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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem verstellbaren Emblem, welches an einem Karosserieelement des Fahrzeugs befestigt ist und neben einer Kennzeichnungsfunktion auch eine technische Funktion erfüllt.
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Ein Fahrzeug mit einem verstellbaren Emblem der genannten Art ist bereits aus der Druckschrift
DE 299 14 393 U1 bekannt. Diese beschreibt ein Emblem, welches für ein Karosserieelement, wie beispielsweise eine Klappe oder Tür eines Fahrzeugs, als Handhabe dient.
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Ein Emblem, das beim Verschwenken einen elektrischen Schalter betätigt, der das elektrische Öffnen eines Schlosses einer Fahrzeugtür auslöst, ist auch aus der Druckschrift
DE 10 2008 035 059 A1 bekannt.
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Es ist weiterhin durch die Druckschrift
DE 199 25 006 A1 ein Emblem eines Fahrzeugs bekannt, welches als elektrisches Bedienelement mit zumindest einem Taster und/oder Schalter ausgebildet ist.
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Die vorrangige Funktion der Embleme an Fahrzeugen ist die Kennzeichnung des Fahrzeugs als bestimmten Typ oder der Hinweis auf die Herkunft des Fahrzeugs von einem bestimmten Hersteller. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass ein Emblem auch darüber hinaus einer weiteren Funktion dienen kann. So sind Embleme als Schalter oder Türbetätigungen bekannt. Auch als Abdeckungen für Schlösser oder Sensoren werden sie eingesetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass ein Fahrzeug mit einem Funktionselement ausgestattet werden kann, ohne dass die Geometrie und das Erscheinungsbild des Fahrzeugs stark abgeändert werden müssen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Fahrzeug gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also ein Fahrzeug mit einem verstellbaren Emblem vorgesehen, bei dem das Emblem ein Widerlager für ein Funktionselement ist. Dabei kann das Funktionselement an dem Emblem angeordnet und/oder an diesem gehalten werden. Hierdurch ist es möglich, dass ein Funktionselement an dem Fahrzeug vorgesehen werden kann, ohne in die bestehende äußere Gestaltung des Fahrzeugs bzw. in das Design einzugreifen. Dies gilt sowohl für Funktionselemente, die an dem Fahrzeug nachgerüstet werden oder als Ergänzungsteil Zubehör des Fahrzeugs sind, als auch für Funktionselemente, die bei der Herstellung des Fahrzeugs an diesem befestigt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Anwendung eines solchen Emblems ergibt sich bei einem Funktionselement, das ein Fahrzeugteil, insbesondere ein Karosserieteil, ist. So ist es beispielsweise möglich, dass das Dach des Fahrzeugs oder ein in dem Dach des Fahrzeugs angeordnetes Panel bei einer Verschiebung in Richtung der Front oder des Hecks des Fahrzeugs von dem Emblem in der Endlage gehalten wird. Ein verschiebbares Dach ist beispielsweise bei Cabriolets bekannt. Bei dem Panel kann es sich um ein Funktionselement handeln, welches in seiner Ruheposition unter dem Dach positioniert ist und bei einem parkenden Fahrzeug die Front- und/oder Heckscheibe abdeckt. Solch eine Abdeckung verbessert vor allem bei extremer Witterung wie Schneefall, Frost oder starker Sonneneinstrahlung den Nutzkomfort des Fahrzeugs. Dabei ist das Funktionselement beweglich mit dem Fahrzeug, insbesondere mit dem Karosserieteil, verbunden.
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Auch kann das Funktionselement als ein Ergänzungsteil ausgebildet sein, wobei das Ergänzungsteil nicht dauerhaft mit dem Fahrzeug verbunden ist. Beispielsweise kann das Emblem der Fixierung einer Sonnenschutzvorrichtung aus dem Fahrzeugzubehör oder als Widerlager für einen Fahrradtragrahmen dienen.
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Günstig ist es, dass das Emblem eine Ruhestellung und eine Funktionsstellung hat. Dabei liegt das Emblem in der Ruhestellung konturbündig an dem Karosserieelement an. In der Funktionsstellung ist zumindest ein Teil des Emblems gegenüber der Oberfläche des Karosserieelements erhaben. In der Funktionsstellung kann das Funktionselement an dem Emblem angelegt werden. Die Funktionsstellung des Emblems ist durch einen Anschlag festgelegt.
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Für den Nutzkomfort des Fahrzeugs und eine bequeme Handhabe ist es günstig, dass die Betätigung des Emblems elektrisch und/oder mechanisch möglich ist. Das Betätigungsmittel kann beispielsweise ein elektrisch angetriebener Seilzug sein, der das Emblem in die Funktionsstellung bewegt. Für die Beweglichkeit des Emblems hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass das Emblem drehbar und/oder verschieblich gelagert ist. Weiterhin ist es von hohem praktischem Wert, dass das Emblem an seinem Anschlag allein von dem Funktionselement gehalten ist, unabhängig von dem Betriebszustand des Betätigungsmittels.
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Für die Rückstellung des Emblems in die Ruhestellung ist es günstig, dass das Emblem ein Rückstellmittel aufweist. Das Rückstellmittel ist vorzugsweise eine Rückstellfeder und/oder ein Massenkörper. Hierdurch ist nur eine aktive Verstelleinrichtung, nämlich zum Erreichen der Funktionsstellung, notwendig.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist es, dass das Emblem und das Funktionselement einander zugeordnete, elektrische Kontakteinrichtungen aufweisen. Mittels der einander zugeordneten Kontakteinrichtungen kann beim Anliegen des Funktionselements an dem Emblem eine elektrische Verbindung zwischen Emblem und Funktionselement hergestellt werden. Dies ist besonders vorteilhaft bei einem mit Fotovoltaikelementen ausgerüsteten Funktionselement. Bei einem Emblem mit elektrischen Kontakteinrichtungen muss das bewegliche Funktionselement keine Kabelverbindung mitführen. Auch sind keine aufwendigen Schleifkontakte in der Führungsschiene des Funktionselements nötig.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
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Diese zeigt in
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1 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines Fahrzeugs;
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2 einen Ausschnitt einer Front eines Fahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Emblem;
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3 eine Vorderansicht des Emblems;
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4 eine Rückansicht des Emblems;
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5 eine geschnittene Darstellung des Emblems in einer Ruhestellung;
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6 eine geschnittene Darstellung des Emblems in einer Funktionsstellung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Seitenansicht eines Fahrzeugs 1. Das Fahrzeug 1 hat ein verstellbares Emblem 2, welches an einem Karosserieelement 3 des Fahrzeugs 1 befestigt ist. Das Fahrzeug 1 hat weiterhin ein beweglich an dem Fahrzeug 1 angeordnetes Funktionselement 4. Die Beweglichkeit des Funktionselements 4 ist mittels des Pfeils 5 angedeutet. Das Funktionselement 4 ist in einer Funktionsposition dargestellt. Dabei dient das Emblem 2 als Widerlager für das Funktionselement 4. Die Ruheposition des Funktionselements 4 ist durch eine gestrichelte Linie 6 gekennzeichnet. In der Ruheposition befindet sich das Funktionselement 4 im Bereich des Dachs 7 des Fahrzeugs 1. Alternativ zu der dargestellten Ruheposition kann die Ruheposition des Funktionselements 4 auch oberhalb der Außenfläche des Dachs 7 verortet sein.
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2 zeigt einen Ausschnitt einer Front des Fahrzeugs 1 mit dem Emblem 2. Das Emblem 2 ist an dem Karosserieelement 3 befestigt und in einer Funktionsstellung dargestellt. In der Funktionsstellung ist das Emblem 2 aus der Konturbündigkeit mit dem Karosserieelement 3 herausgeschwenkt und liegt an einem in den 5 und 6 dargestellten Anschlag 14 an. In der Funktionsstellung dient das Emblem 2 als Widerlager für das Funktionselement 4. Das Funktionselement 4 hat beidseitig Führungsschienen 8, mittels derer es beweglich mit dem Fahrzeug 1 verbunden ist. Das Funktionselement 4 ist mit Fotovoltaikelementen 9 ausgerüstet.
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Die 3 und 4 zeigen das Emblem 2 und eine Achse 10, um die das Emblem 2 drehbeweglich ist. Dabei ist in 3 eine Vorderansicht des Emblems 2 dargestellt. 4 zeigt eine Rückansicht des Emblems 2 und eine Kontakteinrichtung 11. An der Kontakteinrichtung 11 liegt das in den 1 bis 3 dargestellte Funktionselement 4 in seiner Funktionsposition an. Mittels der einander zugeordneten Kontakteinrichtungen 11 des Emblems 2 und des Funktionselements 4 kann zwischen dem Emblem 2 und dem Funktionselement 4 eine elektrische Verbindung hergestellt werden.
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5 zeigt eine geschnittene Darstellung des Emblems 2 in einer Ruhestellung. In der Ruhestellung liegt das Emblem 2 konturbündig an dem Karosserieelement 3 an. Das Emblem 2 kann mittels eines elektrisch angetriebenen Betätigungsmittels 12, beispielsweise mittels eines Seilzugs, aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung bewegt werden. Diese Bewegung ist durch den Pfeil 13 angedeutet.
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5 zeigt eine geschnittene Darstellung des Emblems 2 in einer Funktionsstellung. Das mit dem Karosserieelement 3 verbundene Emblem 2 wurde aus der Ruheposition in Richtung des Pfeils 13 um die Achse 10 gedreht. Die Funktionsstellung des Emblems 2 ist erreicht, wenn das Emblem 2 an dem Anschlag 14 anliegt. Sobald an dem Emblem 2 das Funktionselement 4 anliegt, kann die Stellkraft von dem Betätigungsmittel 12 genommen werden. Wird das Funktionselement 4 wieder in die in 1 gestrichelt dargestellte Ruheposition bewegt, nimmt das Emblem automatisch seine Ruhestellung ein. Hierzu hat das Emblem 2 ein als Massenkörper ausgebildetes Rückstellmittel 15.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Emblem
- 3
- Karosserieelement
- 4
- Funktionselement
- 5
- Pfeil
- 6
- Gestrichelte Linie
- 7
- Dach
- 8
- Führungsschiene
- 9
- Fotovoltaikelement
- 10
- Achse
- 11
- Kontakteinrichtung
- 12
- Betätigungsmittel
- 13
- Pfeil
- 14
- Anschlag
- 15
- Rückstellmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29914393 U1 [0002]
- DE 102008035059 A1 [0003]
- DE 19925006 A1 [0004]