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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein mit einem Druckmedium betriebenes Hebezeug.
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Unter einem Hebezeug wird eine Baueinheit verstanden mit einem Motor und einer – üblicherweise über ein Getriebe – hiervon angetriebenen Hebevorrichtung für das Anheben und Absenken von Lasten, bspw. mittels einer Kette und einem Lasthaken.
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Mit einem Druckmedium betriebene Hebezeuge, insbesondere Druckluft-Hebezeuge, haben sich für eine Vielzahl von Anwendungen sehr bewährt.
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Als Antrieb für mit einem Druckmedium betriebene Hebezeuge kommen verschiedene Motortypen in Frage, bei denen jeweils über Druckmittel-Anschlüsse das Druckmedium dem Motor zugeführt wird. Beim Drehen des Motors expandiert (bei gasförmigem Druckmedium, bspw. Druckluft) bzw. entspannt (bei flüssigem Druckmedium, bspw. Hydrauliköl) das Druckmedium und treibt so den Motor an.
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In der
DE 10 2006 061 854 A1 der Anmelderin ist ein Lamellenmotor mit integrierter Bremseinrichtung beschrieben. Ein in einer Motorbuchse drehbarer Läufer ist durch Beaufschlagung mit einem Druckmedium antreibbar. Ein Bremselement ist zum Bremsen des Läufers axial neben diesem angeordnet. Das Bremselement und der Läufer sind axial gegeneinander beweglich und bilden eine federbelastete Reibpaarung. Um eine höhere Bremswirkung durch stärkere Federn erreichen zu können, ist ein Druckraum vorgesehen, der zwischen einer Stufe in der Motorbuchse und einem abgestuften Teil des Bremselements als Ringraum gebildet ist. Die Querschnittserstreckung des Druckraums ist größer als die des Motorraums, so dass eine deutlich vergrößerte Fläche bereitgestellt wird. Durch Aufbauen eines Drucks im Druckraum wird eine Trennung der Reibpaarung zwischen Bremselement und Läufer erreicht, so dass die Abbremsung des Läufers aufgehoben wird. So werden einerseits große Bremskräfte und andererseits eine automatische Lösung einer Reibbremse durch das im Betrieb des Motors zugeführte Druckmedium erzielt. Diese Konstruktion von besonders kompakter Bauweise hat sich in der Praxis bewährt.
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Zum Betrieb eines Hebezeugs ist im allgemeinen ein umsteuerbarer Motor notwendig, der in einer ersten Drehrichtung zum Heben der Last und in einer zweiten, entgegengesetzten Drehrichtung zum Senken der Last betrieben werden kann. Ein solcher Motor weist zwei Anschlüsse für das Druckmedium auf, wobei der Motor bei Zuführung des Druckmediums zum Anschluss der Hebenseite des Motors im Heben-Betrieb und bei Zuführung von Druckmedium zum Anschluss der Senkenseite in entgegengesetzter Drehrichtung im Senken-Betrieb arbeitet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Antriebseinheit für ein mit einem Druckmedium betriebenes Hebezeug vorzuschlagen, mit der der für den Betrieb des Hebezeugs notwendige Energieaufwand insgesamt verringert werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Antriebseinheit gemäß Anspruch 1 und ein Hebezeug gemäß Anspruch 8. Abhängige Ansprüche beziehen sich auf bevorzugte Ausführungsformen.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist die Überlegung, dass in üblichen Betriebszyklen eines Hebezeugs der Motor sowohl im Heben- als auch im Senken-Betrieb arbeitet. Dabei gibt es im Senken-Betrieb Betriebszustände, in denen das Gewicht der Last für die Bewegung des Hebezeugs vollständig ausreichen würde und die Zufuhr von Druckmedium verringert werden kann. Es ist daher der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung, im Senken-Betrieb die Zufuhr an Druckmedium automatisch zu verringern.
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Erfindungsgemäß ist ein umsteuerbarer Motor vorgesehen mit einem Anschluss auf der Hebenseite und einem weiteren Anschluss auf der Senkenseite. Weiter umfasst der Motor üblicherweise einen Auspuff, durch den das Druckmedium zum überwiegenden Teil abgeführt wird. Der Motor kann hierbei asymmetrisch ausgebildet sein, d. h. so, dass er im Betrieb in Senken-Richtung weniger Leistung liefert, als bei gleichem Betrieb in Heben-Richtung. Bei einem Lamellen-Motor wird dies bspw. durch eine asymmetrische Anordnung der Auspufföffnung am Umfang des Motorraums erreicht.
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Erfindungsgemäß ist ein Drossel-Rückschlagventil vorgesehen, mit dem im Senken-Betrieb der Durchfluss von Druckmedium zum Anschluss der Senkenseite verringert wird. Hierdurch ergibt sich die angestrebte Einsparungswirkung. Die Verringerung des Durchflusses wird durch eine Konstant-Drossel bewirkt, die bspw. als Bohrung von gegenüber dem Leitungsquerschnitt verringertem Durchmesser ausgeführt sein kann. Bevorzugt wird eine Verringerung der zugeführten Menge an Druckmittel im Senken-Betrieb um mindestens 30%, bevorzugt um mindestens 50%.
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Hierbei wird der Durchfluss aber nur verringert und nicht vollständig unterbunden, so dass ohne zusätzliche Elemente der Motor im Senken-Betrieb weiterhin steuerbar ist (d. h. durch Dosierung des zugeführten Druckmediums das Absenken gesteuert wird) und eine ggf. vorhandene Bremse durch das zur Senkenseite zugeführte Druckmedium gelöst werden kann.
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Die Drossel ist im Senken-Betrieb, bei dem auf der Senkenseite Druckmedium zum Motor fließt, wirksam. Im Heben-Betrieb, wenn Druckmedium (bei Druckluft-Lamellenmotoren sog. Spülluft) vom Motor fließt, ist erfindungsgemäß eine Umgehung der Drossel eröffnet. Bevorzugt handelt es sich um ein Rückschlagventil, das bei Durchfluss von Druckmedium vom Motor automatisch öffnet. Bspw. kann eine Feder einseitig auf das Rückschlagventil wirken, so dass es im Ruhezustand geschlossen ist und durch Druckmedium vom Motor gegen den Federdruck öffnet, um die Umgehung der Drossel zu ermöglichen.
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Durch die Umgehung ist die Drossel im Heben-Betrieb nicht wirksam, so dass hier der unveränderte Leitungsquerschnitt auf der Senkenseite zur Verfügung steht. Bevorzugt entspricht die effektive Querschnittsfläche der Umgehung mindestens dem 4-fachen, besonders bevorzugt mindestens dem 10-fachen der effektiven Querschnittsfläche der Drossel. So kommt es im Heben-Betrieb nicht zu einem Rückstau des vom Motor strömenden Druckmediums (Spülluft) an der Drossel.
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Mit der erfindungsgemäßen Antriebseinheit wird somit ein Betrieb eines Hebezeugs ermöglicht, der – trotz äußerlich weitgehend unverändertem Steuer- und Betriebsverhalten – eine deutliche Einsparung der im Gesamtbetrieb notwendigen Menge an Druckmedium erlaubt.
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Das Drossel-Rückschlagventil verringert die für die Durchströmung maßgebliche effektive Querschnittsfläche somit konstruktionsbedingt nur im Senken-Betrieb, während im Heben-Betrieb eine bevorzugt deutlich größere Umgehung wirksam ist. Dies ermöglicht beim Design von weiteren Leitungsquerschnitten am Motor und bei den Steuerventilen diese so vorzusehen, dass die Leistung im Heben-Betrieb optimiert werden kann, ohne hierdurch einen erhöhten Verbrauch an Druckmedium im Senken-Betrieb zu erhalten. Dies betrifft insbesondere den Querschnitt der Motoreinlassöffnungen auf der Senken-Seite, d. h. die Öffnungen, durch die im Senken-Betrieb das Druckmedium zum Rotor zugeführt wird. Diese sind konstruktionsbedingt im Heben-Betrieb gleichzeitig Austrittsöffnungen für Spülmedium. Diese Öffnungen können nun groß gewählt werden, um im Heben-Betrieb eine geringere Verdichtung des Spülmediums zu erhalten, so dass ein aus der Verdichtung des Spülmediums resultierendes Gegenmoment entsprechend verringert wird. Dies für zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades des Motors, ohne dass hieraus im Senkenbetrieb ein erhöhter Verbrauch an Druckmedium resultiert, weil dessen Durchfluss durch die Drossel begrenzt wird.
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Demgegenüber ist der mit der erfindungsgemäßen Antriebseinheit verbundene Aufwand gering. Durch eine einfache Konstant-Drossel wird die vorgesehene Reduzierung in allen Belastungszuständen im Senken-Betrieb automatisch erfüllt. Gleichzeitig ist durch die Rückschlagfunktion sichergestellt, dass es nicht zu Leistungsverlusten im Heben-Betrieb kommt. In einer bevorzugten Ausführungsform weist ein Drossel-Rückschlagventil ein bewegliches Sperrelement auf, das im Senken-Betrieb den Querschnitt bis auf die Drossel sperrt und im Heben-Betrieb eine Umgehung frei gibt.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Bremse, bspw. eine heute üblicherweise bei Hebezeugen eingesetzte Reibbremse. Diese kann direkt am Motor vorgesehen sein und mit dem Rotor eine Reibpaarung bilden oder separat angeordnet, aber mindestens mit einem Teil drehfest mit dem Rotor gekoppelt sein. Sie ist bevorzugt im Ruhezustand wirksam und kann durch Zufuhr von Druckmedium unter ausreichendem Öffnungsdruck gelöst werden. Gemäß der Weiterbildung ist die Bremse so angeschlossen, dass sie durch Zufuhr des Druckmediums zu einem der Anschlüsse (Hebenseite, Senkenseite) zumindest zum Teil gelöst wird, ohne dass eine spezielle Ventilvorrichtung zum Lösen der Bremse separat vom Betrieb des Motors erforderlich ist. Eine solche automatisch wirkende Bremse garantiert im Betrieb mit Lasten eine hohe Sicherheit. Diese Konstruktion einer Bremse lässt sich auch mit der Energiesparfunktion der vorliegenden Erfindung verwenden.
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Besonders bevorzugt wird eine Bremse mit einem Druckraum, die bei Beaufschlagung des Druckraums mit Druckmedium gelöst wird. Während dies auch bei einer separaten, auf die Motorwelle wirkenden Bremsvorrichtung verwendet werden kann, ist insbesondere hierbei eine integrierte Bremse mit zusätzlichem Druckraum bevorzugt, wie sie in
DE 10 2006 061 854 A1 beschrieben ist. Hierbei ist weiter bevorzugt, dass der Hebenseite-Anschluss und der Senkenseite-Anschluss mit dem Druckraum der Bremse über ein Bremsdruckventil verbunden sind. Das Bremsdruckventil ist hierbei so ausgebildet, dass bei Zufuhr von Druckmedium zu einem der beiden Anschlüsse stets der Druckraum mit Druckmedium beaufschlagt, d. h. die Bremse gelöst wird. Bevorzugt handelt es sich bei dem Bremsdruckventil um ein Wechselventil, das eine wahlweise Verbindung entweder des Hebenseite-Anschlusses oder des Senkenseite-Anschlusses mit dem Druckraum herstellt, jedoch keine Verbindung von Hebenseite-Anschluss und Senkenseite-Anschluss ermöglicht. So ist in beiden Betriebsarten das Lösen der Bremse sichergestellt, ohne dass es zu Kurzschlüssen kommen kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist die Bremse, bevorzugt deren Druckraum, nicht direkt mit der Senkenseite des Motors verbunden, sondern nur mindestens über das Drossel-Rückschlagventil, d. h. der Anschluss der Bremse an die Senkenseite erfolgt (bei Betrachtungsweise in Flussrichtung des Druckmediums im Senken-Betrieb) an einer Stelle vor dem Drossel-Rückschlagventil. So kann der dort entstehende Rückstaudruck zusätzlich zum Lösen der Bremse genutzt werden.
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Während das erfindungsgemäß vorgesehene Drossel-Rückschlagventil prinzipiell an verschiedenen Stellen des Systems angeordnet werden kann, bspw. in einer vom Motor separaten Handsteuerung, ist es bevorzugt, dass das Ventil direkt in oder an dem den Motor umgebenden Gehäuse angebracht ist. So können bewährte Bauformen beibehalten werden und es ist auch mit geringem Aufwand eine Nachrüstung bestehender Hebezeugeinrichtungen möglich.
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In Versuchen hat sich die Erfindung als besonders geeignet zur Verwendung mit einem Druckluftmotor erwiesen. Wie untenstehend im Zusammenhang mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Detail erläutert wird, lassen sich mit der Erfindung bei einem Lamellenmotor ohne sonstige erhebliche Änderung des Betriebsverhaltens wesentlich Einsparungen erzielen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann jedoch auch mit anderen Typen von Motoren erfolgreich verwendet werden.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1a ein schematisches Schaltbild einer ersten Ausführungsform einer Antriebseinheit eines Hebezeugs im Senken-Betrieb;
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1b ein schematisches Schaltbild der Antriebseinheit aus 1 im Heben-Betrieb;
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2a einen Längsschnitt durch einen Lamellenmotor der Antriebseinheit aus 1;
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2b einen Querschnitt durch den Lamellenmotor aus 2a;
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3 ein Drosselelement in perspektivischer Ansicht.
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1a zeigt ein pneumatisches Schaltbild einer Antriebseinheit für ein Hebezeug.
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Das eigentliche Hebezeug, d. h. die aus Motor, Getriebe und Hebevorrichtung sowie der dargestellten Antriebseinheit bestehende Gesamtbaugruppe ist in den Zeichnungen nicht vollständig dargestellt. 1a, 1b zeigen hiervon lediglich symbolisch einen Motor 10 mit zugehöriger Bremse 12, wie er in der Längsschnitt-Darstellung von 2a im Detail gezeigt ist. Eine Welle 11 des Motors treibt über ein Getriebe die eigentliche Hebevorrichtung, z. B. eine Kettennuss mit daran angehängter Kette und Lasthaken an.
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Bei dem Motor 10 des dargestellten Druckluft-Hebezeugs handelt es sich um einen Lamellenmotor mit integrierter Bremse. Wie aus 2a, 2b ersichtlich ist in einem durch eine Motorbuchse 14 gebildeten Motorraum exzentrisch ein Rotor 16 mit radial verschieblichen Lamellen 18 angeordnet. Der Motor 10 weist einen Druckluftanschluss der Hebenseite A und einen weiteren Druckluftanschluss der Senkenseite B auf. Gegenüber den Druckluftanschlüssen A, B ist an der Motorbuchse 14 ein Anschluss für den Auspuff 20 angeordnet. (Der Anschluss 20 ist bei dem in 2b gezeigten asymmetrischen Motor nicht symmetrisch mittig gegenüber den Anschlüssen A, B, sondern verschoben hin zum Anschluss der Senkenseite B angeordnet.)
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Beim Betrieb des Motors 10 in Heben-Richtung (links drehend in 2b) wird Druckluft zum Anschluss der Hebenseite A zugeführt, so dass durch die Lamellen 18 und die Motorbuchse 14 berandete Zwischenräume beaufschlagt werden. Bei der Drehung des Rotors 16 vergrößern sich die Zwischenräume, so dass die Druckluft expandiert. Sie wird schließlich zum Großteil über eine Auspuffleitung 20 zu einem Ablass 15 abgegeben. Ein anderer Teil gelangt zum Anschluss der Senkenseite B und wird dort als Spülluft abgegeben.
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Beim Betrieb in Senken-Richtung (rechts drehend in 2b) wird Druckluft durch den Anschluss B der Senkenseite zugeführt. Die Druckluft gelangt in Zwischenräume zwischen den Lamellen 18 und expandiert beim Drehen des Rotors 16 in Senken-Richtung. Durch die unsymmetrische Anordnung des Auspuffs 20 ist das Leistungsvermögen des Motors 10 in Senken-Richtung geringer als in Heben-Richtung. Spiegelbildlich zum Heben-Betrieb gelangt beim Senken-Betrieb Spülluft zum Anschluss der Hebenseite A.
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Wie in 2a gezeigt ist ein axial verschiebliches Bremselement 22 axial direkt neben dem Rotor 16 angeordnet. Mit einem auf der Oberfläche angebrachten Reibbelag bildet es eine Reibpaarung mit der Stirnfläche 24 des Rotors 16. Federelemente (in 1 nicht dargestellt) wirken auf das Bremselement 22 und beaufschlagen es mit einer Kraft in axialer Richtung, die die Elemente der Reibpaarung aufeinander drückt. Das Bremselement ist so gehalten, dass es sich axial bewegen, aber gegenüber dem Gehäuse nicht verdrehen kann. Eine weitere Reibpaarung ist gebildet zwischen dem Rotor 16 und dem mit einem Bremsbelag versehenen Deckel 26, so dass der Rotor 16 beidseitig gebremst ist.
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Das Bremselement 22 ist mit einer Stufe versehen, so dass zwischen den axialen Flächen des abgestuften Teils des Bremselements 22 und einer Stufe 28 des Gehäuses ein Druckraum 30 gebildet ist. Der Druckraum 30 hat in diesem Ausführungsbeispiel die Form eines umlaufenden Ringraumes.
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Im Betrieb des Motors 10 erfolgt durch Beaufschlagung eines der beiden Anschlüsse A, B mit Druckluft automatisch ein Lösen der Bremse, während bei nachlassender Druckluftversorgung der Rotor 16 zwischen den beidseitigen Reibpaarungen automatisch stillgesetzt wird:
Beim Anfahren des Motors, wenn Druckluft über den Anschluss A oder B zugeführt wird, gelangt die Druckluft in die Lamellenzwischenräume. Da der Rotor 16 zwischen den Reibpaarungen stillgesetzt ist, kommt es zunächst nicht zum Anlaufen des Motors 10 bzw. Drehung des Rotors 16. Stattdessen wirkt der Druck in den Lamellenzwischenräumen auf das axial verschiebliche Bremselement 22, so dass dieses beginnt, sich gegen die Kraft der Federn vom Rotor 16 zu lösen.
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Gleichzeitig gelangt Druckluft über ein Bremsdruck-Ventil, das als Wechselventil 33 ausgebildet ist und eine Leitung 32 (s. 1a, 1b) in den Druckraum 30. Das Bremsdruckventil 33 sorgt hierbei dafür, dass der Druckraum 30 immer mit dem Anschluss A oder B verbunden ist, an dem der höhere Druck herrscht.
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Im Heben-Betrieb (1a) ist so der Anschluss A der Hebenseite, im Senken-Betrieb (1b) der Anschluss B der Senkenseite über die Leitung 32 mit der Bremse 12 verbunden. Durch das Bremsdruckventil 33 ist sichergestellt, dass es nicht zu einem Kurzschluss zwischen den Anschlüssen A, B kommt.
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Das Druckmedium wirkt dann auf die senkrecht zur axialen Richtung stehenden Flächen des Bremselements 22, nämlich einerseits auf die innere, an der Stirnfläche 24 anliegende Fläche und andererseits auf die an der Stufe 28 gebildete zusätzliche Ringfläche. Die auf das Bremselement 22 insgesamt wirkende Kraft entspricht dem Produkt aus dem Druck des Druckmediums und der Fläche abzüglich der Kraftwirkung der Federelemente. So wird insgesamt erreicht, dass allein durch den Druck des Druckmediums die Bremse 12 gelöst wird.
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Im Betrieb bleibt das Bremselement 22 beabstandet vom Rotor 20, solange das Druckmedium zugeführt wird. Beim Abschalten des Druckmediums fällt durch die Kraft der Federelemente automatisch die Bremse wieder ein.
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1a zeigt für ein erstes Ausführungsbeispiel einer Antriebseinheit in einem pneumatischen Schaltplan die Beschaltung des Motors 10 mit der Bremse 12 durch eine Ventilvorrichtung 34. Ein Hauptluftanschluss 40 liefert die zum Betrieb benötigte Druckluft an einen Anschluss P eines Steuerventils 42. Das Steuerventil 42 ist als Umschaltventil ausgebildet, bei dem ein verschieblicher Steuerkolben je nach Schaltstellung verschiedene Verbindungen zwischen dem Hauptluftanschluss 40 und einem Anschluss R für einen schallgedämpften Auslass 15 einerseits und Anschlüssen A' (zur Hebenseite) und B' (zur Senkenseite) des Motors 10 andererseits herstellt. Im gezeigten Beispiel einer Indirekt-Steuerung erfolgt die Verschiebung des Steuerkolbens pneumatisch über Druckluft-Anschlüsse h, s. So wird der Steuerkolben zwischen den Schaltstellungen bewegt.
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Als Alternative kann die Antriebseinheit mit einer Direktsteuerung versehen sein (nicht dargestellt), bei der der Steuerkolben des Steuerventils 42 direkt mechanisch, bspw. über ein Steuergestänge, zwischen den Schaltstellungen verschoben wird.
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In einer mittleren Schaltstellung (gezeigt in 1a, 1b) sind beide Anschlüsse A', B' entlüftet (d. h. mit dem Auslass 15 verbunden, dann ist der Motor 10 durch die Bremse 12 stillgesetzt). In einer zweiten Schaltstellung (Verschiebung des Kolbens nach rechts in 1a, 1b) wird der Hauptluftanschluss 40 mit der Zuleitung zur Hebenseite A' verbunden, so dass der Motor im Heben-Betrieb läuft. In einer dritten Schaltstellung (Verschiebung nach links in 1a, 1b) ist der Hauptluftanschluss 40 mit der Zuleitung zur Senkenseite B' verbunden, so dass der Motor im Senken-Betrieb läuft.
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In der Zuleitung B'-B zum Anschluss der Senkenseite ist ein Drossel-Rückschlagventil 50 vorgesehen mit einer Drossel 48 und einem Rückschlagventil 49. Die Drossel 48 weist einen konstanten, gegenüber den Leitungen auf der Senkenseite deutlich verringerten Querschnitt auf und verringert so den Durchfluss von Druckmedium durch die Zuleitung B'-B zum Anschluss der Senkenseite. Im Heben-Betrieb (1b) öffnet dabei das parallel geschaltete Rückschlagventil 49 und erlaubt eine Umgehung, so dass die Querschnittsverringerung an der Drossel 48 nicht wirksam wird. Somit ist im Heben-Betrieb der Durchgang frei, so dass vom Anschluss B des Motors 10 Druckluft über das Steuerventil 42 zum Auslass 15 gelangt.
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Eine konkrete Ausführung des Ventils 50 ist in der 2b im Querschnitt durch den Motor 10 und die Ventilvorrichtung 34. Hier ist im Zufluss zur Hebenseite A des Motors 10 das Drossel-Rückschlagventil 50 vorgesehen als abgeschlossener Ventilraum, in dem als Sperrelement eine Drosselplatte 52 verschiebbar angeordnet ist.
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Die Drosselplatte 52 ist in 3 dargestellt. Sie umfasst einen Plattenkörper 54 mit einer Drosselbohrung 48 und Abstandselementen 58.
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Im Hebenbetrieb des Motors 10, bei dem Druckluft zum Anschluss A der Hebenseite strömt und Spülluft vom Motor durch den Anschluss der Senkenseite zurückströmt befindet sich die Drosselklappe 52 in der in 2b gezeigten unteren Stellung innerhalb des Ventilraums, in der die Abstandselemente 58 an der Unterseite des Ventilraums anliegen. Die zwischen den Abstandselementen verbleibenden Zwischenräume 60 erlauben den Durchfluss der Spülluft vom Motor 10 zur Ventilvorrichtung 34 und wirken somit als Umgehung. Diese Umgehung weist aufgrund der großzügigen Abmessungen der Zwischenräume 60 einen großen effektiven Querschnitt auf, so dass es nicht zu einem Rückstau von Spülluft am Ventil 50 kommt.
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Im Senkenbetrieb hingegen verschiebt die durch den Anschluss B der Senkenseite zum Motor 10 strömende Luft die Drosselplatte 52 an die Oberseite des Ventilraums, so dass der Plattenkörper 54 dort dichtend anliegt. Damit verbleibt für den Zufluss von Luft zur Senkenseite des Motors 10 nur die Drosselbohrung 48.
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Hieraus ergibt sich die folgende Funktion der Ventilanordnung im Betrieb des Motors 10:
Im Heben-Betrieb wird der Zuleitung zur Hebenseite A' Druckluft zugeführt. Die Bremse 12 wird hierbei gelöst wie oben beschrieben überwiegend durch den Druck in den Lamellenzwischenräumen auf der Hebenseite sowie zusätzlich durch den Druck der Hebenseite A, der über das Bremsdruckventil 33 und die Leitung 32 zum Ringraum 30 der Bremse geführt wird. Das Rückschlagventil 49 öffnet gegenüber dem entstehenden Druck auf der Senkenseite B, d. h. der Durchfluss von Spülluft durch den Anschluss der Senkenseite B ist ungehindert.
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Im Senken-Betrieb wird dem Anschluss B' der Zuleitung zur Senkenseite B Druckluft zugeführt. Das Rückschlagventil 49 sperrt, so dass die Druckluft nur über die Drossel 48 zum Anschluss B der Senkenseite des Motors 10 fließt. Hierdurch wird einerseits der Motor 10 nur mit einer geringeren Menge an Druckluft versorgt. Andererseits bildet sich vor der Drossel 48 ein erhöhter Rückstaudruck, der über das Bremsdruckventil 33 und die Leitung 32 auf den Druckraum 30 der Bremse 22 wirkt. Hierdurch sowie durch die Druckwirkung im Motor 10 auf das Bremselement 22 über die Fläche 24 wird die Bremse gelöst und der Motor 10 läuft in Senken-Richtung an.
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Hierbei bewirkt die Drossel 48 einen größeren Strömungswiderstand in der Zuleitung des Anschlusses B der Senkenseite. In der Folge fließt weniger Druckluft zum Anschluss der Senkenseite B. Der Betrieb des Motors in Senken-Richtung wird hierbei aber dennoch aufrechterhalten, allerdings bei deutlich geringerem Verbrauch an zugeführter Druckluft.
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Zu den gezeigten Ausführungen sind eine Anzahl von Alternativen denkbar. So kann statt der am Motor 10 vorgesehenen integrierten Bremse 12 kann eine separate Bremseinheit vorgesehen sein. Die erfindungsgemäße Antriebseinheit lässt sich hierbei in gleicher Weise realisieren.
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Ebenso sind andere Ausführungen eines Rückschlagventils 50 möglich. Während bei der gezeigten bevorzugten Ausführung die Drosselfunktion und die Rückschlagfunktion in einem Element vereinigt sind, können diese Funktionen durch getrennte Elemente, bspw. eine feste Drossel 48 und eine separate Umgehung mit einem Rückschlagventil 49 ausgeführt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006061854 A1 [0005, 0019]