DE102010025829A1 - Leitwerkstabilisiertes Impulsgeschoss - Google Patents
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- F42B10/02—Stabilising arrangements
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- F42B10/08—Flechette-type projectiles
-
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- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
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Abstract
Um bei einem leitwerkstabilisierten Impulsgeschoss (1) mit einem Geschosskörper (2), an den sich heckseitig ein Flügelleitwerk (3) anschließt, zu erreichen, dass es als letales Geschoss einsetzbar ist, bei dessen Verwendung ernsthafte Verletzungen, wie ein Aufplatzen der Haut etc., möglichst vermieden werden, schlägt die Erfindung vor, daß der Geschosskörper (2) einen mit dem Flügelleitwerk (3) verbundenen ersten Abschnitt (4) aus Gummi oder Kunststoff umfasst, der einen – vorzugsweise kugelförmigen – Metallkörper (5) kraftschlüssig umschließt, wobei sich an den ersten Abschnitt (4) vorderseitig ein einen Hohlraum (6) aufweisender, haubenförmiger zweiter Abschnitt (7) des Geschosskörpers (2) anschließt, der aus einem Elastomer besteht.
Description
- Die Erfindung betrifft ein leitwerkstabilisiertes Impulsgeschoss mit einem Geschosskörper, an den sich heckseitig ein Flügelleitwerk anschließt.
- Impulsgeschosse werden üblicherweise bei unerwünschten Demonstrationen eingesetzt, um Demonstranten auf Distanz zu halten. In der Regel sollen den Angreifern dabei schmerzhafte, aber nichtletale Verletzungen zugefügt werden. Die bekannten Impulsgeschosse bestehen in der Regel aus kugelförmigen Hartschaum- oder Gummigeschossen. Allerdings hat es bei Verwendung derartiger Impulsgeschosse in der Vergangenheit auch immer wieder ernsthafte Verletzungen, wie Verluste des Augenlichtes, Rippen- und Nasenbrüche etc., oder sogar Todesfälle bei Demonstranten gegeben.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flügelstabilisiertes Impulsgeschoss anzugeben, welches wahlweise als nichtletales Geschoss oder als letales Geschoss einsetzbar ist und bei dessen Verwendung als nichtletales Geschoss ernsthafte Verletzungen, wie beispielsweise ein Aufplatzen der Haut, Rippen- und Nasenbrüche etc., aber auch Verluste des Augenlichtes möglichst vermieden werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, dass der Geschosskörper einen mit dem Flügelleitwerk verbundenen ersten Abschnitt aus Gummi oder Kunststoff umfasst, der einen – vorzugsweise kugelförmigen – Metallkörper kraftschlüssig umschließt, wobei sich an den ersten Abschnitt vorderseitig ein einen Hohlraum aufweisender, haubenförmiger zweiter Abschnitt des Geschosskörpers anschließt, der aus einem Elastomer oder dergleichen weicheren Material besteht.
- Beim Auftreffen des erfindungsgemäßen Impulsgeschosses auf ein Ziel bewegen sich daher der Metallkörper sowie das Leitwerk aufgrund ihrer Massenträgheit zunächst weiter in Flugrichtung, sodass der zweite Abschnitt des Geschosskörpers flach gedrückt und seine dem Ziel zugewandte Querschnittsfläche vergrößert wird. Je härter dabei das Ziel ist, desto größer sind die Relativbewegung der Kugel und damit die Vergrößerung der auf das Ziel auftreffenden Oberfläche.
- Durch den neuartigen Aufbau des erfindungsgemäßen Impulsgeschosses wird die Impulsübertragung auf das entsprechende Ziel (beispielsweise einen Demonstranten) gegenüber herkömmlichen Gummigeschossen verlängert, wobei starke Verletzungen verursachende Impulsspitzen in der Regel vermieden werden. Insbesondere wenn das erfindungsgemäße Impulsgeschoss den Kopf oder das Knochengerüst einer Zielperson trifft, wird die Geschossfläche wesentlich vergrößert und damit die Energieabgabe verlängert (d. h. es erfolgt eine optimale Einbringung der Geschossenergie in den Körper des Demonstranten, ohne dass eine letale Wirkung erfolgt).
- Durch das Einbringen eines Metallkörpers relativ hoher Dichte (wie Stahl, Blei, Wolframcarbid) im vorderen Teil des Impulsgeschosses wird überdies dessen Schwerpunktlage vorteilhafterweise optimiert. Derartige Geschosse weisen daher eine hohe Treffergenauigkeit auf, was insbesondere bei nichtletaler Munition von großer Bedeutung ist.
- Soll das erfindungsgemäße Impulsgeschoss als nichtletales Geschoss verwendet werden, so darf die Mündungsgeschwindigkeit des Impulsgeschosses einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten. Der Metallkörper kann dabei beispielsweise zudem aus Stahl oder Blei bestehen.
- Soll das Impulsgeschoss hingegen bewusst als letales Geschoss eingesetzt werden, so ist seine Mündungsgeschwindigkeit (und damit die Geschossenergie) entsprechend hoch zu wählen. Dabei kann die letale Wirkung des Impulsgeschosses dadurch unterstützt werden, dass als Metallkörper ein Hartmetall, etwa Wolframcarbid, verwendet wird.
- Da eine stufenlose Regulierung der Mündungsgeschwindigkeit von Geschossen mit Hilfe pyrotechnischer Treibladungen in der Regel nicht realisierbar ist, haben sich als Abschusseinrichtungen für die erfindungsgemäßen Impulsgeschosse besonders Druckgaswaffen als vorteilhaft erwiesen. Bei derartigen Waffen kann durch entsprechende Änderung des Gasdruckes die Abgangs- und damit auch die Mündungsgeschwindigkeit der Geschosse in weiten Grenzen variiert werden. Eine derartige Waffe wird beispielsweise in dem Dokument
DE 202 08 287 U1 beschrieben. - Mit einer Gasdruckwaffe, in der eine Reichweiten- bzw. Energiesteuerung antriebsloser Geschosse eingebunden ist, beschäftigt sich die nicht vorveröffentlichten
DE 10 2009 041 094.5 . Die Initiierung dieser antriebslosen Geschosse erfolgt dabei über an sich bekannte Induktionsverfahren. Die Reichweitensteuerung bzw. Geschossenergiesteuerung ermöglicht die Abschuss- und damit Auftreffgeschwindigkeit der Munition bzw. Wirkkörper auf die auszubringende Entfernung so zu bestimmen, das die Munition auf unterschiedliche individuelle Distanzen verschossen werden kann, wobei insbesondere die nicht letale Munition weiterhin nicht letal wirkt. - In einer parallelen weiteren Anmeldung wird diese Steuerung mit einer Feuerleitanlege kombiniert.
- Zum Verschießen der erfindungsgemäßen Impulsgeschosse aus Druckgaswaffen sollte es sich bei dem jeweiligen Impulsgeschoss vorzugsweise um ein Vollkalibergeschoss handeln, um die Verwendung von Treibkäfigen zu vermeiden.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
-
1 die Seitenansicht eines teilweise geschnitten dargestellten erfindungsgemäßen Impulsgeschosses und -
2 eine perspektivische Ansicht des vorderen Bereiches des Impulsgeschosses beim Auftreffen auf ein Ziel. - In
1 ist mit1 ein erfindungsgemäßes Impulsgeschoss bezeichnet, bei dem es sich um ein aus einer Druckgaswaffe verschießbares Vollkalibergeschoß handelt. Das Impulsgeschoss1 besteht im Wesentlichen aus einem Geschosskörper2 und einem sich heckseitig an den Geschosskörper2 anschließenden Flügelleitwerk3 . Dieses sollte bevorzugt aus Kunststoff bestehen. - Der Geschosskörper
2 umfasst einen sich an das Flügelleitwerk3 anschließenden ersten Abschnitt4 aus Metall und/oder Kunststoff, vorzugsweise aber aus Hartgummi, der eine Stahlkugel5 kraftschlüssig umschließt. - An den ersten Abschnitt
4 schließt sich vorderseitig ein einen Hohlraum6 aufweisender, haubenförmiger zweiter Abschnitt7 des Geschosskörpers2 an, der bevorzugt aus einem plastisch verformbaren Körper (Vergrößerung das Querschnitts), wie beispielsweise Elastomer, besteht. - Trifft das Impulsgeschoss
1 mit seiner vorderen Oberfläche8 nun auf ein Ziel9 , so bewegen sich die Stahlkugel5 sowie das Flügelleitwerk3 aufgrund ihrer Massenträgheit zunächst weiter in Flugrichtung (d. h. in Richtung des in1 mit100 bezeichneten Pfeiles) und schieben den haubenförmigen zweiten Abschnitt7 des Geschosskörpers2 zusammen, so dass die an dem Ziel9 anliegende Querschnittsfläche8 des zweiten Abschnittes7 vergrößert wird (2 ). Je härter dabei das Ziel9 ist, desto größer ist die Relativbewegung der Stahlkugel5 und damit die Vergrößerung der auf das Ziel9 auftreffenden vorderen Oberfläche8 . - Sofern der zum Abschuß des Impulsgeschosses voreingestellte Druck derart gewählt wird, daß die Mündungsgeschwindigkeit des Geschosses unterhalb eines kritischen Geschwindigkeitswertes liegt, erfolgt durch die Vergrößerung der Geschoßfläche zwar eine optimale Einbringung der Geschossenergie in den Körper des entsprechenden Demonstranten, aber eine letale Wirkung des Impulsgeschosses ist in der Regel nicht zu befürchten.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Impulsgeschoss
- 2
- Geschosskörper
- 3
- Flügelleitwerk
- 4
- erste Abschnitt (Geschosskörper)
- 5
- Stahlkugel, Metallkörper
- 6
- Hohlraum
- 7
- zweiter Abschnitt (Geschosskörper)
- 8
- Oberfläche, Querschnittsfläche
- 9
- Ziel
- 100
- Pfeil
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 20208287 U1 [0011]
- DE 102009041094 [0012]
Claims (9)
- Leitwerkstabilisiertes Impulsgeschoss mit einem Geschosskörper (
2 ), an den sich heckseitig ein Flügelleitwerk (3 ) anschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Geschosskörper (2 ) einen mit dem Flügelleitwerk (3 ) verbundenen ersten Abschnitt (4 ) umfasst, der einen Metallkörper (5 ) kraftschlüssig umschließt und sich an den ersten Abschnitt (4 ) vorderseitig ein einen Hohlraum (6 ) aufweisender, haubenförmiger zweiter Abschnitt (7 ) des Geschosskörpers (2 ) anschließt. - Impulsgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallkörper (
5 ) kugelförmig ausgebildet ist. - Impulsgeschoss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallkörper (
5 ) aus Stahl oder Blei besteht. - Impulsgeschoss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallkörper (
5 ) aus einem Hartmetall, vorzugsweise Wolframcarbid, besteht. - Impulsgeschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Impulsgeschoss (
1 ) um ein Vollkalibergeschoss handelt. - Impulsgeschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Impulsgeschoss (
1 ) um ein aus einer Druckgaswaffe verschießbares Geschoss handelt. - Impulsgeschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (
4 ) aus einem Metall und/oder Kunststoff, bevorzugt jedoch aus Gummi besteht. - Impulsgeschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Leitwerk (
3 ) aus Aluminium, bevorzugt jedoch auf Kunststoff besteht. - Impulsgeschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (
7 ) aus einem plastisch verformbaren Material, bevorzugt aus Elastomer, besteht.
Priority Applications (2)
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PCT/EP2011/002954 WO2012000611A1 (de) | 2010-07-01 | 2011-06-15 | Leitwerkstabilisiertes impulsgeschoss |
Applications Claiming Priority (1)
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DE102010025829A DE102010025829A1 (de) | 2010-07-01 | 2010-07-01 | Leitwerkstabilisiertes Impulsgeschoss |
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DE102010025829A1 true DE102010025829A1 (de) | 2012-01-05 |
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Family Applications (1)
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- 2010-07-01 DE DE102010025829A patent/DE102010025829A1/de not_active Withdrawn
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2011
- 2011-06-15 WO PCT/EP2011/002954 patent/WO2012000611A1/de active Application Filing
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WO2012000611A1 (de) | 2012-01-05 |
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