DE102009042924A1 - Verfahrbares medizinisches Diagnostik- oder Therapiegerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung gibt ein verfahrbares medizinisches Diagnostik- oder Therapiegerät an, das wenigstens ein Bowdenzugelement (1, 1') aufweist, durch welches die Fahrbewegung des Geräts kontrollierbar ist. Der Vorteil des Einsatzes von einem oder mehreren Bowdenzugelementen ist, dass diese relativ frei in den fahrbaren Diagnostik- oder Therapiegeräten verlegt werden können und nur sehr wenig Platz benötigen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein verfahrbares medizinisches Diagnostik- oder Therapiegerät.
- Verfahrbare medizinische Diagnostik- oder Therapiegeräte, insbesondere Röntgendiagnostikgeräte in der Ausführungsform als mobile C-Arm-Röntgenbildgebungsvorrichtung, sind auf dem Gebiet der Medizin weit verbreitet. Der Begriff C-Arm bezeichnet dabei allgemein ein C-förmiges Element, das eine Röntgenquelle und einen Bildempfänger oder Detektor aufweist, die an entgegen gesetzten Enden des C-Arms angeordnet sind. Auf diese Art und Weise treffen von der Quelle emittierte Röntgenstrahlen auf den Bildempfänger und werden von diesem detektiert. Im medizinischen Anwendungsfall wird der C-Bogen derart um den zu durchstrahlenden Körperteil positioniert, dass dieses zwischen Röntgenquelle und Bildempfänger angeordnet ist und der Röntgenstrahlung ausgesetzt werden kann. Die vom Detektor erzeugten Daten werden auf einem Monitor dargestellt und zur Diagnostik verwendet.
- Bekannte medizinisches Diagnostik- oder Therapiegeräte weisen unterschiedlich ausgeführte Lenk- und Bremsvorrichtungen auf, die eine kontrollierte Verfahrbarkeit der Geräte durch den Arzt oder das Bedienpersonal ermöglichen.
- Eine bekannte Ausführungsform einer Bremsvorrichtung in verfahrbaren medizinischen Diagnostik- oder Therapiegeräten ist dadurch realisiert, dass die Bewegungen einzelner oder aller an der Unterseite des Geräts angeordneter Rollen durch mechanisch oder elektromechanisch wirkende Bremsen blockierbar sind. Dies erfordert eine aufwendige Kraftübertragung, wenn die Kraft von einem in Arbeitshöhe angeordneten Bremsbetätigungselement auf die Räder an der Geräteunterseite übertragen werden muss. Dabei kommen üblicherweise eine Welle und eine komplexe Gestängestruktur zum Einsatz, die platzraubend sind und zu Anordnungsschwierigkeiten in den begrenzten Platzverhältnissen eines fahrbaren Diagnostik- oder Therapiegeräts führen, sowie mit hohen Kosten verbunden sind. Auch ein auf hydraulischen Komponenten beruhendes Bremssystem eines fahrbaren medizinischen Geräts, wie sie die Gebrauchsmusterschrift
DE 29809 676 U1 beschreibt, weist die Nachteile des unverhältnismäßig hohen Platzbedarfs, sowie der hohen Kosten auf. - Bekannte Ausführungsformen von Lenkvorrichtungen von verfahrbaren Diagnostik- oder Therapiegeräten sind dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Lenkbewegung vom Lenkhebel zu den lenkenden Rädern eine komplexe und raumintensive Verbindung benötigt. Der in Arbeitshöhe angeordnete Lenkungsgriff ist waagrecht im Gerät verbaut und direkt mit einer Lenkwelle verbunden, über die die Lenkbewegung senkrecht nach unten weitergegeben wird. Am unteren Ende der Welle ist ein Zahnrad angeordnet, das die Lenkbewegung über eine waagrecht verlaufende Kette und über verschiedene Umlenkungen vom hinteren Teil des verfahrbaren Geräts nach vorne an die lenkenden Räder überträgt. Nachteilig an solchen Lösungen ist auch hier der hohe Platzbedarf in den begrenzten Platzverhältnissen eines verfahrbaren Diagnostik- oder Therapiegeräts, sowie die mit dieser Lösung verbundenen hohen Kosten.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile zu überwinden und eine verbesserte Vorrichtung zur kontrollierten Bewegung eines verfahrbaren Diagnostik- oder Therapiegeräts anzugeben.
- Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe durch das verfahrbare medizinische Diagnostik- oder Therapiegerät des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
- Die Erfindung betrifft ein verfahrbares medizinisches Diagnostik- oder Therapiegerät, dessen Fahrbewegung durch wenigstens ein Bowdenzugelement kontrollierbar ist. Der Vorteil des Einsatzes von einem oder mehreren Bowdenzugelementen ist, dass diese relativ frei in dem verfahrbaren Diagnostik- oder Therapiegerät verlegt werden können und nur sehr wenig Platz benötigen. Ferner können die Herstellungskosten des Geräts reduziert werden, da es sich bei Bowdenzugelementen um kostengünstige Komponenten handelt.
- In einer weiteren Ausgestaltung kann die Fahrbewegung entweder nur durch eine Bremsvorrichtung, nur durch eine Lenkvorrichtung oder aber durch eine Brems- und Lenkvorrichtung gesteuert werden. Damit können individuelle Anforderungen an die Kontrollierbarkeit des Geräts in Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsfall erfüllt werden.
- In einer weiteren Ausführungsform kann die Bremsvorrichtung das wenigstens eine Bowdenzugelement umfassen. Damit können in vorteilhafter Weise wahlweise ein oder mehrerer Räder gebremst werden.
- Des Weiteren kann das wenigstens eine Bowdenzugelement arretiert werden. Dadurch ist es möglich, die Position des Geräts beizubehalten und gegen eine unerwünschte Bewegung zu schützen.
- In einer weiteren Ausführungsform kann die Lenkvorrichtung das wenigstens eine Bowdenzugelement aufweisen. Mit dieser Anordnung wird in vorteilhafter Weise die Voraussetzung für eine individuelle Lenkbarkeit des Geräts geschaffen.
- Des Weiteren kann die Lenkvorrichtung wenigstens ein Zahnrad umfassen. Durch Verwendung von Zahnrädern sind in vorteilhafter Weise Lenkbewegungen ohne Zuhilfenahme von platzintensiven Gestängestrukturen auf die Räder des Geräts übertragbar.
- In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann wenigstens ein vorderes Rad und/oder wenigstens ein hinteres Rad über die Bremsvorrichtung gelenkt werden. Damit wird eine Lenkung des Geräts ermöglicht, ohne dass bei einer Rückpositionierung des Geräts eine Wendung des Geräts um 180° erforderlich ist.
- Des Weiteren kann das Gerät ein Brems-Lenkgriffelement aufweisen, durch das die Brems- und die Lenkvorrichtung gemeinsam bedienbar sind. Dadurch entfallen separate Griffe zum Lenken und Bremsen und die Bewegung wird über nur einen Griff ermöglicht.
- In einer weiteren Ausführungsform kann das Gerät von Hand verfahrbar sein. Vorteilhaft daran ist, dass auf den Einsatz von Motoren für die Brems- und Lenkvorrichtung verzichtet werden kann und die Kosten auf einem geringen Niveau gehalten werden können.
- In einer weiteren Ausgestaltung kann das Gerät eine C-Arm-Röntgenbildgebungsvorrichtung sein.
- Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen von mehreren Ausführungsbeispielen anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
- Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Ansicht einer Bremsvorrichtung mit zwei arretierbaren Bowdenzugelementen, -
2 : eine Seitenansicht einer Bremsvorrichtung mit einem arretierbaren Bowdenzugelement, -
3 : eine perspektivische Ansicht einer Bremsvorrichtung mit zwei Bowdenzugelementen und getrennten Bremsgriffelementen, -
4 : eine Seitenansicht einer Radbremse im ungebremsten Zustand, -
5 : eine Seitenansicht einer Radbremse im gebremsten Zustand, -
6 : eine perspektivische Ansicht einer Lenkvorrichtung mit einem Bowdenzugelement, -
7 : eine Seitenansicht einer Lenkvorrichtung mit einem Bowdenzugelement und -
8 : eine perspektivische Ansicht einer kombinierten Brems- und Lenkvorrichtung mit einem gemeinsamen Brems-Lenkgriffelement. - In
1 ist eine perspektivische Absicht einer erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung mit zwei arretierbaren Bowdenzugelementen1 dargestellt. Zwei Bowdenzugelemente1 , die an einem gemeinsamen Bremsgriffelement2 befestigt sind, werden durch eine Rastvorrichtung3 zu je einem Radbremselement4 geführt. Über das Radbremselement4 erfolgt die Bremsung je eines Rads5 . Bei Betätigung des Bremsgriffelements2 in Pfeilrichtung A werden über die beiden Bowdenzugelemente1 Zugkräfte auf je ein Radbremselement4 übertragen und führen zur Bremsung je eines Rads5 . Über eine Rastvorrichtung3 kann die Stellung der Radbremselemente4 arretiert werden. -
2 zeigt in einer Seitenansicht eine Bremsvorrichtung zur Bremsung eines Rads5 mit einem Bowdenzugelement1 , das über eine Rastvorrichtung3 arretierbar ist. Die Bremsfunktion wird wie in1 beschrieben hergestellt. -
3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Bremsvorrichtung mit zwei Bowdenzugelementen1 und getrennten Bremsgriffelementen2 ohne Rastvorrichtung für die Bowdenzugelemente1 . Die beiden Bowdenzugelemente1 sind an je einem Bremsgriffelement2 befestigt und führen bei Betätigung des Bremsgriffelements2 in Pfeilrichtung A zur Bremsung der Räder5 wie in1 dargestellt. - In
4 ist eine Seitenansicht eines Radbremselements4 im ungebremsten Zustand dargestellt. Eine über einen nicht gezeigten Bowdenzug1 ausgeübte Zugkraft führt in dem Radbremselement4 zur Umsetzung einer Drehbewegung16 in eine Längsbewegung17 , wodurch ein Bremsstempel18 , an dessen Ende ein Bremsmittel19 angeordnet ist, auf ein Rad5 gedrückt wird, wodurch eine Bremswirkung entfaltet wird. -
5 zeigt eine Seitenansicht eines Radbremselements4 im gebremsten Zustand. Die Umsetzung einer Drehbewegung16 in eine Längsbewegung17 ist wie in4 beschrieben hergestellt. Ein Bremsstempel18 , an dessen Ende ein Bremselement19 angeordnet ist, ist auf ein Rad5 gedrückt, wodurch eine Bremswirkung entfaltet wird. -
6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Lenkvorrichtung mit einem Bowdenzugelement1' . Das Bowdenzugelement1' , das an beiden Enden an einem Lenkgriffelement6 befestigt ist, ist um ein erstes Zahnrad7 geführt. Die über das Lenkgriffelement6 in Pfeilrichtung B ausgeübte Lenkbewegung wird über das Bowdenzugelement1' auf das erste Zahnrad7 und von dort über eine Welle8 nach unten weitergegeben, wo sie auf ein zweites Zahnrad9 übertragen wird. Das erste Zahnrad7 und das zweite Zahnrad9 sind drehbar an einer Zahnradhaltevorrichtung10 befestigt. Auf der Oberseite einer Bodenplatte11 des fahrbaren medizinischen Diagnostik- oder Therapiegeräts sind drei Führungszahnräder12 drehbar befestigt. An zwei Rädern5 ist je ein drittes Zahnrad13 starr befestigt. Eine Kette14 ist um das zweite Zahnrad9 , die drei Führungszahnräder12 sowie um die beiden dritten Zahnräder13 geführt. Die auf das zweite Zahnrad9 übertragene Lenkbewegung wird auf die Kette14 übertragen und führt zur Drehung der beiden dritten Zahnräder13 . Aufgrund der starren Befestigung der dritten Zahnräder13 an den Rädern5 erfolgt eine Drehbewegung der Räder5 . -
7 zeigt eine Seitenansicht eine Lenkvorrichtung zur Lenkung eines Rads5 mit einem Bowdenzugelement1' . Die Lenkfunktion wird wie in6 beschrieben hergestellt. Aufgrund der Seitenansicht sind ein zweites Zahnrad9 , ein Führungszahnrad12 sowie eine Kette14 nicht dargestellt. - In
8 ist eine perspektivische Ansicht einer Bremsvorrichtung mit zwei Bowdenzugelementen1 , einer Lenkvorrichtung mit einem Bowdenzugelement1' , sowie einem Brems-Lenkgriffelement15 dargestellt. Zwei Bowdenzugelemente1 sind an dem Brems-Lenkgriffelement15 befestigt und führen bei Betätigung des Brems-Lenkgriffelements15 in Pfeilrichtung A zur Bremsung der Räder5 wie in1 dargestellt. Ein weiteres Bowdenzugelement1' ist an beiden Enden ebenfalls an dem Brems-Lenkgriffelement15 befestigt und führt mittels Zahnräder (7 ,9 ,12 ,13 ) bei einer über das Brems-Lenkgriffelement15 in Pfeilrichtung B ausgeübten Lenkbewegung zur Lenkung der Räder5 wie in6 dargestellt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bowdenzugelement
- 1'
- Bowdenzugelement
- 2
- Bremsgriffelement
- 3
- Rastvorrichtung
- 4
- Radbremselement
- 5
- Rad
- 6
- Lenkgriffelement
- 7
- erstes Zahnrad
- 8
- Welle
- 9
- zweites Zahnrad
- 10
- Zahnradhaltevorrichtung
- 11
- Bodenplatte
- 12
- Führungszahnrad
- 13
- drittes Zahnrad
- 14
- Kette
- 15
- Brems-Lenkgriffelement
- 16
- Drehbewegung
- 17
- Längsbewegung
- 18
- Bremsstempel
- 19
- Bremsmittel
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 29809676 U1 [0004]
Claims (10)
- Verfahrbares medizinisches Diagnostik- oder Therapiegerät, gekennzeichnet durch wenigstens ein Bowdenzugelement (
1 ,1' ), durch welches die Fahrbewegung des Diagnostik- oder Therapiegeräts kontrollierbar ist. - Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrbewegung durch eine Bremsvorrichtung und/oder eine Lenkvorrichtung kontrollierbar ist.
- Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung das wenigstens eine Bowdenzugelement (
1 ) umfasst. - Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Bowdenzugelement (
1 ) arretierbar ist. - Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkvorrichtung das wenigstens eine Bowdenzugelement (
1' ) umfasst. - Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkvorrichtung wenigstens ein Zahnrad (
7 ,9 ,12 ,13 ) umfasst. - Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein vorderes Rad und/oder wenigstens ein hinteres Rad über die Lenkvorrichtung lenkbar ist.
- Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät ein Brems-Lenkgriffelement (
15 ) umfasst, durch das die Bremsvorrichtung und die Lenkvorrichtung gemeinsam bedienbar sind. - Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät von Hand verfahrbar ist.
- Gerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät eine C-Arm-Röntgenbildgebungsvorrichtung ist.
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