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Die Erfindung betrifft ein Rahmenverkleidungssystem für den Innenraum eines Kraftfahrzeuges, wobei mittels des Rahmenverkleidungssystems die Aufbewahrung eines Airbags innerhalb des Kraftfahrzeuges ermöglicht wird.
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Aus der
EP 0 795 445 A1 ist eine Verkleidungsmodul bekannt, welches an einer Säule innerhalb des Kraftfahrzeuges angebracht werden kann oder sich entlang eines Dachhimmels im Fahrgastinnenraum oberhalb von Seitentüren erstrecken kann. Innerhalb des Verkleidungsmoduls ist ein Aufnahmeraum für einen Airbag vorgesehen, wobei der Aufnahmeraum unmittelbar benachbart zu der entsprechenden Säule angeordnet ist. Der Aufnahmeraum ist durch eine Anzahl von relativ weit voneinander beabstandeten Laschen gebildet, die einen Speicherbereich und einen Befestigungsbereich aufweisen. Der Speicherbereich umgibt den Airbag und die Befestigungseinrichtung ist durch zwei Laschenarme gebildet, die miteinander verrastbar sind. Wenigstens ein Laschenarm bildet gleichzeitig einen Teil der Befestigungseinrichtung für das Verkleidungsmodul. An dem Ende eines Laschenarms ist bei einem Ausführungsbeispiel des vorbekannten Verkleidungsmoduls ein Verschwenkabschnitt wegklappbar gelagert, wobei der Verschwenkabschnitt gleichzeitig die Außenwandung des Verkleidungsmoduls bildet.
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Nachteilig bei dem vorbekannten Verkleidungsmodul ist, dass der Aufnahmeraum für den Airbag separat im Verkleidungsmodul ausgebildet ist und neben der Wegklappbarkeit des Verschwenkabschnitts ebenfalls eine Sollbruchstelle im Aufnahmeraum zum Austritt eines sich aufblähenden Airbags ausgebildet sein muss. Weiterhin sind die Befestigung des Verkleidungsmoduls an der Säule und die Anordnung des Airbags in dem Aufnahmeraum relativ aufwendig ausgestaltet und daher nur mit einem hohen Arbeitsaufwand montierbar.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Rahmenverkleidungselement zur Verfügung zu stellen, welches sich durch einen vereinfachten Aufbau und eine vereinfachte Montage auszeichnet.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Rahmenverkleidungssystem für einen Innenraum eines Kraftfahrzeuges weist ein Verkleidungselement und einen Aufnahmeraum für einen Airbag auf, wobei der Aufnahmeraum zumindest teilweise durch das Verkleidungselement gebildet ist. Das Verkleidungselement weist eine Scharnierseite und eine Öffnungsseite auf, wobei die Scharnierseite und die Öffnungsseite über eine gelenkige Verbindung miteinander verbunden sind. Zur Befestigung des Verkleidungselements in dem Innenraum des Kraftfahrzeuges ist die Scharnierseite des Verkleidungselements in ein mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges verbundenes Befestigungsmittel lösbar einsteckbar.
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Das Verkleidungselement ist mittels der Scharnierseite und mittels der Öffnungsseite in dem Innenraum des Kraftfahrzeuges befestigbar, wobei die Scharnierseite vorzugsweise ein erstes Ende des Verkleidungselements bildet und die Öffnungsseite ein zweites Ende des Verkleidungselements bildet, wobei das erste Ende an der dem zweiten Ende gegenüberliegenden Seite des Verkleidungselementes angeordnet ist. Im Bereich der Scharnierseite ist vorzugsweise eine gelenkige Verbindung, vorzugsweise als Scharnier ausgebildet, vorgesehen. Die Öffnungsseite ist die Seite des Verkleidungselements, welche sich öffnet, um bei Auslösung des Airbags den Aufnahmeraum für den Airbag zu öffnen, so dass der Airbag sich entfalten kann. Beim Auslösen des Airbags bleibt die Scharnierseite vorzugsweise in ihrer Position, in welcher sie sich bereits vor der Auslösung des Airbags befunden hat. Die Öffnungsseite hingegen verändert bei Auslösung des Airbags ihre Position, indem sie über die gelenkige Verbindung zwischen der Scharnierseite und der Öffnungsseite gegenüber der Scharnierseite verschwenkt wird. Das Verkleidungselement ist demnach wie eine Art Klappe ausgebildet. Das erfindungsgemäße Rahmenverkleidungssystem zeichnet sich somit durch einen besonders einfachen Aufbau aus. Zur Befestigung des Verkleidungselements in dem Innenraum des Kraftfahrzeuges ist die Scharnierseite des Verkleidungselements in ein mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges verbundenes Befestigungsmittel lösbar einsteckbar. Dadurch, dass das Verkleidungselement unmittelbar mit der Scharnierseite, ohne der Ausbildung zusätzlicher Hilfsmittel bzw. Befestigungsmittel an der Scharnierseite selber, an der Karosserie des Kraftfahrzeuges bzw. in dem Innenraum des Kraftfahrzeuges befestigbar ist, zeichnet sich das Rahmenverkleidungssystem durch eine besonders einfache Konstruktion und Montage aus. Lediglich die Scharnierseite des Verkleidungselements selber wird bei der Montage des Rahmenverkleidungssystems in ein mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges verbundenes Befestigungsmittel lösbar eingesteckt, wobei das Verkleidungselement durch Klemmung oder Verhackung in dem Befestigungsmittel gehalten wird. Dadurch, werden zusätzlich an dem Verkleidungselement vorgesehene Befestigungsmittel eingespart. Zudem ist das mit der Karosserie des Kraftfahrzeuges verbundene Befestigungsmittel vorzugsweise bereits innerhalb des Kraftfahrzeuges vorhanden, so dass kein zusätzliches Befestigungsmittel innerhalb des Kraftfahrzeuges eingeplant werden muss. Zudem ist durch die Steckverbindung eine besonders einfache Verbindungsart realisiert. Dadurch, dass die Scharnierseite lösbar in das Befestigungsmittel einsteckbar ist, kann das Verkleidungselement und der Airbag jederzeit entfernt werden. Insbesondere Wartungsarbeiten an dem Airbag, wie z. B. das Austauschen des Airbags kann dadurch besonders einfach ausgeführt werden.
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Durch die zuvor beschriebene Ausgestaltung und Montage des Rahmenverkleidungssystems ist es ferner erreichbar, dass bei Auslösung des Airbags das Verkleidungselement bzw. das Rahmenverkleidungssystem nicht zerstört wird, was insbesondere bei einem fehlerhaft ausgelösten Airbag vorteilhaft ist, da Reparaturaufwand und Kosten reduziert werden können.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Verkleidungselement mit der Scharnierseite im Bereich eines Dachhimmels des Kraftfahrzeuges in das Befestigungsmittel einsteckbar.
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Der Airbag ist dadurch vorzugsweise als Seitenairbag bzw. als Kopfairbag ausgestaltet, welcher sich vorzugsweise entlang der Seitenfenster des Kraftfahrzeuges bei Auslösung des Airbags entfalten kann.
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Weiter bevorzugt vorgesehen ist, dass das Befestigungsmittel mit einem Beschattungssystem verbunden ist. Das Beschattungssystem ist vorzugsweise im Bereich des Dachhimmels zur Abdeckung eines Dachfensters oder Panaromafenster angeordnet. Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise ein Teil des Beschattungssystems.
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Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise als Profilschiene ausgestaltet, wobei die Längsseite der Profilschiene entlang der Fahrzeuglängsrichtung ausgebildet ist, so dass sich die Profilschiene entlang der Seitenbereiche des Dachhimmels, angrenzend an die Seitentüren des Kraftfahrzeuges, erstreckt. Die Scharnierseite des Verkleidungselements kann auf einfache Art und Weise in die Profilschiene eingesteckt werden. Die Profilschiene kann auch die bei dem Beschattungssystem notwendige Führungsschiene darstellen, so dass die Scharnierseite des Verkleidungselements unmittelbar in der Führungsschiene des Beschattungssystems lösbar einsteckbar ist. Dadurch, dass das Befestigungsmittel als vorzugsweise längliche Profilschiene ausgebildet ist, welche sich vorzugsweise über einen großen Bereich des Dachhimmels, vorzugsweise über die gesamte Länge des Dachhimmels, erstreckt, kann das Rahmenverkleidungssystem variabel über die gesamte Länge des Befestigungsmittels angeordnet werden. Vorzugsweise können auch mehrere Rahmenverkleidungssysteme in einem Befestigungsmittel angeordnet sein.
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Die Profilschiene weist dabei bevorzugt ein U-förmiges Querschnittsprofil auf. Dabei ist die Öffnung des U-förmigen Querschnittprofils in Richtung der Einsteckrichtung der Scharnierseite des Verkleidungselements ausgerichtet, so dass die Scharnierseite lösbar über die Öffnung des U-förmigen Querschnittsprofils in die Profilschiene eingesteckt werden kann, so dass eine besonders einfache Befestigung realisierbar ist.
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Nach einer weiter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Verkleidungselement mit der Öffnungsseite im Bereich einer Türdichtung befestigbar. Vorzugsweise ist die Öffnungsseite in die Türdichtung einschiebbar befestigbar, wobei die Öffnungsseite vorzugsweise in eine an der Türdichtung vorgesehene Dichtlippe einschiebbar befestigbar ist. Beim Auslösen des Airbags wird aufgrund der dabei auf das Verkleidungselement aufgebrachten Kraft die Öffnungsseite aus der Türdichtung vorzugsweise derart herausgezogen, dass die Öffnungsseite und die Türdichtung nicht beschädigt werden.
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Bei einer Auslösung des Airbags ist das Verkleidungselement vorzugsweise mit seiner Öffnungsseite nach oben in Richtung des Dachhimmels verschwenkbar. Dadurch, dass das Verkleidungselement mit seiner Öffnungsseite nach oben in Richtung des Dachhimmels verschwenkbar ist, kann sich der ausgelöste Airbag nach unten in Richtung des Fahrzeuginnenraums frei entfalten ohne dabei durch das Verkleidungselement behindert zu werden.
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Die gelenkige Verbindung der Scharnierseite mit der Öffnungsseite ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung als Materialschwächung entlang einer Längsausdehnung des Verkleidungselements ausgebildet. Eine derartige Materialschwächung kann beispielsweise durch eine geringere Wandstärke des Verkleidungselements in dem Bereich der gelenkigen Verbindung im Vergleich zu der Wandstärke des restlichen Bereichs des Verkleidungselements ausgebildet sein. Ferner kann die Materialschwächung auch dadurch realisiert werden, dass im Bereich der gelenkigen Verbindung ein weicheres Material verwendet wird als im Bereich des restlichen Verkleidungselements.
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Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die gelenkige Verbindung der Scharnierseite mit der Öffnungsseite als Filmscharnier ausgebildet. Solche Filmscharniere bestehen im Wesentlichen aus einer dünnwandigen Verbindung, oft in Form eines Falzes, die durch ihre Biegsamkeit eine begrenzte Drehbewegung der verbundenen Teile ermöglicht. Das Material des Filmscharniers ist vorzugsweise ein Kunststoffmaterial, vorzugsweise Polypropylen, da dieses eine ausgezeichnete Verschleißbeständigkeit aufweist. Aufgrund ihres Prinzips sind Filmscharniere äußerst kostengünstig in der Herstellung.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Verkleidungselement zumindest an einer in Richtung Innenraum des Kraftfahrzeuges gerichteten Seitenfläche mit einem Textilmaterial kaschiert ist. Vorzugsweise ist das Verkleidungselement mit dem bei dem Dachhimmel verwendeten Textilmaterial kaschiert. Es ist auch möglich, dass das gesamte Verkleidungselement aus dem gleichen Material wie der Dachhimmel hergestellt ist. Für die Fahrzeuginsassen ist dadurch das Verkleidungselement nicht als solches erkennbar, sondern es passt sich an den Innenraum des Fahrzeuges an.
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Weiter ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Verkleidungselement den Dachhimmel und/oder eine Verkleidung einer A-Säule des Kraftfahrzeuges zumindest teilweise überlappt. Durch die Überlappung ist es möglich, dass das Verkleidungselement bzw. das Rahmenverkleidungssystem auch noch nachträglich in das Kraftfahrzeug eingebaut werden kann. Das Verkleidungselement ist dabei nicht fest mit dem Dachhimmel und/oder der A-Säule verbunden.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug umfassend mindestens ein wie vorstehend aus- und weitergebildetes Rahmenverkleidungssystem.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Rahmenverkleidungssystems in einem eingebauten Zustand;
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2 eine weitere schematische Darstellung des in 1 gezeigten Rahmenverkleidungssystems in einem ungeöffneten Zustand;
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3 eine schematische Darstellung des in 1 gezeigten Rahmenverkleidungssystems in einem zumindest teilweise geöffneten Zustand.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Rahmenverkleidungssystem gezeigt, welches ein Verkleidungselement 10 und einen zumindest teilweise durch das Verkleidungselement 10 gebildeten Aufnahmeraum 12 für einen Airbag 14 aufweist. Das Verkleidungselement 10 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und ist vorzugsweise im Wesentlichen schalenförmig geformt, wobei die Außenseite 16 des Verkleidungselements 10 in Richtung des Fahrzeuginnenraumes 18 zeigt.
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Das Verkleidungselement 10 weist eine Scharnierseite 20 und eine Öffnungsseite 22 auf. Die Scharnierseite 20 des Verkleidungselements 10 ist in ein Befestigungsmittel 24 lösbar eingesteckt. Das Befestigungsmittel 24 ist mit einem an dem Dachhimmel 26 des Kraftfahrzeuges vorgesehenen Beschattungssystem 32 verbunden. Das Befestigungsmittel 24 ist als U-förmige Profilschiene ausgebildet, in welche die Scharnierseite 20 eingesteckt werden kann. Die Profilschiene grenzt unmittelbar an eine an dem Beschattungssystem 32 vorgesehene Führungsschiene 34 an, wobei die Profilschiene bzw. das Befestigungsmittel 24 mit der Führungsschiene 34 verbunden ist.
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Auf der der Scharnierseite 20 gegenüberliegenden Öffnungsseite 22 ist das Verkleidungselement 10 in einer Türdichtung 28 befestigt, vorzugsweise indem das Ende der Öffnungsseite 22 in eine an der Türdichtung 28 vorgesehene Dichtlippe 36 eingesteckt ist.
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2 zeigt, genauso wie 1, das erfindungsgemäße Rahmenverkleidungssystem in einem ungeöffneten Zustand, d. h. in einem Zustand, wo der Airbag 14 nicht ausgelöst ist. Die Öffnungsseite 22 ist in diesem Zustand noch innerhalb der Türdichtung 28 befestigt.
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In 3 ist das in 2 gezeigte Rahmenverkleidungssystem in einem zumindest teilweise geöffneten Zustand gezeigt, wobei die Öffnungsseite 22 des Verkleidungselements 10 aus der Türdichtung 28 herausgelöst ist und nach oben in Richtung Dachhimmel 26 verschwenkt ist, wobei die Verschwenkbewegung über eine gelenkige Verbindung 30 realisiert wird. Die Öffnungsrichtung, bzw. die Richtung der Verschwenkbewegung des Verkleidungselements 10, ist mit dem Pfeil 38 gekennzeichnet. Die gelenkige Verbindung 30 ist vorzugsweise als Materialschwächung und/oder als ein Filmscharnier ausgebildet. Beim Auslösen des Airbags 14 wird lediglich die Öffnungsseite 22 des Verkleidungselements 10 aus der Befestigung gelöst und in seiner Position verändert, wohingegen die Scharnierseite 20 in seiner Position verbleibt und nicht aus dem Befestigungsmittel 24 herausgelöst wird. Die gelenkige Verbindung 30 ist dabei möglichst in unmittelbarer Nähe zu dem Befestigungsmittel 24 ausgebildet, so dass ein möglichst großer Öffnungsbereich durch das Verkleidungselement 10 freigegeben werden kann. Das vorliegende Rahmenverkleidungssystem zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das Verkleidungselement 10 bzw. das Rahmenverkleidungssystem bei Auslösung des Airbags 14 nicht zerstört wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verkleidungselement
- 12
- Aufnahmeraum
- 14
- Airbag
- 16
- Außenseite des Verkleidungselements
- 18
- Kraftfahrzeuginnenraum
- 20
- Scharnierseite
- 22
- Öffnungsseite
- 24
- Befestigungmittel
- 26
- Dachhimmel
- 28
- Türdichtung
- 30
- Gelenkige Verbindung
- 32
- Beschattungssystem
- 34
- Führungsschiene
- 36
- Dichtlippe
- 38
- Öffnungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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