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Schuh, insbesondere Sicherheitsschuh Die Erfindung bezieht sich auf
einen Schun, insbes. auf einen Sicherheitsschuh, mit das Unterschenkelgelenk des
Trägers umfassendem Schaft und vorderem Schnürverschluß am Schaftschlitz, der zwei
einander zugeordnete, mit Haken und, oder Usen versehene Verschlußleisten aufweist.
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Schuhe der beschriebenen Gattung sind (in der Praxis) in verschiedenen
Ausführungsformen bekannt. Insbesondere sind solche bekannt, bei denen der Schaft
verhältnismäßig hoc'ri ausgeführt ist und im geschnürten Zustand das Unterschenkelgelenk
des Trägers fest umfaßt.
Gerade in dieser Form, zumeist zusätzlich
ausgerüstet mit Stahlkappen, finden die Schuhe der beschriebenen Gattung auch als
Sicherheitsschuhe Verwendung, wenn es darum geht, sogenannte Umknickunfälle zu vermeiden
(vergl. DIN 4845). Umknickunfälle treten insbes. im Eisenbahnbetrieb, aber auch
in Stelnbrüchen, bei der Manipulation und bei der Montage von Stahltrügern und dergleichen
auf. Z. B. sind 50 9 aller Unfälle im EisenDahnbetrieb Umknickunfälle. Bei all diesen
Arbeiten besteht stets auch die Gefahr, daß der Fuß eines Arbeiters (z. B. in einer
umgesprungenen Weicne, unter einem Stein) eingeklemmt oder eingequetscht wird. Hier
wäre es zur Meidung von Ausweitungen des Unfalles erforderlich, daß sich der Aroeiter
von dem eingeklemmten Schuh augenblicklich befreien kann oder von diesem augenblicklich
befreit werden kann. Gerade das erlauben die Schuhe der eingangs beschriebenen Gattung,
auch in der Ausführungsform als Arbeitsschutzschuhe, nicht. Es muß vielmehr der
Schnürverschluß umständlich geöffnet werden. Das stört auch in anderen Bereichen
der Technik, wo Sicherheitsschuhe getragen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schun der eingangs
beschriebenen Gattung so weiter auszubilden, dab er zwei an sich widersprüchliche
Forderungen erfüllt. Einerseits soll er, im gesennürten Zustand, das Unterschenkelgelenk
des Trägers fest umfassen, um Umknickunfälle zu vermeiden, andererseits soll sich
der Träger von dem Schuh augenblicklich befreien können oder von diesem befreit
werden können, z. B. wenn der Fuß mit dem Schuh eingeklemmt ist, - und zwar onne
Öffnen des Schnürverschlusses.
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Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbes. einen Sicnerheitsschuh,
mit das Unterschenkelgelenk des Trägers um3assenden Schaft und vorderem Schnürverschluß
am Schaftschlitz, der zwei einander zugeordnete, mit Haken und, oder Ösen versehene
Verschlußleisten
aufweist. Die Erfindung besteht darin, daß zumindest
eine der Verschlußleisten mittels Aufreißverindung an den Schaft lösbar angeschlossen
ist. - Für die Gestaltung der Aufreißverbindung bestehen verschiedene Möglichkeiten.
So kann mit Verschlußeinrichtungen bzw. Verbindungseinrichtungen gearbeitet werden,
die ähnlich aufgebaut sind wie bei Sicherheitsgurten üblich. Einfacher und gleichsam
schuhkonformer ist jedoch eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Aufreißverbindung aus einerseits an der lösbaren Verschlußleiste, andererseits
an dem Schaft befestigten, einander scharnierartig zugeordneten Schlaufen besteht
und daß in die Schlaufen eine mit Betätigungshandgriff (z. B. Ring) versehene Verbindungsseele
herausziehbar eingeführt ist. Um nichtsdestoweniger einwandfreien und bequemen Sitz
des erfindungsgemäßen Schuhes zu gewährleisten, empfiehlt es sich fernerhin, die
Anordnung so zu treffen, daß die Schlaufen des Schaftes mit einem Abstandsrand,
d.
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h. mit Abstand vom vorderen Schaftschlitz, auf den Schaft aufgesetzt
sind und daß die zugeordnete Verschlußleiste im geschlossenen Zustand des Schuhes
bzw. Schaftes auf dem Abstandsrand aufliegt. Die Verbindungsseele kann eine Litze
aus Metalldrähten oder Kunststoffdrähten sein, man kann aber auch die Verbindungsseele
als Verbindungsstift mit Schutzumhüllung ausführen. Um einen bequemen Sitz des angezogenen
Schuhes sicherzustellen, empfiehlt es sich stets, die Verbindungsseele in Grenzen
elastisch biegbar zu gestalten. Die lösbare Verschlußleiste wird bei einem erfindung.e*-emsßen
Schuh so lang ausmefünrt, wie es erforderlich ist, um sicherzustellen, daß nach
Aufreißen der Aufreißverbindung der Fuß des Trägers ohne weiteres aus dem Schuh
herausgezogen werden kann. Im allgemeinen ist es ausreicnend, daß die lösbare Verschlußleiste
sich lediglich über ein Teilstijnk der Länge des Schnürverschlusses> im oberen
Bereich des Schaftes, erstreckt und durch ein mit dem Schaft fest verbundenes Teilstück
des
Schnürverschlusses nach unten hin ergänzt ist.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß der erfindungsgemäße
Schuh zwei widersprechende Funktionen aus dem Sicherheitsbereich integriert und
zwei widersprechende Forderungen erfüllt.
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Er funktioniert nach wie vor als Sicherheitsschuh, der die Umknickgefahr
beseitigt, weil das Unterschenkelgelenk des Trägers im geschnürten Zustand des Schuhes
vom Schaft eng umschlossen ist. Nichtsdestoweniger kann der Träger des Schuhes sich
von dem Schuh augenblicklich befreien, in dem er die Aufreißverbindung aufreißt,
wenn der Schuh eingeklemmt sein sollte. Das kann ohne weiters auch von Personen
geschehen, die bei einem Unfall Hilfe leisten. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache,
daß die Verbindungsseele, bei geeigneter Anordnung der Ösen am Schaft, als aussteifendes
Bauteil auch dazu beitragen kann, die Umknickgefahr zu reduzieren. Das ist insbes.
dann der Fall, wenn die Verbindungsseele als Verbindungsstift ausgeführt und entsprechend
ausgelegt ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 perspektivisch einen-erfindungsgemäßen Schuh, Fig. 2 den Gegenstand nach
Fig. 1 bei teilweise aufgerissener Aufreißverbindung, Fig. 3 den Gegenstand nach
Fig. 1 bei aufgerissener Aufreißverbindung.
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Der in den Figuren dargestellte Schuh ist ein Sicherheitsschuh.
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Er ist ausgerüstet mit einem das Unterschenkelgelenk des Trägers umfassenden
Schaft 1 und vorderem Schnürverschluß 2, 3, 4 am Schaftschlitz. Dieser Schnürverschluß
2, 3, 4 besitzt zwei einander zugeordnete, mit Haken undjoder Ösen 3 versehene Verschlußleisten
und das Schnürband 4. Im Ausführungsbeispiel ist eine der Verschlußleisten 2 mittels
Aurreißverbindung 5, 6, 7 an den Schaft 1 lösbar angeschlossen. Es könnten auch
beide Verschlußleisten 2 in dieser Form mit dem Schaft 1 verbunden sein.
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Die Aufreißverbindung besteht aus einerseits an der lösbaren Verschlußleiste
2, andererseits an dem Schaft 1 befestigten, einander scharnierartig zugeordneten
Schlaufen 5. In die Schlaufen 5 ist eine mit Betätigungshandgriff 7 versehene Verbindungsseele
6 eingeführt. Der Betätigungshandgriff 7 ist ein Ring, der groß genug ist, um einen
oder mehrere Finger aufzunehmen.
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Insbesondere aus der Fig. 3 erkennt man, daß die Schlaufen 5 des Schaftes
1 mit einem Abstandsrand 8, d. h. mit Abstand vom vorderen Schaftschlitz, auf den
Schaft 1 aufgesetzt sind, so daß die zugeordnete Verschlußleiste 2 im geschlossenen
Zustand des Schuhes bzw. Schaftes 1 auf diesem Abstandsrand aufliegt. Das ist in
Fig. 1 dargestellt. Unter dem Schaftschlitz befindet sich wie üblich eine Zunge
oder Lasche 9. Die Verbindungsseele 6 ist im Ausführungsbeispiel ein Verbindungsstift
mit Schutzumhüllung 10 und mehr oder weniger elastisch eingestellt. Die lösbare
Verschlußleiste.2 könnte sich über die gesamte Länge des Schnürverschlusses 2, 3,
4 erstrecken. Im allgemeinen ist jedoch die dargestellt Ausführungsform ausreichend,
bei der die lösbare Verschlußleiste 2 sich lediglich über ein Teilstück der Länge
des Schnürverschlusses 2, 3, 4 im oberen Bereich des Schaftes 1 erstreckt und durch
ein mit dem Schaft 1 fest verbundenes Teilstück des Schnürverschlusses nach unten
hin ergänzt ist.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 3 ergibt sich
zunächst, daß der dargestellte Schuh im geschnürten Zustand des Schnürverschlusses
2, 3, 4 das Unterschenkelgelenk des Trägers eng umschließt, so daß die Umknickgefahr
reduziert oder beseitigt ist. Aus den Fig. 2 und 3 wird deutlich, daß nichtsdestoweniger,
und ohne daß es eines Öffnens des Schnürverschlusses 2, 3, 4 bedarf, der Träger
des Schuhes sich von dem Schuh augenblicklich befreien kann oder von diesem augenblicklich
befreit werden kann, in dem die Aufreißverbindung 5> 6, 7 geöffnet wird, im Ausführungsbeispiel
also die Verbindungsseele 6 am Handgriff 7 aus den Schlaufen 5 herausgerissen wird.