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Die Erfindung betrifft eine Flächenrakel mit einem Korpus zum Verteilen von Nivelliermassen auf einem Unterboden.
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Eine Flächenrakel der vorgenannten Art wird bei der Vorbereitung oder Nivellierung von Unterböden für die spätere Bodenbelagsverlegung eingesetzt. Die Arbeit mit der Flächenrakel ist bei entsprechenden Flächengrößen gegenüber der alternativen Auftragung mittels Spachtel zeitsparend und insbesondere bei höheren Schichtstärken oder bei großen Flächen vorteilhaft.
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Bekannte Flächenrakeln zum Verteilen von selbstverlaufenden Nivelliermassen arbeiten mit dem Einsatz von Zahnkämmen, welche über die Zahnlückentiefe und deren Abstände die Einbauhöhe der Nivelliermasse pro m2 bestimmen.
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Alternativ werden auch Flächenrakeln mit Stiften oder Kufen eingesetzt. Stifte, Zähne oder Kufen wurden verwendet, da sich die relativ dünnflüssige Nivelliermasse beim Durchziehen der Flächenrakel sofort hinter dem Zahn, dem Stift oder der Kufe wieder schließt.
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Zähne, Stifte oder Kufen sind jedoch nachteilig beim Einsatz von Glasfaserarmierungen für die Nivelliermassen, da durch die Zähne, Stifte oder Kufen die Fasern der Armierung ausgekämmt werden. Dabei kann die Armierung beschädigt werden oder aber die ausgekämmten Fasern sammeln sich und werden am Rand des Unterbodens angehäuft. Im Falle von Armierungsmatten können diese durch die Zähne, Stifte oder Kufen angehoben werden, wodurch die Gefahr der Erzeugung von Beulen besteht.
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Darüber hinaus erfordert die Arbeit mit einer Flächenrakel nach dem Stand der Technik auch ohne Einsatz einer Armierung Geschick und Erfahrung, um eine gleichmäßige Verteilung der Nivelliermasse gewährleisten zu können.
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Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flächenrakel für die flächige Aufbringung einer Nivelliermasse auf Unterböden zur Verfügung zu stellen, die zum einen bei Einsatz einer Armierung die diesbezüglichen vorgenannten Nachteile nicht aufweist und zum anderen eine deutlich vereinfachte Handhabung erlaubt. Zudem soll auch der Auftrag sehr dünner Nivelliermassenschichten ab 2 mm handhabbar sein.
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Diese Aufgabe wird bei einer Flächenrakel der vorgenannten Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungsformen der erfindungsgemäßen Flächenrakel sind in den Unteransprüchen definiert.
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Die neue Flächenrakel kann mit den beiden seitlich angebrachten Führungsrädern über den Unterboden oder über auf dem Unterboden liegende Armierungsmatten geführt werden. Da die Führungsräder auf dem Unterboden bzw. bei Einsatz von Armierungsmaterial auf dem Armierungsmaterial abrollen, werden negative Einflüsse auf Grund von Reibungs- oder Gleitwirkungen vermieden und der Kraftaufwand beim Verarbeiten der Nivelliermasse gegenüber dem Stand der Technik erheblich reduziert. Durch den Einsatz der Führungsräder wird zudem das Auskämmen der Fasern oder das Verschieben bzw. Aufbeulen der Armierungsmatten verhindert. Die Bewegung der Flächenrakel erfolgt z. B. über einen am Korpus angreifenden Führungsstiel. Die Halterung für den Führungsstiel, z. B. aus Holz, kann aus einem gebogenen Nichteisenmetall realisiert sein, das fest am Korpus angeschraubt ist.
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Die Führungsräder sind an einer gemeinsamen Welle montiert, wobei die Führungsräder vorzugsweise drehfest auf der Welle befestigt sind. Dabei kann auf den Einsatz von Lagern, z. B. Kugellagern, für die Bewegung der Führungsräder verzichtet werden, um die Gefahr eines Festsetzens der Lager durch die relativ dünnflüssige Nivelliermasse nach deren Erstarren zu vermeiden. Hierfür kann die Welle ohne Lagerkörper durch Halterungen mit einfachen Durchführungen geführt werden, wobei die Halterungen am Korpus fixiert sind. Die gemeinsame durch die Halterungen geführte Welle läuft somit am Korpus vorbei. Dabei kann die Welle derart mit Abstand zum Nivellier-Körper angeordnet sein, so dass sich auch zwischen Welle und Nivellier-Körper keine Nivelliermasse festsetzen kann. Nicht zwingend aber vorteilhaft beträgt dieser Abstand mindestens 2 cm.
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Die Halterungen können des Weiteren vorteilhaft mit Abstand zu den seitlichen Enden des aus Korpus und höhenverstellbarem Blech zusammengesetzten Nivellier-Körpers angeordneten sein. Dies hat zur Folge, dass der Bereich zwischen Halterung und benachbartem Rad für eine Säuberung gut zugänglich ist. Außerdem wird mit diesem Abstand ein Festsetzen der Nivelliermasse zwischen Rad und Halterung verhindert. Vorteilhaft beträgt der Abstand zwischen Halterung und seitlichem Ende des Nivellier-Körpers mindestens 1,5 cm, insbesondere mindestens 5 cm.
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Die Auftragsmenge bzw. die Schichthöhe der Nivelliermasse kann über ein vorzugsweise stufenlos höhenverstellbares Blech reguliert werden, wodurch die selbstverlaufenden Nivelliermassen gleichmäßig verteilt werden. Das höhenverstellbare Blech, vorzugsweise aus einem Nichteisenmetall, kann beispielsweise mittels Schrauben am Korpus befestigt sein. Vorzugsweise wird seine Verstellbarkeit über mehrere größere ovale Lochungen erreicht, durch die das Blech mittels Schrauben und Flügelmuttern in der gewünschten Höhe exakt eingestellt werden kann.
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Aufgrund des Einsatzes der Führungsräder und dem Wegfall des Zahnkammes bzw. der Stifte oder Kufen ist die erfindungsgemäße Flächenrakel besonders gut für glasfaserarmierte Nivelliermassen sowie für auf dem Unterboden ausgelegte Armierungsmatten geeignet. Insbesondere können aufgrund der vereinfachten und damit im Vergleich zu den vorbekannten Rakeln deutlich schnelleren Handhabung des Gerätes auch große Mengen Nivelliermassen, wie sie bei dem Einsatz von Förderpumpen anfallen, hinreichend schnell verteilt und verarbeitet werden.
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Eine weitere Verbesserung der Flächenrakel wird durch mindestens ein Stützrad erreicht, das zusätzlich zu den Führungsrädern vorgesehen wird und nicht in einer Linie mit den Führungsrädern angeordnet ist. Das Stützrad sorgt für eine stabile Position der Flächenrakel, so dass die Neigung des Nivellier-Körpers relativ zum Boden konstant gehalten werden kann, womit der Nivellier-Körper stets den gleichen Abstand zu einem ebenen Boden aufweist. Ungewollte Schwenkbewegungen, die den Abstand des Nivellier-Körpers zum Boden ändern würden, werden effektiv vermieden. Eine die Flächenrakel bedienende Person braucht lediglich darauf zu achten, dass die Flächenrakel sowohl auf den Führungsrädern als auch auf dem Stützrad abgestützt ist. Mit einer solchen Flächenrakel kann somit die Verteilung der Nivelliermassen auch durch ungeübtes Personal zuverlässig durchgeführt werden.
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Das Stützrad kann über ein Stützrad-Rahmengestell lösbar am Korpus fixiert sein. Das Rahmengestell kann alternativ aber auch fest am Korpus montiert sein.
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Des Weiteren ist es möglich, das Stützrad lösbar an einem zur Führung des Korpus vorgesehenen Führungsstiel zu fixieren. Dies kann über eine Stützrad-Halterung erfolgen, die ihrerseits am Führungsstiel, vorzugsweise lösbar, montiert ist.
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Das mindestens eine Stützrad kann schwenkbar ausgeführt sein, um Richtungsänderungen folgen zu können. Ist das Stützrad-Rahmengestell oder ist die Stützrad-Halterung lösbar fixiert oder kann das Stützrad vom Stützrad-Rahmengestell, oder der Stützrad-Halterung abmontiert werden, kann die Flächenrakel bei Bedarf auch ohne Stützrad verwendet werden.
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Eine vorteilhafte Ausbildungsform der erfindungsgemäßen und im Folgenden als Rollrakel bezeichneten Flächenrakel ist im nachfolgend anhand von Figuren beschrieben.
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Es zeigt schematisch
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1: eine Rollrakel ohne Stützrad in Rückansicht,
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2: die Rollrakel ohne Stützrad in Vorderansicht,
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3: die Rollrakel ohne Stützrad im seitlichen Querschnitt,
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4: die Rollrakel ohne Stützrad in Seitenansicht,
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5: eine ähnliche Rollrakel mit Stützrad-Rahmengestell und Stützrad in Aufsicht,
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6: ein Stützrad-Rahmengestell in Aufsicht,
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7: ein an einem Führungsstiel gehaltenes Stützrad, und
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8: eine Rollrakel mit Welle oberhalb des Nivellierkörpers.
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Eine Rollrakel weist einen Nivellier-Körper 1 auf, der zum Beispiel aus einem Flachmetall 2 sowie einem Höhenblech 3 bestehen kann. An dem Nivellier-Körper 1 ist eine Führungshalterung 4 zur Aufnahme eines hier nicht dargestellten Führungs-Stiels fixiert, mit dem die Rollrakel über einen Unterboden geführt werden kann. An beiden Seiten der Rollrakel sind Führungsräder 5 angebracht, die an einer gemeinsamen Welle 6 drehfest fixiert sind. Die Fixierung kann z. B. mittels eines in die Welle 6 axial eingebrachten Gewindes und eingedrehter Schraube (beides nicht dargestellt) erfolgen, wobei der Schraubenkopf das jeweilige Führungsrad 5 unmittelbar, über eine Unterlegscheibe und/oder über einen Sprengring an der Welle 6 festklemmt.
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Zum Nivellier-Körper 1 gehört das Höhenblech 3, das mittels Langlöchern 15, die entweder am Höhenblech 3 oder am Flachmetall 2 vorgesehen sind, und lösbaren Schraubverbindungen 6, z. B. aus Schraube und Flügelmutter, in der Höhe, das heißt im Abstand zum Boden, verstellbar sind. Auf diese Weise kann die Stärke der aufzutragenden Nivelliermasse festgelegt werden.
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Die Welle 4 ist über Halterungen 8 am Nivellier-Körper 1 befestigt. Die Halterungen 8 weisen ein sich senkrecht vom Nivellier-Körper 1 erhebendes Durchführungselement 9 mit einer Bohrung 10 (3) auf, durch die die Welle 6 geführt ist. Da keine Lagerkörper zwischen Welle 6 und Halterung 8 vorgesehen sind und zudem die Halterungen 8 einen deutlichen Abstand zu den Führungsrädern 5 aufweisen, kann sich Nivelliermasse, die durch die Führungsräder 5 möglicherweise im Betrieb mitgeführt wird und anschließend auf die Welle 6 tropft, nicht festsetzen.
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Das Höhenblech 3, das Flacheisen 2 und die Halterungen 8 werden vorzugsweise aus Nichteisen-Metall hergestellt.
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5 zeigt nun eine zu den 1 bis 4 ähnliche Rollrakel in Aufsicht, die mit einem Stützrad 11 versehen ist. Das Stützrad 11 ist über ein Stützrad-Rahmengestell 12 lösbar am Nivellier-Körper 1 mittels Schrauben 13 fixiert. Das Stützrad-Rahmengestell 12, das in 6 gesondert in Aufsicht wiedergegeben ist, ist hier im Wesentlichen in einer Dreieckform ausgeführt. Auflagepunkte der Führungsräder 3 und des Stützrades 11, also die hier nicht dargestellten Berührungspunkte der Räder 5 und 11 mit einem die Rollrakel tragenden Unterboden, bilden ein Dreieck, das eine stabile Positionierung der Rollrakel und damit eine konstante Neigung des Nivellier-Körpers 1 zum Unterboden auch dann gewährleisten kann, wenn eine ungeübte Person die Rollrakel bedient. Sofern die Umstände dies günstiger erscheinen lassen, z. B. aufgrund besonderer räumlicher Gegebenheiten, kann das Stützrad-Rahmengestell 12 mit dem Stützrad 11 durch Lösen der Schrauben 13 entfernt und die Rollrakel ohne Stützrad 11 bedient werden.
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Das Stützrad 11 ist über eine Schwenkachse 14 schwenkbar gelagert, die im Wesentlichen senkrecht zu dem durch das Stützrad-Rahmengestell 12 aufgespannten Dreieck orientiert ist. Hierdurch kann das Stützrad 11 Richtungsänderungen bei der Rollrakelführung leicht folgen.
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Die Anordnung von zwei oder mehr Stützrädern an einem lösbaren, möglicherweise auch anders geformten Rahmengestell ist denkbar.
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7 zeigt schließlich einen Führungsstiel 16, der in die Führungshalterung 4, des ansonsten in 7 nicht dargestellten Nivellier-Körpers 1 (siehe 1–3) eingesteckt ist. Am Führungsstiel 16 ist eine Stützrad-Halterung 17 lösbar fixiert, welche das Stützrad 11 hält. Hierdurch ist eine zu den 5 und 6 alternative Möglichkeit zur Fixierung des Stützrades 11 gegeben. Das Stützrad 11 ist wie in der Ausführungsform der 5 und 6 über eine Schwenkachse schwenkbar gelagert, um Richtungsänderungen bei der Rollrakelführung leicht folgen zu können. Die Stützrad-Halterung 17 kann zur Anpassung an die Größe der bedienenden Person in der Länge veränderbar ausgestaltet sein.
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In 8 ist schließlich eine Rollrakel dargestellt, die sich von der in den 1 bis 5 dargestellten Rollrakel durch die Position der Welle 6 unterscheidet. Die Welle 6 ist hier oberhalb des Nivellierkörpers 1 angeordnet. Damit erhöht sich der Abstand der Welle 6 vom zu bearbeitenden Boden und damit auch zu der Nivelliermasse, wodurch eine Verunreinigung der Welle mit der Nivelliermasse unwahrscheinlicher wird. Zudem verringert sich hierdurch der Schwenkwinkel des in 8 nicht dargestellten Führungsstiels, um durch eine Schwenkbewegung um die Welle 6 den Abstand des Höhenbleches 3 relativ zum Boden zu verändern.
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Eine weitere Konsequenz der Position der Welle 6 ist, dass größere Führungsräder 5 vorgesehen werden müssen. Die Welle 6 ist mit am Nivellierkörper 1 fixierten Halterungen 8 gehalten. Dabei kann die Achse der Welle 6 genau in der Verlängerung der Mittelebene des Nivellier-Körpers 1 liegen, was jedoch nicht zwingend ist. Ähnlich wie bei den Halterungen 8 gemäß 2 oder 5 kann die Welle ohne besondere Lagerung, also z. B. ohne Kugellager, durch simple Durchführungen gehalten werden. Auch hier kann ein geeigneter Abstand zwischen Welle 6 und Nivellierkörper 1 ein Festsetzen von Nivelliermasse verhindern. Wie auch im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 5 ist das Höhenblech 3 mittels Schraubverbindungen 7 relativ zum Nivellier-Körper 1 verschiebbar. Ein Führungsstiel wird in die Führungshalterung 4 eingesteckt. In 8 nicht dargestellt besteht auch zu dieser Ausführungsform die Möglichkeit, ein Stützrad wie in den 5 und 6 gezeigt mittels eines Stützrad-Rahmengestells am Nivellierkörper 1 oder gemäß 7 über eine Stützrad-Halterung 17 am Führungsstiel 16 zu fixieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nivellier-Körper
- 2
- Flachmetall
- 3
- Höhenblech
- 4
- Führungshalterung
- 5
- Führungsräder
- 6
- Welle
- 7
- Schraubverbindung
- 8
- Halterungen
- 9
- Durchführungselement
- 10
- Bohrung
- 11
- Stützrad
- 12
- Stützrad-Rahmengestell
- 13
- Schrauben
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Langloch
- 16
- Führungsstiel
- 17
- Stützrad-Halterung