DE102009052328A1

DE102009052328A1 - Richtungsstabilisator für Wassersportgeräte und Wasserfahrzeuge

Info

Publication number: DE102009052328A1
Application number: DE102009052328A
Authority: DE
Inventors: Andreas Heilmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2009-11-07
Filing date: 2009-11-07
Publication date: 2011-05-19

Abstract

Unflexible Richtungsstabilisatoren an Wassersportgeräten und Wasserfahrzeugen können plötzlich auftretende erhöhte Querkräfte zur Fahrtrichtung nicht abfedern. Es kommt daher zum seitlichen Wegrutschen des Fahrzeugs zur Fahrtrichtung oder zum Kentern. Flexible Richtungsstabilisatoren an Wassersportgeräten und Wasserfahrzeugen können plötzlich auftretende erhöhte Querkräfte abfedern und somit das Wegrutschen des Fahrzeugs zur Fahrtrichtung oder das Kentern verhindern. Flexible Richtungsstabilisatoren finden beispielsweise Anwendung an sog. Kiteboards. Sie werden unterwasserschiffseitig montiert und federn plötzlich auftretende erhöhte Querkräfte, beispielsweise erzeugt durch Böen, ab.

Description

IPC-Hauptklasse
B63B 35/85
IPC-Nebenklasse
B63B 3/38
B63B 41/00

Richtungsstabilisatoren werden an den unterschiedlichsten Wassersportgeräten und Wasserfahrzeugen verwendet. Bei Surfboards, Kiteboards, Wakeboards werden bis dato starre Finnen bestehend aus i. d. R. Kunststoff-Gewebestrukturen verwendet. Bei Wasserfahrzeugen handelt es sich um das Schwert oder dem Kiel, welches die Stabilität des Wasserfahrzeuges sicherstellt. Diese sind bis dato ebenfalls aus i. d. R. Kunststoff-Gewebestrukturen hergestellt und von ihrer Eigenschaft her starr, also nicht flexibel.
Problem 1
Bei zu starken Querkräften zur Fahrtrichtung, verursacht beispielsweise durch Böen, kommt es zum s. g. Spin Out, d. h. das Wasserfahrzeug rutscht plötzlich quer zur Fahrtrichtung weg. Die Stabilität des Systems ist somit nicht mehr gegeben.
Problem 2
Ein weiteres Problem stellt das Aufkanten/Kentern des Wasserfahrzeugs bei zu starken Querbelastungen zur Fahrtrichtung dar.
Problem 3
Ablösungen zwischen dem Kunststoff und dem Gewebematerial. Diese können zu Undichtigkeiten oder gar Verlust des Richtungsstabilisators führen.
Lösung 1
Durch die Flexibilität des Richtungsstabilisators wird eine plötzlich auftretende zu hohe Querkraft abgefedert. Ein plötzlich seitliches Wegrutschen des Wasserfahrzeugs wird verhindert.
Lösung 2
Durch die Flexibilität des Richtungsstabilisators kann das Aufkanten und/oder Kentern des Wasserfahrzeugs aufgrund plötzlich angestiegener Querkraft zur Fahrtrichtung vermieden werden, da der Richtungsstabilisator den Anstieg der Querkraft durch „Nachgeben” abfedert.
Lösung 3
Der flexible Richtungsstabilisator besteht nur noch aus einer homogenen Masse und nicht mehr aus 2 Verbundwerkstoffen.
Vorteil 1
Durch die Flexibilität des Richtungsstabilisators erhöhen sich bei Wasserfahrzeugen die Sicherheitsreserven bezüglich Kentern und/oder Aufkanten, da plötzlich auftretende Querkräfte zur Fahrtrichtung abgefedert werden.
Vorteil 2
Die Lebensdauer wird deutlich erhöht, da es sich zum einen um eine homogene Masse handelt und kein Verbund zweier unterschiedlicher Stoffe handelt und zum zweiten werden Abplatzungen durch Stöße auf harten Untergrund abgefedert.
Am Beispiel einer Finne für Kiteboards wird sowohl der Aufbau als auch die Funktionsweise verdeutlicht.
Fig. 1:
1 zeigt eine schematische Anordnung von 2 Richtungsstabilisatoren an einem Kiteboard im Längsschnitt.
Pos11: Kiteboard
Pos12: montierte Richtungsstabilisatoren (hier mit Schrauben befestigt)
Pos13: Unterwasserschiff
Pos14: Befestigungsschrauben
Fig. 2:
2 zeigt schematisch einen Richtungsstabilisator im Längsschnitt.
Pos21: Richtungsstabilisator im Längsschnitt
Pos22: Bohrungen für Befestigungsschrauben
Fig. 3:
3 zeigt schematisch einen Querschnitt durch das System Kiteboard/Richtungsstabilisator und die Funktionsweise. 3a zeigt einen Richtungsstabilisator mit geringer Aufbiegung verursacht durch die Querkraft F1. 3b zeigt einen Richtungsstabilisator mit höher Aufbiegung verursacht durch die erhöhte Querkraft F2
Pos31: Wasseroberfläche
Pos32: Kiteboard
Pos33: Richtungsstabilisator mit geringer Aufbiegung verursacht durch die Querkraft F1
Pos34: Richtungsstabilisator mit höher Aufbiegung verursacht durch die erhöhte Querkraft F2

Claims

Richtungsstabilisator für Wassersportgeräte (Finne, Schwert) und Wasserfahrzeuge (Schwert, Kiel), welcher am Unterwasserschiff montiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtungsstabilisator flexibel ist.
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Richtungsstabilisator mit zunehmender Querkraft zur Fahrtrichtung verformt
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Richtungsstabilisator mit zunehmender Längskraft zur Fahrtrichtung verformt
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Richtungsstabilisator mit abnehmender Querkraft zur Fahrtrichtung rückverformt
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Richtungsstabilisator mit abnehmender Längskraft zur Fahrtrichtung rückverformt
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Richtungsstabilisator nach Wegnahme der Querkraft und/oder Längskraft zur Fahrtrichtung wieder in seine Ursprungsgeometrie zurück verformt.
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verformung des Richtungsstabilisators beliebig oft wiederholen lässt.
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtungsstabilisator aus einem Elastomer besteht.
Richtungsstabilisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Richtungsstabilisator aus einem Thermoplast besteht.