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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur diametralen und gleichzeitigen radialen Veränderung der Sitzlage insbesondere des Fahrersitzes von Fahrzeugen, mit den Merkmalen nach dem Ober- begriff des Anspruchs 1.
Bei derartigen Fahrzeugen, beispielsweise Nutzfahrzeugen, Zugmaschinen, Traktoren, Planier- raupen, Baggern, Ladefahrzeugen, Rettungsfahrzeugen, Bussen, insbesondere Klein- und Schul- bussen, Wasserfahrzeugen, Schienenfahrzeugen und Luftfahrzeugen, um nur einige Fahrzeuge zu nennen, bei denen die neue Vorrichtung zweckmässig und vorteilhaft einsetzbar ist, ist es vielfach erforderlich, dass insbesondere der Fahrersitz zum zweckmässigen Manövrieren bzw.
Bedienen eines Fahrzeugs und/oder zum bequemen Ein- und Aussteigen aus einem Fahrzeug oder zur Überwachung der seitlichen Fahrzeugtüren beim Ein- und Aussteigen von Fahrgästen, die Sitzlage bzw. der gesamte Fahrersitz diametral und radial, insbesondere zu den Fahrzeugseiten hin ein- fach, insbesondere durch eine manuelle Beaufschlagung, verdrehbar ist, um damit insbesondere zu den jeweiligen Fahrzeugkabinenseiten hin eine zweckmässige Sitzläge zu erzielen, um dadurch ohne grosse körperliche Anstrengung den jeweiligen Aussen- bzw. Fahrzeugseitenbereich fahr- und/oder arbeitszweckmässig bzw. zur eigenen oder fremden Sicherheit optimal überblicken zu können.
Dabei soll sichergestellt sein, dass der Fahrersitz nach einer Lageveränderung gegenüber dem Lenkrad bzw. der Fahrtrichtung, unkompliziert einfach und schnell in die ursprüngliche Funkti- onslage hinter dem Lenkrad zurückführbar ist. Ausserdem soll sichergestellt sein, dass eine derarti- ge Vorrichtung einfach und wirtschaftlich herstellbar und auf den oben erwähnten Fahrzeugen zweckmässig, einfach und wirtschaftlich nachrüstbar ist.
Es ist bei Fahrzeugen bekannt, den Fahrersitz zum Zwecke des Ein- und Aussteigens oder zum Sitzen in seitlicher oder rückwärtiger Arbeitsposition drehbar zu lagern. Derartige ausschliess- lich drehbare Fahrersitze ermöglichen es zwar einem Fahrer, sich mit den Beinen aus dem Lenk- radbereich herauszudrehen, der räumliche Abstand des Sitzes zu den Fahrzeugseiten hin bleibt dabei jedoch unverändert. Eine zweckmässige seitliche Arbeitsposition wird durch einen drehbaren
Sitz nicht erzielt.
In der US 4 759 522 A ist eine Vorrichtung zur diametralen und radialen Veränderung der Sitz- lage des Fahrersitzes eines Erdbearbeitungsfahrzeuges beschrieben, bei der zur Veränderung der
Sitzposition des Fahrersitzes drei zueinander unterschiedliche Getriebe vorgesehen sein können.
Es kann ein zwischen dem Fahrersitz und dessen Befestigung auf dem Fahrzeuggestell wirksames
Kettengetriebe oder ein Schwenkhebelgetriebe oder ein Exzenterzahnradgetriebe vorgesehen sein. Sowohl die radiale als auch die diametrale Verstellbarkeit des Fahrersitzes ist mit den gezeig- ten Getriebeanordnungen nur begrenzt, etwa 90 , zweckmässig realisierbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur diametralen und radialen Ver- änderung der Sitzlage des Fahrersitzes von Motorfahrzeugen zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Fahrersitze beseitigt sind und mit der sowohl der Fahrersitz aus seiner Ausrichtung zum Lenkrad verdrehbar ist, als auch der räumliche Abstand, insbesondere zu den Fahrzeugseiten hin, zweckmässig veränderbar, insbesondere verkleinerbar ist, um dadurch eine ausreichende, sachlich zweckmässige Sitz- bzw. Arbeitsposition für einen Fahrer zu erzielen.
Dabei soll sicherge- stellt sein, dass die Bedienung einer derartigen Vorrichtung, ohne körperlichen Kraft- und/oder Bewegungsaufwand, einfach und unkompliziert durchführbar ist, um die Position des Fahrersitzes diametral und radial vom Lenkrad weg bzw. wieder gegenüber dem Lenkrad auszurichten oder um den Fahrersitz in eine andere diametral radiale Lage gegenüber dem Lenkrad und/oder zu einer der Fahrkabinenseiten bzw. der Fahrkabinenrückseite hin zweckmässig auszurichten.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Einzelheiten beansprucht.
Vorteilhaft bei der neuen Vorrichtung zur einfachen und zweckmässigen Lösung der gestellten Aufgabe ist nicht nur, dass zwischen dem Fahrersitz bzw. der Sitzgrundplatte des Fahrersitzes und der Befestigungseinrichtung des Fahrersitzes auf dem Kabinenboden eines Fahrzeuges ein Exzen- terzahnradgetriebe wirksam angeordnet ist, das bewirkt, dass der Fahrersitz, insbesondere durch eine manuelle Beaufschlagung mittels eines körperlichen Drehmoments, aus seiner Ausrichtung zum Lenkrad nicht nur verdreht, sondern auch gegenüber seiner Befestigung auf dem Kabinenbo- den derart radial verschwenkbar ist, dass bei einem Verschwenkwinkel um ca.
90 , bezogen auf die Position des Lenkrades, in der verschwenkten Fahrersitzstellung, beispielsweise gegenüber einer Fahrzeugkabinenseite, eine Fahrersitzlage erzielt wird, die es einem Fahrer nicht nur ermög-
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licht, zweckmässig und zur jeweiligen Fahrzeugseite hin optimal übersichtlich, mit seinem Fahrzeug zu arbeiten bzw. die jeweilige Fahrzeugseite optimal in Augenschein zu nehmen, sondern auch, dass die gewählte Sitzrichtung durch ein kleines manuelles Drehmoment bzw. eine körperliche
Dreheinwirkung auf den Sitz, wieder in die Fahrposition hinter dem Lenkrad ausrichtbar ist, indem das Exzenterzahnradgetriebe den Fahrersitz wieder diametral und radial präzise in die ursprünglich eingestellte zweckmässige Sitzlage zum Lenkrad zurückführt.
Die zweckmässige Bauweise und Funktion der neuen Vorrichtung mit einem Exzenterzahnrad- getriebe zwischen dem Fahrersitz und dem Kabinenboden bzw. dem Fahrgestell eines Fahrzeugs, stellt ausserdem sicher, dass der Fahrersitz zur Schaffung eines zweckmässigen Freiraums zwischen der Vorderkante des Fahrersitzes und einer Fahrkabinenseite bzw. einer dortigen räumlich begren- zenden Einrichtung zu jeder Seite hin, bezogen auf das Lenkrad, individuell stufenlos einstellbar, radial verschwenk- und verdrehbar ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass durch eine Hintereinanderschaltung mindestens zweier
Exzenterzahnradgetriebe und einer zweckmässigen Änderung bzw. Anpassung des Übersetzungs- verhältnisses des vorgesehenen Exzenterzahnradgetriebes, erforderlichenfalls auch jede andere radiale Sitzverschwenkung und Änderung des Sitzwinkels zum Lenkrad erzielbar ist. So ist es mit der neuen Vorrichtung auch möglich und vorgesehen, eine radiale Sitzverschwenkung bei einer
Sitzverdrehung gegenüber dem Lenkrad von mehr als 90 , beispielsweise bis 360 , zu erzielen.
Eine derartige Getriebeausführung macht es auch möglich, den Fahrersitz endlos nach rechts oder nach links zu drehen bzw. zu verschwenken, um erforderlichenfalls den Fahrersitz immer wieder präzise in eine entsprechende Position hinter dem Lenkrad zurückzuführen.
Zweckmässig und vorteilhaft ist ferner die zwischen dem Exzenterzahnradgetriebe der neuen
Vorrichtung vorgesehene, insbesondere mechanische, Bremseinrichtung in Form einer sogenann- ten, insbesondere einstellbaren, Scheibenbremse, mittels der das wirksame Dreh- bzw. Schwung- moment der Vorrichtung des Fahrersitzes einschliesslich eines Fahrers, beim diametralen und radialen Verändern des Sitzes zweckmässig regulierbar bzw. absorbierbar ist.
Ein weiterer Vorteil der neuen Vorrichtung ist der zweckmässige modulare Aufbau des Ganzen, der eine einfache, rationelle und wirtschaftliche Nachrüstung einer derartigen Vorrichtung auf
Fahrzeugen der eingangs genannten Art zweckmässig optimal sicherstellt.
Zwei bevorzugte Ausführungs- und Anwendungsbeispiele der neuen Vorrichtung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher läutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schaubildliche Teilschnittansicht der Vorrichtung im Einsatz auf einer landwirt- schaftlichen Zugmaschine,
Fig. 2 eine schaubildliche Längsschnittansicht durch die Vorrichtung nach Fig. 1 mit unten liegender Bremse,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf das in den Fig. 1 und 2 zum Einsatz kommende, Ex- zenterzahnradgetriebe mit einem Dreh- und Verschwenkwinkel von 360 ,
Fig. 4 eine schaubildliche Längsschnittansicht durch die Vorrichtung mit einem Dreh- und
Verschwenkwinkel von ¯90 und mit oben liegender Bremse,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf das, in der Fig. 4 zum Einsatz kommende, Exzenter- zahnradgetriebe mit einem Dreh- und Verschwenkwinkel von 90 .
Die Fig. 1 und 2 zeigen im wesentlichen einen Teilumriss eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs 1, mit einem Rad 2, der Fahrzeugkabine 3, dem Lenkrad 4, dem Kabinenboden 5 und dem Fahrer- sitz 6.7 bezeichnet eine Abdeckhaube, unter der die neue Vorrichtung, zwischen der Sitzgrund- platte 8 und dem Kabinenboden 5, insbesondere modular aufgebaut, wirksam angeordnet ist.
Im einzelnen bezeichnet dort 9 einen Lagerbolzen, der einseitig kraftschlüssig mit der Sitz- grundplatte 8 verbunden ist und auf dem andererseits ein Zahnsegment 10 kraftschlüssig ange- ordnet ist. Das Zahnsegment 10 steht dort mit dem radial grösseren Zahnsegment 11 in Eingriff, das auf dem Lagerbolzen 12 kraftschlüssig angeordnet ist. Der Lagerbolzen 12 ist dabei unmittel- bar kraftschlüssig auf dem Kabinenboden 5 angeordnet.
Hier liegt es im Rahmen der Neuerung, dass der Lagerbolzen 12 auch auf einer mittelbaren plattenförmigen Befestigungseinrichtung 23 angeordnet sein kann, die funktionskonform kraft- schlüssig auf dem Kabinenboden 5 befestigt ist.
14 bezeichnet eine vorgesehene verschwenkbar gelagerte Lagerbrücke, die einseitig auf dem ortsfesten Lagerbolzen 12, insbesondere mittels der Kugellager 13, gelagert ist und auf der
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andererseits der Lagerbolzen 9 mit dem Zahnsegment 10, sowie die Sitzgrundpatte 8 mit dem
Fahrersitz 6 mittels der Kugellager 13. 1 gelagert ist.
15 bezeichnet eine, insbesondere segmentförmig ausgebildete, Bremsscheibe, die ebenfalls kraftschlüssig auf dem Lagerbolzen 9 gelagert ist.
Der dort benachbarte Bremsbacken 16 ist räumlich unter der Bremsscheibe 15 auf der Lager- brücke 14 angeordnet.
Aus der Fig. 2 ist desweiteren ersichtlich, dass dort auf dem Lagerbolzen 9 ein weiteres Zahn- segment 17 zwischen zwei koaxial einander benachbarten Kupplungsscheiben 18 drehbar gelagert ist. 19 bezeichnet ein innenverzahntes Segment, das mit dem Zahnsegment 17 in Eingriff steht, und das auf dem feststehenden Zahnsegment 11kraftschlüssig befestigt ist.
Mittels dem, in der Vorrichtung gemäss den Fig. 1 und 2 zum Einsatz kommenden, Exzenter- zahnradgetriebe, das in einer schematischen Draufsicht in der Fig. 3 dargestellt ist, ist es möglich, den Fahrersitz 6 um mehr als 90 diametral und radial zu verschwenken.
In der Fig. 3 bezeichnet 12 den Lagerbolzen der auf einer Befestigungseinrichtung 23 bzw. dem Kabinenboden 5 kraftschlüssig befestigt ist. 11 kennzeichnet das Zahnsegment, das auf dem
Lagerbolzen 12 nichtdrehbar kraftschlüssig angeordnet ist. 14 zeigt die Lagerbrücke, die auf dem
Lagerbolzen 12 drehbar gelagert ist. 9 bedeutet der Lagerbolzen mit dem dort kraftschlüssig ange- ordneten Zahnsegment 10.17 bezeichnet das weitere, auf dem Lagerbolzen 9 koaxial zum Zahn- segment 10 drehbar angeordnete Zahnsegment, das zwischen zwei, in dieser Figur nicht näher dargestellten, Kupplungsscheiben 18, gemäss der Fig. 2, wirksam gelagert ist. 19 bezeichnet ein weiteres Innenzahnsegment, das mit dem Zahnsegment 17 in Eingriff steht, und das auf dem Zahnsegment 11kraftschlüssig befestigt angeordnet ist.
D. h. zur Erzielung einer diametralen und radialen Veränderung des Winkels der Sitzlage des Sitzes bzw. der Sitzgrundplatte 8 gegenüber dem Lenkrad 4 von bis zu 360 sind in dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Exzenterzahnrad- getriebe zwei Exzentereinzelgetriebe in Reihe zueinander liegend wirksam im Einsatz.
Aus den Fig. 4 und 5 ist eine spezifische Ausführung der neuen Vorrichtung ersichtlich, bei der der Dreh- und Verschwenkwinkel der Sitzgrundplatte 8 max 90 beträgt. Im einzelnen bezeichnet
12 die Lagerwelle, die einseitig kraftschlüssig auf dem Kabinenboden 5 befestigt ist. 10 bezeichnet das Zahnsegment, das dort zusammen mit einem einseitigen Bremsbacken 16 nichtdrehbar kraft- schlüssig angeordnet ist 15 kennzeichnet die benachbarte Bremsscheibe, die auf dem Lagerbol- zen 9 kraftschlüssig angeordnet ist.
14 zeigt eine einseitig auf der Lagerwelle 12 mittels der Kugellager 13 verschwenkbar gelager- ten Lagerbrücke, auf der andererseits der Lagerbolzen 9 mittels der Kugellager 13. 1 gelagert ist 10 bezeichnet das, auf dem Lagerbolzen 9 kraftschlüssig angeordnete Zahnsegment, das mit dem feststehenden Zahnsegment 11in Eingriff steht. 8 bedeutet die Sitzgrundplatte und 7 markiert eine Abdeckhaube über der neuen Vorrichtung.
Wie aus der Fig. 5 ersichtlich wird, verläuft die Aussenverzahnung des Zahnsegmentes 10 zweckmässigerweise über ca. 270 . Demgegenüber erstreckt sich die Verzahnung des Zahnseg- ments 11über einen Winkel von ca. 60 .
Das Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden Zahnsegmenten 10 und 11 des aus den Fig. 4 und 5 ersichtlichen Exzenterzahnradgetriebes beträgt ca. 2,4 : 1.Erforderlichenfalls kann auch jedes andere zweckmässige Übersetzungsverhältnis innerhalb des vorgesehenen Exzenter- oder Kurbelgetriebes gewählt werden, sofern damit eine zweckmässige Veränderung bzw. diame- trale und gleichzeitig radiale Veränderung der Sitzlage eines Sitzes erzielt werden soll.
Es liegt im Rahmen der Neuerung, dass die in der Beschreibung erwähnten Zahnsegmente 10, 11und 17, erforderlichenfalls auch als sogenannte Vollzahnräder ausgebildet sein können.
Ausserdem ist es vorgesehen, dass die Lagerbrücke 14 in der räumlichen Länge und Ausbildung den jeweiligen Lagerabständen der erforderlichen Lagerbolzen 9 und 12 und/oder der Fahrzeug- gestaltung der Fahrzeugkabine 3 anpassbar ist.
Darüberhinaus liegt es im Rahmen der Neuerung, dass anstelle eines Exzenter- oder Kurbelge- triebes bzw. der in den Fig. 1 bis 5 dargestellten, Exzenterzahnradgetriebe 10, zweckmässigerweise auch ein sogenanntes Kurbelschleifengetriebe zweckmässig und vorteilhaft zum Einsatz kommen kann