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Die
Erfindung betrifft einen Faserführer für Streckwerke
von Spinnereimaschinen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Spinnereimaschine,
wie insbesondere eine Spinnmaschine.
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Streckwerke
für Spinnereimaschinen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Der Aufbau und die Funktion solcher Streckwerke ist z. B. in der
DE 10 2006 024 552
A1 und in der
DE
198 40 960 A1 beschrieben. Zur Anordnung in solchen Streckwerken sind
ferner so genannte Faserführer bekannt, welche z. B. das
von einem Streckwerkriemchen abgelieferte Faserband zusammenführen,
damit die Randfasern des Faserbandes sich nachfolgend nicht vom
Faserband abspreizen oder ablösen. Das so erzeugte Garn
ist weniger haarig und weist weniger Dünnstellen auf, weil
weniger Randfasern verloren gehen. Ein aus dem Stand der Technik
bekannter Faserführer reitet auf der Unterwalze eines zum
Streckwerk gehörenden Walzenpaares und wird von dieser
Unterwalze in Drehrichtung mitgenommen, bis er an der zum Walzenpaar
gehörenden Oberwalze anliegt. Nachteilig ist z. B., dass
solche Faserführer im Betrieb sehr unruhig sind, was ungünstigen
Einfluss auf die Garnqualität hat.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile zu vermeiden bzw. stark zu vermindern.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch einen Faserführer gemäß Anspruch
1 und durch eine Spinnereimaschine gemäß dem nebengeordneten
Anspruch. Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
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Während
ein aus dem Stand der Technik bekannter Faserführer im
Betrieb in der Regel mit seinem Eigengewicht auf der zumeist geriffelten
Unterwalze eines zum Streckwerk gehörenden Walzenpaares
aufliegt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Faserführer wenigstens ein Kraftstellelement aufweist,
welches diesen im Betrieb definiert gegen die Unterwalze andrückt.
Eine solche Unterwalze wird auch als Unterzylinder bezeichnet. Bevorzugt
wird hierbei die Andruckkraft bzw. Anpresskraft durch Auslegung
der Kraftstellelemente so bemessen, dass der Faserführer
im Betrieb ruhig auf der Unterwalze reitet, wodurch die eingangs
genannte Unruhe des Faserführers entscheidend verringert wird.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass das Kraftstellelement wenigstens ein im Faserführer
integriertes Magnetelement ist. Mit „integriert” ist
gemeint, dass das Magnetelement im oder am Korpus des Faserführers
angeordnet ist. Das Magnetelement weist insbesondere permanent-magnetische
Eigenschaften auf, wobei die Unterwalze im Wesentlichen aus einem
magnetischen Material, wie z. B. einem Werkzeugstahl, gebildet ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Faserführer
wenigstens ein Abstützelement aufweist, welches diesen
im Betrieb an einem stationären Anschlag im Streckwerk
abstützt. Während ein aus dem Stand der Technik
bekannter Faserführer im Betrieb in der Regel an der sich
drehenden und zumeist mit einer gummiartigen Beschichtung versehenen
Oberwalze anliegt, ist nunmehr vorgesehen, dass der Faserführer
im Betrieb nicht mehr gegen die rotierende Oberwalze gedrückt
wird, sondern sich anderweitig an einem stationären Anschlag
im Streckwerk abstützt. Damit wird die Reibung zwischen
dem Faserführer und der Oberwalze bzw. deren Beschichtung
beträchtlich reduziert, mit dem Ergebnis einer wesentlich
ruhigeren Laufruhe des Faserführers.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass das Abstützelement wenigstens ein
C-förmiger Haltebogen ist, mit welchem der Faserführer
lösbar an der Oberwalze oder an deren Achse oder Welle
befestigbar ist, wie nachfolgend beispielhaft noch näher
erläutert wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Faserführer
zwei konkave Flächenabschnitte aufweist, die zur Anordnung
in nächster Nähe an der Oberwalze und an der Unterwalze
dienen, wobei diese Flächenabschnitte keilförmig
zueinander ausgebildet sind. Die keilförmige Ausbildung
ermöglicht im Betrieb eine räumlich enge Positionierung
des Faserführers an der Klemmlinie zwischen Oberwalze und
Unterwalze eines Walzenpaares, wobei der obere Flächenabschnitt
die Oberwalze nicht berührt, was einen optimalen Einlauf
des Faserbandes gewährleistet.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Faserführer
wenigstens ein Einstellelement umfasst, das dessen korrekte Lage
bezüglich des Streckwerks und insbesondere bezüglich
des Walzenpaares herbeiführt, wie nachfolgend beispielhaft
noch näher erläutert wird.
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Die
Lösung der Aufgabe erstreckt sich auch auf eine Spinnereimaschine,
die wenigstens einen erfindungsgemäßen Faserführer
umfasst. Eine solche Spinnereimaschine ist insbesondere eine Spinnmaschine
mit wenigstens einem Streckwerk. Bevorzugt ist vorgesehen, dass
der Faserführer an der Spinnereimaschine nach dem Auslauf
eines Streckwerkriemchens und vor bzw. an einem Ausgangswalzenpaar
angeordnet ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Faserführer an der Spinnereimaschine lösbar an
der Oberwalze oder an deren Achse oder Welle befestigt ist und beim
Hochklappen oder Herunterklappen des die Oberwalze tragenden Druckarms
mitbewegt wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe der Zeichnung näher
erläutert.
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1 zeigt
ein Streckwerk in einer schematischen Seitenansicht.
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2 zeigt
einen Faserführer in einer vergrößerten
schematischen Schnittansicht zur Verwendung in einem Streckwerk.
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3 zeigt
einen erfindungsgemäßen Faserführer in
einer schematischen Seitenansicht.
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4 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Faserführers in einer perspektivischen Ansicht.
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1 zeigt
ein Streckwerk 1 mit drei Walzenpaaren 2, 3 und 4,
die jeweils aus einer Unterwalze 21, 31, 41 und
aus einer Oberwalze 22, 32, 42 bestehen,
wobei sich die Unterwalzen und die Oberwalzen jeweils an einer sogenannten
Klemmlinie berühren, durch die hindurch gemäß der
gezeigten Darstellung von rechts nach links ein Faserband 5 geführt
ist. Zwischen den Walzenpaaren 2 und 3 liegt das
Vorverzugsfeld und zwischen den Walzenpaaren 3 und 4 liegt
das Hauptverzugsfeld. Die Walzen 31 und 32 des
mittleren Walzenpaares 3 sind in bekannter Art und Weise
jeweils von einem Streckwerkriemchen 61 und 62 umschlungen.
Die Oberwalze 42 des Ausgangswalzenpaares 4 ist
mit einer stationären Achse (oder dergleichen) 421 ausgebildet,
auf der eine oder mehrere gummiartige Beschichtungen 422,
z. B. in Form von Laufkörpern, angeordnet sind. Die Oberwalze 42 ist
an einem nicht dargestellten, schwenkbaren Druckarm angeordnet,
der die Oberwalze 42 gegen die Unterwalze 41 mit
Kraft beaufschlagt und mit dem die Oberwalze 42 z. B. zu
Wartungszwecken weggeschwenkt, d. h. von der Unterwalze 41 abgehoben
(Hochklappen), und wieder aufgesetzt (Herunterklappen) werden kann.
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Zwischen
dem mittleren Walzenpaar 3 und dem Ausgangswalzenpaar 4 ist
ein Faserführer 7 angeordnet, der u. a. das Faserband 5 zusammenführt und
ein Abspreizen oder Ablösen insbesondere der Randfasern
von dem Faserband 5 verhindert, wie schematisch in 2 dargestellt.
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3 zeigt
einen erfindungsgemäßen Faserführer 7,
der sich im Betrieb mit mehreren integrierten Magnetelementen 715 (und 716)
an die Unterwalze 41 des Ausgangswalzenpaares 4 andrückt
und auf dieser Unterwalze 41 „reitet”.
Ferner weist der Faserführer 7 mehrere Abstützelemente 710 (und 711) auf, über
die sich der Faserführer 7 im Betrieb an der stationären
Achse 421 der Oberwalze 42 abstützt. Hierdurch
kann die bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Faserführer
im Betrieb auftretende Unruhe entscheidend verringert werden, wie
oben erläutert.
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4 zeigt
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Faserführers. Der Faserführer 7 weist
einen sich axial längs erstreckenden Grundkörper 701 auf.
Der Grundkörper 701 ist im Querschnitt in etwa
dreiecksförmig ausgebildet. Am Grundkörper 701 sind
zwei konkave Flächenabschnitte 702 und 703 umfasst,
die der Anordnung in nächster Nähe an der Oberwalze 42 und
an der Unterwalze 41 des Ausgangswalzenpaares 4 dienen (vgl. 3),
wobei diese Flächenabschnitte 702 und 703 keilförmiger
zueinander ausgebildet sind und sich an einer Kante 704 berühren.
Der untere Flächenabschnitt 703 liegt dabei, wie
bereits erläutert, direkt an der Unterwalze 41 an.
Die Kante 704 kann räumlich sehr nahe an der Klemmlinie
zwischen der Oberwalze 42 und der Unterwalze 41 des
Ausgangswalzenpaares 4 positioniert werden. Die konkaven Flächenabschnitte 702 und 703 können
sich, wie dargestellt, auf mehrere Einzelflächen verteilen.
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Im
hier beispielhaft gezeigten Grundkörper 701 des
Faserführers 7 sind zwei zueinander beabstandete
Führungskanäle 708 und 709 zum
Durchführen jeweils eines Faserbandes 5 angeordnet.
Der Faserführer 7 kann damit zwei benachbarte
Spinnstellen einer Oberwalze 42 bedienen. Die Führungskanäle 708 und 709 sind
nach unten offen ausgebildet, wodurch der Faserführer 7 problemlos
zusammen mit der an einem Druckarm befestigten Oberwalze 42 verschwenkt
werden kann.
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Am
Grundkörper 701 des Faserführers 7 sind
zwei Abstütz- und Halteelemente angeordnet, die in der
hier beispielhaft gewählten vorteilhaften Ausführung
als zueinander beabstandete C-förmige Haltebögen 710 und 711 ausgebildet
und die zwischen den beabstandeten Führungskanälen 708 und 709 angeordnet
sind. Die C-förmigen Haltebögen 710 und 711 dienen
der Abstützung und der lösbaren Befestigung des
Faserführers 7 an der stationären Achse 421 der
Oberwalze 42, indem diese lösbar die stationäre
Achse 421 klammerartige umgreifen. Damit kann der Faserführer 7 zusammen
mit der Oberwalze 42 hochgeklappt und wieder heruntergeklappt werden.
Die C-förmigen Haltebögen 710 und 711 können
gleichfalls auch der seitlichen Fixierung des Faserführers 7 dienen,
indem diese z. B. in den axialen Zwischenraum zwischen zwei als
Laufkörper ausgebildeten und auf der stationären
Achse 421 beabstandet gelagerten, gummiartigen Beschichtungen 422 eingreifen.
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Der
Faserführer 7 weist ferner zwei integrierte, insbesondere
lösbare Magnetelemente 715 und 716 auf,
die am Grundkörper 701 zwischen den beabstandeten
Führungskanälen 708 und 709,
sowie zwischen den beabstandeten C-förmigen Haltebögen 710 und 711 angeordnet
sind und die im Betrieb ein definiertes Andrücken des Faserführers 7 an
die Unterwalze 41 des Ausgangswalzenpaares 4 bewerkstelligen,
wie oben erläutert.
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Der
zwischen den C-förmigen Haltebögen 710 und 711 befindliche
Verbindungsabschnitt 718 des Grundkörpers 701 ist
derart ausgebildet und angeordnet, dass dieser beim Hochklappen
des die Oberwalze 42 tragenden Druckarms eine freie Schwenkbewegung
des Faserführers 7 so begrenzt, dass dieser beim
Herunterklappen des Druckarms wieder selbstständig bzw.
selbsttätig, d. h. ohne manuelles Eingreifen, seine korrekte
Lage im Streckwerk 1 und insbesondere bezüglich
des Ausgangswalzenpaares 4 einnehmen kann. Der Verbindungsabschnitt 718 fungiert
somit auch als Einstellelement.
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Im
Gesamten ist der Faserführer 7 bezüglich einer
zwischen den C-förmigen Haltebögen 710 und 711 verlaufenden
Mittellinie in etwa symmetrisch ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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A1 [0002]
- - DE 19840960 A1 [0002]