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Die Erfindung betrifft die Montage von Sanitärarmaturen jeglicher Art, bspw. die Montage von Wasserhähnen auf Sanitärkeramiken (Waschbecken, Toilettenschüsseln, Badewannen etc.) oder auch die Montage in Küchen bspw. auf Arbeitsplatten und so weiter. Grundsätzlich ist die Erfindung für jede Art der Montage von Armaturen im sanitären Umfeld geeignet.
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Problematisch bei der Montage von Sanitärarmaturen ist regelmäßig, dass diese während der Montage an ihrer vorgesehenen Montageposition nicht im Gleichgewicht von selbst aufrecht stehen, solange sie an der Montageposition noch nicht befestigt sind. Bei Wasserhähnen ist es beispielsweise häufig so, dass sie nach vorne (hin zum Waschbecken bzw. hin zum Verwender an dem Waschbecken) mehr Gewicht haben, weil hier der Auslass angeordnet ist. Ein Umkippen der Sanitärarmatur während der Montage kann die Montage erschweren aber ggf. auch Beschädigungen an der Sanitärarmatur oder an der Sanitärkeramik hervorrufen, an der die Sanitärarmatur montiert werden soll.
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Ein Monteur muss sich bei der Montage daher regelmäßig um die korrekte Positionierung der Sanitärarmatur bemühen. Es ist denkbar, dass Monteure hierfür Hilfsmittel verwenden, wie beispielsweise verfügbare Verpackungsmaterialien, weitere Bauelemente etc. und hieraus eine Abstützung schaffen. Häufig ist auf diese Art aber kein zuverlässiger Halt der Sanitärarmatur in der Montageposition möglich. Außerdem sind die jeweils zur Verfügung stehenden Utensilien und Hilfsmittel zur Bildung von Abstützungen situationsabhängig stark unterschiedlich. Gegebenenfalls ist es für Monteure auch möglich, einhändig oder „blind“ (ohne direkten Blick auf die Unterseite der vorgesehenen Montageposition, bspw. unter einem Waschtisch) zu arbeiten und so eine Hand zur Abstützung der Sanitärarmatur frei zur Verfügung zu haben. Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere für semiprofessionelle Monteure (DIY-Segment „Do it yourself“, Heimwerker etc.) Verbesserungspotential bei der Abstützung von Sanitärarmaturen während der Montage besteht.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu lösen. Es soll insbesondere eine besonders vorteilhafte Verpackung vorgeschlagen werden, die bei der Montage einer Sanitärarmatur als Abstützung verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit der Erfindung gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen sowie in der Beschreibung und insbesondere auch in der Figurenbeschreibung angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Fachmann die einzelnen Merkmale in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert und damit zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung gelangt.
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Hier beschrieben wird eine Verpackung für eine Sanitärarmatur umfassend eine Komponente, die zur Ausbildung einer Stützstruktur zur Abstützung der Sanitärarmatur bei einer Montage vorgesehen ist.
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Die Besonderheit der hier beschriebenen Verpackung ist, dass sie eine eigens dafür vorgesehene Komponente umfasst, die zur Ausbildung einer Stützstruktur vorgesehen ist. Die Komponente ist bevorzugt so ausgebildet, dass die Stützstruktur die geeignete Gestaltung hat, die Sanitärarmatur während der Montage sicher zu halten. Insbesondere hat die Stützstruktur für die jeweilige Anwendung (bspw. an einem Waschbecken und/oder an einer Küchenplatte) eine vorgesehene Höhe und bevorzugt bildet sie eine sichere Standfläche aus, die ein Kippen bzw. Wegkippen der Stützstruktur unter der Sanitärarmatur verhindert.
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Dass die Komponente zur Ausbildung der Stützstruktur eigens vorgesehen ist, ist beispielsweise dadurch realisiert, dass die Komponente in der für die jeweiligen Anwendung vorgesehenen Gestaltung durch besondere Maßnahmen wie Perforationen oder Ähnliches einfach von weiteren Teilen der Verpackung gelöst bzw. getrennt werden kann. Gegebenenfalls ist auf der Verpackung oder an der Verpackung auch eine Anleitung angeordnet, welche beschreibt, wie die Komponente von weiteren Teilen der Verpackung gelöst werden kann und wie dann anschließend die Stützstruktur aus der Komponente hergestellt werden kann.
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Je nach Ausführungsform der Verpackung und der Stützstruktur ist es möglich, dass zumindest ein kleiner Teil der Stützstruktur kein Teil der Verpackung ist, sondern nur für die Anwendung als Montagehilfe beigelegt wird. Dies kann bspw. eine Klammer zur Ankerbefestigung, ein Klipp zur Verbindung verschiedener Verpackungsabschnitte oder ein ähnliches Element sein. Bevorzugt wirkt dieses Element mit weiteren Elementen der Verpackung zusammen, um die Stützstruktur auszubilden.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Komponente und die Stützstruktur aus Pappe sind.
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Mit dem Begriff „Pappe“ sind hier bspw. auch „Karton“ oder „Pappkarton“ umfasst. Pappe ist ein übliches Verpackungsmaterial für Sanitärarmaturen. Die Pappe ist bevorzugt eine mehrlagige Pappe und insbesondere eine Wellpappe. Eine solche Pappe zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus. Die Komponente bzw. die Stützstruktur aus Pappe sind darüber hinaus einfach und günstig zu recyclen.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Komponente und die Stützstruktur eine Einlage innerhalb einer Außenhülle der Verpackung sind.
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Derartige Einlagen sind in Verpackungen absolut üblich. Sie können beispielsweise dazu dienen, eine Sanitärarmatur innerhalb einer (viereckigen bzw. würfelförmigen) gut stapelbaren Außenhülle der Verpackung zu fixieren. Derartige Einlagen dienen häufig auch dazu, der Verpackung mit der darin angeordneten Sanitärarmatur eine erhöhte mechanische Stabilität zu verleihen. Bevorzugt ist eine solche Einlage als Komponente zur Ausbildung einer Stützstruktur ausgebildet.
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Außerdem besonders vorteilhaft ist, wenn die Komponente und die Stützstruktur von einer Außenhülle der Verpackung gebildet sind.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Komponente und die Stützstruktur durch mindestens eine Perforation von weiteren Komponenten der Verpackung abtrennbar sind.
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Besonders vorteilhaft existieren in der Außenhülle der Verpackung Perforationslinien, an denen die Außenhülle aufgetrennt werden kann, so dass Abschnitte der Außenhülle, die die Komponente bzw. die Stützstruktur bilden, von weiteren Abschnitten der Außenhülle getrennt werden können.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Stützstruktur eine Aufnahme aufweist, in welcher ein Abschnitt der Sanitärarmatur zur Montage anordnenbar ist.
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Der Abschnitt der Sanitärarmatur kann beispielsweise ein sich über ein Becken erstreckender Auslauf sein, dessen Gewicht zu einem Umkippen der Sanitärarmatur während der Montage führen kann und der durch die Stützstruktur abgestützt werden soll, was eine komfortable Montage der Sanitärarmatur ermöglicht. Die Aufnahme kann beispielsweise eine Öffnung in einem Bereich der Stützstruktur sein, in welche sich der zu stützende Abschnitt der Sanitärarmatur hinein erstrecken kann. Zur Erzeugung einer solchen Öffnung ist bevorzugt auch eine Perforation vorgesehen, an welcher ein Bereich aus der Komponente herausgetrennt werden kann, um die Öffnung zu bilden.
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In weiteren Ausführungsvarianten kann die Aufnahme bspw. auch von einer Ausnehmung (bspw. einer u-förmigen Ausnehmung) an der Oberseite der Stützstruktur gebildet sein. Die Sanitärarmatur bzw. der Auslauf der Sanitärarmatur können dann in der Aufnahme angeordnet werden, in dem sie im Bereich der u-förmigen Ausnehmung auf die Oberseite der Stützstruktur aufgelegt werden, so dass die u-förmige Ausnehmung die Aufnahme bildet.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Stützstruktur mindestens zwei flächige Bereiche aufweist, die beim Aufbauen der Stützstruktur in einem Winkel zueinander anordnenbar sind, um eine Standfläche der Stützstruktur aufzuspannen.
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Bevorzugt hat die Komponente bezeichnete Faltlinien bzw. Knicklinien, an welchen die Komponente gefaltet bzw. geknickt werden kann, so dass Bereiche der Komponente in einem Winkel zueinander anordnenbar sind. An den Knicklinien kann ggf. auch eine Perforation vorgesehen sein, die ein erleichtertes Knicken an den Knicklinien ermöglicht. Gegebenenfalls können zur Stabilisierung der flächigen Bereiche in einem Winkel zueinander auch Anker vorgesehen sein, die verschiedene flächige Bereiche der Stützstruktur gegeneinander abstützen und bewirken, dass die Winkel zwischen den flächigen Bereichen eingehalten werden und die Standfläche aufgespannt bleibt. Bevorzugt kann ein solcher Anker in einem Ausklappbereich aus einem flächigen Bereich ausklappbar sein und dann in ausgeklapptem Zustand in eine Ankeraufnahme eines anderen flächigen Bereichs derart einsetzbar sein, dass die flächigen Bereiche in einem vorgesehenen Winkel zueinander fixiert werden. Hierdurch wird die Aufspannung der Standfläche unterstützt.
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Hier auch beschrieben wird ein Paket umfassend eine beschriebene Verpackung sowie eine darin verpackte Sanitärarmatur.
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Hier auch beschrieben wird ein Verfahren zur Montage einer Sanitärarmatur an einer Montageposition aufweisend die folgenden Schritte:
- a. Entnahme der Sanitärarmatur aus einer Verpackung;
- b. Aufbauen einer Stützstruktur zur Abstützung der Sanitärarmatur bei einer Montage aus mindestens einer dafür vorgesehen Komponente der Verpackung;
- c. Positionieren der Sanitärarmatur mit Hilfe der Stützstruktur an der Montageposition;
- d. Montage der Sanitärarmatur an der Montageposition; und
- e. Entfernen der Stützstruktur nach Abschluss der Montage.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn das Verfahren mit einer beschriebenen Verpackung und/oder einem beschriebenen Paket umfassend eine beschriebene Verpackung durchgeführt wird.
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Das Positionieren der Sanitärarmatur mit Hilfe der Stützstruktur in Schritt c. ist insbesondere derart möglich, dass die Position der Stützstruktur während Montage in Schritt d. aufrecht erhalten bleibt, ohne dass die Sanitärarmatur durch den Monteur festgehalten werden muss. So hat der Monteur beide Hände frei und kann die Montage gegebenenfalls ohne Hilfe einer zusätzlichen Person vornehmen.
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Es soll darauf hingewiesen werden, dass die im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung geschilderten besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale auch für das im Folgenden beschriebene Verfahren anwendbar und übertragbar sind.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf welche die Erfindung nicht beschränkt ist. Es ist insbesondere darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die in den Figuren dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Es zeigen:
- 1: die Verwendung einer beschriebenen Verpackung bei der Montage einer Sanitärarmatur;
- 2: ein Paket mit einer Sanitärarmatur und einer beschriebenen Verpackung; und
- 3: ein Ablaufdiagramm des beschriebenen Verfahrens.
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In 1 ist eine Sanitärarmatur 2 während der Montage gezeigt. Beispielhaft dargestellt ist hier die Montage einer Sanitärarmatur 2 an einer Montageposition 14 auf einer Sanitärkeramik 15. Die Montage der Sanitärarmatur 2 kann aber auch in jedem anderen Umfeld erfolgen - bspw. auf einer Küchenarbeitsplatte, an einer Wand etc.
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Während der Montage wird ein Abschnitt 10 der Sanitärarmatur 2 durch eine aus der Komponente 3 herstellte Stützstruktur 4 abgestützt, so dass die Montage vereinfacht ist. Die Komponente 3 ist Teil einer Verpackung 1, in welcher die Sanitärarmatur 2 vor der Montage (insbesondere für Lieferung und Lagerung) verpackt war.
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Die Montage ist beispielsweise insofern vereinfacht, als das ein Monteur (professioneller Monteur, Heimwerker, etc.) durch die Stützstruktur 4 während der Montage dabei unterstützt wird, die Sanitärarmatur 2 in eine Einbauposition zu bringen bzw. in einer Einbauposition zu halten.
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Die Stützstruktur 4 wird aus der Komponente 3 der Verpackung 1 beispielsweise dadurch gebildet, dass die Komponente 3 an vorgesehenen Knicklinien 16 so geknickt wird, dass Winkel 11 zwischen flächigen Bereichen 17 der Komponente 3 entstehen, so dass eine Standfläche 12 der Stützstruktur 4 aufgespannt wird. Hier ist auch gezeigt, wie die Aufrechterhaltung des Winkels 11 zwischen zwei flächigen Bereichen 17 der Stützstruktur 4 durch einen Anker 19 sichergestellt wird, der mit einem flächigen Bereich 17 verbunden ist und der in eine Ankeraufnahme 20 an einem weiteren flächigen Bereich 17 eingreift. Der Anker 19 kann beispielsweise durch einen Ausklappbereich 18 gebildet sein, der bevorzugt durch eine Perforation aus einem flächigen Bereich 17 ausklappbar ist.
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Zur Stützung des Abschnitts 10 der Sanitärarmatur 2 hat die Stützstruktur 4 bevorzugt eine Aufnahme 9, die (wie hier dargestellt) beispielsweise als Öffnung oder Loch in der Stützstruktur 4 bzw. der Komponente 3 ausgeführt ist. Der Abschnitt 10 der Sanitärarmatur 2 kann sich durch die Aufnahme 9 hindurch erstrecken. So wird ein guter Halt der Sanitärarmatur 2 an der Stützstruktur 4 realisiert.
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2 zeigt ein Paket 13, welches aus einer beschriebenen Verpackung 1 und einer darin enthaltenen Sanitärarmatur 2 gebildet ist. Die Verpackung 1 umfasst bevorzugt eine Außenhülle 6 (bspw. ein viereckiger Karton) und ggf. auch Einlagen 5, die dazu dienen, die Sanitärmatur 2 im verpackten Zustand in der Verpackung 1 genau an einer Position bzw. genau in einer Stellung zu stabilisieren. Die Komponente 3, aus welcher die Stützstruktur aufgebaut wird, kann wahlweise Bestandteil der Außenhülle 6 oder von Einlagen 5 sein. Ggf. sind Perforationen 7 vorgesehen, an welchen die Komponente 3 zur Ausbildung der Stützstruktur 4 aus der Verpackung 1 heraus gelöst werden kann. Natürlich kann die Verpackung 1 neben der Komponente 3 zur Bildung der Stützstruktur 4 auch noch weitere Komponenten 8 beinhalten, die nicht zur Bildung der Stützstruktur 4 dienen. Das heißt insbesondere: Nicht die gesamte Verpackung 1 bildet die Stützstruktur, sondern die Stützstruktur wird nur von einem Teil der Verpackung 1 gebildet.
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3 ist ein Ablaufdiagramm, welches die einzelnen Schritte a), b), c), d) und e) bei der Montage der Sanitärarmatur gemäß dem hier beschriebenen Verfahren zeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackung
- 2
- Sanitärarmatur
- 3
- Komponente
- 4
- Stützstruktur
- 5
- Einlage
- 6
- Außenhülle
- 7
- Perforation
- 8
- weitere Komponente
- 9
- Aufnahme
- 10
- Abschnitt
- 11
- Winkel
- 12
- Standfläche
- 13
- Paket
- 14
- Montageposition
- 15
- Sanitärkeramik
- 16
- Knicklinie
- 17
- flächigen Bereich
- 18
- Ausklappbereich
- 19
- Anker
- 20
- Ankeraufnahme