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Technologischer Hintergrund der Erfindung
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1. Anwendungsgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
des Mantelbereichs eines Kolbens eines Verbrennungsmotors sowie
einen Kolben für einen Verbrennungsmotor, welcher nach
diesem Verfahren behandelt wurde. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines
Mantelabschnitts eines Kolbens eines Verbrennungsmotors (nachfolgend
vereinfacht als „Mantelabschnitt” bezeichnet),
bei dem anfängliche Einlauf-Merkmale zufriedenstellend
sind, zur Erzielung einer Verringerung im Reibungswiderstand bezüglich
einer Innenwand eines Zylinders und bei dem Abriebbeständigkeit,
niedriger Reibungswiderstand und Antifress-Eigenschaften (anti-seizing)
auch bei lang andauernder Nutzung erhalten werden können,
sowie einen Kolben für einen Verbrennungsmotor, welcher
nach diesem Verfahren behandelt wurde.
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2. Beschreibung des Standes der Technik
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Die
globale Erwärmung nimmt zu und die Reduzierung der Emission
an CO2-Gas, einem Treibhausgas, ist heute
eine weltweite Herausforderung. Demgemäß ist es
in starkem Maße erforderlich, die Emission an CO2-Gas auch bei Automobilen zu reduzieren,
da diese Quellen der CO2-Gas-Emission sind.
Eine Reduzierung der Menge an Emissionsgasen, insbesondere CO2 wurde aktiv versucht durch Senkung des
Treibstoffverbrauchs durch Reduzierung des Gewichts der Automobile
und durch Verringerung der gleitenden Bauteile sowie Verbesserung
des Antriebsstrangs (Getriebestrangs).
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Unter
diesen Umständen sind die Verringerung des Gewichts aller
konstruktiven Bauteile eines Automobils und die Verringerung der
gleitenden Bauteile eine unvermeidliche Herausforderung und gleichzeitig
ist es erforderlich, die Kosten eines Automobils aufgrund der Zunahme
des globalen Wettbewerbs und der Erschließung von Märkten
in den Schwellenländern zu verringern. Daher muss die Verringerung
des Gewichts der Bauteile des Automobils und die Verringerung der
Reibung an gleitenden Bauteilen in Verbindung mit der Reduzierung
der CO2-Gas-Emission zu niedrigen Kosten
erreicht werden.
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Unter
diesen Aspekten ist bei Bauteilen von Automobilen die Verringerung
des Gewichts und der Reibung des Kolbens, welcher ein Motorenbauteil
ist, das die Emission an CO2-Gas unmittelbar beeinflusst, eine zu
lösende Herausforderung. Insbesondere bei einem Kolben,
der in einem Zylinder sich mit hoher Geschwindigkeit auf und ab
bewegt, führt eine Zunahme an mechanischem Reibungswiderstand
unmittelbar zu einem Energieverlust.
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Bei
einem Kolben eines Verbrennungsmotors beeinflusst ein Mantelabschnitt,
der sich in gleitendem Kontant mit der Innenwand des Zylinders befindet,
in hohem Maße die Reibung. Daher hat man auch versucht, die
Reibung zu verringern, indem man eine Beschichtung oder dergleichen
mit niedrigem Reibungskoeffizienten auf den Mantelabschnitt aufgebracht
hat. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, die Reibung eines Kolbens zu
verringern durch Ausbilden einer Beschichtung aus einem Material
dessen Reibungskoeffizient bezüglich des Zylinders kleiner
ist als derjenige zwischen Mantelabschnitt und Zylinder, beispielsweise
aus einem Harz oder Molybdänsulfid, welches zuvor mittels
eines Werkzeugs in eine vorgegebene Form gebracht wird, und Befestigen
dieser Beschichtung mittels eines Klebstoffs oder dergleichen am äußeren
Umfang des Mantelabschnitts, welcher einen Gleitstreifen aufweist,
der sich helikal an der äußeren Umfangsfläche
erstreckt (
Japanisches Patent
KOKAI (LOPI) No. 2005-330941 ).
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Bei
der oben beschriebenen herkömmlichen Technologie kann die
durch den gleitenden Kontakt des Mantelabschnitts an der inneren
Wandung des Zylinders erzeugte Reibung verringert werden durch Aufbringen
der Beschichtung mit geringem Reibungskoeffizienten auf den Mantelabschnitt.
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Da
jedoch die Verringerung der Reibung mittels der beschriebenen Methode
durch das Merkmal des geringen Reibungskoeffizienten der Beschichtung
erreicht wird, wird der Effekt der niedrigen Reibung nicht mehr
erzielt, wenn die Beschichtung abgerieben ist oder sich abschält.
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Um
daher den Effekt der Reduzierung der Reibung durch die Beschichtung
für einen langen Zeitraum aufrecht zu erhalten, ist es
notwendig, das Auftreten eines Abschälens zu verhindern,
indem man die Beschichtung fest an die Oberfläche des Mantelabschnitts
anheftet.
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Zudem
wird in vielen Fällen die oben beschriebene Verringerung
der Reibung durch eine Beschichtung durchgeführt, um die
Einlaufphase eines Kolbens zu verbessern. In Fällen, in
denen die Beschichtung zu einem solchen Zweck ausgebildet wird,
wird die Beschichtung durch den Betrieb über eine vorgegebene
Zeit abgerieben (beispielsweise während des Einlaufbetriebs)
und geht dann verloren. Daher kommt nach dem Verlust der Beschichtung
durch Abrieb das Material des Mantelabschnitts, wie beispielsweise
eine Aluminiumlegierung in direkten Kontakt mit der Innenwand des
Zylinders. Jedoch ist es sicher notwendig, die Reibung zu Verringern
und das Auftreten eines Fressverhaltens auch unter solchen Umständen
zu verhindern.
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Im Übrigen
wird davon ausgegangen, dass die Adhäsivkraft einer Beschichtung
auf der Oberfläche des Mantelabschnitts gewöhnlich
durch mechanische Anhaftung erreicht wird, die als Ankereffekt bezeichnet wird
(Befestigungseffekt) und eine physikalisch-chemische Bindung wie
beispielsweise Wasserstoffbindung oder eine van der Waals-Bindung
ist. Daher wird vorhergesagt, dass bei Erhöhung der auf
diesen Prinzipien basierenden Adhäsivkraft, eine Beschichtung
möglich sein wird, die sich nur schwer von dem Mantelabschnitt des
Kolbens abschälen lässt.
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Hier
wird die Erhöhung der durch den Ankereffekt ausgeübten
Adhäsivkraft durch mechanische Kratzer hervorgerufen, die
in einem Film des Beschichtungsmittels erzeugt werden oder durch
einen Haftstoff, welcher in Vertiefungen an der Oberfläche
des Mantelabschnitts eindringt, sich verfestigt und dort festsetzt.
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Um
die durch den Ankereffekt bedingte Adhäsivkraft zu erhöhen,
werden bevorzugt Unebenheiten an der Oberfläche des Mantelabschnitts
ausgebildet, in die der Film oder das Haftmittel eindringen können
oder mit denen der Film oder das Haftmittel sich verbinden, wobei
jedoch dies eine Modifizierung des Oberflächenzustands
des Mantelabschnitts erfordert. Weiterhin führen die erforderliche
Arbeit und der Bearbeitungsaufwand zur Ausbildung der Vertiefungen
an der Oberfläche des Mantelabschnitts zu einer Erhöhung
der Kosten.
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Weiterhin
können, wenn in dem Mantelabschnitt Vertiefungen ausgebildet
werden, um den Ankereffekt zu erzielen, die Unebenheiten auf der
Oberfläche des Mantelabschnitts auch auf der Oberfläche
der Beschichtung auftreten, welche auf der Oberfläche des
Mantelabschnitts gebildet wurde. Demzufolge wird die Oberflächenrauigkeit
der Beschichtungsoberfläche erhöht und daraus
resultiert eine Erhöhung der Reibung.
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Andererseits
werden die Wasserstoffbindungen bei den zuvor beschriebenen physikalisch-chemischen
Bindungen erzeugt, wenn das als Haftmittel dienende Basismaterial
des Kolbens, ein Beschichtungsmittel oder ein Haftstoff aktiven
Wasserstoff in seinen Molekülen aufweist. Beispielsweise
wie in der 10A gezeigt, wird die Wasserstoffbindung
durch ein Hydroxid (OH) oder ein Oxid (O) in einer Aluminiumkomponente
des Mantelabschnitts erzeugt, welches sich mit einem O oder H eines
Beschichtungsmittels (beispielsweise einem Polyamid-imidharz) verbindet,
welches eine vergleichsweise hohe Bindungskraft aufweist.
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Weiterhin
ist die durch van der Waals-Kräfte erzeugte Bindung, die
eine chemisch-physikalische Bindung ist, eine Bindungskraft, die
durch Wechselwirkung zwischen einem Molekül des Mantelabschnitts
und einem Molekül der Beschichtung geschaffen wird. Auch
bei einem Molekül, welches elektronisch neutral und unpolar
ist und kaum ein Dipolmoment aufweist, ist die Elektronenverteilung
in dem Molekül nicht ununterbrochen gleichmäßig
unter symmetrischen und unpolaren Bedingungen und kann plötzlich
asymmetrisch werden. In diesem Beispiel wie es in 10B gezeigt ist, wird ein elektrischer Dipol (Dipolmoment)
gebildet durch das positiv polarisierte C und den negativ polarisierten
O einer funktionellen Gruppe der Molekülbestandteile der Beschichtung;
O und H der Hydroxylgruppe (OH) eines Al-Hydroxids in dem Mantelabschnitt
werden jeweils negativ und positiv polarisiert; und O– der
funktionellen Gruppe und H+ der Hydroxylgruppe,
werden aneinander gebunden unter Ausbildung einer Bindungskraft.
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Somit
muss zur Erzeugung einer solchen physikalisch-chemischen Bindung
die Oberfläche des Mantelabschnitts sauber gehalten werden.
Verunreinigung der Oberfläche führen zu einem
Mangel an Adhäsivkraft und um eine Adhäsivkraft
durch physikalisch-chemische Bindung zu schaffen, ist es notwendig,
dass der Mantelabschnitt gewaschen und dann einem Trocknungsschritt
unterworfen wird, als vorausgehende Schritte vor dem Beschichten.
Diese Arbeit wird kompliziert und führt auch zu einer Erhöhung
der Kosten infolge des Verbrauchs an Waschlösungen, der
Abwasserbehandlung und dergleichen.
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Außerdem
haben die zum Gießen verwendeten Aluminiumlegierungen meistens
eine eutektische Zusammensetzung. Daher besteht die Mikrostruktur
des Basismaterials des hergestellten Kolbens aus Al-Dendritkristallen,
die zunächst aus geschmolzenem Metall erzeugt werden beim
Kühlprozess und dann beim Kühlen wachsen und es
wird eine eutektische Mikrostruktur von Al und einer Legierungskomponente
wie beispielsweise Si, Cu oder Mg erzeugt, wenn das verbleibende
geschmolzene Metall, dessen Legierungskomponenten-Konzentration
relativ ansteigt durch die Produktion der Dendrit-Kristalle, die
eutektische Zusammensetzung erreicht. Daher tritt eine Segregation
in der Verteilung der Legierungskomponenten auf und auch eine Vergröberung
der Mikrostruktur tritt leicht ein. Insbesondere ergeben sich diese
Tendenzen nahe an einer Oberfläche, die rasch gekühlt
wird, indem sie beispielsweise mit einer Form in Kontakt gebracht
wird.
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Bei
einer solchen Aluminiumlegierung mit Segregation in der Verteilung
der Komponenten der Legierung und einer vergröberten Mikrostruktur,
wird ein Bereich geschaffen, in dem die physikalisch-chemischen Bindungen
zur Beschichtung stark sind und ein Bereich, in dem die physikalisch-chemischen
Bindungen zur Beschichtung schwach sind, wodurch die Adhäsivkraft
geschwächt wird. Daher tritt leicht ein Abschälen
der Beschichtung auf, welches in dem Bereich mit schwacher Adhäsivkraft
beginnt. Zudem ist eine solche Aluminiumlegierung mit einer Segregation
der Legierungskomponenten und vergröberter Mikrostruktur
fragil und der Abriebwiderstand bei in Kontakt bringen des Basismaterials
mit der Innenwand des Zylinders ist beispielsweise durch den Abrieb
der Beschichtung gering.
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In
Anbetracht der oben genannten Punkte wird angenommen, dass bei dem
in der oben zitierten '941 beschriebenen Kolben die Adhäsivkraft
erhöht werden kann, weil der Oberflächenbereich
des Mantelabschnitts vergrößert wird durch Ausbilden
eines helikalen Gleitstreifens in dem Mantelabschnitt. Wenn jedoch eine
Beschichtung ausgebildet wird durch beispielsweise direkte Aufbringung
eines Harzmaterials auf die Oberfläche des Mantelabschnitts,
auf der der Gleitstreifen gebildet ist, treten Unebenheiten entsprechend
dem Gleitstreifen auch auf der Oberfläche der Beschichtung
auf, was die Oberflächenrauigkeit erhöht und die
Reibung bei Fluidschmierung zwischen der Innenwand des Zylinders
und der Oberfläche des Mantelabschnitts erhöht.
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Daher
wird in der in '941 beschriebenen Erfindung zum Vermeiden, dass
der in dem Mantelabschnitt gebildete Gleitstreifen an der Oberfläche
der Beschichtung erscheint, die Beschichtung im voraus durch Gießen
eines geschmolzenen Kunstharzes in eine Form ausgeformt und diese
Beschichtung wird mittels eines Haftstoffs an den Mantelabschnitt
angebunden ('941, Absätze 0035 und 0036). Daher wird der
Arbeitsaufwand erhöht und verteuert im Vergleich mit dem
Fall, in dem die Beschichtung beispielsweise durch direktes Aufbringen
eines Kunstharzes auf den Mantelabschnitt gebildet wird.
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Um
die Hafteigenschaft eines Haftstoffs wie oben beschrieben zu erhöhen,
sind, um die Oberfläche des Mantelabschnitts sauber zu
halten, Schritte wie Waschen notwendig. Zudem umfasst die in der
'941 beschriebene Erfindung nicht eine Ausfüh rungsform,
die eine Erhöhung der Haftkraft durch die oben beschriebenen
physikalisch-chemischen Bindungen zulässt.
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Außerdem
beschreibt die in der '941 offenbarte Erfindung, dass dann, wenn
die auf dem Mantelabschnitt aufgebrachte Beschichtung abgeschält
wird, ein Kontakt zwischen dem Basismaterial und der Innenwand des
Zylinders in einem Spitzenbereich des helikalen Gleitstreifens auftritt,
und kein Kontakt von Ebene zu Ebene ausgebildet wird und dadurch
das Auftreten von Fressverhalten verhindert werden kann.
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Wenn
jedoch der Unebenheiten durch den gebildeten helikalen Gleitstreifen
aufweisende Mantelabschnitt und die Innenwand des Zylinders in einem
gleitenden Kontakt miteinander stehen, wird der Reibungswiderstand
zwischen diesen beiden erhöht. Dies erhöht in
bedeutender Weise die Reibung im gleitenden Kontakt gegen die Zylinderinnenwand.
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Da
weiterhin das Basismaterial des Mantelabschnitts keiner Behandlung
unterzogen wird, um eine hohe Abriebbeständigkeit oder
eine Reduzierung der Reibung zu erzielen, kann zwar womöglich
der schlechteste Zustand, nämlich das Auftreten von Fressen,
zeitweise vermieden werden, aber ein großer Energieverlust
und auch ein Abrieb des Mantelabschnitts und der Innenwand des Zylinders
werden durch den andauernden Betrieb durch direkten Kontakt des
Basismaterials des Kolbens mit der Innenwand des Zylinders hervorgerufen,
da sich die Beschichtung abschält oder abnutzt. Somit wird
die Lebenszeit des Kolbens bei der oben geschilderten Bauart im
Prinzip bereits mit der Ablösung der Beschichtung beendet.
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Daher
kann diese Technologie nicht bei einem Kolben angewandt werden,
der nach dem Verschleiß oder dem Abschälen der
Beschichtung kontinuierlich weiter gebraucht werden soll, beispielsweise
dann, wenn der Mantelabschnitt einer Beschichtung unterzogen wird,
um die Einlaufcharakteristik eines Motors zu verbessern.
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Die
vorliegende Erfindung hat daher das Ziel, die Nachteile der zuvor
beschriebenen herkömmlichen Technologien zu überwinden
und die Aufgabe der vorliegenden Er findung besteht darin, ein Verfahren
zur Oberflächenbehandlung eines Mantelabschnitts eines
Kolbens eines Verbrennungsmotors zu schaffen, bei dem eine Gleitschicht
einer Beschichtung aus Kunstharz einen reibungsmindernden Effekt
aufweist und fest an die Oberfläche des Mantelabschnitts
angeheftet werden kann, wobei ein einfaches Verfahren mit vergleichsweise
niedrigem Kostenaufwand zur Verfügung gestellt wird und
der Reibungswiderstand gegenüber der Innenwand des Zylinders
auch dann verringert werden kann, wenn die Gleitschicht abgeschält
wurde oder abgenutzt ist und wobei eine sehr gute Abriebbeständigkeit,
Antifressverhalten und die Verringerung der Aggressivität
gegen die Zylinderinnenwand, mit der der Kolben in gleitendem Kontakt
steht (Reduzierung im Abriebgrad der Zylinderinnenwand), erzielt
werden sowie einen Kolben für einen Verbrennungsmotor zur
Verfügung zu stellen, der mittels dieses Verfahrens behandelt
wurde.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Um
das obige Ziel zu erreichen, wird bei einem Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung zur Oberflächenbehandlung eines
Mantelabschnitts eines Kolbens für einen Verbrennungsmotor
der Mantelabschnitt eines Kolbens eines Verbrennungsmotors, welcher
insbesondere aus einer Aluminiumlegierung besteht, behandelt, wobei
der Kolben insbesondere durch Gießen oder Schmieden hergestellt
wurde. Dieses Verfahren umfasst:
das Durchführen einer
Basisbehandlung bei der feine Partikel aus Metall oder Keramik mit
einem mittleren Partikeldurchmesser von 20 μm bis 400 μm
mit Druckluft oder Stickstoff unter Druck als ein Fluidgemisch auf
den Mantelabschnitt mit einer Strahlgeschwindigkeit von 80 m/s oder
mehr oder einem Strahldruck von 0,2 MPa oder mehr injiziert werden,
so dass sie mit dem Mantelabschnitt kollidieren und dabei eine einheitliche
Mikrostruktur auf dem Basismaterial des Kolbens erzeugen, welche
feinkörnig ist mit einer Tiefe in einem Bereich von 1 μm
bis 15 μm von der Oberfläche des Mantelabschnitts
aus betrachtet, und Aktivieren der Oberfläche zur Ausbildung
einer modifizierten Schicht;
und Ausbilden einer Gleitschicht
aus einer Kunstharzbeschichtung mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten an
der Oberfläche des Mantelabschnitts nach der Basisbehandlung,
wodurch die Oberfläche der modifizierten Schicht aktiviert
wird.
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Weiterhin
umfasst ein anderes Verfahren zur Oberflächenbehandlung
des Mantelabschnitts eines Kolbens eines Verbrennungsmotors gemäß der
vorliegenden Erfindung
das Ausbilden einer modifizierten Schicht
als Basisbehandlung einschließlich Bildung einer unten
beschriebenen Metalloxidschicht;
Durchführen einer
anderen Basisbehandlung zur Ausbildung einer Metalloxidschicht mit
einer aktivierten Oberfläche durch Injizieren feiner Partikel
enthaltend elementares Sn, Zn oder Zr und mit einem mittleren Durchmesser
von 20 μm bis 400 μm mit Druckluft oder Stickstoff
unter Druck als Fluidmischung auf den Mantelabschnitt, der die modifizierte
Schicht aufweist mit einer Strahlgeschwindigkeit von 80 m/s oder
mehr oder einem Strahldruck von 0,2 MPa oder mehr, welche mit dem
Mantelabschnitt kollidiert, wodurch das elementare Sn, Zn oder Zr
verteilt wird und in die modifizierte Schicht eindringt und oxidiert
wird; und
Ausbilden einer Gleitschicht bestehend aus einer
Kunstharzbeschichtung mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten
an der Oberfläche des Mantelabschnitts nach der anderen
Basisbehandlung, wobei die Metalloxidschicht aktiviert wird.
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Weiterhin
hat der Kolben des Verbrennungsmotors gemäß der
vorliegenden Erfindung eine modifizierte Schicht bei der die Mikrostruktur
des Basismaterials des Kolbens eine einheitliche Feinkörnung
aufweist in einem Tiefenbereich von 1 μm bis 15 μm
von der Oberfläche des Mantelabschnitts aus betrachtet
durch Injizieren feiner metallischer oder keramischer Partikel mit
einem mittleren Durchmesser von 20 μm bis 400 μm mit
Druckluft oder Stickstoff unter Druck als Fluidgemisch auf den Mantelabschnitt
des Verbrennungsmotors, bestehend aus einer Aluminiumlegierung und
hergestellt durch Gießen oder Schmieden, mit einer Strahlgeschwindigkeit
von 80 m/s oder mehr oder einem Strahldruck von 0,2 MPa oder mehr
zur Erzeugung einer Kollision und
eine aus einer Kunstharzbeschichtung
zusammengesetzte Gleitschicht mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten,
welche auf der Oberfläche des Mantelabschnitts gebildet
ist, wobei die Oberfläche der modifizierten Schicht aktiviert
wird.
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Bei
der oben beschriebenen Konfiguration der vorliegenden Erfindung
werden die nachfolgenden bemerkenswerten Effekte erzielt. Die auf
dem Mantelabschnitt ausgebildete Gleitschicht zeigt eine hohe Adhäsivkraft
bezüglich des Mantelabschnitts und hat eine größere
Beständigkeit, so dass ein Kolben für einen Verbrennungsmotor
zur Verfügung gestellt wird, der stabile niedrige Reibeigenschaften über
einen langen Zeitraum zeigt.
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Außerdem
ist es durch Ausbilden der modifizierten Schicht auch dann, wenn
die Gleitschicht beispielsweise ohne Waschen des zu behandelnden
Kolbens ausgebildet wird, möglich die Gleitschicht mi einer
hohen Adhäsivkraft auszubilden. Somit kann eine Gleitschicht
mit hoher Adhäsivkraft zu niedrigen Kosten unter Auslassen
des Waschschritts ausgebildet werden.
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Weiterhin
zeigt bei einem Kolben für einen Verbrennungsmotor, der
eine solche Oberflächenbehandlung erhalten hat, auch wenn
die modifizierte Schicht mit der Innenwand des Zylinders in Kontakt
gebracht wird und Abrieb der auf der Oberfläche gebildeten
Gleitschicht entsteht, die modifizierte Schicht niedrige Reibeigenschaften,
sie hat einen höheren Abriebwiderstand, Antifresseigenschaften
und die Aggressivität gegenüber der Zylinderinnenwand
kann reduziert werden, die das Gegenstück im gleitenden
Kontakt mit dieser Oberfläche darstellt.
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Die
Härte nahe der Oberfläche wird erhöht
durch Oxidation der Al-Komponente nahe der Oberfläche des
Basismaterials, wenn die Partikel zur Ausbildung der modifizierten
Schicht mit Druckluft injiziert werden und durch Nitridierung der
Al-Komponente nahe der Oberfläche des Basismaterials, wenn
die Partikel mit Stickstoff unter Druck injiziert werden, was zu
einer weiteren Verbesserung der Abriebbeständigkeit führt.
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Es
ist festzuhalten, dass trotz der wesentlichen Erhöhung
der Härte des Al durch Oxidieren oder Nitridieren, verglichen
mit derjenigen des unoxidierten oder unnitridierten Zustands, die
Oxidierung oder Nitridierung des Al ein Gefälle aufweist,
wobei die gebundene Menge an Sauerstoff oder Stickstoff abnimmt
von der Oberfläche des Basismaterials zum Inneren hin betrachtet,
so dass die modifizierte Schicht eine Struktur hat, bei der die
Härte im Oberflächenbereich mit hoher gebundener
Menge an Sauerstoff oder Stickstoff hoch ist und die Härte
zum Inneren hin allmählich abnimmt. Folglich wird eine
scharfe Differenz an Härte zwischen unoxidiertem oder unnitridiertem
Basismaterial und der modifizierten Schicht, in der die Oxidation
oder die Nitridierung entsteht, verhindert. Im Ergebnis daraus wird
ein Abschälen oder dergleichen der modifizierten Schicht aufgrund
einer Differenz in der Härte verhindert.
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Weiterhin
wird die Oberflächenrauigkeit der modifizierten Schicht
auf 0,5 μm bis 2,5 μm gebracht, ausgedrückt
als mittlere Rauigkeit (Ra) der Mittellinie, durch einstellen des
durchschnittlichen Partikeldurchmessers der Partikel für
die Ausbildung der modifizierten Schicht auf 20 μm bis
400 μm. Dies führt dazu, dass die auf dieser modifizierten
Schicht gebildete Gleitschicht eine Oberflächenrauigkeit
Ra von 1,0 μm oder weniger aufweist. Diese Oberflächenrauigkeit
der Gleitschicht ist ein Niveau, welches die Reduzierung der Reibung
bei gleitendem Kontakt mit der Innenwand des Zylinders unter Ölbedingungen
ermöglicht.
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Außerdem
fungieren die feinen Unebenheiten mit einem Ra von 0.5 μm
bis 2.5 μm auf der modifizierten Schicht als Ölreservoirs,
wenn die modifizierte Schicht in direkten Kontakt mit der Innenwand
des Zylinders kommt bei Abrieb der Gleitschicht. Dies kann einen
Effekt erzeugen, bei dem das Ablaufen des Ölfilms verhindert
wird.
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Bei
einer Konfiguration, bei der weiterhin eine Schicht aus einem Metalloxid
des Sn, Zn oder Zr auf der modifizierten Schicht ausgebildet wird,
bevor die Gleitschicht geformt wird, werden zusätzlich
zu den bereits genannten Effekten die niedrigen Reibeigenschaften,
Abriebbeständigkeit und Antifressverhalten nach dem Abrieb
der Gleitschicht weiter verbessert.
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Zudem
fungiert, da Sn, Zn und Zr in dem Al durch das Oxidieren in beträchtlichem
Ausmaß in ihrer Härte gegenüber dem nicht
oxidierten Zustand erhöht werden, die Metalloxidschicht
als eine harte Beschichtung für den Schutz der Oberfläche
des Mantelabschnitts, wenn die Metalloxidschicht durch Abrieb der
Gleitschicht der Oberfläche ausgesetzt wird. Gleichzeitig
wird die durch das oben genannte Verfahren geschaffene Metalloxidschicht
durch Diffusion und Eindringen eines Elements wie beispielsweise
Sn in die modifizierte Schicht gebildet und hat dabei eine hohe
Adhäsionskraft. Zudem hat die Metalloxidschicht eine Struktur
mit einem Gefälle, bei der die mit Sauerstoff gebundene
Menge von der Oberfläche ausgehend zum Inneren hin abnimmt,
so dass auch ein Gefälle in der Härte besteht,
welche allmählich vom Oberflächenbereich mit hoher gebundener
Menge an Sauerstoff bis zum Inneren hin abnimmt, so dass ein scharfer
Unterschied in der Härte zum Basismaterial vermieden werden
kann.
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Wenn
der als zu behandelndes Objekt dienende Kolben aus einer Aluminiumlegierung
auf Basis Al-Si besteht, kann verhindert werden, dass der Legierungsbestandteil
Si sich abscheidet, wenn das Basismaterial eine feinkörnige
Mikrostruktur aufweist, so dass die Verteilung der Si-Komponente
gleichmäßig gemacht wird. Demgemäß werden
die Anhaft-Eigenschaften einheitlicher gemacht einschließlich
der physikalisch-chemischen Bindung, um dadurch das Abschälen
der Gleitschicht zu verhindern und auch die Brüchigkeit
aufgrund der Abscheidung der Legierungskomponente wird verringert
durch Erhöhung der mechanischen Festigkeit, insbesondere
der Abriebbeständigkeit. Weiterhin kann eine Gleitschicht
mit großer Adhäsionfestigkeit zur Verfügung
gestellt werden, wenn die Gleitschicht innerhalb von drei Stunden
nach der Basisbehandlung ausgebildet wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Ziele und die Vorteile der Erfindung werden verständlich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen
für gleiche Elemente stehen, wobei:
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1 ein
schematisches Diagramm zeigt, welches eine Schichtstruktur eines
Mantelabschnitts eines Kolbens eines Verbrennungsmotors gemäß der
vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 ein
schematisches Diagramm ist, welches eine andere Schichtstruktur
eines Mantelabschnitts eines Kolbens eines Verbrennungsmotors gemäß der
vorliegenden Erfindung zeigt;
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3 ein
erläuterndes Diagramm zur Erklärung des Mechanismus
des Auftretens einer Uneinheitlichkeit in der Adhäsivkraft
einer Gleitschicht aufgrund Uneinheitlichkeit der Mikrostruktur
des Basismaterials ist;
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4 eine
graphische Darstellung ist, die die Beziehung zwischen der vergangenen
Zeit nach der Basisbehandlung und der Veränderung in der
Adhäsivkraft zeigt;
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5 ein
schematisches erläuterndes Diagramm einer Testapparatur
ist, die bei einem Test zur Messung des Reibungskoeffizienten verwendet
wird;
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6 eine
graphische Darstellung ist, die die Ergebnisse des Tests zur Messung
des Reibungskoeffizienten zeigt;
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7 ist
eine graphische Darstellung, die die Ergebnisse eines Tests zur
Messung des Abriebs zeigt;
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8 ist
ein schematisches erläuterndes Diagramm einer Testapparatur,
die in einem Test zur Messung des effektiven Drucks der Reibungsmittel
verwendet wird;
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9 ist
eine Graphik, die die Messergebnisse und die Beziehung zwischen
der Oberflächenrauigkeit und dem Reibmitteldruck (FMEP)
zeigt;
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10A und 10B sind
jeweils erläuternde Diagramme betreffend die physikalisch-chemischen Bindungen,
wobei 10A eine Wasserstoffbindung
zeigt und 10B eine van der Waals Bindung
zeigt; die funktionelle Gruppe des PAI-Moleküls in 10B wird als Dipol betrachtet, C und O des PAI-Moleküls
werden jeweils positiv und negativ polarisiert.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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Zu behandelndes Objekt (Kolben eines Verbrennungsmotors)
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Ein
Kolben für einen Verbrennungsmotor, der als zu behandelndes
Objekt gemäß der vorliegenden Erfindung dient,
ist nicht in irgendeiner Weise auf Kolben eines bestimmten Motorentyps
beschränkt, wie beispielsweise Benzinmotor oder Dieselmotor.
Verschiedene Kolbentypen können behandelt werden, solange diese
Verbrennungsmotoren betreffen.
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Der
zu behandelnde Kolben des Verbrennungsmotors besteht aus einer Aluminiumlegierung,
wobei gegossene oder geschmiedete Kolben nach der Erfindung behandelt
werden können. Hinsichtlich des Typs der Aluminiumlegierung
gibt es keine besonderen Beschränkungen und es kann jegliches
Material, welches für Kolben benutzt wird, zur Anwendung
kommen.
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Insbesondere
bei Al-Si-basierten Legierungen, Al-Cu-basierten Legierungen und
Al-Mg-basierten Legierungen, die jeweils eine eutektische Zusammensetzung
haben und gewöhnlich als Aluminiumlegierungen für
den Guss verwendet werden, werden Al-Dendrit-Kristalle und eine
eutektische Zusammensetzung aus Al und Si, Cu oder Mg als Legierungskomponenten
erzeugt. Somit besteht die Tendenz, dass Segregation der Legierungskomponente
und eine Vergröberung der Mikrostruktur auftreten, jedoch
kann eine Erhöhung in der physikalisch-chemischen Bindungskraft
der Gleitschicht durch die Oberflächenbehandlung gemäß der
vorliegenden Erfindung erwartet werden. Daher können die
oben genannten Legierungen als zu behandelnde Ob jekte eingesetzt
werden. Insbesondere ist ein Kolben aus einer Al-Si-Legierung, einem
typischen Material für Kolben zu behandelnder Gegenstand
gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Der
behandelte Bereich des Kolbens ist der Mantelabschnitt. Dieser Mantelabschnitt
ist ein Bereich, in dem ein Gleiten auftritt im Kontakt mit der
Innenwand des Zylinders und eine Reduzierung des Reibungswiderstands
in dieser Region ist wirksam, um die Reibung des Kolbens zu verringern.
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Behandlungsprozess
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Dir
Behandlung des zuvor beschriebenen Kolbens erfolgt nach dem folgenden
Verfahren.
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Basisbehandlung
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Bevor
wie unten beschrieben die aus einer Kunstharzbeschichtung mit niedrigem
Reibungskoeffizienten bestehende Gleitschicht ausgebildet wird,
wird bei dem Mantelabschnitt die nachfolgende Basisbehandlung durchgeführt.
Diese Basisbehandlung kann lediglich die Ausbildung einer modifizierten
Schicht sein, durch feinkörnig machen der Mikrostruktur
einer Oberflächenregion des Basismaterials des Kolbens
(1), oder es kann weiterhin die Ausbildung einer
Metalloxidschicht zusätzlich zu der modifizierten Schicht
(2) vorgesehen sein.
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Ausbildung der modifizierten Schicht
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Dies
ist ein Schritt der Ausbildung einer modifizierten Schicht durch
Injizieren metallischen oder keramischer feiner Partikel mit einem
mittleren Durchmesser von 20 μm bis 400 μm mit
Druckluft oder Stickstoff unter Druck als Fluidgemisch auf die Oberfläche
des Mantelabschnitts eines Kolbens mit einer Strahlgeschwindigkeit
von 80 m/s oder mehr bei einem Strahldruck von 0,2 MPa oder mehr,
zwecks Kollision mit der Oberfläche des Mantelabschnitts,
wobei die Mikrostruktur des Kolbens einheitlich feinkörnig
gemacht wird in einem Tiefenbereich von 1 μm bis 15 μm
von der Oberfläche des Mantelabschnitts aus betrachtet
und Ausbilden der modifizierten Schicht mit einer aktivierten Oberfläche.
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Als
Partikel, die injiziert werden, können solche auf keramischer
Basis, wie beispielsweise SiC oder metallischer Basis wie beispielsweise
Stahl verwendet werden, sowie jeglicher Typ von Partikel, die eine
Mikrostruktur in einem Tiefenbereich von 1 μm bis 15 μm
von der Oberfläche des Mantelabschnitts aus erzeugen kann.
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Die
Form der verwendeten Partikel zur Ausbildung der modifizierten Schicht
ist nicht besonderen Beschränkungen unterworfen, im allgemeinen
ist diese jedoch sphärisch. Als komprimiertes Gas für
das Einstrahlen wird komprimierte Luft oder Stickstoff unter Druck
verwendet.
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Wie
oben beschrieben wurde, werden bei einer Aluminiumlegierung für
das Gießen, die generell eine eutektische Zusammensetzung
hat, wenn ein Kolben hergestellt wird, Al-Dendrit-Kristalle zunächst
erzeugt in dem geschmolzenen Metall während des Verfestigungsprozesses
und diese wachsen beim Abkühlen, um dabei gröber
zu werden. Gleichzeitig wird, wenn das verbleibende geschmolzene
Metall, dessen Konzentration als Legierungskomponente relativ erhöht
wird entsprechend der Erzeugung von Dendrit-Kristallen, eine eutektische
Zusammensetzung erreicht (11,7 Massen % Si in der Al-Si-basierten
Legierung, 33 Massen % Cu in der Al-Cu-basierten Legierung und 35
Massen % Mg in der Al-Mg-basierten Legierung), eine eutektische
Zusammensetzung aus Al und der Legierungskomponente erzeugt und
dabei wird die Legierungskomponente in der Mikrostruktur abgeschieden.
Jedoch wird wie oben beschrieben die Mikrostruktur der als das Basismaterial dienenden
Aluminiumlegierung auf der Oberfläche des Mantelabschnitts
feinkörnig gemacht, durch Injizieren der metallischen oder
keramischen Partikel gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung und kollidieren mit der Oberfläche des Mantelabschnitts,
wobei auch die Verteilung der abgeschiedenen Legierungskomponente
einheitlich gemacht wird durch feinkörnig machen der Mikrostruktur.
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Weiterhin
wird angenommen, dass eine neu erzeugte Oberfläche in der
Kollisionsregion der Oberfläche des Mantelabschnitts exponiert
wird, dort wo Kollision und Reibung mit den eingestrahlten Partikeln
auftritt und Elektronen (Exoelektronen) emittiert werden (Kramereffekt),
um diesen Bereich zu aktivieren. Somit macht die Bildung der modifizierten
Schicht die Mikrostruktur der Oberfläche des Mantelabschnitts
feinkörnig und aktiviert sie, was es ermöglicht,
die Adhäsiveigenschaften der nachfolgend gebildeten Gleitschicht,
die unten beschrieben wird, zu erhöhen, wenn diese gebildet
wird.
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Weiterhin
wird die so geformte modifizierte Oberfläche mit einem
modifizierten Oberflächeneffekt ausgestattet durch Kugelstrahlen,
was bei dieser eine Restdruckbelastung erzeugt. Weiterhin reagiert
die Aluminiumkomponente in dem Basismaterial mit Sauerstoff um so
Aluminiumoxid zu bilden, da das Basismaterial in der Region der
Kollision mit den Partikeln Wärme erzeugt, wenn Druckluft
für das Injizieren der Partikel verwendet wird, was zu
einer Erhöhung der Oberflächenhärte der
modifizierten Schicht führt. Zudem wird bei Verwendung
von Stickstoff unter Druck die Aluminiumkomponente im Basismaterial
reagieren mit dem Stickstoff unter Bildung von Aluminiumnitrid (AlN),
welches ein bekanntes keramisches Material auf Stickstoffbasis ist, was
zu einer verbesserten mechanischen Festigkeit, größerer
Härte und Abriebbeständigkeit der Oberfläche des
Basismaterials führt.
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Schließlich
hat die durch das Einstrahlen der Partikel mit dem oben genannten
Durchmesser gebildete modifizierte Schicht eine Oberflächenrauigkeit
von 0,5 μm bis 2,5 μm, ausgedrückt als
mittlere Rauigkeit (Ra) der Mittellinie.
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Ausbildung der Metalloxidschicht
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Die
unten beschriebene Gleitschicht kann direkt auf der Oberfläche
der zuvor beschriebenen modifizierten Schicht auf der Oberfläche
des Mantelabschnitts ausgebildet werden, aber eine Metalloxidschicht
aus Zinnoxid oder Zinkoxid wird durch injizieren feiner Partikel
umfassend Sn, Zn oder Zr gebildet, bevor die Ausbildung der unten
beschriebenen Gleitschicht erfolgt.
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Eine
derartige Metalloxidschicht kann ausgebildet werden durch Einstrahlen
feiner Partikel enthaltend elementares Sn, Zn, oder Zr mit einem
mittleren Durchmesser von 20 μm bis 400 μm auf
den Mantelabschnitt, der die modifizierte Schicht aufweist, mit
einer Einstrahlgeschwindigkeit von 80 m/s oder mehr oder einem Strahldruck
von 0.2 MPa oder mehr, wobei diese Partikel dann zur Kollision gelangen.
Somit dringt das elementare Sn, Zn oder Zr in den Partikeln in die
modifizierte Schicht ein, verteilt sich und wird oxidiert, um so eine
Metalloxidschicht zu bilden mit einer aktivierten Oberfläche.
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Die
für das Einstrahlen verwendeten Partikel können
rein metallische Partikel sein, die nur aus den oben erwähnten
Metallen Sn, Zn oder Zr bestehen oder aus einer beliebige dieser
Metalle enthaltenden Legierung.
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Die
zu verwendende Form der Partikel ist nicht eingeschränkt,
so dass jegliche Partikel verwendet werden können, wie
beispielsweise sphärische oder polygonale Formen oder solche,
die eine große Anzahl an amorphen Partikeln enthalten.
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Wie
oben erwähnt prallen die Partikel enthaltend elementares
Sn, Zn oder Zr bei der Kollision mit der Oberfläche des
Mantelabschnitts nach der Kollision zurück. Bei dieser
Kollision wird in der beaufschlagten Region durch die Kollisionsenergie
zwischen den Partikeln und der Oberfläche des Mantelabschnitts
Wärme erzeugt und das elementare Sn, Zn oder Zr in den
Partikeln reagiert mit dem Sauerstoff aus der Luft unter Bildung eines
Metalloxids. Das Metalloxid diffundiert und dringt von der Oberfläche
der modifizierten Schicht des Mantelabschnitts in tiefere Bereiche
ein und wird legiert unter Ausbildung einer Metalloxidschicht.
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In
der so geformten Metalloxidschicht ist der Grad der Anhaftungskraft
im Hinblick auf die Oberfläche des Mantelabschnitts hoch,
da die Schicht ausgebildet wird durch Legieren des Oxids des Elements
Sn, Zn oder Zr mit dem Metall aus dem Mantelabschnitt, so dass die
Metalloxidschicht kaum abgeschält wird durch beispielsweise
gleitenden Kontakt mit der Innenwand des Zylinders.
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Weiterhin
steigt die Härte des Sn, Zn oder Zr bedeutend an durch
oxidiert werden, verglichen mit dem nicht oxidierten Zustand. Jedoch
wird die durch das obige Verfahren ausgebildete Metalloxidschicht
durch Diffusion und Eindringen des elementaren Sn, Zn oder Zr in
die modifizierte Schicht geformt und hat eine Struktur mit einem Gefälle,
in der der Bindungsgrad mit Sauerstoff allmählich von der
Oberfläche der Metalloxidschicht ausgehend zum Inneren
hin abnimmt. Somit ergibt sich eine Struktur mit veränderlicher
Härte, bei der an der Oberflächenseite große
Härte vorliegt, dort wo der Bindungsgrad mit Sauerstoff
hoch ist, wobei diese allmählich zum Inneren hin abnimmt.
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Infolgedessen
wird kein scharfer Unterschied in der Härte erzeugt zwischen
den jeweiligen Schichten und den Schichten und dem Basismaterial,
von dem nicht modifizierten Bereich des Basismaterials zur modifizierten
Schicht und zur Metalloxidschicht. Daher tritt kaum ein Abschälen
aufgrund einer scharfen (plötzlichen) Differenz an Härte
auf.
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Zudem
weist die so gebildete Metalloxidschicht eine feinkörnige
Mikrostruktur auf, die die gleiche ist wie bei der oben beschriebenen
modifizierten Schicht und die Oberfläche der Metalloxidschicht
wird durch Kollision mit den Sn, Zn oder Zr enthaltenden Partikeln
aktiviert.
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Als
komprimiertes Gas zur Ausbildung der oben beschriebenen Metalloxidschicht
kann Druckluft oder Stickstoff unter Druck verwendet werden, wobei
Stickstoff bevorzugt ist. Die Verwendung von Stickstoff unter Druck
hat den Effekt, dass wenigstens teilweise die Al-Komponente in dem
Basismaterial des Kolbens wie oben beschrieben nitridiert wird.
Dies führt zu einer weiteren Verstärkung der Haftkraft
der ausgebildeten Metalloxidschicht und hat auch den Effekt, die
mechanische Festigkeit nahe der Oberfläche des Basismaterials zu
verbessern.
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Zudem
wird, wenn die Sn, Zn oder Zr enthaltenden Partikel mittels Stickstoff
unter Druck eingestrahlt werden, die Stickstoffkonzentration in
der Atmosphäre in der Kollisionsregion zwischen den Partikeln
und der Oberfläche des Mantelabschnitts erhöht.
Jedoch ruft der komprimierte Stickstoff, der durch eine Strahlpistole injiziert
wird, Turbulenzen in der Luft um die Strahlpistole herum hervor
und nach dem Einstrahlen erfolgt ein Wechsel zu einem Fluidgemisch
mit Luft. Gleichzeitig werden das elementare Sn, Zn oder Zr durch
den in der Luft anwesenden Sauerstoff in dem Kollisions bereich oxidiert.
Im Falle des Einstrahlens von Stickstoff unter Druck sind daher
sowohl das Nitridieren der Al-Komponente, die das Basismaterial
des Kolbens bildet, als auch das Oxidieren des elementaren Sn, Zn
oder Zr möglich.
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Außerdem
wird die Oberflächenrauigkeit der gebildeten Metalloxidschicht
auf 0,5 μm bis 2,5 μm gebracht, ausgedrückt
als mittlere Rauigkeit (Ra) der Mittellinie, indem der mittlere
Durchmesser der Sn, Zn oder Zr enthaltenden Partikel auf 20 μm
bis 400 μm gebracht wird.
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Ausbildung der Gleitschicht
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Auf
die mittels der zuvor beschriebenen Behandlung ausgebildete modifizierte
Schicht oder Metalloxidschicht wird eine Gleitschicht aus einer
Kunstharzbeschichtung mit einem niedrigen Reibkoeffizienten aufgebracht.
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Das
die Gleitschicht bildende Kunstharz mit niedrigem Reibkoeffizienten
muss eine Wärmebeständigkeit aufweisen, die ein
Standhalten gegenüber der bei einem Kolben im Betrieb eines
Verbrennungsmotors erzeugten Hitze ermöglicht. Beispielsweise
kann ein Harz auf Epoxybasis oder ein Polyamid-Imid-Harz (nachfolgend
als „PAI”-Harz bezeichnet) verwendet werden.
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Die
Gleitschicht wird gebildet durch Aufbringen eines Kunstharzes welches
die Gleitschicht ausbildet mittels an sich bekannter Methoden, wie
beispielsweise Injizieren, Aufsprühen oder Drucken, so
dass die Stärke der gebildeten Schicht bei 8 μm
bis 17 μm liegt. Beispielsweise im Falle des Ausbildung
einer Gleitschicht aus dem zuvor genannten PAI-Harz wird ein durch
Verdünnen eines PAI-Harzes mit einem Lösungsmittel (N-Methylpyrrolidon)
hergestellter Lack auf die modifizierte Schicht oder die Metalloxidschicht
aufgebracht, gefolgt von Einbrennen und Trocknen zur Ausbildung
der Schicht.
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Die
Oberfläche der derart ausgebildeten Gleitschicht ist vorzugsweise
glatt und die Oberflächenrauigkeit wird eingestellt auf
1,0 μm oder weniger, ausgedrückt als mittlere
Rauigkeit (Ra) der Mittellinie, durch Ausbilden der Gleitschicht
auf der modifizier ten Schicht oder der Metalloxidschicht welche
eine Oberflächenrauigkeit von 0,5 μm bis 2,5 μm
aufweist, ausgedrückt als mittlere Rauigkeit (Ra) der Mittellinie,
wie oben beschrieben.
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Effekte usw.
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Bei
einem Kolben eines Verbrennungsmotors, bei dem der Mantelabschnitt
wie zuvor beschrieben eine Basisbehandlung erhält und dann
eine Gleitschicht erhält bestehend aus einem oben beschriebenen Kunstharz
mit niedrigem Reibkoeffizienten, zeigt die Gleitschicht eine hohe
Adhäsivkraft bezüglich der modifizierten Schicht
oder der Metalloxidschicht, die als Basis dient und die Gleitschicht
trägt weiterhin zu einer Reduzierung der Reibung des Kolbens
bei.
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Weiterhin
hat der Kolben mit einem Mantelabschnitt, der eine solche Oberflächenbehandlung
erhalten hat, auch wenn die aus einem Kunstharz bestehende Gleitschicht
aufgrund des Abriebs oder Abschälens verloren geht und
der Mantelabschnitt damit in direkten Kontakt mit der Innenwand
des Zylinders kommt, eine hohe Abriebbeständigkeit, günstige
Reibeigenschaften und Antifresseigenschaften und die Aggressivität
gegenüber dem Gegenpart (der Innenwand des Zylinders) im
gleitenden Kontakt ist niedrig, das heißt, die Innenwand
des Zylinders wird nicht abgerieben.
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Erhöhung der Adhäsivkraft
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Der
Mechanismus zum Erzielen der oben beschriebenen Erhöhung
der Adhäsivkraft ist nicht ganz klar, aber es wird angenommen,
dass die Adhäsivkraft synergistisch erhöht wird
durch Ausbildung feiner Unebenheiten mit einem Ra von etwa 0,5 μm
bis 2,5 μm, entsprechend dem Partikeldurchmesser der Partikel, auf
der Oberfläche des Mantelabschnitts durch die Kollision
mit den Partikeln. Wenn die Mikrostruktur der Oberfläche
feinkörnig gemacht wird und die Verteilung der Legierungskomponente
einheitlich wird durch Kollision mit den Partikeln, führt
dies zu einer Aktivierung der Oberfläche.
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Verbesserung der Adhäsiveigenschaften
durch Ausbildung von Unebenheiten
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Wie
oben beschrieben gilt ein Ankereffekt als ein Grund für
die erhöhte Adhäsivkraft der Gleitschicht auf
der Oberfläche des Mantelabschnitts. Das heißt,
dass wie oben beschrieben das Einstrahlen und die Kollision der
Partikel gegen den Mantelabschnitt zahllose feine Vertiefungen erzeugt,
in die das auf die Oberfläche des Mantelabschnitts aufgebrachte
Kunstharz eindringt, so dass es sich dort festsetzt. Daher wird
angenommen, dass der Ankereffekt zu einer Erhöhung der
Haftfestigkeit der Gleitschicht beiträgt.
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Verbesserung der Adhäsiveigenschaften
durch Mikrokristallisation oder dergleichen der Mikrostruktur der Oberfläche
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Wie
zuvor beschrieben treten bei einer Al-Si, Al-Cu oder Al-Mg-Legierung
oder dergleichen bei einer eutektischen Zusammensetzung, die in
der Regel für das Gießen als Aluminiumlegierung
verwendet wird, Al-Dendrit-Kristalle auf sowie eutektische Kristalle
von Al und der Legierungskomponente und die Kristalle (Kristallkörner)
in der Legierungskomponente sind nicht einheitlich in dem Basismaterial
verteilt, sondern abgesondert wie in 3 dargestellt.
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Wenn
ein eine Gleitschicht bildendes Kunstharzmaterial beispielsweise
direkt auf die Oberfläche des Mantelabschnitts in einem
solchen nicht einheitlichen Zustand aufgebracht wird, dann wird
die physikalisch-chemische Bindungskraft zwischen dem Basismaterial
und dem Kunstharz variieren entsprechend der Abweichung in der Mikrostruktur
in dem Bereich, in dem das Kunstharzmaterial kontaktiert wird. Demgemäß werden
ein Bereich mit zufriedenstellenden Adhäsiveigenschaften
erzeugt und ein Bereich mit schlechteren Adhäsiveigenschaften
und es tritt ein Abschälen der Gleitschicht auf, welches
in der Region mit schlechten Adhäsiveigenschaften beginnt.
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Andererseits
wird nach der vorliegenden Erfindung angenommen, dass bessere Adhäsiveigenschaften
erhalten werden können, indem der Bereich in dem das Abschälen
beginnt eliminiert wird, indem die Mikrostruktur einheitlich feinkörnig
gemacht wird nahe der Grenzfläche mit der Gleitschicht,
durch Ausbilden einer modifizierten Schicht vor der Bildung der
Gleitschicht oder durch Ausbilden einer Metalloxidschicht und gleichzeitig
vereinheitlichen der Adhäsiveigenschaften er Gleitschicht
in Bezug auf die modifizierte Schicht oder die Metalloxidschicht,
durch Vereinheitlichen der Verteilung der abgeschiedenen (entmischten)
Legierungskomponente.
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Oberflächenaktivierung
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Weiterhin
wird angenommen, dass beim Kollidieren der Partikel mit dem Mantelabschnitt
wie zuvor beschrieben eine neu erzeugte Oberfläche der
Aluminiumlegierung in der Kollisionsregion auftritt durch Reibung usw.
und aufgrund der Kollision mit den Partikeln, und dass Elektronen
(Exoelektronen) ausgesandt werden (Kramereffekt) um so diesen Bereich
zu aktivieren.
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Es
wird angenommen, dass diese Aktivierung (Elektronenemission) die
oben beschriebene physikalisch-chemische Bindung zu dem die Gleitschicht
bildenden Kunstharz erhöht, was in erhöhten Adhäsiveigenschaften
und einer verbesserten Adhäsivkraft resultiert.
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Die
Schlussfolgerung, dass eine solche Erhöhung der Adhäsiveigenschaften
durch eine Aktivierung der Oberfläche hervorgerufen wird,
durch das Aussetzen der oben genannten neu geschaffenen Oberfläche, wird
gestützt durch die Tatsache, dass je mehr Zeit vergeht
von der Vervollständigung der Basisbehandlung bis zur Ausbildung
der Gleitschicht (je geringer demgemäß die Aktivierung
ist), um so weniger die Adhäsiveigenschaften und die Anhaftungsfestigkeit
erhöht werden (der Effekt wird verringert), wie in dem
Abschnitt „Bestätigungstest betreffend die Beziehung
zwischen der Adhäsivkraft der Gleitschicht und der vergangenen
Zeit”, gezeigt wird, siehe unten (4).
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Zudem
ist zu erwarten, dass bei Erhöhung der Adhäsiveigenschaften
verursacht durch die Aktivierung der Oberfläche wie oben
beschrieben, sogar in dem Fall, in dem das Einstrahlen mit Partikeln
mit einem mittleren Durchmesser von 800 μm bis 1000 μm
erfolgt, umfasst von dem Partikeldurchmesserbereich wie er gewöhnlich
bei einer Strahlbehandlung erfolgt, was größer
ist als die bei der vorliegenden Erfindung zum Einstrahlen verwendete
Partikelgröße, die Adhäsivkraft erhöht
werden kann durch Emission von Elektronen (Exoelektronen) durch
den zuvor erwähnten Kramereffekt. Jedoch zeigen die Ergebnisse
der Experimente, dass die Verbesserungen bei den Adhäsiveigenschaften
und der Anhaftungsstärke durch Einstrahlen von Partikeln, die
einen mittleren Durchmesser in dem oben genannten Bereich haben,
gering waren und dass keine nennenswerte Verbesserung erzielt werden
konnte.
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Aufgrund
der obigen Ergebnisse wird in der vorliegenden Erfindung das Oberflächenareal
pro Gewichtseinheit an Partikeln erhöht, indem feine Partikel
verwendet werden mit einem mittleren Partikeldurchmesser von 20 μm
bis 400 μm und das Oberflächenareal einer neu
generierten Oberfläche der Aluminiumlegierung, die der
Oberfläche des Basismaterials ausgesetzt wird, wird ebenfalls
durch die Kollision mit den Partikeln erhöht. Im Ergebnis
wird die Emission an Elektronen (Exoelektronen) verstärkt,
die die Bindung zu der Gleitschicht erhöhen. Weiterhin
wird angenommen, dass beispielsweise eine Differenz zwischen der
bei Verwendung von feinen Partikeln erzeugten Kollisionsenergie
und der bei Verwendung von Partikeln mit einem großen Durchmesser
erzeugten Kollisionsenergie einen Einfluss hat auf die Erzielung
einer nennenswerten Verbesserung bei den Adhäsiveigenschaften
der Gleitschicht.
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Verringerung der Reibung der Oberfläche
der Gleitschicht
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Wenn
man den mittleren Partikeldurchmesser der beim Einstrahlen verwendeten
Teilchen kontrolliert und innerhalb eines Bereichs von 20 μm
bis 400 μm hält, wird die Oberflächenrauigkeit
der Oberfläche der durch die Kollision mit den Partikeln
auf der Oberfläche des Mantelabschnitts gebildeten modifizierten
Schicht oder der Metalloxidschichtrelativ klein gehalten (Ra: 0,5 μm
bis 2,5 μm). Als Ergebnis daraus absorbiert das die Gleitschicht
bildende Kunstharz die Oberflächenrauigkeit, wenn das Kunstharz
auf die Oberfläche des Mantelabschnitts aufgebracht wird
und die Gleitschicht wird so bearbeitet, dass eine glatte Oberfläche
mit einer Oberflächenrauigkeit Ra von 1,0 μm oder
weniger entsteht, was zu einer geringen Reibung bei gleitendem Kontakt
und Ölbedingungen führt.
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Verbesserung der Abriebbeständigkeit
des Basismaterials des Mantelabschnitts des Kolbens
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Der
Mantelabschnitt des Kolbens, der einer Oberflächenbehandlung
nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
unterzogen wird, zeigte einen hohen Abriebwiderstand, gute Reibeigenschaften
und Antifresseigenschaften und hat eine reduzierte Aggressivität
gegenüber der Innenwand des Zylinders (Abrieb der Innenwand
des Zylinders), auch dann, wenn die modifizierte Schicht oder die
Metalloxidschicht, die als Basis für die Gleitschicht dient,
in direkten gleitenden Kontakt mit der Innenwand des Zylinders kommt
durch Verlust der aus einem Kunstharz bestehenden Gleitschicht aufgrund
von Abrieb oder Abschälen.
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Es
wird angenommen, dass ein solches Phänomen beispielswiese
synergistisch erreicht wird durch Verbesserungen in den mechanischem
Eigenschaften der Oberfläche des Mantelabschnitts, wie
beispielsweise Verbesserung der Brüchigkeit, indem die
Mikrostruktur der Oberfläche des Basismaterials feinkörnig
gemacht wird und indem die Verteilung der Legierungskomponente durch
die Kollision der eingestrahlten Partikel einheitlich gemacht wird.
Es wird weiterhin erreicht durch Verbesserungen bei den mechanischen
Eigenschaften der Oberfläche des Mantelabschnitts, die
durch Kugelstrahlen erreicht wird, da dieser insbesondere eine Restdruckspannung
verliehen wird, die vermutlich auch durch die Kollision mit den
zuvor genannten Partikeln erzielt wird. Weiterhin ergibt sich eine
Erhöhung der Härte nahe der Oberfläche
des Mantelabschnitts durch Erzeugung von Aluminiumoxid durch Oxidation
der Al-Komponente in dem Basismaterial, indem diese mit Sauerstoff
gebunden wird, wenn Druckluft bei dem Einstrahlen der Partikel eingesetzt
wird, oder durch Erzeugung von Aluminiumnitrid durch Nitridieren
der Al-Komponente in dem Basismaterial, wenn Stickstoff unter Druck
für das Einstrahlen verwendet wird, aufgrund der in der
Kollisionsregion mit den oben beschriebenen eingestrahlten Partikeln
erzeugten Wärme.
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Insbesondere
in dem Beispiel, in dem die Metalloxidschicht zusätzlich
auf die modifizierte Schicht aufgebracht wird, ist das Wirkprinzip
nicht klar, aber Abriebbeständigkeit, niedrige Reibeigenschaften
und Antifressverhalten können verbessert werden und der
Abrieb der Innenwand des Zylinders, welche mit dem Mantelabschnitt
in gleitendem Kontakt steht, kann reduziert werden.
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Außerdem
dienen wie zuvor beschrieben die feinen Unebenheiten der Oberfläche,
die eine Oberflächenrauigkeit Ra von 0,5 μm bis
2,5 μm der modifizierten Schicht oder der Metalloxidschicht
erreichen, als Ölreservoire, wenn die modifizierte Schicht
oder die Metalloxidschicht der Oberfläche ausgesetzt wird
durch Abrieb der Gleitschicht und dadurch mit der Innenwand des
Zylinders in Kontakt kommt, was den Effekt hat, dass das Laufen
des Ölfilms verhindert wird.
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Experimente
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Nachfolgend
werden Leistungsbewertungstests beschrieben, die an Kolben durchgeführt
wurden, deren Oberflächen nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren behandelt wurden.
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Messtest betreffend die Adhäsivkraft
der Gleitschicht
-
Proben
-
Kolben
(gegossenes Produkt) aus einer Legierung auf Al-Si-Basis (AC8A)
wurden verwendet und die Oberflächen der Mantelabschnitte
wurden unter den in Tabelle 1 bis 6 gezeigten Bedingungen behandelt.
Die Adhäsivkraft der gebildeten Gleitschicht wurde gemessen.
-
Weiterhin
wurden, um die Möglichkeit der Kostenersparnis durch Auslassen
des Waschschritts zu untersuchen, Proben in den Ausführungsbeispielen
1 bis 4 und Vergleichsbeispiel 2 ohne vorhergehendes Waschen behandelt.
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Tabelle 1
-
Bedingungen für die Oberflächenbehandlung
des Kolbens nach Ausführungsbeispiel 1 (modifizierte Schicht und
Gleitschicht)
-
Modifizierte Schicht
-
Eingestrahlte Partikel
-
- Material: Hochgeschwindigkeitsstahl
- Durchschnittlicher Partikeldurchmesser: 50 μm
- Form: sphärisch
-
Bedingungen beim Einstrahlen
-
- Einstrahlvorrichtung: Strahlvorrichtung vom Typ SG, hergestellt
von Fuji Manufacturing Co. Ltd.
- Düsendurchmesser: φ 9 mm, Einstrahlentfernung:
100 mm
- Einstrahlgas: Druckluft
- Einstrahldruck: 0,6 MPa
- Einstrahlzeit: 10 s für jede Seite
-
Gleitschicht
-
- Material: PAI Kunstharz
- Aufbringungsverfahren: Aufbringung durch Drucken eines Lacks,
hergestellt durch Verdünnen mit N-methylpyrrolidon, nachfolgendes
Einbrennen und Trocknen
- Zeit bis zur Aufbringung nach der Ausbildung der modifizierten
Schicht: 30 min
- Dicke der Gleitschicht: 15 μm
-
Tabelle 2
-
Bedingungen der Oberflächenbehandlung
des Kolbens in Ausführungsbeispiel 2 (modifizierte Schicht,
Zinnoxidschicht und Gleitschicht)
-
Modifizierte Schicht
-
- Einstrahlpartikel: die gleichen wie bei Ausführungsbeispiel
1
- Bedingungen des Einstrahlens: die gleichen wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Metalloxidschicht
-
Einstrahlpartikel
-
- Material: Zinn
- Mittlerer Partikeldurchmesser: 60 μm
- Form: sphärisch
-
Bedingungen beim Einstrahlen
-
- Die gleichen wie in Ausführungsbeispiel 1
- Gleitschicht: die gleiche wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Tabelle 3
-
Bedingungen für die Oberflächenbehandlung
des Kolbens in Ausführungsbeispiel 3 (modifizierte Schicht,
Zinkoxidschicht und Gleitschicht)
-
Modifizierte Schicht
-
- Einstrahlpartikel: die gleichen wie bei Ausführungsbeispiel
1
- Bedingungen des Einstrahlens: die gleichen wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Metalloxidschicht
-
Einstrahlpartikel
-
- Material: Zink
- Mittlerer Partikeldurchmesser: 45 μm
- Form: polygonal
-
Bedingungen beim Einstrahlen
-
- Die gleichen wie in Ausführungsbeispiel 1
- Gleitschicht: die gleiche wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Tabelle 4
-
Bedingungen für die Oberflächenbehandlung
des Kolbens in Ausführungsbeispiel 4 (modifizierte Schicht,
Zirkonoxidschicht und Gleitschicht)
-
Modifizierte Schicht
-
- Einstrahlpartikel: die gleichen wie bei Ausführungsbeispiel
1
- Bedingungen des Einstrahlens: die gleichen wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Metalloxidschicht
-
Einstrahlpartikel
-
- Material: Zirkonium
- Mittlerer Partikeldurchmesser: 50 μm
- Form: polygonal
-
Bedingungen beim Einstrahlen
-
- Die gleichen wie in Ausführungsbeispiel 1
- Gleitschicht: die gleiche wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Tabelle 5:
-
Bedingungen für die Oberflächenbehandlung
des Kolbens in Vergleichsbeispiel 1 (nur Gleitschicht)
-
Vorbehandlung
-
- Die Oberfläche wird entfettet, mit Wasser gewaschen,
dann getrocknet
-
Gleitschicht
-
- Material: PAI Kunstharz
- Aufbringungsmethode: Aufbringung durch Drucken eines Lacks hergestellt
durch Verdünnen mit N-mehtylpyrrolidon, nachfolgendes Einbrennen
und trocknen
- Dicke der Gleitschicht: 15 μm
-
Tabelle 6:
-
Bedingungen für die Oberflächenbehandlung
des Kolbens in Vergleichsbeispiel 2 (modifizierte Schicht und Gleitschicht)
-
Vorbehandlung
-
Einstrahlpartikel
-
- Material: Stahl
- Mittlerer Partikeldurchmesser: 800 μm
- Form: sphärisch
-
Bedingungen beim Einstrahlen
-
- Die gleichen wie in Ausführungsbeispiel 1
- Gleitschicht: die gleiche wie in Ausführungsbeispiel
1
-
Prüfmethode
-
Die
Adhäsivkraft wurde mittels eines Wassersprühtests
gemessen. Der Wassersprühtest wird durchgeführt
durch Eindüsen von Wasser mit hohem Druck aus einer Düse
auf die Oberfläche einer auf einem Mantelabschnitt ausgebildeten
Gleitschicht und Messen der Adhäsivkraft.
-
Testergebnisse
-
Tabelle
7 zeigt die Ergebnisse der Messung der Adhäsivkraft der
Gleitschichten mittels der oben beschriebenen Methode. Zusätzlich
zeigt die Tabelle den Düsendruck (MPa) des eingedüsten
Wassers, „o” gibt an, dass kein Abschälen
der Gleitschicht auftritt und „x” gibt das Auftreten
von Abschälen in der Gleitschicht an. Tabelle 7 Messergebnisse für die Adhäsivkraft
der Gleitschicht Proben
Adhäsivkraft (MPa) | Ausführungsbeispiele
1 | 2 | 3 | 4 | Vergleichsbeispiel 1 | Vergleichsbeispiel 2 |
100 | o | o | o | o | o | o |
120 | o | o | o | o | o | o |
140 | o | o | o | o | x | x |
-
Nachfolgend
wird auch auf die 1 bis 3 Bezug
genommen. Durch die obigen Ergebnisse wurde bestätigt,
dass in dem Beispiel von 1, in dem eine modifizierte
Schicht 11 gebildet wurde, bevor eine Gleitschicht 10 geformt
wurde (Ausführungsbeispiel 1), dem Beispiel, in dem eine
Zinnoxidschicht 14 zusätzlich zu einer modifizierten
Schicht 11 ausgebildet wurde (Ausführungsbeispiel
2), dem Beispiel, in dem eine Zinkoxidschicht gebildet wurde anstelle
der Zinnoxidschicht (Ausführungsbeispiel 3) und in dem
Beispiel, in dem ein Zirkonoxidschicht gebildet wurde anstelle der
Zinnoxidschicht oder der Zinkoxidschicht (Ausführungsbeispiel 4)
(siehe dazu 2), die Adhäsiveigenschaften
nennenswert verbessert wurden verglichen mit dem Vergleichsbeispiel
1 (siehe auch 3), bei dem die Gleitschicht 10 direkt
auf der unbehandelten Oberfläche des Mantelabschnitts (Basismaterial 12)
ausgebildet wurde, ohne dass zuvor eine andere Schicht aufgebracht
wurde.
-
Die
Ergebnisse bestätigen die Effektivität der Oberflächenbehandlung
nach dem Ver fahren gemäß der vorliegenden Erfindung,
durch welches die Adhäsiveigenschaften der Gleitschicht
erhöht werden.
-
Weiterhin
werden durch das Einstrahlen der Partikel, welches vor der Ausbildung
einer Gleitschicht erfolgt, die Adhäsiveigenschaften der
auf dem Mantelabschnitt ge bildeten Gleitschicht bei dem Kolben von
Vergleichsbeispiel 2 nicht verbessert, wo die eingestrahlten Partikel
einen mittleren Durchmesser von 800 μm haben, was außerhalb
des Bereichs für die Partikeldurchmesser liegt, die nach
der vorliegenden Erfindung zur Ausbildung der modifizierten Schicht
verwendet werden. Daher wurde bestätigt, dass es effektiv
ist, die modifizierte Schicht unter Verwendung vergleichsweise feiner
Partikel mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 20 μm
bis 400 μm auszubilden.
-
Weiterhin
ist ersichtlich, dass bei den Ausführungsbeispielen 1 bis
4, bei denen die Kolben vor der Ausbildung der modifizierten Schicht
nicht gewaschen wurden, die Gleitschichten eine hohe Adhäsivkraft
haben, sogar dann, wenn die erfindungsgemäße Oberflächenbehandlung
ohne vorheriges Waschen der Kolben erfolgte, was verdeutlicht, dass
eine Verringerung in den Kosten aufgrund des Weglassens des Waschschritts erzielbar
ist.
-
Bestätigungstest für
die Beziehung zwischen der Adhäsivkraft der Gleitschicht
und der vergangenen Zeit
-
Um
zu bestätigen, dass die Ausbildung der Gleitschicht nach
der Bildung der modifizierten Schicht und während die modifizierte
Schicht aktiviert wird, effektiv ist, um die Adhäsivkraft
der Gleitschicht zu erhöhen, wurde die durch eine Veränderung
in der vergangenen Zeit verursachte Veränderung in der
Adhäsivkraft gemessen, indem die Zeit zwischen der Ausbildung
der modifizierten Schicht und dem Beginn der Bildung der Gleitschicht
gemessen wurde. Während diese Zeit verstreicht, wurde der
Kolben, auf dem die modifizierte Schicht ausgebildet wurde, in der
Kammer belassen, bis zum Beginn der Ausbildung der Gleitschicht.
-
Die
Behandlung der Proben, die bei dieser Messung verwendet wurden,
wurde unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wie sie
in Tabelle 1 wiedergegeben sind, mit der Ausnahme, dass die Zeit
zwischen der Bildung der modifizierten Schicht und dem Beginn der
Bildung der Gleitschicht variiert wurde.
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4 zeigt
die Ergebnisse der oben angegebenen Messung. Wie in 4 dargestellt
nahm die Adhäsivkraft etwa drei Stunden oder mehr nach
der Ausbildung der modifizierten Schicht stark ab und bildete dann
ein Plateau bei einem im wesentlichen konstanten Wert nach einer
Periode von etwa vier Stunden.
-
Dies
bestätigt, dass der Effekt der Erhöhung der Adhäsivkraft,
der durch die Aktivierung der Oberfläche durch die Ausbildung
der modifizierten Schicht erzielt wurde, etwa drei Stunden nach
der Ausbildung der modifizierten Schicht abnimmt und dass es vorzuziehen
ist, dass die Ausbildung der Gleitschicht innerhalb von drei Stunden
nach der Ausbildung der modifizierten Schicht erfolgt, vorzugsweise
sofort nach der Ausbildung der modifizierten Schicht.
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Weiterhin
wird in der Graphik gemäß 4 gezeigt,
dass bestätigt werden kann, dass bei Ausbildung der modifizierten
Schicht vor der Bildung der Gleitschicht, auch bei einer verstrichenen
Zeit von mehr als vier Stunden, die Proben einen vergleichbaren
Grad an Anhaftung zeigten mit einer Adhäsivkraft von 120
(siehe Tabelle 7) in Vergleichsbeispiel 1, bei dem die Gleitschicht
direkt auf dem unbehandelten Kolben ausgebildet wurde.
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Bei
der Probe von Vergleichsbeispiel 1 wurde vor der Ausbildung der
Gleitschicht die Oberfläche gereinigt durch Entfetten,
Waschen und Trocknen des Mantelabschnitts. Bei denjenigen Kolben,
die einer Oberflächenbehandlung mittels des Verfahrens
nach der vorliegenden Erfindung unterzogen wurden, wurde jedoch die
Behandlung direkt durchgeführt ohne Entfetten, Waschen
und Trocknen der Mantelabschnitte. Wenn daher die Erhöhung
der Adhäsivkraft nur auf die Aktivierung der Oberfläche
zurückzuführen ist, kann man erwarten, dass die
Adhäsivkraft vier Stunden nach der Ausbildung der modifizierten
Schicht oder später, wenn die Aktivierung bereits verloren
ging, niedriger wird als diejenige bei der Probe von Vergleichsbeispiel
1.
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Aber
wie die 4 zeigt ist die Größe
der Adhäsivkraft vier Stunden nach der Ausbildung der modifizierten
Schicht oder danach ähnlich derjenigen in Vergleichsbeispiel
1, bei dem die Gleitschicht auf dem Mantelabschnitt gebildet wurde,
welcher zuvor entfettet, gewaschen und getrocknet wurde. Somit ist
ersichtlich, dass bei dem einer Oberflächenbehandlung nach
der erfindungsgemäßen Methode unterzogenen Kolben,
zusätzlich zu der Erhöhung der Adhäsivkraft,
verursacht durch die Aktivierung der Oberfläche, die Erhöhung
der Adhäsiveigenschaften auch erzielt wird durch einen
Effekt, der das Auslassen des vorhergehenden Waschschritts kompensiert
(ein Ankereffekt durch die feinen Vertiefungen in der Oberfläche
des Basismaterials, wenn die modifizierte Schicht gebildet wird
oder durch das feinkörnig machen der Oberfläche
des Basismaterials).
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Test zur Messung des Reibungskoeffizienten
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Um
zu verifizieren, dass der einer Oberflächenbehandlung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogene Kolben
niedrige Reibeigenschaften aufweist, auch nach dem Abrieb der Gleitschicht,
wurde der Reibungskoeffizient gemessen.
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Die
Messung wurde durchgeführt unter Verwendung einer Vorrichtung
wie sie in 5 gezeigt ist. Es wurden plattenförmige
Prüfstücke 18 hergestellt durch Schneiden
der Mantelabschnitte der Kolben gemäß den Ausführungsbeispielen
1 bis 3, welche eine Oberflächenbehandlung erhielten wie
sie in den Tabellen 1 bis 3 aufgeführt ist (jedoch ohne
Ausbildung einer Gleitschicht) und zum Vergleich eines unbehandelten
Mantelabschnitts. Ein säulenförmiges Teststück 19 in
Scheibenform (Durchmesser: 5 mm, Länge: 12 mm) aus dem
gleichen Material wie dasjenige der Zylinderbuchse (Material: FC250 äquivalent)
wurde in senkrechten Kontakt mit jedem der plattenförmigen
Prüfstücke 18 gebracht. Motoröl
120 W-30 wurde mit einem Baumwolllappen nur zu Beginn des Tests
aufgebracht und das säulenförmige Prüfstück
wurde unter einer Last 20 von 5 N gleitend mit einem Hub
von 10 mm bewegt und einer Umkehrrate von 60 Zyklen/min. Die vom
Beginn des Versuchs bis zur Änderung des Reibkoeffizienten
verstrichene Zeit wurde gemessen.
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6 zeigt
die Ergebnisse der Messung. Es ist offensichtlich aus 6,
dass bei dem unbehandelten Mantelabschnitt der Reibkoeffizient allmählich
zunahm mit der vom Beginn des Versuchs verstrichenen Zeit, bis etwa
zum zweifachen des Reibko effizienten zum Zeitpunkt 30 min nach Beginn
des Versuchs, verglichen mit dem Wert zu Beginn des Versuchs.
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Andererseits
blieb bei dem Mantelabschnitt gemäß Ausführungsbeispiel
1, bei dem die modifizierte Schicht gebildet wurde, und bei den
Mantelabschnitten der Ausführungsbeispiele 2 und 3, bei
denen zusätzlich zu der modifizierten Schicht noch die
Metalloxidschicht gebildet wurde, der Reibkoeffizient im wesentlichen vom
Beginn des Versuchs an bis zum Zeitablauf von 30 Minuten konstant,
wodurch bestätigt werden konnte, dass niedrige Reibeigenschaften
realisiert werden konnten.
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Es
wurde insbesondere bestätigt, dass bei den Proben, bei
denen die Zinnoxidschicht oder die Zinkoxidschicht zusätzlich
auf der modifizierten Schicht ausgebildet wurde (Ausführungsbeispiele
2 und 3) der anfängliche Reibwiderstandswert verringert
wurde und dass der Reibkoeffizient selbst reduziert wurde im Vergleich
zu der Probe, bei der nur die modifizierte Schicht ausgebildet wurde
(Ausführungsbeispiel 1).
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Weiterhin
wurde bestätigt, dass der niedrige Reibkoeffizient in Ausführungsbeispiel
2, bei dem die Zinnoxidschicht ausgebildet wurde, sogar niedriger
war verglichen mit Ausführungsbeispiel 3, bei dem die Zinkoxidschicht
ausgebildet wurde. Hieraus ergibt sich, dass im Vergleich zu dem
Kolben von Ausführungsbeispiel 1, bei dem nur die modifizierte
Schicht gebildet wurde, die Kolben der Ausführungsbeispiele
2 und 3, bei denen die Metalloxidschicht gebildet wurde, niedrigere
Reibeigenschaften zeigten, sogar nach Abrieb der Gleitschicht.
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Versuch zur Messung des Abriebs
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Ein
Versuch wurde durchgeführt um zu bestätigen, dass
die einer Oberflächenbehandlung durch das Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung unterzogenen Kolben eine Abriebbeständigkeit
aufweisen auch nach dem Abrieb der Gleitschicht und dass sie gleichzeitig
keine Aggressivität zeigen gegenüber dem Material der
Zylinderbuchse (die Zylinderbuchse nicht verschleißen),
die den Gegenpart im gleitenden Kontakt mit dem Kolben bildet.
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Dieser
Versuch wurde durchgeführt indem die Abriebmengen der Prüfstücke
(der säulenförmigen Prüfstücke
in Scheibenform aus dem Zylinderbuchsenmaterial und der plattenförmigen
Prüfstücke, die aus den Mantelabschnitten herausgeschnitten
wurden), nach der Vervollständigung des oben beschriebenen
Tests zur Messung des Reibungskoeffizienten, gemessen wurden.
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Die
Menge an Abrieb des säulenförmigen Prüfstücks
in Scheibenform, welches der Zylinderbuchse entsprach, wurde gemessen,
indem die gleitende Kontaktfläche mit einem Lasermikroskop
beobachtet wurde und die gesamte Fläche (mm2)
des abgeriebenen Bereichs gemessen wurde, und die Menge des Abriebs
der plattenförmigen Prüfstücke (welche
aus dem Mantelabschnitt geschnitten wurden) wurde gemessen anhand des
Vertiefungsvolumens (μm) des abgeriebenen Bereichs, gemessen
mit einem Rauigkeitsmessgerät.
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7 zeigt
die Messergebnisse für die Mengen an Abrieb, die durch
die zuvor genannten Verfahren erhalten wurden. Wie sich aus 7 ergibt,
konnte bestätigt werden, dass die Mengen an Abrieb sowohl
in dem Mantelabschnitt als auch in der Zylinderbuchse, verglichen
mit dem nicht behandelten Mantelabschnitt, reduziert wurden in den
Fällen, in denen die Mantelabschnitte, die mit einer modifizierten
Schicht versehen waren (Ausführungsbeispiel 1) und die
Mantelabschnitte, die weiter mit einer Metalloxidschicht versehen
waren zusätzlich zu der modifizierten Schicht (Ausführungsbeispiele
2 und 3), verwendet wurden.
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Es
wurde insbesondere bestätigt, dass die Mengen an Abrieb
sowohl des Mantelabschnitts als auch der Zylinderbuchse gering waren,
wenn die Metalloxidschicht gebildet wurde, verglichen mit dem Fall,
in dem nur die modifizierte Schicht ausgebildet wurde (Ausführungsbeispiel
1).
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Weiterhin
wurde bei dem Mantelabschnitt gemäß Ausführungsbeispiel
3, bei dem die Zinkoxidschicht gebildet wurde, kein Abrieb an dem
Mantelabschnitt beobachtet, wodurch bestätigt werden konnte,
dass die Abriebbeständigkeit extrem hoch war. Ande rerseits
wurde bestätigt, dass die Menge an Abrieb an dem säulenförmigen
Prüfstück, welches der Zylinderbuchse entsprach,
das heißt dem Gegenstück, größer
war als in dem Ausführungsbeispiel 2, bei dem eine Zinnoxidschicht
ausgebildet wurde.
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Aus
diesen Ergebnissen wurde bestätigt, dass angesichts der
Aggressivität gegen die Zylinderbuchse, die der Gegenpart
im gleitenden Kontakt mit ihm ist, der Mantelabschnitt, der mit
der Zinnoxidschicht versehen ist (Ausführungsbeispiel 2)
zu bevorzugende Ergebnisse zeigt.
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Versuch zur Messung des Reibmitteldrucks
(FMEP)
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Um
zu bestätigen, dass die einer Oberflächenbehandlung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogenen
Kolben niedrige Reibeigenschaften haben, wurde der Reibmitteldruck
(friction mean effective Pressure FMEP) gemessen in einer Bewertung
unter Einsatz einer aktuellen Einrichtung.
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Die
Messung wurde durchgeführt unter Verwendung einer Messvorrichtung
wie sie in 8 gezeigt ist, wobei die Reibkraft
zwischen der Zylinderbuchse des Zylinders 21 und dem Mantelabschnitt 23 des
Kolbens 22 aus Ausführungsbeispiel 1 bestimmt
wurde, welcher einer Oberflächenbehandlung unterzogen wurde wie
sie in Tabelle 1 gezeigt ist oder diejenige des Kolbens aus Vergleichsbeispiel
1, welcher einer in Tabelle 5 wiedergegebenen Oberflächenbehandlung
unterzogen wurde unter Verwendung von Kraftmessdosen 24.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass der Reibmitteldruck (FMEP) ein Wert
ist, der durch dividieren der Reibarbeit, welche durch erzeugt die
Bewegung eines Kolbens erzeugt wird, durch den Hubraum des Motors erhalten
wird.
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Aus
den Ergebnissen des obigen Messversuchs wurde bestätigt,
dass der Reibmitteldruck bei dem Kolben von Ausführungsbeispiel
1 etwa 14,5 kPa betrug und der Reibmitteldruck bei dem Kolben von
Vergleichsbeispiel 1 etwa 16,8 kPa betrug, was zeigt, dass die Reibung
bei dem Kolben von Ausführungsbeispiel 1 im Vergleich zu
dem des Kolbens aus Vergleichsbeispiel 1 reduziert wurde.
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Da
die auf dem Mantelabschnitt von Ausführungsbeispiel 1 ausgebildete
Gleitschicht und die Gleitschicht auf dem Mantelabschnitt von Vergleichsbeispiel
1 beide aus dem gleichen Material bestehen (PAI Kunstharz in beiden
Fällen), wird angenommen, dass diese Reduzierung in der
Reibung durch die Differenz in der Oberflächenrauigkeit
der gebildeten Gleitschichten verursacht wird.
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Folglich
wurde die Oberflächenrauigkeit beider Gleitschichten gemessen
und es wurde gefunden, dass Ra bei Ausführungsbeispiel
1 etwa 0,6 μm betrug und der Ra in dem Vergleichsbeispiel
1 etwa 1,7 μm betrug.
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Bei
der Oberflächenbehandlungsmethode gemäß der
vorliegenden Erfindung wurde die Oberflächenrauigkeit der
modifizierten Schicht relativ fein eingestellt durch Verwendung
vergleichsweise feiner Partikel mit einem mittleren Partikeldurchmesser
von 20 μm bis 400 μm (50 μm in Ausführungsbeispiel
1), wobei die modifizierte Schicht gebildet wurde. Als Ergebnis
daraus wurde diese Oberflächenrauigkeit durch das auf die Oberfläche
des Mantelabschnitts bei Bildung der Gleitschicht auf dieser modifizierten
Schicht aufgebrachte Kunstharz absorbiert und dadurch konnte die
Oberflächenrauigkeit der gebildeten Gleitschicht niedrig
gehalten werden, wobei anzunehmen ist, dass dies zu der Verringerung
in der Reibung geführt hat.
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Weiterhin
zeigt 9 die obigen Messergebnisse für Ausführungsbeispiel
1 und Vergleichsbeispiel 1 in einer Graphik dargestellt, deren vertikale
Achse der Reibmitteldruck (FMEP) ist und deren horizontale Achse die
Oberflächenrauigkeit (Ra) ist.
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Die
Oberflächenrauigkeit der auf jedem Mantelabschnitt der
Kolben ausgebildeten Gleitschicht kann auf einen Ra-Wert von 1,0 μm
oder weniger verringert werden durch die Oberflächenbehandlung
nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung.
Dabei kann bei Annahme, dass der Reibmitteldruck mit der Veränderung
in der Oberflächenrauigkeit (Ra) entlang einer geraden
Linie variiert, die durch die in 9 gezeigten Darstellungen
verläuft, gesehen werden, dass ein die Reibung reduzierender
Effekt bei jedem Kolben, der einer Oberflächenbehandlung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen
wird, erreicht werden kann, im Vergleich zu dem Kolben, bei dem
die Gleitschicht direkt auf dem Mantelabschnitt ausgebildet wurde
(Vergleichsbeispiel 1).
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Somit
richten sich die breitesten nachfolgenden Ansprüche nicht
auf eine Vorrichtung, die in einer spezifischen Art und Weise aufgebaut
ist. Vielmehr ist beabsichtigt, durch die weitestgehenden Ansprüche
das Herz oder die Essenz dieser durchschlagenden Erfindung zu schützen.
Die Erfindung ist klar neu und gewerblich anwendbar. Außerdem
legt für einen Fachmann auf diesem Gebiet der Stand der
Technik zum Zeitpunkt der Erfindung in seiner Gesamtheit die Erfindung
nicht nahe.
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Auf
Grund der revolutionären Natur der Erfindung handelt es
sich in jedem Fall um eine Pioniererfindung. Folglich sollen die
nachfolgenden Ansprüche sehr breit ausgelegt werden, um
nach Maßgabe des Gesetzes den Kern dieser Erfindung zu
schützen.
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Es
wird ersichtlich, dass die oben genannten Aufgaben und Ziele der
Erfindung so wie sie aus der vorhergehenden Beschreibung entnehmbar
sind, in effizienter Weise erzielt werden. Wenn gewisse Änderungen in
der obigen Konstruktion vorgenommen werden, ohne den Schutzumfang
der obigen Erfindung zu verlassen, sollen alle Ausführungen
in der vorhergehenden Beschreibung und das was in den beiliegenden
Zeichnungen gezeigt ist nur als erläuternd angesehen werden
und keine beschränkende Wirkung haben.
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Es
versteht sich außerdem, dass beabsichtigt ist, dass die
nachfolgenden Ansprüche alle allgemeinen und spezifischen
Merkmale der Erfindung wie sie hierin beschrieben sind umfassen,
ebenso wie alle Lösungen in den Schutzumfang der Erfindung
fallen sollen, die bei sprachlicher Auslegung unter diese Ansprüche
fallen können.
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Obwohl
außerdem in den Ansprüchen individuelle Merkmale
genannt sein mögen, können diese gegebenenfalls
in vorteilhafter Weise kombiniert werden und deren Einschluss in
verschiedenen Ansprüchen bedeutet nicht, dass nicht eine
Kombination dieser Merkmale sinnvoll und vorteilhaft ist. Bezugnahmen
auf den Singular sollen die Mehrzahl nicht ausschließen.
Somit schließen Wörter wie beispielsweise „ein” „eine”, „erster”, „zweiter” etc.
die Mehrzahl nicht aus.
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- 10
- Gleitschicht
(Kunstharzbeschichtung)
- 11
- modifizierte
Schicht
- 12
- Basismaterial
(Aluminiumlegierung)
- 13
- Kristallkörner
(Legierungskomponente)
- 14
- Metalloxidschicht
- 15
- Zonen
schwacher Bindung
- 16
- Kraftmessdose
(Vorrichtung zur Messung des Reibungskoeffizienten)
- 17
- Hub
- 18
- plattenförmiges
Prüfstück
- 19
- säulenförmiges
Prüfstück
- 20
- einwirkende
Last (5 N)
- 21
- Zylinder
- 22
- Kolben
- 23
- Mantelabschnitt
- 24
- Kraftmessdose
als Detektor
- 25
- Polyamid-imid-Molekül
(PAI)
- 26
- Wasserstoffbindung
- 27
- Seite
des Basismaterials (Aluminiumlegierung)
- 28
- Variante
Hydroxid
- 29
- Variante
Oxid
- 30
- van
der Waals-Bindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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