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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz, welche verschwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angelenkt ist.
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Fahrzeugsitze mit einer gegenüber dem Sitzteil verschwenkbaren Rückenlehne sind in vielfältiger Weise bekannt, insbesondere ist eine Vielzahl von Fahrzeugen mit Rücksitzen ausgerüstet, bei denen die Rückenlehne gegenüber der Rücksitzbank verschwenkbar ist, um das Kofferraumvolumen zu vergrößern. Dabei sind häufig zwei, vorzugsweise asymmetrisch geteilte Rückenlehnen vorgesehen.
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Um einerseits den Komfort zu erhöhen und andererseits das Umlegen der Rückenlehne, vor allem bei schwerer Zugänglichkeit derselben, zu erleichtern, sind bereits gattungsgemäße Fahrzeugsitze bekannt, bei denen im Bereich der Schwenkachse der Rückenlehne wenigstens ein Federelement vorgesehen ist, welches nach Entriegelung der Rückenlehne die Rückenlehne selbsttätig beziehungsweise automatisch nach vorne in Richtung zum Sitzteil verschwenkt. Bei einer asymmetrisch geteilten Rücksitzbank ist beim größeren Rückenlehnenteil als Federelement eine spezielle Drehstabfeder vorgesehen, die aufwändig in der Herstellung ist und in nachteiliger Weise einen großen Raumbedarf benötigt. Beim kleineren Rückenlehnenteil ist bei dem bekannten Fahrzeugsitz als Federelement eine Flachspiralfeder vorgesehen, die zur Erfüllung ihrer Funktion, das heißt zur Aufbringung eines ausreichend großen Drehmomentes, einen relativ großen Durchmesser und damit ebenfalls einen großen Raumbedarf benötigt. Nachteilig bei dieser bekannten Rücksitzbank ist somit der in der Rückenlehne benötigte relativ große Raumbedarf für die Federelemente. Außerdem wird der innere Aufbau der Rücksitzlehne durch die notwendige Integration eines oder mehrerer Federelementes relativ kompliziert. Aufgrund der Platzprobleme kann es sein, dass die Polsterungsschicht über dem Federelement relativ dünn ausfällt, so dass nicht auszuschließen ist, dass der Rücksitzpassagier unter ungünstigen Umständen das Federelement durch die Polsterung spüren kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Lösung zu schaffen, mit welcher die notwendigen Mittel zur Verschwenkung der wenigstens einen Rückenlehne raumsparend angeordnet sind, wobei in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein universeller Einsatz für sich unterscheidende Rückenlehnen gewährleistet sein soll.
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Die Aufgabe wird durch eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz gelöst, die verschwenkbar an einer Fahrzeugkarosserie angelenkt ist, wobei die Rückenlehne in wenigstens einer im Wesentlichen vertikalen Lage an der Fahrzeugkarosserie oder einem Fahrzeuginnenausstattungsteil verriegelbar ist. Dabei umfasst die Rückenlehne ein Halteelement, welches in einer Einbauposition der Rückenlehne in ein karosserieseitiges Rückenlehnenlager eingreift, wobei dem Halteelement in dem karosserieseitigen Rückenlehnenlager entweder ein Riegel oder ein Federelement zur Fixierung und Sicherung der Rückenlehne in dem karosserieseitigen Rückenlehnenlager zugeordnet ist.
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In einer ersten komfortableren Ausführungsform ist dem Halteelement das Federelement zugeordnet, welches als sogenannte rohbauseitige Lehnenklappfeder in das karosserieseitige Rückenlehnenlager einführbar ist, um die Rückenlehne im Rückenlehnenlager zu fixieren und zu sichern, wobei das Federelement im Rückenlehnenlager derart angeordnet ist, dass die Rückenlehne nach einer Entriegelung durch eine durch das Federelement als Kraftspeicher zu Verfügung stehende Vorspannung federunterstützt auf ein Sitzteil des Fahrzeugsitzes verschwenkt.
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Bevorzugt ist das Halteelement ein Bolzen, der an der Hinterseite der Rückenlehne angeordnet ist, wobei das Federelement auf dem Bolzen verdrehsicher angeordnet ist.
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Das Federelement weist in bevorzugter Ausgestaltung ein hakenartiges Ende in einer Omega-Form auf, welche eine erste und eine zweite Stufe aufweist, die sich in Einbauposition der Rückenlehne unter einer ersten und zweiten Abkantung des Rückenlehnenlagers festlegen lassen. Dadurch kann die Rückenlehne über das Halteelement und das darauf angeordnete Federelement in nicht vorgespannter nach vorne geklappter Montageposition und in nach hinten geklappter vorgespannter im Wesentlichen vertikaler Einbauposition im Rückenlehnenlager fixiert und federunterstützt verschwenkbar gesichert werden.
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In einer zweiten einfacheren Ausführungsform ist dem Halteelement kein Federelement, sondern ein Riegel zugeordnet, der das als Bolzen ausgeführte Halteelement in dem Rückenlehnenlager sichert und fixiert ohne das nach einer Entriegelung der Rückenlehne ein Kraftspeicher zur Verfügung steht.
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Durch die Ausführung der Rückenlehne nach der ersten oder zweiten Ausführungsform ist erfindungsgemäß die Anordnung einer Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz möglich, welche verschwenkbar an einer Fahrzeugkarosserie angelenkt ist, und die in wenigstens einer im Wesentlichen vertikalen Lage an der Fahrzeugkarosserie oder einem Fahrzeuginnenausstattungsteil verriegelbar ist und über ein Halteelement in das karosserieseitige Rückenlehnenlager eingreift, wobei das Halteelement in dem karosserieseitigen Rückenlehnenlager entweder durch wenigstens ein Federelement oder durch wenigstens einen Riegel eine Fixierung und Sicherung der Rückenlehne im Rückenlehnenlager ermöglicht.
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Bevorzugt wird bei der Anordnung in der ersten Ausführungsform das auf dem Halteelement sitzende Federelement der Rückenlehne in einer nach vorne verschwenkten Position der Rückenlehne in das Rückenlehnenlager eingeführt, wobei eine erste und eine zweite Stufe eines hakenartigen Endes des Federelementes unter eine erste und zweite Abkantung des Rückenlehnenlagers festgelegt wird, um die Rückenlehne im karosserieseitigen Rückenlehnenlager zu fixieren und zu sichern, wonach die Rückenlehne in eine im Wesentlichen vertikale Einbauposition nach hinten geschwenkt und verriegelt wird, wobei durch das Schwenken der Rückenlehne nach hinten das Federelement im Rückenlehnenlager gespannt wird, wodurch das Federelement nach einer Entriegelung als Kraftspeicher zum Vorklappen der Rückenlehne zur Verfügung steht.
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Bevorzugt ist es bei der Anordnung der Rückenlehne in der zweiten Ausführungsform möglich, dass das Halteelement der Rückenlehne in einer vorgebbaren Position der Rückenlehne in das karosserieseitige Rückenlehnenlager einführbar ist, wonach in das karosserieseitige Rückenlehnenlager der Riegel einschiebbar ist, wodurch die Rückenlehne im Rückenlehnenlager fixiert und gesichert ist.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1A eine perspektivische Ansicht einer karosserieseitig angelenkten Rückenlehne in einer ersten Ausführungsform mit einem im karosserieseitigen Rückenlehnenlager angeordneten Federelement;
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1B eine Draufsicht auf das karosserieseitige Rückenlehnenlager und das die Verbindung zur Rückenlehne herstellende Halteelement nach 1A;
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1C eine perspektivische Explosionsdarstellung der Komponenten nach 1B;
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2A eine perspektivische Ansicht einer karosserieseitig angelenkten Rückenlehne in einer zweiten Ausführungsform mit einem im karosserieseitigen Rückenlehnenlager angeordneten Riegel;
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2B eine Draufsicht auf das karosserieseitige Rückenlehnenlager und das die Verbindung zur Rückenlehne herstellende Halteelement nach 2A und
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2C eine perspektivische Explosionsdarstellung der Komponenten nach 2B.
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1A zeigt eine perspektivische Ansicht einer karosserieseitig angelenkten Rückenlehne 10, insbesondere einer Hintersitzlehne, in einer ersten Ausführungsform mit einem in einem karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 angeordneten Federelement 16-4.
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Üblicherweise ist das Rückenlehnenlager 18 der Hintersitzlehne 10 durch beziehungsweise in einem Blechbauteil ausgebildet, das an das hintere Radhaus des Fahrzeugs angeschweißt ist.
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Das als Kippfeder ausgelegte Federelement 16-4 für das Vorklappen der Hintersitzlehne 10 dient dazu, das Vorklappen der Hintersitzlehne 10 zu erleichtern. Wird die Verriegelung, die meist am oberen Rückenlehnenende der Hintersitzlehne 10 angeordnet ist, gelöst, so kippt die Hintersitzlehne 10 durch die Federvorspannung, wie in 1A gezeigt, nach vorne. Das Federelement 16-4 bewirkt das teilweise oder vollständige Umklappen der Rückenlehne 10 auf das nicht näher dargestellte Sitzteil.
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Ohne Federvorspannung würde der Klappvorgang nur erschwert möglich sein, wobei dann meist in Abhängigkeit des Gewichtes der Hintersitzlehne 10 zwei Hände benötigt werden. Mit Federvorspannung kann der Klappvorgang mit nur einer Hand durchgeführt werden, wobei es sich um eine komplette ungeteilte Hintersitzlehne 10 oder um einen umzuklappenden Teil einer beispielsweise 1/3 zu 2/3 geteilten Hintersitzlehne 10 handelt.
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Bei einer ungeteilten Hintersitzlehne 10 wird die Kippfeder 16-4 entweder nur einseitig oder auch beidseitig der Hintersitzlehne 10 im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 angeordnet.
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In den Fällen bei denen die Hintersitzlehne 10 vertikal 1/3 zu 2/3 oder ½ zu ½ geteilt ausgeführt ist, wird jeweils karosserieseitig eine Kippfeder 16-4 im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 angeordnet.
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Es ist bei geteilten Hintersitzlehnen 10 ferner möglich, eine mittlere karosserieseitige Lagerstelle zwischen den separat umklappbaren Teilen der Hintersitzlehne 10 auszuführen, wobei in dieser mittleren Lagerstelle je umklappbaren Teil eine weitere Kippfeder angeordnet ist, die in analoger Ausführung zu dem an Außenseite der Hintersitzlehne 10 in der Karosserie angeordneten Rückenlehnenlager 18 angeordnet und ausgebildet ist.
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Das ein Vorwärtskippen der Rückenlehne 10 bewirkende Federelement 16-4 ist bevorzugt im karosserieseitigen Rückenlehnelager 18 angeordnet und wird gemeinsam mit der Hintersitzlehne 10 in das Rückenlehnenlager 18 eingeführt.
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Die Hintersitzlehne 10 weist im Ausführungsbeispiel an ihrer Hinterseite eine Bolzenhalterung 12 auf. Ein Bolzen 16 dient in dem karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 als Halte- und Lagerelement der Hintersitzlehne 10. Die Bolzenhalterung 12 sorgt dafür, dass der Bolzen 16 an der Hinterseite gelagert ist und sich bei einer Schwenkbewegung der Hintersitzlehne 10 nach vorn beziehungsweise hinten mitbewegt. Dazu ist der Bolzen 16 in beziehungsweise an der Bolzenhalterung 12 in geeigneter Weise befestigt. Die Bolzenhalterung 12 ihrerseits ist fest mit der Rückseite der Rückenlehne 10 verbunden.
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Im Ausführungsbeispiel ist ferner ein Bolzenbeschlag 14 angeordnet, der den Bolzen 16 über eine Öffnung umgreift, um eine exakte gerade Führung beim Schwenken der Hintersitzlehne 10 gegenüber der Karosserie des Fahrzeuges zu gewährleisten.
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Bolzenhalterung 12 und Bolzenbeschlag 14 können als ein Bauteil, welches beide Funktionen übernimmt, ausgeführt werden
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Der Bolzen 16 lagert andererseits die Hintersitzlehne 10 in ihrer Einbauposition im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18, wozu er in eine Aufnahme 18A des Rückenlehnelagers 18 eingeführt wird.
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Die als Federelement 16-4 vorgesehene Kippfeder und die weiteren Komponenten mittels denen die Hintersitzlehne 10 im Rückenlehnenlager 18 gelagert wird, sind komplett auf dem an der Hintersitzlehne 10 angebrachten Bolzen 16 angeordnet, wobei die Komponenten durch den Werker bei der Montage leicht nacheinander auf den Bolzen 16 „aufgefädelt” werden können.
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Das Dreh- beziehungsweise Schwenklager der Hintersitzlehne 10 im Rückenlehnenlager 18 wird dabei durch eine erste Buchse 16-2, insbesondere eine reibungsarme Kunststoffbuchse gebildet. Der Bolzen 16 und alle zuvor aufgefädelten Teile werden bei der Montage der Hintersitzlehne 10 von oben in eine U-förmige Aufnahme 18A des Rückenlehnenlagers 18, welches zumeist als Blechteil ausgeführt ist, eingeführt. Dabei wird der Bolzen 16 von oben (z-Richtung) in Montagerichtung M in einen seitlichen Schlitz 18B der Aufnahme 18A eingeführt, so dass die erste Buchse 16-2 am unteren Ende des Schlitzes 18B zur Auflage kommt. Der Schlitz 18 bildet dabei einen – beispielsweise umgebördelten – Kragen, der eine vergrößerte Auflagefläche für die erste Buchse 16-2 bildet. Die erste Buchse 16-2 ist dabei in y-Richtung gesehen breiter als der Kragen, so dass die Lagerstelle zur sicheren und einfachen Montage der Hintersitzlehne 10, durch das vorhandene seitliche Spiel der ersten Buchse 16-2 im Schlitz 186, Fertigungstoleranzen der zu montierenden einzelnen Bauteile auszugleichen vermag.
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Der Werker hat somit beim Einbau der Hintersitzlehne 10 keine Toleranzprobleme, so dass eine schneller zeitsparender Einbau möglich ist. Dabei weist die erste Buchse 16-2 das Spiel begrenzende seitliche Flansche auf, so dass die Hintersitzlehne 10 gleichzeitig gegen seitliche Verlagerung gesichert ist. Die Position der ersten Buchse 16-2 beziehungsweise der die Kippfeder 16-4 tragenden zweiten Buchse 16-3 wird dabei auf dem Bolzen 16 durch die Scheibe 16-5 und die Schraube 16-6 gesichert. Anschließend wird die Hintersitzlehne 10 und somit der Bolzen 16 in Montagerichtung M abgesenkt, wodurch die Hintersitzlehne 10 im Rückenlehnenlager 18 auf der ersten Buchse 16-2 gelagert ist.
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Hinter dieser ersten Buchse 16-2, die in der U-förmige Aufnahme 18A liegt, ist dann im Inneren des Rückenlehnenlagers 18 die Klappfeder 16-4 angeordnet. Das äußere Ende der Klappfeder 16-4 ist hakenartig mit einem vorgebbaren Radius ausgebildet und wird bei der Montage rastend unter die jeweils am Rückenlehnenlager 18 angeordneten Abkantungen 18A-1, 18-2 geführt. Die genaue Montage der hakenartigen Endes der Klappfeder 16-4 wird innerhalb einer Montagebeschreibung noch genau erläutert.
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1B zeigt in einer Draufsicht auf das karosserieseitige Rückenlehnenlager 18 und den die Verbindung zur Hintersitzlehne 10 herstellenden Bolzen 16, in der in 1A gezeigten Position kurz vor dem letzten Montageschritt. Ferner sind in 1C in einer perspektivischen Explosionsdarstellung die „auffädelbaren” Komponenten nach den 1A und 1B einzeln dargestellt.
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Auf dem rückenlehnenseitig befestigten Bolzen 16 werden in der genannten Reihenfolge zunächst die erste Buchse 16-2, dann eine zweite Buchse 16-3, danach das Federelement 16-4 und die Scheibe 16-5 aufgefädelt, die schließlich mit einer Schraube 16-6 über ein im Bolzen stirnseitig angeordnetes Innengewinde am Bolzen 16 fixiert werden. Die zweite Buchse 16-3 sorgt dafür, dass das Federelement 16-4 gegenüber dem Bolzen 16 verdrehsicher angeordnet ist.
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Die Montage der Rückenlehne 10 und die Herstellung der in 1A und 1B dargestellten Position erfolgt folgendermaßen. Die Rückenlehne 10 wird in liegender Position montiert. Das auf dem Bolzen 16 sitzende Federelement 16-4 wird gemeinsam mit dem Bolzen 16 von oben in Montagerichtung M in die zur seitlichen Karosserie hin offenen und somit ein „U” ausbildenden Aufnahme 18A eingeführt.
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Dabei wird das äußere Ende des Federelementes 16-4, welches hakenartig als Omega-Feder ausgebildet ist und eine erste und eine zweite Stufe 16-41, 16-42 aufweist, am oberen Rand der Aufnahme 18A eingehakt. Das Einhaken erfolgt derart, dass sich die erste Stufe 16-41 unter eine erste Abkantung 18A-1 der Aufnahme 18A schiebt, während sich die zweite Stufe 16-42 zunächst oben auf einer zweiten Abkantung 18A-2 abstützt. Diese Position ist in den 1A, 1B dargestellt. Mit Hilfe eines Zangenwerkzeuges wird anschließend der hakenartige Omega-Bereich des Federelementes 16-4 zusammen gedrückt. Dadurch schnappt die zweite Stufe 16-42 des äußeren Endes des Federelementes 16-4 unter die zweite Abkantung 18A-2. Wird anschließend die Rückenlehne 10 hochgeklappt, so spannt sich die Kippfeder 16-4 durch die gemeinsame Drehung mit dem Bolzen 16 in Uhrzeigerrichtung, wodurch die endgültige Einbauposition erreicht ist. Die somit in der Einbauposition der Hintersitzlehne 10 vorliegende Vorspannung der Kippfeder 16-4 steht bei einer Entriegelung der Hintersitzlehne 10 als Kraftspeicher für ein Vorkippen der Rückenlehne 10, gemäß 1A entgegen einer Uhrzeigerrichtung zur Verfügung steht.
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Durch die Verrastung des äußeren Endes des Federelementes 16-4 unter den Abkantungen 18A-1, 18A-2 wird gleichzeitig der Bolzen 16 in dem Rückenlehnenlager 18 gegen ein Herausziehen oder Herausspringen gesichert. Das Federelement 16-4 bringt somit nicht nur die Federspannung zur Unterstützung des Vorklappens der Hintersitzlehne 10 auf das Sitzteil auf, sondern dient gleichzeitig – aufgrund ihrer besonderen Form und der Verrastung unter den Abkantungen 18A-1, 18A-2 des Rückenlehnenlagers 18 als Sicherung gegen ein ungewolltes in z-Richtung stattfindendes Herausziehen oder ein Herausspringen des Bolzens 16 und sichert damit der Hintersitzlehne 10.
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Die in den 1A und 1C sichtbare Einführöffnung 18C und die in den Figuren gegenüberliegende nicht sichtbare Einführöffnung 18C wird in der ersten Ausführungsform nicht benötigt.
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Die Einführöffnung 18C dient jedoch in der nachfolgend in den 2A bis 2C dargestellten zweiten Ausführungsform zur Aufnahme eines Riegels 16-4, der in der zweiten Ausführungsform, anstatt des Federelementes, eine Festlegung der Rückenlehne 10 im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 bewirkt.
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Das Rückenlehnenlager 18 ist mit seinen Vorsehungen 18A, 186, 18C, 18D so ausgeführt, dass wahlweise ohne Veränderung des Rückenlehnenlagers 18 die erste oder zweite Ausführungsform realisiert werden kann. Dabei stellt die erste Ausführungsform eine Komfortvariante und die zweite Ausführungsform eine einfachere Ausführungsvariante dar.
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In der zweiten Ausführungsform ist es ebenfalls leicht möglich, eine ein- oder beidseitige Verriegelung der Rückenlehne, insbesondere einer Hintersitzlehne 10 im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18, jedoch ohne Federvorspannung zur Unterstützung eines Klappens der Hintersitzlehne 10 auf ein Sitzteil, herzustellen.
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Es ist bei geteilten Hintersitzlehnen 10 ferner möglich, eine mittlere karosserieseitige Lagerstelle zwischen den separat umklappbaren Teilen der Hintersitzlehne 10 auszuführen, wobei in dieser mittleren Lagerstelle je umklappbaren Teil ein Riegel anordbar ist, der in analoger Ausführung zu dem an Außenseite der Hintersitzlehne 10 in der Karosserie angeordneten Rückenlehnenlager 18 angeordnet und ausgebildet ist.
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Die 2A, 2B zeigen analog zu den 1A, 1B die zweite Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht (2A) und in einer Draufsicht (2B) mit dem im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 angeordneten Riegel 16-4.
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Dabei wird in 2C analog zu 1C gezeigt, dass der Bolzen 16, die Scheibe 16-5, die Schraube 16-6 und das Rückenlehnenlager ohne Änderungen übernommen werden. Der Steg 16-1 des Bolzens 16 ist, wie 2C zeigt etwas kürzer ausgeführt, da die Kippfeder und die zugehörige zweite Buchse 16-3 in dieser zweiten Ausführungsform ersatzlos entfallen, so dass später in Einbauposition auf die Hintersitzlehne 10 keine Federvorspannung wirkt.
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Insbesondere 2B zeigt das karosserieseitige Rückenlehnenlager 18 und den die Verbindung zur Hintersitzlehne 10 herstellenden Bolzen 16 mit den auf den Bolzen 16 „aufgefädelten” Komponenten, der ersten Buchse 16-2, der Scheibe 16-5 und der die Komponenten fixierenden Schraube 16-6. Der Bolzen 16 und die verdrehsicher fest auf dem Bolzen 16 sitzende erste Buchse 16-2 kann sich beim Kippen der Hintersitzlehne 10, in der U-förmigen Aufnahme 18A liegend, unterhalb des Riegel 16-4 drehen.
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Der Riegel 16-4 bewirkt in Einbauposition oberhalb des Bolzens 16 liegend eine Sicherung der Hintersitzlehne 10 nach oben (z-Richtung) durch eine Sicherung des Bolzen 16 gegen ein Herausziehen oder Herausspringen aus dem Rückenlehnenlager 18.
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Die Verriegelungsfunktion im karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18, wird in der zweiten Ausführungsform durch den Riegel 16-4, insbesondere einen Blech- oder Federstahlriegel übernommen, der – seitlich federnd vorgespannt ein Rastfederglied 16-44 aufweist.
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Die Montage der Hintersitzlehne 10 und die Herstellung der in 2A, 2B dargestellten Einbauposition erfolgt folgendermaßen. Die Hintersitzlehne 10 wird in der zweiten Ausführungsform in einer vorgebbaren Position montiert. Je nachdem in welcher Position die Hintersitzlehne 10 im Bereich der karosserieseitigen Aufnahme 18 die beste Montagefreiheit für den Werker bietet, wird die Hintersitzlehne 120 wahlweise in liegender, leicht vorgeneigter Position oder auch in der späteren Einbauposition in das Rückenlehnenlager 18 eingeführt und zur Verriegelung positioniert. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform ist die Montage nicht zwingend in liegender Position der Hintersitzlehne 10 durchzuführen, da kein Spannen eines Federelementes erfolgen muss.
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Die auf dem Bolzen 16 sitzenden Komponenten 16-2, 16-5 und 16-6 werden gemeinsam mit dem fest an der Hintersitzlehne 10 montierten Bolzen 16 in die Aufnahme 18A des Rückenlehnenlagers 18 gemäß dem Pfeil M in Montagerichtung in den seitlichen Schlitz 18B mit Kragen eingeführt. Die erste Buchse 16-2 dient, wie bereits zur ersten Ausführungsform detailliert beschrieben als Dreh-Schwenklager und dient außerdem zur leichten Montage Fertigungstoleranzen der Bauteile auszugleichen.
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Anschließend wird der Riegel 16-4 in die schlitzartige Einführöffnung 18C entlang der durch das Bezugszeichen M dargestellten Montagerichtung in das Rückenlehnenlager 18 eingeführt, wo der Riegel 16-4 im Rückenlehnenlager 18 in dafür vorgesehenen, genau gegenüber liegenden Einführöffnungen 18C eingeschoben und in einer seitlichen Rastöffnung 18D mittels des Rastfedergliedes 16-44 einrastend festgelegt wird.
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Durch den Riegel 16-4 erfolgt somit eine Sicherung der Hintersitzlehne 10 gegen Herausspringen (z-Richtung) aus dem karosserieseitigen Rückenlehnenlager 18 und Sicherung gegen seitliche Verschiebung (y-Richtung) wegen der seitlichen Fixierung des Riegels 16-4 über die Scheibe 16-5, die über die Schraube 16-6 am Bolzen 16 fixiert ist. Seitlicher Halt wird zudem wie in der ersten Ausführungsform über die seitlichen Flanschen der ersten Buchse 16-2 im Schlitz 186 und in der zweiten Ausführungsform zusätzlich durch das Rastfederglied 16-44 erzeugt.
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Ein um vorzugsweise 90° abgebogener Riegelsteg 18-43 liegt parallel zu der um 90° abgewinkelten Wandung der in 2C sichtbaren hinteren Einführöffnung 18C des Rückenlehnenlagers 18 an und sorgt ferner dafür, dass der Riegel 16-4 in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung), die in Montagerichtung des Riegels liegt, an der Wandung des Rückenlehnenlagers 18 eine Anlagefläche bildet. Gleichzeitig wird bei dem Einschieben des Riegels 16-4 in den beiden Einführöffnungen 18C das seitlich vorgespannte Rastfederglied 16-44 in der dafür innen seitlich im Rückenlehnenlager 18 vorgesehenen Rastöffnung 18D verrastet.
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Die endgültige Einbauposition ist in den 2A und 2B sichtbar, wobei die Hintersitzlehne 10 ausgehende von 2A nach der Montage noch in die endgültige Position hochgeklappt und verriegelt werden muss. Eine Montage ist in der zweiten Ausführungsform, wie bereits beschrieben, ebenfalls in der Position möglich, bei der sich die Hintersitzlehne 10 bereits in ihrer endgültigen Einbauposition befindet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rückenlehne
- 12
- Bolzenhalterung
- 14
- Bolzenbeschlag
- 16
- Bolzen
- 16-1
- Steg
- 16-2
- erste Buchse
- 16-3
- zweite Buchse
- 16-4
- Federelement oder Riegel
- 16-41
- erste Stufe
- 16-42
- zweite Stufe
- 16-43
- Riegelsteg
- 16-44
- Rastfederglied
- 16-5
- Scheibe
- 16-6
- Schraube
- 18
- Rückenlehnenlager
- 18A
- Aufnahme
- 18A-1
- erste Abkantung
- 18A-2
- zweite Abkantung
- 186
- Schlitz mit Kragen
- 18C
- Einführöffnungen
- 18D
- Rastöffnung
- M
- Montagerichtung