DE102010017664A1 - Zunge für einen Schuh sowie Schuh - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Zunge für einen Schuh gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie einen Schuh gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
- Eine Zunge ist ein allgemein bekannter Teil eines Schuhs, der den Schuh gegenüber dem Vorderfuß und Rist eines Trägers nach vorne abschließt. Bei einigen Schuhen, insbesondere bei Sportschuhen, ist die Zunge darüber hinaus Teil eines Schließ- bzw. Schnürsystems, wobei ein bestimmter, üblicherweise mittlerer und/oder oberer Teil der Zunge einem Schließ- bzw. Schnürsystems des Schuhs zugeordnet ist. Ein derartiges Schnür-, respektive Spannsystem für einen Schuh ist beispielsweise in der
DE 601 06 816 beschrieben, wobei die dortige Zunge in ihrem oberen Bereich eine Tasche mit Öffnungen aufweist, durch welche sich die dortigen Schnürsenkel erstrecken und in welcher ein Schnürsenkelblockierelement untergebracht werden kann. Nachteilig bei dem in derDE 601 06 816 beschriebenen System ist jedoch die Tatsache, daß das freie, von einem Benutzer während eines Spannens bzw. Schließens des Schuhs, respektive des Schnürsenkels, zu ergreifende Ende des Schnürsenkels, das dort schlaufenförmig ausgebildet ist, nach einem Blockieren des dortigen Schnürsenkels in einer Schließposition relativ lang ist und in derselben Tasche verstaut wird, wie das dortige Blockierelement für den Schnürsenkel, so daß die dortige Tasche einerseits recht groß ausgebildet sein muß und andererseits bei einem Einschieben des überstehenden Schnürsenkels in die Tasche die Gefahr besteht, das Blockierelement wieder zu lösen, so daß sich die Schnürung des dortigen Schuhs lockert. Darüber hinaus besteht ferner die Gefahr, daß bei einem gewollten oder ungewollten Herausziehen des überstehenden Schnürsenkels das dortige Blockierelement ebenfalls aus der Tasche gezogen wird und sich möglicherweise ungewollt löst. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und eine Zunge für einen Schuh sowie einen Schuh zur Verfügung zu stellen, der ein verbessertes Schließsystem aufweist und darüber hinaus eine sichere Verwahrung eines überstehenden Verschlußmittels, wie beispielsweise eines Schnürsenkels, gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird durch eine Zunge für einen Schuh gemäß Patentanspruch 1 sowie durch einen mit einer solchen Zunge ausgerüsteten Schuh gemäß Patentanspruch 6 gelöst.
- Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Zunge für einen Schuh, insbesondere Sportschuh, mit wenigstens einer bei Benutzung des Schuhs außenseitig in einem oberen Bereich der Zunge angeordneten Verschlußmitteldurchführung sowie einer rückseitig der Verschlußmitteldurchführung in Richtung eines Benutzers angeordneten Tasche, insbesondere Verschlußmittelaufnahmetasche, gelöst.
- Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, daß die Zunge wenigstens eine, bei Benutzung des Schuhs außenseitig in einem oberen Bereich der Zunge angeordnete Verschlußmitteldurchführung aufweist, durch welche sich Verschlußmittel, wie beispielsweise Schnürsenkel hindurch erstrecken können, während rückseitig der Verschlußmitteldurchführung, d. h. in Richtung eines Benutzers, an der Zunge oder in der Zunge eine Verschlußmittelaufnahmetasche vorgesehen ist, in welche ein überschüssiges Verschlußmittel, wie beispielsweise ein oder mehrere der vorgenannten Schnürsenkel untergebracht werden können. Auf diese Weise ist es erfindungsgemäß möglich, ein Blockiersystem, welches einer Fixierung eines Verschlußmittels, wie eines Schnürsenkels, dient, im oberen Bereich der Zunge an oder in der Verschlußmitteldurchführung unterzubringen, während davon getrennt in einer zwischen Verschlußmitteldurchführung und Träger des Schuhs angeordneten Tasche überstehendes und/oder überschüssiges Verschlußmittel, wie vorgenannte Schnürsenkel, untergebracht werden kann, so daß eine gegenseitige Beeinflussung von Blockiersystem und Verschlußmittel nicht zu befürchten ist, so daß ein ungewolltes Öffnen des Blockiersystems durch überschüssiges Verschlußmittel bei einem Verstauen desselben oder einem aus der Tasche Herausholen von Verschlußmittel nicht mehr zu befürchten ist.
- Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist die Verschlußmitteldurchführung als Schlaufe ausgebildet, durch die wenigstens ein Verschlußmittel, vorzugsweise wenigstens ein Band oder wenigstens ein Schnürsenkel, geführt ist. Diese erfindungsgemäße Schlaufe kann, je nach Bedarf, entweder als Seil- oder Bandschlaufe ausgebildet sein, wobei jedoch auch eine großflächige taschenförmige Schlaufe in den Umfang der Erfindung fällt, die beispielsweise flächig auf dem vorderen oberen Bereich der Zunge mit vorschlagsweise seitlichen Befestigungspunkten oder -nähten, Nieten oder Klebung angebracht ist.
- Des weiteren ist die Schlaufe erfindungsgemäß elastisch und gegebenenfalls für die Aufnahme und/oder Halterung eines Blockiersystems, insbesondere einer Klemmeinrichtung für das Verschlußmittel ausgebildet, wobei das Blockiersystem in einer seil- oder bandförmigen Schlaufe gehalten und fixiert sein kann, jedoch auch vollständig in einer taschenförmigen Schlaufe untergebracht werden kann. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß das Blockiersystem entweder als fester Bestandteil der taschenförmigen Schlaufe ausgebildet und in dieser fest integriert sein kann, oder alternativ in diese Tasche einschiebbar und aus dieser herausnehmbar sein kann.
- Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schlaufe eine, insbesondere schlitzförmige, Ausnehmung aufweisen kann, die zur Aufnahme, insbesondere zur formschlüssigen Aufnahme und Halterung des Blockiersystems dient. Auf diese Weise kann das Blockiersystem sicher an oder in der Schlaufe, nämlich in der dafür vorgesehen schlitzförmigen Ausnehmung der Schlaufe untergebracht werden und ist andererseits für eine Handhabung zum Spannen bzw. Schließen des Schuhs sowie zum Lösen des Verschlußmittels leicht und bequem zugänglich.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Verschlußmittelaufnahmetasche und/oder die Verschlußmitteldurchführung integral mit der Zunge ausgebildet, so daß sowohl die Verschlußmittelaufnahmetasche und/oder die Verschlußmitteldurchführung vollständig in der Zunge untergebracht sind und somit die Dicke der Zunge nicht oder nur unwesentlich vergrößern. Alternativ kann es vorgesehen sein, daß die Verschlußmitteldurchführung an einen oberen Bereich der Zunge angesetzt und mit diesem vernäht, verklebt, vernietet oder verschweißt ist. Darüber hinaus kann auch die Verschlußmittelaufnahmetasche auf eine bereits bestehende, fertige Zunge aufgenäht oder anderweitig angebracht werden oder im Zuge der Herstellung einer Zunge an diese angesetzt und mit dieser verbunden, insbesondere vernäht oder verklebt, vernietet oder verschweißt werden.
- Darüber hinaus wird die Aufgabe der Erfindung durch einen Schuh gelöst, der eine Zunge gemäß den vorgenannten Ausführungen aufweist.
- Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Verschlußmitteldurchführung sowie einer rückseitig derselben befindlichen Verschlußmittelaufnahmetasche; -
2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; -
3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; -
4 bis7 einen Schuh mit einer erfindungsgemäßen Zunge; und -
8 und9 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Zunge gemäß den4 bis7 . - In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verschlußmitteldurchführung20 , durch welche sich ein Verschlußmittel40 in Form eines schlaufenförmig geführten Schnürsenkels40 hindurch erstreckt. Die Verschlußmitteldurchführung20 ist als taschenförmige Schlaufe ausgebildet, in welcher ein Blockiersystem50 untergebracht ist, durch das sich wiederum die Schnürsenkel40 hindurch erstrecken. Des weiteren ist aus1 erkennbar, daß rückseitig der Verschlußmitteldurchführung20 eine Verschlußmittelaufnahmetasche30 angeordnet ist, in welcher überstehendes, respektive überschüssiges Verschlußmittel40 untergebracht ist. Wiederum rückseitig der Verschlußmittelaufnahmetasche30 kann eine Zunge angeordnet sein, an welche die in1 schematisch dargestellte Vorrichtung angenäht sein kann. Alternativ ist es auch möglich, die in1 dargestellte Vorrichtung unmittelbar in eine Zunge10 (in1 nicht dargestellt) zu integrieren. - Die
2 und3 zeigen jeweils eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Zunge, wobei bei den in2 und3 dargestellten Ausführungsformen die Verschlußmitteldurchführung20 jeweils als taschenförmige Schlaufe ausgebildet ist, die jeweils eine Ausnehmung60 aufweist, in welcher ein jeweiliges Blockiersystem50 formschlüssig fixiert werden kann, wenn das Verschlußmittel40 gespannt und durch das Blockiersystem50 gehalten wird. Des weiteren ist in2 dargestellt, wie sich das Verschlußmittel40 durch das Blockiersystem50 sowie durch die Verschlußmitteldurchführung20 erstreckt und dort aus einem als Buttonhole bezeichneten „Knopfloch” heraus erstreckt und als ringförmig verlaufender Schnürsenkel dargestellt ist. - In
2 ist die Ausnehmung60 , welche sich in der Verschlußmitteldurchführung20 befindet, noch nicht von dem Blockiersystem50 belegt, während in3 das Blockiersystem50 formschlüssig in der Ausnehmung60 der Verschlußmitteldurchführung20 gehalten ist. Darüber hinaus ist in3 dargestellt, wie das Verschlußmittel40 in einer rückseitig der Verschlußmitteldurchführung20 angeordneten Verschlußmittelaufnahmetasche30 untergebracht ist. Die freien Enden des Verschlußmittels40 erstrecken sich in den2 und3 sowie auch in1 in Richtung des Schnürsystems eines zugeordneten Schuhs. - Die
4 bis7 zeigen, in welcher Weise eine erfindungsgemäße Zunge10 in einem erfindungsgemäßen Schuh angeordnet ist und in welcher Weise das Verschlußmittel40 das Schnürsystem des Schuhs bildet und sich durch die Verschlußmitteldurchführung20 hindurch erstreckt. In der Verschlußmitteldurchführung20 , die gemäß den4 bis7 als taschenförmige Schlaufe ausgebildet ist, welche im hier vorliegenden Fall keine Ausnehmung60 aufweist, ist das Blockiersystem50 , durch welches sich das Verschlußmittel40 fixieren läßt, untergebracht, wobei das Blockiersystem50 von unten, d. h. von dem Schnürsystem des Schuhs kommend in die taschenförmige Schlaufe der Verschlußmitteldurchführung eingeschoben ist, wobei sich das Verschlußmittel40 oben aus der elastischen taschenförmigen Schlaufe heraus erstreckt. Diese elastische Verschlußmitteldurchführung20 ist kopfseitig der Zunge10 angeordnet und so ausgebildet, daß das Verschlußmittel40 einerseits auf einfache Weise geführt wird, während das Blockiersystem50 nach einem Spannen des Verschlußmittels40 in der Ausnehmung60 gehalten werden kann, wobei die Ausnehmung60 so dimensioniert und insbesondere so breit ist, daß sie das Blockiersystem50 aufnehmen kann, jedoch nicht so breit ist, daß eine Halterung des Blockiersystems50 nicht sicher möglich wäre. - Die Verschlußmittelaufnahmetasche
30 ist wiederum so ausgebildet, daß das Verschlußmittel40 , welches sich in Richtung Oberseite der Zunge10 aus dem Blockiersystem50 durch das vorerwähnte „Knopfloch” der Verschlußmitteldurchführung20 heraus erstreckt, einfach und sicher untergebracht werden kann, so daß ein überschüssiges Verschlußmittel, insbesondere Schnürsenkel, nicht außerhalb des Schuhs unordentlich herumhängt. -
8 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines oberen Bereichs der Zunge10 eines erfindungsgemäßen Schuhs mit einer Verschlußmitteldurchführung20 , welche taschenförmig und zur Aufnahme eines Blockiersystems50 ausgebildet ist. Die Detaildarstellung in8 zeigt einen Schuh aus einer Frontansicht, so daß sich das Verschlußmittel40 nach hinten in die Verschlußmittelaufnahmetasche30 (in8 nicht sichtbar) erstreckt. Diese Verschlußmittelaufnahmetasche30 ist in9 gut erkennbar, wobei9 darstellt, in welcher Weise das Verschlußmittel40 , welches sich aus dem „Buttonhole” heraus erstreckt, untergebracht werden kann. - Somit weist die erfindungsgemäße Zunge in vorteilhafter Weise ein Doppeltaschensystem auf, das einerseits zur Fixierung bzw. Blockierung eines Verschlußmittels, nämlich vorzugsweise eines Schnürsenkels, vorgesehen ist, der sich durch eine taschenförmige Schlaufe erstreckt und dessen Überstand sodann in einer Verschlußmittelaufnahmetasche, welche in Frontalansicht der Zunge hinter der Verschlußmitteldurchführung
20 angeordnet ist, verstaut werden kann. - An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- Zunge
- 20
- Verschlußmitteldurchführung
- 30
- Verschlußmittelaufnahmetasche
- 40
- Verschlußmittel
- 50
- Blockiersystem
- 60
- Ausnehmung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 60106816 [0002, 0002]
Claims (6)
- Zunge (
10 ) für einen Schuh, insbesondere Sportschuh, mit wenigstens einer bei Benutzung des Schuhs außenseitig in einem oberen Bereich der Zunge angeordneten Verschlußmitteldurchführung (20 ) sowie einer rückseitig der Verschlußmitteldurchführung (20 ) in Richtung eines Benutzers angeordneten Tasche, insbesondere Verschlußmittelaufnahmetasche (30 ). - Zunge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlußmitteldurchführung (
20 ) als Schlaufe ausgebildet ist, durch welche wenigstens ein Verschlußmittel (40 ), vorzugsweise wenigstens ein Band oder wenigstens ein Schnürsenkel, geführt ist. - Zunge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe elastisch und gegebenenfalls für die Aufnahme und/oder Halterung eines Blockiersystems (
50 ), insbesondere einer Klemmeinrichtung, für das Verschlussmittel (40 ), ausgebildet ist. - Zunge nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe eine, insbesondere schlitzförmige, Ausnehmung (
60 ) zur Aufnahme, insbesondere formschlüssigen Aufnahme und Halterung, des Blockiersystems (50 ) aufweist. - Zunge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlußmittelaufnahmetasche (
30 ) und/oder die Verschlußmitteldurchführung (20 ) integral mit der Zunge (10 ) ausgebildet ist. - Schuh mit einer Zunge gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
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