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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von Geruchsstoffen in Wäschestücken in einem Waschtrockner sowie einen hierzu geeigneten Waschtrockner.
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Wäschestücke, beispielsweise Kleidungsstücke, werden aufgrund von Körpergerüchen oder Umgebungsdüften nach einer gewissen Zeit mit Geruchsstoffen beladen und müssen gewaschen oder gereinigt werden. Um ein häufiges Waschen oder Reinigen von solchen, ansonsten keine sichtbaren Verschmutzungen aufweisenden, Wäschestücken zu vermeiden und diese damit zu schonen, ist das Lüften von Wäschestücken bekannt. Damit können Wäschestücke ohne einen Waschprozess von anhaftenden Geruchsstoffen befreit werden. Das Lüften ist insbesondere für nicht waschbare Wäschestücke vorteilhaft. Durch die Hersteller von Waschmittelchemikalien werden Systeme angeboten, bei denen in einem speziellen Kunststoffbeutel mit Hilfe eines feuchten Tuches, das mit einem Reinigungsmittel, insbesondere einem Tensid, getränkt ist, beim Trocknen in einem Wäschetrockner eine feucht warme Atmosphäre erzeugt wird. Hierdurch sollen aus den Wäschestücken Geruchsstoffe entfernt werden und diese zudem parfümiert werden.
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Ein Nachteil dieser Art des Lüftens ist eine relativ umständliche Handhabung und die nicht vollständige Entfernung der Geruchsstoffe. Die Geruchsstoffe verbleiben nämlich in dem Beutel mit den Wäschestücken und werden nur unvollständig von den in dem Tuch enthaltenen Tensiden gebunden. Zudem können die Wäschestücke nach der Behandlung häufig unangenehm stark nach dem Reinigungsmittel riechen und es fallen bei jedem Belüftungsvorgang zusätzliche Kosten für das Reinigungstuch an.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 73 41 276 U1 ist eine Trockenvorrichtung für Textilien bekannt. Die Trockenvorrichtung umfasst einen Wasserdampferzeuger, der eine Heizschlange zum Verdampfen von Wasser im Gehäuse des Wasserdampferzeugers umfasst. Zum Dämpfen und Deodorieren von Textilien wird Wasserdampf aus dem Wasserdampferzeuger über eine Schlauchleitung in ein teilweise aus einer flexiblen Folie bestehendes, kastenähnliches Gehäuse geleitet, in dem Textilien aufgehängt sind.
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In der
WO 2004/059070 A1 ist ein Wäschetrockner beschrieben, der zur Entfernung von Geruchsstoffen aus Textilien zumindest eine Verarbeitungseinheit für eine Flüssigkeit zum Erzeugen von Nebel oder Dampf aufweist, wobei die Verarbeitungseinheit mit dem Prozessluftkanal verbunden ist. Vorzugsweise stellt die Verarbeitungseinheit einen Verdampfer zum Verdampfen von Flüssigkeit, bevorzugt Wasser, oder einen Zerstäuber dar.
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In der
WO 2004/035906 A2 ist eine Vorrichtung zum Zuführen von Feuchtigkeit in den Innenraum eines Wäschetrockners bekannt, wobei die Vorrichtung einen Aufnahmebereich zur Aufnahme von Flüssigkeit und eine diesen Aufnahmebereich umgebende, flüssigkeitsundurchlässige und wärmedurchlässige Hülle umfasst, die zumindest eine Auslassöffnung zum Abgeben von Feuchtigkeit aufweist.
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Die
EP 1 275 767 A1 beschreibt einen Wäschetrockner oder Waschautomat, bei dem die Wäsche bei der Entnahme möglichst wenig zerknittert ist, mit einer in einem Bottich angeordneten wasserdurchlässigen Trommel zur Aufnahme von Wäsche, Mitteln zum Entzug von Wasser aus dieser Wäsche, und einer Bedampfungseinrichtung zum Einführen von Dampf in die Trommel nach dem Entzug von Wasser. Beim Betrieb wird nach dem Schleudern der Wäsche in den Bottich wieder soviel Wasser eingelassen, dass eine Heizung im Bottich bedeckt ist, der Wasserpegel jedoch noch unterhalb der Trommel liegt. Hierbei ist es schwierig, den Wasserpegel so zu steuern, dass während des Betriebs die Heizung ständig mit Wasser bedeckt ist.
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Waschtrockner sind beliebt, weil darin in einem Gerät auf platzsparende Weise die Funktionen einer Waschmaschine und eines Wäschetrockners kombiniert sind. Außerdem ist ein Waschtrockner bereits mit einem Wasseranschluss versehen, sodass Wasser nicht nur zum Waschen von Wäsche, sondern auch für eine weitergehende Behandlung von Wäschestücken zur Verfügung steht.
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Aufgabe der Erfindung war es vor diesem Hintergrund, ein Verfahren bereitzustellen, mittels dem in einem Waschtrockner Geruchsstoffe zuverlässig und auf einfache Weise aus Wäschestücken entfernt werden können. Aufgabe war es außerdem, einen hierfür geeigneten Waschtrockner aufzuzeigen. Der Waschtrockner soll einfach zu bedienen sein und einen einfachen Aufbau aufweisen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren und einen Waschtrockner gemäß jeweiligem unabhängigem Patentanspruch gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Waschtrockners, auch wenn hierin nicht jeweils gesondert darauf hingewiesen wird.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Entfernung von Geruchsstoffen aus Wäschestücken in einem Waschtrockner, wobei der Waschtrockner einen Laugenbehälter, eine im Laugenbehälter drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, eine Steuereinrichtung und einen Prozessluftkanal, in dem sich eine Heizung zur Erwärmung von Luft, ein Gebläse und ein Wärmetauscher befinden, aufweist, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen eines warmen Luftstromes, indem Luft im Prozessluftkanal mittels der Heizung erwärmt und mittels des Gebläses befördert wird;
- (b) Einleiten einer wässrigen Flüssigkeit in den Laugenbehälter in einer Menge, die nicht ausreicht, dass die Trommel in die wässrige Flüssigkeit eintaucht;
- (c) Erwärmen der wässrigen Flüssigkeit durch Inkontaktbringen mit dem warmen Luftstrom;
- (d) Erzeugen eines Wasserdampfstromes durch mindestens teilweises Verdampfen der wässrigen Flüssigkeit; und
- (e) Inkontaktbringen des Wasserdampfstromes mit den Wäschestücken.
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Vorzugsweise werden beim erfindungsgemäßen Verfahren die Schritte (a) bis (e) mehrfach oder über einen längeren Zeitraum andauernd durchgeführt. Dies geschieht insbesondere dadurch, dass der warme Luftstrom im Prozessluftkanal in einem weitgehend geschlossenen Kreislauf geführt wird.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren nimmt der Gehalt an Feuchtigkeit der Luft allmählich zu. Zu Beginn, im Schritt (a), wird ausgehend von trockener Luft ein warmer trockener Luftstrom erzeugt. Wenn dieser in Kontakt mit der wässrigen Flüssigkeit kommt, nimmt der Gehalt der Luft an Feuchtigkeit zu, so dass bei einer erneuten Durchführung von Schritt (a) mittels der Heizung und des Gebläses ein feuchterer warmer Luftstrom erzeugt wird, usw. Mit zunehmender Erwärmung der wässrigen Flüssigkeit nimmt der Gehalt der warmen Luft an Feuchtigkeit weiter zu, wobei schließlich auch ein signifikanter Anteil an Wasserdampf, z. B. mindestens 5 Vol.-% erreicht wird. Spätestens dann kann auch vom Vorliegen eines Wasserdampfstromes gesprochen werden, also von der Realisierung von Schritt (d). Gelangt dieser Wasserdampfstrom über die Heizung und das Gebläse, ist der Wasserdampfstrom der warme Luftstrom von Schritt (a).
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die wässrige Flüssigkeit im Schritt (c) auf eine Temperatur Tliq von mindestens 50°C, mehr bevorzugt mindestens 60°C erhitzt. Hierbei ist es wiederum bevorzugt, dass die wässrige Flüssigkeit für eine vorgegebene Zeit Δt bei der Temperatur Tliq gehalten wird. Zur Kontrolle der Wassertemperatur ist vorzugsweise ein dritter Temperatursensor T3 im Laugenbehälter unterhalb der Trommel angeordnet.
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Im Schritt (c) und dann im Schritt (e) wird nicht nur die wässrige Flüssigkeit erwärmt und somit allmählich eine feuchtwarme Atmosphäre erzeugt, die als Wasserdampfstrom eine Wasserdampfextraktion durchführen kann. Durch die warme Luft werden auch die Wäschestücke in der Trommel erwärmt. Die zunächst trockene warme Luft wird immer feuchter, so dass einhergehend mit einer Erwärmung der Wäschestücke auch mit zunehmender Feuchtigkeit der warmen Luft eine Wasserdampfextraktion von unerwünschten Geruchsstoffen aus der Wäsche und damit eine Geruchsbeseitigung stattfinden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden aber die Wäschestücke in der Trommel vor dem Inkontaktbringen mit dem Wasserdampfstrom im Schritt (d) vorgewärmt. Vorzugsweise werden die Wäschestücke vor dem Einleiten der wässrigen Flüssigkeit im Schritt (b) mit der warmen Luft im Schritt (a) auf eine Temperatur Ttex im Bereich von 35 bis 50°C vorgewärmt. Dabei wird die Trommel während des Vorwärmens vorzugsweise gedreht, z. B. mit einer Drehzahl im Bereich von 40 bis 60 Umdrehungen/min, z. B. einer Waschdrehzahl 50 Umdrehungen/min.
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Hierzu werden beispielsweise während 5 Minuten bei eingeschaltetem Gebläse und eingeschalteter Heizung die Wäschestücke auf etwa 40°C erwärmt. Dabei wird die Trommel beispielsweise mit einer Drehzahl von 50 Umdrehungen pro Minute im Reversierbetrieb betrieben.
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Vor der Trommel kann vorzugsweise ein erster Temperatursensor T1 die Temperatur der in die Trommel bzw. in den Laugenbehälter eingeleiteten warmen Luft messen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden dann vorzugsweise das Gebläse und die Heizung unter Verwendung des ersten Temperatursensors T1 und der Steuerung so geregelt, dass ein vorgegebener Maximalwert Tmax, z. B. 65°C, für die Temperatur des warmen Luftstromes, d. h. die Temperatur der eingeleiteten warmen Luft (auch als „Einblastemperatur” benennbar) nicht überschritten wird. Zur Kontrolle der Erwärmung der Wäschestücke kann sich in einem Übergangsstück zwischen Laugenbehälter und Wärmetauscher noch ein zweiter Temperatursensor T2 befinden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die wässrige Flüssigkeit über den Wärmetauscher eingeleitet. Dies hat den besonderen Vorteil, dass die Wäschestücke nicht direkt mit der wässrigen Flüssigkeit in Kontakt kommen und benetzt werden können. Die wässrige Flüssigkeit ist vorzugsweise eine Spülflüssigkeit oder ein Kühlmittel für den Wärmetauscher.
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Im Allgemeinen wird in einem Waschtrockner, in dem die in der feuchtwarmen Luft enthaltene Feuchtigkeit an einem Wärmetauscher kondensiert wird, der Wärmetauscher mit Kühlluft, Kühlwasser, oder bei Verwendung einer Wärmepumpe mit einem Kältemittel der Wärmepumpe, betrieben.
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Wird der Wärmetauscher mit Kühlwasser betrieben, so kann (durch Verwendung geeigneter Ventile) vorgesehen sein, dass das zur Kühlung vorgesehene Wasser als wässrige Flüssigkeit im Schritt (b) über den Wärmetauscher, insbesondere seine Wandflächen, in den Laugenbehälter geleitet werden. Das Kühlwasser fließt dabei im Allgemeinen über seine normalerweise mit der Prozessluft in Kontakt stehenden äußeren Wandflächen nach unten, wo der Prozessluftkanal über ein Übergangsstück mit dem Laugenbehälter verbunden ist.
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Wird der Wärmetauscher dagegen mit Luft gekühlt, so kann eine Spülvorrichtung für den Wärmetauscher vorhanden sein, welche den Wärmetauscher von anhaftenden Flusen und sonstigen Verunreinigungen reinigt. Das hierzu verwendete Spülwasser kann ebenfalls als wässrige Flüssigkeit im Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens fungieren.
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Der Laugenbehälter wird in beiden vorgenannten Fällen mit Wasser soweit aufgefüllt, dass die Trommel noch nicht in die wässrige Flüssigkeit eintaucht. Hierzu kann vorgesehen sein, dass in einem am Wäschetrockner einstellbaren Programm „Wasserdampfextraktion” eine vorgegebene Menge an Wasser eingefüllt wird, die dieser Maßgabe entspricht.
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Beispielsweise kann dies so erfolgen, dass bei ausgeschalteter Heizung und ausgeschaltetem Gebläse soviel Wasser über die Spülvorrichtung eines luftgekühlten Waschtrockners oder eine Kühlwassereinspülvorrichtung eines wassergekühlten Waschtrockners eingeleitet wird, dass im Laugenbehälter unterhalb der Trommel etwa 1 l Wasser steht. Wandflächen des Wärmetauschers werden hierbei mit einem Wasserfilm überzogen.
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Wenn hierin von „Heizung” die Rede ist, ist damit die die im Prozessluftkanal angeordnete Heizung für die Luft (Prozessluft) gemeint. Darüber hinaus weist ein Waschtrockner im Allgemeinen auch eine Heizung für die direkte Erwärmung einer wässrigen Flüssigkeit wie z. B. einer Waschlauge auf. Diese hierin als Wasserheizung bezeichnete Heizung ist im Allgemeinen im Laugenbehälter unterhalb der Trommel angeordnet.
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Da nun beim erfindungsgemäßen Verfahren eine üblicherweise im unteren Bereich des Laugenbehälters angeordnete Wasserheizung nicht bedeckt sein muss, sind keine erhöhten Anforderungen an die Regelung des Niveaus der wässrigen Flüssigkeit erforderlich. Da der Zulauf der wässrigen Flüssigkeit außerdem im Allgemeinen auf eine Weise erfolgt, die nicht zu einer Benetzung der Wäschestücke führt, erübrigen sich bei dieser Ausführungsform eventuell erforderlich Anforderungen an die Durchflussrate von Ventilen bzw. Maßnahmen zur Führung des Wassers zur Vermeidung einer Wäschebenetzung.
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Bei dieser Ausführungsform wird durch den warmen Luftstrom das im Laugenbehälter und im unteren Teil des Prozessluftkanals sowie den Außenflächen des Wärmetauschers vorhandene Wasser verdunstet, um Wasserdampf und insgesamt eine feuchtwarme Atmosphäre zu erzeugen. Der erzeugte Wasserdampfstrom, der ggf. noch flüchtige Hilfsmittel enthalten kann, durchströmt die Wäschestücke in der Trommel und nimmt dort Geruchsstoffe mit.
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Die erfindungsgemäß eingesetzte wässrige Flüssigkeit besteht im Wesentlichen oder ausschließlich aus Wasser. Der wässrigen Flüssigkeit können dabei Zusatzstoffe beigefügt sein, die zu einer verbesserten Extraktion von Geruchsstoffen oder zu anderen Zwecken (z. B. Desinfektion) dienen.
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Im Schritt (e), d. h. beim Inkontaktbringen des Wasserdampfstromes mit den Wäschestücken, wird die Trommel vorzugsweise im Reversierbetrieb betrieben.
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Besonders von Vorteil ist es, wenn in den Schritten (a) bis (e) eine Kühlvorrichtung des Wärmetauschers, die den Wärmetauscher durch Zuführung von Kühlluft oder Kühlwasser abkühlen kann, ausgeschaltet ist. Hierdurch kann verhindert werden, dass Wasserdampf am Wärmetauscher kondensiert. Darüber hinaus wird ein unnötiger Energieverbrauch für die Wärmetauscherkühlung, die während dieser Schritte gerade nicht erwünscht ist, vermieden.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden im Allgemeinen die Schritte (a) bis (e) wiederholt oder über einen längeren Zeitraum durchgeführt, wobei die zunehmend feuchter und mit Dampf angereicherte warme Luft im Kreis geführt wird. Hierbei wird vorzugsweise eine Behandlungszeit vorgegeben. Ggf. kann auch mit einem Geruchssensor eine Beladung mit Geruchsstoffen qualitativ und/oder quantitativ ermittelt werden. Anhand der ermittelten Beladung mit Geruchsstoffen kann die Ausgestaltung der Schritte (a) bis (e) und insbesondere die Gesamtdauer dieser Schritte automatisch ermittelt und eingestellt oder durch einen Benutzer von Hand vorgegeben werden.
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Anschließend an die Schritte (a) bis (e) wird vorzugsweise in einem Schritt (f) die wässrige Flüssigkeit aus dem Laugenbehälter abgepumpt. Daran anschließend werden die aufgrund der Wasserdampfextraktion feuchten Wäschestücke vorzugsweise getrocknet. Die Wäschestücke können in einem Schritt (g) mittels eines üblichen Trocknungsverfahrens getrocknet werden.
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Da die Wäschestücke anschließend an die Wasserdampfextraktion relativ warm und im Allgemeinen nicht sehr feucht sind, wird Schritt (g) vorzugsweise so durchgeführt, dass das Gebläse bei abgeschalteter Heizung und eingeschalteter Kühlung des Wärmetauschers betrieben wird. Eingeschaltete Kühlung des Wärmetauschers bedeutet hierbei insbesondere, dass bei einem luftgekühlten Waschtrockner ein Kühlluftgebläse angeschaltet wird und bei einem wassergekühlten Waschtrockner die Kühlwasserzufuhr eingeschaltet wird.
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Die im Prozessluftkreis umgewälzte Luft wird beim Kontakt mit dem gekühlten Wärmetauscher abgekühlt und dabei getrocknet. Gleichzeitig werden Flusen, Staub und Geruchsstoffe im Wärmetauscher abgeschieden bzw. an die wässrige Flüssigkeit abgegeben und können anschließend abgepumpt werden, z. B. durch eine Abwasserpumpe in einen Ablauf.
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Im Schritt (g) wird die Trommel vorzugsweise ebenfalls reversierend betrieben.
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Um zu vermeiden, dass sich in den Wäschestücken Liegefalten ausbilden, kann anschließend an den Schritt (g) eine Knitterschutzphase geschaltet sein, in der ein gelegentliches Umschichten der Wäschestücke stattfindet.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Waschtrockner, umfassend einen Laugenbehälter, eine im Laugenbehälter drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von Wäschestücken, eine Steuereinrichtung und einen Prozessluftkanal, in dem sich eine Heizung zur Erwärmung von Luft, ein Gebläse und ein Wärmetauscher befinden, wobei die Steuereinrichtung zur Durchführung eines Verfahrens, umfassend die Schritte:
- (a) Erzeugen eines warmen Luftstromes, indem Luft im Prozessluftkanal mittels der Heizung erwärmt und mittels des Gebläses befördert wird;
- (b) Einleiten einer wässrigen Flüssigkeit in den Laugenbehälter in einer Menge, die nicht ausreicht, dass die Trommel in die wässrige Flüssigkeit eintaucht;
- (c) Erwärmen der wässrigen Flüssigkeit durch Inkontaktbringen mit dem warmen Luftstrom;
- (d) Erzeugen eines Wasserdampfstromes durch mindestens teilweises Verdampfen der wässrigen Flüssigkeit; und
- (e) Inkontaktbringen des Wasserdampfstromes mit den Wäschestücken; eingerichtet ist.
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Bei dem Waschtrockner der Erfindung kann somit unmittelbar in der Trommel eine Wasserdampfextraktion stattfinden, so dass in den Wäschestücken enthaltene Geruchsstoffe mit dem Wasserdampf entfernt und durch Abpumpen der Geruchsstoffe enthaltenden wässrigen Flüssigkeit aus dem Waschtrockner entsorgt werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist noch ein Filter zur Beseitigung von solchen Geruchsstoffen im Prozessluftkanal angeordnet, die nicht in der wässrigen Flüssigkeit aufgefangen werden können.
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Überdies kann der Waschtrockner mit einer Kondensatauffangvorrichtung ausgestattet sein, so dass als wässrige Flüssigkeit im Sinne der vorliegenden Erfindung auch bei der Trocknung von Wäschestücken anfallendes Kondensat verwendet werden kann.
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Im Allgemeinen weist ein Waschtrockner ein Wasserzuleitungssystem auf, mit welchem Wasser durch eine im Allgemeinen vorhandene Einspülschale geleitet werden kann, aus der Waschmittel- oder Waschhilfsmittelportionen in den Waschtrockner gegeben werden können. Erfindungsgemäß kann nun ein solches Wasserzuleitungssystem auch eine Verzweigung zum Wärmetauscher aufweisen, um dort als Spülwasser in einer Spülvorrichtung für den Wärmetauscher oder als Kühlflüssigkeit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet zu werden.
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Ein Waschtrockner weist im Allgemeinen ein am Boden des Laugenbehälters angeordnetes Laugenablaufsystem mit einer Laugenpumpe auf sowie im Allgemeinen auch Wäschemitnehmer und/oder Schöpfvorrichtungen. Vorzugsweise enthält ein Waschtrockner im Laugenbehälter auch einen Drucksensor, der vorzugsweise in einem unteren Bereich des Laugenbehälters angeordnet ist, so dass der Druck einer im Laugenbehälter vorhandenen wässrigen Flüssigkeit gemessen werden kann.
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Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Der erfindungsgemäße Waschtrockner ermöglicht eine wirksame Beseitigung von Gerüchen in Wäschestücken. Hierbei kann ein üblicher Waschtrockner verwendet werden, ohne dass besondere Umbaumaßnahmen erforderlich sind. Überdies besteht kein Risiko einer Überhitzung für die Wasserheizung. In Ausführungsformen der Erfindung kann das Risiko einer Befeuchtung der Wäschestücke mit Wasser ausgeschlossen werden. Es können auch nicht waschbare Wäschestücke, wie solche aus Wolle oder Seide, behandelt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in der beigefügten Zeichnung gezeigten beispielhaften Waschtrockners weiter erläutert. Andere Ausführungsformen als die dargestellten sind denkbar.
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Der in der einzigen Figur der Zeichnung gezeigte Waschtrockner weist einen Laugenbehälter 1 und eine darin um eine im Wesentlichen horizontale Achse drehbar gelagerte Trommel 2 auf, in der sich Wäschestücke 3 befinden. Der Laugenbehälter 1 ist über eine Laugenablaufleitung 19 mit einer Laugenpumpe 12 verbunden, welche eine wässrige Flüssigkeit 11 aus dem Laugenbehälter 1 über eine Abwasserleitung 13 nach außerhalb des Waschtrockners entsorgen kann. Die Trommel 2 wird mittels eines Antriebsmotors 4 angetrieben.
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Die Trommel 2 wird durch eine Befüllöffnung 22 mit zu behandelnden Wäschestücken 3 beladen. Um im Waschtrockner Wäsche waschen zu können, ist der Waschtrockner über ein Wasserzuleitungssystem 20 mit einer hier nicht gezeigten externen Wasserversorgung verbunden. Das Wasserzuleitungssystem 20 ist mit einer Einspülschale 21 verbunden, aus der mit Hilfe von Wasser aus dem Wasserzuleitungssystem 20 Waschmittel- oder Waschhilfsmittelportionen in den Laugenbehälter 1 befördert werden können. Dies erfolgt vorliegend über einen Teil eines Prozessluftkanals 5 und eine Manschette 23.
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Zur Trocknung von feuchter Wäsche in der Trommel 2 wird im Waschtrockner der Figur, der nach dem Umluftprinzip arbeitet, die mittels einer Heizung 7 erhitzte Luft („Prozessluft”) in einem Prozessluftkanal 5 durch ein Gebläse 6 befördert. Hierbei tritt erhitzte Prozessluft über die Manschette 23 in den Laugenbehälter 1 bzw. die Trommel 2. Nach Durchgang durch die Trommel 2 und Trocknung von in dieser befindlichen feuchten Wäschestücken 3 gelangt die dann feuchtwarme Prozessluft durch einen hinteren Ausgang 24 aus dem Laugenbehälter 1 an einen Wärmetauscher 8, wo die in ihr enthaltene Feuchtigkeit aufgrund der Abkühlung der Prozessluft kondensieren und in einem hier nicht gezeigten Kondensatbehälter aufgefangen werden kann. Alternativ kann das Kondensat über ein Übergangsstück 25 zwischen Wärmetauscher 8 und Laugenbehälter 1 zurück in den Laugenbehälter 1 fließen, von wo es über die Laugenablaufleitung 19 mit der Laugenpumpe 12 über die Abwasserleitung 13 nach außerhalb des Waschtrockners entsorgt werden kann. Die entfeuchtete Prozessluft fließt dann weiter im Prozessluftkanal 5 und kann wieder mittels der Heizung 7 erhitzt werden und über die Manschette 23 in die Trommel 2 gelangen usw.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Luft auf gleiche Weise wie zuvor beschrieben erhitzt und in den Laugenbehälter 1 bzw. die Trommel 2 geleitet. Hierdurch werden die Wäschestücke 3 in der Trommel 2 vor dem Inkontaktbringen mit einem Wasserdampfstrom vorgewärmt. Insbesondere werden die Wäschestücke 3 vor dem Einleiten der wässrigen Flüssigkeit 11 in den Laugenbehälter 1 im Schritt (b) mit der warmen Luft in einem Schritt (a) auf eine Temperatur Ttex im Bereich von 35 bis 50°C vorgewärmt. Das Gebläse 6 und die Heizung 7 werden unter Verwendung eines ersten Temperatursensors T1 14 und einer Steuerung 18 so geregelt, dass ein vorgegebener Maximalwert Tmax für die Temperatur des warmen Luftstromes, hier 65°C, nicht überschritten wird.
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Anschließend wird in einem Schritt (b) eine wässrige Flüssigkeit in den Laugenbehälter 1 in einer Menge eingeleitet, die nicht ausreicht, dass die Trommel 2 in die wässrige Flüssigkeit 11 eintaucht. Bei der hier gezeigten Ausführungsform der Erfindung wird die wässrige Flüssigkeit 11 über einen Wärmetauscher 8 eingeleitet. Hierzu wird eine in dieser Ausführungsform des Waschtrockners vorhandene Spülvorrichtung 10 für den Wärmetauscher 8 verwendet, welche als Spülflüssigkeit die wässrige Flüssigkeit 11 benutzt. Die Spülvorrichtung 10 ist über ein Wasserventil 9 mit einer hier nicht näher gezeigten Wasserversorgung des Waschtrockners verbunden. Hier nicht gezeigt wäre alternativ bei einem wassergekühlten Wärmetauscher auch die Verwendung des Kühlwassers als wässrige Flüssigkeit im Sinne der Erfindung möglich. Die wässrige Flüssigkeit 11 gelangt über ein Übergangsstück 25 und einen hinteren Ausgang 24 in den Laugenbehälter 1.
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Die wässrige Flüssigkeit 11 wird dann in einem Schritt (c) durch Inkontaktbringen mit dem warmen Luftstrom erwärmt. Bei der hier gezeigten Ausführungsform wird die wässrige Flüssigkeit 11 im Schritt (c) auf eine Temperatur Tliq von 60°C erhitzt. Die wässrige Flüssigkeit 11 wird dann für eine vorgegebene Zeit Δt, z. B. 20 Minuten, bei 60°C gehalten. In einem Schritt (d) wird durch mindestens teilweises Verdampfen der wässrigen Flüssigkeit 11 ein Wasserdampfstrom 17 erzeugt, der anschließend in einem Schritt (e) mit den Wäschestücken 3 in Kontakt gebracht wird.
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Hierzu gelangt der Wasserdampfstrom 17, dargestellt durch die großen Pfeile, über den hinteren Ausgang 24 aus dem Laugenbehälter 1 in das Übergangsstück 25 und am Wärmetauscher 8 vorbei über das Gebläse 6, die Heizung 7 und die Manschette 23 in die Trommel 2 und die darin befindlichen Wäschestücke 3. Bevorzugt ist in den Schritten (a) bis (e) eine nicht dargestellte Kühlvorrichtung des Wärmetauschers 8, die den Wärmetauscher 8 durch Zuführung von Kühlluft oder Kühlwasser abkühlen kann, ausgeschaltet, um zu verhindern, der Wasserdampf am Wärmetauscher 8 kondensiert. Bei einer solchen bevorzugten Ausführungsform wird für den Fall, dass die Kühlvorrichtung mit Kühlwasser betrieben und dieses Kühlwasser als wässrige Flüssigkeit im Sinne der Erfindung verwendet wird, in dem Schritt (b) die Kühlvorrichtung lediglich zum Zwecke und nur für die Dauer der Zuführung der wässrigen Flüssigkeit eingeschaltet, wobei ansonsten auch in diesem Falle die Kühlvorrichtung während der Schritte (a) bis (e) ausgeschaltet ist.
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Die Schritte (a) bis (e) werden mehrfach wiederholt. Hierbei extrahiert der Wasserdampf in den Wäschestücken 3 enthaltene Geruchsstoffe (Wasserdampfextraktion). Die Geruchsstoffe reichern sich allmählich in der wässrigen Flüssigkeit 11 an und können zusammen mit dieser aus dem Waschtrockner entfernt werden. Zur Abtrennung von Geruchsstoffen, die sich nicht im Wasser anreichern, ist ein Filter 26 für diese Geruchsstoffe vorhanden.
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Die Trommel 1 wird während des Vorwärmens im Schritt (a) und während des Inkontaktbringens der Wäschestücke 3 mit dem Wasserdampfstrom im Schritt (e) mit einem Reversierrhythmus mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 50 Umdrehungen/min betrieben.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform wird anschließend an die Schritte (a) bis (e) in einem Schritt (f) die wässrige Flüssigkeit 11 über die Laugenablaufleitung 19 mittels einer Laugenpumpe 12 aus dem Laugenbehälter 1 abgepumpt. Daran anschließend werden in der Regel in einem Schritt (g) die Wäschestücke 3 getrocknet, indem bei ausgeschalteter Heizung 7 mittels des Gebläses 6 Prozessluft durch die feuchtwarme Wäsche geleitet wird. Bei eingeschalteter Kühlung – was in der gezeigten Figur nicht näher ersichtlich ist – wird dann die Feuchtigkeit am Wärmetauscher 8 kondensiert. Die Prozessluft wird solange im Kreis geführt, bis ein gewünschter Trocknungsgrad erreicht ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laugenbehälter
- 2
- Trommel
- 3
- Wäschestücke
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Prozessluftkreislauf
- 6
- Gebläse
- 7
- Luftheizung
- 8
- Wärmetauscher
- 9
- Wasserventil
- 10
- Spülvorrichtung für Wärmetauscher
- 11
- Wässrige Flüssigkeit
- 12
- Abwasserpumpe
- 13
- Abwasserleitung
- 14
- Erster Temperatursensor T1 zwischen Trommel und Luftheizung
- 15
- Zweiter Temperatursensor T2 am hinteren Ausgang
- 16
- Dritter Temperatursensor T3 im Laugenbehälter
- 17
- Warme Luft/Wasserdampf
- 18
- Steuereinrichtung
- 19
- Laugenablaufleitung
- 20
- Wasserzuleitungssystem
- 21
- Einspülschale
- 22
- Befüllöffnung
- 23
- Manschette
- 24
- hinterer Ausgang (aus dem Laugenbehälter)
- 25
- Übergangsstück
- 26
- Filter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7341276 U1 [0004]
- WO 2004/059070 A1 [0005]
- WO 2004/035906 A2 [0006]
- EP 1275767 A1 [0007]