DE102004035959A1 - Geschoss mit verbessertem Einschlagverhalten - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Geschoss bzw. eine Patrone für Schusswaffen, darunter fallen Hand-, Faustfeuerwaffen und Maschinengewehre. Das Geschoss weist einen Geschosskörper auf. Innerhalb des Geschosskörpers ist ein Deformationskörper angeordnet. Es handelt sich dabei um einen Körper, der bei Auftreffen oder Eindringen in ein Zielmedium seine Formgebung derart ändert, dass diese Änderung geeignet ist, den Schwerpunkt des gesamten Geschosses derart zu verlagern, dass der Geschosskörper seine ursprüngliche Ausrichtung verlässt. Beispielsweise ist im Heck des Geschosses ein Hohlraum vorgesehen, in dem ein Stahlstab sich verbiegen kann. Aufgrund der Schwerpunktsverlagerung stellt sich das Geschoss beim Einschlag quer, taumelt, überschlägt sich. Dadurch wird letztendlich die Energie in Flugrichtung schnell und effektiv umgewandelt. Die Eindringtiefe ist trotz hoher Einschlaggeschwindigkeit und Durchschlagskraft reduziert und Sekundärtreffer werden vermieden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Geschoss bzw. eine Patrone für Schusswaffen, darunter fallen Hand-, Faustfeuerwaffen und Maschinengewehre. Bekannte Geschosse sind so ausgelegt, dass sie einerseits eine ausreichende Durchschlagskraft aufweisen. Andererseits gilt es die Flugenergie schnell und effizient abzubauen, um die Tiefenwirkung zu begrenzen und Sekundärtreffer nach dem Durchgang durch das Zielmedium zu vermeiden. Ferner sollten Geschosse unter ballistischen Aspekten in den meisten Anwendungsbereichen eine möglichst flache und weite Flugbahn aufweisen.
  • Bei bekannten Geschossen wird ein hoher Energieabbau durch so genanntes Aufpilzen, also Deformation, des Geschosses im Ziel erreicht. Durch Aufpilzen des Geschosses wird die Durchschnittsfläche des Geschosses vergrößert. Dies führt dazu, dass mehr Energie auf das Zielobjekt übertragen wird. Einerseits führt dies zu einer Schockwirkung. Andererseits führt dies dazu, dass größere Verletzungen bei Zielpersonen entstehen. Daher ist die Verwendung von Deformationsmunition im Kriegsfall seit über 100 Jahren geächtet. Einige nationale Waffengesetze haben zudem dies aufgegriffen und verbieten den zivilen Einsatz von Deformationsmunition in Kurzwaffen. Ferner kann eine große Tiefenwirkung so nicht effektiv vermieden werden. Eine Deformation des Geschosskörpers zum Energieabbau ist daher zu vermeiden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Geschosses bzw. einer Patrone, bei dem bzw. bei der ein Durchschlagen des Zielobjekts nach Möglichkeit vermieden wird.
  • Diese Aufgabe wird durch eine gattungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 12 sowie eine Verwendung gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Das erfindungsgemäße Geschoss ist für die Verwendung handelsüblicher Schusswaffen bestimmt. Schusswaffen im Sinne der Erfindung sind Waffen, bei denen Gase, meist Verbrennungsgase, ein Geschoss in einem Lauf – „Rohr" genannt – beschleunigen. Das erfindungsgemäße Geschoss weist einen Geschosskörper mit einer Rotationsachse, „Seelenachse" genannt, auf. Es kann sich in einer Ausführungsform beispielsweise um einen Mantelgeschosskörper handeln. Innerhalb des Geschosskörpers ist ein Deformationskörper angeordnet. Dieser ist beispielsweise zur Seelenachse rotationssymmetrisch angeordnet und geformt, um das Flugverhalten des Geschosses nicht zu beeinträchtigen. Ein Deformationskörper im Sinne der Erfindung ist so verstehen, dass es sich um einen Körper handelt, der bei Auftreffen oder Eindringen in ein Zielmedium seine Formgebung derart ändert, dass diese Änderung geeignet ist, den Schwerpunkt des gesamten Geschosses derart zu verlagern, dass der Geschosskörper seine ursprüngliche Ausrichtung verlässt. Bei dem Zielmedium handelt es sich beispielsweise um menschliches oder tierisches Gewebe oder Gelatine. Beispielsweise stellt sich der Geschosskörper quer, gerät ins Taumeln oder überschlägt sich. D.h. die Seelenachse des Geschosskörpers weicht in seiner Ausrichtung von der Flugbahn ab. Da Geschosse im Allgemeinen eine lang gestreckte Form aufweisen, ist bei quer gestelltem Geschoss dessen wirksame Fläche auf das Zielmedium vergrößert. Die Flugenergie des Geschosses im Zielmedium wird im Vergleich schnell und effizient abgebaut. Überschlägt sich das Geschoss, wird kinetische Energie in die Rotationsbewegung umgewandelt. Je höher das Trägheitsmoment, umso mehr Energie wird der eigentlichen Flugbewegung entzogen. Bei Rotation um eine Achse, die nicht der Seelenachse entspricht, wie beim vorgenannten Überschlagen, ist dies insbesondere der Fall. Somit ergibt sich ein schneller und effektiver Energieabbau bezüglich der eigentlichen Flugbewegung. Das Geschoss entwickelt im Vergleich eine geringere Tiefenwirkung, erzielt aber im Vergleich aufgrund seiner hohen Einschlaggeschwindigkeit trotzdem eine sehr hohe Mann-Stopp-Wirkung.
  • Das Durchschlagen des Zielmediums, also ein Austreten aus dem Zielmedium, wird weitgehend unterbunden. Sekundärtreffer treten folglich nicht auf. Mittel zur beabsichtigten Deformation des Geschosskörpers, beispielsweise an seiner Außenseite, sind nicht notwendig, um zum gewünschten Energieabbau zu gelangen, vielmehr ist die Tiefenwirkung im Vergleich zu bekannten Deformationsgeschossen reduziert. Das Geschoss verstößt somit nicht gegen völkerrechtliche Bestimmungen im Kriegsfall. Die mit einer Deformation des Geschosskörpers auftretenden verheerenden Schädigungen des Zielmediums werden vermieden. Im Unterschied zu einem Deformationsgeschoss wird erfindungsgemäß das Innenleben eines Geschosses geeignet verändert, um das Durchschlagen des Zielmediums zu vermeiden.
  • In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Geschosses weist der Geschosskörper einen Hohlraum, beispielsweise eine Bohrung, auf. Innerhalb des Hohlraums ist der Deformationskörper nicht ausfüllend angeordnet. Dadurch hat der Deformationskörper Raum für seine Deformation. Beispielsweise ist der Deformationskörper auf der Selenachse des Geschosskörpers angeordnet und biegt sich beim Einschlag in das Zielmedium von der Seelenachse weg in den Hohlraum, der den Deformationskörper umgibt. Durch diese Anordnung ist die Schwerpunktsverlagerung besonders effektiv und die Deformation des Deformationskörpers überträgt sich nicht auf den Geschosskörper. Der Hohlraum ist beispielsweise am Heck des Geschosses angeordnet. Eine Anordnung an anderer Stelle, beispielsweise Bug des Geschosses, die beim Einschlag den einwirkenden Kräften mehr ausgesetzt ist, könnte nachteilig ein Aufplatzen des Geschosses beim Einschlag in das Medium verursachen. „Bug" ist der in Bewegungsrichtung weisende Teil, „Heck" der in die entgegen gesetzte Richtung weisende. Deformationen des Geschosskörpers sollen jedoch vermieden werden, u.a. weil dadurch nicht gewünschte, weitreichende Schädigungen im Zielmedium auftreten.
  • In einer weiteren Ausgestaltung ist der Hohlraum zum Heck des Geschosses geöffnet. Durch die Öffnung lässt sich der Hohlraum leicht herstellen, der Geschosskörper ist leicht einzubringen und damit ist das Geschoss preiswert herzustellen. Ferner wirkt sich der Hohlraum positiv auf das Verhalten des Geschosses im Rohr der Schusswaffe aus. Herkömmliche Geschosse lassen nach der Treibladungszündung zwischen gasdruckbedingt erweitertem Hülsenhals und unverändert maßhaltigem Geschoss fressend heiße Hochdruckgase am Geschoss vorbei nach vorn in Richtung Rohrmündung entweichen. Infolgedessen verdampft Geschossoberflächenwerkstoff und scheidet sich vor dem Geschoss nach erfolgter Gasentspannung und -abkühlung an den Rohrwänden nachteilig ab. Darüber hinaus geht dem Geschoss Energie für seine Beschleunigung verloren. Der Hohlraum im Geschosskörper eignet sich zur Aufnahme dieser Gase. Ferner bläht sich der Bereich um den Hohlraum durch den Anfangsimpuls auf. Der Geschosskörper wird in die Züge und Felder – die schraubenartigen Nuten im Rohr – gepresst und entsprechend bei seiner Bewegung durch das Rohr in Drall versetzt. Die sich bei hinreichend schnellem Drall ergebenen Kreiselkräfte stabilisieren das Geschoss im Flug. Folglich werden die Austrittsgeschwindigkeit des Geschosses und die Flugballistik verbessert. Dies hat im Folgenden wiederum Auswirkungen auf die Zielballistik, da die Einschlagsgeschwindigkeit des Geschosses im Vergleich erhöht ist.
  • Aus einem glatten Rohr verfeuert würde sich jedes Langgeschoss im Verlauf seines Fluges bald überschlagen. Man muss ihm also „Achsenstabilität" geben, die man durch den Drall, die Drehenergie erreicht, mittels schneller Rotation des Geschosses um seine Längsachse, – also durch den Kreiseleffekt. Die Felder schneiden sich in die Oberfläche des Geschosses, in den Geschossmantel ein und zwingen das Geschoss, seiner eigenen schraubenähnlich verlaufenden Drehbewegung zu folgen und dadurch gleichzeitig mit der Vorwärtsbewegung im Rohr auch eine schnelle Drehbewegung anzunehmen. Dieser Vorgang trägt insbesondere bei hartummantelten Geschossen ganz erheblich zu dem Einpresswiderstand und den Reibungswiderständen bei, welche das Geschoss im Rohr zu überwinden hat.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist der Deformationskörper stabförmig. Dadurch ist der Deformationskörper in viele Richtungen verbiegbar. Die gewünschte Schwerpunktsverschiebung stellt sich somit leicht ein.
  • In einer weiteren Ausgestaltung ist der Geschosskörper homogen, d.h. er ist einteilig aus einem Material hergestellt. Dadurch wird ein Zersplittern, Aufplatzen oder Zerlegen des Geschosskörpers beim Auftreffen auf das Zielmedium vermieden. Ferner kann ein einteiliger Geschosskörper preiswert hergestellt werden.
  • Der Geschosskörper weist in einer Ausführungsform Messing auf. Beispielsweise handelt es sich um Tombak, also eine Messinglegierung mit einem Kupfergehalt von 70-90 Gew.-%. Der Geschosskörper erhält dadurch eine Festigkeit, wodurch eine im Vergleich hohe Mündungsgeschwindigkeit und damit Einschlaggeschwindigkeit des Geschosses ermöglicht wird.
  • In einer weiteren Ausgestaltung besteht der Deformationskörper aus Stahl. Durch das hohe spezifische Gewicht wird durch den Stahl einerseits eine effektive Schwerpunktsverlagerung erreicht. Andererseits weist der Deformationskörper ausreichende Festigkeit auf, um beim Zünden und Abbrennen der Zündgase und dem anliegenden Staudruck im Rohr ausreichende Festigkeit aufzuweisen. Ferner ist der Deformationskörper aufgrund seiner Härte in den Geschosskörper einpressbar. Dadurch ist das Geschoss im Vergleich einfach und preiswert herzustellen.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform beträgt das Verhältnis von Geschosslänge zu Durchmesser wenigstens zwei. Bei einem Kaliber von 9mm×l9 beträgt die Geschosslänge beispielsweise 25mm, gegenüber den üblichen 15mm. Dadurch weist das Geschoss beim querstellen nach dem Eindringen in das Zielmedium eine besonders große Querschnittsfläche in Bewegungsrichtung auf. Das Geschoss überschlägt sich und es wird durch das große Trägheitsmoment um eine Achse, die nicht der Seelenachse entspricht, sehr viele Bewegungsenergie in Rotation umgewandelt. Dem Geschoss geht bei im Vergleich großer Länge somit besonders viel und schnell Energie verloren. Die Eindringtiefe ist drastisch reduziert. Beispielsweise beträgt sie bei einem Kaliber 9mm×l9 in 20%iger Beschussgelatine weniger als 30cm. Die Gefährdung Dritter durch Durchschüsse ist somit weitgehend ausgeschlossen.
  • Bei einer weiteren Ausgestaltung weist das Geschoss einen spitzen Bug auf, der für ein Kurzwaffengeschoss untypisch ist. Durch die im Vergleich spitze Bugform hat das Geschoss eine im Vergleich hohe Durchschlagskraft. Es können daher Schutzwesten der Schutzklasse 1 + durchschlagen werden. Ferner hat die Form des Geschosses große Auswirkungen auf seine Flugstabilität. Der Bug eines gebräuchlichen 9mm Geschosses, der die Form einer sogenannten Ogive hat, weist beispielsweise einen Winkel von 37 ° zur Seelenachse des Geschosses auf. Dabei wird der Winkel durch Anlegen einer Tangente an den Umfang der Bugform in einem senkrechten Abstand von 5mm (d.h. in Richtung der Seelenachse des Geschosses) bestimmt. Es hat sich gezeigt, dass ein gegenüber dem herkömmlichen Geschoss kleinerer Winkel, d.h. ein im Vergleich spitzes Geschoss, sich vorteilhaft auf die Durchschlagskraft und Flugstabilität auswirkt.
  • Beispielsweise beträgt der Winkel etwa 29° bei dem erfindungsgemäßen 9mm Geschoss. Dies hat sich als besonders günstig hinsichtlich der Flug- und Einschlagseigenschaften erwiesen.
  • Es hat sich gezeigt, dass eine Winkelabweichung von 8°, die nach dem obigen Verfahren bestimmt wurde, gegenüber herkömmlichen Geschossen, d.h. ohne Bezug auf absolute Winkel bzw. Kaliber, zu besonders verbesserten Eigenschaften hinsichtlich Durchschlagskraft und Flugverhalten führt.
  • Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Geschosskörper ein oder mehrere Führungsbänder auf. Führungsbänder dienen dazu, dem Geschoss einen Drall zu versetzen. Wie oben bereits ausgeführt wurde, sind Rohre mit schraubenartigen Leisten und Nuten versehen. Solche Leisten bezeichnet man üblich als „Felder", die Nuten zwischen den Feldern als „Züge". Die geschraubten Felder bzw. Züge drehen das Geschoss im Rohr um seine Seelenachse, um es in Drall zu versetzen. Um ausreichende Übertragung der so genannten „Leistenkräfte" zwischen Rohr und Geschoss zu erreichen, können ein oder mehrere Führungsbänder vorgesehen sein. Darüber hinaus verbessern Führungsbänder die zuvor beschriebene Gasdruck – Abdichtung zwischen Rohr und Geschoss. Das Flugverhalten verbessert sich, was nicht zuletzt auch die Einschlaggeschwindigkeit und das Einschlagverhalten beeinflusst. Wird die Breite der Führungsbänder reduziert, reduziert sich gleichzeitig die abrasive Wirkung des Geschosses im Rohr. Ein Mindestmaß muss erhalten bleiben, um eine Übertragung der Leistenkräfte zu gewährleisten. Der Durchpresswiderstand im Rohr wird gesenkt. Der damit einhergehende geringe Gasdruck schont die Waffe.
  • Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geschosses sieht einen Scharfrand vor. Dadurch entstehen „saubere" Einschusslöcher. Es wird so beispielsweise bei Beschuss eines Autoreifens ein Stanzloch erzeugt, der den dann gewünschten Luftaustritt aus dem Reifen beschleunigt. Ferner kann ein Jäger bei einem angeschossenen Tier anhand abgeschnittener Haare leichter die Einschussstelle auffinden.
  • Das erfindungsgemäße Geschoss ist in handelsüblichen Schusswaffen einsetzbar und weist dabei die zuvor beschriebenen Vorteile auf. Die erfindungsgemäße Patrone weist eine Patronenhülse sowie ein Geschoss in den hierin beschriebenen Ausführungsformen auf. Patronenhülsen sind aus dem Stand der Technik bekannt und sind mit den hierin beschriebenen Vorteilen mit dem erfindungsgemäßen Geschoss zu kombinieren.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung sieht die Verwendung der erfindungsgemäßen Patrone bei Polizei, Militär oder Ordnungskräften vor. Neben den zuvor beschriebenen Vorteilen, ist es besonders vorteilhaft, dass Sekundärtreffer vermieden werden. Bei diesen Tätigkeiten ist es von besonderer Bedeutung, dass außer dem anvisierten Ziel, keine weiteren Personen geschädigt werden. Dies wird durch das mit dem erfindungsgemäßen Geschoss verbundene Einschlagverhalten gewährleistet.
  • Zu den Figuren:
  • 1 zeigt im Teilquerschnitt den Aufbau einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geschosses.
  • 2 stellt im Teilquerschnitt den Aufbau einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Geschosses ohne Scharfrand dar.
  • 3 stellt eine herkömmliches Geschoss im Querschnitt dar.
  • 4 verdeutlicht den Querschnittsunterschied zwischen den in 3 und 4 gezeigten Geschossen.
  • Der homogen, aus Messing bestehende Geschosskörper 1 weist an seinem Heck 4 einen Hohlraum 3 in Form einer zylindrischen Bohrung auf. In dem Hohlraum 3 ist ein Deformationskörper 2 entlang der Seelenachse des Geschosses angeordnet. Dabei handelt es sich um einen zylinderförmigen Stab 2 aus Stahl, der an einem Ende in den Geschosskörper 1 eingepresst ist. Beim Einschlag biegt sich der Stab 2 durch die negative Beschleunigung, also durch das Abbremsen in den Hohlraum 3 weg von der Seelenachse. Der Schwerpunkt des Geschosses wird verlagert. Das Geschoss stellt sich quer, taumelt und überschlägt sich. Dadurch wird letztendlich die kinetische Energie in Flugrichtung schnell und effektiv umgewandelt. Die Eindringtiefe ist trotz hoher Einschlaggeschwindigkeit und Durchschlagskraft reduziert und Sekundärtreffer werden vermieden. Der Geschosskörper 1 ist mit einem Schärfrand 6 und einem Führungsband 5 versehen.
  • Das in 2 gezeigte Geschoss weist keinen Scharfrand auf. Der Geschosskörper 11 hat an seinem Heck 14 eine weitgehend zylindrische Bohrung 13. Am Ende dieser Bohrung in Richtung des Bugs des Geschosses ist eine weitere Bohrung 11 mit kleinerem Durchmesser und mit konzentrischer Anordnung zur Bohrung 13 vorgesehen. Diese dient zur Aufnahme des nicht gezeigten Deformationskörpers. Das Führungsband 12 dient dazu, dem Geschoss sehr effektiv einen Drall zu versetzen. Im Abstand a=1 mm zur Bugspitze des Geschosses beträgt die Querschnittsfläche des erfindungsgemäßen Geschosses A=4,022 mm2, was einem Durchmesser von 2,263 mm entspricht. Im Abstand b=2mm zur Bugspitze des Geschosses beträgt die Querschnittsfläche des erfindungsgemäßen Geschosses B=8,204 mm2, was einem Durchmesser von 3,232 mm entspricht. Im Abstand c=5mm zur Bugspitze des Geschosses beträgt die Querschnittsfläche des erfindungsgemäßen Geschosses C=23,457 mm2, was einem Durchmesser von 5,465 mm entspricht.
  • 3 zeigt dazu im Vergleich den Querschnitt eines herkömmlichen Geschosstyps. Im Abstand a=1 mm zur Bugspitze des Geschosses beträgt die Querschnittsfläche des herkömmlichen Geschosses A'=1 2,566 mm2, was einem Durchmesser von 4 mm entspricht. Im Abstand b=2mm zur Bugspitze des Geschosses beträgt die Querschnittsfläche des herkömmlichen Geschosses B=21,164 mm2, was einem Durchmesser von 5,191 mm entspricht. Im Abstand c=5mm zur Bugspitze des Geschosses beträgt die Querschnittsfläche des herkömmlichen Geschosses C=46,156 mm2, was einem Durchmesser von 7,666 mm entspricht.
  • 4 verdeutlicht nochmals die Unterschiede in der Dimensionierung von herkömmlichem 22 und erfindungsgemäßem Geschoss 21. Der schraffierte Bereich zeigt hierbei das herkömmliche Geschoss 22. Das erfindungsgemäße Geschoss ist bezüglich seiner Seelenachse im Vergleich zum herkömmlichen Geschoss nicht nur länger, sondern im Bereich der Ogive, also im Bugbereich des Geschosses spitzer ausgestaltet. Wird eine Tangente an den Umfang der Bugform im senkrechten Abstand von c=5mm angelegt, so bestimmt sich deren Winkel bezogen auf die Seelenachse des erfindungsgemäßen Geschosses zu β=29° und des herkömmlichen Geschosses zu α=37°. Es hat sich gezeigt, dass ein im Vergleich kleiner Winkel, d.h, ein spitzes Geschoss, sich vorteilhaft auf die Durchschlagskraft und Flugstabilität auswirkt.

Claims (13)

  1. Geschoss für eine Schusswaffe, mit einem Geschosskörper (1) und mit einem in dem Geschosskörper (1) angeordneten Deformationskörper (2).
  2. Geschoss nach dem vorhergehenden Anspruch, mit einem Hohlraum (3) im Geschosskörper (1), wobei der Deformationskörper (2) in dem Hohlraum (3) nicht ausfüllend angeordnet ist.
  3. Geschoss nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Hohlraum (3) zum Heck des Geschosses hin geöffnet ist.
  4. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Deformationskörper (2) stabförmig ist.
  5. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Geschosskörper (1) homogen ist.
  6. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Geschosskörper (1) Messing aufweist.
  7. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Deformationskörper (2) aus Stahl besteht.
  8. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verhältnis von Geschosslänge zu Durchmesser des Geschosses wenigstens zwei beträgt.
  9. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Geschosskörper (1) einen spitzen Bug aufweist.
  10. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Geschosskörper (1) wenigstens ein Führungsband (5) aufweist.
  11. Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Geschosskörper (1) einen Scharfrand (6) aufweist.
  12. Patrone für Schusswaffen mit einem Geschoss nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einer Patronenhülse.
  13. Verwendung einer Patrone gemäß Anspruch 12 bei Tätigkeiten von Polizei-, Militär- oder Ordnungskräften.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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CH700584B1 (de) * 2006-12-11 2010-09-30 Saltech Ag Schusswaffengeschoss.

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