-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung der Höhenlage des Krangesamtschwerpunktes beim Rangieren bzw. Verfahren eines Fahrzeugkrans am Einsatzort, wobei der Kran einen langen zweigeteilten Hauptausleger und gegebenenfalls eine auf den Ausleger aufgesetzte Mastnase umfasst. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Gelenkgitterstück für einen zweigeteilten Kranausleger sowie einen Kran zur Durchführung des Verfahrens.
-
Für die Montage von Windkraftanlagen in Windparks werden häufig Raupenkrane verwendet, die, nachdem sie einmal aufgebaut sind, theoretisch im vollaufgerüsteten Zustand auf der Baustelle verfahren werden können. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Montage der ersten Windkraftanlage wird der Kran zum Montageort der nächsten Windkraftanlage versetzt. Um die Verfahrwege des Krans kostengünstig und mit wenig Flächenverbrauch herzustellen, werden schmale Raupenkrane, insbesondere Krane mit schmalem Fahrwerk bevorzugt.
-
Die Montage des Rotors der Windkraftanlage in größeren Höhen bietet zahlreiche Vorteile, da hier die Lagerstellen des Rotors aufgrund der homogener vorliegenden Windverhältnisse weniger belastet werden. Auch nimmt in der Regel die vorherrschende Windgeschwindigkeit mit zunehmender Höhe zu.
-
Die Montage der Rotoren in großen Höhen bedingt sehr lange Ausleger, um die erforderlichen Hubhöhen erreichen zu können. Bei Schmalspurraupenkranen wird häufig eine Kombination aus Hauptausleger und einer speziellen Mastnase verwendet, wodurch die zu hebende Last vom Hauptausleger beabstandet wird und somit eine größere Höhe bei gleicher Hauptauslegerlänge erzielt wird.
-
Um den verwendeten Kran sicher von einem ersten Montageort zum nachfolgenden Montageort verfahren zu können, muss der Gesamtschwerpunkt des Krans innerhalb des Raumes liegen, der sich über der Abstützfläche befindet. Die Abstützfläche fällt gerade bei Schmalspurkranen verhältnismäßig klein aus. Der Gesamtschwerpunkt wird aus dem Unterwagen, Oberwagen, Ballast und dem Ausleger des Kranes gebildet, wobei die Position des Auslegerschwerpunktes von der aktuellen Lage des Auslegers, von dem aktuellen Wippwinkel und der Auslegerlänge abhängt. Je weiter der Hauptausleger aufgerichtet ist, desto weiter wird der Auslegerschwerpunkt in Richtung der Auslegerspitze verschoben. Die Lage des Gesamtschwerpunktes wird hierdurch ebenfalls beeinflußt.
-
Ein zu hoch liegender Gesamtschwerpunkt birgt jedoch eine vergrößerte Kippgefahr des Kranes bei einer nur geringen Schrägstellung des Raupenkrans. Je niedriger der Gesamtschwerpunkt des Kranes liegt, desto geringer ist die potentielle Kippgefahr während des Verfahrens.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Rangieren bzw. Verfahren eines Fahrzeugkranes am Einsatzort, nachfolgend nur Rangieren genannt, unter Berücksichtigung der voranstehenden Tatsachen zu verwirklichen.
-
Die Aufgabe wird durch das Verfahren zum Rangieren eines Fahrzeugkrans gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Demnach wird zum Rangieren bzw. Verfahren des Fahrzeugkrans von einem ersten Montageort zum nachfolgenden Montageort der Ausleger, insbesondere der Hauptausleger des Krans in eine nahezu horizontale Lage abgewippt und dessen Auslegerspitze auf einem dafür vorgesehenen Verfahrwagen positioniert. Nachfolgend wird im Knickpunkt des zweigeteilten Auslegers die Schwenkverbindung freigegeben und der untere Auslegerteil aufgewippt. Hierdurch wird der obere Auslegerteil um die Schwenkachse im Knickpunkt des Auslegers gegenüber dem unteren Auslegerteil verschwenkt. Bevorzugt wird der obere Auslegerteil hierbei in Richtung des Krans gezogen.
-
Der untere Auslegerteil wird bevorzugt bis zu einem Wippwinkel von ca. 70° aufgewippt bis vorteilhafterweise die Spitze des oberen Auslegerteils vom Boden abhebt. Die Position des Knickstücks im Ausleger ist vorteilhafterweise so gewählt, dass sich der Gesamtschwerpunkt des Fahrzeugkrans bei abgehobenem oberen Auslegerteil ungefähr in der Mitte des Standvierecks befindet. Die Position des Knickpunkts bestimmt das Längenverhältnis des oberen und des unteren Auslegerteils.
-
Im Anschluß wird zweckmäßig eine gegebenenfalls vorgesehene Kranabstützung eingefahren und der Kran kann zum Zielort rangiert werden.
-
Durch das erfindungsgemäße Verfahren liegt der Gesamtschwerpunkt des Fahrzeugkrans in der Rangierstellung tiefer als im Kranbetriebszustand. Der Kran wird gegen ein potentielles Kippen stabilisiert.
-
Bevorzugt wird die Hakenflasche des Krans von dem Verfahrwagen aufgenommen und gegebenenfalls auf diesem fixiert. Zur weiteren Stabilisierung wird gegebenenfalls die aufgesetzte Mastnase mit dem Verfahrwagen lösbar verbunden. Es kann zweckmäßig sein, dass parallel zum Abwippen des Auslegers die Wippverseilung ausgelassen wird. Die gelockerten Abspannstangen werden in der nahezu horizontalen abgewippten Lage des Auslegers teilweise auf diesem abgelegt, wobei die Abspannstangen aber weiterhin miteinander in Verbindung stehen. Eine Demontage der Abspannstangen ist in diesem Zustand nicht erforderlich.
-
Die Abspannstangen können mittels einer oder mehrerer dafür vorgesehener Halterungen bzw. Sicherungen auf dem Ausleger fixiert werden. Die Wippverseilung wird soweit abgelassen, bis die gewünschte Stelle der Abspannstange den Hauptausleger berührt und mit der dafür vorgesehenen Halterung bzw. Sicherung in Eingriff gebracht ist. Es wird eine feste Verbindung zwischen Abspannstange und Hauptausleger hergestellt.
-
Es kann notwendig sein, dass die Abspannstangen, die sich vorzugsweise selbsttätig in die Sicherungen bzw. Halterungen legen, zusätzlich in den Sicherungen bzw. Halterungen gespannt werden.
-
Denkbar ist es, dass als Halterung bzw. Sicherung die für den Straßentransport vorgesehenen Transporthalterungen genutzt werden. Im Gegensatz zum Straßentransport werden aber in diesem Fall die Abspannstangen nicht voneinander getrennt.
-
Da sich der Ausleger des Krans im abgewippten Zustand grundsätzlich selbst tragen muss, kann es notwendig sein, den Ausleger mittels geeignet positioniertem Abstützbock zu unterstützen. Der Abstützbock wird insbesondere mittig unter dem Hauptausleger zur Aufnahme des Auslegers positioniert.
-
Um Zugspannungen auf die Hakenflasche des Krans während des Auf- und Abwippens des Krans während des Rangiervorgangs zu vermeiden, ist es zweckmäßig, das entlastete Hubseil während des Aufwippens des unteren Auslegerteils nachzuführen. Zur Schonung des Hubseils können Schutzwalzen oder Schutzrollen im Bereich des Knickpunkts vorgesehen sein.
-
Die Freigabe der Schwenkverbindung im Knickpunkt des Auslegers wird vorzugsweise durch Lösen der Doppelbolzenverbindung erreicht. Die Auslegerteile sind bevorzugt um nahezu 180° gegeneinander verschwenkbar. Ferner wird die Verbindung der sich im Knickpunkt des Auslegers treffenden Abspannstangen durch Lösen der Bolzenverbindung geöffnet.
-
Nachdem der Fahrzeugkran seinen Zielort erreicht hat, wird das erfindungsgemäße Verfahren in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Die Kranabstützung wird ausgefahren und der untere Auslegerteil abgewippt. Als Konsequenz entfernt sich der obere Auslegerteil vom Fahrzeugkran, bis die beiden Auslegerteile wieder zueinander fluchtend in einer nahezu horizontalen Lage positioniert sind. Die Schwenkverbindung wird durch Anbringung der Bolzenverbindung festgelegt und der Ausleger in die erwünschte Position aufgewippt. Vorrausgehend wird der Verfahrwagen von der Auslegerspitze getrennt.
-
Als problematisch kann sich das anfängliche Strecken des Auslegers darstellen. Vorzugsweise kann der Verfahrwagen durch eine Blockade blockiert werden, welche vorzugsweise die Bewegung der Auslegerspitze in Richtung des Krans blockiert. Im Anschluß wird der Fahrzeugkran von der blockierten Auslegerspitze selbstständig weg bewegt, um den Ausleger zu strecken. Die Blockade wird bevorzugt durch einen entsprechenden Keil erreicht, der im Bereich des Verfahrwagens zu plazieren ist.
-
Alternativ könnte der Verfahrwagen bzw. die Auslegerspitze durch einen Hilfskran oder einem anderen Antrieb des Fahrzeugkrans zur Minimierung des Knickwinkels gezogen werden.
-
Ab einem bestimmten Winkel ist die Gewichtskraft der beiden Teile des Auslegers groß genug, um den Ausleger selbständig zu strecken. Die Wippverseilung ist automatisch abzulassen. Parallel hierzu ist auf eine synchronisierte Ablassung des Hubseils zu achten, damit kein Schlappseil auftritt.
-
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass sämtliche Verbindungsstellen über Zentrierungen und Sicherheitsvorrichtungen selbständig in ihre exakten Verbindungspositionen bringbar sind, wenn sich der Ausleger wieder in seiner gestreckten Lage befindet.
-
Die vorliegende Erfindung ist des weiteren auf ein Gelenkstück für einen zweigeteilten Kranausleger gerichtet. Erfindungsgemäß weist das Gelenkgitterstück ein Gelenk auf, um ein Verschwenken der angelenkten Auslegerteile zu ermöglichen. Weiterhin ist wenigstens eine Sicherung zur Aufnahme wenigstens einer Abspannstange neben dem Gelenk angeordnet. Vorzugsweise ist jeweils eine Sicherung links und rechts neben dem Gelenk am Gelenkgitterstück angeordnet.
-
Um das selbsttätige Ablegen der Abspannstangen während eines Rangiermanövers zu vereinfachen, sind innerhalb der Sicherungen Zentrierungen vorgesehen.
-
Das Gelenkgitterstück erlaubt vorzugsweise eine relative Verschwenkung der beiden angelenkten Auslegerstücke um nahezu 180°. Die Festlegung des Gelenks erfolgt bevorzugt über eine Doppelbolzenverbindung. Die Gelenkfreigabe erfolgt durch Entfernen der entsprechenden Bolzen.
-
Bevorzugt dienen die Sicherungen des Gelenkgitterstücks zur Aufnahme jeweils einer Abspannstange. Während des Rangiermanövers kann es erforderlich sein, dass die Verbindung der aufgenommenen Abspannstangen gelöst werden muss. In diesem Fall kann das Fixierungsmittel, insbesondere eine Bolzenverbindung, in einer dafür vorgesehenen Aufnahme am Gelenkgitterstück zwischengelagert werden.
-
Die Erfindung betrifft des weiteren einen Fahrzeugkran, insbesondere einen Raupenkran, besonders bevorzugt einen Schmalspurraupenkran, mit einem zweigeteilten Hauptausleger, insbesondere einem Gitterausleger, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der voranstehenden Merkmale. Ebenso lässt die Erfindung auf einen Räderkran anwenden.
-
Der Fahrzeugkran weist offensichtlich die gleichen Merkmale und Vorteile auf, wie sie bereits im voranstehenden Teil der Beschreibung ausführlich erläutert wurden.
-
Vorteilhafterweise umfasst der Fahrzeugkran ein Gelenkgitterstück nach einem der vorangehenden Merkmale. Zweckmäßig ist das Gelenkgitterstück so dimensioniert, dass es normale Gitterstücke des Auslegers ersetzt und dennoch die erforderlichen Traglasten und Hubhöhen erfüllt. An den beiden Enden des Gelenkgitterstücks befinden sich bekannte Gabel-Finger-Verbindungen, um eine tragfähige Verbindung mit den benachbarten Gitterstücken des Auslegers herzustellen.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1–5: eine chronologische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Rangieren bzw. Verfahren eines Raupenkrans,
-
6: eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
7–10: eine chronologische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens in umgekehrter Reihenfolge,
-
11: eine Detaildarstellung des erfindungsgemäßen Gelenkgitterstücks und
-
12: ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Kranauslegers zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
In den 1 bis 5 und 7 bis 10 ist ein erfindungsgemäßer Schmalspurraupenkran 1 abgebildet. Der Raupenkran 1 weist einen um eine Wippachse A aufwippbaren Gitterausleger 2 auf. An der Auslegerspitze ist die Mastnase 3 angelenkt. Abgespannt wird der Gitterausleger 2 über die Abspannstangen 8, die durch die Wippverseilung 7 gespannt werden. Die Abspannung erfolgt über die gesamte Längsachse des Hauptauslegers 2.
-
Der Raupenkran 1 weist einen sehr langen Ausleger 2 auf, um die erforderliche Hubhöhe für die Montage der Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. Zur Gewährleistung eines wirtschaftlichen Kranbetriebs ist es wünschenswert, dass der Raupenkran 1 ohne zeitaufwendige Montage/Demontage vom ersten Montageort zum nachfolgenden Montageort verfahrbar ist. Dies wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zum Rangieren des Raupenkrans 1 sichergestellt.
-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist der Gitterausleger 2 des Raupenkrans 1 einen zweigeteilten Ausleger auf, dessen Auslegerteile 2a, 2b um die Schwenkachse B relativ gegeneinander verschwenkbar ausgeführt sind. Hierzu ist mittig im Hauptauslegerausleger 2 das speziell für diesen Einsatzzweck konstruierte Gelenkgitterstück 10 eingefügt. Das Gelenkgitterstück 10 ist so dimensioniert, dass es ein normales Gitterstücke im Ausleger ersetzen kann, ohne die zulässige Traglast zu beeinflussen.
-
Eine Detaildarstellung des Gelenkbereichs 11 des erfindungsgemäßen Gelenkgitterstücks 10 ist der 11 zu entnehmen. Rechts- und linksseitig zur Schwenkachse B ist je eine Sicherung 13 vorgesehen, die zur Aufnahme der beiden Abspannstangen 8 während des Verfahrens dienen und diese gegen eine unerwünschte Bewegung absichern. Es kann notwendig werden, dass die Abspannstangen 8, die sich selbsttätig in die Sicherung legen, noch zusätzlich in den Sicherungen gespannt werden. Um das selbsttätige Ablegen der Abspannstange 8 in die Sicherung zu gewährleisten, kann eine Zentrierung vorgesehen sein.
-
Die Bolzenverbindung 14 der beiden gesicherten Abspannstangen 8 kann bei Bedarf gelöst werden, wobei die entnommenen Bolzen 14 in einer dafür vorgesehenen Aufnahme am Gelenkgitterstück 10 zwischengelagert werden.
-
Im Bereich des Gelenks 11 weist das Gelenkgitterstück 10 eine Doppelbolzenverbindung auf, um den Gitterausleger um nahezu 180° verschwenken zu können. Alle Bolzenverbindungen tragen während der Kranarbeit. Um das Gelenk 11 freizugeben, werden die Bolzen 15, 16 gezogen und der obere Teil 2a des Hauptauslegers 2 lässt sich um die Schwenkachse B im Bolzen 17 gegenüber dem unteren Teil 2b des Hauptauslegers 2 verschwenken.
-
Im folgenden soll nun das erfindungsgemäße Verfahren zum Rangieren des Raupenkrans 1 anhand der 1 bis 5 sowie 7 bis 10 näher erläutert werden. Die 1 zeigt den Raupenkran 1 während des Kranbetriebs mit aufgewipptem Hauptausleger 2. Soll der Raupenkran 1 von einem Montageort zum nachfolgenden Montageort rangiert werden, wird zunächst der Hauptausleger 2 vollständig abgewippt, bis dieser die nahezu horizontale Lage gemäß der 2a einnimmt. An der Spitze des Hauptauslegers 2 wird ein Verfahrwagen 5 positioniert, wobei während des Abwippvorgangs die Hakenflasche 6 durch den Verfahrwagen 5 aufgenommen und gehalten wird, wie dies offensichtlich der 2b zu entnehmen ist. Darüber hinaus wird die Mastnase 3 mit dem Verfahrwagen 5 fest verbunden.
-
In einem nächsten Schritt (3) werden durch das weitere Auslassen der Wippverseilung 7 die Abspannstangen 8 gelockert und auf dem Rücken des Hauptauslegers 2 abgelegt. Da sich der Hauptausleger 2 in diesem Zustand selbst tragen muss, wird zur Unterstützung der Abstützbock 9 im Bereich des Gelenkgitterstücks 10 unterhalb des Hauptauslegers 2 angeordnet.
-
Die Wippverseilung 7 wird soweit abgelassen, bis die gewünschte Stelle der Abspannstange 8 den Hauptausleger 2 berührt und sich somit in der zur Verbindung vorgesehenen Stelle 12 befindet. Es wird eine feste Verbindung zwischen Abspannung und Hauptausleger 2 an der Stelle 12 hergestellt.
-
Durch Ablassung der Wippverseilung 7 werden weiterhin die Abspannstangen 8 selbsttätig in die dafür vorgesehenen Sicherungen 13 des Gelenkgitterstücks 10 gelegt und gegen unerwünschte Bewegungen gesichert. Im Anschluß daran wird die Bolzenverbindung 14 der beiden im Bereich des Gelenkgitterstücks 10 miteinander verbundenen Abspannstangen 8 gelöst und entnommen.
-
Zur Freigabe des Gelenks 11 muss der Bolzen 16 der Doppelbolzenverbindung sowie der Bolzen 15 im Gelenkgitterstück 10 gelöst werden. Zur Aufbewahrung der Bolzen 14, 15, 16 während des Rangierens werden diese in der dafür vorgesehene Aufnahme am Gelenkgitterstück 10 befestigt. Der Bolzen 17 verbleibt und bildet die Schwenkachse B des Auslegerknickpunkts.
-
Im nächsten Verfahrensschritt (4) wird die Wippverseilung 7 gespannt, wodurch der untere Teil 2b des Hauptauslegers 2 aufgewippt bzw. aufgerichtet wird. Der obere Teil 2a des Hauptauslegers 2 wird um die Schwenkachse B gegenüber dem unteren Teil 2b verschwenkt und in Richtung des Schmalspurraupenkrans 1 gezogen. Das im Bereich des Gelenks 11 entlastete Hubseil 18 muss in diesem Verfahrensschritt synchron nachgeführt werden, da ansonsten die auf dem Verfahrwagen 5 gelagerte Hakenflasche 6 angehoben werden würde. Zur Schonung des Hubseils 18 können Schutzwalzen oder Schutzrollen 19 im Bereich des Gelenks 11 vorgesehen sein.
-
Bei einem Winkel von ca. 70° hebt der obere Teil des Hauptauslegers 2 mit dem Verfahrwagen 5 vom Boden ab (5). Die Position des Gelenkgitterstücks 10 im Hauptausleger 2 ist so gewählt, dass sich der Gesamtschwerpunkt 4 des Schmalspurraupenkrans 1 bei abgehobenem oberen Teil 2a des Hauptauslegers 2 ungefähr in der Mitte des Standvierecks befindet. Die Position des Gelenkgitterstücks 10 bestimmt das Längenverhältnis L2/L1 des oberen 2a und des unteren Teils 2b des Hauptauslegers 2.
-
5 zeigt die endgültige Lage des Hauptauslegers 2 in der rangierfähigen Stellung. Bevor der Raupenkran 2 verfahrbar ist, muss die Abstützung 20 eingefahren werden.
-
Die in der 6 dargestellte Prinzipskizze zeigt die durch das erfindungsgemäße Verfahren bewirkte vorteilhafte Lageänderung des Gesamtschwerpunktes 4 des Raupenkrans 1. Die Darstellung 6a zeigt den Hauptausleger 2 in vollständig aufgewippter Stellung. Als Vergleich hierzu ist eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Raupenkrans 1 in der aus 5 bekannten Rangierstellung dargestellt. Einem Vergleich der 6a, 6b ist offensichtlich zu entnehmen, dass sich der Gesamtschwerpunkt 4 des Raupenkrans 2 durch das erfindungsgemäße Verfahren entlang der Auslegerlängsachse nach unten verlagert. Durch den tiefer liegenden Gesamtschwerpunkt 4 wird der Raupenkran 2 während des Rangiermanövers gegen ein Kippen stabilisiert. Der eingezeichnete Kippwinkel β des Raupenkrans 1 in Rangierstellung ist sehr viel größer im Vergleich zum Kippwinkel α des Raupenkrans 1 mit vollständig aufgewipptem Hauptausleger 2.
-
Die 7 bis 10 zeigen eine chronologische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens in umgekehrter Reihenfolge. Der Kran 1 wird aus der Rangierstellung gemäß 5 in die Kranbetriebsstellung gemäß 10 gebracht. Zur Streckung des Hauptauslegers 2 wird der Keil 21 am Verfahrwagen 5 angebracht, um die Rollbewegung des Verfahrwagens 5 in Richtung des Krans 1 zu blockieren. Zur Streckung des Hauptauslegers 2 wird der Raupenkran 1 von seiner Auslegerspitze wegbewegt, bis der Knickwinkel im Gelenk 11 des Hauptauslegers 2 ausreichend verkleinert ist.
-
Der Knickwinkel im Gelenkgitterstück 10 muss soweit reduziert werden, bis die Gewichtskraft der beiden Teile 2a, 2b des Hauptauslegers 2 groß genug ist, um den Hauptausleger 2 selbständig zu strecken. Wie die Darstellung der 8 zeigt, reicht die Gewichtskraft des Hauptauslegers 2 aus, um bei gleichzeitiger Ablassung der Wippverseilung 7 den Hauptausleger 2 selbständig zu strecken. Die auf dem Verfahrwagen 5 abgelegte Mastnase 3 verfährt automatisch vom Raupenkran 1 weg.
-
Im gestreckten Zustand des Hauptauslegers 2 wird der Ausleger erneut durch den Abspannbock 9 gestützt und die jeweiligen Bolzenverbindungen 15, 16 im Gelenkgitterstück 10 werden angezogen. In diesem Zustand wird die Wippverseilung 7 angezogen bis die Abspannstangen 8 vollständig gespannt und der Hauptausleger 2 um seine Wippachse vollständig aufgewippt wird. Vor dem Aufwippvorgang muss selbstverständlich die Verbindung zwischen der Mastnase 3 bzw. der Hakenflasche 6 und dem Verfahrwagen 5 gelöst werden.
-
In der Stellung gemäß der 10 ist der Raupenkran 1 wieder vollständig betriebsfähig. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt ein wirtschaftliches Rangiermanöver des Raupenkrans 1 mit einem besonders hohen Ausleger 2, ohne dass aufwendige Demontage/Montageprozesse am Raupenkran 1 erforderlich werden. Sämtliche Verbindungsstellen werden während des erfindungsgemäßen Verfahrens über Zentrierungen und Sicherungsvorrichtungen selbsttätig in ausreichend exakte Verbindungsposition gebracht. Eine aufwendige manuelle Montage ist nicht erforderlich.
-
12 zeigt einen Kranausleger, der ebenfalls zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist. Im Einzelnen ist ein teleskopierbarer Ausleger 20b mit fester Spitze 20a gezeigt. Die Auslegerspitze ist im Gelenkpunkt 60 gegenüber dem Teleskopausleger 20b verschwenkbar und wird im Kranbetrieb über die feste Haltestange 50 fixiert. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schwenkverbindung freigegeben, indem die Haltestange 50 gelöst wird. Optional wird der Telekopausleger 20b vor der Durchführung des Verfahrens einteleskopiert.
-
Ferner ist der 12 die um den Knickpunkt 60 verschwenkte Auslegerspitze 20a' zu entnehmen, welche mit gestrichelten Linien dargestellt ist. In dieser Kranposition wird der Kran auf der Baustelle von einem Einsatzort zum nachfolgenden Einsatzort versetzt.