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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Instandsetzung und Prüfung von Dichtheit von aus stirnseitig aneinandergrenzenden, gegeneinander abgedichteten Rinnenelementen bestehenden, dem Ableiten von Flüssigkeiten von oberflächenversiegelten Flächen dienenden Schlitzrinnen, insbesondere zur Erneuerung beschädigter Dichtungen.
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Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens und eine Vorrichtung zur jederzeitigen Prüfung der neu eingebauten Dichtung.
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Derartige Schlitzrinnen kommen insbesondere dort zum Einsatz, wo einerseits größere Beton- oder Asphaltflächen entwässert werden müssen und andererseits bei der Entwässerung Fremdstoffe dem abzuführenden Wasser beigemengt sind, die aus Umweltschutzgründen nicht ins Erdreich und damit letztlich ins Grundwasser gelangen dürfen. Derartige Flächen finden sich insbesondere bei größeren Industrieanlagen oder auch an Flughäfen. Bei letzteren kommt erschwerend hinzu; dass an den Schlitzrinnen keine Teile montiert sein dürfen, die sich im Flugbetrieb durch Vibrationen beim Überfahren lösen könnten.
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Bei derartigen Schlitzrinnen zeigt sich, dass die zwischen den Rinnenelementen angeordneten, der gegenseitigen Abdichtung dienenden Dichtungen einerseits aus Alterungsgründen, andererseits unter dem Einfluss von Schadstoffen oder Chemikalien ihre Dichtwirkung verlieren und somit instandgesetzt werden müssen. Üblicherweise sind diese Rinnenelemente mit Muffen versehen, wodurch ein Austausch der Dichtungen erschwert oder sogar unmöglich ist, da die einzelnen Rinnenelemente für das Auswechseln der Dichtungen nicht ausgebaut werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, wodurch ein Austausch der Dichtungen möglich wird, ohne hierfür die Rinnenelemente ausbauen oder in diese Öffnungen einer solchen Größe einbringen zu müssen, dass diese später nur durch Abdeckelemente geschlossen werden können, die beispielsweise im Flughafenbetrieb unerwünscht oder nicht zulässig sind.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass zunächst im Bereich der zwischen zwei Rinnenelementen gebildeten Dehnungsfuge in dem einen der beiden Rinnenelemente muffenseitig ein zur Stirnfläche hin offener, U-förmiger Einschnitt eingebracht wird, der eine Wartungsöffnung bildet, worauf das von dem Einschnitt angefallene Material sowie das zu ersetzende Dichtungsmaterial entfernt wird, dass sodann an dem anderen der beiden Rinnenelemente ein taschenförmiger, die Dehnungsfuge verbreiternder und eine Fugenkammer bildender Einschnitt erfolgt, und dass schließlich eine neue Profildichtung eingebracht und bedarfsweise die Wartungsöffnung durch eine Abdeckung geschlossen wird.
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Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im Wesentlichen darin, dass durch den zunächst einzubringenden U-förmigen Einschnitt ein Zugang im Bereich der Dichtung geschaffen wird, wodurch diese nicht nur entfernt werden kann, sondern darüber hinaus Zugang für ein Werkzeug geschaffen wird, das anschließend den Einschnitt zur Bildung einer Fugenkammer vornehmen kann, die dann den Raum für eine neu anzubringende Dichtung schafft. Die Wartungsöffnung kann dabei so klein gehalten werden, dass sie nach erfolgter Instandsetzung der Dichtung nicht zwingend geschlossen werden muss. Gleichwohl besteht die Möglichkeit, diese Wartungsöffnung durch geeignetes Material – etwa durch Mörtel oder dergleichen – zu füllen oder mit einer Abdeckung zu schließen. Unabhängig davon kann die Wartungsöffnung auch für spätere Prüfungen und Begutachtungen insbesondere der Dichtungen herangezogen werden. Die Prüfung erfolgt mit einem speziell gefertigten Rohrdichtkissen, welches durch die Wartungsöffnung eingeführt wird, das über ein an der Oberseite angebrachtes Ventil aufgeblasen wird und zur Rinne der Stoßfuge hin abdichtet. Der Hohlraum (Fugen- bzw. Prüfkammer) zwischen Rohrdichtkissen und neu eingebauter Dichtung wird mit Wasser befüllt. Somit kann mittels eines von oben in den Hohlraum eingeführten Pegelsensors der Wasserdruck gemessen und auf Dichtheit geprüft werden.
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In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung wird zweckmäßigerweise vor Anfertigung des die Wartungsöffnung bildenden U-förmigen Einschnitts in den späteren Ecken je eine Bohrung eingebracht. Hierdurch wird ein Ausbrechen des Betons verhindert.
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Für die Durchführung der Montage der Dichtung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Profildichtung mittels eines Kunststoffkeils an der Sohle der Schlitzrinne eingebracht wird. Im Weiteren empfiehlt es sich dann, dass die Montage der Profildichtung im Bereich der Rundung der Fugenkammer bis zur Oberkante hin durch ein Spreizwerkzeug erfolgt. Als Dichtung und Vorrichtung zur Montage der Dichtung kann auch eine Anordnung zur Anwendung kommen, wie sie aus der
DE 9018120 U1 bekannt ist. Ebenfalls kann hierfür eine aufblasbare Dichtung verwendet werden.
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Um zu verhindern, dass bei späteren Befahrungen der Rinne mit Spülgeräten oder TV-Untersuchungskameras diese in dem jetzt offenen Muffenspalt nicht steckenbleiben können, sieht die Erfindung vor, dass im Sohlbereich der Rinne eine Styrodurhalbschale mittels eines Silikonklebers oder dergleichen oberhalb der Profildichtung befestigt wird. Um darüber hinaus hierdurch gleichwohl bestehen bleibende Unebenheiten zu beseitigen, kann die trapezförmige Nut der verbliebenen Muffe auch mit Mörtel aufgefüllt und bündig mit der Sohle geglättet werden. Statt dieser beschriebenen Maßnahmen kann auch ein Hartplastikteil oder dergleichen als Halbschalenformteil oder geschlossenes Formteil Anwendung finden, das zusätzlich am Boden verdübelt werden kann. Hierbei ist auch die Anbringung eines Glattstrichs denkbar.
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In vorrichtungsmäßiger Hinsicht wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch eine Anordnung mit einer Trennscheibe sowie einem Antriebsmotor für die Trennscheibe, wobei die Wellen des Abtriebsmotors und der Trennscheibe achsparallel, aber gegeneinander versetzt angeordnet und über ein Antriebsmittel miteinander verbunden sind.
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Dies hat den Vorteil, dass die Trennscheibe in axialer Richtung sehr flach baut, da das Antriebsmittel in unmittelbarer Nähe der Trennscheibe verlaufen kann, während der Antriebsmotor sich außerhalb des Radius der Trennscheibe befindet. Beim Einfahren der Trennscheibe in die Dehnungsfuge bietet die zuvor eingebrachte Wartungsöffnung Platz für das Antriebsmittel der Trennscheibe. Vorteilhaft ist hierbei weiter, dass die derart aufgebaute Säge keinen Überschnitt in den Randbereich macht.
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Dieses Antriebsmittel kann in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung von einem Zahnriemen, einer Kette oder dergleichen gebildet sein. Um den Antriebsmotor und die Trennscheibe zu einem kompakten Arbeitsgerät zusammen zu fassen, ist der Antriebsmotor auf einem Schlitten angeordnet, der mit einem Auslegerarm versehen ist, der die Trennscheibe trägt. Dieser Auslegerarm kann, um den kompakten Aufbau zu wahren, innerhalb des umlaufenden Antriebsmittels angeordnet sein.
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Der den Antriebsmotor tragende Schlitten kann vorteilhafterweise an einem Werkzeugrahmen verschiebbar geführt sein, wobei der Auslegerarm sowie die Trennscheibe außerhalb des Werkzeugrahmens angeordnet sind und die Trennscheibe über die Grundplatte des Werkzeugrahmens verfahrbar ist. Damit ist ein einfaches und gefahrloses Arbeiten möglich, da der Werkzeugrahmen auf der zu bearbeitenden Schlitzrinne aufgesetzt werden kann, wobei sich der Schlitten zunächst in seiner oberen Position befindet. Wird der Schlitten nunmehr nach unten gefahren, so taucht die Trennscheibe in die Dehnungsfuge ein und schafft die taschenförmige Fugenkammer zur Aufnahme der neuen Dichtung.
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Im Einzelnen ist der Schlitten vorteilhafterweise von zwei parallel zueinander angeordneten und über Distanzstücke miteinander verbundenen Lagerplatten gebildet, zwischen denen der Antriebsmotor angeordnet ist.
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Der Werkzeugrahmen kann in besonders einfacher Ausgestaltung quaderförmig aus Profilstäben aufgebaut sein, wobei der Schlitten über an den Profilstäben ablaufenden Rollen am Werkzeugrahmen geführt ist.
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Zur weiteren Arbeitsvereinfachung kann der Schlitten über Zugmittel mit dem Werkzeugrahmen verbunden sein, wobei die Zugmittel mittels eines Antriebs verstellbar sind. Dieser Antrieb kann in einfachster Gestaltung von Hand bedienbar sein; grundsätzlich besteht jedoch auch hier die Möglichkeit eines motorischen Antriebs.
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Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
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1 zwei in einer Trennfuge aneinanderstoßende Schlitzelemente einer Schlitzrinne, in perspektivischer Ansicht sowie im Längs- und Querschnitt,
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2 den Gegenstand nach 1, jedoch mit Wartungsöffnung zur Vorbereitung für die Aufnahme einer neuen Dichtung,
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3 den Gegenstand nach 2, jedoch mit eingebrachter Fugenkammer und neuer Dichtung,
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4 eine Vorrichtung zur Vorbereitung der Dehnungsfuge für die Aufnahme einer neuen Dichtung,
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5 den Gegenstand nach 3, jedoch mit einem Rohrdichtkissen zur Prüfung der neuen Dichtung mittels eingefülltem Wasser.
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Die 1 bis 3 der Zeichnung zeigen zwei stirnseitig aneinandergrenzende, überlicherweise gegeneinander abgedichtete Rinnenelemente 1, die Teil einer Schlitzrinne sind. Derartige Schitzrinnen dienen dazu, von oberflächenversiegelten Flächen insbesondere Regenwasser abzuleiten, wobei dieses Regenwasser durch Schadstoffe oder Chemikalien verschmutzt sein kann. Die Rinnenelemente 1 können dabei sehr unterschiedlich aufgebaut sein, insbesondere mit durchgehenden oder auch nur unterbrochenen Schlitzen 2 versehen sein. Entscheidend ist, dass die einzelnen Rinnenelemente 1 gegeneinander sorgfältig abgedichtet sind, damit die dem abzuführenden Regenwasser beigemengten Verunreinigungen nicht ins Erdreich und damit ins Grundwasser eindringen können.
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Es ist daher notwendig, durch Alterung oder unter dem Einfluss der Verunreinigungen und Chemikalien beschädigte Abdichtungen 5 durch neue zu ersetzen.
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Hierzu wird zunächst im Bereich der zwischen zwei Rinnenelementen 1 gebildeten Dehnungsfuge 3 in dem einen der beiden Rinnenelemente 1 muffenseitig ein zur Stirnfläche hin offener, U-förmiger Einschnitt 4 eingebracht. Dieser Einschnitt 4 bildet eine Wartungsöffnung, über die zunächst das von dem Einschnitt 4 angefallene Material sowie das zu ersetzende Dichtungsmaterial entfernt werden kann.
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Anschließend wird an dem anderen der beiden Rinnenelemente 1 ein taschenförimger, die Dehnungsfuge verbreiternder und eine Fugenkammer 6 bildender Einschnitt vorgenommen. Schließlich wird in diese Fugenkammer 6 eine neue Profildichtung 5 eingebracht und bedarfsweise die Wartungsöffnung durch eine Abdeckung geschlossen.
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Um hierbei ein Ausbrechen des Betons zu verhindern, kann vor der Anfertigung des die Wartungsöffnung bildenden U-förmigen Einschnitts 4 in den späteren Ecken je eine Bohrung eingebracht werden.
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Die Profildichtung 5 wird dann mittels eines Kunststoffkeils zunächst an der Sohle der Schlitzrinne eingebracht. Anschließend erfolgt die weitere Montage der Profildichtung 5 im Bereich der Rundung der Fugenkammer 6 sowie bis hinauf zur Oberkante durch ein Spreizwerkzeug, so dass anschließend die Rinne wieder frei durchgängig ist.
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Im Sohlbereich der Rinne kann danach eine Styrodurhalbschale 7 mittels eines Silikonklebers oder dergleichen oberhalb der Profildichtung 5 befestigt werden, um sicher zu stellen, dass bei späteren Befahrungen der Rinne durch Spülgeräte oder TV-Untersuchungskameras diese nicht im offenen Muffenspalt steckenbleiben können. Dies kann alternativ oder ergänzend auch dadurch erfolgen, dass die trapezförmige Nut der verbliebenen Muffe mit Mörtel 8 aufgefüllt und bündig mit der Sohle geglättet wird. Auch kann ein Hartplastikteil oder dergleichen als Halbschalenteil oder geschlossenes Formteil zur Anwendung kommen.
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Um den Einschnitt zur Bildung der Fugenkammer 6 vorzunehmen, ist eine Vorrichtung gemäß 4 vorgesehen, die einerseits eine Trennscheibe 9 und andererseits einen Antriebsmotor 10 für die Trennscheibe 9 aufweist. Die beiden Wellen des Antriebsmotors 10 und der Trennscheibe 9 sind zwar achsparallel, aber gegeneinander versetzt angeordnet und über ein Antriebsmittel 11 miteinander verbunden. Dieses Antriebsmittel 11 ist im Ausführungsbeispiel von einer Kette gebildet; ebenso kann jedoch auch ein Zahnriemen oder dergleichen verwender werden, solange sichergestellt ist, dass die hier geforderten Kräfte zuverlässig übertragen werden.
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Wie sich weiter aus der 4 ergibt, ist der Antriebsmotor 10 auf einem Schlitten 12 angeordnet, der mit einem Auslegerarm 13 versehen ist, an dessen freiem Ende die Trennscheibe 9 angeordnet ist. Durch diesen Aufbau baut die Trennscheibe 9 in axialer Richtung sehr kurz, so dass diese problemlos unter Ausnutzung der Wartungsöffnung in die Dehnungsfuge 3 zwischen zwei Rinnenelemente 1 eingefahren werden kann.
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Der Schlitten 12 ist an einem Werkzeugrahmen 14 verschiebbar geführt, wobei der Auslegerarm 13 sowie die Trennscheibe 9 außerhalb des Werkzeugrahmens 14 angeordnet sind. Die Trennscheibe 9 ist damit nach unten bis über die Grundplatte des Werkzeugrahmens 14 verfahrbar.
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Der Schlitten 12 ist dabei von zwei parallel zueinander angeordneten und über Distanzstücke miteinander verbundenen Lagerplatten gebildet, zwischen denen der Antriebsmotor 10 angeordnet ist bzw. an diesem befestigt ist. Der Werkzeugrahmen 14 ist, wie sich ebenfalls der 4 entnehmen lässt, quaderförmig aus Profilstäben aufgebaut, wobei der Schlitten 12 über an den Profilstäben ablaufende Rollen 15 am Werkzeugrahmen 14 geführt ist.
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Um den Schlitten 12 einfach bewegen zu können, ist dieser über Zugmittel 16 mit dem Werkzeugrahmen 14 verbunden, wobei die Zugmittel 16 mittels eines Antriebes 17 verstellbar sind. Als Zugmittel 16 kommen auch hier wieder Ketten oder Zahnriemen in Betracht.
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Für die Dichtheitsprüfung nach Einbau der neu eingesetzten Dichtung wird ein speziell angefertigtes Rohrdichtkissen 18 durch die Wartungsöffnung 4 in die Schlitzrinne eingeführt und aufgeblasen. Der Hohlraum 6 (Fugen- bzw. Prüfkammer) zwischen Rohrdichtkissen 18 mit oben angebrauchtem Ventil 19 und neuer Dichtung 5 wird mit Wasser befüllt und mittels eines Pegelsensors kann die Dichtung geprüft werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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