DE102010046959A1

DE102010046959A1 - Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102010046959A1
Application number: DE201010046959
Authority: DE
Inventors: Martin Dipl.-Inf. Bauer
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2010-09-29
Filing date: 2010-09-29
Publication date: 2011-05-12

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung (2) für ein Fahrzeug (1). Erfindungsgemäß ist im oder am Fahrzeug (1) zumindest ein Sensor (5) angeordnet und mit einer Steuereinheit (6) gekoppelt, wobei mittels des Sensors (5) ein Ver- und/oder Absinken eines Fahrzeugs (1) unter eine Wasseroberfläche detektierbar ist und bei detektiertem Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs (1) unter die Wasseroberfläche automatisch von der Steuereinheit (6) gesteuert Sicherheitsmittel (3) auslösbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Herkömmliche Fahrzeuge sind auf Grund von Belüftungsöffnungen zur Fahrzeugklimatisierung nicht wasserdicht und versinken bei einem Eintritt in eine entsprechend tiefe Wasserfläche.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug anzugeben, welche ein Versinken des Fahrzeugs im Wasser verhindert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einer Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug ist im oder am Fahrzeug erfindungsgemäß zumindest ein Sensor angeordnet und mit einer Steuereinheit gekoppelt, wobei mittels des Sensors ein Ver- und/oder Absinken eines Fahrzeugs unter eine Wasseroberfläche detektierbar ist und bei detektiertem Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs unter die Wasseroberfläche automatisch von der Steuereinheit gesteuert Sicherheitsmittel auslösbar sind.
Mittels der ausgelösten Sicherheitsmittel ist das Fahrzeug vorteilhafterweise an der Wasseroberfläche gehalten und ein Versinken des Fahrzeugs unter die Wasseroberfläche ist verhindert.
Dadurch befinden sich die Fahrzeuginsassen an der Wasseroberfläche und sind vor einem Ertrinken im versinkenden oder versunkenen Fahrzeug geschützt.
Somit ist besonders vorteilhafterweise eine Selbstrettung der Fahrzeuginsassen aus dem mittels der Sicherheitsmittel an der Wasseroberfläche schwimmenden Fahrzeug ermöglicht, welche frühzeitig und beispielsweise vor dem Eintreffen von Rettungskräften erfolgen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
1 schematisch in perspektivischer Ansicht ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung, wobei sich am Fahrzeug angeordnete Sicherheitsmittel im ausgelösten Zustand befinden.
In 1 ist schematisch ein Fahrzeug 1 mit einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung 2 in perspektivischer Ansicht dargestellt, wobei sich am Fahrzeug 1 angeordnete Sicherheitsmittel 3 im ausgelösten Zustand befinden.
Das Fahrzeug 1 ist vorzugsweise ein herkömmlicher Personenkraftwagen und umfasst vier Fahrzeugecken 4.
Die Sicherheitsvorrichtung 2 umfasst zumindest einen Sensor 5, eine Steuereinheit 6 und vier, jeweils einer Fahrzeugecke 4 zugeordnete Sicherheitsmittel 3.
Der oder die Sensoren 5 sind derart angeordnet, dass ein Absinken oder Versinken des Fahrzeugs 1 unter eine Wasseroberfläche sicher detektierbar ist und keine Fehlalarme wegen anderweitig auf das Fahrzeug 1 einwirkender Feuchtigkeit, beispielsweise bei einer Regenfahrt oder einer Fahrt durch eine Waschstraße, auftreten. Der oder die Sensoren 5 sind beispielsweise im Bereich eines Fahrzeugdachs 7 angeordnet.
Der oder die Sensoren 5 sind elektrisch mit der Steuereinheit 6 gekoppelt. Anhand der Sensorsignale detektiert die Steuereinheit 6 das Absinken oder Versinken des Fahrzeugs 1 unter die Wasseroberfläche und gibt entsprechende Steuersignale aus.
Die Steuersignale werden an die Sicherheitsmittel 3 übermittelt, welche elektrisch mit der Steuereinheit 6 gekoppelt sind.
Die Sicherheitsmittel 3 sind vorzugsweise als herkömmliche gasdichte Luftkissen ausgebildet und mittels eines herkömmlichen Gasgenerators aufblasbar.
Die Luftkissen bleiben nach dem Auslösen durch die Steuereinheit 6 und ihrem daraus resultierenden Aufblasen bis zu einer Bergung des Fahrzeugs 1 aus dem Wasser aufgeblasen.
Die Sicherheitsmittel 3 sind vorzugsweise an einer Außenseite des Fahrzeugs 1 befestigt. Dabei ist jeder Fahrzeugecke 4 jeweils ein Sicherheitsmittel 3 zugeordnet.
Die Sicherheitsmittel 3 sind vorzugsweise derart dimensioniert, dass mittels zwei der vier Sicherheitsmittel 3 das mit dem maximal zulässigen Gesamtgewicht beaufschlagte Fahrzeug 1 sicher an der Wasseroberfläche haltbar ist.
Die Sicherheitsmittel 3 sind derart angeordnet, dass ein überschlagenes oder gerolltes Fahrzeug 1, dessen Fahrzeugdach 7 nach unten weist, mittels der Sicherheitsmittel 3 im Wasser in eine Position bewegbar ist, in welcher das Fahrzeugdach 7 nach oben weist.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Sensoren 5, die Steuereinheit 6, die Sicherheitsmittel 3 und die zugehörigen und nicht dargestellten Energieversorgungsvorrichtungen wasserdicht ausgebildet oder zumindest derart wassergeschützt im Fahrzeug 1 angeordnet, dass ihre Funktion auch bei einem vollständig unter der Wasseroberfläche befindlichen Fahrzeug 1 ermöglicht ist.
Im Betrieb der Sicherheitsvorrichtung 2 wird von der Steuereinheit 6 mittels der Sensoren 5 ermittelt, ob ein Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs 1 unter die Wasseroberfläche erfolgt oder droht.
Wird ein Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs 1 unter die Wasseroberfläche detektiert, aktiviert die Steuereinheit 6 automatisch, d. h. vom Fahrzeugführer unbeeinflusst, die Sicherheitsmittel 3. Die als Luftkissen ausgebildeten Sicherheitsmittel 3 werden aufgeblasen und entfalten ihre Auftriebskraft. Daraus resultierend wird das Fahrzeug 1 an die Wasseroberfläche befördert oder an der Wasseroberfläche gehalten. Somit ist ein Versinken des Fahrzeugs 1 unter die Wasseroberfläche sicher verhindert.
Dadurch befinden sich das Fahrzeug 1 und die Fahrzeuginsassen an der Wasseroberfläche und sind vor einem Ertrinken im versinkenden oder versunkenen Fahrzeug 1 geschützt.
Das an der Wasseroberfläche schwimmende Fahrzeug 1 kann von den Fahrzeuginsassen auf einfache Weise verlassen werden und die Fahrzeuginsassen können an ein Ufer zurückkehren.

Claims

Sicherheitsvorrichtung (2) für ein Fahrzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass im oder am Fahrzeug (1) zumindest ein Sensor (5) angeordnet und mit einer Steuereinheit (6) gekoppelt ist, wobei mittels des Sensors (5) ein Ver- und/oder Absinken eines Fahrzeugs (1) unter eine Wasseroberfläche detektierbar ist und bei detektiertem Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs (1) unter die Wasseroberfläche automatisch von der Steuereinheit (6) gesteuert Sicherheitsmittel (3) auslösbar sind.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsmittel (3) an einer Außenseite des Fahrzeugs (1) befestigt sind.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Fahrzeugecke (4) jeweils ein Sicherheitsmittel (3) zugeordnet ist.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsmittel (3) als Luftkissen ausgebildet sind.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkissen aufblasbar und gasdicht ausgebildet sind.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftkissen nach dem Auslösen und dem daraus resultierendem Aufblasen bis zu einer Bergung des Fahrzeugs (1) aus dem Wasser aufgeblasen bleiben.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsmittel (3) derart dimensioniert sind, dass mittels zweier der Sicherheitsmittel (3) das mit dem maximal zulässigen Gesamtgewicht beaufschlagte Fahrzeug (1) an der Wasseroberfläche haltbar ist.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsmittel (3) derart angeordnet sind, dass ein überschlagenes oder gerolltes Fahrzeug (1), dessen Fahrzeugdach (7) nach unten weist, mittels der Sicherheitsmittel (3) in eine Position bewegbar ist, in welcher das Fahrzeugdach (7) nach oben weist.
Sicherheitsvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Sensoren (5), eine zugehörige Steuereinheit (6), die Sicherheitsmittel (3) und die zugehörigen Energieversorgungsvorrichtungen wasserdicht ausgebildet und/oder wassergeschützt angeordnet sind.