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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug, das ausgestattet ist mit zumindest einer Anordnung zur Anbringung einer vorderen Fahrzeugseitenwand an einer Fahrzeugstruktur gemäß dem Obergriff des Patentanspruchs 1.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vordere Fahrzeugseitenwand, auch als „Kotflügel“ bezeichnet, ist in ihrem (entgegen der Fahrtrichtung) hinteren Bereich mit Haltern oder mit einer so genannten Abstellung an dem vorderen Teil der Fahrzeugstruktur, beispielsweise an einem vorderen Seitenrahmen des Fahrzeugs, befestigt. Im Falle einer Frontalkollision wird die Fahrzeugseitenwand nach hinten (entgegen der Fahrtrichtung) verschoben, wobei die Fuge zwischen der hinteren Kante der vorderen Fahrzeugseitenwand und der dahinter gelegenen vorderen Fahrzeugtür verkleinert wird. Dabei kann je nach Auslegung der Fahrzeugkarosserie die hintere Kante der vorderen Fahrzeugseitenwand außen über die vordere Kante der vorderen Fahrzeugtür oder innen hinter die vordere Kante der Fahrzeugtür geschoben werden. Im ersteren Fall lässt sich die Fahrzeugtür nach einer Kollision verhältnismäßig leicht öffnen. Im letzteren Fall hingegen, wenn sich die hintere Kante der vorderen Fahrzeugseitenwand hinter die vordere Kante der Fahrzeugtür geschoben hat, ist jedoch ein hoher Kraftaufwand erforderlich, um die Tür zu öffnen. Da beim Öffnen der vorderen Fahrzeugtür die vordere Kante des Türblatts zur Fahrzeuginnenseite hin verschwenkt wird, wird diese Schwenkbewegung durch die hinter die vordere Kante der Fahrzeugtür geschobene hintere Kante der vorderen Seitenwand behindert. Für diesen Fall ist es wünschenswert, wenn die vordere Seitenwand in dem Bereich, in dem die vordere Kante der Fahrzeugtür beim Öffnen der Fahrzeugtür nach einer Kollision zur Anlage kommt, leicht eingedrückt werden kann. Einem solchen wünschenswerten leichten Eindrücken steht jedoch die in diesem Bereich vorhandene Abstellung der Seitenwand zur Karosseriestruktur entgegen, die üblicherweise in Fahrzeugquerrichtung, also etwa im rechten Winkel zur vorderen Seitenwand verläuft.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
DE 10 2004 059 476 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Kotflügel bekannt, bei dem der vordere Kotflügel im rückwärtigen Bereich in seinem rückwärtigen Bereich mittels eines Halters an der tragenden Karosserie des Kraftfahrzeugs angebracht ist, wobei der Halter derart plastisch verformbar ist, dass der Abstand zwischen dem Kotflügel und der tragenden Karosserie in Fahrzeugquerrichtung im Bereich des Halters größer wird, so dass sich der Kotflügel mit seiner Hinterkante von der Fahrzeugaußenseite her gesehen vor eine angrenzende Seitentür des Fahrzeugs schiebt. Diese vorbekannte Lösung ermöglicht es, zu verhindern, dass sich die Hinterkante des Kotflügels in eine die Türöffnung behindernde Position hinter der Türvorderkante schiebt. Allerdings ist hierzu ein Halter erforderlich, der mit der Fahrzeugseitenwand, also mit dem Kotflügel, über eine Falzverbindung verbunden werden muss. Eine solche zweiteilige Ausgestaltung der vorderen Seitenwand mit einem separaten Halter-Bauteil ist jedoch aus fertigungstechnischen Gründen und aus Gründen des Korrosionsschutzes häufig unerwünscht.
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Aus der
EP 1 733 952 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Kotflügel bekannt, bei welchem eine hintere Stirnseite der Fahrzeugseitenwand als Abstellung der Fahrzeugseitenwand zur Fahrzeugstruktur ausgebildet ist. Diese Abstellung ist im Bereich ihres Übergangs in die Außenhaut der Fahrzeugseitenwand mit einer Vielzahl von übereinander angeordneten Vertikalschlitzen versehen und bildet dadurch eine Art „Perforierung“, die bewirken soll, dass sich bei einer Kollision der Kotflügel derart verformt, dass sich dessen Hinterkante außen vor die Vorderkante der Fahrzeugtür schiebt.
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Das Hauptziel ist also, dass die Seitenwand im Fall einer Frontalkollision außen über die Türvorderkante rutscht. Dadurch muss die Tür beim Öffnen nach der Kollision die Seitenwand vorne nicht eindrücken und es ist sichergestellt, dass keine wesentlich erhöhten Türöffnungskräfte aufgebracht werden müssen. Rutscht die Seitenwand hingegen bei einer Frontalkollision nicht außen über dir Türvorderkante, sondern nach innen hinter die Türvorderkante, sollte die Seitenwand so gestaltet sein, dass sie sich leicht eindrücken lässt.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug, anzugeben, das ausgestattet ist mit zumindest einer Anordnung zur Anbringung einer vorderen Fahrzeugseitenwand an einer Fahrzeugstruktur mit zumindest einer Seitenwandabstellung, die im Fall einer Frontalkollision ein problemloses Öffnen der hinter der Fahrzeugseitenwand angeordneten vorderen Fahrzeugtür ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Bei einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Personenkraftfahrzeug, ausgestattet mit zumindest einer Anordnung zur Anbringung einer vorderen Fahrzeugseitenwand an einer Fahrzeugstruktur mit zumindest einer Seitenwandabstellung, die sich zumindest bereichsweise zwischen der Fahrzeugstruktur und der Fahrzeugseitenwand erstreckt und die Fahrzeugseitenwand von der Fahrzeugstruktur beabstandet an dieser haltert, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Seitenwandabstellung zumindest bereichsweise in Richtung parallel zur Fahrzeughochachse voneinander beabstandete Befestigungslaschen ausbildet, wobei zumindest eine, vorzugsweise zur Fahrzeuginnenseite hin offene, Ausnehmung zwischen benachbarten Befestigungslaschen ausgebildet ist.
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VORTEILE
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Diese Befestigungslaschen verleihen der Seitenwandabstellung im Normalbetrieb ausreichende Stabilität und ermöglichen im Kollisionsfall eine noch leichtere Verformung der Seitenwandabstellung, sowohl hinsichtlich der Möglichkeit, sich zu strecken, um nach außen wandern zu können, als auch hinsichtlich einer erleichterten Eindrückbarkeit.
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Durch den oder die so ausgebildeten Rückschnitt(e), also die Ausnehmungen, der Fläche der Seitenwandabstellung wird die Seitenwandabstellung geschwächt und die Seitenwand lässt sich, wenn sie bei dem Unfall unter die Türvorderkante geschoben worden ist, leichter eindrücken.
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Durch diese Rückschnitte kann allerdings der Schall vom Radhaus zur Tür gelangen, wodurch es im Fahrzeuginnenraum lauter werden kann. Um dies zu vermeiden, sind die Rückschnitte, also die Ausnehmungen in der Seitenwandabstellung, jeweils mit einer Akustikblende abgedeckt. Derartige zur Abdeckung der Ausnehmungen vorgesehene Akustikblenden bestehen beispielsweise aus Kunststoff und sind mit Dichtungslippen und eventuell einem schalldämmenden Material, zum Beispiel einem Akustikflies, versehen. Diese Akustikblenden sind beispielsweise an den Befestigungslaschen der Seitenwandabstellung oder an entsprechenden an der Fahrzeugstruktur vorgesehenen Karosseriehaltern zur Befestigung der Seitenwandabstellung an der Fahrzeugstruktur befestigt. Im Kollisionsfall lösen sich die Akustikblenden von der Seitenwandabstellung oder sie sind so ausgestaltet, dass sie sich leicht verdrücken lassen, indem beispielsweise zumindest eine Sollknickstelle oder Sollbruchstelle in der Akustikblende ausgebildet ist.
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Es wird erfindungsgemäß also ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Personenkraftfahrzeug, angegeben, das ausgestattet ist mit zumindest einer Anordnung zur Anbringung einer vorderen Fahrzeugseitenwand an einer Fahrzeugstruktur mit zumindest einer Seitenwandabstellung, die ein leichtes Eindrücken des hinteren Bereichs der Seitenwand ermöglicht, wenn die hintere Kante der Seitenwand bei einer Frontalkollision nicht nach außen verlagert wird, sondern sich, von außen betrachtet, hinter die vordere Kante der vorderen Fahrzeugtür geschoben hat.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 9.
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Vorzugsweise ist die Seitenwandabstellung einteilig mit der Fahrzeugseitenwand ausgebildet. Insbesondere sind zumindest aber die die Seitenwandabstellung zumindest abschnittsweise bildenden Befestigungslaschen einteilig mit der Fahrzeugseitenwand ausgebildet.
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Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, bei der die Seitenwandabstellung, insbesondere eine jeweilige der die Seitenwandabstellung zumindest abschnittsweise bildenden Befestigungslaschen, einen ersten, äußeren Abschnitt, der sich zumindest teilweise von der Fahrzeugseitenwand in Fahrtrichtung schräg nach vorne erstreckt, und einen zweiten, inneren Abschnitt aufweist, der sich zumindest teilweise von einem inneren Anbringungsbereich der Seitenwandabstellung an der Fahrzeugstruktur in Fahrtrichtung schräg nach vorne erstreckt, wobei ein mittlerer Übergangsbereich, in dem der äußere Abschnitt und der innere Abschnitt der Seitenwandabstellung ineinander übergehen, in Fahrtrichtung gesehen weiter vorne liegt als der innere Anbringungsbereich der Seitenwandabstellung an der Fahrzeugstruktur.
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Diese Ausgestaltung der zumindest abschnittsweise von den Befestigungslaschen gebildeten Seitenwandabstellung bildet eine im Horizontalschnitt zick-zack-förmige Kontur aus, die im Normalbetrieb eine wirksame Abstützung der Seitenwand an der Fahrzeugstruktur gewährleistet, die aber im Fall einer Frontalkollision - je nach Einwirkrichtung der Kollisionskräfte - zur Fahrzeugaußenseite hin auswandern kann, wobei sich die zick-zack-förmig gefaltete Seitenwandabstellung streckt, also sich die Befestigungslaschen strecken, oder wobei die zick-zack-förmige Faltung, wenn sich die Hinterkante der Seitenwand nach innen hinter die Vorderkante der Tür geschoben hat, eine leichte Eindrückbarkeit der Seitenwand ermöglicht, weil der schräge Verlauf der Seitenwandabstellung und insbesondere der die Seitenwandabstellung zumindest abschnittsweise bildenden Befestigungslaschen der Seitenwand in deren hinterem Bereich eine große Biegeweichheit verleiht.
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Die Seitenwandabstellung und insbesondere die jeweilige Befestigungslasche ist somit zur Fahrzeuglängsrichtung schräg gestellt und verläuft nicht, wie eine herkömmliche Seitenwandabstellung, im 90°-Winkel zur Fahrzeuglängsachse. Vorzugsweise weisen die Flächen der Befestigungslaschen oder der verbleibenden Seitenwandabstellung auch keine starken Vertiefungen (Sicken) oder Verprägungen auf, um die Seitenwandabstellung, insbesondere die Befestigungslaschen, nicht unnötig zu versteifen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der innere Anbringungsbereich der Seitenwandabstellung, insbesondere der jeweiligen Befestigungslasche, an der Fahrzeugstruktur, in Fahrtrichtung gesehen, weiter vorne liegt als ein äußerer Anbringungsbereich der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche an der Fahrzeugseitenwand oder ein äußerer Übergangsbereich von der Seitenwandabstellung beziehungsweise von der jeweiligen Befestigungslasche in die Fahrzeugseitenwand. Diese geometrische Auslegung schafft für eine leichte Eindrückbarkeit besonders günstige Hebelverhältnisse, weil der äußere Abschnitt der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche dabei länger als der innere Abschnitt gestaltet ist.
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Von Vorteil ist es auch, wenn der mittlere Übergangsbereich, in dem der äußere Abschnitt der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche in den inneren Abschnitt der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche übergeht, in Fahrtrichtung weisend konvex gekrümmt ausgebildet ist. Eine solche konvexe Krümmung erleichtert sowohl das Strecken der zick-zack-förmigen Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen zick-zack-förmigen Befestigungslasche als auch das Verbiegen des äußeren Abschnitts nach Innen im Falle eines Eindrückens der Seitenwand.
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Dabei ist es zusätzlich von Vorteil, wenn der innere Abschnitt der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche zumindest bereichsweise, horizontal geschnitten betrachtet, in Fahrtrichtung nach vorne konvex gekrümmt ausgebildet ist.
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Auch von Vorteil ist es, wenn der äußere Abschnitt der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche zumindest bereichsweise, horizontal geschnitten betrachtet, in Fahrtrichtung nach vorne konvex gekrümmt ausgebildet ist.
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Weist die Seitenwandabstellung beziehungsweise die jeweilige Befestigungslasche an ihrer zur Fahrzeugstruktur weisenden Seite jeweils zumindest eine Befestigungsöffnung auf, die als zur Fahrzeugsinnenseite hin offener Schlitz ausgebildet ist, so kann die Seitenwandabstellung in Fall einer Kollision aus ihrer Befestigung an der Fahrzeugstruktur ausknüpfen und sich so von der Fahrzeugstruktur lösen. Dadurch wird ein Verlagern der Seitenwandabstellung beziehungsweise der jeweiligen Befestigungslasche und somit der Hinterkante der Seitenwand nach außen erleichtert. Die Befestigungspunkte der Seitenwand beziehungsweise der Befestigungslaschen an entsprechenden an der Fahrzeugstruktur vorgesehenen Karosseriehaltern werden also nicht als geschlossene Löcher, z.B. als Rechtecklöcher, sondern als vorzugsweise horizontal in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schlitze ausgeführt, damit die Seitenwandabstellung beziehungsweise die jeweilige Befestigungslasche aus der Befestigung ausknüpfen, also aus der Verschraubung mit dem zugeordneten Karosseriehalter herausrutschen, kann.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben und erläutert.
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Figurenliste
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Es zeigt:
- 1 eine Seitenansicht des vorderen Teils eines Personenkraftfahrzeugs;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Rückseite einer Fahrzeugseitenwand in einer besonderen Ausführungsform in Richtung des Pfeils III in 3 und
- 3 einen Horizontalschnitt durch die vordere Seitenwand der Fahrzeugkarosserie mit einer vergrößerten Einzelheit in 3A.
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DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine Seitenansicht eines als Personenkraftwagen ausgebildeten Fahrzeugs 1 im Bereich von dessen vorderem linken Kotflügel, der eine vordere Seitenwand 2 des Fahrzeugs bildet. Die hintere Kante 20 der vorderen Fahrzeugseitenwand 2 bildet zusammen mit der vorderen Kante 30 einer hinter der vorderen Fahrzeugseitenwand 2 gelegenen vorderen Fahrzeugtür 3 einen Karosseriespalt S aus. Ein Fahrzeugschweller 4 erstreckt sich unterhalb der Fahrzeugtür bis in den Bereich des vorderen Radlaufs 22.
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Die Fahrzeugseitenwand 2 ist, wie in 2 dargestellt ist, mittels einteilig mit der Fahrzeugseitenwand 2 ausgebildeter Befestigungslaschen 24', 24", 24"', die gemeinsam eine Seitenwandabstellung 24 bilden, an der in der 2 nur schematisch dargestellten Fahrzeugstruktur 5 mittels Schraubverbindungen befestigt.
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Die Seitenwandabstellung 24 weist im gezeigten Beispiel drei in Richtung der Fahrzeughochachse Z voneinander beabstandete Befestigungslaschen 24', 24", 24'" auf, zwischen denen jeweils eine zur Fahrzeuginnenseite hin offene Ausnehmung 25, 25' ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung der Seitenwandabstellung 24 in Form von drei übereinander gelegenen Befestigungslaschen 24', 24", 24'" sorgt dafür, dass die Seitenwandabstellung 24 an sich sehr biegeweich ausgestaltet ist. Dadurch kann die Seitenwandabstellung 24 und mit ihr der hintere Bereich 2' der Fahrzeugseitenwand 2 leicht von der vorderen Kante 30 der Tür 3 eingedrückt werden, falls sich die hintere Kante 20 der vorderen Seitenwand 2 hinter die vordere Kante 30 der Fahrzeugtür 3 geschoben haben sollte. Die Seitenwandabstellung kann aber auch teilweise als eine durchgehende Flächenkonstruktion ausgebildet sein, beispielsweise in Bereichen, die nicht notwendigerweise leicht eindrückbar sein müssen.
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3 ist ein Horizontalschnitt durch die Fahrzeugseitenwand 2 im Bereich der Befestigungslasche 24", die im Wesentlichen genauso ausgebildet ist wie die weiteren Befestigungslaschen 24' und 24 "'.
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Die Befestigungslasche 24" weist einen ersten, äußeren Abschnitt 240 auf, der sich von der hinteren Kante 20 der Fahrzeugseitenwand 2, die einen äußeren Übergangsbereich 241 bildet, in welchem die äußere Karosseriehaut 21 der vorderen Fahrzeugseitenwand 2 in den äußeren Abschnitt 240 der Befestigungslasche 24" übergeht, schräg nach innen und in Fahrtrichtung F, also parallel zur Fahrzeuglängsachse X, nach vorne bis zu einem mittleren Übergangsbereich 242 erstreckt. Dieser mittlere Übergangsbereich 242 ist in Fahrtrichtung F konvex gekrümmt. An den mittleren Übergangsbereich 242 schließt sich auf der vom äußeren Abschnitt 240 abgewandten inneren Seite ein innerer Abschnitt 243 der Befestigungslasche 24" an. Dieser innere Abschnitt 243 geht in einen inneren Anbringungsbereich 244 über, der sich in etwa parallel zur Fahrzeugquerachse Y erstreckt. Der innere Abschnitt 243 verläuft vom inneren Anbringungsbereich 244 schräg nach außen und in Fahrtrichtung F nach vorne zum mittleren Übergangsbereich 242. Auf diese Weise wird erreicht, dass der mittlere Übergangsbereich 242 in Fahrtrichtung gesehen vor dem Anbringungsbereich 244 gelegen ist, der mittels der Schraubverbindung 6 mit einem Karosseriehalter 50 der Fahrzeugstruktur 5 verbunden ist. Aus 3 ist auch ersichtlich, dass der innere Anbringungsbereich 244, mit dem die Befestigungslasche 24" an der Fahrzeugstruktur 5 befestigt ist, in Fahrtrichtung F gesehen weiter vorne liegt als der äußere Übergangsbereich 241, an welchem die Befestigungslasche 24" in die äußere Karosseriehaut 21 der Fahrzeugseitenwand 2 übergeht. 2 zeigt auch deutlich, dass der schräg verlaufende äußere Abschnitt 240 der Befestigungslasche 24" um ein Vielfaches länger ist als der schräg verlaufende innere Abschnitt 243.
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Wie in der vergrößerten Darstellung der 3A zu erkennen ist, ist der innere Anbringungsbereich 244 mit einem geschlitzten Langloch 245 versehen, durch den der Schaft 61 der Schraube 60 der Schraubverbindung 6 hindurchgreift und die zur Fahrzeuginnenseite hin, also zur Fahrzeugstruktur 5 hin, offen ist. Dieses geschlitzte Langloch 245 ermöglicht es, dass die Befestigungslasche 24" im Falle einer Kollision aus der Befestigung an der Fahrzeugstruktur 5 ausknüpfen kann, so dass die Fahrzeugseitenwand 2 frei nach außen (also in 3 nach links) wandern kann und sich außen vor die vordere Kante 30 der Fahrzeugtür 3 schieben kann.
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Die in 3 im Horizontalschnitt dargestellte Konstruktion der Befestigungslasche 24" ermöglicht es der Fahrzeugseitenwand 2 im Falle einer Kollision - je nach Einwirken der Kollisionskräfte - in ihrem hinteren Bereich 2' entweder nach außen (also in 3 nach links) auszuwandern, wobei sich die Befestigungslasche 24" in Querrichtung y des Fahrzeugs streckt und gegebenenfalls die Befestigungslasche 24" aus der Befestigung an der Fahrzeugstruktur 5 ausknüpft. Falls sich jedoch kollisionsbedingt die hintere Kante 20 der Fahrzeugseitenwand 2 hinter die vordere Kante 30 der Fahrzeugtür 3 (also in 3 nach rechts) verlagern sollte, ermöglicht die Konstruktion der Befestigungslasche 24" ein leichteres Eindrücken der Fahrzeugseitenwand 2 durch die vordere Kante 30 der Fahrzeugtür 3. Durch die im äußeren Abschnitt 240 schräg nach vorne verlaufende Befestigungslasche 24" ist die Seitenwand 2 in ihrem hinteren Bereich 2' biegeweich ausgestaltet, so dass die Kräfte zum Eindrücken dieses hinteren Bereichs 2' der Seitenwand 2 und damit die Kräfte zum Öffnen der Fahrzeugtür 3 nach einer Kollision verhältnismäßig gering sind.
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Die Erfindung ist nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt, das lediglich der allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung dient. Im Rahmen des Schutzumfangs kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vielmehr auch andere als die oben beschriebenen Ausgestaltungsformen annehmen. Die Vorrichtung kann hierbei insbesondere Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus den jeweiligen Einzelmerkmalen der Ansprüche darstellen.
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Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- vordere Fahrzeugseitenwand
- 2'
- hinterer Bereich der Fahrzeugseitenwand
- 3
- Fahrzeugtür
- 4
- Fahrzeugschweller
- 5
- Fahrzeugstruktur
- 6
- Schraubverbindung
- 20
- hintere Kante der Fahrzeugseitenwand
- 21
- äußere Karosseriehaut
- 22
- Radlauf
- 24
- Seitenwandabstellung
- 24'
- Befestigungslasche
- 24"
- Befestigungslasche
- 24"'
- Befestigungslasche
- 25
- Ausnehmung
- 25'
- Ausnehmung
- 30
- vordere Kante der Fahrzeugtür
- 50
- Karosseriehalter
- 60
- Schraube
- 61
- Schaft
- 240
- erster, äußerer Abschnitt der Seitenwandabstellung
- 241
- äußerer Übergangsbereich
- 242
- mittlerer Übergangsbereich
- 243
- innerer Abschnitt
- 244
- innerer Anbringungsbereich
- 245
- geschlitztes Langloch
- F
- Fahrtrichtung
- S
- Karosseriespalt
- X
- Fahrzeuglängsachse
- Y
- Fahrzeugquerachse
- Z
- Fahrzeughochachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004059476 A1 [0003]
- EP 1733952 A1 [0004]