DE19609574A1 - Hochgeschwindigkeitsschiff - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Bauweise eines Hochgeschwin
digkeitsschiffes.
Auch bei Hochgeschwindigkeitsschiffen hat die Oberflächenreibung
des benetzten Schiffbodens einen beträchtlichen Anteil am Gesamt
widerstand. Um diesen Reibungswiderstand zu verringern, sind bei
Gleitbooten abgestufte V-Rümpfe bekannt.
Der Erfindung liegt
jedoch die Aufgabe zugrunde, ohne Einschränkung bezüglich der
Baugröße, den Reibungswiderstand von Schiffen wesentlich zu ver
ringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Luftpolster gelöst,
das etwa mittschiffs bis achtern zwischen zwei Kimmkielen und
hinter einer Stufe aufgebaut wird. Dabei bilden diese Stufe und
der sich achterlich anschließende ebene Schiffsboden mit den bei
den seitlichen Kimmkielen einen Hohlraum, in den Druckluft einge
blasen wird, deren Druck gerade so groß ist, daß sich unter dem
Schiffsboden ein bis zum Heck reichendes Luftpolster ausbildet.
Durch diese Konstruktion wird erreicht, daß im gesamten Bereich
dieses Hohlraumes die sonst vorhandenen Reibungskräfte zwischen
Wasser und Schiffsboden völlig entfallen. Gleiche Verdrängung
vorausgesetzt, können so die Reibungsverluste gegenüber einem
herkömmlichen Schiffsrumpf halbiert werden. Im Verhältnis dazu
ist der Energieaufwand für die Erzeugung des Luftpolsters gering.
Anhand der Zeichnungen werden nachstehend zwei Ausführungsbei
spiele der Erfindung näher veranschaulicht.
Dabei zeigen in rein schematischer Weise:
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schnellfähre als
Längsschnitt;
Fig. 2 deren Unteransicht des Schiffbodens;
Fig. 3 deren Querschnitt mittschiffs;
Fig. 4 der entsprechende Querschnitt einer weiteren erfindungsge
mäßen Schnellfähre mit zwei Luftkammern;
Fig. 5 deren Unteransicht des Schiffbodens;
Fig. 6 die Vorschiffsansicht dieser Schnellfähren mit Spanten
riß;
Fig. 7 die Seitenansicht dieses Vorschiffes;
Fig. 8 die Unteransicht dieses Vorschiffes.
Die Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Schnellfähre, wobei das Unterwasserschiff im mittigen Längs
schnitt dargestellt ist - der Tiefgang ist hier aus zeichneri
schen Gründen stark überhöht dargestellt.
Der Vorschiffsboden 30 wird mit einer Stufe 2 abgeschlossen und
geht danach in den ebenen Schiffsboden 3 über, der zusammen mit
den beiden Seitenkielen 4 den besagten Hohlraum 6 bildet. Über
hier zwei Kanäle - siehe Fig. 2 - wird die Druckluft 9 zuge
führt. Die Wasseroberfläche 5 unter dem Schiffsboden 3 steigt
bis zum Heck soweit an, daß nur noch ein verhältnismäßig kleiner
Spalt zwischen dem Schiffsboden 3 am Heck und der Wasseroberflä
che 5 verbleibt, durch den die Druckluft entweicht, so daß die
erforderliche Gebläseleistung im Verhältnis zur Verringerung der
Reibungsverluste - zumindest bei Höchstgeschwindigkeit - gering
bleibt.
Fig. 2 zeigt die Unteransicht des Schiffbodens.
Der Boden des Vorschiffes 30 sollte auf Höhe der Stufe 2 einen
über die ganze Schiffsbreite möglichst gleichen Tiefgang 8 auf
weisen. Der achterlich der Stufe 2 folgende ebene Schiffsboden 3
ist hier gestrichelt dargestellt.
Fig. 3 und 4 zeigen den Querschnitt mittschiffs mit Blick in
Fahrtrichtung, wobei in Fig. 4 zwei Luftkammern dargestellt
sind, die durch einen zusätzlichen Mittelkiel 40 gebildet wer
den. Die Unteransicht des Schiffbodens zeigt dazu Fig. 5.
Diese Aufteilung in zwei Luftkammern ist für seegängige Ein
rumpfschiffe wegen der dadurch erhöhten Querstabilität erforder
lich. Die dann auch vorgesehenen zwei getrennten Gebläse sollten
so ausgelegt werden, daß bei verringertem Luftbedarf sich der
erzeugte Luftüberdruck erhöht, bzw. dieser sinkt bei vergrößer
tem Luftbedarf, so daß eine Querstabilität erreicht wird, die
nahezu derjenigen eines konventionellen Einrumpfschiffes ent
spricht.
Zu diesem Zweck ist auch eine Aufteilung in drei Luftkammern
vorteilhaft, wohingegen eine Aufteilung in mehrere Luftkammern
bei Katamaranen grundsätzlich entfallen kann.
Der Tiefgang der Kiele 4 und 40 sollte jeweils den maximalen
Tiefgang 8 des Vorschiffbodens nur soweit übertreffen, wie es
für die Verhinderung seitlicher Luftverluste bei üblichen
Rollbewegungen notwendig ist, um die an diesen Kielen auftreten
de Oberflächenreibung gering zu halten.
Um auch für Hochgeschwindigkeit einen möglichst breiten Rumpf
zu ermöglichen, ist für die erfindungsgemäße Rumpfkonstruktion
eine Vorschiffsbauform besonders geeignet, wie sie in den
Fig. 6 bis 8 dargestellt ist - hier in realem Maßstab bezüglich
eines Tiefganges von z. B. 2 m bei 20 m Schiffsbreite und 120 m
Länge.
Diese Vorschiffsform ist durch einen V-förmigen Schiffsboden
gekennzeichnet, der ab einem bestimmten Tiefgang 8 durch eine
ebene Fläche 30 abgeschlossen wird, so daß - bis auf den Bug
bereich - die Rumpfquerschnitte 13 bis 17 unterhalb der Kimm 1
eine Trapezform aufweisen. Oberhalb einer harten Kimm 1, die
auf Höhe der Wasserlinie liegt, wird dieser Querschnitt jeweils
mit senkrechten Bordwänden fortgesetzt.
Zusätzlich zur Verringerung der Stampfneigung ist hier das Vor
schiff oberhalb der Kimm 1 mit einem nach vorn abfallenden Vor
steven 10 versehen.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Rumpf
konstruktion auch für Katamaranrümpfe eingesetzt und die Rumpf
form selbst bezüglich Stufenhöhe und Verlauf variiert werden.
Claims (5)
1. Einrumpf- oder Mehrrumpfschiffe, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Rumpf vorzugsweise im Bereich des Vorschiffes
eine Stufe aufweist, derart, daß der achterliche Rumpfboden
vorzugsweise als ebene Fläche (3) mit konstantem Tiefgang, der
niedriger ist als der maximale Tiefgang (8) des Rumpfbodens (30)
vor der Stufe (2), gestaltet ist, und daß achterlich dieser
Stufe (2) vorzugsweise Kimmkiele (6) angeordnet sind, und daß in
den Hohlraum (6), der aus dieser Stufe (2), den Kimmkielen (4)
und dem achterlichen Rumpfboden (3) gebildet wird, Druckluft (9)
eingeblasen wird.
2. Einrumpf- oder Mehrrumpfschiffe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser Hohlraum (6) durch zumindest einen
weiteren zwischen den beiden Kimmkielen (4) angeordneten Kiel
(40) in mehrere Luftkammern unterteilt wird, und daß vorzugs
weise in jede dieser Luftkammern getrennt Druckluft (9) einge
blasen wird.
3. Einrumpf- oder Mehrrumpfschiffe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese Druckluft (9) be
züglich ihres Druckes vorzugsweise so abgestimmt ist, daß die
ser Luftdruck der kleinste Luftdruck ist, bei dem bei Seegang 0
sich unter dem Rumpfboden (3) ein Luftpolster ausbildet, das bis
zum Heck oder zumindest achterlich bis über die Mitte des
Achterschiffes hinaus reicht.
4. Einrumpf- oder Mehrrumpfschiffe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Rumpfboden
im Vorschiffsbereich ab einem bestimmten Tiefgang (8) vorzugs
weise aus einer ebenen Fläche (30) gebildet wird, und daß ober
halb dieses Tiefganges (8) dort die Aufkimmung (80) vorzugsweise
45° oder zumindest nicht weniger als 20° beträgt, höchstens aus
genommen einen abgerundeten Übergangsbereich zum ebenen Rumpf
boden, und daß dieser Rumpf im Vorschiffsbereich vorzugsweise
eine in Höhe der Ladewasserlinie für maximale Beladung (1) ver
laufende harte Kimm aufweist, und daß oberhalb dieser Kimm bis
zumindest in eine Höhe, die um den Tiefgang (8) über dieser
Kimm liegt, die Bordwand vorzugsweise senkrecht verläuft; höchs
tens ausgenommen der Bugbereich.
5. Einrumpf- oder Mehrrumpfschiffe nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsteven (10)
zumindest eines Rumpfes ab der Ladewasserlinie für maximale
Beladung (1) vorzugsweise zunächst überwiegend senkrecht in
einer Länge verläuft, die maximal dem Tiefgang (8) entspricht,
und dann flacher werdend schräg nach hinten ansteigt, wobei die
ser Anstieg zumindest bis auf 40% abflacht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19609574A DE19609574A1 (de) | 1996-03-12 | 1996-03-12 | Hochgeschwindigkeitsschiff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19609574A DE19609574A1 (de) | 1996-03-12 | 1996-03-12 | Hochgeschwindigkeitsschiff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19609574A1 true DE19609574A1 (de) | 1997-09-18 |
Family
ID=7787985
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19609574A Withdrawn DE19609574A1 (de) | 1996-03-12 | 1996-03-12 | Hochgeschwindigkeitsschiff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19609574A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1996
- 1996-03-12 DE DE19609574A patent/DE19609574A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |