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Stand der Technik
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Navigationssysteme werden zur Navigation zu einer geografischen Position, beispielsweise zu Fuß oder mittels eines Fahrzeugs, Flugzeugs oder Schiffs eingesetzt. Solche Systeme bestimmen eine aktuelle Position und führen eine Routenplanung zu einem Ziel durch. Die eigene Position wird dabei fortlaufend bestimmt, beispielsweise mittels Empfang von Radiosignalen eines globalen Satellitennavigationssystems. Üblicherweise umfassen Navigationssysteme einen Speicher für Kartendaten, die Informationen über eine Umgebung im Bereich der eigenen Position und des Ziels für die Routenplanung umfassen. Eine durch das Navigationssystem durchgeführte Routenplanung verwendet Informationen aus dem Speicher für Kartendaten und umfasst beispielsweise Anweisungen zur Benutzung bestimmter Straßen oder Wege.
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Die Bedienung eines Navigationssystems ist relativ aufwändig. Die Eingabe eines Ziels für die Routenplanung kann eine ausgedehnte Interaktion mit dem Navigationssystem bedingen, beispielsweise bei alphanumerischer Eingabe einer postalischen Adresse oder von Koordinaten eines geografischen Koordinatensystems. Auch eine Auswahl eines Ziels für die Routenplanung aus einer Liste zuvor bestimmter Positionen erfordert üblicherweise ein zeitaufwändiges Lesen von Namen der einzelnen Positionen und gegebenenfalls weitere Interaktionsschritte wie ein Blättern durch eine Liste von Zielen für die Routenplanung. Durch ausgedehnte Interaktionsphasen eines Führers eines Fahrzeugs mit dem Navigationssystem kann eine Betriebssicherheit des Fahrzeugs gefährdet sein.
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Die Patentanmeldung
DE 102 26 686 A1 zeigt ein Verfahren zum Wählen eines Ziels für die Routenplanung in einem Navigationssystem, wobei eine Auswahl einer auf einer Anzeige dargestellten Schaltfläche eine Zielkategorie festlegt, in der sich mehrere Ziele befinden. Auf der Basis einer aktuellen Position des Navigationssystems wird dann von den Zielen in der Zielkategorie eines als Ziel für die Routenplanung des Navigationssystems ausgewählt.
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Die Druckschrift
US 2004 / 0 267 443 A1 offenbart ein Navigationssystem mit einem Bilderspeicher, bei dem den Bildern zugeordnete geographische Positionen als Ziel für eine Routenplanung verwendet werden können.
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Die Druckschrift
CN 101 319 900 A offenbart ebenfalls ein Navigationssystem mit einem Bilderspeicher, bei dem den Bildern zugeordnete geographische Positionen als Ziel für eine Routenplanung verwendet werden können.
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Die Druckschrift
US 2008 / 0 040 034 A1 offenbart ebenfalls ein Navigationssystem mit einem Bilderspeicher, bei dem den Bildern zugeordnete geographische Positionen als Ziel für eine Routenplanung verwendet werden können.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Navigationssystem mit einer verbesserten Eingabe eines Ziels für die Routenplanung bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung löst das Problem durch ein Navigationssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Unteransprüche geben Ausgestaltungen an.
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Das Navigationssystem weist eine Vorrichtung auf, die durch ein Auswählen wenigstens eines auf einer Anzeige dargestellten Bildes eine Festlegung einer dem ausgewählten Bild zugeordneten grafischen Position als Ziel für die Routenplanung ermöglicht. Durch die Darstellung von Auswahlmöglichkeiten für Ziele für die Routenplanung in Form von Bildern wird eine besonders schnelle Informationsvermittlung an einen Benutzer realisiert, der die dargebotenen Informationen mit einem Blick aufnehmen kann. Das Navigationssystem ist ferner dazu ausgebildet, ein auf dem Bild dargestelltes Objekt zu erkennen, eine dem erkannten Objekt zugeordnete geografische Position auf der Basis einer Zuordnungsdatenbank zu bestimmen, die zugeordnete Position des Bildes mit der bestimmten Position des erkannten Objekts zu vergleichen und eine Benutzerwarnung auszugeben, falls die Positionen mehr als ein vorbestimmtes Maß voneinander abweichen. Dadurch kann eine Auswahlsicherheit weiter gesteigert werden.
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Insbesondere kann eine dem erkannten Objekt zugeordnete Position in einer Zuordnungsdatenbank nachgeschlagen und diese Position mit der dem Bild zugeordneten Position verglichen werden. Besteht ein geometrischer Abstand zwischen den Positionen, der einen vorbestimmten Abstand übersteigt, kann eine Warnung an den Benutzer ausgegeben werden.
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Das Navigationssystem kann auch dazu ausgebildet sein, einem Bild eine Position des Navigationssystems zuzuordnen, die mittels einer Positionsbestimmungseinrichtung bestimmt ist. Die Eingabe eines Ziels für eine Routenplanung in das Navigationssystem kann dadurch noch verbessert werden, da ein Benutzer eine zugeordnete Position verändern oder ein Bild einer Position zuordnen kann.
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Dabei kann das Navigationssystem eine Kamera umfassen, so dass in einem einzigen Vorgang ein Bild aufgenommen, eine aktuelle Position des Navigationssystems bestimmt und eine Zuordnung der Position zu dem Bild durchgeführt werden kann.
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Die dem Bild zugeordnete geografische Position kann die Position der Kamera oder die Position des Objekts zum Zeitpunkt der Aufnahme sein. Dadurch lassen sich Missverständlichkeiten vermeiden, etwa indem einem Bild, das einen Leuchtturm als Objekt zeigt, die Position des Leuchtturms und einem Bild, das einen Sonnenuntergang zeigt, die Position der Kamera zugeordnet wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung können dem Bild auch zwei oder mehr Positionen zugewiesen sein, von denen jede einem Objekt zugeordnet ist, das auf dem Bild dargestellt ist. Die Objekte können einzeln auswählbar sein und die Position, die dem ausgewählten Objekt zugeordnet ist, kann als Ziel für die Routenplanung übernommen werden. So kann beispielsweise ein Detail eines Bildes einzeln als Ziel für die Routenplanung ausgewählt werden, etwa ein auf dem Bild dargestellter Straßenzug oder eine Straßenkreuzung. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei der Verwendung von Luft- oder Satellitenbildern.
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Figurenliste
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Im folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen
- 1 ein Blockschaltbild eines Navigationssystems;
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Anwendung in dem Navigationssystem von 1;
- 3 ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens zur Anwendung in dem Navigationssystem von 1;
- 4 eine beispielhafte Darstellung einer auf dem Navigationssystem aus 1 dargestellten Anzeige;
- 5 ineinander überführbare Darstellungen einer exemplarischen geografischen Position; und
- 6a und 6b exemplarische Darstellungen von Bildern, denen die Position aus 5 zugeordnet ist, zur Anzeige auf dem Navigationssystem aus 1
darstellt.
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1 zeigt ein Blockschaltbild eines Navigationssystems 100 in einem Kraftfahrzeug 102. Das Navigationssystem 100 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 105, das mit einer Positionsbestimmungseinrichtung 110, einem Speicher 160 für Bilderdaten und einer Zuordnungsdatenbank 140 verbunden ist. Optional können zusätzlich eine akustische Ausgabeeinrichtung 115, ein Kompass 120, ein Speicher 125 für Kartendaten, eine Kamera 130 und/oder eine Schnittstelle 135 vorgesehen sein, die jeweils mit der Verarbeitungseinrichtung 105 verbunden sind.
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Das Navigationssystem 100 kann verschiedene Speicher umfassen (nicht dargestellt), die jeweils Elemente des Speichers 160 für Bilderdaten, der Zuordnungsdatenbank 140 und des Speichers 125 für Kartendaten aufnehmen können. Inhalte des Speichers 160 für Bilderdaten, der Zuordnungsdatenbank 140 und des Speichers 125 für Kartendaten können beispielsweise mittels Verweisen oder mittels eines Indexierungssystems miteinander in Beziehung stehen; alternativ oder zusätzlich dazu können Elemente unterschiedlicher Speicher in einer gemeinsamen, integrierten Datenbank abgelegt sein. Teile der Speicher können als Wechseldatenträger ausgebildet sein, beispielsweise als statischer Speicher (Flash-RAM) in Form einer entfernbaren Speicherkarte (etwa eine CF- oder SD-Karte). In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Navigationssystem einen internen Speicher und einen Speicher mit Wechselmedien auf, wobei wenigstens der Speicher 160 für Bilderdaten auf einem Wechselmedium gehalten ist.
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Die Positionsbestimmungseinrichtung 110 basiert vorzugsweise auf Radionavigation und umfasst weiter vorzugsweise einen Satellitennavigationsempfänger, beispielsweise für das GPS-, GLONASS- und/oder GALILEO-System. In alternativen Ausführungsformen kann die Positionsbestimmungseinrichtung 110 auch auf einem anderen Prinzip basieren (z. B. Trägheitsnavigation, Navigation nach Kompass etc.) bzw. mittels eines anderen Prinzips unterstützt sein. Die akustische Ausgabeeinrichtung 115 ist dazu eingerichtet, sowohl Töne als auch gesprochene Nachrichten auszugeben. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die akustische Ausgabeeinrichtung 115 einen Sprachgenerator (Text-to-Speech-Einheit) zur akustischen Ausgabe textbasierter Informationen. Der Kompass 120 kann beispielsweise einen Hallsensor oder ein Fluxgate umfassen. Zusätzlich zum Kompass 120 kann das Navigationssystem 100 noch weitere Sensoren bzw. Schnittstellen zu Sensoren umfassen, beispielsweise für ein Geschwindigkeitssignal, ein Richtungssignal, ein Höhensignal oder Drehzahlsignale von Rädern des Kraftfahrzeugs 102. Die Kamera 130 kann fest oder entfernbar an dem Navigationssystem 100 angebracht oder als externes Element mittels einer Schnittstelle (nicht dargestellt) mit dem Navigationssystem 100 verbunden sein.
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Die Anzeige 150 ist beispielsweise als Flüssigkristall- oder Plasmaanzeige ausgeführt und vorzugsweise in Form eines Touchscreens mit der Eingabeeinrichtung 155 integriert ausgeführt. Die Eingabeeinrichtung 155 kann alternativ oder zusätzlich reale oder virtuelle Schaltflächen, Drehknöpfe oder sonstige Eingabeinstrumente am Navigationssystem 100 umfassen.
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Der Speicher 125 für Kartendaten enthält geografische Informationen für ein vorbestimmtes geografisches Gebiet, in dem das Navigationssystem 100 eingesetzt werden kann, beispielsweise geordnet nach Ländern und/oder Regionen. Insbesondere können im Speicher 125 für Kartendaten Informationen über die Verläufe von Straßen, Wegen, Bahnlinien, Flüssen, Kanälen etc. abgelegt sein. Zusätzlich können im Speicher 125 für Kartendaten Informationen über potentielle Ziele für die Routenplanung, wie beispielsweise Flughäfen, Häfen, Freizeiteinrichtungen, Handelseinrichtungen u.ä. abgelegt sein.
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Der Speicher 160 für Bilderdaten umfasst Bilder und den Bildern zugeordnete Positionen in digitalen Dateien. Vorzugsweise werden digitale Dateien mit Bilddaten, etwa im JPEG- oder TIFF-Format, und Metainformationen über die Bilder verwendet. In den Metainformationen sind die dem Bild zugeordnete Position und gegebenenfalls weitere Informationen abgelegt, etwa ein Erstellungszeitpunkt, eine Benutzungshäufigkeit und eine Bezeichnung des Bildes sowie Kameraeinstellungen wie eine Blende, eine Belichtungszeit und eine Brennweite. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Exif-Dateiformat verwendet. Im Speicher 160 können auch Dateien mit Bildern ohne zugeordnete Positionen zur einfachen Darstellung auf der Anzeige des Navigationssystems 100 gespeichert sein, wobei reine Bild-Dateiformate oder Dateiformate mit Metadaten, jedoch ohne die entsprechenden Informationen, verwendet sein können.
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Die Zuordnungsdatenbank 140 kann Positionen festgelegter Objekte und Schlüssel, nach denen Objekte in der Zuordnungsdatenbank 140 gesucht werden können, umfassen. Solche Schlüssel können auf der Basis optischer Charakteristika von Objekten bestimmt sein und beispielsweise eine Kombination von Kantenverläufen, Farben und Ausmaßen des abgebildeten Objekts umfassen. Eine Suche von Objekten in der Zuordnungsdatenbank 140 kann eine unscharfe Suche unterstützen. Die Zuordnungsdatenbank 140 kann auf eine Suche nach einer solchen Kombination eine oder mehrere Objekte bzw. deren Positionen zurückgeben.
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Die Schnittstelle 135 kann drahtgebunden (z.B. USB, seriell, etc.) oder drahtlos (z. B. Infrarot, Bluetooth, WLAN, UMTS, etc.) ausgeführt sein. Über die Schnittstelle 135 können Informationen ausgetauscht werden, beispielsweise Positionen, die mittels der Positionsbestimmungseinrichtung 110 bestimmt wurden, oder Inhalte für den Speicher 125 für Kartendaten. Insbesondere ist die Schnittstelle 135 dazu eingerichtet, Inhalte für den Speicher 160 für Bilderdaten in Form von Bilddateien und/oder geografischen Positionen in beide Richtungen zu übermitteln.
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2 zeigt ein Blockdiagramm eines Verfahrens 200 zur Eingabe eines Ziels für die Routenplanung in das Navigationssystem 100 aus 1. Das Verfahren 200 umfasst die Schritte 205 bis 280.
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Im Schritt 205 befindet sich das Verfahren 200 im Startzustand. Im Schritt 210 werden Bilder empfangen, beispielsweise, indem entsprechende Dateien über die Schnittstelle 135 an das Navigationssystem 100 übermittelt werden, oder indem ein wechselbares Speichermedium, auf dem Bilder und ihnen zugeordnete Positionen abgelegt sind, in den Speicher 160 für Bilderdaten eingelegt wird. Dieser Schritt muss für erneute Durchläufe des Verfahrens 200 nicht wiederholt werden. Alternativ zum Durchlaufen von Schritt 210 können die Bilder mit zugeordneten Positionen auch bereits im Speicher 160 für Bilderdaten abgelegt sein.
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Anschließend werden im Schritt 215 eines oder mehrere der Bilder des Speichers 160 für Bilderdaten auf der Anzeige 150 dargestellt.
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Die folgenden beiden Schritte 220 und 225 sind optional und können einmal, mehrmals oder gar nicht durchlaufen werden. Im Schritt 220 geht der Benutzer die Bilder durch, was beispielsweise ein Sortieren nach unterschiedlichen Informationen über die Bilder (Erstellungszeitpunkt, Name, Entfernung etc. aufsteigend oder absteigend), ein manuelles oder automatisches Gruppieren nach bestimmten Kriterien, eine Darstellung verkleinerter Vorschau-Bilder, eine Anzeige von einem Bild zugeordneten Informationen und ein Hinzufügen oder Entfernen einer Markierung zu einem Bild umfassen kann. Im Schritt 225 wird ein Bild auf der Anzeige 150 vergrößert, beispielsweise um ein Detail genauer darzustellen. Passt das vergrößerte Bild nicht auf die Anzeige 150, so kann ein Bildausschnitt dargestellt werden, dessen Lage bezüglich des gesamten Bildes anschließend verschoben werden kann.
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Auf den Schritt 225 kann wahlweise ein erneutes Durchgehen der Bilder im Schritt 220 oder ein Auswählen eines Bildes bzw. eines auf einem Bild dargestellten Objekts im Schritt 230 folgen. Ein Auswählen erfolgt im Fall eines TouchScreens durch Antippen eines Bildes auf der Anzeige 150 mit einem Finger oder einem Zeigeutensil der Eingabeeinrichtung 155. In anderen Bedienvarianten erfolgt eine Auswahl in entsprechender Weise über die Eingabeeinrichtung 155. Üblicherweise ist jedem Bild nur eine geografische Position zugeordnet. Auf einem Bild können auch mehrere auswählbare Objekte dargestellt sein, denen jeweils eine andere Position zugeordnet ist. Auch eine Kombination ist möglich, indem dem Bild eine Position zugeordnet ist und einem oder mehreren auf dem Bild dargestellten Objekten jeweils eine andere Position zugeordnet ist. Dem Bild sind dann mehrere Positionen zugeordnet, die ihrerseits Objekten auf dem Bild zugeordnet sind. Ein Benutzer kann dann entweder das Bild als Ganzes oder eines der auf dem Bild dargestellten Objekte auswählen.
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Die folgenden Schritte 235 bis 255 sind wieder fakultativ und beschreiben eine Plausibilisierung eines ausgewählten Objekts. Im Schritt 235 wird ein Erkennen des in Schritt 230 ausgewählten Objekts bzw. auf dem ausgewählten Bild dargestellten Objekts durchgeführt. Das Objekt kann beispielsweise ein Gebäude oder ein Symbol für ein Ziel für die Routenplanung sein, und das Bild kann das Objekt beispielsweise in Form einer Fotografie oder einer Strichzeichnung darstellen. Das Erkennen kann beispielsweise ein Detektieren von Objektkanten, ein Bestimmen einer Kameraperspektive und von Ausmaßen und Proportionen des Objekts umfassen. Aus diesen und weiteren aus dem Bild abgeleiteten Informationen können für das dargestellte Objekt charakteristische Merkmale bestimmt werden, nach deren Kombination im Schritt 240 die Zuordnungsdatenbank 140 durchsucht wird, um eine Position des erkannten Objekts nachzuschlagen. Ist die Position des erkannten Objekts gefunden, wird sie im Schritt 245 mit der dem Objekt zugeordneten Position verglichen und eine Distanz zwischen beiden Positionen bestimmt.
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Im Schritt 250 wird die Zuordnung der Position zum Bild bewertet, indem festgestellt wird, ob die Distanz einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Ist dies der Fall, oder ist die dem Objekt zugeordnete Position anderweitig unplausibel, beispielsweise weil sie sich in sehr großer Entfernung von einer aktuellen Position des Navigationssystems 100 befindet, wird im Schritt 255 der Benutzer dazu aufgefordert, eine Korrektur der dem Objekt zugeordneten Position vorzunehmen oder eine Auswahl zwischen der in Schritt 240 bestimmten Position des Objekts und der dem Objekt zugeordneten Position zu treffen. In einer weiteren Ausführungsform kann auch standardmäßig die Position des erkannten Objekts oder die dem auf dem Bild dargestellten Objekt zugeordnete Position übernommen werden. Eine Benutzerwarnung kann trotzdem ausgegeben werden.
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In jedem Fall liegt im folgenden Schritt 260 eine plausibilisierte Position vor, die als Ziel für die Routenplanung des Navigationssystems 100 übernommen wird.
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In den folgenden beiden, ebenfalls fakultativen Schritten 265 und 270 wird eine Erreichbarkeitsprüfung des Ziels für die Routenplanung durchgeführt. In Schritt 265 wird analysiert, ob das Ziel für die Routenplanung mit einem zuvor bestimmten Verkehrsmittel, beispielsweise zu Fuß, auf dem Fahrrad, im Auto, auf dem Schiff, im Flugzeug oder mit einer Kombination davon, erreicht werden kann. Im Schritt 270 wird mittels der akustischen Ausgabeeinrichtung 115 eine gesprochene Meldung zur bestimmten Erreichbarkeit ausgegeben. In anderen Ausführungsformen kann auf eine mangelnde Erreichbarkeit des Ziels für die Routenplanung auch mittels weiterer Einrichtungen hingewiesen werden, beispielsweise auf optische oder haptische Weise oder in einer Kombination daraus. Ist das Ziel für die Routenplanung unerreichbar, kann man sich also beispielsweise mit der zuvor ausgewählten Kombination von Verkehrsmitteln nicht näher als eine zuvor bestimmte Entfernung annähern, so kann der Benutzer zur Auswahl eines Ausweichziels in der Umgebung des ursprünglichen Ziels für die Routenplanung aufgefordert werden. Anschließend wird im Schritt 275 eine Zielführung zum Ziel für die Routenplanung bzw. Ausweichziel durchgeführt. Abschließend befindet sich das Verfahren im Schritt 280 im Endzustand.
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3 zeigt ein Verfahren 300 zur Zuordnung einer Position zu einem Bild oder Objekt, mit dem ein Bild mit einer zugeordneten Position für das Verfahren 200 aus 2 bereitgestellt werden kann. Das Verfahren 300 umfasst die Schritte 305 bis 345 und kann im Zusammenhang mit dem in 2 gezeigten Verfahren verwendet werden, beispielsweise davor oder danach, wobei übereinstimmende Schritte nicht wiederholt werden müssen. Das gezeigte Verfahren 300 ist zur Ausführung auf dem Navigationssystem 100 in 1 geeignet. Im Schritt 305 befindet sich das Verfahren 300 im Startzustand. Die folgenden Schritte 310 bis 330 zur Auswahl eines Bildes entsprechen den Schritten 210 bis 230 des Verfahrens 200. Diese Schritte können ersetzt werden durch den Schritt 340, in welchem mittels der Kamera 130 ein neues Bild aufgenommen wird. In beiden Fällen wird anschließend im Schritt 335 eine aktuelle Position des Navigationssystems 100 bzw. der Kamera 130 mittels der Positionsbestimmungseinrichtung 110 bestimmt.
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Die dann folgenden Schritte 345 und 350 sind wieder fakultativ und betreffen eine Bestimmung der geografischen Position eines auf dem Bild dargestellten Objekts. Im Schritt 345 wird die Entfernung und die Richtung des auf dem Bild dargestellten Objekts bestimmt, um eine relative Position des Objekts bezüglich einer Position der Kamera zu erhalten. Die Entfernung kann beispielsweise anhand von Metainformationen bestimmt werden, die zusammen mit dem Bild in einer digitalen Datei (z.B. im Exif-Dateiformat) abgespeichert sind. Diese Metainformationen können einen Fokuspunkt der Kamera, eine Fokuseinstellung und eine Brennweite des Kameraobjektivs umfassen, aus denen die Entfernung des Objekts bestimmt werden kann. Eine Richtung des Objekts kann beispielsweise auf der Basis einer Messung mittels des Kompasses 120 oder auf der Basis weiterer Informationen, die zusammen mit dem Bild in der Datei gespeichert sind, durchgeführt werden. Im Schritt 350 wird auf der Basis der in Schritt 335 bestimmten geografischen Position des Navigationssystems 100 und der in Schritt 345 bestimmten Richtung und Entfernung des Objekts vom Navigationssystem 100 die geografische Position des Objekts bestimmt. Die Bestimmung kann auch eine Verarbeitung von Karteninformationen des Speichers 125 für Kartendaten umfassen, beispielsweise zur Plausibilisierung.
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Anschließend wird die bestimmte Position dem Bild bzw. dem auf dem Bild dargestellten Objekt zugeordnet. Im abschließenden Schritt 360 befindet sich das Verfahren 300 im Endzustand.
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4 zeigt eine exemplarische Darstellung 400 auf der Anzeige 150 des Navigationssystems 100 von 1. In Bereichen 401 bis 412 auf der Anzeige 150 sind zwölf Miniaturansichten von Bildern, von denen wenigstens einigen Positionen zugeordnet sind, darstellbar. In einem unteren Bereich der Anzeige 150 befinden sich drei Schaltflächen 420, 430 und 440, denen Operationen zugeordnet sind, die beim Durchgehen durch eine Anzahl Bilder hilfreich sind, beispielsweise Blättern vor und zurück, Vergrößern, Verkleinern, Auswählen, Sortieren etc. Die Anzeige 400 kann beispielsweise im Schritt 220 des Verfahrens 200 oder im Schritt 320 des Verfahrens 300 auf der Anzeige 150 des Navigationssystems 100 aus 1 ausgegeben werden.
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5 zeigt zwei ineinander überführbare Darstellungen einer geografischen Position 500, wie sie beispielsweise innerhalb des Speicher 160 für Bilderdaten oder der Zuordnungsdatenbank 140 oder dem Speicher 125 für Kartendaten des Navigationssystems 100 aus 1 verwendet wird. Die linke Darstellung bezeichnet einen Längengrad und einen Breitengrad auf dem geodätischen Referenzsystem WGS84, das als Basis für das Satellitennavigationssystem GPS dient. Die Angabe einer Höhe über dem Meeresspiegel ist optional; fehlt sie, so wird eine Höhe von 0 über dem Geoid an der durch Längen- und Breitengrad definierten Stelle angenommen. Die Überführung der beiden Darstellungen ineinander wird üblicherweise auf der Basis von Daten durchgeführt, die im Speicher 125 für Kartendaten abgelegt sind.
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Die rechte Darstellung in 5 zeigt eine Position in Form einer postalischen Adresse, die dieselbe geografische Position repräsentiert. Die postalische Adresse ist für einen Benutzer unmittelbar verständlich und kann beispielsweise zusammen mit einem zugeordneten Bild auf der Anzeige 150 dargestellt sein, um eine irrtümliche Fehlauswahl zu vermeiden. Die beiden Darstellungen sind beispielsweise mit Hilfe der im Speicher 125 für Kartendaten des Navigationssystems 100 aus 1 enthaltenen Informationen ineinander überführbar.
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6a zeigt ein mit der Kamera 130 aufgenommenes erstes Bild 610 mit einem darauf dargestellten ersten Objekt 620. Beim ersten Objekt 620 handelt es sich um das Reichstagsgebäude in Berlin, Deutschland, das die in 5 dargestellte Position hat. Die Position der Kamera 130 zum Zeitpunkt der Aufnahme des ersten Bildes 610 ist von dieser Position verschieden. Dem ersten Bild 610 kann die in 5a gezeigte Position oder die geografische Position der Kamera 130 (nicht dargestellt) zugeordnet sein, wenn die Kamera 130 eine Positionsbestimmungseinrichtung 110 aufweist.
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6b zeigt ein zweites Bild 630, auf dem das erste Objekt 620 aus der Vogelperspektive, zusammen mit das Objekt umgebenden Straßen, dargestellt ist. Dem ersten Objekt 620 ist die in 5 angegebene Position zugeordnet. Einem zweiten Objekt 640, dem Friedrich-Ebert-Platz, ist eine Ortsangabe in Form der postalischen Adresse „Friedrich-Ebert-Platz 1, 11011 Berlin, Deutschland“ zugeordnet. In einer weiteren Ausführungsform kann das zweite Objekt 640 in weitere Objekte aufgeteilt sein, denen analoge, mit abweichenden Hausnummern versehene postalische Adressen zugewiesen sind.
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Durch eine Auswahl eines der Objekte des zweiten Bildes 630 kann die geografische Position des ausgewählten Objekts als Ziel für die Routenplanung des Navigationssystems 100 ausgewählt werden.