DE102010046765A1 - Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug und Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung (2) für ein Fahrzeug (1). Erfindungsgemäß ist im Fahrzeug (1) zumindest ein Sensor (6) angeordnet, welcher ein Ver- und/oder Absinken eines Fahrzeugs (1) unter eine Wasseroberfläche detektiert.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitsvorrichtung (2) in einem Fahrzeug (1).
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitsvorrichtung (2) in einem Fahrzeug (1).
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
- Herkömmliche Fensterscheiben in Fahrzeugen können bei einem Versinken des Fahrzeugs unter die Wasseroberfläche mit den üblicherweise in einem Personenkraftwagen vorhandenen Vorrichtungen nicht zerstört werden. Fahrzeugscheiben sind insbesondere gegenüber stumpfen Gegenständen, wie beispielsweise einer Faust, einem Schlüssel, einem Mobiltelefon und/oder einem Schuh, widerstandsfähig.
- In herkömmlichen Bussen sind so genannte Nothammer angeordnet, welche eine harte Spitze aufweisen und daraus resultierend eine besonders hohe Kraft auf einen besonders kleinen Bereich der Fensterscheibe erzeugen und diese zum Bersten bringen. Ein solcher Nothammer ist in Personenkraftwagen üblicherweise nicht vorhanden. Weiterhin ist zur Nutzung eines solchen Nothammers, also einer Aushol- und Schlagbewegung, ein Bewegungsfreiraum innerhalb des Fahrzeugs erforderlich, welcher in einem Personenkraftwagen nicht zur Verfügung steht.
- Zudem ist die effektive Benutzung des Nothammers durch einen verletzten und/oder anderweitig behinderten Fahrzeuginsassen nicht möglich.
- Mittels herkömmlicher Fensterkurbeln oder elektrischer Fensterheber ist die notwendige Betätigungskraft zum Senken der Fensterscheibe nicht aufbringbar, da ein von außerhalb des Fahrzeugs auf die Fensterscheibe einwirkender Wassergegendruck des umgebenden Wassers, welcher die Fensterscheibe in ihren Sitz oder in ihre Dichtung presst, überwunden werden muss.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte, insbesondere effizientere und besser nutzbare Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug anzugeben. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes, insbesondere effizienteres und einfacher nutzbares Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitsvorrichtung anzugeben.
- Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 8 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Bei einer Sicherheitsvorrichtung für ein Fahrzeug ist im Fahrzeug erfindungsgemäß zumindest ein Sensor angeordnet, welcher ein Ver- und/oder Absinken eines Fahrzeugs unter eine Wasseroberfläche detektiert.
- Beim Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitsvorrichtung in einem Fahrzeug wird bei einem detektierten Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs unter eine Wasseroberfläche zumindest eine Fensterscheibe des Fahrzeugs automatisch mittels zumindest einer Zerstöreinheit zerstört und zumindest eine Fahrzeugtür wird automatisch entriegelt.
- Daraus resultierend wird vorteilhafterweise ein gesamter Fahrzeuginnenraum geflutet. Dies kompensiert den herkömmlicherweise auf die Fahrzeugaußenseite einwirkenden Wassergegendruck, welcher eine Öffnung der Fahrzeugtüren erschwert oder verhindert.
- Nach der Flutung des Fahrzeuginnenraums herrschen zweckmäßigerweise im Fahrzeug und außerhalb des Fahrzeugs die gleichen Druckverhältnisse, wodurch eine einfache Öffnung der vorteilhafterweise bereits entriegelten Fahrzeugtüren ermöglicht ist.
- Dadurch ist besonders vorteilhafterweise eine Selbstrettung der Fahrzeuginsassen ermöglicht, welche frühzeitig und beispielsweise vor dem Eintreffen von Rettungskräften erfolgen kann.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 schematisch ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung. - In der einzigen
1 ist schematisch ein Fahrzeug1 mit einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung2 dargestellt. - Das Fahrzeug
1 ist vorzugsweise ein herkömmlicher Personenkraftwagen und umfasst eine Mehrzahl von Fahrzeugtüren3 und Fenstern4 , welche jeweils eine Fensterscheibe5 aufweisen. - Die Sicherheitsvorrichtung
2 umfasst zumindest einen Sensor6 , eine Steuereinheit7 , zumindest eine, einer Fensterscheibe5 zugeordnete Zerstöreinheit8 und mehrere Türentriegelungsvorrichtungen9 . - Der oder die Sensoren
6 sind derart angeordnet, dass ein Absinken oder Versinken des Fahrzeugs1 unter eine Wasseroberfläche sicher detektierbar ist und keine Fehlalarme wegen anderweitig auf das Fahrzeug1 einwirkender Feuchtigkeit, beispielsweise bei einer Regenfahrt oder einer Fahrt durch eine Waschstraße, auftreten. Der Sensor6 ist beispielsweise im Bereich eines Fahrzeugdachs10 angeordnet. - Der oder die Sensoren
6 sind elektrisch mit der Steuereinheit7 gekoppelt. Anhand der Sensorsignale detektiert die Steuereinheit7 das Absinken oder Versinken des Fahrzeugs1 unter die Wasseroberfläche und gibt entsprechende Steuersignale aus. - Die Steuersignale werden an die Zerstöreinheit
8 und/oder die Türentriegelungsvorrichtungen9 übermittelt, welche elektrisch mit der Steuereinheit7 gekoppelt sind. - Zumindest einer Fensterscheibe
5 ist eine Zerstöreinheit8 zugeordnet und wirkt auf diese von der Steuereinheit7 gesteuert ein. - In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist einer jeden Fensterscheibe
5 des Fahrzeugs1 eine Zerstöreinheit8 zugeordnet. - Die Zerstöreinheit
8 kann nicht näher dargestellt mechanisch, elektrisch und/oder chemisch auf die Fensterscheibe5 einwirken und diese zerstören. Beispielweise kann ein angespitzter Bolzen die Fensterscheibe5 zersplittern. - In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann ein chemisches Material in einem Reservoir oder Hohlraum in der Fensterscheibe
5 angeordnet sein, dessen Freisetzung oder Zündung die Fensterscheibe5 zerstört. - Dieses Material kann beispielsweise ein explosives Material sein, dessen Zündung die Fensterscheibe
5 an definierten Sollbruchstellen bersten lässt, wobei die Sollbruchstellen bei der Herstellung der Fensterscheibe5 eingebracht werden. - In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante kann ein elektrischer Impuls auf die Fensterscheibe
5 direkt oder indirekt einwirken und diese zerstören. - In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die Fensterscheibe
5 im Wesentlichen unbeschädigt aus ihrem Sitz in einem Fensterrahmen des Fensters4 in nicht näher dargestellter Art und Weise herausgelöst werden. - Einer jeden Fahrzeugtür
3 des Fahrzeugs1 ist eine Türentriegelungsvorrichtung9 zugeordnet und wirkt auf diese von der Steuereinheit7 gesteuert ein. - Die Türentriegelungsvorrichtung
9 ist insbesondere als herkömmliche Türentriegelungsvorrichtung einer Zentralverriegelung ausgebildet und entriegelt und verriegelt die Fahrzeugtür3 . - In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Sensoren
6 , die Steuereinheit7 , die Zerstöreinheiten8 , die Türentriegelungsvorrichtungen9 und die zugehörigen und nicht dargestellten Energieversorgungsvorrichtungen wasserdicht ausgebildet oder zumindest derart wassergeschützt im Fahrzeug1 angeordnet, dass ihre Funktion auch bei einem vollständig unter der Wasseroberfläche befindlichen Fahrzeug1 ermöglicht ist. - Im Betrieb der Sicherheitsvorrichtung
2 wird von der Steuereinheit7 mittels der Sensoren6 ermittelt, ob ein Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs1 unter die Wasseroberfläche erfolgt oder droht. - Wird ein Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs
1 unter die Wasseroberfläche detektiert, aktiviert die Steuereinheit7 automatisch, d. h. vom Fahrzeugführer unbeeinflusst, zumindest eine oder mehrere Zerstöreinheiten8 und die Türentriegelungsvorrichtungen9 . Die Zerstöreinheit8 wirkt auf die zugeordneten Fensterscheiben5 ein und zerstört diese. Daraus resultierend wird durch die Öffnungen der Fenster4 ein gesamter Fahrzeuginnenraum mit dem das Fahrzeug1 umgebenden Wasser geflutet. Dies kompensiert den auf die Fahrzeugaußenseite einwirkenden Wasserdruck, welcher eine Öffnung der Fahrzeugtüren3 erschweren oder verhindern würde. - Nach der Flutung des Fahrzeuginnenraums herrschen zweckmäßigerweise im Fahrzeug
1 und außerhalb des Fahrzeugs1 die gleichen Druckverhältnisse, wodurch eine einfache Öffnung der vorteilhafterweise bereits entriegelten Fahrzeugtüren3 ermöglicht ist und die Fahrzeuginsassen können das Fahrzeug1 verlassen und an die Wasseroberfläche zurückkehren.
Claims (8)
- Sicherheitsvorrichtung (
2 ) für ein Fahrzeug (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass im Fahrzeug (1 ) zumindest ein Sensor (6 ) angeordnet ist, welcher ein Ver- und/oder Absinken eines Fahrzeugs (1 ) unter eine Wasseroberfläche detektiert. - Sicherheitsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei detektiertem Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs (1 ) unter die Wasseroberfläche zumindest eine Fensterscheibe (5 ) des Fahrzeugs (1 ) automatisch mittels zumindest einer Zerstöreinheit (8 ) zerstörbar ist. - Sicherheitsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerstöreinheit (8 ) mechanisch auf die Fensterscheibe (5 ) einwirkt. - Sicherheitsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerstöreinheit (8 ) elektrisch auf die Fensterscheibe (5 ) einwirkt. - Sicherheitsvorrichtung (
2 ) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerstöreinheit (8 ) chemisch auf die Fensterscheibe (5 ) einwirkt. - Sicherheitsvorrichtung (
2 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei detektiertem Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs (1 ) unter die Wasseroberfläche zumindest eine Fahrzeugtür (3 ) automatisch entriegelbar ist. - Sicherheitsvorrichtung (
2 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Sensoren (6 ), eine zugehörige Steuereinheit (7 ), die Zerstöreinheiten (8 ), die Türentriegelungsvorrichtungen (9 ) und die zugehörigen Energieversorgungsvorrichtungen wasserdicht ausgebildet und/oder wassergeschützt angeordnet sind. - Verfahren zum Betrieb einer Sicherheitsvorrichtung (
2 ) in einem Fahrzeug (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass bei einem detektierten Ver- und/oder Absinken des Fahrzeugs (1 ) unter eine Wasseroberfläche zumindest eine Fensterscheibe (5 ) des Fahrzeugs (1 ) automatisch mittels zumindest einer Zerstöreinheit (8 ) zerstört wird und zumindest eine Fahrzeugtür (3 ) automatisch entriegelt wird.
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