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Die
Erfindung betrifft ein Massenspektrometer für die Analyse
von Isotopenverhältnissen, mit mindestens einem magnetischen
Analysator und wahlweise auch einem elektrischen Analysator, mit
einer ersten Anordnung von Ionen-Detektoren und/oder Ionen-Passagen
und einer hierzu in Ionenstrahlrichtung nachgeordneten zweiten Anordnung
von Ionen-Detektoren, mit mindestens einem Deflektor im Bereich
der beiden Anordnungen von Ionen-Detektoren oder zwischen diesen
Anordnungen. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Isotopenanalyse
einer Probe.
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Bevorzugte
Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Geochronologie und die
Steuerung und Kontrolle nuklearer Prozesse.
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Antrieb
für die Erfindung ist der Wunsch nach einem möglichst
universellen Mess-System. Insbesondere für die verschiedenen
Methoden der Geochronologie sind verschiedene Elemente mit jeweils
mehreren Isotopen von Interesse.
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Bedeutend
ist zum Beispiel die Altersbestimmung an Zirkon, sowohl mit der
sog. ”Uran-Blei-Methode” als auch mit der ”Lutetium-Hafnium-Methode”.
Die Details dieser Methoden sind für die Erfindung von
untergeordneter Bedeutung. Wesentlich ist, dass – gewöhnlich
bei hohem Untergrund der Hauptbestandteile des Ausgangsgesteins
(die für die Uran-Blei-Methode relevanten Isotope stellen
bestenfalls wenige Prozent, typisch sogar nur einige ppm des Gesamtmaterials) – Mengenverhältnisse
mehrerer Isotope gemessen werden müssen, z. B. 204Pb, 206Pb, 207Pb, 235U, 238U, sowie ggf. weitere Massen/Isotope zur
Absicherung und Korrektur der Ergebnisse. Am selben Gestein können
auch Datierungen nach der Lu/Hf-Methode gewonnen werden, wobei hier
die Anteile wesentlich größer sind (in Zirkon:
HfO2 bis 30% (typisch sind 5%), ThO2 bis 12%, U3O8 bis 1,5%).
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Die
zum Teil sehr unterschiedlichen Intensitäten erforden die
Messung mit verschiedenen Detektortypen (Faraday-Auffänger
für hohe Ionenströme, Channeltron und Sekundärelektronenverfielfacher
(SEV) für niedrige und sehr niedrige. Außerdem
kann es zur Abtrennung des Untergrunds benachbarter Massen erforderlich
sein eine Energiebarriere einzuführen (S. 9 der Triton/Neptun
Broschüre der Anmelderin).
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Eine
weitere Anwendung ist die Messung von (angereichertem) Uran, bei
dem die Massen 233, 234, 235, 236 und 238 beobachtet werden. Hier
ist 238U das dominierende Isotop. In natürlichem
Uran ist das Isotop 235 mit ca. 0,7% und 234 mit ca. 5 ppm vorhanden.
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Die
Messungen werden typischerweise mit (doppelt fokussierenden) Multikollektor
Massenspektrometern durchgeführt, bei denen den verschiedenen
Isotopen verschiedene Messkanäle zugeordnet werden. Der Typ
des Messkanals hängt dabei von der (erwarteten) Intensität
und der Intensität der benachbarten Kanäle ab.
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Um
verschiedenartige Messungen durchzuführen können
bei Multi-Kollektor-Systemen entweder die Kollektoren beweglich
sein (TFS Neptun oder TFS Triton) oder der massenabhängige
Abstand zwischen den Isotopen durch ein ionenoptisches Element kompensiert
werden.
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In
einem typischen (Stand der Technik) Aufbau werden für den
universellen Einsatz bewegliche Elemente bereit gehalten, die Faraday-
und/oder Channeltron-Detektoren tragen sowie ein spezieller Kanal
mit einem Ionenzähler (Sekundärelektronenvervielfacher)
und einem Faraday-Detektor, bei dem zwischen Zähl- und
Faraday-Betrieb umgeschaltet werden kann. In diesem Kanal steht
vor dem Zähl-Detektor zusätzlich eine Energiebarriere
(RPQ) zur Verfügung.
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Zusätzlich
können gegebenenfalls, z. B. für die Messung von
Uran, separate Zähldetektoren (Channeltrons) bereitgehalten
werden, insbesondere für höhere Massen, bei denen
sehr geringe Abstände zwischen den Detektoren für
benachbarte Massen benötigt werden.
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Zur
Ionisierung kann thermische Ionisation, oder ICP (inductively coupled
plasma), z. B. nach vorheriger Laser-Ablation von einer Probe dienen.
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Ein
Massenspektrometer der Anmelderin mit der Bezeichnung Triton oder
Neptune ist mit einer Multikollektor-Einrichtung versehen. Dabei
sind in einer ersten Anordnung mehrere Ionen-Detektoren parallel
nebeneinander zum Teil verschiebbar gehalten. Die Verschiebung ermöglicht
eine Anpassung der Position der Detektoren an die Massenpositionen
der erwarteten Ionenstrahlen. Zwischen den Detektoren können
Zwischenräume als Ionenpassagen generell vorhanden sein
oder durch Verschieben der Detektoren gebildet werden.
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Die
Detektoren der ersten Anordnung sind quer zum Ionenstrahl relativ
schmal ausgebildet, sodass entsprechend viele Massenpositionen abgedeckt
werden können. Diese Detektortypen sind aber vielfach nicht zum
Nachweis geringster Zählraten geeignet oder haben einen
eingeschränkten dynamischen Bereich. Es handelt sich beispielsweise
um Faraday-Auffänger, Mini-Sekundärelektronenvervielfacher
oder sogenannte Channeltrons. Auch Kombinationen sind möglich.
Wesentlich mehr Platz benötigen demgegenüber standardmäßige
Sekundärelektronenvervielfacher (SEV), insbesondere in
Verbindung mit einer vorgeordneten Energiebarriere. Diese ist beispielsweise
als RPQ ausgebildet (Retarding Potential Quadrupole).
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Ionenstrahlen
von Isotopen mit sehr geringen Zählraten werden vorzugsweise
durch eine Ionenpassage in der ersten Anordnung geleitet und gelangen
dann in einen SEV der zweiten Anordnung. Gegebenenfalls passieren
die Ionenstrahlen zuvor eine Energiebarriere zum Ausblenden von
Ionenstrahlen anderer Massen, die durch Streuung an die Position
des SEV gelangt sind. Das Prinzip der Energiebarrieren ist in der
DE 40 02 849 A1 und
EP 1 339 089 B1 erläutert.
Bekannt ist auch die Ablenkung von Ionenstrahlen durch Deflektoren,
vergleiche die Massenspektrometer Triton und Neptune der Anmelderin.
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Die
Kosten der Ionen-Detektoren hängen naturgemäß von
deren Anzahl und Typ ab. Gerade die SEV mit vorgeordneten Energiebarrieren
sind im Verhältnis zu Faraday-Auffängern relativ
teuer. Es ist deshalb sinnvoll mit möglichst wenigen SEV
oder generell mit möglichst wenigen Detektoren insbesondere
in der zweiten Anordnung auszukommen.
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Gewünscht
ist eine erhöhte Flexibilität des Gerätes
bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistungsfähigkeit.
Letzteres insbes. für die Messung von U und Pb.
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Das
erfindungsgemäße Massenspektrometer ist gekennzeichnet
durch eine Steuerung für den mindestens einen Deflektor
derart, dass mindestens einem Ionen-Detektor aus der zweiten Anordnung
Ionenstrahlen verschiedener Isotope (mit unterschiedlichen Masse-zu-Ladung-Verhältnissen)
zuführbar sind. Der Ionendetektor der zweiten Anordnung
wird demnach für die Messung verschiedener Isotope genutzt.
Erreicht wird dies, indem bei Bedarf ein Ionenstrahl einer bestimmten
Massenposition, welcher normalerweise den Ionendetektor der zweiten
Anordnung nicht erreichen würde, durch Deflektion genau
diesem Ionen-Detektor zugeführt wird. Da der Ionen-Detektor
aus der zweiten Anordnung ohnehin einer bestimmten Ionenmasse und entsprechend
einer bestimmten Position zugeordnet ist, ergibt sich durch die
Deflektion die Möglichkeit der Detektierung einer weiteren
Ionenmasse. Dadurch kann die Anzahl der Ionen-Detektoren der zweiten
Anordnung reduziert werden. Im Extremfall ist in der zweiten Anordnung
nur noch ein Ionen-Detektor vorhanden. Zugleich sind den n möglichen
Ionenpassagen der ersten Anordnung n – 1 Deflektoren zugeordnet.
Von einer n-ten Ionenpassage gelangt der Ionenstrahl ohne Deflektor
zum Ionen-Detektor der zweiten Anordnung.
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Zusätzlich
zu den beweglichen Auffängern (unterschiedlicher Typen)
und dem üblichen Zähl-Kanal mit Energiebarriere
werden weitere Kanäle bereitgestellt, in denen durch Umlenkung
(z. B. mittels Deflektoren) die jeweiligen Ionenstrahlen auf den
gewünschten Detektor geleitet werden. Insbesondere wird
dabei die Möglichkeit geschaffen von verschiedenen Positionen
in der Bildebene den selben Detektor zu erreichen. Auf diese Art
können zum Beispiel bei beschränkten Raumverhältnissen
die Flexibilität erhöht oder die Anzahl besonders
kostspieliger Detektoren minimiert werden. Im Extremfall können
virtuelle Messkanäle (d. i. Positionen in der Bildebene
des Massenspektrometers) beliebigen realen Auffängern (Faraday
Detektor, Channeltron, Standard SEV, Mini-SEV) zugeordnet werden.
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Das
erfindungsgemäße Massenspektrometer wird insbesondere
verwendet für die Isotopenverhältnisanalyse im
Zusammenhang mit schweren Elementen wie Uran, Blei, Plutonium, Hafnium,
Thorium, Lutetium, Ytterbium, Quecksilber. Eine weitere wichtige
Anwendung oder Teil der erstgenannten Anwendung ist die Altersbestimmung
von Mineralien wie Zirkon. In einer Probe können demnach
Isotope verschiedener Elemente, ggf. auch in Verbindungen enthalten
sein.
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Das
Massenspektrometer kann einfach oder doppelt fokussierend ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist ein doppelt fokussierendes Massenspektrometer
mit einem magnetischen und einem elektrischen Sektor vorgesehen.
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Grundsätzlich
bestehen hinsichtlich der möglichen Ionenquellen keine
Beschränkungen. Vorzugsweise werden ICP (Inductive Coupled
Plasma), GD (Glow Discharge) oder TI-(Thermal Ionization)-Ionenquellen verwendet.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, dass in der
ersten Anordnung mehrere Ionen-Detektoren entlang einer Reihe parallel
nebeneinander angeordnet sind, wobei mindestens einer der Ionen-Detektoren
entlang der Reihe verschiebbar ist. Dies ermöglicht die
gezielte Positionierung der Ionen-Detektoren entweder zum Auffangen
bestimmter Ionenströme oder zur Erzielung einer Ionenpassage – einer
Lücke – für den Durchtritt eines Ionenstrahls,
damit dieser in den Bereich der zweiten Anordnung gelangen kann.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung sind mehrere Deflektoren vorgesehen,
insbesondere parallel nebeneinander. Vorteilhafterweise sind mehrere
Deflektoren mit einem Abstand zueinander sowohl quer zum Ionenstrahl
als auch einem Abstand parallel zum Ionenstrahl vorgesehen. Die
Deflektoren sind demnach schräg zueinander versetzt angeordnet,
vorzugsweise aus Platzgründen oder um von einem Deflektor kommende
Ionen nochmals umzulenken in einen Ionen-Detektor der zweiten Anordnung.
Dies kann von Vorteil sein für Detektoren, die Ionenstrahlen
nur unter einem bestimmten Winkel erfassen können.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, dass die Deflektoren
zugleich Energiebarrieren sind oder dass den Detektoren Energiebarrieren
zugeordnet, insbesondere vorgeordnet sind. Als Energiebarrieren
können ionenoptische Elemente, beispielsweise Ionenlinsen,
Bremselektroden oder RPQ (Retarding Potential Quadrupole) wirken.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung kann der zweiten Anordnung
von Ionen-Detektoren eine dritte Anordnung von Ionen-Detektoren
nachgeordnet sein. Damit Ionenstrahlen die Detektoren der dritten Anordnung
erreichen, sind Ionenpassagen (Lücken) in der ersten und
zweiten Anordnung vorhanden oder durch Verschieben von Detektoren
zu bilden. Zusätzlich können ein oder mehrere
Deflektoren vorgesehen sein, um von der ersten Anordnung kommende
Ionenstrahlen in passende Lücken der zweiten Anordnung
umzulenken. Auch die Detektoren der dritten Anordnung können
so wie die Detektoren der ersten und/oder zweiten Anordnung vorzugsweise
entlang einer Reihe verschiebbar sein, insbesondere parallel zur
Reihe der Detektoren in der ersten Anordnung.
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Vorzugsweise
erfolgt die Ablenkung innerhalb der von den Ionenstrahlen (Trajektorien)
aufgespannten Ebene. Alternativ kann aber auch in die dritte Dimension
ausgewichen werden.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung sind in der ersten Anordnung
nur oder überwiegend Faraday-Auffänger als Ionen-Detektoren
vorgesehen. Diese sind besonders schmal.
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Vorteilhafterweise
ist in der ersten Anordnung mindestens ein Channeltron vorhanden.
In Verbindung mit den Faraday-Auffängern können
so verschiedene Isotope bzw. Massen besser detektiert werden.
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In
der ersten Anordnung kann auch mindestens ein Mini-SEV (miniaturisierter
Sekundärelektronenvervielfacher) vorhanden sein. Die Möglichkeit
der Detektierung unterschiedlicher Isotope bzw. Massen wird dadurch
weiter verbessert.
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Nach
einem weiteren Gedanken der Erfindung ist in der zweiten Anordnung
mindestens ein Sekundärelektronenvervielfacher vorhanden.
Wahlweise gilt dies auch für die dritte Anordnung. Dem
mindestens einen Sekundärelektronenvervielfacher in der
zweiten oder dritten Anordnung kann eine Energiebarriere zugeordnet
bzw. vorgeordnet sein. Dadurch ist eine Aussonderung von fehlgeleiteten
Ionen mit verringerter Energie vor dem Eintritt in den Sekundärelektronenvervielfacher
möglich.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Multikollektoranordnung zur Verwendung
in einem Isotopen-Massenspektrometer.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch die in den Ansprüchen angegebenen
Verwendungen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Isotopenanalyse
einer Probe mit einem einfach oder doppelt fokussierenden Massenspektrometer,
einer ersten Anordnung von Ionen-Detektoren und Ionenpassagen und
einer zweiten Anordnung von Ionen-Detektoren und mit mindestens
einem Deflektor, ist dadurch gekennzeichnet, dass während
einer Messung mindestens ein Isotop der Probe eine Ionenpassage
der ersten Anordnung passiert und von einem bestimmten Ionen-Detektor
der zweiten Anordnung detektiert wird, und dass während einer
weiteren Messung mindestens ein anderes Isotop derselben Probe eine
Ionenpassage der ersten Anordnung passiert und durch Deflektion
demselben bestimmten Ionen-Detektor (der zweiten Anordnung) wie
bei der anderen Messung zugeführt wird. Möglich
ist auch eine umgekehrte Reihenfolge, nämlich zunächst
die Messung eines Isotops mit Deflektion vor Erreichen des Detektors
der zweiten Anordnung und anschließend die Messung eines
anderen Isotopes mit demselben Ionen-Detektor der zweiten Anordnung
aber ohne vorangehende Deflektion. Mit dem dargestellten Verfahren
ist eine Mehrfachnutzung von Ionen-Detektoren der zweiten Anordnung
für Isotope derselben Probe in insbesondere unmittelbar
aufeinanderfolgende Messungen möglich.
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Vorteilhafterweise
können während einer Messung Ionenstrahlen zwischen
der ersten und zweiten Anordnung einander kreuzen. Der zu berücksichtigende
Trefferquerschnitt der Ionen ist so klein, dass eine Kollision so
gut wie ausgeschlossen ist.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen
und aus den Ansprüchen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erste Multikollektoranordnung, insbesondere in einem erfindungsgemäßen
Massenspektrometer,
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2 eine
zweite Multikollektoranordnung,
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3 eine
dritte Multikollektoranordnung,
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4 eine
vierte Multikollektoranordnung.
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1:
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Ein
einfach oder doppelt fokussierendes Massenspektrometer mit einer
Multikollektoranordnung wird um zusätzliche Messkanäle
erweitert. Dabei werden eine Bildebene passierende Ionenstrahlen
von Deflektoren in die gewünschte Position umgelenkt.
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Beispielsweise
lenkt ein Deflektor 21 einen Ionenstrahl auf einen Hauptkanal
mit Energiebarriere 16/17. Ein weiterer Ionenstrahl
kann mit einem Deflektor 19 wahlweise auf einen Faraday-Auffänger 20 oder einen
SEV 18 geleitet werden. Ein benachbarter Ionenstrahl wird
mit einem Deflektor 22 auf einen weiteren SEV 24 mit
Energiebarriere 23 umgelenkt. In einer Bildebene 27 können
weitere ggf. bewegliche Auffänger positioniert sein, z.
B. ein Faraday-Auffänger 26 oder ggf. asymmetrisch
aufgebaute Miniatur-SEVs 25. Asymmetrische(Mini-)SEVs haben
die Eintrittsöffnung am Rand und können so in
der ersten Anordnung eingesetzt werden, z. B. im Außenbereich
der Anordnung und mit den Eintrittsöffnungen nebeneinander
oder wenn nur Signale im Abstand von zwei oder mehr Masseneinheiten
von Interesse sind.
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Der
Aufbau in 1 kann zum Beispiel dazu dienen
eine universelle Massenspektrometerkombination um spezielle für
Uran optimierte Detektionsmöglichkeiten zu erweitern.
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Bei
angereichertem Uran dominieren die Massen 235 und 238. Die Ausläufer
dieser Peaks können die Messungen auf den Nachbarkanälen
stören (siehe Tabellen für Ausläufer
von U238). Dies kann durch einen Energiebarriere verhindert werden.
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Eine
weitere Anwendung ist die Datierung von Zirkon. Dabei ist es von
Interesse verschiedene Isotope von U, Th, Hf, Lu, Yb, Pb und Hg
zu messen. Mit dem Aufbau der 1 können
zunächst gleichzeitig die Elemente U, Th, Pb und Hg gemessen
werden, und danach die Elemente Hf, Lu und Yb. Dabei wird der Detektor ”RPQ
C” in beiden Messungen benutzt, aber von verschiedenen
Positionen in der Bildebene 27 aus angesteuert.
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Die
Auswahl der Detektoren wird entsprechend der Signalintensitäten
und erwarteten Störungen getätigt. Zusätzlich
zu den hinter der Bildebene 27 liegenden Auffängern – Mess-Kanal
RPQ-C mit Faraday-Auffänger 15 und SEV 17 mit
Energiebarriere 16 (retarding potential), Kanal RPQ-A mit
SEV 24 mit Energiebarriere 23, sowie RPQ-B mit
SEM 18 und Faraday 20 – werden noch zwei
weitere SEV 25 in der Bildebene eingesetzt. Da nicht immer
direkt benachbarte Massen von Interesse sind (z. B. nicht ”203”)
ist es oft kein Problem, wenn ein ”in-line” SEM
die doppelte Breite eines Massenabstandes in der Bildebene hat.
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2:
Konfiguration zu Tabellen 1 und 2.
- SEV gezeichnet als Auffänger
mit Dreieck in der Ecke;
- Faraday als ”Tasche” gezeichnet;
- Channeltron als Tasche mit ”Schleife”;
- Bremslinse als parallele Linien angedeutet.
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Die
einzelnen Passagen P1 bis P17 führen zu verschiedenen Detektoren
(siehe Tabellen).
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Die
Messungen in den beiden Zeilen von Tabelle 2 (obere Zeile: lange
Striche in der Zeichnung, untere Zeile: kurz gestrichelt in der
Zeichnung) werden für eine Probe nacheinander bzw. abwechselnd
durchgeführt. Zwischen den Messungen müssen ggf.
einige der Auffänger verschoben werden.
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Die
Passagen sind hier beweglich und eher ein logisches Konzept als
ein Physisches. Um Ionen aus der primären Detektionsfläche
in die hintere Zone zu bringen genügt im Prinzip ein freier
oder feldfreier Raum, es können sich dort aber auch definierende
Blenden und weitere ionenoptische Elemente befinden. Diese können
beweglich oder fest sein.
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Die
Detektorzuordnung orientiert sich an den relativen Intensitäten
der Isotope. Hierbei dienen die Deflektoren 101...106 zur
Ablenkung der Ionenstrahlen. Insbesondere erlauben es die Deflektoren 101, 102 und 105,
dass der Kanal ”RPQ-C” mit SEV 107 und
Bremslinse 110 sowohl von der Passage P11 als auch von
der Passage P5 erreicht werden kann. Die Detektoren sind zugleich
Strahlweichen.
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Die
SEV zeichnen sich gegenüber den Channeltrons durch einen
größeren dynamischen Bereich aus, die Channeltrons
sind kleiner und können problemlos hinter bzw. neben Passagen
im Abstand von einer Masse angeordnet werden.
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Im
Beispiel der Tabelle 2 misst man auf dem Mittelkanal RPQ-C die Masse
175Lu. Lu ist eine Interferenz auf 176Hf und muss genau bestimmt
werden, um das Verhältnis 176Hf/177Hf korrekt zu bestimmen.
Dies ist das geologisch interessante Verhältnis.
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Die
Lu-Konzentration ist in der Regel deutlich kleiner als die Hf-Konzentration
und daher ist es wichtig diese Kontamination mit dem Ionen-Zähler
zu messen.
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Auf
dem selben Gerät können problemlos Proben weiterer
Anwendungen gemessen werden, z. B. 90Sr, 88Sr, 87Sr, 86Sr, 84Sr
für medizinische und geologische Untersuchungen und 210Pb,
208Pb, 207Pb, 206Pb, 204Pb für die Altersdatierung von
Proben.
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3 zeigt
eine Konfiguration mit feststehenden Schlitzen vorzugsweise im Bereich
der Bildebene 27, nämlich eine hypothetische Konfiguration
für drei durch unterschiedliche Stricharten dargestellte
Messsituationen (------, _._._._., _ _ _ _ _), bei denen die hinteren
Detektoren 107, 108, 109 variabel zugeordnet
sind. Die Deflektoren sowie eventuelle Energie-Filter oder -Barrieren
sind der Übersicht halber nicht eingezeichnet.
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Auch
bei konstanten Passagen kann mit variabler Vergrößerung
(z. B. ”Zoom-Linse”) das Detektorsystem effizient
angesteuert werden. Gegebenenfalls kann der Massenabstand so variieren,
dass nur jede zweite Passage (oder weniger) einer Masse zugeordnet
ist.
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Optional
können die Faraday-Detektoren beweglich sein, sodass sie
z. B. hinter beliebige Passagen bewegt werden können (und
insbesondere auch Passagen freigegeben werden können.
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4 zeigt
eine Konfiguration in der alle Detektoren – SEVs 130 bis 133 und
Faraday-Auffänger 140 bis 143 – hinter
der Brenn-/Bildebene 27 angeordnet sind. In der Bildebene 27 befinden
sich nur (optional bewegliche) Passagen mit Deflektoren 150–155.
Die Deflektoren leiten die Ionenstrahlen den gewünschten
Detektoren zu. Dabei ist es im Prinzip auch möglich, dass
sich Ionenstrahlen kreuzen, da sich – zumindest bei moderaten
Strahlintensitäten – die Ionen kaum wechselseitig
beeinflussen.
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Die
Mehrfachnutzung des centre RPQ (mit Strahlweiche 102) erlaubt
es, dass mit einem Apparat ohne Umbauten nahezu beliebige Anwendungen
optimal gemessen werden können.
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Anmerkungen zur Tabelle 1:
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*1:
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*2:
U500: Angereichertes Uran mit 50% 235U.
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*3:
gibt an wieviel Prozent des U238-Signals (bzw. U235-Signals) im
jeweiligen Kanal als Störung vorliegen. Diese Störung
wird durch das RPQ praktisch völlig unterdrückt.
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*4
Die Kanäle 7 bis 15 können beliebig für
andere Messungen eingesetzt werden.
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*5:
Kanal 11 wird insbesondere auch benutzt um verschiedene Massen wechselweise
zu messen (peak jumping). Dabei ist insbesondere von Vorteil, dass
hinter einer Passage SEM mit Energiefilter und Faraday-Auffänger
zur Verfügung stehen.
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*6:
Die Störung von 1 ppm bedeutet, das das Signal in Position
236 und 234 bei schwach bis mäßig angreichertem
Uran um einige Prozent verfälscht werden kann.
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Anmerkungen zu Tabelle 2:
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Abkürzungen:
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- Ch:
- Channeltron,
- F:
- Faraday Auffänger.
- RPQ:
- retarding potential
quadrupole (= Sekundärelektronenvervielfacher [SEV] mit
vorgeschalteter Energiebarriere, z. B. einer ”Bremslinse”).
- SEM:
- secondary electron
multiplier (= SEV).
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Tabelle 2
RPQ-C | RPQ-C | SEM | RPQ-A | new | new |
F | Ch | Ch | F | F | F | F | F | F | F | F | | F | | Ch | SEM | SEM |
238 | 235 | | 232 | | | | | | | | | 207 | 206 | 205 | 204 | 202 |
U | U | - | Th | - | - | - | - | - | - | - | 208 Pb | Pb | Pb | Pb | Pb | Hg |
179 | | | 178 | 177 | 176 | | 174 | 173 | 171 | | | | | | | |
Hf | - | - | Hf | Hf | Hf | 175 Lu | Hf | Yb | Yb | - | | | | | | |
P17 | P16 | P15 | P14 | P13 | P12 | P11 | P10 | P9 | P8 | P7 | P6 | P5 | P4 | P3 | P2 | P1 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4002849
A1 [0014]
- - EP 1339089 B1 [0014]