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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Produkte, insbesondere für Produkte aus dem Sanitärbereich, die unterschiedliche, zu verpackende Produkteinzelteile umfassen, sowie ein Verfahren zum Verpacken eines Produktes unter Verwendung einer vorgenannten Verpackung.
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Mehrteilige Produkte wie Sanitärarmaturen, Duschsysteme, Brausestangen, die beispielsweise eine Brausestange mit Wandhalter, Dichtungs- und Befestigungselementen, Rosetten, Schlauch und Brausen umfassen, werden herkömmlich gemeinsam in einer Gesamtverpackung gemeinsam verpackt und geliefert. Dabei sind die Produkteinzelteile jeweils innerhalb der Gesamtverpackung noch einmal zusätzlich in kleineren Einzelverpackungen separat verpackt, oder in speziell an das jeweilige Produkt mit seinen Produkteinzelteilen angepassten Unterteilungen bzw. speziellen „Anordnungsfächern” angeordnet. Solche Verpackungen erfordern häufig noch zusätzliche, ebenfalls angepasste Styroporeinsätze oder Kartoneinsätze zur Fixierung der Produkteinzelteile innerhalb der Einzelverpackungen bzw. der „Anordnungsfächer”, um ein Verrutschen innerhalb der Verpackung zu vermeiden.
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Diese Verpackungen können, wenn überhaupt, nur mit viel Aufwand an ein anderes Produkt bzw. andere Produkteinzelteile angepasst werden. Häufig ist für ein neues Produkt sogar eine komplette Neuentwicklung der Verpackung erforderlich. Des weiteren ist es selbst bei geöffneter Verpackung nach dem Verpacken nicht möglich, auf den ersten Blick zu erkennen, ob sämtliche Einzelteile des Produkts in der Verpackung enthalten sind.
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Aufgabe und Lösung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verpackung für ein Produkt mit unterschiedlichen Produkteinzelteilen zu schaffen, mit der Probleme des Standes der Technik vermieden werden können, die insbesondere einfach und ohne viel Aufwand flexibel an unterschiedliche Produkte angepasst werden kann und die auf einen ersten Blick eine Vollständigkeitskontrolle sowie ein einfaches und gezieltes Auspacken der Produkteinzelteile ermöglicht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren zum Verpacken mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht. Manche der nachfolgend aufgezählten Merkmale und Eigenschaften treffen sowohl auf die Verpackung als auch auf das Verfahren zu. Sie werden teilweise nur einmal beschrieben, gelten jedoch unabhängig für die Verpackung als auch für das Verfahren. Weiterhin ist die Reihenfolge der aufgelisteten Merkmale nicht bindend, sondern kann vielmehr entsprechend einer optimierten Verpackung bzw. eines optimierten Verfahrens geändert werden.
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Eine erfindungsgemäße Verpackung für ein Produkt, das unterschiedliche, zu verpackende Produkteinzelteile umfasst, weist einen Produkteinzelteileträger mit einer Anordnungsseite und einer der Anordnungsseite gegenüberliegenden Entnahmeseite auf. Dabei sind auf der Anordnungsseite eine Anzahl von Anordnungsbereichen vorgegeben, wobei in einem jeweiligen Anordnungsbereich mindestens ein zugehöriges Produkteinzelteil angeordnet werden kann. Des weiteren umfasst die erfindungsgemäße Verpackung eine, insbesondere flexible, Fixierfolie, welche die Anordnungsseite zumindest teilweise und die auf der Anordnungsseite angeordneten Produkteinzelteile vollständig überdeckt, und die mit der Anordnungsseite derart verbunden ist, das die Produkteinzelteile auf dem Produkteinzelteileträger in ihrer Anordnungsposition fixiert sind. Ferner weist der Produkteinzelteileträger in den Anordnungsbereichen bzw. um diese herum Perforationen auf, die derart ausgebildet sind, dass eine Entnahme eines jeweiligen Produkteinzelteils auf der Entnahmeseite durch Aufreißen des Produkteinzelteileträgers entlang der Perforation möglich ist.
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Die Fixierfolie ist dabei in dem Bereich, in dem die Produkteinzelteile angeordnet sind, nicht mit dem Produkteinzelteileträger verbunden, sondern bildet eine Art Hohlraum, in dem die jeweiligen Produkteinzelteile angeordnet sind.
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Bevorzugt ist der Produkteinzelteileträger flächig ausgebildet und aus Karton oder Pappe oder einem Material, welches perforierbar ist. Dabei ist bevorzugt eine Steifigkeit des Produkteinzelteilträgers auf die jeweiligen zu verpackenden Produkteinzelteile bzw. das Produkt abgestimmt.
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Mit der erfindungsgemäßen Verpackung können die Produkteinzelteile in ihrem jeweiligen zugehörigen Anordnungsbereich an einem für sie vorgesehenen Platz so fixiert werden, dass sie für einen Transport geeignet fixiert bzw. gesichert sind. Auf diese Weise können Transportschäden durch ein Verrutschen innerhalb der Verpackung vermieden werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind Formen der Perforationen bzw. ist ein Verlauf von perforierten Linien derart gestaltet, dass sie Umrissen bzw. korrespondierenden Konturen zugehöriger Produkteinzelteile entsprechen. Durch Aufreißen der zugehörigen Perforationen können die Produkteinzelteile von der Entnahmeseite aus der Verpackung entnommen werden. Somit ermöglicht die erfindungsgemäße Verpackung eine gezielte Einzelentnahme benötigter Produkteinzelteile, während nicht benötigte Produkteinzelteile geschützt in der Verpackung verbleiben können, bis sie benötigt werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind auf der Entnahmeseite gegenüberliegend zu den Anordnungsbereichen jeweils Symbole vorgesehen, die den zugehörigen Produkteinzelteilen entsprechen. Anstelle von Symbolen oder zusätzlich können auch Bilder, die jeweils das entsprechende Produkteinzelteil zeigen, und/oder Beschriftungen vorgesehen sein, so dass auch von der Entnahmeseite aus auf den ersten Blick ersichtlich ist, in welchem Anordnungsbereich welches Produkteinzelteil angeordnet ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung bilden die Symbole bzw. die Bilder bzw. die Beschriftungen eine Montageanleitung oder zumindest einen Teil der Montageanleitung.
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Durch eine Kennzeichnung der Entnahmeseite mit Symbolen odgl., welche Produkteinzelteile in den jeweiligen Anordnungsbereichen angeordnet sind, ist der Verpackungsinhalt auch von der Entnahmeseite aus unmittelbar ersichtlich. Es ist nicht erforderlich zunächst alle Produkteinzelteile aus der Verpackung zu entnehmen bzw. den Produkteinzelteileträger zu wenden, um sich einen Überblick über den Verpackungsinhalt zu schaffen. Durch Beschriftungen kann auch eine Montagereihenfolge angegeben werden. Die erfindungsgemäße Verpackung eignet sich daher insbesondere für Produkte, die für ihre Verwendung aus den Produkteinzelteilen in einer vorbestimmten Reihenfolge zusammengesetzt werden müssen, da die Produkteinzelteile gezielt in der benötigten Reihenfolge aus der Verpackung entnommen werden können.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind auf der Anordnungsseite in den jeweiligen Anordnungsbereichen für die Produkteinzelteile ebenfalls entsprechende Symbole, Bilder und/oder Beschriftungen vorgesehen. Dies hat zum einen den Vorteil, dass beim Verpacken des Produkts unmittelbar ersichtlich ist, welches Produkteinzelteil in welchem Anordnungsbereich anzuordnen ist, und zum anderen ist nach dem Verpacken des gesamten Produkts auf einfache Art und Weise eine Vollständigkeitskontrolle der Verpackung möglich. Somit kann die Gefahr von Fehlverpackungen bzw. unvollständig verpackten Produkten deutlich reduziert und eine Qualitätskontrolle vereinfacht werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Produkteinzelteileträger für eine einfachere Entnahme der Produkteinzelteile in den Anordnungsbereichen Entnahmehilfen auf, insbesondere Löcher und/oder Klappen, um das Aufreißen entlang der Perforation zu erleichtern. Dabei sind die Entnahmehilfen bevorzugt jeweils direkt angrenzend an der Perforation angeordnet. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Entnahmehilfen so dimensioniert sind, dass ein Eingriff mit den Fingern problemlos möglich ist und ein aufzureißender Ausschnitt des Produkteinzelteileträgers gut greifbar ist. Vorzugsweise sind die Entnahmehilfen dabei verstärkt ausgebildete Perforationen, also stärker perforiert.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Produkteinzelteileträger einen flächigen Abschnitt auf, in dem die Anordnungsbereiche vorgesehen sind, und einen durch Umkanten um 90° erzeugten, umlaufenden, wannenbildenden Randabschnitt. Dabei wird zur Erzeugung des Randabschnitts ein Randbereich des Produkteinzelteileträgers um 90° in Richtung der Anordnungsseite umgekantet. Bevorzugt ist der Randabschnitt breiter als eine maximale Höhe des Produkts bzw. eines jeweiligen Produkteinzelteils, so dass der Randabschnitt sämtliche Produkteinzelteile überragt und mit dem Produkteinzelteileträger eine schützende Wanne bildet, in der das Produkt angeordnet ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Fixierfolie eine Skin-Folie und/oder eine Selbstklebefolie. Dabei zeichnet sich eine Skin-Folie dadurch aus, dass sie das zu verpackende Produkt hauteng umschließt, ohne jedoch mit dem Produkt verklebt zu sein. Wird eine Selbstklebefolie verwendet, kann es vorteilhaft sein, wenn die Produkteinzelteile zusätzlich noch separat verpackt sind, beispielsweise in Folienbeuteln. Auf diese Weise kann ein Ankleben der Selbstklebefolie direkt an den Produkteinzelteilen verhindert werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Verpackung zum Schutz des Produkts außerdem noch einen Verpackungsaußenkörper auf, in den der Produkteinzelteileträger einsetzbar ist. Dies kann ein Karton, eine Kiste oder dergleichen sein. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Verpackungsaußenkörper eine Kartonverpackung.
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In einer alternativen Ausgestaltung ist der Produkteinzelteileträger einteilig mit dem Verpackungsaußenkörper verbunden, wobei dabei die Verpackung aus einem Faltbogen durch Falten zusammengesetzt werden kann, wobei der Produkteinzelteileträger durch mindestens eine Teilfläche dieses Faltbogens gebildet wird und die übrigen Teilflächen den Verpackungsaußenkörper bilden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Produkteinzelteileträger derart in den Verpackungsaußenkörper eingesetzt, dass bei einem Öffnen des Verpackungsaußenkörpers unmittelbar die Entnahmeseite sichtbar ist. Auf diese Weise ist auch bei einer Verpackung mit einem Verpackungsaußenkörper ein einfaches und gezieltes Auspacken der einzelnen Produkteinzelteile möglich. Somit ist es zum Entnehmen der Produkteinzelteile aus der Verpackung nicht erforderlich, den Produkteinzelteileträger aus dem Verpackungsaußenkörper herauszunehmen bzw. herauszunehmen und zu wenden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Verpackungsaußenkörper ein durchsichtiges Fenster auf, dass vorzugsweise derart angeordnet ist, dass durch das Fenster die Anordnungsseite des in den Verpackungsaußenkörper eingesetzten Produkteinzelteileträgers sichtbar ist.
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Zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Verpacken eines Produkts, das unterschiedliche, zu verpackende Produkteinzelteile umfasst, unter Verwendung einer vorgenannten Verpackung, werden zunächst die Produkteinzelteile in den jeweils zugehörigen Anordnungsbereichen auf der Anordnungsseite des Produkteinzelteileträgers angeordnet und anschließend mittels der Fixierfolie auf dem Produkteinzelteileträger fixiert. Dazu wird der Produkteinzelteileträger zumindest teilweise und die auf dem Produkteinzelteileträger angeordneten Produkteinzelteile vollständig mit der Fixierfolie überdeckt und die Fixierfolie anschließend mit dem Produkteinzelteileträger verbunden.
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Bevorzugt wird die Fixierfolie dabei mit dem Produkteinzelteileträger verklebt. Dabei kann es vorteilhaft sein, die in den Anordnungsbereichen entstehenden Hohlräume zu evakuieren, um eine verbesserte Fixierung der einzelnen Produkteinzelteile zu erreichen. Alternativ kann auch eine Schrumpffolie als Fixierfolie verwendet werden, die aufgeschrumpft wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung werden vor der Anordnung der Produkteinzelteile auf der Anordnungsseite in den Anordnungsbereichen jeweils zugehörige Symbole, Bilder, Beschriftungen und/oder die Umrisse bzw. korrespondierende Konturen oder sonstige entsprechende Kennzeichnungen der jeweils zugehörigen Produkteinzelteile auf der Anordnungsseite angezeigt bzw. auf die Anordnungsseite projiziert. Dies erleichtert einem Mitarbeiter beim Verpacken die Anordnung der jeweiligen Produkteinzelteile auf der Anordnungsseite. Zum einen kann dadurch vorgegeben werden, in welchem Anordnungsbereich welches Produkteinzelteil anzuordnen ist entsprechend der platzsparendsten Anordnung. Zum anderen ist unmittelbar ersichtlich, welches Produkteinzelteil noch fehlt bzw. noch anzuordnen ist. Es ist auch denkbar, alternativ oder zusätzlich, einen Produkteinzelteileträger zu verwenden, der auf seiner Anordnungsseite bereits dauerhaft aufgebrachte Symbole, Bilder und/oder dergleichen aufweist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird, vorzugsweise nach dem Fixieren der Produkteinzelteile, ein Randbereich außerhalb der Anordnungsbereiche und außerhalb des flächigen Abschnitts um 90° in Richtung der Anordnungsseite umgekantet. Dadurch wird auf einer der Anordnungsseite zugewandten Seite des Produkteinzelteileträgers der umlaufende, wannenbildende Randabschnitt erzeugt. Der Randabschnitt muss dabei nicht vollständig geschlossen umlaufend sein, er kann auch entsprechende Einschnitte aufweisen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird der Produkteinzelteileträger, nachdem die Produkteinzelteile mittels der Fixierfolie auf dem Produkteinzelteileträger fixiert sind, derart in den Verpackungsaußenkörper eingesetzt, dass beim Öffnen des Verpackungsaußenkörpers unmittelbar die Entnahmeseite des Produkteinzelteileträgers sichtbar ist.
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Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. Die in den einzelnen Figuren gezeigten Ausführungsformen weisen teilweise Merkmale auf, die die anderen dargestellten Ausführungsformen der Erfindung nicht aufweisen. Die Merkmale können jedoch, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, beliebig miteinander kombiniert werden. In den Zeichnungen zeigen:
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1a ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verpackung mit einem in einen Verpackungsaußenkörper eingesetzten Produkteinzelteileträger in perspektivischer Darstellung,
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1b einen Schnitt durch den Produkteinzelteileträger aus 1a,
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1c den Produkteinzelteileträger aus den 1a und 1b in Draufsicht auf dessen Entnahmeseite vor einem Umkanten der Randbereiche, und
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2 ein alternatives Ausführungsbeispiel mit einem in den Verpackungsaußenkörper integrierten Produkteinzelteileträger.
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1a zeigt in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verpackung 100 mit einem bereits verpackten, mehrteiligen Produkt 12 (siehe 1b), beispielhaft einem Brauseset, wobei die Verpackung 100 einen Verpackungsaußenkörper 44 und einen in den Verpackungsaußenkörper 44 eingesetzten Produkteinzelteileträger 16 umfasst.
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1b zeigt einen Schnitt in Längsrichtung nur durch den Produkteinzelteileträger 16 aus 1a mit dem verpackten Produkt 12 und seinen Produkteinzelteilen 14a bis 14d, beispielhaft einem Schlauch 14a, einer Armatur 14b, einer Handbrause 14c und einer Brausestange 14d, wobei in dieser Ansicht nur die Produkteinzelteile 14a bis 14c erkennbar sind.
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Der Produkteinzelteileträger 16 umfasst eine Entnahmeseite 20 und eine der Entnahmeseite 20 gegenüberliegende Anordnungsseite 18, auf der das Produkt 12 angeordnet ist. Als Entnahmeseite 20 wird dabei die Seite des Produkteinzelteileträgers 16 bezeichnet, von der aus das Produkt 12 bzw. die Produkteinzelteile 14a bis 14d später beim Auspacken entnommen werden können.
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Das Produkt 12 bzw. die Produkteinzelteile 14a bis 14d sind dabei mit einer Fixierfolie in Form einer Skin-Folie 24 auf der Anordnungsseite 18 des Produkteinzelteileträgers 16 fixiert, so dass sie auch während eines Transports sicher an einem jeweils für sie vorgesehenen Platz gehalten werden. Dabei ist die Skin-Folie 24 mittels eines Klebemittels 26 in den Bereichen außerhalb der Produkteinzelteile 14a bis 14d mit dem Produkteinzelteileträger 16 verklebt. In den Bereichen, in denen die Produkteinzelteile 14a bis 14d angeordnet sind, bildet die Skin-Folie 24 einen die Produkteinzelteile 14a bis 14d umschließenden Hohlraum. Das Klebemittel 26 kann dazu auf dem Produkteinzelteileträger 16 und/oder auf der Fixierfolie aufgebracht werden. Die Fixierfolie kann auch selbstklebend sein. Als Klebemittel 26 sind sowohl Selbstklebemittel als auch aktivierbare Klebemittel geeignet, beispielsweise thermisch und/oder durch UV-Licht aktivierbare Klebemittel. Zwei-Komponenten-Klebemittel sind ebenfalls denkbar.
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Der Produkteinzelträger 16 weist einen flächigen Abschnitt 40 auf sowie umlaufende, wannenbildende Randabschnitte 42b, die durch Umkanten von Randbereichen 42a um 90° in Richtung der Anordnungsseite erzeugt worden sind und eine das Produkt 12 bzw. die Produkteinzelteile 14a bis 14d schützende Wanne bilden. Die Wannenhöhe bzw. die Breite des Randabschnitts 42b ist dabei zum Schutz des Produkts 12 bzw. der Produkteinzelteile 14a bis 14d größer als eine maximale Produkteinzelteilhöhe. Der Produkteinzelteileträger 16 ist außerdem so steif bzw. fest, dass die verpackten Produkteinzelteile 14a bis 14d trotz ihres Eigengewichts sicher fixiert sind und nicht gegen einander bzw. gegen einen Boden des Verpackungsaußenkörpers 44 stoßen können.
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Zusätzlich ist ein Stützkörper 30 zur Abstützung bzw. zum Schutz des Produkts 12 vorgesehen. Der Stützkörper 30 ist ebenfalls so hoch wie die Randabschnitte 42b. In diesem Fall handelt es sich um einen separaten Stützkörper 30, der zusammen mit den Produkteinzelteilen 14a bis 14d auf dem Produkteinzelteileträger 16 angeordnet worden ist und der ebenfalls mittels der Fixierfolie 24 auf dem Produkteinzelteileträger 16 fixiert wurde. Der Stützkörper kann auch ähnlich wie die Randabschnitte 42b durch Umkanten einer Lasche bzw. einer Klappe als Teil des Produkteinzelteileträgers 16 erzeugt werden.
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1c zeigt den Produkteinzelteileträger 16 in einer Draufsicht auf die Anordnungsseite 18 vor dem Umkanten der Randbereiche 42a mit dem bereits auf dem Produkteinzelteileträger 16 angeordneten Produkt 12. Die Produkteinzelteile 14a bis 14d sind dabei innerhalb des flächigen Abschnitts 40 in jeweils vordefinierten, zugehörigen Anordnungsbereichen 22 auf der Anordnungsseite 18 angeordnet.
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Bei der in 1a dargestellten Verpackung 100 ist der Verpackungsaußenkörper 44 eine Kartonverpackung mit einem Klappdeckel, in den der Produkteinzelteileträger 16, der ebenfalls aus Karton besteht, mit dem verpackten Produkt 12 eingesetzt ist. Der Produkteinzelteileträger 16 ist dabei derart in den Verpackungsaußenkörper 44 eingesetzt, dass bei geöffnetem Klappdeckel, wie in 1a dargestellt, die Entnahmeseite 20 des Produkteinzelteileträgers 16 unmittelbar sichtbar ist. Die umgekanteten Randabschnitte 42b und der Stützkörper 30 liegen dabei auf dem hier nicht erkennbar dargestellten Boden des Verpackungsaußenkörpers 44 auf bzw. stützen sich auf diesem ab, so dass ein Aufliegen der Produkteinzelteile 14a bis 14d auf dem Boden des Verpackungsaußenkörpers 44 verhindert wird und das Produkt zusätzlich vor Beschädigungen geschützt ist.
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Um das Produkt 12 bzw. die Produkteinzelteile 14a bis 14d aus der erfindungsgemäßen Verpackung 100 entnehmen zu können, weist der Produkteinzelteileträger Perforationen 28 auf, die teilweise den Umrissen bzw. den korrespondierenden Konturen der Produkteinzelteile 14a bis 14d entsprechen (siehe auch 1c).
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Für eine vereinfachte Entnahme bzw. für ein vereinfachtes Aufreißen der Perforationen 28 weist der Produkteinzelteileträger 16 zusätzlich. Entnahmehilfen 34a bzw. 34b in Form von Löchern 34a bzw. Klappen 34b auf. Insbesondere die Löcher 34a sind so ausgebildet, dass von der Entnahmeseite 20 aus mit den Fingern in die Löcher 34a hinein- bzw. hindurchgegriffen werden kann, so dass der Produkteinzelteileträger 16 innerhalb des perforierten Bereiches greifbar ist und ein einfaches Aufreißen entlang der Perforation 28 möglich ist.
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Auf der Entnahmeseite 20 sind ferner Symbole 32 aufgedruckt, die den jeweils in den zugehörigen Anordnungsbereichen 22 auf der Anordnungsseite angeordneten Produkteinzelteilen 14a bis 14d entsprechen. Somit ist es auch möglich von der Entnahmeseite 20 aus auf den ersten Blick zu erkennen, in welchem Anordnungsbereich 22 welches Produkteinzelteil 14a bis 14d angeordnet ist. Es können auch Beschriftungen, Bilder oder ähnliches zur Kennzeichnung der Anordnung der Produkteinzelteile 14a bis 14d vorgesehen sein. Es ist auch denkbar, dass die Kennzeichnung eine Montageanleitung bildet, bzw. ein Bestandteil der Montageanleitung ist.
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Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Verpackung 100 werden die Produkteinzelteile 14a bis 14d in ihren zugehörigen Anordnungsbereichen 22 auf dem Produkteinzelteileträger 16 wie in 1c dargestellt angeordnet. Dazu können während des Verpackens auch jeweils zugehörige Symbole 32 auf die Anordnungsseite projiziert werden, beispielsweise mittels eines Lasers. Alternativ können die Symbole 32 bzw. Beschriftungen auch dauerhaft aufgebracht sein, beispielsweise durch Drucken.
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Anschließend werden die Produkteinzelteile 14a bis 14d mittels der Skin-Folie 24 auf dem Produkteinzelteileträger 16 fixiert. Für eine verbesserte Fixierung können die durch die Skin-Folie 24 erzeugten Hohlräume im Bereich der Produkteinzelteile 14a bis 14d mit Unterdruck beaufschlagt bzw. zusätzlich evakuiert werden. Mittels eines Unterdrucktisches, auf dem der ganze Produkteinzelteileträger 16 angeordnet werden kann, können die einzelnen Hohlräume gleichzeitig evakuiert bzw. mit Unterdruck beaufschlagt werden. Dabei können die Entnahmehilfen 34a bzw. 34b bei entsprechender Ausgestaltung als Ansaugöffnungen genutzt werden.
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Nach dem die Produkteinzelteile 14a bis 14d mittels der Skin-Folie 24 auf dem Produkteinzelteileträger 16 fixiert sind, werden die außerhalb des flächigen Abschnitts 40 angeordneten Randbereiche 42a um 90° in Richtung der Anordnungsseite 18 umgekantet bzw. umgeknickt, so dass die umlaufenden, wannenbildenden Randabschnitte 42b erzeugt werden.
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Dann kann der Produkteinzelteileträger 16 mit dem verpackten Produkt 12 mit der Entnahmeseite 20 nach oben in den Verpackungsaußenkörper 44 eingesetzt werden.
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2 zeigt eine alternative, noch nicht fertig zusammengesetzte Verpackung 200, bei welcher der Produkteinzelteileträger 16 und der Verpackungsaußenkörper 44 einteilig sind. Die Verpackung 200 mit dem Verpackungsaußenkörper 44 wird dabei später, nachdem die Produkteinzelteile 14a bis 14d auf dem Produkteinzelteileträger 16 mittels der Skin-Folie 24 fixiert sind, aus einem einteiligen Faltbogen, wie er hier schematisch dargestellt ist, zusammengesetzt.
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Eine alternative, hier nicht dargestellten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Verpackung weist keinen Verpackungsaußenkörper auf, sondern lediglich einen Produkteinzelteileträger ohne Randbereiche sowie eine Fixierfolie, welche die Anordnungsseite zumindest teilweise und die auf der Anordnungsseite angeordneten Produkteinzelteile vollständig überdeckt und die mit der Anordnungsseite derart verbunden ist, dass die Produkteinzelteile auf dem Produkteinzelteileträger fixiert sind.
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Mit der erfindungsgemäßen Verpackung bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren kann mit wenigen Grundvarianten eine große Menge von Produkten verpackt werden. Zur Anpassung an ein anderes Produkt bzw. geänderte Produkteinzelteile sind keine aufwendigen Änderungen bzw. komplette Neuentwicklungen erforderlich. Die Anpassung der Verpackung in ihren Dimensionen sowie eine Änderung der Perforationen bzw. der Symbole wird in den meisten Fällen ausreichend sein, so dass die erfindungsgemäße Verpackung eine große Flexibilität bietet.
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Des Weiteren kann die Lagerhaltung der vorzuhaltenden Verpackungen vereinfacht werden, da deutlich weniger Verpackungsvarianten vorzuhalten sind. Ferner ist die erfindungsgemäße Verpackung platzsparender in der Lagerhaltung. Somit können auch die direkten Verpackungskosten pro Einheit gesenkt werden. Des weiteren kann die Fehlerrate falsch verpackter Produkte verringert werden, insbesondere kann die Anzahl an unvollständig verpackten Produkten reduziert werden, da mit der erfindungsgemäßen Verpackung eine Vollständigkeitskontrolle auf den ersten Blick möglich ist. Des Weiteren werden keine zusätzlichen, an die jeweiligen Produkteinzelteile angepassten Hilfsmittel, wie beispielsweise Styroporeinsätze oder Kartoneinsätze, zur Fixierung des Produkts in der Verpackung benötigt.
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Die erfindungsgemäße Verpackung eignet sich insbesondere zum Verpacken mehrteiliger Produkte. Im Sanitärbereich sind das zum Beispiel Sanitärarmaturen, Brausesets, Multifunktionsbrausen oder dergleichen.
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Mit anderen Worten ausgedrückt kann die in 1a dargestellte, erfindungsgemäße Verpackung 100 als eine Verpackung 100 beschrieben werden, die einen Umkarton 44 und eine Einlage aufweist, die einen zunächst ebenen Trägerkarton 16 aufweist, der Markierungen 32 auf der Vorderseite 18 für alle Teile 14a bis 14d aufweist, die verpackt werden sollen bzw. die verpackt sind. Für eine vereinfachte Entnahme weist der Trägerkarton 16 entsprechend der Umrisse der Teile 14a bis 14d Perforationen auf. Zum Verpacken der einzelnen Teile 14a bis 14d in eine solche Verpackung 100 legt ein Verpacker die Teile 14a bis 14d entsprechend einer ihm vorgegebenen Anweisung, die beispielsweise in Form von Symbolen 32, Bildern, Beschriftungen oder dergleichen dauerhaft auf dem Trägerkarton 16 aufgebracht sein kann bzw. während des Verpackens auf diesen projiziert wird, entsprechend auf dem Trägerkarton 16 ab.
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Anschließend wird in einer Maschine eine Folie 24 aufgebracht, wobei die Teile 14a bis 14d mit dieser Folie 24 überzogen und so an ihrem Platz 22 fixiert werden, dass sie während eines Transports sicher gehalten werden. Die Folie 24 ist zumindest in den Bereichen, in denen keine Teile 14a bis 14d angeordnet sind, mit dem Trägerkarton 16 verklebt. Alternativ oder zusätzlich kann die Folie 24 auch über die Teile 14a bis 14d geschrumpft sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Folie 24 auch mechanisch mit dem Träger verbunden sein mittels Laschen, Aufkantungen und/oder ähnlichem und/oder mittels Durchbrüchen im Träger, durch welche die Folie hindurchgezogen werden kann und bei Bedarf zusätzlich über Hilfsmitteln gehalten werden kann. Anschließend wird der Trägerkarton 16 an seinen Längskanten hochgekantet, so dass eine Wanne entsteht, in der die Teile 14a bis 14d angeordnet sind. Anschließend kann der Trägerkarton 16 mit den darauf fixierten Teilen 14a bis 14d in den Umkarton 44 gelegt werden. Dabei wird er so in den Umkarton 44 eingesetzt, dass die perforierte Rückseite 20 in Richtung des Deckels des Umkartons 44 zeigt. Auf der Rückseite 20 sind ebenfalls dem Inhalt der Verpackung entsprechende Markierungen 32 aufgebracht und der Trägerkarton 16 ist so perforiert, dass die gewünschten Teile 14a bis 14d gezielt in der benötigten Reihenfolge, beispielsweise in der Reihenfolge der Montageschritte, entnommen werden können. So kann der Trägerkarton 16 auch gleichzeitig als Montageanleitung dienen. Zusätzlich zur Perforation 28 weist die Rückseite 20 Löcher 34a auf, die beispielsweise durch Stanzen hergestellt werden können und in die ein Monteur eingreifen kann, um die Perforation 28 leichter aufreißen zu können.