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Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Mehrfachunterbrechung mit beweglichen Schaltstücken, die federbelastet in einem Kontaktbetätigungselement fuhrbar sind und durch einen Federteller fixiert sind.
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Ein elektromagnetisches Schaltgerät enthalt eine Magnetspule, welche fest im Schaltgerät fixiert ist und einen von der Magnetspule angesteuerten magnetischen Kreis aus Joch und Anker, wobei das Joch ebenfalls im Gehäuse beziehungsweise relativ zur Magnetspule fest angeordnet ist und der Anker beweglich ist. Der Anker ist mit einem Kontaktträger verbunden, welcher bewegliche Kontakte trägt, welche im geschlossenen Zustand des Schaltgerätes mit wiederum gehausefesten Festkontakten in Berührung gebracht werden. Das Schaltgerät enthält auch unter anderem Federn beziehungsweise Federteller. Alle Bauteile des elektromagnetischen Schaltgerätes müssen bezüglich ihrer geometrischen Anordnung zueinander eindeutig über die Lebensdauer mechanisch und elektrisch zuverlässig angeordnet sein.
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Die
DE 60 2004 004 457 T2 beschreibt eine Kontaktanordnung mit beweglichen Schaltstücken, die Feder belastet in einem Kontaktbetätigungselement geführt sind und durch einen Federteller fixiert sind, wobei die Schaltstücke ungekröpfte, fingerartige Fortsätze aufweisen.
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Die
DE 72 17 625 U beschreibt eine Kontaktanordnung für ein Schaltgerät mit Mehrfachunterbrechung durch parallel geschaltete Kontaktberührungsstellen zweier gleich ausgebildeter und um 180° gegeneinander verdrehter, in einem Kontaktbetätigungsglied geführter Kontaktbrücken. Das Kontaktbetätigungsglied weist eine fensterförmige Kontaktbruckenführungs- und Kontaktdruckfederaufnahmeöffnung auf. In der Öffnung ist eine sich mittig und in Kontaktfederungsrichtung erstreckende prismaförmige Anformung vorgesehen, deren halber Querschnitt im Wesentlichen von je einer Ausnehmung an jeder Kontaktbrücke umgriffen ist.
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Aus der
DE 1 765 920 A ist ein Schaltgerät bekannt, bei dem die separaten Kontaktbrücken in ihrer Mitte zusätzlich mit definierten Kontaktstellen versehen sind, die auf einer unter der Wirkung einer gemeinsamer Kontaktdruckfeder stehenden Druckplatte aus gut leitendem Werkstoff aufliegen, so dass die beiden Kontaktbrucken elektrisch miteinander verbunden sind. Auf der einen Kontaktbrücke ist zur Bildung der definierten Kontaktstelle ein kegelförmiger Kontaktbutzen und auf der anderen Kontaktbrücke sind zwei Kontaktbutzen vorhanden. Die Kontaktbrücken sind gegenüber der Druckplatte frei beweglich, so dass die Kontaktbrücken bei der Bewegung des Kontaktbrückenträgers, insbesondere beim Schaltvorgang, in beliebigen Richtungen kippen können. Außerdem sind bei der bekannten Kontaktanordnung Verschiebungen der Kontaktbrücken in der Halterung nicht auszuschließen, was insbesondere auch bei der Montage auftritt, da keine besonderen Führungsmittel für die Brücke vorgesehen sind.
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Die
DE 22 53 918 C3 beschreibt eine Kontaktanordnung für ein Schaltgerät mit Mehrfachunterbrechung durch parallel geschaltete Kontaktberührungsstellen zweier in einem Kontaktbetätigungsglied über einen Federteller für die Kontaktdruckfeder geführte Kontaktbrücken, wobei der Federteller quer zur Federungsrichtung Einschnitte aufweist, in die die Kontaktbrücken mit dem Federteller verrastbar quer zu ihrer Längsrichtung einschiebbar sind.
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Die
DE 31 36 354 C2 beschreibt eine Kontaktanordnung für elektrische Schaltgeräte, insbesondere elektromagnetische Schaltgeräte, bestehend aus einer in einem Kontaktbrückenträger über einen gegen Verschieben quer zur Bewegungsrichtung geführten Federteller gehaltenen, entgegen der Kraft einer Kontaktdruckfeder in Bewegungsrichtung mit dem Federteller verschiebbaren, abgekröpften Kontaktbrücke, die mit feststehenden Kontaktteilen über Kontaktauflagen in Verbindung bringbar ist, wobei die Kontaktbrücke in Längsrichtung zweigeteilt ist und im Bereich der Abkröpfung beidseitig schmaler als die Maximalbreite ausgeführt ist.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiele für eine Kontaktanordnung eines elektromagnetischen Schaltgeräts weisen den Nachteil auf, dass die Schaltstücke mit Mehrfachunterbrechung gekröpft ausgeführt sind, um das Verschieben der Schaltstücke im Kontaktbetätigungsteil zu verhindern. Mit der gekröpften Ausführung der Schaltstücke ist ein größerer Bauraum erforderlich, um die Überschneidungsfreiheit von Öffner- zu Schließerkontakt zu erreichen. Zudem ist mit dem Ineinandergreifen der Schaltstücke ein hoher Montageaufwand verbunden.
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Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Kontaktanordnung für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Mehrfachunterbrechung zu schaffen, die eine kompakte, platzsparende Positionierung der Schaltstücke ermöglicht und zudem den Montageaufwand minimiert.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kontaktanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind der Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Kontaktanordnung für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Mehrfachunterbrechung mit beweglichen Schaltstücken, die federbelastet in einem Kontaktbetätigungselement führbar sind und durch einen Federteller fixiert sind, zeichnet sich dadurch aus, dass die Schaltstücke ungekröpfte, fingerartige Fortsätze aufweisen. Bei elektromechanischen Schaltgeräten, wie zum Beispiel Schützen oder Motorstartern, wird die Kontaktanordnung der beweglichen Schaltstücke mit Mehrfachunterbrechung durch parallel geschaltete bewegliche Schaltstücke, welche vorzugsweise mittig fixiert und fehlerbelastet in einem Kontaktbetätigungsteil geführt werden, realisiert. Die Lagerung der Schaltstücke im Federteller ist so gestaltet, dass diese hohen Schockbeanspruchungen Stand hält. Dies wird durch einen fingerartigen Fortsatz am Schaltstück erreicht, der vorzugsweise dicht am Schaltstückmittelpunkt liegt, um die Auflage in der Lagerstelle zu vergrößern. Zusätzlich wird dieser Effekt noch dadurch verstärkt, dass dieser fingerartige Fortsatz in den Federteller eingreift und dadurch ein Verschieben der Schaltstücke verhindert. Dieser Fortsatz am beweglichen Schaltstück ist so dimensioniert, dass nur eine Schaltstückausführung je Strombahn erforderlich ist. Zudem werden zu diesem Zweck Materialfortsätze am Federteller angebracht, welche die Schaltstücke sicher in der Lagerstelle führen sollen.
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Die erfindungsgemäße Kontaktanordnung weist somit insgesamt die Vorteile auf, dass ein geringerer Raumbedarf im Schaltteil erforderlich ist, da durch die gewählte Konstruktion keine Kröpfung der Schaltstücke erforderlich ist, und dass die Montage dadurch, dass die Schaltstücke nicht ineinander montiert werden müssen, wesentlich einfacher durchführbar ist. Der Federteller ist zudem so dimensioniert, dass dieser als Federteller für die Fixierung der beweglichen Schaltstücke auch als Federlager benutzt werden kann. Zudem ist der Federteller konstruktiv so gestaltet, dass die beiden parallel geschalteten beweglichen Teilstücke galvanisch voneinander getrennt sind.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Federteller mit mindestens einer Ausklinkung versehen, in welche die fingerartigen Fortsätze der Schaltstücke eingreifen, um die Schaltstücke dadurch wirkungsvoller in der Lagerstelle zu fixieren. Zudem kann der Federteller konstruktiv so gestaltet sein, dass dieser sowohl zur Lagerung der Feder im Kontaktbetätigungsteil, als auch zur Lagerung der beiden beweglichen Schaltstücke verwendet werden kann.
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Die erfindungsgemäße Kontaktanordnung für ein elektromagnetisches Schaltgerät mit Mehrfachunterbrechung ermöglicht eine Reduzierung des Montageaufwands, da die Schaltstücke geradlinig, das heißt ungekröpft, ausgeführt sind, und demgemäß nicht ineinander gesteckt werden müssen, sowie eine kompakte, platzsparende Nutzung des Bauraums.
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Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung erläutert.
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Dabei zeigen schematisch:
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1 in einer perspektivischen Darstellung zwei erfindungsgemäße Schaltstücke;
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2 in einer Schnittdarstellung die erfindungsgemäßen Schaltstucke nach 1 integriert in ein elektromagnetisches Schaltgerät;
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3 in einer perspektivischen Darstellung die Schaltstücke nach 2 integriert in ein elektromagnetisches Schaltgerät;
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4 in einer Schnittdarstellung die federbelastete erfindungsgemäße Kontaktanordnung;
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5 in einer perspektivischen Darstellung die federbelastete Kontaktanordnung mit Federteller und Schaltstücken;
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6 in einer perspektivischen Darstellung die federbelastete Kontaktanordnung mit Federteller und Schaltstücken nach 5.
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1 zeigt zwei vorzugsweise parallel zueinander angeordnete Schaltstücke 1, 2, die vorzugsweise mittig im Bereich des jeweiligen Schaltstückschwerpunktes jeweils einen fingerartigen Fortsatz 3, 4 aufweisen. Die fingerartigen Fortsätze 3, 4 sind geradlinig, das heißt ungekröpft, ausgeführt und befinden sich im Spalt zwischen den zwei parallel zueinander angeordneten Schaltstücken 1, 2. In diesem Spalt sind zudem zwei sich gegenüberliegende fingerartige Vorsprünge 5, 6 angeordnet, die aus dem unterseitig zum Schaltgerät angeordneten Federteller 15 hervortreten. Die Schaltstücke 1, 2 sind stegförmig ausgebildet und weisen an ihren jeweiligen Enden Kontaktelemente 7, 8, 9, 10 auf. Außerdem weisen die Schaltstücke 1, 2 den fingerartigen Fortsätzen 3, 4 gegenüberliegend Ausnehmungen 11, 12 auf, in welche im Schaltgerät verbauten Zustand Führungsschienen hineinragen. Die Schaltstücke 1, 2 sind vorzugsweise galvanisch voneinander getrennt.
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In 2 sind die erfindungsgemäßen Schaltstücke 1, 2 innerhalb der üblichen Geräteumgebung eines elektromagnetischen Schaltgeräts dargestellt. In dieser Darstellung sind die als Führungsschienen 13, 14 dienenden Gehäusevorsprünge zu sehen, die in die Ausnehmungen 11, 12 hineinragen.
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3 zeigt die parallel zueinander angeordneten Schaltstücke 1, 2 mit den fingerartigen Fortsätzen 3, 4 und den vom Federteller 15 hervorragenden fingerartigen Vorsprüngen 5, 6 innerhalb eines Kontaktbetätigungselementes 16.
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In 4 ist die durch eine Feder 17 belastete erfindungsgemäße Kontaktanordnung dargestellt, wobei die Feder 17 den Federteller 15 beaufschlagt, der durch die fingerartigen Vorsprünge 5, 6 die Schaltstücke 1, 2 in einer vorgegebenen Lagerung hält.
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5 und 6 zeigen jeweils die federbelastete erfindungsgemäße Kontaktanordnung mit Federteller 15 und den Schaltstücken 1, 2.
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Die erfindungsgemäße Kontaktanordnung für elektromagnetische Schaltgeräte mit Mehrfachunterbrechung ermöglicht die Reduzierung des Montageaufwands, da die Schaltstücke geradlinig, das heißt ungekröpft, ausgeführt sind, und demgemäß nicht ineinander gesteckt werden müssen, sowie eine kompakte, platzsparende Nutzung des Bauraums.