DE19835173B4 - Unterkalibriges Wuchtgeschoß - Google Patents
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Abstract
Unterkalibriges
Wuchtgeschoss, insbesondere zur Bekämpfung von Zielen mit einem
aktiven Schutzsystem, wobei das Wuchtgeschoss (1) einen Geschosskörper (2)
und einen Treibkäfig
(4) mit mindestens einer Lufttasche (6) umfasst, wobei der Geschosskörper (2) in
seinem spitzenseitigen Bereich (7) eine vorderseitig offene und
sich in Richtung der Längsachse
(3) des Geschosskörpers
erstreckende Ausnehmung (8) aufweist, in der Ausnehmung (8) des
Geschosskörpers
(2) ein stachelförmiges
Geschoßteil
(9; 9') längsverschiebbar
angeordnet ist, derart, dass das Geschossteil (9; 9') vor Abschuss
des Wuchtgeschosses (1) in die Ausnehmung (8) des Geschosskörpers (2)
hinein geschoben und nach Abschuss des Wuchtgeschosses (1) vorderseitig
aus der Ausnehmung (8) des Geschosskörpers (2) heraus geschoben
und sowohl in der ein- als auch in der ausgeschobenen Lage innerhalb
der Ausnehmung (8) des Geschosskörpers
(2) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der
Ausnehmung (8) des Geschosskörpers
(2) derart gewählt
ist, dass in der eingeschobenen Lage des stachelförmigen Geschossteiles
(9') heckseitig ein Raum...
Description
- Die Erfindung betrifft ein unterkalibriges Wuchtgeschoß, insbesondere zur Bekämpfung von Zielen mit einem aktiven Schutzsystem, wobei das Wuchtgeschoß einen Geschoßkörper und einen Treibkäfig mit mindestens einer Lufttasche umfaßt.
- Bei der Bekämpfung von Zielen mit aktiven Schutzsystemen, z.B. Panzern mit aktiven Vorpanzerungen, weisen die bekannten Wuchtgeschosse den Nachteil auf, daß der Geschoßkörper beim Auftreffen auf das Ziel durch die Detonation der Schutzschicht insbesondere im spitzenseitigen Bereich bricht. Dadurch wird der zielwirksame Teil des Geschoßkörpers verkürzt, was mit einer Verringerung der endballistischen Leistung des Wuchtgeschosses verbunden ist.
- Zur Verminderung der Wirkung der aktiven Schutzschicht auf das Wuchtgeschoß sind beispielsweise aus der
DE 32 07 220 A1 und derDE 38 43 504 A1 Geschoßanordnungen bekannt, die zwei hintereinander angeordnete Wuchtgeschosse umfassen. Dabei soll das jeweils vordere Wuchtgeschoss die aktive Schutzschicht und das nachfliegende Wuchtgeschoss die Panzerung des Zieles zerstören. - Nachteilig ist bei derartigen Geschossanordnungen unter anderem, dass sie relativ aufwendig aufgebaut sind und zum Erreichen der gleichen Durchschlagsleistung (bezogen auf die Zielpanzerung) wie entsprechende konventionelle Wuchtgeschosse eine wesentlich größere Länge aufweisen müssen. Daher setzen derartige aus zwei Wuchtgeschossen bestehende Geschossanordnungen in der Regel speziell an sie angepasste Rohrwaffen voraus.
- Aus der
DE 40 42 344 A1 ist ein Langstabwuchtgeschoss bekannt, welches teleskopartig verlängerbar ist. Wenn das Wuchtgeschoss ausfahren ist, hat das vordere Element einen Durchmesser von wenigstens 0,5 d, wobei der Maximaldurchmesser des Geschosselementes ist. - Mit der
DE 35 34 101 C1 wird ein Geschoss zur Bekämpfung mehrlagiger Panzerungen offenbart, wobei zwischen einem Vorgeschoss und einem Nachgeschoss eine Beschleunigungseinrichtung zum axialen Auseinanderschieben derselben vorgesehen ist. Die Luftwiderstände von Vor- und Nachgeschoss sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass der Geschwindigkeitsabfall des Nachgeschosses geringfügig kleiner als der des Vorgeschosses ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wuchtgeschoß der eingangs erwähnten Art anzugeben, das einfach aufgebaut ist, aus Rohrwaffen für vergleichbare konventionelle Wuchtgeschosse verschossen werden kann und welches nach Durchschlagen des aktiven Schutzsystems längere Rest-Wirkteile zulässt als entsprechende bekannte Wuchtgeschosse.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Im Wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, in dem Wuchtgeschoß vorderseitig ein stachelförmiges Geschoßteil anzuordnen, welches nach Abschuss des Wuchtgeschosses nach vorne verschoben wird und zu einer Verlängerung des Fluggeschosses führt. Trifft das Geschoß auf das aktive Schutzsystem, so bricht das stachelförmige Geschoßteil ab und das eigentliche Wuchtgeschoß dringt im Wesentlichen mit seiner ursprünglichen (d.h. vor dem Abschuss bestehenden) Länge in die Panzerung des Zieles ein.
- Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet sich das stachelförmige Geschoßteil vor Abschuß des Wuchtgeschosses vollständig innerhalb des Wuchtgeschosses.
- Damit das erfindungsgemäße Wuchtgeschoß während seines Fluges gute strömungstechnische Eigenschaften aufweist, hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn das stachelförmige Geschoßteil in seiner eingeschobenen Lage nicht vollständig innerhalb der Ausnehmung des Geschoßkörpers angeordnet ist, sondern, daß seine Spitze vorderseitig etwas aus der Ausnehmung herausragt und die Spitze des Wuchtgeschosses bildet.
- Die Länge der Ausnehmung des Geschoßkörpers des Wuchtgeschosses ist vorteilhafterweise derart gewählt, daß in der eingeschobenen Lage des stachelförmigen Geschoßteiles heckseitig ein Raum verbleibt, der entweder mit einer pyrotechnischen Ladung zum Herausschieben des Geschoßteiles gefüllt ist oder der über einen Luftkanal mit dem Außenraum verbunden ist, so daß beim Abschuß des Wuchtgeschosses ein Staudruck auftritt, welcher ausreicht, um das stachelförmige Geschoßteil von seiner eingeschobenen in seine herausgeschobene Lage zu verschieben.
- Während die Fixierung des stachelförmigen Geschoßteiles in seiner eingeschobenen Lage durch eine Reibschlußverbindung erreicht werden kann, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Fixierung des stachelförmigen Geschoßteiles in seiner herausgeschobenen Lage mittels eines Federringes durchzuführen, der in dieser Stellung des Geschoßteiles in eine entsprechende nutenförmige Erweiterung der Ausnehmung des Geschoßkörpers eingreift.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
-
1 den teilweisen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Wuchtgeschosses im Bereich seiner Geschoßspitze mit vollständig eingeschobenem stachelförmigen Geschoßteil; -
2 den1 entsprechenden Längsschnitt mit herausgeschobenem stachelförmigen Geschoßteil und -
3 den vergrößerten Ausschnitt des an das stachelförmige Geschoßteil sich heckseitig anschließenden Bereiches eines weiteren Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Wuchtgeschosses. - In den
1 und2 ist mit1 der vordere Teil eines erfindungsgemäßen unterkalibrigen Wuchtgeschosses bezeichnet, welches einen Geschoßkörper2 und einen in Richtung der Längsachse3 des Geschosses segmentierten Treibkäfig4 umfaßt. Der Treibkäfig4 besitzt einen Flansch5 , mit dem das Wuchtgeschoß sich vorderseitig an der Innenwand eines nicht dargestellten Waffenrohres abstützt. Der Flansch5 ist auf seiner der Geschoßspitze zugewandten Seite als Lufttasche6 ausgebildet, so daß bei Abschuß des Wuchtgeschosses1 die Segmente des Treibkäfigs4 nach außen gedrückt und abgeworfen werden, sobald das Wuchtgeschoß das Waffenrohr verlassen hat. - Erfindungsgemäß enthält der Geschoßkörper
2 in seinem spitzenseitigen Bereich7 eine vorderseitig offene und sich in Richtung der Längsachse3 erstreckende Ausnehmung8 (2 ). In der Ausnehmung8 ist ein stachelförmiges Geschoßteil9 längsverschiebbar angeordnet. Dabei ist die Länge der Ausnehmung8 derart gewählt, daß in der eingeschobenen Lage des stachelförmigen Geschoßteiles9 (1 ) heckseitig ein Raum10 verbleibt, der mit einer pyrotechnischen Ladung11 gefüllt ist. Die pyrotechnische Ladung11 ist mit einer aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellten Zündleitung verbunden, über welche sie nach Abschuß des Wuchtgeschosses1 gezündet wird. Alternativ kann die Ladung11 auch durch den Abschußdruck des stachelförmigen Geschoßteiles gezündet werden. Die von der pyrotechnischen Ladung11 erzeugten Verbrennungsgase bewirken dann eine Verschiebung des stachelförmigen Geschoßteiles9 in seine herausgeschobene Lage (2 ). - Zur Fixierung des stachelförmigen Geschoßteiles
9 in seiner herausgeschobenen Lage weist dieses heckseitig einen Federring12 auf, der in eine entsprechende nutenförmige Erweiterung13 (1 ) der Ausnehmung8 des Geschoßkörpers2 eingreift. - Die Fixierung des stachelförmigen Geschoßteiles
9 in seiner eingeschobenen Lage erfolgt dadurch, daß der Außendurchmesser des stachelförmigen Geschoßteiles und der Innendurchmesser der Ausnehmung8 des Geschoßkörpers2 derart gewählt sind, daß zwischen diesen Teilen bei der üblichen Handhabung der Patrone eine sichere Reibschlußverbindung besteht. - Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So hat es sich beispielsweise als vorteilhaft erwiesen, wenn zum Herausschieben des stachelförmigen Geschoßteiles auf eine pyrotechnische Ladung verzichtet und der gegebenenfalls modifizierte heckseitige Raum mit dem Außenraum im Bereich der Lufttasche über einen Luftkanal verbunden wird. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel ist in
3 dargestellt. Dabei sind mit10 ' der heckseitige Raum, mit14 der Außenraum und mit15 der Luftkanal bezeichnet. - Die Abmessungen des Raumes
10' , des Luftkanales15 und der Lufttasche6' sind derart aufeinander abgestimmt, daß der bei Abschuß des Wuchtgeschosses in dem heckseitigen Raum10' auftretende Staudruck ausreicht, um das stachelförmige Geschoßteil9' von seiner eingeschobenen in seine herausgeschobene Lage zu verschieben. -
- 1
- vordere Teil (Wuchtgeschoß), Wuchtgeschoß
- 2
- Geschoßkörper
- 3
- Längsachse
- 4
- Treibkäfig
- 5
- Flansch
- 6, 6'
- Lufttasche
- 7
- spitzenseitiger Bereich
- 8
- Ausnehmung
- 9, 9'
- stachelförmiges Geschoßteil
- 10, 10'
- heckseitiger Raum
- 11
- pyrotechnische Ladung
- 12
- Federring
- 13
- Erweiterung
- 14
- Außenraum
- 15
- Luftkanal
Claims (5)
- Unterkalibriges Wuchtgeschoss, insbesondere zur Bekämpfung von Zielen mit einem aktiven Schutzsystem, wobei das Wuchtgeschoss (
1 ) einen Geschosskörper (2 ) und einen Treibkäfig (4 ) mit mindestens einer Lufttasche (6 ) umfasst, wobei der Geschosskörper (2 ) in seinem spitzenseitigen Bereich (7 ) eine vorderseitig offene und sich in Richtung der Längsachse (3 ) des Geschosskörpers erstreckende Ausnehmung (8 ) aufweist, in der Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) ein stachelförmiges Geschoßteil (9 ;9 ') längsverschiebbar angeordnet ist, derart, dass das Geschossteil (9 ;9' ) vor Abschuss des Wuchtgeschosses (1 ) in die Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) hinein geschoben und nach Abschuss des Wuchtgeschosses (1 ) vorderseitig aus der Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) heraus geschoben und sowohl in der ein- als auch in der ausgeschobenen Lage innerhalb der Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) derart gewählt ist, dass in der eingeschobenen Lage des stachelförmigen Geschossteiles (9' ) heckseitig ein Raum (10' ) verbleibt, der Ober einen Luftkanal (15 ) mit dem Außenraum (14 ) verbunden ist, die außenseitige Öffnung des Luftkanals (15 ) im Bereich der Lufttasche (6 ) des Treibkäfigs (4 ) angeordnet ist und die Abmessungen des heckseitigen Raumes (10' ) der Ausnehmung (8 ), des Luftkanals (15 ) und der Lufttasche (6' ) derart aufeinander abgestimmt sind, dass der beim Abschuss des Wuchtgeschosses (1 ) in dem heckseitigen Raum (10' ) auftretende Staudruck ausreicht, um das stachelförmige Geschossteil (9' ) von seiner eingeschobenen in seine heraus geschobene Lage zu verschieben. - Unterkalibriges Wuchtgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor Abschuss des Wuchtgeschosses (
1 ) das stachelförmige Geschossteil (9 ;9' ) vollständig in die Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) hinein geschoben ist. - Unterkalibriges Wuchtgeschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Ausnehmung (
8 ) des Geschosskörpers (2 ) derart gewählt ist, dass in der eingeschobenen Lage des stachelförmigen Geschossteiles (9 ) heckseitig ein Raum (10 ) verbleibt, der mit einer pyrotechnischen Ladung (11 ) zum Herausschieben des Geschossteiles (9 ) gefüllt ist. - Unterkalibriges Wuchtgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das stachelförmige Geschossteil (
9 ;9' ) zur Fixierung des Geschossteiles in seiner eingeschobenen Lage reibschlüssig innerhalb der Ausnehmung (8 ) des Geschoßkörpers (2 ) angeordnet ist. - Unterkalibriges Wuchtgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem stachelförmigen Geschossteil (
9 ,9' ) heckseitig ein Federring (12 ) angeordnet ist, der in der heraus geschobenen Lage des Geschossteiles (9 ,9' ) in eine entsprechende nutenförmige Erweiterung (13 ) der Ausnehmung (8 ) des Geschosskörpers (2 ) eingreift und dadurch das Geschossteil (9 ,9' ) in dieser Lage fixiert.
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