-
Die Erfindung betrifft ein Saitenmusikinstrument gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 (vergleiche
US 2007/0012159 A1 ).
-
Beim Spielen eines Saitenmusikinstruments, insbesondere beim Spielen einer Gitarre, können Klangeffekte durch eine kontinuierliche Veränderung der Tonhöhe, also durch Erzeugen eines so genannten Glissandos der schwingenden Saiten erzeugt werden. Hierfür sind eine Vielzahl verschiedener Spieltechniken und Vorrichtungen bekannt geworden.
-
So können Glissandi über das gesamte Griffbrett einer Gitarre entweder ohne besondere Hilfsmittel durch Gleiten der Greifhand entlang dem Griffbrett erzeugt werden oder mit als Zubehör erhältlichen Hilfsmitteln, beispielsweise in Form eines Flaschenhalses („Bottleneck”), eines Stabes („Slide Bar”) oder eines über einen Finger der Greifhand stülpbaren Röhrchens aus Metall, Glas oder anderen Materialien. Durch Gleiten des „Bottleneck” und dergleichen Zubehör auf und entlang den Saiten in der Saitenlängsrichtung kann die Tonhöhe der schwingenden Saiten kontinuierlich verändert werden. Der entstehende Effekt wird als Glissando bezeichnet. Die Gitarre wird beim Spielen mit einem „Bottleneck” oder dergleichen Zubehör in der Regel nicht in einer Standardstimmung (E-A-D-G-H-E), sondern in einer so genannten „offenen Stimmung” („Open Tuning”) beispielsweise in D- oder G-Dur gestimmt, um eine klangreine Tonhöhenveränderung von Akkorden erreichen zu können. Unter einer „offenen Stimmung” versteht man eine Stimmung bei Saiteninstrumenten, bei der die leeren („offenen”) Saiten einen einfachen Akkord bilden. Beim Spielen mit einem „Bottleneck” oder dergleichen Zubehör besteht, ohne dass zusätzliche Maßnahmen getroffenen werden, aufgrund der üblicherweise tiefen Saitenlage, also bei einem vergleichsweise geringen Abstand zwischen den Saiten und dem Griffbrett bzw. den Bundstäbchen, das Problem, dass die Saiten durch den Auflagedruck des „Bottlenecks” die Bundstäbchen berühren können und so beim Spielen unerwünschte Nebengeräusche auftreten können. Abgesehen davon schränkt das „offene Stimmen” („Open Tuning”) das Spielen ein weil man ein ganzes Lied bzw. Musikstück in dieser Stimmung spielen muss und nicht in die Normal- bzw. Standardstimmung, beispielsweise für ein Solo, zurückkehren kann. Auch beim Spielen eines nächsten Liedes bzw. Musikstückes, das in der Regel nicht in derselben „Open Tuning”-Stimmung gespielt wird, muss das Saitenmusikinstrument bzw. die Gitarre wieder umgestimmt werden. Dies ist aufwendig und speziell bei Aufführungen störend. Ferner bedeutet ein häufiges Wechseln der Stimmungen eine enorme Belastung des Gitarrenhalses durch unterschiedliche Saitenzüge. Deshalb muss ein Gitarrenspieler, der sich intensiv mit der „Slidetechnik” beschäftigen will, sich außer einer „normal gestimmten” Gitarre eine zweite Gitarre zulegen, die er in einer „offenen Stimmung” stimmen kann. Dadurch lässt sich die Gefahr eines verzogenen Halses und einer fehlenden „Bundreinheit” (keine Intonation) minimieren. Die Anschaffung einer zweiten Gitarre ist jedoch teuer und es müssen dann auch jeweils zwei Gitarren handgehabt und transportiert werden.
-
Es sind aber auch für das Sliding-Spiel speziell angefertigte Gitarren bekannt geworden, beispielsweise die auch als „Lap-Steel-Gitarre” bezeichnete „Hawaii-Gitarre” oder die technisch aufwändigere so genannte „Pedal-Steel-Gitarre”. Die „Hawaii-Gitarre” wird sitzend gespielt und dabei auf den Oberschenkel gelegt („Lap-Steel”). Die „Pedal-Steel-Gitarre”, bei er es sich um eine elektrische Weiterentwicklung der „Lap-Steel-Gitarre” handelt, ist eine auf dem Boden stehende Vorrichtung, bei der die Saiten einschließlich Hals ähnlich einer Zither waagrecht auf einer Platte angeordnet sind. Gespielt werden sowohl die „Lap-Steel-Gitarre” als auch die „Pedal-Steel-Gitarre” mithilfe eines oder mehrerer Metallstäbe. Bei diesen Gitarren ist die Saitenlage wesentlich erhöht, so dass ein „normales” Gitarrenspiel, mithin ein Spiel mit Greifen von Akkorden, auf derartigen Gitarren praktisch nicht möglich ist.
-
Ferner ist ein so genannter „Multibender” bekannt geworden, mit dem Elektrogitarren aus- bzw. nachgerüstet werden können. Hier wird durch Betätigen von einzelnen Hebeln die jeweilige Saitenspannung, ähnlich wie bei einer „Pedal-Steel-Gitarre”, verändert, wobei das Anheben oder Absenken der Tonhöhe einzelner Saiten während des Spiels unter gleichzeitiger Verstimmung der Saiten möglich ist. Die mit dem „Multibender” versehenen Gitarren lassen sich durch Wegklappen der Hebel auch konventionell bespielen. Um jedoch einen „reinen” Klang, wie bei einer „Steel-Gitarre” zu erhalten, wird die Saitenlage durch Verwendung eines Zusatzteils angehoben, was ungewollte Berührungen zwischen den Saiten und den Bundstäbchen verhindert.
-
Ferner sind eine Vielzahl von mechanischen Vorrichtungen bekannt geworden, die am oder im Bereich des Saitenhalters einer Gitarre befestigt sind, um mittels einer Handhebelbewegung Tonhöhenveränderungen hervorzurufen. Mit einer Bewegung des Hebels ändert sich die Spannung der Saiten und damit gleichzeitig die Stimmung des Instruments. Die Tonhöhenveränderung wird also durch eine saitenspannungsänderungsbedingte Verstimmung bewirkt. Derartige Vorrichtungen werden historisch bedingt fälschlicherweise häufig als „Tremolo” bezeichnet. Die technisch korrekte Bezeichnung für eine derartige Vorrichtung ist jedoch aufgrund seiner Funktionsweise „Vibrato”. Bei derartigen „Tremolos” bzw. „Vibratos” wird eine Tonhöhenveränderung und -verstimmung entweder alleine durch Veränderung der Saitenspannung oder durch Veränderung der Saitenspannung und zugleich Änderung der frei schwingenden Saitenlänge erreicht, beispielsweise durch Wegkippen des Stegs bzw. der Brücke in Richtung zum Hals der Gitarre und zurück. Betätigt werden die „Tremolos” bzw. „Vibratos” über einen mit der Schlaghand zu bedienenden Hebel.
-
Es gibt außerdem so genannte „Saitenbender”, welche durch Betätigen von einzelnen Hebeln das Heben oder Senken der Tonhöhe einzelner Saiten ebenfalls durch Veränderung der Saitenspannung ermöglichen. Dadurch ist es unter Verwendung eines „Bottlenecks” oder dergleichen Zubehör mit der Greifhand in begrenzter Weise möglich, die Sliding-Technik ohne ein „Open Tuning” einzusetzen. Die mit derartigen „Saitenbendern” versehenen Gitarren lassen sich auch konventionell bespielen.
-
Auch werden Gitarrensättel angeboten, die den Saitenabstand zum Griffbrett oder Bundstäbchen erhöhen und so ungewollte Berührungen der Saiten mit dem Bundstäbchen vermeiden. Das normale Spiel ist dann aber nur noch erschwert möglich.
-
Als weiteres Zubehör sind so genannte „Kapodaster” bekannt geworden. Dabei handelt es sich um Zusatzvorrichtungen, mit deren Hilfe die schwingende Länge (Mensur) der Saiten einer Gitarre oder eines verwandten Saiteninstruments, beispielsweise einer Mandoline oder eines Banjos, verkürzt werden kann. Ein Kapodaster wird zwischen zwei Bunden bzw. Bundstäbchen um den Hals des Instruments gespannt und drückt im gespannten Zustand die Saiten auf die benachbarten Bunde bzw. Bundstäbchen. Mit derartigen Kapodastern lässt sich also eine unterschiedliche, jeweils fest eingestellte, schwingende Länge der Saite erreichen, jedoch keine kontinuierliche Tonhöhenveränderung. Allenfalls könnte zu diesem Zwecke die jeweilige Kapodasterklemme gelöst werden, so dass der Kapodaster nach Art eines „Bottleneck” eingesetzt werden könnte, was in der Praxis jedoch nicht der Fall ist.
-
Bei Saiteninstrumenten bzw. Saitenmusikinstrumenten werden in der Regel so genannte Stege eingesetzt, welche die frei schwingende Saitenlänge (Mensur) am einen Ende begrenzen, während die Saitenlänge am anderen Ende, also insbesondere am Hals, durch einen so genannten Sattel begrenzt wird. Bei Lauten und bei den meisten Gitarren hat der Steg eine doppelte Funktion, bei der er nicht nur als Mensurbegrenzer, sondern auch zur Befestigung der Saiten dient. In diesem Fall sind also Steg und Saitenhalter in einem Bauteil vereinigt. Vor allem bei Elektrogitarren bzw. E-Gitarren wird im deutschen Sprachraum für den Steg häufig die englische Bezeichnung „Bridge” oder eingedeutscht „Brücke” verwendet.
-
Bei Gitarren ist der Steg üblicherweise auf die Decke bzw. den Korpus geleimt oder sogar dort festgeschraubt. Es sind jedoch auch bei Gitarren mit Hohlkörperkorpus so genannte „Schwimmbrücken” bzw. „floating bridges” bekannt geworden, die auf einem Basisprofil aus Holz montiert sind und die alleine durch die Druckkraft der gespannten Saiten gegen die Oberfläche des Gitarrenkorpus gedrückt werden. Ähnliches findet sich bei Streichinstrumenten, beispielsweise bei Violinen, bei denen der Steg ebenfalls nur auf die Decke des Korpus gestellt wird, und wobei alleine die Druckkraft der gespannten Saiten den Steg in seiner Position halten. Durch Veränderung der Saitenspannung bzw. bei einer Auslenkung der Saiten kann der Steg relativ zu der Decke, insbesondere in Richtung des Griffbrettes, etwas kippen. Zusätzlich dazu kann sich mehr Kraft entweder auf den Bass- oder den Diskantfuß des Stegs verlagern, je nachdem wohin die Saite gerade ausgelenkt wird. Eine kontinuierliche Tonhöhenveränderung der schwingenden Saiten mithilfe derartiger Stege ist jedoch weder vorgesehen, noch möglich.
-
Ferner sind mit Zubehörteilen in Form eines so genannten „dritten Steges” bzw. „third bridge” ausstattbare Gitarren oder Zithern bekannt geworden, bei denen ein mit einem Handgriff versehener Metallstab, beispielsweise ein Schraubenzieher, zwischen dem Griffbett und den gespannten Saiten und mithin unter den gespannten Saiten, zwischen zwei benachbarten Bundstegen eingeschoben werden kann. Diese „dritten Stege” werden wiederum durch die Druckkraft der gespannten Saiten gegen die Oberfläche des Gitarrenkorpus gedrückt. Der „dritte Steg” teilt die Saitenlänge zwischen dem als erster Steg fungierenden Sattel und dem eigentlichen Steg bzw. der Brücke, der bzw. die als zweiter Steg fungiert, in zwei Saitenlängen auf. Durch den Einsatz eines derartigen „dritten Stegs” lassen sich spezielle Klangeffekte erzielen. Eine gleitende kontinuierliche Tonhöhenveränderung ist jedoch auch mit einem derartigen „dritten Steg” nicht vorgesehen und wäre allenfalls in dem engen Bereich zwischen zwei benachbarten Bundstegen unter Veränderung der Saitenspannung mit einem erhöhten Kraftaufwand möglich.
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur stufenlosen bzw. kontinuierlichen Veränderung der Tonhöhe von schwingenden Saiten eines Saitenmusikinstruments und ein Saitenmusikinstrument zur Verfügung zu stellen, mit der bzw. mit dem, vorzugsweise in einer Standard- bzw. Normalstimmung, ohne dass die Saiten in eine offene Stimmung umgestimmt werden müssen, ein uneingeschränktes Greifen und Spielen von Akkorden wie gewohnt, insbesondere mit einer Greifhand, möglich ist, während mit der anderen Hand, insbesondere einer Schlaghand, ein klangreines bzw. unverstimmtes Glissando der den Akkord bestimmenden Saiten erzeugbar ist.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Mit anderen Worten geht es also bei der Erfindung darum, dass eine auch als Glissando bezeichnete Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saiten durch das und bei dem Verschieben des Stegs ausschließlich oder jedenfalls überwiegend eine Folge der sich dabei und dadurch ändernden frei schwingbaren bzw. schwingenden Länge der Saiten ist. Keine maßgebliche Veränderung der Saitenspannung in dem vorstehenden Sinne bedeutet, dass eine etwa auch während des Verschiebens oder aufgrund des Verschiebens auftretende sehr geringe, gegebenenfalls auf einen Reibungseffekt zurückzuführende, allenfalls geringfügige Änderung der Saitenspannung der Saiten, zu keiner subjektiv hörbaren oder zumindest zu keiner subjektiv störenden Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saiten bzw. Verstimmung eines gespielten Akkords führt. Keine maßgebliche Veränderung der Tonhöhe in dem vorstehenden Sinne bedeutet, dass eine derartige etwaig auftretende, allenfalls geringfügige Veränderung der Tonhöhe subjektiv nicht hörbar oder zumindest subjektiv als nicht störend empfunden wird.
-
Dadurch, dass bzw. wenn an dem Führungskörper und/oder an dem Steg ein Saitenniederhalter zum Andrücken der Saiten auf den Steg befestigt ist, der zusammen mit dem Führungskörper und dem Steg entlang den sich zwischen dem Steg und dem Saitenniederhalter in Saitenlängsrichtung erstreckenden Saiten verschiebbar ist bzw. verschoben wird und der derart an die jeweilige Saite anlegbar ist bzw. angelegt ist oder wird, dass die jeweilige Saite, vorzugsweise mit einer geringen Andrückkraft, auf den Steg gedrückt ist bzw. wird, kann erreicht werden, dass bei einem Verschieben des Stegs zusammen mit dem Saitenniederhalter entlang der Saiten und angedrückt an den Saiten die Saitenspannung nicht oder im Wesentlichen nicht verändert wird, so dass es also beim Verschieben des Stegs zusammen mit dem Saitenniederhalter zu stets subjektiv als klangrein empfundenen Glissandi von gespielten Akkorden kommen kann.
-
Die Erfindung stellt eine Verbesserung für Saitenmusikinstrumente, insbesondere für Gitarren dar, da „Slide-Klang-Effekte” von gespielten Akkorden ermöglicht werden, ohne das Saitenmusikinstrument bzw. die Gitarre umstimmen zu müssen und deshalb ohne umdenken zu müssen, was das Greifen mit der Greifhand anbelangt und ohne dass das Greifen mit der Greifhand durch das Benutzen bzw. Tragen eines „Bottlenecks” eingeschränkt wird und ohne, dass störende Geräusche durch ungewollte Berührungen der schwingenden Saiten an den Bundstäbchen erzeugt werden. Außerdem können mithilfe der Erfindung neue Spieltechniken und klangliche Effekte entwickelt werden. Die Erfindung ermöglicht durch Verschieben des Stegs bzw. der Brücke längs der Saiten einen flüssigen bzw. kontinuierlichen Übergang zwischen zwei Noten, klanglich ähnlich, wie bei Anwendung der im Stand der Technik bekannten „Sliding-Technik”, jedoch ohne Verwendung eines „Bottlenecks oder dergleichen Zubehör. Durch das Verschieben des Stegs bzw. der Brücke wird im Wesentlichen nur die Länge des schwingenden Teils der Saite bzw. der Saiten verändert, wodurch ein flüssiger bzw. kontinuierlicher Übergang in eine andere Tonhöhe erreicht wird. Der verschiebbare Steg kann mit der rechten Hand bzw. mit dem rechten Arm, insbesondere mit der Schlaghand, verschoben werden. Dabei muss die linke Hand bzw. die Greifhand nicht bewegt werden. Dies ist speziell beim Spielen von Sliding-Akkorden vorteilhaft, da alle Akkorde mit der Greifhand wie gewohnt gegriffen werden können. Eine Umstimmung in eine offene Stimmung ist nicht mehr erforderlich.
-
Gemäß einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Führungskörper und der Gegenführungskörper eine Linearführung ausbilden. Dies ermöglicht eine besonders präzise Führung des verschiebbaren Stegs entlang den sich in Saitenlängsrichtung geradlinig erstreckenden Saiten sowie eine einfache und leichte Bedienbarkeit. Derartige Linearführungen stehen kostengünstig zur Verfügung.
-
Vorzugsweise kann der Steg an mehreren, beispielsweise an zwei, insbesondere quer zur Saitenlängsrichtung, zueinander beabstandeten Linearführungen gelagert sein. Dadurch lassen sich die Führungs- und Bedienungsverhältnisse noch weiter verbessern.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Linearführung bzw. die Linearführungen mit Gleit- und/oder Wälzlagern gestaltet bzw. ausgebildet sind. Durch diese Maßnahmen lassen sich die Führungs- und Bedienungsverhältnisse noch weiter verbessern.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die zweiten Saitenanlageflächen des Saitenniederhalters die ersten Saitenanlageflächen des Stegs, in einer parallel zu der Saitenlängsrichtung und senkrecht zu einer benachbarte Saiten enthaltenden Querebene ausgebildeten Längsschnittebene betrachtet, in Saitenlängsrichtung überlappen.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass die zweiten Saitenanlageflächen des Saitenniederhalters und die ersten Saitenanlageflächen des Stegs, gegebenenfalls jeweils, eine Berührgerade bzw. eine planebene Berührebene enthalten, deren Längserstreckung im Wesentlichen senkrecht zu der Saitenlängsrichtung der an den zweiten Saitenanlageflächen des Saitenniederhalters und an den ersten Saitenanlageflächen des Stegs anliegenden Saiten angeordnet ist.
-
Gemäß einer alternativen, bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die zweiten Saitenanlageflächen des Saitenniederhalters in einem Abstand in Saitenlängsrichtung versetzt zu den ersten Saitenanlageflächen des Stegs angeordnet bzw. ausgebildet sind.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die zweiten Saitenanlageflächen des Saitenniederhalters und die ersten Saitenanlageflächen des Stegs im Wesentlichen in entgegengesetzte Richtungen weisen und in einer parallel zu der Saitenlängsrichtung und senkrecht zu einer benachbarte Saiten enthaltenden Querebene ausgebildeten Längsschnittebene sowie in Richtung senkrecht zu der Saitenlängsrichtung betrachtet, in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der gleich groß oder kleiner ist als die Dicke wenigstens einer Saite der Saiten oder der Saiten.
-
Durch die vorstehenden Maßnahmen kann der Steg zusammen mit dem Saitenniederhalter auch leichter, d. h. unter Minimierung der erforderlichen Verschiebekräfte, verschoben werden und ferner werden beim Verschieben dadurch die Saiten noch weniger durch Reibungseffekte beaufschlagt, so dass dadurch bedingt ein noch reinerer Glissando-Effekt beim Spielen von Akkorden erreichbar ist.
-
Bevorzugt kann der Steg bzw. können dessen erste Saitenanlageflächen, in Richtung eines zum manuellen Greifen von Akkorden geeigneten bzw. bestimmten Teils, vorzugsweise eines Halses, des Musikinstruments betrachtet vor dem Saitenniederhalter bzw. vor dessen Saitenanlageflächen an den Saiten anliegen bzw. angeordnet sein. Dadurch bleibt der Steg das die Mensur, d. h. die frei schwingende Saitenlänge, bestimmende Bauteil.
-
In weiter verbesserter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Steg wenigstens einen Saitenreiter umfasst, an dem die gespannten Saiten anliegen oder dass der Steg mehrere Saitenreiter umfasst, an denen jeweils wenigstens eine oder jeweils nur eine gespannte Saite der Saiten anliegt und/oder dass der Saitenniederhalter einen Saitenreiter umfasst, an dem die gespannten Saiten anliegen oder dass der Saitenniederhalter mehrere Saitenreiter umfasst, an denen jeweils wenigstens eine oder jeweils nur eine gespannte Saite der Saiten anliegt. Die Saitenreiter an bzw. auf denen die Saiten an- bzw. aufliegen, können in unterschiedlichen Formen, beispielsweise Rollen oder Quadern, aber auch mit diversen Schrägen und/oder Radien, gestaltet bzw. gefertigt sein. Die Saitenreiter können aus verschiedenen Materialien, beispielsweise aus Metall, insbesondere Stahl oder Messing, aus Glas, aus Kunststoff, aus organischem Material, beispielsweise aus Knochen und dergleichen Materialien bestehen bzw. hergestellt sein. Gleiches gilt für den Steg und/oder den Saitenniederhalter.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung kann ferner vorgesehen sein, dass der oder der jeweilige Saitenreiter mit einem Mittel zur Einstellung seiner Höhe gekoppelt ist, mittels dessen der Saitenreiter bzw. der jeweilige Saitenreiter in seiner Höhe relativ zu dem Körper des Saitenmusikinstruments einstellbar ist. Dies hat insbesondere Vorteile bei den üblicherweise unterschiedlich dicken Saiten und/oder in unterschiedlichen Höhen verlaufenden Saiten.
-
Es kann ferner vorgesehen sein, dass jeder Saite wenigstens ein Saitenreiter zugeordnet ist, der jeweils in drei, vorzugsweise jeweils senkrecht zueinander verlaufenden, Richtungen, insbesondere unabhängig voneinander, verstellbar ist.
-
Ferner kann es von Vorteil sein, wenn Mittel zur Verstellung bzw. Einstellung einer Position des Stegs und/oder des oder jedes Saitenreiters relativ zu dem Führungskörper und/oder zu dem Niederhalter in drei, vorzugsweise jeweils senkrecht zu einander verlaufenden, Richtungen vorgesehen sind.
-
In weiter bevorzugter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Steg ein federelastisches Mittel oder mehrere federelastische Mittel zum Andrücken der ersten Saitenanlageflächen, vorzugsweise eines bzw. des Saitenreiters, des Stegs an die Saiten bzw. an die jeweilige Saite umfasst und/oder dass der Saitenniederhalter ein federelastisches Mittel oder mehrere federelastische Mittel zum Andrücken der zweiten Saitenanlageflächen, vorzugsweise eines bzw. des Saitenreiters, des Saitenniederhalters an die Saiten bzw. an die jeweilige Saite umfasst. Insbesondere dadurch kann sichergestellt werden, dass bei einem Verschieben des Stegs in Saitenlängsrichtung entlang den Saiten der Steg und/oder der Saitenniederhalter bzw. deren Saitenanlageflächen stets an den Saiten anliegen.
-
Bevorzugt kann es sich bei dem jeweiligen federelastischen Mittel um eine Feder, insbesondere um eine Druckfeder, handeln.
-
Es kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine Saite der Saiten oder dass die Saiten, vorzugsweise im Bereich ihres ersten oder zweiten, insbesondere an ihrem in der Nähe des verschiebbaren Stegs angeordneten, Einspannendes, vorzugsweise an ihrem ersten oder zweiten Einspannende, mit einer Vorrichtung zur, vorzugsweise kontinuierlichen, Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saite bzw. der schwingenden Saiten gekoppelt ist, mittels derer, unabhängig von der Verschiebestellung oder unabhängig von einem Verschieben des verschiebbaren Stegs, eine Veränderung der Saitenspannung der Saite bzw. der Saiten und/oder eine Veränderung der Saitenlänge der Saite bzw. der Saiten und dadurch, unabhängig von der Verschiebestellung und/oder unabhängig von einem Verschieben des verschiebbaren Stegs, eine, vorzugsweise kontinuierliche bzw. stufenlose, Veränderung der Tonhöhe der Saite bzw. der Saiten erreichbar ist bzw. erreicht wird. Vereinfacht ausgedrückt kann zusätzlich zu dem verschiebbaren Steg ein „Tremolo” bzw. ein „Vibrato” an- bzw. eingebaut sein. Der verschiebbare Steg kann jedoch auch in einfacherer Ausführungsvariante in Verbindung mit einem festen Saitenhalter eingesetzt sein.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Steg entlang der Saiten zumindest um einen minimalen Verschiebeweg derart verschiebbar ist, dass sich die Tonhöhe wenigstens einer schwingenden Saite der Saiten oder dass die Tonhöhe der schwingenden Saiten bei einer Verschiebung des Stegs um den minimalen Verschiebeweg um wenigstens einen Halbton, vorzugsweise jedoch um mehrere Halbtöne, ändert.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass der Verschiebeweg des Stegs in wenigstens einer Verschieberichtung und/oder in einer, vorzugsweise halsfernen, Grundposition durch einen, vorzugsweise einstellbaren, Anschlag begrenzbar ist bzw. begrenzt wird. Der Anschlag in Grundposition kann bevorzugt mit einer Schraube einstellbar sein bzw. mit einer Schraube ermöglicht sein.
-
Ferner kann vorgesehen sein, dass der Verschiebeweg des Stegs in einer ersten Verschieberichtung durch einen, vorzugsweise einstellbaren, ersten Anschlag begrenzbar ist bzw. begrenzt wird, und dass der Verschiebeweg des verschiebbaren Stegs in einer zweiten Verschieberichtung entgegengesetzt zu der ersten Verschieberichtung durch einen, vorzugsweise einstellbaren, zweiten Anschlag begrenzbar ist bzw. begrenzt wird.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass ein oder mehrere Feststellmittel zum gestuften und/oder gerasteten oder stufenlosen Feststellen des verschiebbaren Stegs in wenigstens einer Verschiebeposition oder in mehreren Verschiebepositionen entlang des Verschiebeweges oder entlang eines maximal möglichen Verschiebeweges vorgesehen ist bzw. sind. Der Führungskörper und der Steg, vorzugsweise auch der Saitenniederhalter, können bevorzugt eine gemeinsame Verschiebeeinheit ausbilden, die an bzw. auf dem Gegenführungskörper entlang der Saiten verschiebbar ist bzw. verschoben wird.
-
Für eine einfache bzw. vorteilhafte Bedienung kann vorgesehen sein, dass an dem Führungskörper und/oder an dem Steg und/oder an dem Saitenniederhalter bzw. an der Verschiebeeinheit ein, insbesondere mit einer Schlaghand einer Person betätigbarer, Handhebel, vorzugsweise lösbar, befestigt ist, mittels dessen der Führungskörper und der Steg, vorzugsweise auch der Saitenniederhalter bzw. die Verschiebeeinheit, entlang den Saiten manuell verschiebbar sind bzw. verschoben werden.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Saitenmusikinstrument kann es sich bevorzugt um eine akustische oder halbakustische Gitarre oder um eine Elektrogitarre, insbesondere um eine Bassgitarre, handeln. In einer Ausbildung als Elektrogitarre oder Elektro-Bassgitarre kann diese vorteilhaft mit einem zum manuellen Greifen von Akkorden geeigneten bzw. bestimmten Hals und mit wenigstens einem elektrischen Tonabnehmer versehen sein, der in einer halsnahen Position, vorzugsweise an dem Körper des Saitenmusikinstruments, befestigt sein kann, und wobei der verschiebbare Steg bis in eine maximale Verschiebestellung verschiebbar sein kann, die sich in der Nähe des Tonabnehmers bzw. kurz vor dem Tonabnehmer befinden kann. Es versteht sich jedoch, dass nicht nur ein, sondern auch mehrere Tonabnehmer eingesetzt sein können.
-
Es versteht sich ferner, dass die vorstehenden Maßnahmen und Merkmale im Rahmen der Ausführbarkeit beliebig kombinierbar sind.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Gesichtspunkte der Erfindung gehen aus den Ansprüchen und aus dem nachfolgenden Beschreibungsteil hervor, in dem ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben ist.
-
Es zeigen:
-
1: ein erfindungsgemäßes Saitenmusikinstrument in einer Draufsicht, in das eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Veränderung der Tonhöhe von schwingenden Saiten eingebaut ist;
-
2: eine dreidimensionale Ansicht des Saitenmusikinstruments gemäß 1 im Bereich der Vorrichtung, in einer Blickrichtung schräg vom Hals des Saitenmusikinstruments weg;
-
3: eine der 2 etwa entsprechende Ansicht des Saitenmusikinstruments und der Vorrichtung, wobei der Handhebel zur Betätigung bzw. zum Verschieben einer einen Steg und einen Saitenniederhalter enthaltenden Verschiebeeinheit und die Halterung zur Befestigung des Handhebels aus Darstellungsgründen abgebaut worden sind;
-
4: eine dreidimensionale Ansicht des Saitenmusikinstruments gemäß 1 im Bereich der Vorrichtung, in einer Blickrichtung zum Hals des Saitenmusikinstruments hin, wobei hier ebenfalls der Handhebel nebst Halterung abgebaut sind;
-
5: eine vergrößerte, dreidimensionale Teilansicht der Vorrichtung mit Darstellung der Saitenreiter des Stegs und des Saitenniederhalters der Verschiebeeinheit in einer Blickrichtung vom Hals weg;
-
6: eine vergrößerte, dreidimensionale Teilansicht der Vorrichtung mit Blickrichtung schräg vom Hals weg von der Seite;
-
7: eine dreidimensionale Draufsicht, auf die in dem Saitenmusikinstrument gemäß 1 eingebaute Vorrichtung, wobei sich deren Verschiebeeinheit in einer etwa mittleren Verschiebestellung zwischen einer Grundstellung und einer Endstellung befindet;
-
8: eine stark vergrößerte, dreidimensionale Draufsicht auf die Verschiebeeinheit im Bereich des Stegs und des Saitenniederhalters der Vorrichtung;
-
9: eine der 7 entsprechenden Darstellung, wobei sich die Verschiebeeinheit nunmehr in einer halsfernen Grundstellung befindet;
-
10: eine der 7 entsprechenden Darstellung, wobei sich die Verschiebeeinheit nunmehr in einer halsnahen Endstellung befindet.
-
Bei dem in 1 in Form eines Prototypen gezeigten erfindungsgemäßen Saitenmusikinstruments 10 handelt es sich um eine Elektrogitarre 10. Diese weist einen Körper bzw. einen Korpus 11, einen daran befestigten Hals 12 und einen Kopf 16 auf. An dem Kopf 16 sind Mechaniken bzw. Wirbel 17 zum Spannen von Saiten 19 an einem ersten Einspannende angeordnet. Der Hals 12 umfasst ein Griffbrett 13 mit parallelen Bundstäben 14, die etwa senkrecht zur Saitenlängsrichtung angeordnet und in Längsrichtung bzw. Saitenlängsrichtung 33 voneinander beabstandet sind. Diese ermöglichen ein Greifen von Akkorden mit einer Greifhand einer nicht dargestellten Person. An dem Korpus bzw. Körper 11 des Saitenmusikinstrüments 10 ist ein stationärer Saitenhalter 18 befestigt. Dieser bildet ein zweites Einspannende für die daran befestigten Saiten 19 aus. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt sechs Saiten 19.1 bis 19.6 vorgesehen. Diese sind mithilfe der Mechaniken bzw. Wirbel 17 zwischen dem Saitenhalter 18 und dem an dem kopfnahen Ende des Halses 12 an dem Griffbrett 13 befestigten Sattel 15 gespannt. Die Saiten 19.1 bis 19.6 erstrecken sich dabei im Wesentlichen parallel zueinander, und zwar zwischen ihrem jeweiligen ersten und zweiten Einspannende, jeweils in einem Längsabschnitt 28 gespannt in Saitenlängsrichtung 33. Der Längsabschnitt 28 ist begrenzt durch den Sattel 15 und durch den Saitenhalter 18. Innerhalb dieses von dem Saitenhalter 18 und von dem Sattel 15 begrenzten Längsabschnittes 28 sind die Saiten 19.1 bis 19.6 im Wesentlichen geradlinig gespannt. Die frei schwingbare bzw. frei schwingende Saitenlänge 22 der Saiten 19 ist innerhalb des jeweiligen Längsabschnittes 28 durch einen sich an dem Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 abstützenden Steg 21 begrenzt, an dem die gespannten Saiten 19; 19.1 bis 19.6 anliegen. Der Steg 21 ist unverlierbar an dem Körper befestigt, jedoch erfindungsgemäß relativ zu dem Körper 11 in Längsrichtung bzw. Saitenlängsrichtung 33 verschieblich gelagert.
-
Der Steg 21 weist zwei in Querrichtung, also quer zur Saitenlängsrichtung 33, beabstandete Führungskörper 31.1, 31.2 auf. Jeder Führungskörper 31.1, 31.2 ist an einem an dem Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 befestigten Gegenführungskörper 32.1, 32.2 in Saitenlängsrichtung 33 entlang und im Wesentlichen parallel zu den Saiten 19.1 bis 19.6 sowie relativ zu dem jeweiligen Gegenführungskörper 32.1, 32.2 im Wesentlichen geradlinig verschiebbar gelagert. Dadurch verändert sich während und in Folge eines Verschiebens des verschiebbaren Stegs 21 zusammen mit den Führungskörpern 31.1 und 31.2 in der Saitenlängsrichtung 33 um einen Verschiebeweg 40 entlang und im Wesentlichen parallel zu den Saiten 19.1 bis 19.6 sowie relativ zu dem jeweiligen Gegenführungskörper 32.1 und 32.2, die frei schwingende Länge 22 der jeweiligen Saite 19.1 bis 19.6. Das Verschieben des Stegs 21 verursacht im Wesentlichen keine bzw. keine oder zumindest keine maßgebliche Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19.1 bis 19.6 und/oder im Wesentlichen keine bzw. keine oder zumindest keine maßgebliche, auf eine Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19.1 bis 19.6 zurückzuführende, Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saiten 19.1 bis 19.6 verursacht.
-
Bei den beiden Gegenführungskörpern 32.1 und 32.2 handelt es sich jeweils um sich geradlinig erstreckende Führungsprofile. Die beiden Gegenführungskörper 32.1 und 32.2 sind in Querrichtung, also quer zur Saitenlängsrichtung 33, zueinander beabstandet und parallel zueinander mithilfe an ihren jeweiligen Enden vorgesehenen Befestigungsmitteln 27 an dem Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 befestigt. Vorzugsweise können die beiden Gegenführungskörper 32.1 und 32.2 in einem Hohlraum 23 des Körpers 11 des Saitenmusikinstruments 10 aufgenommen sein. An jedem Gegenführungskörper 32.1, 32.2 ist jeweils ein Führungskörper 31.1, 31.2 unverlierbar befestigt und mit dem Gegenführungskörper formschlüssig verbunden, jedoch in Längsrichtung des jeweiligen Gegenführungskörpers 32.1, 32.2 geradlinig in Saitenlängsrichtung 33 verschiebbar gelagert.
-
An den beiden Führungskörpern 31.1 und 31.2, bei denen es sich vorzugsweise um Hohlprofile handelt, ist mithilfe von Schrauben 44 ein Befestigungskörper, vorzugsweise in Form einer Platte 42, lösbar befestigt. Über diese Platte 42 sind die beiden Führungskörper 31.1 und 31.2 fest miteinander verbunden. Der Abstand und/oder die Neigung zwischen der Platte 42 und dem jeweiligen Führungskörper 31.1, 31.2, der hier jeweils mit einem ebenfalls plattenförmigen Befestigungsteil gebildet ist, kann bzw. können über Zwischenstücke, hier in Form von Unterlegscheiben, eingestellt werden. Die Platte 42 weist im Bereich der Schrauben 44 jeweils ein Langloch auf, so dass die Platte 20 in Querrichtung relativ zu den Führungskörpern 31.1 und 31.2 verstellbar positionierbar befestigt ist.
-
An der Platte 42 ist ein sich quer zur Längsrichtung 33 der Saiten 19.1 bis 19.6 erstreckender Steg 21 mithilfe von Schrauben 56 befestigt. Der Steg 21 umfasst eine der Anzahl der Saiten 19.1 bis 19.6 entsprechende Anzahl von Saitenreitern 24.1 bis 24.6, die jeweils eine Saitenanlagefläche 25.1 bis 25.6 zur Anlage der Saiten 19.1 bis 19.6 bzw. zum Anlegen an den Saiten 19.1 bis 19.6 aufweisen. Diese auch als erste Saitenanlageflächen bezeichneten Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 weisen in eine erste Richtung 26 von dem Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 weg. An diesen Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 liegen die jeweiligen gespannten Saiten 19.1 bis 19.6 an. Wie insbesondere aus 8 ersichtlich, kann jeder Saitenreiter 24.1 bis 24.6 mithilfe von Gewindeschrauben geführt an Längsführungen in Längsrichtung bzw. Saitenlängsrichtung 33 verstellt werden. Die Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 bestehen beispielsweise aus Kunststoff.
-
An der Platte 42 ist mittels Schrauben 61 auch ein Saitenniederhalter 35 befestigt. Dieser weist ebenfalls einer der Anzahl der Saiten 19.1 bis 19.6 entsprechende Anzahl an Saitenreitern 36.1 bis 36.6 auf, die auch als zweite Saitenreiter bezeichnet sind. Diese wiederum weisen eine jeweils auch als zweite Saitenanlagefläche bezeichnete Saitenanlagefläche 37.1 bis 37.6 auf, die sich jeweils in eine zweite Richtung 38 entgegengesetzt zu der ersten Richtung 36 der ersten Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 erstrecken, die also zum Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 hin weisen (s. insbesondere 5). Die Saitenreiter 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters bestehen beispielsweise aus Knochen. Die Saitenreiter 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 sind mit ihren Saitenanlageflächen 37.1 bis 37.6 in einem Abstand 43 in Saitenlängsrichtung 33 versetzt zu den Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 angeordnet bzw. ausgebildet (s. insbesondere 6). Die Saitenanlageflächen 37.1 bis 37.6 des Saitenniederhalters 35 und die Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 des Stegs 21, weisen im Wesentlichen in entgegensetzte Richtungen. Sie sind in einer parallel zu der Saitenlängsrichtung 33 und senkrecht zu einer benachbarte Saiten 19.1 bis 19.6 enthaltenden Querebene ausgebildeten Längsschnittebene sowie in Richtung senkrecht zu der Saitenlängsrichtung 33 betrachtet, jeweils in einem Abstand 46 zueinander angeordnet, der hier geringfügig kleiner ist als die Dicke der jeweiligen Saiten 19.1 bis 19.6 (s. insbesondere 6). Dadurch drücken die zum Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 hin weisenden Saitenanlageflächen 37.1 bis 37.6 der Saitenreiter 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 auf die Saiten 19.1 bis 19.6 derart, dass die Saiten 19.1 bis 19.6 auf die Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 angedrückt werden, und zwar mit vergleichsweise geringen Andrückkräften.
-
Wie insbesondere aus 5 ersichtlich, ist jeder Saitenreiter 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 über eine Gewindeschraube 48.1 bis 48.6 an einem sich quer zur Längsrichtung 33 der Saiten 19.1 bis 19.6 erstreckenden Befestigungsprofil 62 befestigt gelagert. Zu diesem Zwecke weist das Befestigungsprofil 62 eine der Anzahl der Schrauben 48.1 bis 48.6 entsprechende Anzahl von Durchstecklöchern auf, durch welche die Gewindeteile der Schrauben 48.1 bis 48.6 hindurch gesteckt sind, ohne dort festgeschraubt zu sein. Mit anderen Worten, können die durch die jeweilige Durchstecköffnung des Befestigungsprofils 62 hindurch gesteckten Schrauben 48.1 bis 48.6 relativ zu dem Befestigungsprofil 62 etwa senkrecht zur Längsrichtung 33 der Saiten 19.1 bis 19.6 bewegt bzw. verschoben werden. Zwischen den jeweiligen Saitenreitern 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 und dem Befestigungsprofil 62 ist jeweils ein federelastisches Mittel 50 in Form einer Druckfeder 51 vorgesehen, durch welche sich der jeweilige Gewindeteil der jeweiligen Schraube 48.1 bis 48.6 hindurch erstreckt und die sich einerends an dem Befestigungsprofil 62 und andernends an dem jeweiligen Saitenreiter 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 federnd abstützt. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich die Saitenreiter 36.1 bis 36.6 mit ihren Saitenanlageflächen 37.1 bis 37.6 mit durch die Federkräfte der Federn 51 bestimmten geringen Andrückkräften auf die gespannten Saiten 19.1 bis 19.6 drücken, wodurch die jeweilige Saite 19.1 bis 19.6 wiederum mit einer dementsprechend geringen Andrückkraft auf die jeweilige Saitenanlagefläche 25.1 bis 25.6 des jeweiligen Saitenreiters 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 auf- bzw. angedrückt ist bzw. wird.
-
An den Schrauben 56 kann, wie in den 1 und 2 veranschaulicht, eine jochartig gestaltete Halterung 57 derart oberhalb der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 sowie oberhalb der Saiten 19.1 bis 19.6 befestigt werden, dass sie die Saiten 19.1 bis 19.6 nicht berührt. An der Halterung 57 kann, beispielsweise mithilfe einer Schraube 58, ein Handhebel 55 befestigt sein, mit dessen Hilfe eine Person, insbesondere ein Musiker, die den Steg 21 und den Saitenniederhalter 35 umfassende Verschiebeeinheit 30 in Saitenlängsrichtung 33 entlang den Saiten 19.1 bis 19.6 relativ zu den Gegenführungskörpern 32.1, 32.2 mit seiner Schlaghand verschieben kann. Der auf hier zwei Linearführungen 34.1, 34.2, umfassend die Führungskörper 31.1 und 31.2 sowie die Gegenführungskörper 32.1 und 32.2, verschiebbare Steg 21 lässt sich stufenlos, leicht und ruckfrei in Längsrichtung 33 parallel zu den Saiten 19.1 bis 19.6 verschieben. Dabei bzw. währenddessen liegen die Saiten 19.1 bis 19.6 sowohl auf den Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 als auch auf den gegenüberliegenden Saitenanlageflächen 37.1 bis 37.6 der Saitenreiter 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 auf. Der Saitenniederhalter 35 fährt also bei einem Verschieben des Stegs 21 mit dem Steg 21 mit. Die beiden Linearführungen 34.1 und 34.2 sind mit Gleitlagern 39.1, 39.2 ausgestaltet, wodurch ein einfaches bzw. leichtes und ruckfreies Verschieben begünstigt wird.
-
Die Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 sind in Richtung des Halses 12 vor den Saitenreitern 36.1 bis 36.6 des Saitenniederhalters 35 angeordnet, so dass die Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 des Stegs 21 in Richtung des Halses 12 betrachtet vor den Saitenanlageflächen 37.1 bis 37.6 des Saitenniederhalters 35 angeordnet sind. Auf diese Weise wird bei einem Verschieben des Stegs 21 zusammen mit dem Saitenniederhalter 35 in Saitenlängsrichtung 33 um einen Verschiebeweg 40 in einer Richtung 65 oder in einer entgegensetzten Richtung 66 jeweils die Mensur, also die frei schwingende Saitenlänge der Saiten 19.1 bis 19.6, durch den jeweiligen Abstand zwischen dem Sattel 15 und den Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 bestimmt.
-
Wie in einer Zusammenschau der 9 und 10 veranschaulicht, kann der Steg 21 bzw. kann die diesen und den Saitenniederhalter 35 enthaltende Verschiebeeinheit 30 ausgehend von einer halsfernen Grundstellung bzw. ersten Stellung 53 in Richtung 65 Saitenlängsrichtung 33 um eine maximale Verschiebelänge bzw. um einen maximalen Verschiebeweg 41 bis in eine Endstellung bzw. zweite Stellung 54 verschoben werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der maximale Verschiebeweg 41 etwa 143 mm.
-
Die in 9 dargestellte Grundstellung 53 kann über einen einstellbaren Anschlag, beispielsweise in Form einer Schraube 52.1, eingestellt werden. In der in 9 gezeigten Grundstellung 53 weist der Steg 21 bzw. weisen die Saitenanlageflächen 25.1 bis 25.6 der Saitenreiter 24.1 bis 24.6 des Stegs 21 von dem Sattel 15 einen Abstand auf, der hier 648 mm entspricht. Dieser Abstand entspricht einer Standard-Mensur 22 bei einer Elektrogitarre. Die andere Endstellung, d. h. die in 10 gezeigte halsnahe Endstellung 54, wird ebenfalls durch einen Anschlag 52.2 bestimmt, der hier jedoch ortsfest, d. h. nicht einstellbar ist. Es versteht sich jedoch, dass auch oder nur an diesem Verschiebeende ein einstellbarer Anschlag, beispielsweise ebenfalls in Form einer Schraube, vorgesehen sein kann.
-
In dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ist in einer halsnahen Position ein elektrischer Tonabnehmer 60 an dem Körper 11 des Saitenmusikinstruments befestigt. In dessen Nähe ist die Verschiebeeinheit 30 bzw. der Steg 21 angeordnet, wenn sich diese bzw. dieser in ihrer bzw. seiner Endstellung 54 befindet. Es versteht sich jedoch, dass gegebenenfalls auch mehrere Tonabnehmer, gegebenenfalls auch in Saitenlängsrichtung 33 beabstandet angeordnete Tonabnehmer, vorgesehen sein können.
-
Bei einem Verschieben des Stegs 21 bzw. der Verschiebeeinheit 30 in Saitenlängsrichtung 33 wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Veränderung der Tonhöhe der Saiten 19.1 bis 19.6 angewandt, wobei der Steg 21 in Saitenlängsrichtung 33 um einen Verschiebeweg 40 entlang und im Wesentlichen parallel zu den Saiten 19.1 bis 19.6 und relativ zu dem Gegenführungskörper 32.1, 32.2 vorzugsweise im Wesentlichen geradlinig, verschoben wird, wobei und wodurch die frei schwingende Länge 22 der jeweiligen Saite 19.1 bis 19.6 geändert wird, wobei das Verschieben des Stegs 21 keine bzw. im Wesentlichen keine oder zumindest keine maßgebliche Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19.1 bis 19.6 verursacht und/oder keine bzw. im Wesentlichen keine oder zumindest keine maßgebliche, auf eine Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19.1 bis 19.6 zurückzuführende Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saiten 19.1 bis 19.6 verursacht.
-
Im Kern geht also bei der Erfindung darum, dass Maßnahmen getroffen sind bzw. werden, dass eine kontinuierliche Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saiten 19; 19.1 bis 19.6 im Wesentlichen ausschließlich durch eine Veränderung der frei schwingbaren bzw. frei schwingenden Saitenlänge bzw. Mensur 22 der Saiten 19; 19.1 bis 19.6 erreicht wird, ohne dass zugleich eine Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19.1 bis 19.6 erforderlich wäre bzw. bewirkt würde. Zu diesem Zwecke kann der Steg 21 zumindest einen Führungskörper aufweisen oder kann an zumindest einem Führungskörper 31.1, 31.2 befestigt sein, der an einem an einem Körper 11 des Saitenmusikinstruments 10 befestigbaren bzw. befestigten Gegenführungskörper 32.1, 32.2 entlang und im Wesentlichen parallel zu den Saiten 19.1 bis 19.6 relativ zu dem Gegenführungskörper 32.1, 32.2 vorzugsweise im Wesentlichen geradlinig, gelagert ist, wobei der Steg 21 in Saitenlängsrichtung 33 entlang und im Wesentlichen parallel zu den Saiten 19.1 bis 19.6 verschiebbar ist bzw. verschoben wird, so dass sich während und in Folge des Verschiebens des verschiebbaren Stegs 21 die frei schwingende Länge 22 der jeweiligen Saite 19; 19.1 bis 19.6 verändert, und wobei das Verschieben des Stegs 21 keine bzw. im Wesentlichen keine oder zumindest keine maßgebliche Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19.1 bis 19.6; 19 und/oder keine bzw. im Wesentlichen keine oder zumindest keine maßgebliche, auf eine Veränderung der Saitenspannung der Saiten 19; 19.1 bis 19.6 zurückzuführende, Veränderung der Tonhöhe der schwingenden Saiten 19.1 bis 19.6; 19 verursacht.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Saitenmusikinstrument/Elektrogitarre
- 11
- Körper/Korpus
- 12
- Hals
- 13
- Griffbrett
- 14
- Bundstab/Bundstäbchen
- 15
- Sattel
- 16
- Kopf
- 17
- Wirbel/Mechaniken/erstes Einspannende
- 18
- Saitenhalter/zweites Einspannende
- 19.1
- Saite
- 19.2
- Saite
- 19.3
- Saite
- 19.4
- Saite
- 19.5
- Saite
- 19.6
- Saite
- 20
- Vorrichtung
- 21
- Steg
- 22
- Mensur/frei schwingende Saitenlänge
- 23
- Hohlraum
- 24.1
- Saitenreiter
- 24.2
- Saitenreiter
- 24.3
- Saitenreiter
- 24.4
- Saitenreiter
- 24.5
- Saitenreiter
- 24.6
- Saitenreiter
- 25.1
- (erste) Saitenanlagefläche
- 25.2
- (erste) Saitenanlagefläche
- 25.3
- (erste) Saitenanlagefläche
- 25.4
- (erste) Saitenanlagefläche
- 25.5
- (erste) Saitenanlagefläche
- 25.6
- (erste) Saitenanlagefläche
- 26
- (erste) Richtung
- 27
- Befestigungsmittel
- 28
- Längenabschnitt
- 29
- Schraube
- 30
- Verschiebeeinheit
- 31.1
- Führungskörper
- 31.2
- Führungskörper
- 32.1
- Gegenführungskörper
- 32.2
- Gegenführungskörper
- 33
- Längsrichtung/Saitenlängsrichtung
- 34.1
- Linearführung
- 34.2
- Linearführung
- 35
- Saitenniederhalter
- 36.1
- Saitenreiter
- 36.2
- Saitenreiter
- 36.3
- Saitenreiter
- 36.4
- Saitenreiter
- 36.5
- Saitenreiter
- 36.6
- Saitenreiter
- 37.1
- (zweite) Saitenanlagefläche
- 37.2
- (zweite) Saitenanlagefläche
- 37.3
- (zweite) Saitenanlagefläche
- 37.4
- (zweite) Saitenanlagefläche
- 37.5
- (zweite) Saitenanlagefläche
- 37.6
- (zweite) Saitenanlagefläche
- 38
- (zweite) Richtung
- 39.1
- Gleitlager
- 39.2
- Gleitlager
- 40
- Verschiebeweg/Verschieberichtung
- 41
- maximaler Verschiebeweg
- 42
- Platte
- 43
- Abstand/Versatz
- 44
- Schraube
- 46
- Abstand
- 48.1
- Mittel zur Höheneinstellung von 35
- 48.2
- Mittel zur Höheneinstellung von 35
- 48.3
- Mittel zur Höheneinstellung von 35
- 48.4
- Mittel zur Höheneinstellung von 35
- 48.5
- Mittel zur Höheneinstellung von 35
- 48.6
- Mittel zur Höheneinstellung von 35
- 50
- federelastisches Mittel
- 51
- Druckfeder
- 52.1
- (halsferner) Anschlag/Schraube
- 52.2
- (halsnaher) Anschlag
- 53
- (halsferne) Grund-position/Grund
-
- stellung/erste Stellung
- 54
- (halsnahe) Position/Stellung/Endstellung
- 55
- Handhebel
- 56
- Schraube
- 57
- Halterung
- 58
- Schraube
- 60
- (elektrischer) Tonabnehmer
- 61
- Schraube
- 62
- Befestigungsprofil
- 64
- (halsnahe) Position von 60
- 65
- Richtung
- 66
- Richtung