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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft ferner ein Geländer nach dem Anspruch 9.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Arbeitsbühne bekannt, die an einem oberen Rand der Verschalung zum Gießen der Betonwand einhängbar ist. Auf der Arbeitsbühne kann eine Person arbeiten und entlanglaufen. Die Arbeitsbühne ist zur Vermeidung eines Absturzes der Person auf einer Seite mit einem Geländer ausgerüstet. Nachteilig ist jedoch, dass die der Arbeitsbühne gegenüberliegende Seite der Verschalung nicht durch ein Geländer gesichert ist, so dass an dieser Seite eine erhöhte Absturzgefahr für die Person besteht. Zur Abhilfe dieses Problems werden Geländer montiert. Sie sind jedoch äußerst umständlich und gefährlich zu montieren und zu demontieren.
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So beschreibt die
DE 41 09 372 A1 eine gattungsbildende im Bauwesen zu verwendende Vorrichtung zum Befestigen einer pfahlartigen Stütze, die für ein Schutzgeländer im Bereich des oberen Randes einer Wand eingesetzt werden kann. Die Stütze weist eine an die Wand anlegbare Anlagefläche auf, so dass die Stütze an der Wand angeordnet werden kann. Die Stütze kann mittels eines Spannbolzens an der Wand befestigt werden.
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Die
EP 1 980 681 A2 offenbart eine Vorrichtung zur Verlängerung von Zwischenträgern zur Abstützung von Fußbodenschalungen. Die Vorrichtung weist ein Stützelement auf, an welches das freie Ende eines Zwischenträgers angefügt werden kann.
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Ein rohrförmiger Pfosten wird in der
FR 2 788 804 A1 erwähnt, der in eine Öffnung eines Trägers einsteckbar ist. Durch axiales Verdrehen kann der Pfosten mittels eines Verriegelungshebels, der in Einrastöffnungen im Pfosten eingreift, gegen ein unerwünschtes Herausziehen aus der Öffnung gesichert werden.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass die Montage des Geländers schnell und sicher erfolgen kann.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einer gattungsgemäßen Vorrichtung, gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Durch die automatische Arretierung der Vorrichtung beim Verschwenken des Rohres kann die Vorrichtung schnell und sicher montiert werden. Zweckmäßigerweise kann die Vorrichtung am oberen Rand der Wandung, die mit einer gegenüberliegenden Wandung eine Verschalung zum Gießen einer Betonwand bildet, angeordnet werden, wobei an der gegenüberliegenden Wandung eine Arbeitsbühne angebracht sein kann. An dem Rohr können zweckmäßigerweise Bügel vorgesehen sein, in die Bretter zur Verhinderung eines Absturzes einer Person eingeschoben werden können. Alternativ können an dem Rohr auch Haken zum Einhängen eines Gitters vorgesehen sein.
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Das Rohr wird in die Vorrichtung eingeführt und kann aus der Vorrichtung herausziehbar sein und zum Entfernen aus der Vorrichtung zu der Person hin verschwenkt werden. Somit muss sich die Person beim Entfernen des Rohres nicht in gefährlicher Weise über den Rand der Wandung hinüberbeugen. Das Rohr erfüllt also Anforderungen hinsichtlich der Arbeitssicherheit, indem es sowohl gefahrlos montiert als auch gefahrlos entfernt werden kann.
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Der verschwenkbare Rohrstutzen ist an dem Grundkörper angeordnet. Zum Einführen des Rohres kann der Rohrstutzen zur Person hin verschwenkt werden. Wenn das Rohr weit genug in den Rohrstutzen eingeführt ist, kann es zusammen mit dem Rohrstutzen in eine vorgesehene Endposition verschwenkt werden, wobei die Vorrichtung automatisch an der Wandung arretiert werden kann. Nach dem Erreichen der Endposition des Rohres kann es infolge der Gravitationskraft noch tiefer in den Rohrstutzen hineinrutschen.
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Um die Endlage des eingeführten Rohres und des Rohrstutzens zu definieren, kann am Grundkörper ein Anschlag für den Rohrstutzen vorgesehen sein.
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Damit beim Verschwenken des Rohres die Vorrichtung automatisch an der Wandung arretiert werden kann, kann an dem Rohrstutzen ein armartiger Fortsatz vorgesehen sein, der beim Verschwenken des Rohres automatisch gegen den vorstehenden Rand gedrückt wird. Die Wandung für die Verschalung weist aus Festigkeitsgründen in der Regel immer einen umlaufenden Rahmen mit einem vorstehenden Rand auf. Somit kann die Vorrichtung für alle gängigen Verschalungen verwendet werden, wobei die Wandung respektive die Verschalung hochkant oder auf ihrer Längsseite stehen kann. Die Vorrichtung ist also nicht an eine bestimmte Wandung eines Schalungsherstellers oder an eine bestimmte Ausrichtung der Wandung gebunden.
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An dem Rohr kann ein außen umlaufender Ring angeordnet sein. Der Ring definiert die Einführtiefe des Rohres in den Rohrstutzen. Außerdem stellt er sicher, dass das eingeführte Rohr nicht mehr verschwenkt werden kann.
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Damit der Ring sicherstellen kann, dass das eingeführte Rohr nicht mehr verschwenkt werden kann, kann eine Oberkante des Anschlags zu einer Oberkante des Grundkörpers nach unten abgesetzt sein, wodurch ein Absatz gebildet wird. Der Ring kann, wenn das Rohr in den Rohrstutzen eingeführt ist, an der Oberkante des Anschlags aufliegen und gleichzeitig mit seinem Umfang an dem Absatz zwischen dem Anschlag und dem Grundkörper anliegen oder nur einen sehr geringen Abstand dazu aufweisen.
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An den Grundkörper kann ein Brett als Hilfe zum Einfüllen eines Schüttgutes schräg angelegt werden. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn die Wandung mit einer zweiten Wandung die Verschalung bildet.
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Um die Vorrichtung gut auf dem Rand der Wandung aufsetzen zu können, kann der Grundkörper eine maulartige Öffnung aufweisen. Die maulartige Öffnung kann somit den Rand der Wandung aufnehmen. Zweckmäßigerweise ist der Grundkörper aus Blech gefertigt, wobei er zwei gegenüberliegende Wangen aufweist. Die beiden Wangen können an den Stirnseiten der Vorrichtung mit zwei weiteren Blechen verbunden sein. Es ist jedoch auch möglich die beiden Wangen aus einem einzigen Blech zu fertigen, welches im Bereich des Anschlags um 180° gebogen wird. Dann können die beiden Wangen an der dem Anschlag gegenüberliegenden Stirnseite mit einem weiteren Blech verbunden werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Geländer zur Montage am Rand der Wandung, insbesondere der Verschalung zum Gießen der Betonwand, das erfindungsgemäß die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 aufweist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigen:
- 1 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung in einer Montageposition;
- 2 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung in einer zweiten Position;
- 3 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung in einer Endposition;
- 4 eine perspektivische Ansicht auf die Vorrichtung;
- 5 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung mit einem in die Endposition verschwenkten Rohrstutzen;
- 6 eine Seitenansicht auf die Vorrichtung mit dem in die Montageposition verschwenkten Rohrstutzen;
- 7 eine Schnittansicht durch die Wandung und die Vorrichtung;
- 8a, 8b eine Seitenansicht auf eine Verschalung.
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Eine Vorrichtung 10 zur Aufnahme eines Rohres 11 ist auf einem Rand 71 einer Wandung 12 aufsetzbar. Gegenüber der Wandung 12 befindet sich eine zweite Wandung 13, die zusammen mit der Wandung 12 eine Verschalung 14 zum Gießen einer Betonwand bildet (siehe 1 bis 3 und 7). An dem Rohr 11 sind Bügel 15 angebracht, in die Bretter 16 eingeschoben werden können. Das Rohr 11 und die Bretter 16 bilden somit zusammen ein Geländer 17, das eine Person 80 vor einem Absturz sichert (siehe 8a, 8b).
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Die Vorrichtung 10 weist einen Grundkörper 40 mit zwei gegenüberliegenden Wangen 41 und 42 auf (siehe 4). Die Wangen 41 und 42 sind an der Stirnseite der Vorrichtung 10 mit einem Blech 43 verbunden. Gegenüber dem Blech 43 ist ein Rohrstutzen 44 verschwenkbar angeordnet (siehe auch 5 und 6). Ein den Rohrstutzen 44 teilweise umgreifender, U-förmig ausgebildeter Anschlag 45 definiert eine Endposition, die der Rohrstutzen 44 einnehmen kann. An dem Rohrstutzen 44 ist ein armartiger Fortsatz 50 angebracht. Der Grundkörper 40 weist eine maulartige Öffnung 46 auf, mit welcher die Vorrichtung 10 auf der Wandung 12 aufgesetzt werden kann (siehe 1 bis 3 und 7).
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Zur Montage des Geländers 17 werden zunächst mindestens zwei Vorrichtungen 10 mit ihren maulartigen Öffnungen 46 nebeneinander auf die Wandung 12 aufgesetzt. Anschließend wird in jede der beiden Vorrichtungen jeweils ein Rohr 11 in den Rohrstutzen 44 eingeführt. Damit die Person 80 die Rohre 11 sicher und bequem von einer Arbeitsbühne 81 aus in die Rohrstutzen 44 einführen kann (siehe 8), werden diese zum Einführen nach links zur Person hin verschwenkt. Ein als Bolzen ausgebildeter Anschlag 60 (siehe 4 und 6) definiert eine Montageposition, bis zu welcher der Rohrstutzen 44 zur Person hin verschwenkt werden kann, um das Rohr 11 und die Bretter 16 zu montieren.
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Nachdem das Rohr 11 in den Rohrstutzen 44 eingeführt ist (siehe 1) werden alle Bretter 16 in die Bügel 15 eingeschoben. In der Montageposition taucht der untere Bügel 15 teilweise zwischen die Wangen 41 und 42 ein, sodass das Rohr 11 beim Einführen der Bretter 16 nicht um seine Längsachse verdreht werden kann. Wenn die Bretter 16 in die Bügel 15 eingeschoben sind, werden die Rohre 11 von der Person 80 weg in eine Endposition verschwenkt (siehe 2). Ein an dem Rohr 11 angeordneter umlaufender Ring 18 (siehe 2) befindet sich unmittelbar nach dem Verschwenken für kurze Zeit oberhalb eines Absatzes 19 (siehe 2). Das Rohr 11 wird aber durch die Gravitationskraft sofort nach dem Verschwenken noch weiter in den Rohrstutzen 44 eingeführt, so dass der Ring 18 auf einer Oberkante 47 des Anschlags 45 aufliegt (siehe 3 und 4). Der Ring 18 liegt dann mit seinem Umfang an dem Absatz 19 an oder weist nur einen äußerst geringen Abstand zu ihm auf (siehe 3). Dadurch, dass der Ring 18 mit seinem Umfang an dem Absatz 19 anliegt oder nur einen äußerst geringen Abstand zu ihm aufweist, kann das Rohr 11 nicht mehr zur Person 80 hin verschwenkt werden, so dass es in seiner Endposition arretiert ist. Beim Verschwenken in die Endposition wird außerdem der an dem Rohrstutzen 44 befestigte armartige Fortsatz 50 automatisch von unten gegen den vorstehenden Rand 71 der Wandung 12 gedrückt, so dass die Vorrichtung 10 automatisch an der Wandung 12 arretiert wird (siehe 7). Somit ist das Geländer 17 schnell und zuverlässig an der Wandung 12 befestigbar und kann im Notfall auch die Person vor einem Absturz bewahren.
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Durch die schräge Endposition des Geländers 17 respektive des Rohres 11 ist genügend Spielraum zum Einfüllen eines Schüttguts, insbesondere von Beton, gegeben.
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Das Geländer 17 respektive das Rohr 11 können auch wieder sehr schnell und sicher von der Arbeitsbühne 81 aus entfernt werden. Zu diesem Zweck muss das Rohr 11 lediglich ein kurzes Stück angehoben werden, so dass sich der Ring 18 oberhalb des Absatzes 19 befindet (siehe 2). Auch in dieser Position des Rohres 11 ist die Person 80 immer noch zuverlässig vor einem Absturz geschützt. Nachdem das Rohr 11 so weit angehoben wurde, kann es anschließend zu der Person hin verschwenkt und aus dem Rohrstutzen 44 herausgezogen werden. Beim Verschwenken des Rohres 11 zu der Person 80 hin wird der armartige Fortsatz 50 automatisch vom Rand 71 der Wandung 12 entfernt, so dass die Vorrichtung 10 nach dem Herausziehen des Rohres 11 von der Wandung 12 abgehoben werden kann.
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An dem Grundkörper 40 ist ein Höcker 48 vorgesehen, an dem ein Brett 70 abgestützt werden kann (siehe 3 und 7). Das Brett 70 liegt ferner an dem unteren Bügel 15 an, so dass es eine Schräge bildet, über die das Schüttgut in die Verschalung 14 geleitet wird.
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Außerdem weist der Grundkörper eine Durchgangsöffnung 49 auf (siehe 4), durch die, falls gewünscht, ein Sicherungsbolzen als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme gesteckt werden kann, um ein Verschwenken zur Person hin zusätzlich zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 11
- Rohr
- 12
- Wandung
- 13
- Wandung
- 14
- Verschalung
- 15
- Bügel
- 16
- Brett
- 17
- Geländer
- 18
- Ring
- 19
- Absatz
- 40
- Grundkörper
- 41
- Wange
- 42
- Wange
- 43
- Blech
- 44
- Rohrstutzen
- 45
- Anschlag
- 46
- Öffnung
- 47
- Oberkante
- 48
- Höcker
- 49
- Durchgangsöffnung
- 50
- Fortsatz
- 60
- Anschlag
- 70
- Brett
- 71
- Rand
- 80
- Person
- 81
- Arbeitsbühne