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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken kleinstückiger Artikel, wie z. B. Pralinen, Hart- oder Weichkaramellen oder anderer kleinstückiger Süßwaren, insbesondere Schokoladenprodukte, sowie eine Artikelverpackung, insbesondere hergestellt nach diesem Verfahren. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum hermetischen, d. h. luftdichten, aber auch geruchs- und/oder aromadichten Verpacken eines kleinstückigen Artikels und eine, insbesondere hermetisch abgedichtete geruchs- und/oder aromadichte Artikelverpackung.
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Bei der Verpackung von Lebensmitteln, insbesondere von kleinstückigen Süßwaren, ist es zunehmend erwünscht, dass die Verpackung den Artikel hermetisch, d. h. luftdicht umschließt, sondern hermetisch das Produkt auch geruchs- und/oder aromadicht umschließt, so dass eine hohe Produktqualität auch über längere Zeiträume gesichert werden kann. Dies spielt z. B. bei sogenannten Mischverpackungen eine Rolle, die in einer Sammelpackung eine Mehrzahl unterschiedliche Aromen und Geruchsstoffe abgebende Artikel, jeweils einzeln verpackt, enthalten, um eine unerwünschte gegenseitige Geruchs- und/oder geschmackliche Beeinflussung der Artikel zu vermeiden. Überdies soll auch ein einfaches Öffnen der Artikelverpackung gewährleistet sein. An derartige Süßwarenverpackungen werden daher zunehmend höhere Anforderungen gestellt.
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Die
DE 41 15 000 A1 offenbart eine Schlauchbeutelpackung, die aus einem folienartigen Material besteht, mit dem ein zu verpackender Artikel allseitig luftdicht umschlossen ist. In Längsrichtung des Artikels überlappen sich die Ränder des folienartigen Materials und sind durchgehend miteinander verbunden. Durch Quernahtsiegelbacken werden die in Längsrichtung gegenüberliegenden, offenen Enden der Schlauchbeutelpackung luftdicht gesiegelt.
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In der
EP 1 477 423 B1 wird der Packstoff (Einzelbogen) um drei der insgesamt sechs Flächen eines im Wesentlichen quaderförmigen Produkts gefaltet. Seitliche Ausläufer der gegenüberliegenden Hüllbogenabschnitte werden mittels einer Siegellinie miteinander verbunden, wobei die Siegellinie einem im Wesentlichen bogenförmigen bzw. C-förmigen Pfad folgt. Anschließend werden zwei gegenüberliegende Seiten des gesiegelten Bogens verdrillt, so dass Fächerteile entstehen.
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Zwar ermöglichen die zuvor genannten Verpackungen, dass der zu verpackende Artikel luftdicht verpackt werden kann, die Gestaltung der Artikelverpackungen genügt allerdings höheren Anforderungen nicht.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum, insbesondere hermetischen, Verpacken kleinstückiger Artikel, insbesondere kleinstückiger Süßwaren, anzugeben, das in unkomplizierter Weise zu einer hochwertigen und optisch ansprechenden Artikelverpackung führt, für verschiedene Faltungs-/Verpackungsarten anwendbar ist, und sowohl auf Basis einer Einzelblatt-Verarbeitung des Packstoffes als auch auf der Grundlage eines eine Mehrzahl beabstandeter Artikel enthaltenden Packstoffschlauches ausgeführt werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es ferner, eine, insbesondere hermetisch dicht verschlossene, Artikelverpackung anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Verpacken eines kleinstückigen Artikels unter Ausbildung eines Packstoffschlauches um den Artikel, wobei der Packstoffschlauch beiderseits über den Artikel hinausragende, gegenüberliegende Enden aufweist, die auf einer Seite des Artikels zusammengeführt und miteinander verbunden werden.
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Auf diese Weise können z. B. „Top-Twist”-Verpackungen (Artikelverpackungen), hergestellt werden, bei denen die von beiden Seiten des Artikels nach oben gefalteten, flachgedrückten Packstoffschlauchenden über einer Oberseite des in dem Packstoffschlauch aufgenommenen Artikels zusammengeführt und miteinander verdrillt werden.
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Vorzugsweise wird dabei durch eine artikelnahe, hermetische Siegelung bzw. einen artikelnahen Haftverschluss der Packstoffschlauchenden durch Versehen des Packstoffes, z. B. Kunststofffolie, mit einer Klebstoff-, einer Heiß- oder Kaltsiegelschicht (streifen- oder rahmenförmige Siegelmaske) ein hermetischer Verpackungsverschluss bzw. eine Artikelverpackung mit erhöhter Dichtigkeit im Bereich der Verdrillung bzw. Verdrehung der beiden Packstoffschlauchenden miteinander erreicht.
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Andererseits kann dann, wenn die zusammengeführten Packstoffschlauchenden nicht verdrillt, sondern in flacher Anlage miteinander haftverbunden werden (z. B. durch eine Quersiegelnaht oder einen Klebstoffsaum oder auch durch Fixierung aneinander mittels eines Etiketts o. dgl.) eine, vorzugsweise hermetische, „Top-Seal”-Verpackung hergestellt werden, wobei vorzugsweise auch hier der Packstoff mit einer entsprechenden Haftbeschichtung, wie einer Klebstoffschicht oder z. B. einer Heiß- oder Kaltsiegelschicht versehen ist, um einen bevorzugten, hermetischen Verpackungsverschluss zu erreichen.
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Auch in diesem Fall können durch Vorsehen artikelnaher hermetischer Querversiegelungsbereiche beiderseits des Artikels die Anforderungen an die Dichtungsqualität der Haftverbindung der in flacher Anlage miteinander befindlichen Packstoffschlauchenden herabgesetzt werden. Z. B. können die Enden einfach durch ein übergreifendes Etikett zusammengehalten werden.
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Vorzugsweise wird der zu verpackende Artikel in einem Mittelbereich der Verpackung angeordnet und die beiden Enden werden als Überstandsbereiche ausgebildet, die bezüglich des Mittelbereiches jeweils mit einem eingeschlossenen Winkel von vorzugsweise α ≤ 90° gefaltet, zusammengeführt und miteinander verbunden werden.
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Insbesondere wird zumindest einer der Überstandsbereiche mit einer, vorzugsweise hermetisch dichten Quernaht versehen, vorzugsweise quergesiegelt (kalt- oder heiß oder mit Haftverbindung durch Klebstoffbereiche).
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Es können allerdings beiderseits des Artikels auch lediglich Falzkanten oder eine mit Unterbrechungen versehene Quersiegelnaht vorgesehen sein, ohne wesentliche Dichtfunktion, die aber das Falten und Zusammenführen der Enden des Packstoffschlauches an einer Seiten des Artikels erleichtert.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn die beiden Enden des Packstoffschlauches miteinander verdrillt werden, so dass auf diese Weise eine optisch ansprechende, ggf. auch im Bereich der Verdrehung eine erhöhte Dichtigkeit aufweisende „Top-Twist-Verpackung” hergestellt werden kann.
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Alternativ können die beiden Enden mittels einer oder einer weiteren Quernaht, vorzugsweise mittels einer oder einer weiteren Quersiegelnaht und/oder mittels eines Klebstoffes, und/oder mittels eines weiteren Verpackungselements, wie eines Etiketts, miteinander verbunden sein.
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Überdies kann die Artikelverpackung durch Schwächungen des Packstoffmateriales selbst Aufreißhilfen, insbesondere im Bereich der Längsnaht oder der zusammengeführten und verbundenen Enden des Packstoffschlauches, bilden oder aufweisen oder können Aufreißhilfen der Artikelverpackung oder auch Kennzeichnungen („Fähnchen”) beigegeben werden, wobei letzter z. B. aus den verbundenen Enden des Packstoffschlauches an der einen Seite des Artikels herausragen und z. B. als separater Packstoffstreifen eine Herstellerindikation trägt oder selbst bildet.
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Vorzugsweise wird die Artikelverpackung aus einem, von einer Verpackungsfolienbahn eines Endlosmateriales abgetrennten Einzelblatt gebildet, das zu einem um den Artikel gelegten Packstoffschlauch (Schlauchhülle) gebildet ist, wobei beide Längsseiten oder die Querseiten des Einzelblattes durch eine, vorzugsweise hermetische, d. h. geruchs- und/oder aromadichte Längsnaht entlang einer Oberseite oder einer Unterseite oder einer anderen seitlichen Begrenzungsfläche des Artikels miteinander unter Bildung einer Längsflosse verbunden werden. An der Artikelverpackung ist die Längsflosse vorzugsweise auf den Packstoffschlauch gefalzt und sind die über den Artikel hinausstehenden Enden des Packstoffschlauches flachgedrückt, ehe sie nach einer Seite, vorzugsweise zur Oberseite, des Artikels umgeschlagen und endseitig miteinander verdreht oder in flacher Anlage unter Bildung einer Querflosse haftverbunden, z. B. quergesiegelt werden.
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Die obige Aufgabe wird ferner erfindungsgemäß durch eine Artikelverpackung gelöst, mit einem, einen Artikel enthaltenden Packstoffschlauch, dessen über den Artikel hinausstehende Enden auf einer Seite des Artikels miteinander verbunden sind.
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Vorzugsweise sind die beiden Enden des Packstoffschlauches als einander gegenüberliegende Überstandsbereiche ausgebildet, zwischen denen sich ein Mittelbereich des Packstoffschlauches befindet, in dem der Artikel angeordnet ist und die beiden Überstandsbereiche mit dem Mittelbereich jeweils einen Winkel α ≤ 90° einschließen. Hierdurch wird verhindert, dass der verpackte Artikel sich relativ zu dem Mittelbereich verlagern kann.
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Vorzugsweise weist zumindest einer der Überstandsbereiche (insbesondere beide) eine, vorzugsweise hermetische, d. h. luftdichte und auch geruchs- und/oder aromadichte Quernaht auf, die vorzugsweise als Quersiegelnaht und nahe des Artikel ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich die Dichtverpackung des Artikels besonders vorteilhaft verbessern. Alternativ kann die Artikelverpackung jedoch in diesen Bereichen auch lediglich Falzkanten zum einfachen Falten und Zusammenführen der Enden bzw. Überstandsbereiche des Packstoffschlauches an einer Seite des Artikels aufweisen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Artikelverpackung sind die beiden Enden nach ihrem Zusammenführen miteinander zu einer „Top-Twist”-Artikelverpackung verdrillt. Im Bereich der Verdrillung kann durch vorherige Siegelmaskenbeschichtung des Packstoffmateriales ebenfalls eine Haftverbindung mit erhöhter Dichtigkeit realisiert werden.
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Alternativ zu einem Verdrehen/Verdrillen der beiden Packstoffschlauchenden können die beiden Enden mittels einer oder einer (weiteren) Quernaht, vorzugsweise mittels einer oder einer weiteren Quersiegelnaht und/oder mittels eines Klebstoffes und/oder mittels eines weiteren Verpackungselementes, wie eines Etiketts, dass die beiden benachbarten, abgeflachten Packstoffschlauchenden übergreifend verbindet, haftverbunden sein („Top-Seal”-Artikelverpackung).
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Vorzugsweise basiert die Artikelverpackung auf einem Einzelblatt, abgetrennt von einer Endlos-Packstoffbahn, dessen gegenüberliegende Längskanten zu einem Packstoffschlauch haftverbunden sind unter Umhüllung des Artikel, wobei diese Haftverbindung unter Ausbildung einer auf den Packstoffschlauch gefalzten Längsflosse erfolgt.
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Alternativ ist die Artikelverpackung unter Quertrennung eines beabstandeten Artikel enthaltenden Packstoffschlauches nach dem Prinzip der Schlauchbeutelverpackung, vorzugsweise mit offenen Querenden bei gleichzeitiger artikelnaher Dicht-Querversiegelung derselben, gebildet.
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Insbesondere ist es von Vorteil, wenn zumindest eines der beiden Enden der Artikelverpackung, vorzugsweise zumindest einer der beiden Überstandsbereiche, und/oder die Längsnaht der Artikelverpackung zumindest eine Aufreißhilfe aufweist oder der Artikelverpackung eine solche Aufreißhilfe, z. B. in Verbindung mit einem Schwächungsbereich der Verpackungsfolie beigegeben ist. Auch kann z. B. eine Kennzeichnung, wie ein Fähnchen, beigelegt werden, dass dann von zumindest einem der haftverbundenen Enden des Packstoffschlauches vorragt.
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Weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen erläutert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Artikelverpackung und ein neues Herstellungsverfahren für diese.
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Diese Gegenstände werden unabhängig von der Frage der Dichtigkeit der Artikelverpackung und der hierfür im Rahmen des Herstellungsverfahrens bevorzugt getroffenen Maßnahmen, die sich dann entsprechend an der fertigen Artikelverpackung wiederfinden, beansprucht. Auch wenn die Schaffung einer hermetischen Artikelverpackung ein besonderes Ziel des Anmeldungsgegenstandes bildet, ist dieser doch nicht hierauf beschränkt.
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Unter hermetisch dicht wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung „luftdicht” verstanden, wobei dies zugleich „aromadicht” und „geruchsdicht” bedeutet.
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Eine solche Dichtqualität, die die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugteste bildet, wird im Allgemeinen durch Kalt- oder Heißsiegeln erreicht, wobei der Packstoff zumindest entsprechende Siegelmasken, d. h. z. B. rahmen- oder streifenförmige Belichtungsbereiche des Packstoffes, die nach Faltung miteinander in Eingriff kommen, aufweist. Neben Druck und Temperatur ist auch die Anwendung im Ultraschall zur Ausbildung entsprechender hermetischer Siegelnähte gebräuchlich.
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Unter Druck miteinander oder mit dem Packstoff in Kontakt gebrachte Klebstoffbereiche des Packstoffes führen in der Regel nicht zu einem hermetischen Verpackungsverschluss, werden aber von dem Herstellungsverfahren und der Artikelverpackung nach der vorliegenden Erfindung ebenfalls umfasst.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
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1a bis 1e Verfahrensschritte zur Verpackung eines Artikels zu einer „Twist-Top”-Artikelverpackung (1e) nach einem ersten Ausführungsbeispiel; und
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2a bis 2e Verfahrensschritte zur Verpackung eines Artikels zu einer „Top-Seal”-Artikelverpackung (2e) nach einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Während in den 1a bis 1e ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Verpacken eines Artikels 1 und in 1e die so gebildete Artikelverpackung dargestellt ist, ist in den 2a bis 2e ein zweites Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Verpacken eines Artikels 1 und in 2e die so gebildete Artikelverpackung gezeigt. Die in den 1a bis 1d bzw. 2a bis 2d dargestellten Verpackungsschritte stimmen überein und werden nachfolgend gemeinsam beschrieben.
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In den 1a und 2a ist ein zu verpackender Artikel 1 gezeigt. Dieser ist vorzugsweise ein kleinstückiger Artikel 1, wie Schokolade- oder Süßwarenartikel.
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Die Form des zu verpackenden Artikels 1 kann im Wesentlichen quaderförmig, beispielsweise würfelförmig oder auch zylindrisch oder ein Artikel mit krummlinigen Körperkanten sein. Vorzugsweise besitzt der zu verpackende Artikel 1 eine parallelepipedförmige Gestalt. Beispielsweise kann der Artikel auch eine im Wesentlichen pyramidenförmige oder pyramidenstumpfförmige Gestalt haben, wie dies in den 1a und 2a dargestellt ist. Jedoch sind auch andere Formen mit dreieckiger, viereckiger oder mehreckiger Grundfläche möglich, sowie zylinderförmige oder kugelförmige Artikel 1. Das Verfahren kann daher unabhängig von der Art und Form des Artikels 1 angewandt werden.
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In den 1b und 2b ist der zu verpackende Artikel 1 aus den 1a und 2a bereits durch einen Packstoffschlauch 2 umgeben. Obwohl nachfolgend generell von einem zu verpackenden Artikel 1 gesprochen wird, ist es auch möglich, mehrere Artikel 1 gemeinsam in dem Packstoffschlauch 2 anzuordnen und zu einer Artikelverpackung 11 zu verpacken. Der fertig verpackte Artikel, bzw. die in einer gemeinsamen Dichtverpackung zusammengefasste Artikel werden wird im Rahmen dieser Anmeldung als Artikelverpackung 11 bezeichnet.
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Der hier dargestellte, den Artikel 1 umgebende Packstoffschlauch 2 kann auf unterschiedliche Weise gebildet sein, einmal auf der Basis eines einzelnen Packstoffabschnittes, der von einer endlosen Materialbahn abgetrennt wird und vorzugsweise eine zwei- oder vierseitige Kalt- oder Heißsiegelmaske aufweist, d. h. eine streifen- oder rahmenförmige Beschichtung aus einem zu einer hermetisch dichtenden Längsflosse 6 verbindbaren Materialabschnitt, wobei etwa in der Mitte eines solchen, einzelnen Packstoffzuschnittes der Artikel platziert wird und dann der Packstoffzuschnitt um den Artikel herumgelegt wird, so dass gegenüberliegende Klebstoff- oder Siegelstreifen mit Kalt- oder Heißsiegelmaske miteinander zur Anlage kommen unter Bildung einer Längsnaht oder Längsflosse 6 entlang einer Längsachse L des Artikels 1, wie dies in 1b dargestellt ist.
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Im Bereich der offenen Enden des Packstoffschlauches
2 kann sich ebenfalls ein hier nicht dargestellter Klebstoff- oder Siegelmaterialstreifen vorgesehen sein, wie dies in der Verpackungstechnik bekannt ist (vgl.
EP 0 837 010 A1 ).
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Neben der Bildung des Packstoffschlauches 2 auf der Basis eines Einzelblattes aus Packstoffmaterial kann der Packstoffschlauch 2 aber auch auf der Basis der herkömmlichen Schlauchbeutel-Verpackungstechnik gebildet sein, bei der auf einer Packstoffmaterialbahn eine Mehrzahl beabstandeter Artikel kontinuierlich angeordnet werden, worauf die Packstoffmaterialbahn entweder durch Umschlagen oder durch Verbinden mit einer von oben zugeführten, weiteren Packstoffmaterialbahn zu einer quasi endlosen Packstoffschlauchanordnung umgebildet wird, die die Artikel 1 vollständig umgibt. Durch Quertrennung zwischen den Artikeln 1 werden dann einzelne, voneinander getrennte Packstoffschlauchabschnitte gebildet, wobei diese gebildeten Einzelabschnitte des Packstoffschlauches 2 mit in diesem enthaltenden Artikel 1 eine Konfiguration aufwiesen, wie sie in 1b dargestellt ist.
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Es ist auch möglich, in herkömmlicher Weise zumindest ein Ende des Packstoffschlauches 2 zwischen benachbarten Artikeln, aber vorzugsweise benachbart zu dem Artikel, vor dem Quertrennen querzusiegeln (hierzu stehen die herkömmlichen Verfahren Kaltsiegeln/Heißsiegeln, Ultraschallsiegeln oder Siegeln unter Einfluss von Laserstrahlen oder auch ein Druckversiegeln bei Verwendung von Klebstoffschichten zur Verfügung). Ggf. kann dies auch auf beiden Seiten des Artikels erfolgen. Die Quersiegelung kann hermetisch dicht sein, muss es aber nicht. Die Siegelnaht kann auch als unterbrochene Naht zur Bildung einer als Falzkante nutzbaren Naht ausgebildet werden. Vorgeformte Falzelemente, wie z. B. Vorprägungen können dabei zusätzlich (in Kombination mit) aber auch anstelle einer abdichtenden Quersiegelnaht vorgesehen sein. Auch eine Modifizierung der Siegelqualität (z. B. hermetisch oder geringer) kann in Verbindung mit der Ausbildung von das spätere Falten erleichternden und die Falzposition definierenden Falzelementen erfolgen. In Verbindung mit der Quertrennung, (sowohl bei Einzelblatt- als auch Schlauchverarbeitung), z. B. durch einen Zig-Zag-Trennschnitt, kann zugleich in einfacher Weise eine Aufreißhilfe für die Artikelverpackung 11 gebildet werden.
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Ausgehend von dem zunächst an seinen beiden gegenüberliegenden Enden offenen Packstoffschlauch 2, wie in 1b zeigt, und dem Umlegen oder Auffalzen der Längsnaht muss, falls dort bereits eine Quernaht bzw. eine Querversiegelung vorgesehen wird, muss gewährleistet sein, dass das Entweichen von Luft in Verbindung mit einem Zusammendrücken der jeweiligen Enden des Packstoffschlauches 2 zur Bildung flacher Enden 3 möglich ist, bzw. die Quersiegelung dicht am Artikel 1 erfolgt oder die Enden 3 offen bleiben. Das Flachdrücken der Enden 3 ist in 1c dargstellt. Bevorzugt wird daher das Dichtverpacken des Artikels 1 durch ein- oder beiderseits nahe desselben vorgesehene Quersiegelnähte 7, die vorzugsweise hermetisch, d. h. luftdicht, aber auch geruchs- und aromadicht sind, erreicht.
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Aber auch eine unterbrochene, nur als Falzkante dienende Querversiegelung des Packstoffschlauches 2 ist möglich, so dass dann an dieser Stelle keine hermetische oder quasihermetische Abdichtung der Artikelverpackung 11 erfolgt, sondern lediglich ein vorgearbeiteter Falzbereich zur Erleichterung des Umschlagens der Überstandsbereiche 5 bzw. Enden 3 des Packstoffschlauches 2 beiderseits des Artikels 1 vorliegt.
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Der Packstoffschlauch 2 kann auch aus einem mehrlagigen Packstoff, ggf. auch unterschiedlicher Materialien, wie Metall und/oder Kunststofffolie, ggf. auch im Verbund bestehen und z. B. im Bereich seiner Längsnaht oder Längsflosse 6 Einkerbungen oder dgl. zur Bildung von Aufreißhilfen für die Artikelverpackung 11 aufweisen.
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Schließlich ist es auch möglich, den Artikel 1 in den bereits gebildeten Packstoffschlauch 2 von einem offenen Ende 3 her in Längsrichtung L einzusetzen.
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Die Längsnaht 6 kann als, vorzugsweise als Längssiegelung ausgeführt werden, entweder als Kalt- oder als Heißsiegelung. Jedoch sind auch andere Arten der Verbindung der beiden Längsseiten möglich, beispielsweise Schweißverfahren, insbesondere Ultraschallschweißen, oder Prägeverfahren. Die Längssiegelung ist vorzugsweise ebenfalls hermetisch, d. h. luft- und aromadicht.
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Somit kann die Verbindung der beiden Längsseiten der Bahn entlang einer Oberseite oder einer Unterseite oder einer anderen seitlichen Begrenzungsfläche des einzupackenden Artikels 1 erfolgen, so dass die Längsnaht 6, d. h. die Längssiegelung oder die Schweiß- bzw. Prägenaht entlang dieser Fläche verläuft.
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In Längsrichtung L wird der zu verpackende Artikel 1 bzw. werden die zu verpackenden Artikel 1 im Wesentlichen mittig in einem Mittelbereich 4 der schlauchartigen Verpackung 2 bzw. des Packstoffschlauches angeordnet.
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Die Orientierung der Hauptachse des zu verpackenden Artikels ist vorzugsweise in Längsrichtung L, kann beispielsweise jedoch auch quer dazu liegen. Die Länge des Mittelbereiches 4 entspricht dabei der Länge oder Breite des zu verpackenden Artikels 1.
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In Längsrichtung L schließen sich an den Mittelbereich 4 auf beiden Seiten des Packstoffschlauches 2 Überstandsbereiche 5 an. Jeder dieser Überstandsbereiche 5 weist eine Länge auf, die länger ist als eine Höhe des zu verpackenden Artikels 1. In Längsrichtung L ist die Länge des Packstoffschlauches 2 die Summe der Länge des Mittelbereichs 4 und der Längen der beiden Überstandsbereiche 5.
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In den 1c und 2c ist gezeigt, dass der Artikel 1 durch jeweils eine vorzugsweise hermetische geruchs- und/oder aromadichte, luftdichte Quernaht 7 (Quersiegelung) im Bereich der beiden Überstandsbereiche 5 dichtverpackt ist. Hierzu werden die beiden in Längsrichtung L offenen Überstandsbereiche 5 aus den 1b und 2b vorzugsweise durch Siegelbacken flach gedrückt, zusammengehalten und artikelnah mit einer Quersiegelung versehen.
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Vorzugsweise ist auch die in den 1b und 2b nach oben abstehende Längssiegelung 6 (Längsflosse) bzw. eine entsprechende Schweiß- oder Prägenaht auf dem Packstoffschlauch 2 auf den Artikel 1 gefalzt, so dass sie im Wesentlichen plan auf der Außenfläche des Packstoffschlauches 2 aufliegt und im Wesentlichen der Kontur des Artikels 1 folgt.
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Zwar ist in den 1c und 2c jeweils eine Quernaht 7 (Quersiegelung) auf beiden Seiten des Artikels 1 gezeigt, jedoch ist eine solche Quernaht 7 nicht zwingend erforderlich. Vielmehr können die Enden 3 auch offen bleiben, wobei vorzugsweise am Packstoff vorgesehene Heiß- oder Kalt-Siegelmasken Haftstreifen bilden, die miteinander oder dem Packstoffmaterial selbst in Verbindung mit z. B. einer Verdrehung der beiden Enden 3 (im Einschnürbereich) zur Bildung einer hermetischen Abdichtung in Eingriff kommen. Auch ist es möglich, nur einen der Überstandsbereiche 5 mit einer Quersiegelung 7 zu versehen. Ebenso ist es möglich, dass einer oder beide Überstandsbereiche 5 mehr als eine Quernaht 7 aufweisen, insbesondere in Abhängigkeit von der abschließenden Formgebung der Artikelverpackung 11. Die Quernaht 7 kann vorzugsweise auch lediglich als nicht-dichtende Falzkante ausgeführt sein.
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Die Quernaht 7 (Quersiegelung) kann dabei bevorzugt sehr nahe am Artikel 1, d. h. direkt an den Mittelbereich 4 angrenzend, vorgesehen werden. Jedoch kann die Quernaht 7 auch an den Enden 3 des Packstoffschlauches 2 bzw. der Überstandsbereiche 5 vorgesehen werden oder in einem Bereich dazwischen, beispielsweise mittig im Überstandsbereich 5.
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Die Quernaht 7 kann als geradlinige Siegelnaht oder Quersiegelbereich ausgeführt sein, wie dies in den Figuren gezeigt ist, kann jedoch beispielsweise auch bogenförmig oder zickzackförmig ausgeführt sein. Ebenfalls ist es möglich, dass die Quernaht 7 der Form einer angrenzenden Kante der Basisfläche des Artikels 1 entsprechend ausgebildet ist.
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In den 1d und 2d sind quergesiegelte Überstandsbereiche 5 aus den 1c und 2c in einem eingeschlossenen Winkel α zum Mittelbereich 4 gefaltet. Vorzugsweise ist der eingeschlossene Winkel α ≤ 90°. Jedoch ist es auch möglich, dass der eingeschlossene Winkel α in Abhängigkeit von der Form des Artikels 1 größer als 90° sein kann.
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Beiden Ausführungsbeispielen ist es gemeinsam, dass die Überstandsbereiche 5 oberhalb des Artikels 1 zusammengeführt werden. Durch das Zusammenführen der beiden Überstandsbereiche 5 wird die Längssiegelnaht 6 vorzugsweise verdeckt. Jedoch ist es auch möglich, dass die Längssiegelnaht 6 an einer Seite angebracht ist, die durch das Zusammenführen der Überstandsbereiche 5 nicht verdeckt wird. Es ist auch möglich, die Überstandsbereiche 5 in anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsbeispielen, unterhalb oder seitlich des Artikels zusammenzuführen.
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In der 1e ist das erste Ausführungsbeispiel der Artikelverpackung die Verpackungseinheit 11 („Top-Twist”-Verpackung) aus 1d gezeigt, wobei die Enden 3 der beiden Überstandsbereiche 5 zusammengeführt und miteinander ähnlich eines Dreheinschlages verdrillt werden, so dass ein verdrillter Überstandsbereich 8 entsteht.
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Jedoch ist es auch möglich, die Enden 3 der beiden Überstandsbereiche 5 auf andere Art und Weise miteinander zu verbinden, bzw. zu verriegeln, z. B. mit einer Umfangs-Banderole oder einem Ring in Umfangsrichtung.
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Im Unterschied zu 1e werden im zweiten Ausführungsbeispiel in 2e die Enden 3 der beiden Überstandsbereiche 5 mittels einer oder einer weiteren Quersiegelnaht 9 miteinander verbunden. Diese Quersiegelnaht 9 verbindet vorzugsweise die zumindest vier Lagen Packstoffmaterial. Insbesondere wenn die Quersiegelnaht 9 der einzige Haftverbindungsbereich ist, ist diese vorzugsweise hermetisch dichtend, d. h. geruchs- und/oder aromadicht.
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Wie bereits bei der Längsflosse 6 erläutert, kann die Quersiegelnaht 7 und/oder die weitere Quersiegelnaht 9 als Quersiegelung, vorzugsweise als Kaltsiegelung oder Heißsiegelung ausgebildet sein oder auf Klebstoffbasis durch Druckanwendung gebildet sein, d. h. hermetisch dicht oder auch nur mit einer qualifizierten Abdichtung (luftdurchlässig) versehen sein. Auch ist es möglich, statt der Siegelung ein Schweißverfahren oder ein Prägeverfahren zu verwenden, bzw. mit Ultraschall oder auch mit elektromagnetischen Wellen zu arbeiten.
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Jedoch ist es auch möglich, die beiden Überstandsbereiche 5 mittels eines Klebstoffes und/oder mittels eines weiteren Verpackungselements, beispielsweise eines Etiketts, das die einanderliegenden Enden 3 übergreift, zu verbinden und eine verbraucherfreundliche Verpackung zu schaffen, wobei vorzugsweise zugleich durch eine in diesem Bereich vorgesehene Einkerbung o. dgl. eine Aufreißhilfe vorgesehen sein kann. Dies ist vorzugsweise dann vorgesehen, wenn die Artikelverpackung bereits, wie vorbeschrieben, durch Quersiegelnähte 7 beiderseits des Artikels 1 dichtverpackt ist.
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Die Artikelverpackung 11 und die vorzugsweise offenen Enden 3 (die zum Artikel 1 hin hermetisch abgeschlossen sein können) eignen sich insbesondere und zum Einsatz von Fähnchen o. dgl. Kennzeichnungen, die dann an den Enden 3 oder einem derselben z. B. nach oben kennzeichnend oder werbewirksam hervorragen.
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Entsprechende Aufdrucke, farbliche Gestaltungen oder Prägungen des Packstoffmateriales sind ggf. entsprechend den Handelserfordernissen, Kundenwünschen, etc. vorgesehen.
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Zumindest eines der beiden Enden 3 des Packstoffschlauches 2, vorzugsweise zumindest einer der aussenliegenden Abschnitte der beiden Überstandsbereiche 5, kann mit einer Aufreißhilfe (Einkerbung) 10 versehen werden. Diese Aufreißhilfe 10 kann beispielsweise als ein oder mehrere Einschnitte im miteinander verbundenen Überstandsbereich 8, 9 ausgebildet sein.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, die Längsnaht 6 des Packstoffschlauches 2 mit zumindest einer solchen Aufreißhilfe 10 zu versehen. Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn diese Aufreißhilfe 10 an der Längsnaht 6 erst sichtbar wird, wenn der Verbraucher die Enden 3, beispielsweise die verdrillten Überstandsbereiche 8, voneinander löst, um die Verpackungseinheit 11 zu öffnen.
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Die vorangegangen Ausführungsbeispiele betreffen eine Artikelverpackung 11 mit einer, insbesondere hermetisch abgedichteten, d. h. luftdichten, vorzugsweise geruchs- und/oder aromadichten Verpackung und zumindest einem in dem Packstoffschlauch 2 enthaltenen Artikel, wobei der Packstoffschlauch 2 den Artikel 1 umgibt und der in seiner Längsrichtung L zwei Enden 3 aufweist, die auf einer Seite des Artikels 1 miteinander verbunden sind.
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Darüber hinaus betreffen die vorangegangenen Ausführungsbeispiele ein Verfahren zum, insbesondere hermetisch dichten, d. h. luftdichten (wie auch geruchs- und/oder aromadichten) Verpacken eines Artikels 1, wobei ein zu verpackender Artikel 1 mit einem Packstoffschlauch 2 umgeben wird, und zwei in Längsrichtung L einander gegenüberliegende Enden 3 des Packstoffschlauches 2 auf einer Seite des Artikels 1 zusammengeführt und miteinander verbunden werden.
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Letztendliches Ziel der Artikelverpackung und eines Verfahrens zu ihrer Herstellung ist nach der vorliegenden Erfindung die Schaffung einer hermetischen, d. h. luftdichten Artikelverpackung, deren Inneres frei von jeder Art Wechselwirkung mit der Umgebung bleibt, so dass Produkteigenschaften der Artikel über lange Zeiträume unverändert gewährleistet werden. Der Anmeldungsgegenstand ist hierauf jedoch nicht beschränkt, vielmehr ist auch eine ungesiegelte Artikelverpackung oder eine nur teilweise dicht verschlossene Artikelverpackung mit der beanspruchten Charakteristik Gegenstand der vorliegenden Anmeldung, die durch die Art ihrer Konstruktion und in erster Linie nicht durch die Art ihrer Abdichtung bestimmt wird. Erfindungsgemäß ist aber auch die Kombination beider Aspekte Gegenstand der vorliegenden Anmeldung. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird unter einer hermetisch dichten bzw. abgedichteten Artikelverpackung eine luft- und auch geruchs- und aromadicht verschlossene Artikelverpackung verstanden. Das miteinander oder mit Packstoff In-Eingriff-Bringen einer Klebstoffschicht unter Druckverschluss führt im allgemeinen nicht zu einer derartigen Verpackungsqualität, die zwar im Rahmen der vorliegenden Anmeldung gewünscht ist, hierauf aber nicht beschränkt ist. Vielmehr steht die Ausbildung der Artikelverpackung selbst und das hierauf gerichteten Herstellungsverfahren im Vordergrund.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken eines kleinstückigen Artikels unter Ausbildung eines Packstoffschlauches um den Artikel, wobei der Packstoffschlauch beiderseits über den Artikel hinausragende, gegenüberliegende Enden aufweist, die an einer Seite des Artikels zusammengeführt und miteinander verbunden werden. Die Erfindung betrifft ferner eine entsprechende, vorzugsweise hermetische, Artikelverpackung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4115000 A1 [0003]
- EP 1477423 B1 [0004]
- EP 0837010 A1 [0042]