DE102009043983B3 - Verfahren zum Ablegen von Schiffen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers, wobei das Schiff von der Hafenmauer, ohne den oder die schiffseigenen Propeller und/oder Strahlruder einzusetzen, mit Hilfe des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers zwischen Schiffsrumpf und Hafenmauer weggedrückt wird, wobei der Hohlkörper, welcher anfänglich in einem Ruhezustand drucklos oder nur mit einem Haltedruck zum Halten des Abstands zwischen Schiff und Hafenmauer ist, Druck beaufschlagt und der pneumatische oder hydraulische Hohlkörper in seiner Ausdehnung vergrößert wird, wobei das Schiff durch die auftretenden Kräfte von der Hafenmauer weggedrückt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers, wobei das Schiff von der Hafenmauer, ohne den oder die schiffseigenen Propeller und/oder Strahlruder einzusetzen, mit Hilfe des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers zwischen Schiffsrumpf und Hafenmauer weggedrückt wird, wobei der Hohlkörper, welcher sich anfänglich in einem Ruhezustand drucklos oder nur mit einem Haltedruck zum Halten des Abstands zwischen Schiff und Hafenmauer befindet, Druck beaufschlagt und der pneumatische oder hydraulische Hohlkörper in seiner Ausdehnung vergrößert wird.
  • Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Verfahren und Anordnungen bekannt, um Schiffe seitlich an einem Kai an- oder abzulegen. Bei seitlichen An- und Ablegemanövern werden vor allem Kräfte senkrecht zur Fahrtrichtung eines an- oder abzulegenden Schiffes benötigt, um das Schiff vom Kai weg oder an den Kai heran zu manövrieren.
  • Hauptsächlich werden zum An- und Ablegen schiffsseitige Elemente eingesetzt, nämlich der oder die Schiffspropeller unter gleichzeitigem Einsatz der oder des Steuerruders und unter Zuhilfenahme der sogenannten Querstrahlruder. Beide schiffseigenen Elemente dienen der Erzeugung einer definierten Querkraft, wobei insbesondere die Querstrahlruder eine hohe Strahlgeschwindigkeit erzeugen. Durch die entsprechenden Kräfte wird das Schiff quer zur normalen Fahrtrichtung längsseits an den Kai herangeführt bzw. von dem Kai wegbewegt.
  • Für die Hafenanlagen ist die Verwendung von Strahlrudern bzw. der Einsatz der Schiffspropeller in Verbindung mit dem Steuerruder besonders schädlich. Der durch die Propeller und vor allem das/die Querstrahlruder erzeugte Strahl ist längere Zeit, insbesondere während des länger andauernden Ablegemanövers, auf den Kai gerichtet, um so das Ablegen bzw. Anlegen des Schiffes zu kontrollieren. Durch die hohe Strahlgeschwindigkeit wird der energiereiche Wasserstrahl jedoch nicht nur gegen die Hafenmauer gerichtet, sondern wird von der Hafenmauer insbesondere nach unten abgeleitet. Beim Um- bzw. Ableiten des energiereichen Strahls, der aufgrund mangelnder Dissipationseffekte noch eine hohe Intensität aufweist, entstehen Verwirbelungen an der Sohle der Hafenmauer. Durch diese Verwirbelungen an der Sohle der Hafenmauer wird das Material, auf dem die Hafenmauer gegründet ist, weggespült. Dieses Phänomen wird als Kolkbildung bezeichnet. Ohne entsprechende Instandhaltungsmaßnahmen gefährdet diese Kolkbildung die Standsicherheit der Hafenmauer, da die Hafenmauer und insbesondere deren Gründung durch die Verwirbelungen stark geschwächt wird. Nur durch sehr hohe kostenintensive und aufwändige Schutzmaßnahmen kann die Kolkbildung überwacht werden und entsprechende entstandende Schädigungen der Hafenmauergründung wieder hergestellt werden.
  • Im Stand der Technik sind unterschiedliche Alternativen zum Anlegen von Schiffen bekannt, um unter anderem diesem Phänomen entgegen zu wirken.
  • Weiter sind im Stand der Technik aufblasbare bzw. luftgefüllte Fender bekannt, die zum Schutz des Schiffes beim Anlegen an einer Hafenmauer dienen. Diese Fender absorbieren einen Teil der auftretenden Kräfte, die beim Auftreffen des Schiffsrumpfes auf die Hafenmauer entstehen.
  • Hierzu ist aus der Druckschrift JP 10 001 928 A ein pneumatischer Fender zum Dämpfen des Aufpralls beim Anlegen des Schiffes an die Hafenmauer bekannt. Der Fender arbeitet hierbei mit Ventilen, die ein sehr fein steuerbares Reaktionsverhalten des Fenders ermöglichen.
  • Eine weitere Entwicklung offenbart die Druckschrift JP 62 194 313 A . Es wird ein Fender beschrieben, der den hohen Impuls beim Anlegen eines Schiffes absorbiert, um so Beschädigungen an der Hafenmauer als auch am Schiff zu vermeiden. Insbesondere kann durch ein Berechnungsverfahren die Anlegezeit stark verkürzt werden.
  • Zur weiteren Optimierung wird in der Druckschrift JP 60 223 513 A eine Anordnung von mehreren pneumatischen Fender offenbart, die allesamt an einer Hafenmauer angeordnet sind. Hierbei wird über eine entsprechende Sensoransteuerung ein gleichmäßiges Dämpfungsverhalten einer Vielzahl von pneumatischen Fendern erzielt. Die Fender werden hierbei einzeln oder auch in Gruppen von einem zentralen Druckerzeugungsmittel, wie beispielsweise einem Kompressor, angesteuert.
  • Die Druckschrift DE 25 08 744 B2 offenbart eine Vorrichtung zum Zentrieren eines Schiffsrumpfes in einem Dock mit Hilfe von verschwenkbaren Stützarmen. Die Schwenkarme sind an den Dockwänden befestigt und mit Hilfe einer Hydraulik bewegbar. Insbesondere sind die Schwenkarme in Form eines Armparallelogramms gebildet. Am Ende des Schwenkarms befindet sich ein Rollenfender, der gegen den Schiffsrumpf drückt.
  • Die Druckschrift DE 22 02 451 C2 offenbart eine Fenderanordnung mit einem pneumatischen Reifen auf einem Rad, das an einer hydraulisch betätigbaren Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet ist. Diese Fenderanordnung dient der Vermeidung von Schäden an der Hafenmauer während des Anlegens eines Schiffes und gleichzeitig der Vermeidung eines Rückpralls des Schiffes beim Auftreffen auf die Fenderanordnung.
  • Aus der Druckschrift DE 195 48 836 A1 ist eine Fendervorrichtung zur Abstandshaltung eines Schiffs zu einer Hafenmauer bekannt. Hierbei ist am bzw. im Schiffsrumpf ein druckbeaufschlagbares expandierbares Distanzelement angeordnet. Das Distanzelement ist beispielsweise als ziehharmonikaförmiges Luftkissen ausgebildet. Die Ausdehnung bzw. das Zusammenziehen erfolgt mit Hilfe von Druckluft, nämlich durch Druckbeaufschlagung bzw. Absaugung aus dem Luftkissen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aufzuzeigen, das es ermöglicht, ein Schiff insbesondere abzulegen, ohne die schiffseigenen Propulsionsorgane, wie Propeller in Verbindung mit dem Ruder, sowie entsprechende Querstrahlruder, einzusetzen.
  • Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Verfahren nach Anspruch 1.
  • Verfahrensgemäß wird ein Schiff von einer Hafenmauer, ohne den oder die schiffseigenen Propeller und/oder Strahlruder einzusetzen, mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers zwischen Schiffsrumpf und Hafenmauer weggedrückt, wobei der Hohlkörper, welcher sich anfänglich in einem Ruhezustand drucklos oder nur mit einem Haltedruck zum Halten des Abstands zwischen Schiff und Hafenmauer befindet, Druck beaufschlagt und der pneumatische oder hydraulische Hohlkörper in seiner Ausdehnung vergrößert wird, womit das Schiff durch die auftretenden Kräfte von der Hafenmauer weggedrückt wird. Hierdurch wird der Einsatz von schiffseigenen Strahlrudern und/oder Propellern völlig überflüssig und es kommt zu keinerlei Kolkbildung, so dass dieses Verfahren die Hafenmauer und insbesondere deren Gründung nachhaltig schont. Es sind keine Instandhaltungsarbeiten auf Grund von Kolkbildungen mehr nötig, so dass hier ein hohes Kosteneinsparungspotential gegeben ist. Weiter werden noch Betriebsstoffe des abzulegenden Schiffes eingespart.
  • Durch das Druckbeaufschlagen des Hohlkörpers wird das Schiff weggedrückt. Im Ausgangszustand, dem Ruhezustand, ist der Hohlkörper entleert und passt in den Spalt zwischen Hafenmauer und Schiff, der durch etwaige Fender realisiert ist. Gleichwohl besteht auch die Möglichkeit, diese Hohlkörper in einem Grundzustand als fenderähnliche Abstandshalter und Distanzelemente auszubilden, so dass diese in deren Grundzustand bereits ein gewisses Volumen aufweisen.
  • Bei Bedarf wird das entsprechende System aktiviert und die Hohlkörper mit Druckluft beaufschlagt, bis der etwaig vorhandene Spalt durch den Hohlkörper ausgefüllt ist. Die weitere Befüllung erfolgt nunmehr unter einem Überdruck, der sodann über die Aussenseite des Hohlkörpers auf die Bordwand des Schiffes wirkt. Diese durch den druckbeaufschlagten Hohlkörper auf das Schiff ausgeübte Kraft ist proportional zum Überdruck und der Kontaktfläche mit der Schiffsbordwand. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, die Kontaktfläche möglichst groß auszugestalten, da so nur ein verhältnismäßig geringer Überdruck notwendig ist, um das Schiff von der Hafenmauer wegzudrücken.
  • Durch die ausgeübte Kraft gerät das Schiff zunehmend in eine von der Hafenmauer weggerichtete Bewegung und wird hierbei solange weiter beschleunigt, bis der Hohlkörper seine größtmögliche Ausdehnung erreicht hat. Hierbei ist insbesondere die hohe Energieübertragung in den Vordergrund zu stellen, da trotz eines langsamen Ablegemanövers dem Schiff selbst eine große Energiemenge zugeführt wird, so dass sich das Schiff am Ende des Ablegevorgangs von alleine noch weiter in die entsprechende Richtung weiterbewegt.
  • Sobald ein ausreichender Abstand von der Hafenmauer erreicht ist, kann sich das Schiff sodann aus eigener Kraft fortbewegen, ohne dabei irgendwelche Schäden an den Hafenanlagen zu verursachen, da nunmehr keine Querbewegungen durch Strahlruder oder Propeller in Kombination mit einem seitlich gestellten Ruder notwendig sind bzw. der Abstand von der Kaimauer zur Vermeidung von Schäden ausreicht.
  • Dadurch, dass eine Vielzahl von pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpern expandiert werden, ist einerseits eine bessere Kraftverteilung an der Schiffswand gegeben und anderseits die Auflagefläche des Hohlkörpers auf der Schiffswand vergrößert, so dass der Ablegeprozess zeitlich gestrafft wird. Ausserdem sind bevorzugt mindestens zwei Einheiten erforderlich, um eine zur Kaimauer normale Ablegebewegung zu realisieren und gleichzeitig eine Drehung des Schiffes um die Hochachse zu vermeiden oder zu steuern.
  • Wenn das Aufblasen aus einer Druckbeaufschlagungsvorrichtung erfolgt, kann ein entsprechender Überdruck in dem Hohlkörper generiert werden, um das Schiff von der Hafenmauer fortzubewegen. Die Druckbeaufschlagungsvorrichtung kann entweder ein Kompressor oder ein Druckspeicher sein, der vor dem Aufblasen der Hohlkammer von einem Kompressor befüllt wird. Alternativ kann auch die Verwendung von anderen fluiden Medien unter Verwendung von Pumpen oder dgl. sinnvoll sein, um die Hohlkörper mit Druck zu beaufschlagen.
  • Um eine entsprechende Konzentration des Drucks zu erzielen, bewirkt das Aufblasen des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers nur eine Ausdehnung des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers senkrecht zur Hafenmauer. Hierdurch wird maximaler Schubimpuls auf das Schiff übertragen.
  • Dadurch, dass zum Einholen des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers aus dem ausgefahrenen Zustand die eingeblasene Luft abgesaugt wird, kann der Hohlkörper schnell wieder in die Ausgangsposition, nämlich seine Ruheposition rücküberführt werden. Dies geschieht besonders vorteilhaft bei Nutzung eines rückwärtslaufenden Kompressors, der die Druckluft dem Hohlkörper entzieht.
  • Anordnungsgemäß besteht die Schiffsablegevorrichtung zum Ablegen eines Schiffes von einer Hafenmauer aus einem pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörper, der zwischen der Hafenmauer und dem abzulegenden Schiff angeordnet ist, einer Druckbeaufschlagungsvorrichtung und einer Ansteuerung. Die Gestalt des Hohlkörpers kann hierbei in einer beliebigen, rotationssymmetrischen Form, besonders vorteilhaft in Zylinder-, Tonnen und/oder Kugelform ausgeführt sein. Entscheidend hierbei ist in erster Linie die Druckfestigkeit des Hohlkörpers.
  • Dadurch, dass der pneumatische oder hydraulische Hohlkörper aus Gummi, bevorzugt mit einer Faserverstärkung versehen, besteht, erhält der Hohlkörper eine gewisse Widerstandsfähigkeit und insbesondere die gewünschte Druckfestigkeit. Hierzu bieten sich im Weiteren auch entsprechende metallische Verstärkungen oder aber auch Verstärkungsfasern in linearer oder in Gewebeform an, die in den Hohlkörper eingearbeitet sind und so zu dessen Festigkeit beitragen. Zum Anderen dienen entsprechende Verstärkungen dem Verhindern des Abknickens des Hohlkörpers entlang der Ausdehnungsrichtung. Hierzu bieten sich unter anderem Spiralen oder Ringe an, um eine gewünschte Versteifung zu erhalten.
  • Wenn der pneumatische oder hydraulische Hohlkörper an der senkrechten Fläche der Hafenmauer angeordnet ist, befinden sich an der Oberseite der Hafenarbeitsfläche keine störenden Hindernisse, die das Personal oder etwaige Fahrzeuge beeinträchtigen könnten. Somit hat die Gesamtanordnung keinen störenden Einfluss auf die Aktivitäten an der Hafenmauer. Es entstehen weiter keine besonderen Anforderungen an die Befestigung, da die Befestigung nur das Eigengewicht der Anordnung tragen muss. Die Wirkkräfte der Anordnung wirken als Normalkräfte auf die Hafenmauer, die in dieser Richtung bereits ausreichend Gegendruck liefert.
  • Wenn eine Vielzahl von pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpern entlang der Hafenmauer an der senkrechten Fläche der Hafenmauer angeordnet ist, können unterschiedlich lange Schiffe an den unterschiedlichen Abschnitten einer Hafenmauer anlegen bzw. später abgelegt und von der Hafenmauer wegbewegt werden, wobei immer die richtige Anzahl von Hohlkörpern aktiviert werden kann, nämlich die, die seitlich des wegzubewegenden Schiffes anliegen.
  • Um eine entsprechende Kontrolle über die Arbeit der Hohlkörper zu haben, sind die pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörper oberhalb der Wasserlinie angeordnet, da auch dieser Bereich eines Schiffrumpfes annähernd senkrecht zur Ausbringungsrichtung des Hohlkörpers ausgebildet ist.
  • Dadurch, dass die Druckbeaufschlagungsvorrichtung an jedem pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörper, an einer Gruppe von pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpern, zentral an der Hafenmauer und/oder zentral im Hafen angeordnet ist, lassen sich die Hohlkörper variabel mit Druck beaufschlagen. Je nach Ausgestaltung der Hafenanlagen kann eine dezentrale Anordnung der Druckbeaufschlagungsvorrichtung sinnvoll sein, da lediglich nur eine Stromversorgung am Anbringungsort vorhanden sein muss. Weiter können auch Fahrzeuge von einem zentralen Punkt aus mit Druckluft oder dgl. beaufschlagt werden und dann an den entsprechenden Stellen in die Druckspeicher einbringen.
  • Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörper und/oder die Druckbeaufschlagungsvorrichtung(en) mittels schaltbarer Wirkverbindungen einzeln, in Gruppen und/oder abschnittsweise fernsteuerbar sind. Hierdurch besteht für den Lotsen an Bord eines abzulegenden Schiffes die Möglichkeit, in Eigenverantwortung das Schiff von der Hafenmauer wegzumanövrieren, um so die volle Kontrolle über den Ablegevorgang zu behalten.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
  • Darin zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Schiffs an einer Hafenmauer und der Schiffsablegevorrichtung in Frontansicht;
  • 2 eine schematische Darstellung der Schiffsablegevorrichtung in einer Draufsicht;
  • 3 eine schematische Darstellung eines Schiffs an einer Hafenmauer und der Schiffsablegevorrichtung in einer Aufsicht und
  • 4 eine schematische Darstellung der Schiffsablegevorrichtung mit dem Hohlkörper in einer aktivierten, ausgefahrenen Position und einer Ruheposition des Hohlkörpers.
  • In 1 ist eine schematische Darstellung eines Schiffs 3 an einer Hafenmauer 2 und einer Schiffsablegevorrichtung 1 in Frontansicht dargestellt.
  • Das Schiff 3 befindet sich im Wasser 4 eines Hafenbeckens. Das Hafenbecken ist nach unten durch den Grund 42 des Hafenbeckens und seitlich durch eine Hafenmauer 2 begrenzt. Das Schiff 3 ist an der Hafenmauer 2 angelegt und soll von dieser ablegen. Hierzu ist oberhalb der Wasseroberfläche 41 eine Schiffsablegevorrichtung 1 angeordnet, die mit Hilfe von Druck das Schiff seitlich von der Hafenmauer 2 wegdrückt.
  • 2 zeigt eine schematische Darstellung der Schiffsablegevorrichtung 1 in einer Draufsicht.
  • Die Schiffsablegevorrichtung 1 umfasst als wesentliches Merkmal den Hohlkörper 11, der druckbeaufschlagbar ist und sich unter Druckbeaufschlagung ausdehnt. Die Druckbeaufschlagung erfolgt hierbei aus einem Druck(luft)speicher 15 der Luft in den Hohlkörper 11 einbringt und so dessen Volumen vergrößert.
  • Der Druckluftspeicher 15 wurde zuvor durch den Kompressor 12 mit Druckluft gefüllt. Nach dem Ablegen fördert der Kompressor 12 die Luft aus dem Hohlkörper 11 zurück in den Druckluftspeicher 15, um den Hohlkörper 11 aus dem ausgefahrenen Zustand einzufahren und die Luft für den nächsten Ablegevorgang zwischenzuspeichern. Hierzu braucht der Kompressor 12 nur noch eine geringere Arbeit verrichten, als die Luft aus der Umgebung anzusaugen und zu komprimieren.
  • Gesteuert wird die Schiffsablegevorrichtung 1 mit Hilfe einer pneumatischen Schaltung 13, die insbesondere die Druckluftzufuhr steuert. Ergänzend wird die Gesamtanordnung über eine Funkeinheit 14 angesteuert, die entsprechende Befehle von einer zentralen Steuereinheit oder von einem Lotsen an Bord des abzulegenden Schiffes 3 aufnimmt und so die entsprechenden Ventile und Aggregate ansteuert.
  • Weiter sind sämtliche Elemente auf einer Grundplatte 16 angeordnet, die die Schiffsablegevorrichtung zu einer leicht austauschbaren Einheit macht, die besonders im Service leicht zu handhaben ist.
  • In 3 wird eine schematische Darstellung eines Schiffs 3 an einer Hafenmauer 2 und der Schiffsablegevorrichtung 1 in einer Aufsicht wiedergegeben.
  • Hierbei liegt das Schiff 3 wieder längsseits an der Hafenmauer 2 an. An der Hafenmauer 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Schiffsablegevorrichtungseinheiten 1 dargestellt, die alle einen gleichen Abstand A zueinander aufweisen. Nunmehr können zum Ablegen des Schiffes 3 nur die erforderlichen Schiffsablegevorrichtungen 1 mit Haken √ aktiviert werden, um so das Schiff 3 von der Hafenmauer 2 fortzubewegen. Die aktivierten Schiffsablegevorrichtungen √ drücken das Schiff mit Hilfe der druckbeaufschlagten Hohlkörper von der Hafenmauer fort, wohingegen die deaktivierten Schiffsablegevorrichtungen x ohne Funktion sind.
  • 4 zeigt eine schematische Darstellung der Schiffsablegevorrichtung 1 mit dem Hohlkörper 11 in einer aktivierten, ausgefahrenen Position und einer Ruheposition des Hohlkörpers 11g.
  • Hierbei wird insbesondere die Ausdehnungsrichtung und das entsprechende Ausdehnungsverhältnis des Hohlkörpers 11 der Schiffsablegevorrichtungen 1 deutlich. Die gestrichelte Linie stellt den Ruhezustand des Hohlkörpers 11g dar, wohingegen der ausgefahrene und druckbeaufschlagte Hohlkörper 11 normal von der Hafenmauer 2 in das Hafenbecken hineinragt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Schiffsablegevorrichtung
    11
    Hohlkörper
    11g
    Hohlkörper im Grundzustand
    12
    Kompressor
    13
    pneumatische Schaltung
    14
    Funkeinheit
    15
    Druckluftspeicher
    16
    Grundplatte
    2
    Hafenmauer
    3
    Schiff
    4
    Wasser
    41
    Wasserlinie/-oberfläche
    42
    Grund aktivierte Schiffsablegevorrichtung
    aktivierte Schiffsablegevorrichtung
    x
    deaktivierte Schiffsablegevorrichtung
    A
    Abstand benachbarter Schiffsablegevorrichtungen

Claims (5)

  1. Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers, wobei das Schiff von der Hafenmauer, ohne den oder die schiffseigenen Propeller und/oder Strahlruder einzusetzen, mit Hilfe des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers zwischen Schiffsrumpf und Hafenmauer weggedrückt wird, wobei der Hohlkörper, welcher sich anfänglich in einem Ruhezustand drucklos oder nur mit einem Haltedruck zum Halten des Abstands zwischen Schiff und Hafenmauer befindet, in seiner Ausdehnung vergrößert wird.
  2. Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpern expandiert werden.
  3. Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Expandieren mit einer Druckbeaufschlagungsvorrichtung erfolgt.
  4. Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Expandieren des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers nur eine Ausdehnung des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers senkrecht zur Hafenmauer bewirkt.
  5. Verfahren zum Ablegen eines Schiffs von einer Hafenmauer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einholen des pneumatischen oder hydraulischen Hohlkörpers aus dem ausgefahrenen Zustand das eingebrachte Fluid abgesaugt wird.
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