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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckmaschine, umfassend eine von einer Temperierflüssigkeit durchströmte Walze, als Schnellwechseleinrichtungen ausgebildete Walzenschlösser für die Walze und eine Leitungskupplung zum Verbinden einer Leitung für die Temperierflüssigkeit mit der Walze, wobei die Leitungskupplung eine erste Kupplungshälfte an der Walze und eine zweite Kupplungshälfte an der Leitung aufweist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
DE 102005049176 A1 ist eine solche Druckmaschine beschrieben. Hierbei ist die Walze in den als Schnellwechseleinrichtungen oder Schnellverschlüsse ausgebildeten Walzenschlössern gelagert, so dass die Walze vom Bediener der Druckmaschine schnell aus den Walzenschlössern und der Druckmaschine entnehmbar und in diese wiedereinsetzbar ist. Die Ausbildung der Walzenschlösser als Schnellwechseleinrichtungen und das dadurch ermöglichte Entnehmen und Wiedereinsetzen der Walze ist hinsichtlich einer außerhalb der Druckmaschine erfolgenden Wartung der Walze vorteilhaft. Beispielsweise kann die Walze eine Rasterwalze sein, deren Rasterstruktur sich nur außerhalb der Druckmaschine gründlich reinigen lässt. Außerdem ist besagte Ausbildung hinsichtlich eines von Druckauftrag zu Druckauftrag erfolgenden Wechsels der Walze vorteilhaft. Beispielsweise kann die Rasterwalze eine Rasterstruktur aufweisen, die für einen bestimmten Druckauftrag geeignet ist, und kann die Rasterstruktur einer anderen Rasterwalze für einen nachfolgenden Druckauftrag geeignet sein, so dass zwischen den beiden Druckaufträgen die eine Rasterwalze durch die andere ersetzt wird. Dadurch, dass die Walzenschlösser als Schnellwechseleinrichtungen ausgebildet sind, kann der Bediener die beim vorhergehenden Druckauftrag verwendete Rasterwalze schnell aus den Walzenschlössern entnehmen und die andere Rasterwalze in die Walzenschlösser einsetzen.
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Um die Walze zu temperieren, wird die Temperierflüssigkeit, welche vorzugsweise Wasser ist, über die Leitung in die Walze hineingepumpt. Zwischen der Leitung und der Walze ist die Leitungskupplung angeordnet, mittels welcher die Walze wahlweise bei der Walzeninstallation an einen Temperierflüssigkeits-Kreislauf angeschlossen und von letzterem bei der Walzendeinstallation wieder abgetrennt wird. Demgemäß sind die Leitung und die Walze über die Leitungskupplung miteinander strömungstechnisch verbunden, wenn die Walze in die Druckmaschine eingesetzt ist, und voneinander strömungstechnisch getrennt, wenn die Walze aus der Druckmaschine entnommen ist.
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Die Walze muss rotativ angetrieben werden. Im Zusammenhang mit dem einen in dem genannten Stand der Technik (
DE 102005049176 A1 ) dargestellten Ausführungsbeispiel ist keine Aussage über die Art und Weise des rotativen Antriebs der Walze getroffen. Bei dem anderen in diesem Stand der Technik dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Hohlwelle über Drehlager in einer Seitenwand drehgelagert. Die Hohlwelle enthält Flüssigkeitskanäle und bildet besagte Leitung für die Temperierflüssigkeit. Auf der Hohlwelle sitzt ein Zahnrad zum rotativen Antreiben der Walze fest. Zwar sind in die an der Walze ausgebildete erste Kupplungshälfte der Leitungskupplung und die an der Hohlwelle ausgebildete zweite Kupplungshälfte selbstschließende Absperrventile integriert, welche ein Auslaufen der Temperierflüssigkeit aus der Leitung und der Walze bei der Entnahme der Walze verhindern. Die Absperrventile verhindern ohne Zutun des Bedieners eine Leckage der Temperierflüssigkeit, so dass nicht nur sonst von der Temperierflüssgikeit hervorgerufene Verschmutzungen vermieden werden, sondern auch das Volumen der Temperierflüssigkeit im Temperierflüssigkeits-Kreislauf konstant gehalten wird und ein häufiges Nachfüllen der Temperierflüssigkeit nicht erforderlich ist. Bei einem havarielosen Betrieb der Druckmaschine des Standes der Technik ist diese hinsichtlich der Vermeidung der Leckage der Temperierflüssigkeit sehr betriebssicher.
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Im Falle einer Havarie, z. B. einer Funktionsstörung der Absperrventile infolge eines Verklemmens eines Ventilkörpers, kann eine Leckage der Temperierflüssigkeit auftreten. In diesem Zusammenhang ist es ungünstig, dass sich bei der Druckmaschine des Standes der Technik die Leitungskupplung und das Zahnrad auf ein und derselben Maschinenseite befinden. Auf dieser Maschinenseite, der sogenannten Antriebsseite der Druckmaschine, befindet sich nicht nur das erwähnte Zahnrad, sondern auch das dieses Zahnrad umfassende Zahnradgetriebe. Dieses Zahnradgetriebe wird mit Öl geschmiert. Es besteht die Gefahr, dass im Falle der havariebedingten Leckage die Temperierflüssigkeit (Wasser) in den Schmiermittelkreislauf gelangt und das Öl kontaminiert. Infolge einer solchen Kontamination wäre die Schmierfähigkeit des Öls herabgesetzt, was Maschinenschäden nach sich ziehen würde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Druckmaschine zu schaffen, bei der die konstruktiven Voraussetzungen für eine in Havariefällen günstigere Platzierung der Leitungskupplung gegeben sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Druckmaschine umfasst die von der Temperierflüssigkeit durchströmte Walze, die als Schnellwechseleinrichtungen ausgebildeten Walzenschlösser für die Walze und die Leitungskupplung zum Verbinden der Leitung für die Temperierflüssigkeit mit der Walze, wobei die Leitungskupplung die erste Kupplungshälfte an der Walze und die zweite Kupplungshälfte an der Leitung aufweist, und ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Positioniereinrichtung zum beim Einsetzen der Walze in die Walzenschlösser selbsttätig erfolgenden Einstellen oder Ausrichten der korrekten Winkelposition mindestens einer der Kupplungshälften relativ zur anderen vorhanden ist.
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Durch das Vorhandensein der Positioniereinrichtung sind die Voraussetzungen für eine Anordnung der Leitungskupplung auf der sogenannten Bedienungsseite der Druckmaschine gegeben. Auf der Antriebsseite der Druckmaschine kann sich eine Antriebskupplung zum Übertragen eines Drehmoments von einem Zahnradgetriebe auf die Walze befinden, wobei die Leitungskupplung und die Antriebskupplung auf verschiedenen Maschinenseiten angeordnet sind. Die Positioniereinrichtung ermöglicht es dem Bediener, sich beim Einsetzen der Walze in die Walzenschlösser ganz auf das Einstellen oder Ausrichten der korrekten Winkelposition einer Kupplungshälfte der Antriebskupplung relativ zu einer anderen Kupplungshälfte der Antriebskupplung zu konzentrieren. Dabei findet die auf der Bedienungsseite liegende Leitungskupplung ihre korrekte Drehwinkel-Relativposition mittels der Positioniereinrichtung von selbst.
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Aufgrund der durch die Positioniereinrichtung ermöglichte Anordnung der Leitungskupplung auf der Bedienungsseite kann die im Havariefall aus der Leitung oder der Walze austretende Temperierflüssigkeit nicht in das auf der entgegengesetzten Maschinenseite (Antriebsseite) liegenden Zahnradgetriebe gelangen und dort das Schmieröl kontaminieren.
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In den Unteransprüchen sind Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckmaschine genannt, die nachfolgend kurz erläutert werden:
- Bei einer hinsichtlich einer großen Formatbreite der Druckmaschine vorteilhaften Weiterbildung weist die Positioniereinrichtung eine Einrichtung zum Vor-Ausrichten der korrekten Winkelposition der ersten Kupplungshälfte auf, welche Einrichtung eine relativ zur Rotationsachse der Walze exzentrische und an der Walze angeordnete Koppeleinrichtung zum Ankoppeln eines Kranes an die Walze aufweist, welcher Kran zum Absenken der Walze in die Walzenschlösser dient. Die Walzen von Druckmaschinen mit großer Formatbreite sind sehr schwer. Deshalb erleichtert der Kran die Arbeit des Bedieners beträchtlich. Hierbei kann die Koppeleinrichtung eine mit einem Kranhaken des Kranes korrespondierende Öse oder eine mit einem Steckdorn des Kranes komplementären Bohrung sein. Da der Masseschwerpunkt der Walze in deren geometrischer Rotationsachse liegt, ist die Koppeleinrichtung relativ zu dem Masseschwerpunkt exzentrisch angeordnet. Unter der Wirkung ihrer Gewichtskraft nimmt die an dem Kran hängende Walze und die daran angeordnete erste Kupplungshälfte eine Winkelposition ein, bei welcher sich der Masseschwerpunkt der Walze und die Koppeleinrichtung auf einer gemeinsamen vertikalen Linie befinden.
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Bei einer hinsichtlich der Übertragung eines Drehmoments von der Walze auf die Leitung vorteilhaften Weiterbildung weist die Positioniereinrichtung eine Einrichtung zum Ausrichten der korrekten Winkelposition der zweiten Kupplungshälfte auf, welche Einrichtung an der ersten Kupplungshälfte angeordnete Mitnehmer aufweist, die beim Absenken der Walze an der zweiten Kupplungshälfte anschlagen, um diese auszurichten. Die Mitnehmer können zwei diametrale Querstift-Enden sein, die aus einem Achszapfen der Walze heraus ragen. Die Querstift-Enden können die Enden eines einzigen Querstiftes oder die Enden zweier verschiedener Querstifte sein. Nach dem Einsetzen der Walze in die Walzenschlösser kann im Druckbetrieb das Drehmoment von dem Achszapfen über die Mitnehmer auf ein Bauteil übertragen werden, welches die Leitung und Anschlagflächen aufweist, an denen die Mitnehmer dabei anliegen. Bei diesem Bauteil kann es sich um eine Hohlwelle handeln, welche die Walze mit einer Drehdurchführung verbindende Flüssigkeitskanäle aufweist, die in selbstschließenden Absperrventilen münden, welche in der zweiten Kupplungshälfte
14 und mit in dem Achszapfen sitzenden selbstschließenden Absperrventilen zusammenwirken.
DE 102005049176 A1 (korrespondierend:
US 7,389,728 B2 ) enthält eine detailierte Darstellung und Beschreibung der Ausbildung und des Zusammenwirkens der Absperrventile, welche hiermit in die vorliegende Beschreibung einbezogen werden (incorporation by reference). Durch die Übertragung des Drehmoments vom Achszapfen auf die Hohlwelle ist deren miteinander synchrone Rotation sichergestellt und somit ausgeschlossen, dass sich der Achszapfen mit der ersten Kupplungshälfte relativ zu dem Bauteil (Hohlwelle) mit der zweiten Kupplungshälfte der Leitungskupplung verdreht und dabei die Absperrventile beschädigt werden.
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Bei einer hinsichtlich einer hohen Funktionssicherheit vorteilhaften Weiterbildung weist die Positioniereinrichtung eine Verriegelungseinrichtung zum Sichern einer vor-ausgerichteten Winkelposition der zweiten Kupplungshälfte auf. Hierbei kann die Verriegelungseinrichtung einen Sperrhebel aufweisen, der durch eine Feder belastet ist.
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Bei einer hinsichtlich einer großen Bedienfreundlichkeit vorteilhaften Weiterbildung weist die Verriegelungseinrichtung einen Lösemechanismus zum beim Absenken der Walze selbsttätig erfolgenden Entriegeln der zweiten Kupplungshälfte auf. Hierbei kann der Lösemechanismus einen ersten Hebelarm und einen zweiten Hebelarm aufweisen, der mit dem ersten Hebelarm drehfest verbunden ist, wobei die beiden Hebelarme zueinander axial versetzt angeordnet sind.
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Bei einer hinsichtlich der Anordnung der Leitungskupplung auf der Bedienungsseite der Druckmaschine vorteilhaften Weiterbildung sind die Leitungskupplung und eine Antriebskupplung zum Übertragen eines Drehmoments auf die Walze auf verschiedenen Maschinenseiten angeordnet.
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Weitere konstruktive und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
- 1 bis 3 verschiedene Phasen des Absenkens einer Walze in Walzenschlösser in einer Darstellung aus axialer Blickrichtung und
- 4 die Walze in den Walzenschlössern in einer Darstellung aus radialer Blickrichtung.
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In den 1 bis 4 ist dargestellt, dass eine Druckmaschine 1 eine Walze 2 und für deren Aufnahme vorgesehene Walzenschlösser 3, 4 umfasst. Die Druckmaschine 1 ist eine Offset-Druckmaschine und die Walze 2 eine Rasterwalze eines Anilox-Farbwerks. Das eine Walzenschloss 3 befindet sich auf der Bedienungsseite BS der Druckmaschine 1 und das andere Walzenschloss 4 auf der Antriebsseite AS.
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Die Walze 2 weist Achszapfen 5, 6 auf, auf denen Wälzlager 7, 8 sitzen. Auf der Antriebsseite AS ist eine Antriebswelle 9 über Wälzlager in einer Wand eines Maschinengestells und in dem Walzenschloss 4 drehbar gelagert. Mit der Antriebswelle 9 drehfest verbunden ist ein Zahnrad 10, welches Bestandteil eines Zahnradgetriebes ist.
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An dem Achszapfen 6 befindet sich eine erste Kupplungshälfte einer Antriebskupplung 11 und an dem dem Zahnrad 10 entgegengesetzten Ende der Antriebswelle 9 befindet sich eine zweite Kupplungshälfte der Antriebskupplung 11. Die Antriebskupplung 11 dient der Übertragung eines Drehmoments von der Antriebswelle 9 auf die Walze 2 und ist eine Mitnehmerkupplung, z. B. eine Klauenkupplung.
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Auf der Bedienungsseite BS befindet sich eine Leitungskupplung 12 mit einer ersten Kupplungshälfte 13 am Ende des Achszapfens 5 und einer zweiten Kupplungshälfte 14 am Ende einer Hohlwelle 15. Die Hohlwelle 15 ist über Wälzlager drehbar in dem Walzenschloss 3 gelagert und bildet eine Leitung 16 für die Temperierflüssigkeit. Die Hohlwelle 15 bzw. Leitung 16 weist einen ersten Flüssigkeitskanal 17 und einen zweiten Flüssigkeitskanal 18 auf. Mit den Flüssigkeitskanälen 17, 18 korrespondierende Flüssigkeitskanäle befinden sich in dem Achszapfen 5. Der erste Flüssigkeitskanal 17 bildet eine Zuleitung, durch welche die Temperierflüssigkeit in die Walze 2 hineinströmt. Der zweite Flüssigkeitskanal 18 bildet eine Ableitung, in welche die Flüssigkeit aus der Walze 2 hineinströmt. Die Hohlwelle 15 ist an eine Drehdurchführung angeschlossen, welche zeichnerisch nicht dargestellt ist.
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In den Mündungen der Flüssigkeitskanäle
17,
18 sitzt jeweils ein selbstschließendes Absperrventil und in den Mündungen der in den Achszapfen
5 eingebrachten Verlängerungen der Flüssigkeitskanäle
17,
18 sitzt ebenfalls jeweils ein selbstschließendes Absperrventil.
DE 102005049176 A1 (korrespondierend:
US 7,389,728 B2 ) enthält eine detailierte Darstellung und Beschreibung der Absperrventile, welche in die vorliegende Beschreibung einbezogen (incorporation by reference) worden ist.
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Die zweite Kupplungshälfte 14 weist eine Schale 19 zur Aufnahme der ersten Kupplungshälfte 13 auf. Die im Wesentlichen die Form eines halben Kreisringes aufweisende Schale 19 hat zwei geradlinige oder ebene Anschlagflächen 20, 21, die in einer gemeinsamen imaginären Ebene liegen. Aus der Umfangsfläche des die erste Kupplungshälfte 13 bildenden, vorderen Abschnitts des Achszapfens 5 ragen einander gegenüberliegende Mitnehmer 23, 24 hervor, welche beim Einsetzen der ersten Kupplungshälfte 13 in die Schale 19 an den Anschlagflächen 20, 21 anschlagen.
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Eine zum Fixieren einer bestimmten Drehwinkelposition der Hohlwelle 15 bzw. Leitung 16 dienende Verriegelungseinrichtung 25 umfasst einen Sperrhebel 26 mit einem ersten Hebelarm 27 und einen zweiten Hebelarm 28. Der Sperrhebel 26 ist um ein Gelenk 29 schwenkbar gelagert und durch eine Feder 30 belastet, die bestrebt ist, den Sperrhebel 26 zu der Hohlwelle 15 und der zweiten Kupplungshälfte 14 hin zu bewegen. In eine zur Rotationsachse 31 der Walze 2 parallele Richtung gesehen, sind der erste Hebelarm 27 und der zweite Hebelarm 28 zueinander versetzt angeordnet.
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Der erste Hebelarm weist an seinem, dem Gelenk 29 entgegengesetzten Ende ein Eingriffselement 32 auf, welches in eine Aussparung 22 in der Hohlwelle 15 bzw. Leitung 16 einrastet, um die zweite Kupplungshälfte 14 in der erforderlichen Winkelposition zu halten.
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Der zweite Hebelarm 28 weist an seinem dem Gelenk 29 entgegengesetzten Ende einen Anschlag 33 auf, an welchem der Außenring des Wälzlagers 7 anschlägt, wenn letzteres in das Walzenschloss 3 eingesetzt wird. Beim Anschlagen des Wälzlagers 7 an den zweiten Hebelarm 28 wird dieser gegen die Kraft der Feder 30 bezüglich des Walzenschlosses 3 radial nach außen weggedrängt, wobei das dabei erzeugte Drehmoment des zweiten Hebelarms 28 von diesem auf den ersten Hebelarm 27 übertragen wird, so dass letzterer das Eingriffselement 32 aus der Aussparung 22 heraus zieht. Demgemäß weist die Verriegelungseinrichtung 25 einen Lösemechanismus 34 zum beim Einsetzen der Walze 2 in das Walzenschloss 3 automatisch erfolgenden Lösen der Verriegelung auf.
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An den Planflächen des zwischen den Achszapfen 5, 6 liegenden Ballens der Walze 2 ist jeweils eine Koppeleinrichtung 35 in einem radialen Abstand relativ zur Rotationsachse 31 angeordnet. Durch die Koppeleinrichtung 35 kann die Walze 2 mit einem Hebezeug oder Kran 36 gekoppelt und an diesen angehängt werden.
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Die Koppeleinrichtungen 35 können z. B. Bohrungen sein, in welche Steckzapfen oder Steckdorne 37 eingerastet werden können, die an Ketten oder Seilen des Kranes befestigt sind.
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Die Koppeleinrichtungen 35 bilden zusammen mit den Mitnehmern 23, 24 eine Positioniereinrichtung 38 zum Einstellen der für das Schließen der Leitungskupplung 12 erforderlichen Winkelpositionen der Kupplungshälften 13, 14.
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Das Einsetzen der Walze 2 in die Walzenschlösser 3, 4 funktioniert folgendermaßen:
- 1 zeigt, dass die exzentrisch an dem Kran 36 aufgehängte Walze 2 eine vorbestimmte, stabile Winkelposition innehat. Die an dem Kran 36 hängende Walze 2 kann sich nicht um ihre Rotationsachse 31 (vergleiche 4) drehen. Bei leerem Walzenschloss 3 hält die Feder 30 das Eingriffselement 32 in seiner Eingriffsposition, so dass sich die Temperier-bzw. Hohlwelle 15 nicht um ihre Rotationsachse drehen kann.
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2 zeigt, dass die Walze 2 bereits so weit in das Walzenschloss 3 abgesenkt worden ist, dass der Außenring des Wälzlagers 7 in Kontakt mit dem zweiten Hebelarm 28 gekommen ist. Bei einem weiteren Absenken der Walze 2 wird durch deren Gewichtskraft der Sperrhebel 26 entgegen dem Uhrzeigersinn und gegen die Wirkung der Feder 30 gedreht. Außerdem kommen die Mitnehmer 23, 24 mit den Anschlagflächen 20, 21 in Kontakt, d. h., es kommt zumindest einer der Mitnehmer 23, 24 mit der jeweiligen der Anschlagflächen 20, 21 in Kontakt. Dadurch wird die Hohlwelle 15 mitsamt der zweiten Kupplungshälfte 14 in minimalem Maße gedreht, wobei diese Drehung durch den in Umfangsrichtung der Hohlwelle 15 gesehen zwischen dem Eingriffselement 32 und den Rändern der Aussparung 22 vorhandenen Spielraum ermöglicht wird. Die Aussparung 32 ist in Umfangsrichtung der Hohlwelle 15 gesehen etwas größer als das Eingriffselement 32 gestaltet, so dass die zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen und dergleichen erforderliche und nur wenige Winkelgrad betragende Rotation der Hohlwelle 15 in deren verriegeltem Zustand möglich ist. Diese minimale Rotation der Hohlwelle 15 erfolgt kurz bevor das Eingriffselement 32 außer Eingriff in die Aussparung 22 gelangt.
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3 zeigt, dass die Walze
2 und deren Wälzlager
7 ihre endgültige Betriebsposition in dem Walzenschloss
3 erreicht haben, wobei der Außenring des Wälzlagers
7 auf nach innen vorspringenden Rippen
39,
40 des Walzenschlosses
3 sitzt, die zusammen eine Prismenfiihrung
41 bilden. Außerdem liegt das Wälzlager
7 an dem Anschlag
33 an, um den Sperrhebel
26 in einer Winkelposition zu halten, in welcher das Eingriffselement
32 außer Eingriff in die Aussparung
22 ist. In der in
3 gezeigten Situation kann, gegebenenfalls nach einem Abkoppeln des Kranes
36 von der Walze
2, der Bediener der Druckmaschine
1 die Walze
2 mitsamt der ersten Kupplungshälfte
13 entlang der Prismenfiihrung
41 in Axialrichtung der Walze
2 verschieben, um die erste Kupplungshälfte
13 mit der zweiten Kupplungshälfte
14 in Kontakt zu bringen und zu kuppeln. Bei diesem axialen Verschieben werden die beiden Mündungen der Flüssigkeitskanäle der ersten Kupplungshälfte
13 mit den Mündungen des ersten Flüssigkeitskanals
17 und des zweiten Flüssigkeitskanals
18 der zweiten Kupplungshälfte
14 in flüssigkeitsleitende Verbindung gebracht, wobei die in den vier Mündungen sitzenden Absperrventile sich gegenseitig öffnen, wie dies in
DE 102005049176 A1 (
US 7,389,728 B2 ) im Detail beschrieben ist.
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4 zeigt die Stellung der Walze 2 nach dem Schließen der Leitungskupplung 12, in einer für den Druckbetrieb bereiten Position. In dieser während des laufenden Druckbetriebes eingenommenen Position wirken die Mitnehmer 23, 24 mit den Anschlagflächen 20, 21 als Antriebskupplung zusammen, wobei das Drehmoment des Achszapfens 5 über die Mitnehmer 23, 24 bzw. einen davon und über die Anschlagsflächen 20, 21 bzw. eine davon auf die Hohlwelle 15 bzw. die der Temperierung dienende Leitung 16 übertragen wird, so dass die beiden Kupplungshälften 13, 14 miteinander synchron rotieren und die in den Kupplungshälften 13, 14 exzentrisch sitzenden Absperrventile ihre ordnungsgemäße Gegenüberlage zueinander beibehalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Walze
- 3
- Walzenschloss
- 4
- Walzenschloss
- 5
- Achszapfen
- 6
- Achszapfen
- 7
- Wälzlager
- 8
- Wälzlager
- 9
- Antriebswelle
- 10
- Zahnrad
- 11
- Antriebskupplung
- 12
- Leitungskupplung
- 13
- erste Kupplungshälfte
- 14
- zweite Kupplungshälfte
- 15
- Hohlwelle
- 16
- Leitung
- 17
- erster Flüssigkeitskanal
- 18
- zweiter Flüssigkeitskanal
- 19
- Schale
- 20
- Anschlagfläche
- 21
- Anschlagfläche
- 22
- Aussparung
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Mitnehmer
- 25
- Verriegelungseinrichtung
- 26
- Sperrhebel
- 27
- erster Hebelarm
- 28
- zweiter Hebelarm
- 29
- Gelenk
- 30
- Feder
- 31
- Rotationsachse
- 32
- Eingriffselement
- 33
- Anschlag
- 34
- Lösemechanismus
- 35
- Koppeleinrichtung
- 36
- Kran
- 37
- Steckdorn
- 38
- Positioniereinrichtung
- 39
- Rippe
- 40
- Rippe
- 41
- Prismenführung
- AS
- Antriebsseite
- BS
- Bedienungsseite