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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Auslegerkran mit einem in eine
Hubposition aufwippbaren Hauptausleger und einem ersten Auslegerelement,
welches am Hauptausleger angeordnet oder anordenbar ist. Der Hauptausleger
ist dabei üblicherweise an einem Oberwagen um eine horizontale
Achse wippbar angelenkt und kann z. B. über Hydrozylinder
gegenüber dem Oberwagen aufgewippt werden. Der Oberwagen
ist üblicherweise an einem Unterwagen um eine vertikale
Achse drehbar angelenkt,
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Solche
Auslegerkrane können dabei als Mobilkrane mit Raupen- oder
Räderfahrwerken oder als abgestützte Krane, welche
auch Pedestralkrane genannt werden, ausgeführt sein. Die
Ausleger solcher Auslegerkrane können dabei aus unterschiedlichen Elementen
aufgebaut sein. Dabei sind unter anderem üblich:
- – Hauptausleger aus Gitterstücken,
- – Hauptausleger aus Teleskopschüssen,
- – Hilfsausleger, bestehend aus Teleskop-, Gitter- oder
auch kastenförmigen Stücken.
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In
der Regel besitzen die Ausleger von Auslegerkranen eine durchgängige
und gerade Längsachse. Um Lasten in großen Höhen
bei geringen Ausladungen hinter einer hohen Störkante zu
positionieren, ist es dabei bekannt, Auslegerelemtene am Hauptausleger
anzuordnen, welche einen positiven Winkel zur Achse des Hauptauslegers
aufweisen. Ein positiver Winkel des Auslegerelementes zum Hauptausleger
bedeutet dabei eine Abwinkelung des Auslegerelements zur Last hin.
Ein negativer Winkel würde dementsprechend einer Abwinkelung
des Auslegerelementes von der Last weg entsprechen.
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Ein
solcher positiver Winkel des Auslegerelements gegenüber
der Achse des Hauptauslegers während dem Hub ist dabei
aus
US 3,794,184 und
DE 101 16 245 A1 bekannt,
wobei in der ersten Druckschrift ein vorderes Gitterauslegerelement
gegenüber einem Hauptgitterauslegerelement positiv abwinkelbar
ist, während in der zweiten Druckschrift ein positiv abwinkelbarer
Teleskopschuss in einem Teleskopausleger vorgesehen ist. Aus
WO 2004/087557 A1 ist
weiterhin ein zweiteiliger Gitterausleger bekannt, dessen beide
Teile getrennt voneinander aufgerichtet werden können und
beim Aufrichten entweder eine positiven oder einen negativen Winkel
zueinander einnehmen. Während dem Hub sind die beiden Teile
dagegen fest miteinander verbolzt, so dass sich eine durchgängige
und gerade Längsachse des Auslegers ergibt.
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Bei
Auslegerkränen werden immer größere Hubhöhen
erforderlich, z. B. um immer größere und höhere
Windkraftanlagen montieren zu können. Eine Montagesituation
mit einem Auslegerkran gemäß dem Stand der Technik
ist dabei in 1a und 1b gezeigt.
Bei dem Auslegerkran handelt es sich dabei um einen Raupenmobilkran
mit einem Hauptausleger 1, welcher auf einem Oberwagen 4 angelenkt
und gegenüber diesem mittels Hydrozylindern aufwippbar
ist. Der Oberwagen 4 ist dabei gegenüber einem
Unterwagen 5 drehbar angeordnet.
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Am
Hauptausleger 1 ist dabei ein Spitzenausleger 11 montiert,
um die Last 40 in großer Höhe bei geringer
Ausladung hinter einen hohen Störkante zu positionieren.
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Der
Spitzenausleger 11 weist dabei ein erstes Auslegerelement 12 auf,
welches mit dem Hauptwusleger 1 eine durchgängige
und gerade Längsachse aufweist. An diesem ersten Auslegerelement 12 ist
ein zweites Auslegerelement 13 angelenkt, welches über
einen Hydrozylinder 14 mit einem positiven Winkel zur Achse
des Hauptauslegers und des ersten Auslegerelements 12 ausgerichtet
werden kann. Das Hubseil 16 ist dabei über eine
Umlenkrolle 15 geführt, welche an der Spitze des
zweiten Auslegerelements 13 angeordnet ist.
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Bei
der Planung eines Einsatzes sind dabei verschiedene Maße
relevant, welche nun anhand der 1a und 1b näher
erläutert werden.
- – Notwendige
Hakenhöhe 50, welche größer
sein muss als die Summe aus der Höhe des Turmes 41,
der Höhe des Bauteils 40 und der Höhe
der Anschlagmittel;
- – Horizontaler Abstand 51 von der Krandrehachse 6 von
Oberwagen 4 zur Achse der Montagestelle, im weiteren als
Ausladung 51 bezeichnet;
- – Abstand 52 der der Last zugewandten Seite
des Auslegers und der Kante der zu hebenden Last 40, welche
dem Ausleger am nächsten kommt. Dieser Abstand wird im
weiteren als Sicherheitsabstand 52 bezeichnet.
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Hierbei
ist zu beachten, dass die Last nicht beliebig gedreht werden kann.
Es sind die Montagepositionen zu beachten. Obige Maße sind
für alle zu hebenden Lasten zu planen. Das Ergebnis liefert dann
den einen optimalen Standpunkt, an dem ein geeignetes Fundament
vorhanden sein muss. Ein Versetzen des Krans an der Montagestelle
ist dabei äußerst ineffizient, und sollte deshalb
vermieden werden.
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Der
Sicherheitsabstand 52 kann nun bei dem in 1a und 1b gezeigten
Auslegerkran gemäß dem Stand der Technik durch
die Vergrößerung des positiven Winkels 20 zwischen
dem zweiten Auslegerelement 13 und dem ersten Auslegerelement 12 vergrößert
werden. Eine solche Vergrößerung des Sicherheitsabstands
hat jedoch zur Folge, dass gleichzeitig auch die Ausladung 51 vergrößert
und die Hakenhöhe 50 vermindert werden, was die
Möglichkeiten des Einsatzes eines solchen Kranes beschränkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Auslegerkran zur
Verfügung zu stellen, welcher vielfältiger eingesetzt
werden kann und insbesondere einen verbesserten Sicherheitsabstand bzw.
eine größerer Hubhöhe bei gleichem Sicherheitsabstand
ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, einen Auslegerkran zur Verfügung zu stellen, welcher
eine gesteigerte Traglast aufweist.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe von einem Auslegerkran gemäß Anspruch
1 gelöst. Bei einem solchen Auslegerkran mit einem in eine
Hubposition aufwippbaren Hauptausleger und einem ersten Auslegerelement,
welches am Hauptausleger angeordnet oder anordenbar ist, ist das
erste Auslegerelement so abgewinkelt oder abwinkelbar ist, dass
es in einer Hubposition einen negativen Winkel zur Achse des Hauptauslegers
aufweist. Hierdurch wird ein vielseitigerer und effizienterer Einsatz
des Auslegerskranes möglich. Die negative Abwinklung des
ersten Auslegerelements gegenüber der Achse des Hauptauslegers,
das heißt die Abwinklung des ersten Auslegerelements von
der Last weg, bewirkt dabei, dass der Abstand des Auslegers zu der
Kante der zu hebenden Last, welche dem Ausleger am nächsten kommt,
vergrößert werden kann, ohne dass sich die Hakenhöhe
bedeutend verringern oder die Ausladung vergrößern
würde. Durch diesen vergrößerten Sicherheitsabstand
durch die negative Abwinklung des ersten Auslegerelements kann damit
z. B. bei gleichbleibender notwendiger Hakenhöhe die Ausladung
verringert werden, was zur Folge hat, dass die Länge des
Auslegers reduziert werden kann. Ein solcher Effekt könnte
mit den bekannten Auslegerelementen mit positivem Winkel zur Hauptauslegerachse
nicht erreicht werden, da bei diesem jedes weitere Element automatisch
die Ausladung vergrößert. Ebenso ist es natürlich
möglich, durch die vorliegende Erfindung bei gleichem Sicherheitsabstand
eine im Vergleich zum Stand der Technik größere
Hubhöhe zu erreichen.
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Zudem
bewirkt die negative Abwinklung des Auslegerelementes während
des Hubs eine Steigerung der Traglast, da die Kräfteableitung über
den Ausleger verbessert wird.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße
Auslegerkran ein zweites Auslegerelement auf, welches am ersten
Auslegerelement angeordnet oder anordenbar ist und so abgewinkelt oder
abwinkelbar ist, dass es in einer Hubposition einen positiven Winkel
zum ersten Auslegerelement aufweist. Durch eine solche Anordnung
eines ersten Auslegerelements mit negativem Winkel und eines zweiten
Auslegerelements mit positivem Winkel kann der Sicherheitsabstand
bei ansonsten gleichbleibender notwendiger Hakenhöhe und
Ausladung vergrößert werden. Auch ist hierdurch
eine Steigerung der Traglast möglich.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist das zweite Auslegerelement dabei so abgewinkelt
oder abwinkelbar, dass es in einer Hubposition einen positiven Winkel
zur Achse des Hauptauslegers aufweist. Gleichbedeutend damit ist
der positive Winkel des zweiten Auslegerelements gegenüber
dem ersten Auslegerelement vorteilhafterweise größer
als der negative Winkel des ersten Auslegerelements gegenüber
der Achse des Hauptauslegers. Hierdurch ergibt sich wiederum eine
verbesserte Einsatzfähigkeit des erfindungsgemäßen
Auslegerkrans.
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Der
erfindungsgemäße Winkel zwischen dem ersten Auslegerelement
und dem Hauptausleger bzw. dem zweiten Auslegerelement und dem ersten
Auslegerelement bestimmt sich dabei vorteilhafterweise über
die Ausrichtung der Hauptachsen von Hauptausleger, erstem Auslegerelement
und zweitem Auslegerelement. Diese verlaufen dabei vorteilhafterweise
in einer gemeinsamen vertikal ausgerichteten Ebene und weisen in
dieser Ebene die angegebenen positiven bzw. negativen Winkel gegeneinander
auf. Sind die Hauptachsen des ersten und des zweiten Auslegerelements
jedoch nicht parallel zu deren der Last zugewandten Außenkanten,
beziehen sich die angegebenen Winkel vorteilhafterweise auf die
Winkel dieser Außenkanten zueinander bzw. zum Hauptausleger,
da diese der Last zugewandten Außenkanten insbesondere
für den Sicherheitsabstand zwischen Last und Ausleger entscheidend sind.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist bei dem erfindungsgemäßen
Auslegerkran mit erstem und zweitem Auslegerelement der Anstellwinkel
des zweiten Auslegerelements gegenüber dem ersten Auslegerelement
veränderbar, insbesondere durch Aufwippen, insbesondere über
einen Hydrozylinder. Der Kran kann so an die spezifische Hubsituation
angepaßt werden und ist so vielfältiger einsetzbar.
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Vorteilhafterweise
bilden das erste und das zweite Auslegerelement des erfindungsgemäßen Auslegerkrans
dabei einen Hilfsausleger, welcher mit dem Hauptausleger lösbar
verbindbar ist. Ein solcher Spitzenausleger ermöglicht
so insbesondere, Lasten in großen Höhen bei geringen
Ausladungen hinter einer hohen Störkante zu positionieren.
Durch den negativen Winkel des ersten Auslegerelements gegenüber
dem Hauptausleger ergibt sich dabei, wie bereits oben beschrieben,
eine verbesserte Einsatzfähigkeit durch den erhöhten
Sicherheitsabstand zur Last. Ein solcher erfindungsgemäßer
Hilfsausleger kann dann wenn nötig am Hauptausleger montiert werden,
um einen solchen Hub zu ermöglichen.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße
Auslegerkran eine Abspannung des Auslegers auf, welche über
einen mit Zug belasteten Anlenkpunkt am ersten Auslegerelement angreift. Eine
solche Abspannung, welche über einen mit Zug belasteten
Anlenkpunkt am ersten Auslegerelement, welches einen negativen Winkel
gegenüber dem Hauptausleger aufweist, angreift, bewirkt
dabei eine erhebliche Steigerung der Traglast. Insbesondere ergibt
sich dabei durch den negativen Anstellwinkel des ersten Auslegerelements
gegenüber bekannten Abspannungen mit einer gerade verlaufenden
Auslegerachse eine erhebliche Traglaststeigerung.
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Vorteilhafterweise
induziert die Abspannung am Auslegerelement dabei durch den negativen
Winkel des ersten Auslegerelements ein Biegemoment in den Hauptaus leger.
Dieses Biegemoment wirkt dabei dem durch die Last induzierten Biegemoment
entgegen, so dass die Tragkraft erhöht wird.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist das erste Auslegerelement dabei einen nach
hinten auskragenden Anlenkbock auf, an dem ein Abspannseil der Abspannung
angreift. Ein solcher Anlenkbock kann dabei den oben genannten Effekt
noch verstärken, und eine noch weiter erhöhte
Traglast ermöglichen.
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Ein
solcher Anlenkbock ist dabei im Prinzip aus
DE 20 2004 017 771 U1 bekannt,
auf deren gesamten Inhalt als Gegenstand der vorliegenden Anmeldung
Bezug genommen wird. Dort ist der Anlenkbock jedoch an einem ersten
Auslegerelement angeordnet, welches mit dem Hauptausleger eine durchgängige
und gerade Längsachse bildet, was die Effektivität
der Abspannung vermindert. Durch das negativ gewinkelte erste Auslegerelement
der vorliegenden Erfindung, an welchem der Abspannbock in der vorliegenden
Erfindung montiert ist, wird nun der Abspannbock mit abgewinkelt.
Dies bewirkt eine weitere Vergrößerung des Abstands
zwischen dem Ausleger und der Stelle, an welcher das Abspannseil
angreift. Somit wird ein größeres Moment in den
Ausleger induziert, welches der Belastung des Auslegers aus der
Last entgegenwirkt.
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Das
Abspannseil weist dabei vorteilhafterweise zumindest einen inneren
Anlenkpunkt im Bereich des Hauptauslegers sowie einen äußeren
Anlenkpunkt am Anlenkbock auf, wobei der Anlenkbock quer zur Längsachse
des ersten Auslegerelements auskragt. Weiterhin vorteilhafterweise
umfasst der Anlenkbock zumindest eine Zugstrebe und eine Druckstrebe,
welche nach Art eines Zweischlags miteinander verbunden und an voneinander
beabstandeten Punkten des ersten Auslegerelements angelenkt sind.
Dies ermöglicht eine besonders leicht bauende Ausführung
des Anlenkbocks.
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Das
erfindungsgemäße erste Auslegerelement mit einem
negativen Winkel zur Achse des Hauptauslegers lässt sich
dabei in einer Vielzahl von Ausführungen erfindungsgemäß einsetzen.
Insbesondere kann die Vorrichtung zur negativen Ab winklung sowohl
im Hauptausleger, in einem Hilfsausleger wie einer Gitterspitze
oder in dazwischen liegenden Bauteilen angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise
kann dabei das erste Auslegerelement einen negativ abgewinkelten
oder abwinkelbaren Teleskopschübling umfassen. Insbesondere
bei einem Teleskopausleger ergibt sich so die Möglichkeit,
z. B. den innersten Teleskopschübling negativ abzuwinkeln,
um die erfindungsgemäßen Vorteile zu nutzen.
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Alternativ
kann das erste Auslegerelement auch ein negativ abgewinkeltes oder
abwinkelbares Gitterstück umfassen. Dieses negativ abgewinkelte oder
abwinkelbare Gitterstück kann dabei sowohl Teil des Hauptauslegers
oder des Hilfsauslegers sein, oder aber ein Zwischenelement darstellen.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist das erste Auslegerelement lösbar
mit dem Hauptausleger verbindbar. So kann, wenn dies für
den Hub benötigt wird, das negativ abgewinkelte oder abwinkelbare erste
Auslegerelement am Hauptausleger montiert werden.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist das erste Auslegerelement über ein
Zwischenstück mit dem Hauptausleger verbindbar, welches
den negativen Winkel des ersten Auslegerelements zum Hauptausleger
bewirkt. Dies ermöglicht es, z. B. einen bereits vorhandenen
Hilfsausleger über das Zwischenstück so mit dem
Hauptausleger zu verbinden, dass der Hilfsausleger durch das Zwischenstück
negativ abgewinkelt oder abwinkelbar ist.
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Die
negative Abwinklung kann dabei, unabhängig von der sonstigen
Ausführung des ersten Auslegerlements, hydraulisch, mechanisch
oder geometrisch erfolgen. Vorteilhafterweise ist dabei der Anstellwinkel
des ersten Auslegerelements gegenüber dem Hauptausleger
veränderbar, insbesondere kontinuierlich beim Wippen des
Hauptauslegers. Ein solches kontinuierliches Verstellen beim Wippen
des Hauptauslegers bewirkt, dass der negative Winkel je nach Stellung
des gesamten Auslegers beeinflußt werden kann. Ein solches
kontinuierliches Verstellen kann dabei automatisch oder manuell
erfolgen.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße
Auslegerkran eine Steuerung auf, welche eine Lastmomentbegrenzung
aufweist, die die Ausführung des Auslegers, wie sie oben
beschrieben wurde, berücksichtigt. Insbesondere berücksichtigt
die Lastmomentbegrenzung dabei vorteilhafterweise, dass das erste
Auslegerelement während des Hubs mit einem negativen Winkel
gegenüber dem Hauptausleger angeordnet ist. Hierzu ist
vorteilhafterweise eine entsprechende Traglasttabelle in der Steuerung
abgelegt. Wird die erfindungsgemäße Lösung
in einem bereits vorhandenen Kran nachgerüstet, muss dementsprechend
auch die Steuerung des Kranes nachgerüstet werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin einen Hilfsausleger für
einen Auslegerkran mit einem ersten Auslegerelement, welches mit
einem in eine Hubposition aufwippbaren Hauptausleger des Auslegerkrans
lösbar verbindbar ist, wobei das erste Auslegerelement
so abgewinkelt oder abwinkelbar ist, dass es in einer Hubposition
einen negativen Winkel zur Aches des Hauptauslegers aufweist. Durch
einen solchen Hilfsausleger lassen sich die gleichen Vorteile erzielen,
wie sie bereits bezüglich des entsprechenden Auslegerkrans
mit einem solchen Hilfsausleger beschrieben wurden. Um die negative
Abwinklung des ersten Auslegerelements zu bewirken, weist der Hilfsausleger
entweder ein entsprechend geformtes Abwinkelelement auf, oder ein
Gelenk, über welches das erste Auslegerelement mit einem
negativen Winkel zur Achse des Hauptauslegers abwinkelbar ist.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße
Hilfsausleger dabei eines oder mehrere Merkmale auf, wie sie oben
bezüglich des Auslegerkrans beschrieben wurden. Insbesondere
weist der Hilfsausleger vorteilhafterweise ein zweites Auslegerelement
auf, welches am ersten Auslegerelement angeordnet ist und so abgewinkelt
oder abwinkelbar ist, dass es in der Hubposition einen positiven Winkel
zum ersten Auslegerelement aufweist. Weiterhin weist der Hilfsausleger
vorteilhafterweise einen entsprechenden Anlenkpunkt für
eine Abspannung des Auslegers auf, welcher von der Abspannung über
Zug belastet wird. Hierdurch ergeben sich wiederum die bereits oben
bezüglich des entsprechenden Auslegerkrans beschriebenen
Vorteile. Insbesondere kann hierdurch der Sicherheitsabstand zwischen
Last und Ausleger vergrößert werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Zwischenstück
zum lösbaren Verbinden eines ersten Auslegerelements insbesondere
eines Hilfsauslegers mit einem Hauptausleger eines Auslegerkrans,
wobei durch das Zwischenstück das erste Auslegerelement
so abgewinkelt oder abwinkelbar ist, dass es in einer Hubpositon
einen negativen Winkel zur Achse des Hauptauslegers aufweist. Durch ein
solches Zwischenstück können bereits vorhandene
Auslegerelemente oder Hilfsausleger an bekannten Auslegerkränen
so montiert werden, dass das erste Auslegerelement in einer Hubposition
negativ gegenüber dem Hauptausleger abgewinkelt ist, so dass
sich die erfindungsgemäßen Vorteile ergeben.
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Ein
solches Zwischenstück kann z. B. ein negativ abgewinkeltes
Zwischenstück oder Zusatzlaschen umfassen, welche durch
Einsetzen oder Entfernen eine negative Abwinklung erzeugen. Die
Zwischenstücke können dabei durch ihre Form und
Art eine negative Abwinklung erzeugen, z. B. in dem sie bogenförmig
ausgeführt sind. Auch kann ein solches Zwischenstück
ein Gelenk aufweisen, durch welches die negative Abwinklung erfolgt.
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Vorteilhafterweise
weist das Zwischenstück dabei erfindungsgemäß eines
oder mehrere der Merkmale, welche oben im Bezug auf den Auslegerkran
dargestellt wurden, auf. Hierdurch ergeben sich die gleichen Vorteile,
wie sie oben bereits dargestellt wurden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst dabei weiterhin eine Steuersoftware
für die Steuerung eines Auslegerkrans, insbesondere Steuersoftware, welche
auf einem Datenträger und/oder in einem Datenspeicher gespeichert
ist, wobei die Steuersoftware eine Lastmomentbegrenzungsfunktion
aufweist, die die Ausführung des Auslegers mit negativem Winkel,
wie sie oben beschrieben wurde, berücksichtigt.
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Durch
Aufspielen einer solchen Steuersoftware auf die Steuerung eines
bestehenden Kranes kann die Lastmomentbegrenzungsfunktion entsprechend
an den veränderten Ausleger angepaßt werden. Vorteilhafterweise
umfasst die Steuersoftware dabei eine Traglasttabelle, welche den
negativen Winkel berücksichtigt. Diese wird entsprechend
in der Steuerung eines Kranes hinterlegt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1a und 1b:
einen Auslegerkran gemäß dem Stand der Technik
und
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2a und 2b:
ein Ausführungsbeispiel eines Auslegerkrans gemäß der
vorliegenden Erfindung.
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2b zeigt
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Auslegerkrans, bei welchem ein erstes Auslegerelement 12 in
der gezeigten Hubposition einen negativen Winkel 21 zur
Achse des Hauptauslegers 1 aufweist. Der Hauptausleger 1 ist
dabei über eine horizontale Achse an einem Oberwagen 4 des
Auslegerkrans angelenkt und über Hydrozylinder 7 aufwippbar.
Der Oberwagen 4 ist wiederum um eine vertikale Achse drehbar
auf einem Unterwagen 5 montiert. Bei dem Ausführungsbeispiel
handelt es sich dabei um einen Mobilkran, bei welchem der Unterwagen über
ein Kettenfahrwerk verfügt, über welches der Kran
verfahren werden kann. Der Hauptausleger 1 wird dabei von
einem Teleskopausleger gebildet, welche einen Anlenkschuss 33 sowie
mehrere daraus austeleskopierbare Teleskopschüsse aufweist.
Am innersten Teleskopschuss 32 ist dabei ein Hilfsauselger 11 angeordnet,
welcher an Verbolzpunkten 31 mit dem Kragen des innersten
Teleskopschusses 32 verbolzt ist.
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Hierbei
ist ein Gitterelement 30 vorgesehen, welches über
die Verbolzpunkte 31 mit dem Hauptausleger 1 verbolzbar
ist. An das Gitterelement 30 schließt sich das
erste Auslegerelement 12 an, wobei das Gitterelement 30 durch
seine Form den negativen Winkel des ersten Auslegerelements 12 gegenüber
der Achse des Haupt auslegers 1 bewirkt. Im Ausführungsbeispiel
sind hierzu die der Last zugewandten vorderen Streben des Gitterelements 30 länger als
die von der Last abgewandten Gitterstreben, so dass sich ein negativer
Winkel des an das Gitterelement 30 anschließenden
ersten Auslegerelements 12 weg von der Last 40 ergibt.
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An
dem ersten Auslegerelement 12 ist um eine horizontale Achse
schwenkbar ein zweites Auslegerelement 13 angeordnet, welches über
einen Hydrozylinder 14 gegenüber dem ersten Auslegerelement 12 um
einen positiven Winkel hin zur Last 40 abgewinkelt werden
kann. Hierdurch ergibt sich ein Verlauf des Auslegers aus Hauptausleger 1,
dem gegenüber dem Hauptausleger 1 negativ abgewinkelten
ersten Auslegerelement 12 und dem gegenüber dem
ersten Auslegerelement positiv abgewinkelten bzw. abwinkelbaren
zweiten Auslegerelement 13. Das Hubseil 16 läuft
dabei über eine an der Spitze des zweiten Auslegerelements 13 angeordnete
Rolle 15. Wie sich insbesondere aus 2a ergibt,
ermöglicht die negative Abwinklung des ersten Auslegerelements 12 im
Vergleich zu der in 1a gezeigten Situation einen
erheblich vergrößerten Sicherheitsabstand 52,
und dies bei gleicher Ausladung und gleicher Hakenhöhe.
Durch die vorliegende Erfindung kann so der Sicherheitsabstand 52 zwischen
der Last 40 und dem Ausleger bei großen Hubhöhen
deutlich vergrößert werden. Auch ist eine Steigerung
der Traglast möglich.
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Hierzu
ist weiterhin eine Abspannung 26 vorgesehen, welche auf
der der Last 40 abgewandten Seite des Auslegers verläuft
und an einem mit Zug belasteten Anlenkpunkt 24 am ersten
Auslegerelement 12 angreift. Durch die negative Abwinklung
des ersten Auslegerelements 12 gegenüber dem Hauptausleger 1 wird
ein Biegemoment in den Hauptausleger induziert, welches dem durch
die Last 40 bewirkten Biegemoment entgegenwirkt und so
eine höhere Traglast erlaubt.
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Zur
Verstärkung dieses Effekts ist weiterhin ein Anlenkbock
vorgesehen, welcher eine Druckstrebe 17 und eine Zugstrebe 18 umfasst,
welche nach Art eines Zweischlags miteinander verbunden und an voneinander
beabstandeten Punkten am Auslegerelement 12 angreifen.
Die Zugstrebe 18 greift dabei am mit Zug belasteten Anlenkpunkt 24 am
Auslegerelement an, während die Abspannung 26 wiederum über
einen auf Zug belasteten Anlenkpunkt 25 am Verbindungspunkt
zwischen Druckstrebe 17 und Zugstrebe 18 angelenkt
ist. Das Abspannseil 26 verläuft dabei entlang
der von der Last 40 abgewandten Seite des Auslegers und
ist über eine Abspannstütze 35 geführt,
welche an einem Auslegeranlenkstück 33 angeordnet
ist.
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Diese
Abspannung mit einem Anlenkbock, welche ein Biegemoment in den Hauptausleger
1 induziert,
ist dabei im Detail in der
DE 20 2004 017 771 U1 dargestellt, auf welche
hier vollumfänglich Bezug genommen wird. Die vorliegende
Konstruktion ist durch den negativen Anstellwinkel des ersten Auslegerelements
12 gegenüber
der Achse des Hauptauslegers
1 jedoch noch einmal erheblich
effektiver, da durch den am negativ abgewinkelten Auslegerelement
12 angeordneten
Anlenkbock dieser ebenfalls mit abgewinkelt wird. Dies bewirkt eine
weitere Vergrößerung des Abstandes zwischen dem
Ausleger und dem Anlenkpunkt
25, an welchem die Abspannung
am Anlenkbock angreift. So wird ein größeres Moment
in den Ausleger induziert, welches der Belastung des Auslegers aus
der Last entgegenwirkt.
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Das
Gitterelement 30, durch welches der negative Winkel des
ersten Auslegerelements 12 gegenüber der Achse
des Hauptauslegers 1 im Ausführungsbeispiel bewirkt
wird, kann dabei erfindungsgemäß ein Zwischenstück
darstellen, welches lösbar mit dem Hauptausleger 1 und
dem ersten Auslegerelement 12 des Hilfsauslegers 11 verbindbar
ist. So kann über dieses Zwischenstück, welches
durch seine Form die negative Abwinklung bewirkt, ein bereits vorhandener
Hilfsausleger so umgebaut werden, dass er erfindungsgemäß mit
negativem Winkel auf einem Hauptausleger 1 montiert werden
kann.
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In
der Steuerung des erfindungsgemäßen Auslegerkrans
ist dabei eine Traglasttabelle hinterlegt, welche die negativen
Abwinklung des ersten Auslegerelements 12 gegenüber
dem Hauptausleger 1 berücksichtigt. Durch eine
solche Modifikation der Steuersoftware können so auch bereits
vorhandene Auslegerkrane mit der vorliegenden Erfindung ausgestattet
werden, indem eine entsprechende Traglasttabelle aufgespielt wird.
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Im
Ausführungsbeispiel wurde ein Hilfsauselger 11 gezeigt,
welcher als Gitterspitze ausgeführt ist und welcher die
Vorrichtung zur negativen Abwinklung als Zwischenstück 30 umfasst.
Die Vorrichtung zur negativen Abwinklung kann jedoch an jeder beliebigen
Stelle im Hauptausleger, im Hilfsausleger oder an dazwischen liegenden
Bauteilen angeordnet sein.
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Alternativ
zu der gezeigten Ausführung als negativ abgewinkeltes Gitterstück
ist dabei auch ein negativ abgewinkelter oder abwinkelbarer Teleskopschübling,
ein negativ abwinkelbares Gitterstück, Zwischenstücke
oder Zusatzlaschen, die durch Einsetzen oder Entfernen eine negative
Abwinklung erzeugen oder Zwischenstücke, welche durch ihre Form
und Art (z. B. bogenförmig) eine negative Abwinklung erzeugen,
möglich.
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Die
negative Abwinklung kann dabei hydraulisch, mechanisch oder geometrisch
erfolgen, wobei auch ein kontinuierliches Verstellen beim Wippen
des Hauptauslegers automatisch oder manuell möglich sein
kann. So kann der negative Winkel je nach Stellung des gesamten
Auslegers beeinflußt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 3794184 [0004]
- - DE 10116245 A1 [0004]
- - WO 2004/087557 A1 [0004]
- - DE 202004017771 U1 [0022, 0046]