rastgelenke immer aus den gleichen Grundkomponenten zusammengesetzt werden können. Der Unterschied bei der Montage verschiedener Rastgelenke liegt lediglich in der Position, in der der wenigstens eine Anschlagnocken auf dem Raster der Aufnahme montiert wird.
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Bei bekannten Rastgelenken wird das Rastgelenk hingegen jeweils so ausgelegt und konstruiert, wie es für die beabsichtigte Verstellung des Sitz- und/oder Liegemöbels erwünscht ist. Das bedeutet, dass für jeden Einsatzzweck ein eigenes Rastgelenk gefertigt werden muss, das speziell und ausschließlich für diesen Einsatzzweck vorgesehen ist. Dies ist insoweit bedeutsam, als dass hinsichtlich der Schwenkwinkel und der Winkelstellungen der Endstellungen für jeden Einsatzzweck besondere Anforderungen bestehen, weshalb die bestehenden Rastgelenke stets Sonderanfertigungen sind.
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Im Ergebnis führt die Erhöhung der Flexibilität des Rastgelenks nicht zu einer Kostensteigerung, sondern im Gegenteil zu einer Kosteneinsparung hinsichtlich Konstruktion und Montage.
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Das Raster der Aufnahme für den Anschlagnocken kann grundsätzlich sehr unterschiedlich ausgebildet sein, solange der Anschlagnocken, ohne eine konstruktive Änderung am Anschlagnocken oder der Aufnahme vorzusehen, an unterschiedlichen Positionen montiert werden kann, die durch das Raster vorgegeben sind. Das Raster gibt also definierte Positionen für die Montage des Anschlagnockens vor, zwischen denen eine Montage nicht oder nur eingeschränkt erfolgen kann.
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Das Raster muss nicht gleichmäßig ausgebildet sein, so dass beispielsweise die einzelnen Rasterpunkte, an denen der Anschlagnocken festgelegt werden kann, variierende Abstände zum jeweils benachbarten Rasterpunkt aufweisen können. Eine gleichmäßige Teilung der Rasterpunkte in Bezug auf das Raster ist also nicht erforderlich, selbst wenn dies grundsätzlich bevorzugt sein wird. Auch ist die Anzahl der Rasterpunkte nicht festgelegt, obwohl eine Vielzahl von Rasterpunkten, insbesondere mit einem geringen Abstand zueinander, zur Bereitstellung eines hohen Maßes an Flexibilität bevorzugt ist.
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Insgesamt wird der Begriff ”Raster” vorliegend vorzugsweise sehr breit verstanden. Die Rasterpunkte können also unterschiedliche Gestalt haben, wobei sich die Rasterpunkte hinsichtlich ihrer körperlichen Ausgestaltung von den Abschnitten zwischen zwei Rasterpunkten unterscheiden. Dabei sind die Rasterpunkte vorzugsweise identisch zueinander ausgebildet.
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Insbesondere sind die Rasterpunkte aber an die Anschlussmaße des Anschlagnockens angepasst. Die Rasterpunkte und die Anschlussmaße des Anschlagnockens können beispielsweise so aufeinander abgestimmt sein, dass zwischen einem Rasterpunkt und dem Anschlagnocken eine formschlüssige, kraftschlüssige reibschlüssige oder stoffschlüssige Verbindung geschaffen werden kann, ohne dass das Rastgelenk als solches konstruktiv verändert oder angepasst werden muss. Es wird lediglich der Anschlagnocken an dem gewünschten Rasterpunkt vorgesehen.
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Ganz grundsätzlich kann vorliegend zwischen dem Gesperre und der Entsperreinrichtung in der Weise unterschieden werden, als dass das Gesperre die in der gesperrten Stellung des Rastgelenks zusammenwirkenden Elemente, also insbesondere die beiden Zahnkränze, umfasst, während die Entsperreinrichtung die Elemente umfasst, die ein Trennen der Zahnkränze in der entsperrten Stellung des Rastgelenks ermöglichen. Einzelne Bauteile des Rastgelenks müssen jedoch nicht eindeutig dem Gesperre und der Entsperreinrichtung zuordbar sein. Vielmehr können einzelne Bauelemente Funktionselemente sowohl des Gesperres als auch der Entsperreinrichtung aufweisen.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Rastgelenks ist das Raster der Aufnahme als Kreissegment zu einer zentralen Achse vorgesehen. Bei der zentralen Achse handelt es sich ganz allgemein vorzugsweise um die Schwenkachse des Rastgelenks. Auf diese Weise kann das Rastgelenk konstruktiv einfach ausgebildet und/oder mit einer vorgegebenen Teilung vorgesehen werden. Um möglichst viele Rasterpunkte vorsehen zu können oder die Flexibilität über einen weiten Schwenkbereich zur Verfügung stellen zu können, kann die Aufnahme als Kreis, etwa um die zentrale Achse bzw. Schwenkachse des Rastgelenks, ausgebildet sein. Auch das Raster kann dann in Form eines Kreises vorgesehen sein. Es kann bedarfsweise aber auch von einer kreisförmigen Gestalt abgewichen werden, wenn dies für besondere Anwendungen erforderlich ist. Dann kann es aber immer noch bevorzugt sein, wenn die Aufnahme und/oder das Raster im Wesentlichen umlaufend zur zentralen Achse angeordnet sind.
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Um eine weitere konstruktive Vereinfachung des Rastgelenks zu erreichen, kann des Raster und/oder der wenigstens eine Anschlagnocken eine Art Verzahnung aufweisen. Der Begriff ”Verzahnung” wird vorliegend vorzugsweise sehr allgemein verstanden, obwohl es sich dabei der Einfachheit halber auch um eine klassische Verzahnung im technischen Sinne handeln kann. Es kann beispielsweise als eine Verzahnung angesehen werden, wenn die Aufnahme eine sich wiederholende räumliche Struktur aufweist, die etwa ein formschlüssiges Verbinden von Anschlagnocken und Aufnahme ermöglicht. Es kann sich also beispielsweise um mehrfach vorgesehene Vertiefungen oder Vorsprünge handeln. Insbesondere kann das Raster auch durch alternierend zueinander vorgesehene Vorsprünge und Vertiefungen ausgestaltet sein. Besonders einfach ist es jedoch, die Aufnahme mit einem Raster in Form einer Verzahnung vorzusehen, in die eine korrespondierende Verzahnung am Anschlagnocken eingepasst werden kann. So kann beispielsweise eine sehr geringe Teilung mit Abständen der Rasterpunkte vorgesehen werden, die geringer sind als die Abmessungen der Anschlagnocken selbst. Die Teilung entspricht dann den Abständen der einzelnen Zähne der jeweiligen Verzahnung.
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Damit der Anschlagnocken leicht montiert werden kann und diese Position sicher beibehält, kann das Raster als ein konzentrisch zur zentralen Achse, insbesondere Schwenkachse, angeordneter Zahnkranz mit vorzugsweise wenigstens teilweise in radiale Richtung weisenden Zähnen ausgebildet sein. Um die Verzahnung schmal ausbilden zu können, ist es bevorzugt, wenn die Zähne der Verzahnung der Aufnahme im Wesentlichen radial nach außen weisen. Auch kann dann der Anschlagnocken mit seiner Verzahnung leicht in der gewünschten Position parallel zur zentralen Achse bzw. Schwenkachse des Rastgelenks aufgesteckt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann der wenigstens eine Anschlagnocken wenigstens eine weitere Anschlagfläche zur Anlage an dem wenigstens einen Stellnocken in der entsperrten Stellung des Rastgelenks aufweisen. Dabei gelangt der Stellnocken insbesondere kurz vor Erreichen einer der Endpositionen des Rastgelenks mit einer Anschlagfläche des wenigstens einen Anschlagnockens in Anlage. Der wenigstens eine Stellnocken kann letztlich durch Wechselwirkung mit dem wenigstens einen Anschlagnocken das Rastgelenk von der gesperrten Stellung in die entsperrte Stellung und wieder zurück verstellen.
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Eine hohe Kraftübertragung im gesperrten Zustand bei gleichzeitig flacher Bauweise des Rastgelenks wird erreicht, wenn die Zähne der Zähnkränze des Gesperres im Wesentliche in eine Richtung parallel zur zentralen Achse, insbesondere Schwenkachse, des Rastgelenks weisen. Eine Schrägstellung der Zähne und damit eine Neigung der Zahnkränze wäre zwar für die Kraftübertragung zweckmäßig. Sie ist grundsätzlich jedoch weniger bevorzugt, um eine kompakte Bauweise zu erreichen.
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Die Kraftübertragung und die Betriebssicherheit des Rastgelenks können zudem positiv beeinflusst werden, wenn ein Federmittel vorgesehen ist, das ein Zahnkranz in Richtung des anderen Zahnkranzes federbelastet. Das Federmittel drückt also den einen Zahnkranz infolge der Rückstellkraft des Federmittels in Richtung des anderen Zahnkranzes, und zwar insbesondere in der entsperrten Stellung des Rastbeschlags. Das Entsperren, d. h. das Trennen der Zahnkränze, erfolgt also entgegen der Rückstellkraft des Federmittels. Das Federmittel ist vorzugsweise dazu ausgebildet, dass es in der gesperrten Stellung ferner die beiden Zahnkränze infolge der Rückstellkraft gegeneinander drückt.
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Um den konstruktiven Aufwand sowie den Aufwand für die Montage des Rastgelenks gering zu halten, kann der wenigstens eine Stellnocken auf einem Stellring angeordnet sein. Der Stellring kann so einfach zwischen verschiedenen Positionen hin und herbewegt werden, wobei der Stellring die Bewegung des Stellnockens führt. Vorzugsweise ist der Stellring aus konstruktiver Sicht umlaufend zu einer zentralen Achse, insbesondere Schwenkachse, vorgesehen. Um eine einfache, kreisbogenförmige Bewegung des Stellnockens zu realisieren, kann der Stellring konzentrisch zur zentralen Achse bzw. zur Schwenkachse vorgesehen sein.
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Damit die Zahnkränze je nach Stellung des Rastgelenks zuverlässig und unkompliziert getrennt und wieder verbunden werden können, bietet es sich an, wenn die Entsperreinrichtung wenigstens einen Schaltnocken umfasst. Vorzugsweise ist der Schaltnocken so ausgebildet, dass er zum Entsperren mit dem Stellnocken zusammenwirkt. Insbesondere können der Schaltnocken und der Stellnocken dabei so gegeneinander drücken, dass wenigstens der Schaltnocken oder der Stellnocken axial nach außen gedrückt werden. Der Einfachheit halber können der Schaltnocken und/oder der Stellnocken vorzugsweise direkt oder indirekt mit einem der Zahnkränze verbunden sein. Eine axiale Verstellung des Schaltnockens und/oder des Stellnockens kann dann ebenfalls ein axiales Verstellen des entsprechenden Zahnkranzes und damit ein Entsperren des Rastgelenks bewirken. Um das Rastgelenk wieder in eine gesperrte Stellung zu bringen, wird diese Bewegung vorzugsweise wieder umgekehrt.
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Damit das Rastgelenk in der entsperrten Stellung zuverlässig von einer Endstellung in die gegenüberliegende Endstellung verschwenkt werden kann, bietet es sich an, wenn der Stellnocken und/oder der Schaltnocken eine Aufnahme zum formschlüssigen Verbinden von Stellnocken und Schaltnocken in der entsperrten Stellung des Rastgelenks aufweisen. Der Stellnocken und der Schaltnocken behalten durch diese formschlüssige Verbindung während des Verschwenkens ihre gegenseitige Position bei. Die formschlüssige Verbindung muss jedoch wieder lösbar sein, damit das Rastgelenk von der entsperrten Stellung wieder in die gesperrte Stellung gelangen kann. Die formschlüssige Verbindung wird vorzugsweise dadurch gelöst, dass der wenigstens eine Anschlagnocken mit der wenigstens einen Anschlagfläche so gegen den Stellnocken und/oder den Schaltnocken drückt, dass der Schaltnocken und der Stellnocken außer Eingriff gelangen.
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Dies kann erfolgen indem der Schaltnocken gegen die Rückstellkraft des Federmittels axial verschoben wird.
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Bei einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des Rastgelenks ist aus konstruktiver Sicht vorgesehen, dass der Schaltnocken verdrehsicher im Rastgelenk gehalten ist. Es kann dann beispielsweise ausreichen, wenn der Stellnocken verdrehbar im Rastgelenk gehalten ist. Es kann aber auch der Schaltnocken verdrehbar und der Stellnocken verdrehsicher im Rastgelenk gehalten sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Schaltnocken, bedarfsweise auch der Stellnocken, axialbeweglich im Rastgelenk gehalten sein. Dabei sind vorzugsweise der Schaltnocken und der Stellnocken in axialer Richtung fest mit jeweils einem der Zahnkränze verbunden. Die notwendigen axialen und Schwenkbewegungen der Entsperreinrichtung können also auf den Stellnocken und den Schaltnocken verteilt werden, was konstruktive Vorteile mit sich bringt. So kann der Stellnocken in axialer Richtung ein Widerlager für den Schaltnocken und der Schaltnocken in Drehrichtung ein Widerlager für den Stellring bilden oder jeweils umgekehrt.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Schaltnocken sowohl verdrehsicher als auch in axialer Richtung fest mit einem Zahnkranz verbunden sein. Dadurch wird die konstruktive Komplexität des Rastgelenks verringert.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das Gesperre und die Entsperreinrichtung in einem Gehäuse vorgesehen sind. Mit anderen Worten ist die Mechanik des Rastgelenks gekapselt, so dass kein Polstermaterial oder dergleichen in die Mechanik des Rastgelenks gelangen kann.
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In diesem Falle kann es weiter bevorzugt sein, wenn wenigstens ein Zahnkranz, wenigstens ein Schaltnocken und/oder wenigstens ein Stellnocken direkt oder indirekt über eine Nut-/Feder-Verbindung verdrehsicher im Gehäuse des Rastgelenks gehalten sind. Die durch das Verdrehen des Rastgelenks auf das entsprechende Bauteil ausgeübten Kräfte können so einfach auf das Gehäuse abgeleitet werden. Zudem wird durch eine entsprechende Nut-/Feder-Verbindung die konstruktive Ausgestaltung des Rastgelenks vereinfacht.
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Eine besonders hohe Flexibilität des Rastgelenks kann auch dadurch erreicht werden, dass wenigstens einem Zahnkranz zugeordnet ein Anschlusselement zum wahlweisen Festlegen des Rastgelenks am Sitz- und/oder Liegemöbel in unterschiedlichen Positionen in Bezug auf den Zahnkranz vorgesehen ist. Beispielsweise können so Anschlusslaschen oder dergleichen in unterschiedlichen Ausrichtungen mit dem Rastgelenk verbunden werden, je nachdem für welche Verwendung das Rastgelenk vorgesehen ist. Aufgrund des Anschlusselements muss das Rastgelenk nicht verändert werden, um eine Anschlusslasche in zwei oder mehr unterschiedlichen Positionen mit dem Rastgelenk zu verbinden. Auch kann das Anschlusselement so ausgebildet sein, dass eine Anschlusslasche nachträglich in einer anderen Position mit dem Rastgelenk verbunden werden kann. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist das Anschlusselement eine Mehrzahl gleichartiger Zapfen und/oder Aufnahmen auf, die mit einer gleichmäßigen Teilung, insbesondere kreisförmig, umlaufend zur zentralen Achse vorgesehen sind. Es wären aber auch Anschlusselemente mit anderen Rastern denkbar.
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Die Flexibilität kann weiter erhöht werden, wenn jedem Zahnkranz ein einsprechendes Anschlusselement zum variablen Verbinden mit dem Sitz- und/oder Liegemöbel zugeordnet ist. Die Anschlusselemente liegen dann vorzugsweise auf einander gegenüberliegenden Seiten des Rastegelenks.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt
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1 ein erfindungsgemäßes Rastgelenk in perspektivischer Ansicht,
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2 das Rastgelenk aus 1 in einer Explosionsdarstellung,
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3 das Rastgelenk aus 1 in verschiedenen Stellungen in einem Teilschnitt und
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4 ein Detail des Rastbeschlags aus 1 in einer Draufsicht.
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In der 1 ist ein Rastgelenk 1 dargestellt, an dem an gegenüberliegenden Seiten zwei Anschlusslaschen 2, 3 befestigt sind. Die Anschlusslaschen 2, 3 weisen eine Mehrzahl kreisförmig angeordneter Öffnungen 4 auf, die mit einer gleichförmigen Teilung um eine zentrale Achse des Rastgelenks 1 umlaufend vorgesehen sind. Der durch die Öffnungen 4 definierte Kreis ist konzentrisch zu der zentralen Achse des Rastgelenks 1 angeordnet.
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Das Rastgelenk 1 weist den Anschlusslaschen 2, 3 zugewandte Anschlusselemente 5 auf. Diese umfassen eine Anlagefläche 6 und ein Raster in Form einer Reihe von kreisförmig angeordneten Zapfen 7. Die Zapfen 7 sind in Form eines Kreises voneinander beabstandet angeordnet, wobei die Teilung der Zapfenanordnung identisch mit der Teilung der Anordnung der Öffnungen 4 der zugehörigen Anschlusslaschen 2, 3 ist. Die Anschlusslaschen 2, 3 sind mit den Öffnungen 4 auf die Zapfen 7 der Anschlusselemente 5 gesteckt und mittels eines Bolzenelements 8 gesichert, das sich konzentrisch zu einer zentralen Achse des Rastgelenks 1 erstreckt.
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An den Anschlusslaschen 2, 3 sind ferner Öffnungen 9 zum Verbinden der Anschlusslaschen 2, 3 mit einem Sitz- und/oder Liegemöbel vorgesehen. Die Ausrichtung der Anschlusslaschen 2, 3 in Bezug auf das Rastgelenk 1 ist entsprechend der Teilung von Öffnungen 4 und Zapfen 7 variierbar. Das bedeutet, dass die Anschlusslaschen 2, 3 in unterschiedlichen Winkelstellungen in Bezug auf das Rastgelenk 1 montiert werden können.
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In der 2 ist das Rastgelenk 1 in einer Explosionsdarstellung dargestellt, welche auch die innerhalb des Gehäuses 10 angeordneten Bauelemente zeigt. Das dargestellte und insoweit bevorzugte Rastgelenk 1 umfasst ein Basiselement 11, an dessen nach außen weisender Rückseite ein Anschlusselement 5 vorgesehen ist, welches dem Verbinden des Rastgelenks 1 mit dem Sitz- und/oder Liegemöbel direkt oder beispielsweise über Anschlusslaschen 2, 3 dient. Das Basiselement 11 bildet zudem den Deckel des Gehäuses 10. Das Basiselement 11 weist beim dargestellten und insoweit bevorzugten Rastgelenk 1 eine Aufnahme mit einem Raster in Form einer radial nach außen weisenden Verzahnung 12 auf, die umlaufend zu einem in axialer Richtung weisenden Zahnkranz 13 vorgesehen ist. Die Verzahnung 12 könnte aber auch innerhalb des Zahnkranzes 13 angeordnet sein.
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Der Zahnkranz 13 befindet sich ferner an einem Zapfen 14, auf den ein Stellring 15 aufgeschoben ist. Der Stellring 15 weist zwei einander gegenüber vorgesehene, in die gleiche Richtung wie der Zahnkranz 13 weisende Stellnocken 16, 16' auf.
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Das Rastgelenk 1 umfasst ferner zwei Anschlagnocken 17, die jeweils eine Verzahnung 18 aufweisen, die korrespondierend zu der Verzahnung 12 am Basiselement 11 ausgebildet ist. Die Anschlagnocken 17 sind durch Ineinandergreifen der Verzahnungen 12, 18 derart formschlüssig auf das Basiselement 11 aufgesteckt, dass sich die Anschlagnocken 17 mit dem Basiselement 11 drehen, wenn dieses um seine Mittelachse gedreht wird. Die Anschlagnocken 17 weisen jeweils eine Anschlagfläche 19 auf, wobei die Anschlagflächen 19 aufeinander zu weisen. zwischen den Anschlagflächen 19 befindet sich ein Stellnocken 16 derart, dass der Stellnocken 16 beim Verdrehen des Stellrings 15 gegenüber dem Basiselement 11 je nach Drehrichtung in Anlage mit einer der Anschlagflächen 19 gelangt. Folglich lässt sich der Stellring 15 nur zwischen diesen beiden Positionen in Bezug auf das Basiselement 11 hin und her drehen.
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Gegenüber dem Zahnkranz 13 des Basiselements 11 ist ein Zahnkranz 20 eines Schaltelements 21 vorgesehen, wobei die Zahnkränze 13, 20 in einer gesperrten Stellung des Rastgelenks 1 aneinander anliegen. Gegenüber dem Zahnkranz 20 radial nach außen abstehend weist das Schaltelement 21 zwei einander gegenüber angeordnete Schaltnocken 22 auf. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Rastgelenk 1 sind zwischen den Schaltnocken 22 noch Führungsnocken 23 vorgesehen.
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Das Schaltelement 21 ist in einem Gehäuseelement 24 aufgenommen, wobei zwischen dem Gehäuseelement 24 und dem Schaltelement 21 ein Federelement 25 in Form einer Spiralfeder vorgesehen ist. Das Schaltelement 21 kann also gegen die Rückstellkraft des Federelements 25 in das Gehäuseelement 24 eingedrückt werden. Während einer solchen axialen Verschiebung bleibt das Schaltelement 21 in dem Gehäuseelement 24 verdrehsicher geführt. Dies wird durch Nuten 26 erreicht, in die die Schaltnocken 22 und die Führungsnocken 23 eingreifen und in denen das Schaltelement 21 axial verschieblich geführt ist. Die Nuten 26 und die Nocken 22, 23 bilden eine korrespondierende Nut-/Feder-Verbindung.
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Das Bolzenelement 8 sorgt dafür, dass das Basiselement 11 am Gehäuseelement 24 anliegt und die beiden Zahnkränze 13, 20 in einer gesperrten Stellung des Rastgelenks 1 miteinander kämmen. Das Bolzenelement 8 ist dabei zentral durch das Basiselement 11, den Stellring 15, das Schaltelement 21, das Federelement 25 und das Gehäuseelement 24 geführt.
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In der 3a ist das Rastgelenk 1 zusammengebaut in einer gesperrten Stellung dargestellt. In dieser gesperrten Stellung werden die beiden Zahnkränze 13, 20 durch das Federelement 25 aufeinander gedrückt. Die obere Anschlusslasche 2 kann nicht nach links geschwenkt werden, da diese Bewegung durch die aneinander anliegenden, steilen Flanken der Zahnkränze 13, 20 blockiert ist.
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Dabei sind die Zähne der Zahnkränze 13, 20 so geformt, dass diese einander in der gesperrten Stellung hintergreifen, weshalb die Zahnkränze 13, 20 größere Kräfte aufnehmen können. Es kommt dann nicht darauf an, dass das Federelement 25 die Zahnkränze mit hoher Kraft gegeneinander drückt, um ein Überspringen der Zähne gegeneinander zu verhindern.
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Die flacheren, aneinander anliegenden Flanken der Zahnkränze 13, 20 erlauben allerdings ohne Weiteres das Verschwenken der oberen Anschlusslasche 2 nach rechts, etwa um das Sitz- und/oder Liegemöbel in eine komfortable Position zu verstellen. Dabei bewegen die Schaltnocken 22 die Stellnocken 16, 16' unter Verdrehung des Stellrings 15 vor sich her, bis etwa eine geeignete Sitzposition gefunden ist.
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Im das Rastgelenk 1 wieder in die Ausgangsstellung bringen zu können, muss die obere Anschlusslasche 2 weiter bis in eine Endstellung verschwenkt werden. Kurz vor dieser Endstellung nimmt das Rastgelenk 1 die in 3b dargestellte Stellung ein, in der der Stellnocken 16 gegen die Anschlagfläche 19 des Anschlagnockens 17 stößt und ein weiteres Verdrehen des Stellrings 15 unterbindet. Der Stellnocken 16 weist beidseitige Abschrägungen 30 auf, von denen die dem Anschlagnocken 17 abgewandte Abschrägung 30 an einer korrespondierenden Abschrägung 31 des Schaltnockens 22 anliegt.
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Wird die Anschlusslasche 2 nun weiter verschwenkt, so gleiten die Schaltnocken 22 an den Stellnocken 16 ab und werden in das Gehäuseelement 24 verschoben, bis die Stellnocken 16, 16' in Vertiefungen 32 der Schaltnocken 22 eingreifen. Ein weiteres Verdrehen der Stellnocken 16, 16' über die Schaltnocken 22 hinaus wird durch die Tiefe der Nuten 26 verhindert. Bei einem weiteren Verdrehen würden die Schaltnocken 22 soweit axial verschoben, dass die Schaltnocken 22 in Anlage an die Nutgründe der Nuten 26 kommen, so dass die Stellnocken 16, 16' und Schaltnocken 22 in dieser Drehrichtung nicht außer Eingriff gelangen können.
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In der beschriebenen, entsperrten Stellung des Rastgelenks 1, die in 3c dargestellt ist, sind die Zahnkränze 13, 20 außer Eingriff, so dass die obere Anschlusslasche 2 nach links in die andere Endstellung verschwenkt werden kann. Dabei werden die Stellnocken 16, 16' und die Schaltnocken 22 durch die Rückstellkraft des Federelements 25 in der formschlüssigen Verbindung gehalten.
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Kurz bevor diese Endstellung erreicht ist, gelangt das Rastgelenk 1 in eine Stellung, die in der 3d dargestellt ist. In dieser Stellung stößt der Stellnocken 16 an eine Anlagefläche 19 des anderen Anschlagnockens 17, so dass durch ein weiteres Verschwenken der Anschlusslasche 2 nach links der Stellnocken 16 aus der Vertiefung 32 des Schaltnockens 22 herausgedrückt wird. Sodann drückt das Federelement 25 den Zahnkranz 20 des Schaltelements 21 wieder gegen den Zahnkranz 13 des Basiselements 11, wodurch das Rastgelenk 1 wieder eine gesperrte, in der 3a dargestellte Stellung einnimmt.
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Die Winkelstellungen der Endstellungen des Rastgelenks 1 und der Schwenkbereich des Rastegelenks 1 zwischen diesen Endstellungen werden durch die Positionen vorgegeben, in denen die Anschlagnocken 17 auf die Verzahnung 12 aufgesteckt werden.
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In der 4 ist eine Draufsicht auf das Basiselement 11 und den von diesem getragenen Stellring 15 dargestellt. Mittig ist dabei eine Öffnung zum Durchstecken des Bolzenelements 8 vorgesehen. Umlaufend und konzentrisch zu dieser Öffnung ist der Zahnkranz 13 angeordnet. Konzentrisch zu dem Zahnkranz 13 ist weiter der Stellring 15 vorgesehen, wobei ein Stellnocken 16 eine größere radiale Erstreckung aufweist als der andere Stellnocken 16'. Auf diese Weise kommt beim Verschwenken des Rastgelenks 1 nur einer der Stellnocken 16 in Anlage mit den Anschlagnocken 17. Der andere Stellnocken 16' kann dagegen an den Anschlagnocken 17 vorbeigeschwenkt werden. Der weitere Stellnocken 16' und die Anschlagnocken 17 können sich räumlich also nicht behindern. Dies ist zweckmäßig, weil die Anschlagnocken an beliebigen Winkelpositionen um die zentrale Achse vorgesehen sein können.
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Die Anschlagnocken 17 sind in axialer Richtung auf die außerhalb des Stellrings 15 vorgesehene Verzahnung 12 aufgesteckt. Die Verzahnung 18 der Anschlagnocken 17 korrespondiert dazu mit der Verzahnung 12 der Aufnahme für die Anschlagnocken 17. Das Rastgelenk 1 ist daher für sehr viele verschiedene Schwenkwinkel einsetzbar. Es müssen lediglich die Positionen der Anschlagnocken 17 richtig ausgewählt werden. Diese können bei Bedarf auch zu einem späteren Zeitpunkt verändert werden. Die beiden Anschlagnocken 17 könnten auch durch einen einzigen Anschlagnocken ersetzt werden. Dies würde jedoch zu Lasten der Flexibilität gehen oder bedarfsweise unterschiedliche Anschlagnocken erfordern. Ferner können die Anschlusslaschen 2, 3 oder andere Bauteile in geeigneter Winkelstellung mit dem Rastgelenk 1 verbunden werden.
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Im Ergebnis können also sehr viele unterschiedliche Rastgelenke mit jeweils den gleichen Bauteilen gefertigt werden.