DE102009031620A1 - Waffenbaugruppe, Waffensystem, sowie Verfahren für eine Waffenbaugruppe und Verfahren für ein Waffensystem - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Waffenbaugruppe, umfassend eine Waffe (1) mit einem Waffenlauf (2), der eine Laufseelenachse (A) aufweist, und mit einer Abschusseinrichtung (3), wobei an der Waffe (1), insbesondere an dem Waffenlauf (2), über eine waffenseitige Befestigungseinrichtung (4, 7) eine Zieleinrichtung, insbesondere ein Feuerleitsystem, befestigbar ist. Es ist ein Mikrocontroller (10) vorgesehen, in der eine Abweichung der Ausrichtung der Laufseelenachse (A) der Waffe (1) zur waffenseitigen Befestigungseinrichtung hinterlegbar und von einer Zieleinrichtung auslesbar ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren für eine Waffenbaugruppe, ein Waffensystem und ein Verfahren für ein Waffensystem. Mit der Erfindung wird es möglich, Feuerleitsysteme schnell von einer Waffenbaugruppe auf die andere zu wechseln.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Waffenbaugruppe, ein Waffensystem, sowie ein Verfahren für eine Waffenbaugruppe und ein Verfahren für ein Waffensystem.
- Es ist allgemein bekannt, Waffen mit einer Visierungseinrichtung zu versehen.
- Unter Waffen werden hierbei insbesondere Waffen, die im Infanteriebereich eingesetzt werden, z. B. Handfeuerwaffen, Faustfeuerwaffen, Granatwerfer, Granatmaschinenwaffen, rückstoßfreie Waffen wie Panzerfäuste usw., verstanden. Die Erfindung kann auch bei anderen Waffen, so z. B. Mörser, fahrzeuggebundenen Waffen, eingesetzt werden.
- Als traditionelle Visierungseinrichtungen sind mechanische Visierungen, z. B. Kimme und Korn oder Dioptereinrichtungen bekannt. Diese werden beispielsweise auf dem Sturmgewehr G3 von Heckler & Koch eingesetzt. Des Weiteren sind einfache optische Visierungseinrichtungen mit Strichplatte bekannt, so z. B. Zieloptiken mit Vergrößerung auf Panzerfäusten von Dynamit Nobel Defence. Zudem finden heutzutage vermehrt Visierungseinrichtungen in Form von Feuerleitsystemen (FLS) Verwendung. Diese Feuerleitsysteme berechnen über eine integrierte Entfernungsmesseinrichtung selbstständig den ballistischen Aufsatzwert und zeigen diesen als Zielmarke im optischen Sehfeld an.
- Speziell im Bereich der militärischen Anwendung sind Systeme (Abfeuereinrichtungen) bestehend aus Waffe und Visierungseinrichtung bekannt, bei denen die Waffe nur zur Abgabe einer begrenzten Anzahl an Schüssen, z. B. nur eines Schusses konzipiert ist. Bei derartigen Systemen wird die Waffe nach der Schussabgabe im Einsatzfall zurückgelassen, um dem Soldaten den umständlichen Rücktransport zu ersparen.
- Handelt es sich bei der Visierungseinrichtung um eine der oben geschilderten einfachen mechanischen oder optischen Visierungseinrichtungen, so werden diese ebenfalls als Bestandteil der Systeme am Einsatzort zurückgelassen.
- Wird als Visierungseinrichtung ein Feuerleitsystem verwendet, so wird es im Regelfall aus Kostengründen nicht angebracht sein, dieses am Einsatzort zurückzulassen. Es ist vielmehr angestrebt, dieses Feuerleitsystem für mehrere Waffen, ggf. unterschiedlicher Waffenart, zu verwenden.
- Damit ein mit einer Waffe verbundenes Feuerleitsystem den richtigen ballistischen Aufsatzwert berechnen und anzeigen kann, müssen die Mittenachse des Waffenlaufes und das zielgebende optische Element, z. B. das entsprechende Leuchtsegment eines Pixeldisplays oder einer Strichplatte des Visiersystems, eine im Wesentlichen parallele Grundausrichtung aufweisen. Hierbei gilt es, eine vorab definierte Winkeltoleranz von beispielweise 0,1 mrad bis 1 mrad nicht zu überschreiten.
- Dies kann bisher dadurch erreicht werden, dass das mechanische Schnittstellenelement der Waffe, z. B. eine Klemmschiene, zu der Waffenachse vorjustiert ist. Des Weiteren ist das mechanische Schnittstellenelement des Feuerleitsystems, z. B. ein mit oben genannter Klemmschiene zusammenwirkendes Element, zur Grundausrichtung des Feuerleitsystems vorzujustieren. Die geschilderte Vorjustierung erweist sich insbesondere im Bereich Waffe zu Waffenschnittstellenelement als sehr aufwendig.
- Während bei der Feuerleiteinrichtung deren Zielmarkierung zur Position ihres Schnittstellenelementes z. B. bei der Gerätemontage justierbar ist und somit eine definierte Grundausrichtung (Referenzierung) vorgenommen werden kann, ist dies bei der Waffe nicht so einfach.
- Im Fall einer spanenden Bearbeitung des mechanischen Schnittstellenelements der Waffe, z. B. einer Aufnahmeschiene, sind bevorzugt Winkeltoleranzen von Schnittstellenelementachse zur Waffenlaufachse von kleiner 0,05 mrad einzuhalten, um den Betrag der Ziellinienabweichung möglichst gering zu halten.
- Ist das Schnittstellenelement einer Waffe mit dieser bereits als Baugruppe verbunden, so muss zur (Vor-)Justierung die unhandliche Baugruppe auf einer Bearbeitungsmaschine aufgenommen werden. Hier erfolgt dann eine spanende Bearbeitung des Schnittstellenelementes der Waffe, insbesondere einer Aufnahmeschiene.
- Nachteilig hieran ist, dass nach diesem Bearbeitungsvorgang die bearbeiteten Flächen nur mit sehr hohem Aufwand oberflächenbehandelt werden können, da die spanend gerichtete Schiene nicht mehr vom Waffenlauf entfernt werden darf. Es würde sonst erneut eine Dejustage entstehen.
- Aufgrund der engen Toleranzvorgaben ist mit einem erhöhten Ausschuss der betreffenden Baugruppen zu rechnen, was die Kosten negativ beeinflusst.
- Alternativ zu einer Justierung im Sinne einer spanenden Bearbeitung nach Verbinden von Waffe und Schnittstellenelement könnte auch eine bewegliche Verbindung zur Justage zwischen Waffe und dessen Schnittstellenelement vorgesehen werden. Da im Gebrauch die Waffe und deren Schnittstellenelement starken Kräften ausgesetzt sind, wäre hier aber das Risiko einer möglichen Dejustierung während der Nutzung gegeben. Eine derartige Justierung müsste spielfrei, in zwei Achsen justierbar und nach dem Justiervorgang unter Beachtung der potentiellen Umwelteinflüsse den MIL STD 810 bzw. DIN ISO 9022 Tests, insbesondere der Fall- und Schockprüfungen keine ziellinienrelevanten Abweichungen aufweisen.
- Es ist nun die Aufgabe der Erfindung eine Waffenbaugruppe mit einer Waffe und einer waffenseitigen Befestigungseinrichtung zur Verfügung zu stellen, die nach der Befestigung eines Feuerleitsystems genaue Schüsse ermöglicht. Die waffenseitige Befestigungseinrichtung wird auch waffenseitige Schnittstelle genannt.
- Die Aufgabe wird mit einer Waffenbaugruppe nach Anspruch 1 gelöst. Des Weiteren wird die Aufgabe mit einem Waffensystem nach Anspruch 8 gelöst. Zudem wird die Aufgabe mit einem Verfahren für eine Waffenbaugruppe nach Anspruch 10 und mit einem Verfahren für ein Waffensystem nach Anspruch 11 gelöst.
- Ein Feuerleitsystem (FLS) ist mit einer Prozessorelektronik versehen. Diese erfüllt die Aufgabe die Ballistikrechnungen durchzuführen. Diese Prozessorelektronik kann zudem auch ergänzende Aufgaben erfüllen.
- Bei oder nach der Montage der waffenseitigen Schnittstelle, auch Waffenschnittstelle genannt, z. B. einer Montageschiene, an die Waffe ist die Abweichung der Schienenausrichtung zur Waffenlaufachse über eine opto-elektronische Vorrichtung als Winkelablage der Achse der Waffenschnittstelle zur Achse des Waffenlaufes in der Baugruppe, vorteilhafterweise in der Montageschiene zu hinterlegen. Dies kann z. B. als Dateninformation in einem Microcontroller realisiert werden.
- Der Microcontroller kann somit die Abweichungsbeträge in beiden Achsrichtungen (x-, y-Achse) zu einer Referenzposition enthalten. Der Microcontroller wird bevorzugt in oder an der Waffenschnittstelle befestigt und kann bei der Montage des Feuerleitsystems durch dessen Prozessorelektronik ausgelesen werden.
- Das Feuerleitsystem registriert somit die Abweichungsbeträge zwischen Waffenachse und Waffenschnittstellenachse als Offset auf seine eigene Grundjustierung.
- Durch die erfindungsgemäße Waffenbaugruppe und durch das erfindungsgemäße Waffensystem kann eine stabile Schnittstellenverbindung zwischen Waffe und Feuerleitsystem geschaffen werden, ohne eine bewegliche und/oder mechanisch zu justierende waffenseitige Befestigungseinrichtung (Waffenschnittstelle) einsetzen zu müssen. Auch entfällt eine teure Nachbearbeitung einer vormontierten Waffenschnittstelle.
- Es können somit eine Waffenbaugruppe umfassend Waffe und waffenseitige Befestigungseinrichtung und eine Zielbaugruppe, bestehend aus Zieleinrichtung insbesondere Feuerleitsystem, und feuerleitsystemseitige Befestigungseinrichtung (FLS-Schnittstelle) auf einfache Weise zueinander ausgerichtet werden. Insbesondere können verschiedenartige Waffenbaugruppen nacheinander mit nur einer Zielbaugruppe verwendet werden, wobei das Feuerleitsystem die Abweichungsbeträge der Waffenbaugruppe ausliest und als Offset auf seine eigene Grundjustierung registriert. Eine aufwendige mechanische Justierung kann entfallen.
- Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Erfindungsgemäße Ausführungsformen der Erfindung sind in den Figuren wiedergegeben. Dabei zeigen:
-
1 einen Waffenbaugruppe, -
2 eine verstellbare waffenseitige mechanische Befestigungseinrichtung, -
3 eine andere Waffenbaugruppe, -
4 eine feststehende waffenseitige mechanische Befestigungseinrichtung, -
5 Microcontroller, -
6 Programmiereinrichtung, -
7 Zielmarke mit Notvisierung, -
8 kompensierte Zielmarke mit Notvisierung und -
9 eine Waffenbaugruppe mit Feuerleitsystem. -
1 kann eine erfindungsgemäße Waffenbaugruppe entnommen werden. Diese besteht aus einer Waffe1 mit Waffenlauf2 als projektilführendes Element, einer Abschusseinrichtung3 sowie einer mechanischen Befestigungseinrichtung4 zur Montage einer Zieleinrichtung. Die Laufseelenachse ist mit A bezeichnet. Die Schienenachse der schienenförmig ausgebildeten mechanischen Befestigungseinrichtung ist mit B bezeichnet. Diese Zieleinrichtung ist in1 nicht dargestellt. -
2 kann die waffenseitige mechanische Befestigungseinrichtung4 im Detail entnommen werden. Diese waffenseitige mechanische Befestigungseinrichtung4 wird auch waffenseitige Schnittstelle genannt und ist auf einer nur teilweise wiedergegebenen Waffe1 angebracht. Die nicht dargestellte Zieleinrichtung kann an der Schiene5 angebracht werden. Über Verstellmechanismen, beispielsweise Schraube6 , kann eine Justierung in x- und y-Richtung vorgenommen werden. Die Verstellmöglichkeiten sind durch Doppelpfeile schematisch dargestellt. - Anstelle einer verstellbaren Befestigungseinrichtung
4 kann auch eine feststehende Befestigungseinrichtung7 – wie in3 dargestellt – Verwendung finden. Die Befestigungseinrichtung7 kann spanend bearbeitet werden, um so eine genaue Ausrichtung einer zu befestigenden Zieleinrichtung zum Waffenlauf zu ermöglichen. Mögliche Stellen für eine spanende Bearbeitung sind in4 mit Bezugszeichen8 bezeichnet. - Sowohl die waffenseitige Befestigungseinrichtung
4 als auch die waffenseitige Befestigungseinrichtung7 weisen einen Ring9 auf, der den Waffenlauf2 umschließt und an dessen Oberseite die Schiene5 angeordnet ist. - Bei der Befestigung der mechanischen Befestigungseinrichtung
4 ,7 an der Waffe1 ist darauf zu achten, dass die Befestigungseinrichtung4 ,7 so zur Waffe1 auszurichten ist, dass bei einer späteren Befestigung der Zieleinrichtung über die Befestigungseinrichtung4 ,7 an der Waffe1 die mit A bezeichnete Laufseelenachse des Waffenlaufs2 und die optische Achse der Zieleinrichtung im Wesentlichen parallel verlaufen. - Damit ein mit einer Waffe verbundenes Feuerleitsystem den richtigen ballistischen Aufsatzwert berechnen und anzeigen kann, müssen die Achse des Waffenlaufes und die Grundausrichtung des Visiersystems eine im Wesentlichen parallele Grundausrichtung aufweisen.
- Die dann vorhandene Lage der Achse B der waffenseitigen mechanischen Schnittstelle, z. B. Schiene
6 , zur Laufseelenachse A des Waffenlaufes2 kann über ein Messsystem, bevorzugt ein externes digital-optisches Messsystem ermittelt und über eine nachgelagerte Datenumsetzung als Winkelbetrag in zwei Koordinaten in einem waffenbaugruppenseitigen Microcontroller hinterlegt werden. Dieser Microcontroller kann als elektronischer, optischer, Funk- oder mechanischer Speicher und Leseelement ausgeführt sein. Ein elektronischer Speicher10 kann als waffenseitiger Controller eines waffensystemeigenen Datenbussystems ausgebildet sein. Als Datenbus dieser Datenschnittstelle kann ein serieller Datenbus I2C (Inter-Integrated Circuit) von Philips Semiconductors oder TWI (Two-Wire-Interface) Verwendung finden. -
5 kann eine Elektronikplatine mit Microcontroller10 und vier Kontaktschnittstellen11 entnommen werden. Über diese hier als Steckkontakte ausgebildeten Kontaktschnittstellen kann die Übertragung von Daten des Microcontrollers10 zum Feuerleitsystem erfolgen. Die Datenübertragung kann über verschiedenartige Schnittstellen erfolgen: mechanisch, Funk, Spulen (RFID, IR-Barcode (linear oder 2D). -
6 bezeichnet eine Programmiereinrichtung12 . In eine Halterung13 ist ein Waffenlauf2 eingelegt. Der Waffenlauf2 ist bereits mit einer Befestigungseinrichtung4 ,7 versehen. An der Befestigungseinrichtung4 ,7 ist eine Justageoptik14 angebracht. Diese dient der Wiedergabe der Position der Schiene5 . Dem schussseitigen Ende15 des Waffenlaufs2 wurde ein Kollimator16 , insbesondere ein Einsteckkollimator, vorangestellt. Am rückseitigen Ende17 des Waffenlaufs2 ist eine Lichtquelle18 angeordnet, die der Waffenlauf2 und den Kollimator16 durchstrahlt und so die Achse A des Waffenlaufs2 angibt. Dazu ist der Kollimator16 mit einem Strichbild versehen. Der Justageoptik14 ist ebenfalls eine Lichtquelle19 zugeordnet. Diese durchstrahlt die Justageoptik14 und gibt die Ausrichtung B der Schiene6 wieder. Eine Kamera20 nimmt sowohl den Richtstrahl auf der Achse A als auch der Achse B auf. Die Ablage C kann somit über eine Bildverarbeitungseinrichtung ermittelt werden. Der Ablagenwert C wird als „Offsetbetrag” in den Microcontroller eingegeben. Der Microcontroller kann auf der waffenseitigen Schnittstellenplatine vorgesehen sein und eine oder mehrere der folgenden Aufgaben erfüllen: Speicherelement, Bus-Schnittstelle, Datenumsetzer für waffenseitige Zünder, Datenschnittstelle für waffenseitige Umweltsensorik, z. B. Treibladungstemperatur. - Das Feuerleitsystem beinhaltet eine Ziellinie, welche zum Einen die Ausrichtung des Feuerleitsystems auf das Zielobjekt zum Zwecke der Entfernungsmessung ermöglicht und zum Anderen die definierte Ausrichtung des Waffensystems aufgrund gemessener Einflussparameter ermöglicht. Die ballistischen Einflussfaktoren können unter anderem umfassen:
- 1. Objektentfernung
- 2. Temperatur
- 3. barometrischer Luftdruck
- 4. Luftfeuchtigkeit
- 5. Schusswinkel und Geländewinkel
- 6. vektorieller Windeinfluss
- Durch die vorliegende Erfindung kann nun auch die Ablage des waffenseitigen mechanischen Schnittstellenelements zur Laufseelenachse des Waffenlaufes als Offset in der Ziellinienvorgabe erfasst werden. Diese Erfassung erfolgt bevorzugt als Betrag und Richtungsangabe in zwei Koordinaten. Die Erfassung der Ablage erfolgt über ein Auslesen des waffenseitigen Speicherelementes
10 . -
7 zeigt eine Zielmarke21 mit zwei waagerechten Balken22a und22b , die über einen dünnen waagerechten Steg23 miteinander verbunden sind. Eine dazu senkrecht verlaufende Linie mit waagerechter Skalierung für die Aufsatzwerte1 bis7 stellt eine Notvisierung24 dar. Es ist ein Zielpunkt25 eingespiegelt, welcher als Punkt einer Ziellinie eine Differenz zur Waffenachse aufweist. Es liegt eine Nichtparallelität um den Betrag von Δx und Δy von der Waffenachse vor. Auf der Zielmarke21 können ergänzende Informationen26 , z. B. das Ergebnis einer Entfernungsmessung, für den Benutzer dargestellt werden. -
8 zeigt eine Zielmarke21 bei der die Differenz, d. h. die Nichtparallelität Δx, Δy zur Waffenachse kompensiert wurde. Δx, Δy können dabei als Werte in dem Microcontroller in der Montageschiene der Waffe hinterlegt sein. Die Programmierung des Microcontrollers kann in einer dafür erstellten Vorrichtung des Waffenhersteller vorgenommen werden. - Der Microcontroller weist ein Speichermedium, bevozugt ein nicht flüchtiges Speichermedium (EEPROM) auf.
-
9 zeigt ein Feuerleitsystem27 , das über seine Schnittstelle28 und die Waffenschnittstelle der Waffe auf der Waffe1 montiert ist. Die Waffenschnittstelle kann als verstellbare mechanische Befestigungseinrichtung4 oder als feststehende Befestigungseinrichtung7 ausgebildet sein. Im zusammengebauten Zustand kann die Kontaktschnittstelle11 der Waffenschnittstelle4 oder7 mit einer entsprechenden Kontaktschnittstelle der Waffenschnittstelle28 des Feuerleitsystems27 zusammenwirken. - Das Feuerleitsystem
27 weist unter anderem einen Laserentfernungsmesser29 , ein Objektiv30 und ein Okular31 auf. Ergänzend kann ein Neigungsmesser vorgesehen sein. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Waffe
- 2
- Waffenlauf
- 3
- Abschusseinrichtung
- 4
- mechanische verstellbare Befestigungseinrichtung
- 5
- Schiene
- 6
- Schraube
- 7
- feststehende Befestigungseinrichtung
- 8
- Stelle für spanende Bearbeitung
- 9
- Ring
- 10
- Microcontroller
- 11
- Kontaktschnittstelle
- 12
- Programmiereinrichtung
- 13
- Halterung
- 14
- Justageoptik
- 15
- schussseitiges Ende des Waffenlaufs
- 16
- Kollimator
- 17
- rückseitiges Ende des Waffenlaufs
- 18
- Lichtquelle für Laufseelenachse
- 19
- Lichtquelle für Schnittstellenachse
- 20
- Kamera
- A
- Laufseelenachse
- B
- Schienenachse
- C
- Ablage von Laufseelenachse zu Schiene
- 21
- Zielmarke
- 22a, b
- waagerechter Balken
- 23
- waagerechter Steg
- 24
- Notvisierung
- 25
- Zielpunkt
- 26
- zusätzliche Informationen
- 27
- Feuerleitsystem (FLS)
- 28
- Schnittstelle des FLS (FLSseitige Befestigungseinrichtung)
- 29
- Laserentfernungsmesser
- 30
- Objektiv
- 31
- Okular
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - MIL STD 810 [0015]
- - DIN ISO 9022 [0015]
Claims (11)
- Waffenbaugruppe, umfassend eine Waffe (
1 ) mit einem Waffenlauf (2 ), der eine Laufseelenachse (A) aufweist, und mit einer Abschusseinrichtung (3 ), wobei an der Waffe (1 ), insbesondere an dem Waffenlauf (2 ), über eine waffenseitige Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) eine Zieleinrichtung, insbesondere ein Feuerleitsystem, befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Microcontroller (10 ) vorgesehen ist, in dem eine Abweichung der Ausrichtung der Laufseelenachse (A) der Waffe (1 ) zur waffenseitigen Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) hinterlegbar und von einer Zieleinrichtung auslesbar ist. - Waffenbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abweichung der Ausrichtung als Winkelabweichung und Längenabweichung hinterlegbar und auslesbar ist.
- Waffenbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (
10 ) in oder an der waffenseitigen Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) angeordnet ist. - Waffenbaugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (
10 ) als elektronisches, optisches, Funk- oder mechanisches Speicher- und Leseelement ausgebildet ist. - Waffenbaugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Speicherelement (
10 ) als waffenseitiger Controller eines waffensystemeigenen Datenbussystems, insbesondere mit seriellem Datenbus I2C oder TWI, ausgebildet ist. - Waffenbaugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Offsetwert die Abweichung der Laufseelenachse (A) von der Längsachse (B) der waffenseitigen Befestigungseinrichtung (
4 ,7 ) hinterlegbar und auslesbar ist. - Waffenbaugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Microcontroller (
10 ) derart in oder an der waffenseitigen Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) angeordnet ist, dass bei Verbindung der waffenseitigen Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) mit der Befestigungseinrichtung der Zieleinrichtung der Microcontroller (10 ) mit einer Ausleseeinrichtung der Zieleinrichtung in Verbindung steht. - Waffensystem, umfassend eine Waffe (
1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche und eine an der Waffe (1 ) auswechselbar befestigte Zieleinrichtung, wobei die Zieleinrichtung eine Ziellinie beinhaltet, die nach Befestigung der Zieleinrichtung an der Waffe (1 ) die Ausrichtung des Waffensystems aufgrund gemessener und/oder zu messender Einflussparameter vorgibt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Übertragungsschnittstelle zwischen Waffe (1 ) und Feuerleitsystem vorgesehen ist, über die die gespeicherte Abweichung der Laufseelenachse (A) von der Längsachse (B) der Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) an die Zieleinrichtung übermittelbar und dort als Offsetwert in der Ziellinienvorgabe erfassbar ist. - Waffensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zieleinrichtung als Feuerleitsystem (FLS) ausgebildet ist und die vorgegebenen Einflussfaktoren zumindest einen der folgenden ballistischen Einflussfaktoren umfassen: Objektentfernung, Temperaturen, barometrischer Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Schusswinkel, Geländewinkel und vektorieller Windeinfluss.
- Verfahren für eine Waffenbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, zur Erfassung und Speicherung der Lage der an der Waffe (
1 ) fixierten waffenseitigen Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) zur Laufseelenachse (A) der Waffe (1 ) als Offsetwert, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Laufseelenachse (A) und die Lage der Längsachse (B) der waffenseitigen Befestigungseinrichtung (4 ,7 ) mittels eines digital-optischen Messsystems ermittelt und über eine nachgelagerte Datenumsetzung deren Abweichung voneinander als Offsetwert, insbesondere als Winkelbetrag in zwei Koordinaten, mittels einer Microcontroller (10 ) in oder an der Waffenbaugruppe hinterlegt wird. - Verfahren für ein Waffensystem nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der nach Anspruch 8 ermittelte Offsetwert an das Feuerleitsystem übermittelt und dort bei der Ziellinienvorgabe berücksichtigt wird.
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