DE102009029005A1 - Elektromechanische Betätigungsanordnung - Google Patents
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Abstract
Es wird eine elektromechanische Betätigungsanordnung für zumindest ein Schaltelement eines Fahrzeuggetriebes mit wenigstens einer Antriebseinrichtung vorgeschlagen, die einen Spindeltrieb (2) einer Stelleinrichtung zum Betätigen des Schaltelements antreibt, wobei die Stelleinrichtung eine über den Spindeltrieb (2) betätigte Kniehebelmechanik (4) umfasst und wobei die Stelleinrichtung in etwa koaxial zu einer Getriebewelle (5) des Fahrzeuggetriebes und radial innen oder radial außen zu dem Schaltelement angeordnet ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromechanische Betätigungsanordnung für zumindest ein Schaltelement eines Fahrzeuggetriebes gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
- Beispielsweise sind aus den Druckschriften
US 2006/0 278 489 A1 DE 102 58 836 A1 elektromechanische Kupplungsaktuatoren für eine Fahrzeugkupplung bekannt, deren Verstellungen über ein zusätzliches pneumatisches oder hydraulisches System gesteuert werden. Der aus derDE 102 58 836 A1 bekannte Kupplungsaktuator z. B. umfasst ein Magnetventil, mit dem ein Druckausgleichskanal zwischen zwei Kolbenräumen geschlossen und geöffnet wird, um die Stellbewegungen zu steuern. Dadurch ergibt sich auch bei diesen Anordnungen ein komplizierter Aufbau, der einen erheblichen Bauraum benötigt. - Ferner ist aus der Druckschrift
DE 101 56 348 C1 eine elektromechanische Bremse bekannt. Die bekannte Bremse hat jedoch den Nachteil, dass hohe Stellkräfte zum Betätigen der Bremse erforderlich sind. Aufgrund des komplizierten konstruktiven Aufbaus sind eine Vielzahl von Bauteilen erforderlich, so dass zudem ein erheblicher Bauraum notwendig ist. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine elektromechanische Betätigungsanordnung der eingangs beschriebenen Gattung derart zu verbessern, dass eine möglichst kompakte Bauweise realisiert wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen ergeben.
- Somit wird eine elektromechanische Betätigungsanordnung für zumindest ein Schaltelement, z. B. für ein Lastschaltelement eines Automatgetriebes eines Fahrzeuges mit wenigstens einer Antriebseinrichtung vorgeschlagen, die einen Spindeltrieb einer Stelleinrichtung zum Betätigen des Schaltelements antreibt, wobei die Stelleinrichtung eine über den Spindeltrieb betätigte Kniehebelmechanik umfasst und wobei die Stelleinrichtung in etwa koaxial zu einer Getriebewelle des Fahrzeuggetriebes angeordnet und radial innen oder radial außen von dem Schaltelement vorgesehen ist.
- Auf diese Weise ergibt sich eine bauraumsparende Ausgestaltung der Betätigungsanordnung, da z. B. vorhandener, nicht genutzter Bauraum zum Anordnen der Stelleinrichtung verwendet werden kann. Durch die koaxial zur Getriebewelle angeordnete Stelleinrichtung ergibt sich eine besonders kompakte Bauweise, wodurch insgesamt ein Minimum an Bauraum zum Unbringen der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung erforderlich ist. Es sind jedoch auch andere Anordnungsmöglichkeiten denkbar, die ebenfalls den erforderlichen Bauraum reduzieren können.
- Darüber hinaus wird bei der vorgeschlagenen Betätigungsanordnung eine hohe Übersetzung mithilfe der Kniehebelmechanik aufgebracht. Durch die elektromechanische Betätigungsanordnung kann eine Leistungseinsparung gegenüber hydraulischen Antrieben durch Verringerung der erforderlichen hydraulischen Leistung erreicht werden. Zudem ergibt sich eine bedarfsgerechte Leistungsanpassung der Energieversorgung aus dem Bordnetz bei der elektrischen Antriebseinrichtung der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung. Darüber hinaus können aufwändige Kanäle und hydraulische Bauteile, die für einen hydraulischen Antrieb erforderlich sind, entfallen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass mit der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung auch eine Start-Stopp-Funkton eines Verbrennungsmotors und eines Hybridantriebes realisierbar ist.
- Im Rahmen einer Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Kniehebelmechanik einen Kniehebel umfasst, der über eine von dem Spindeltrieb axial bewegbare Rampenkontur oder dergleichen derart betätigt wird, dass der Kniehebel radial gespreizt wird, so dass ein mit dem Kniehebel gekoppelter Hebel das Schaltelement beziehungsweise die Lamellenkupplung betätigen kann. Mit der vorgesehenen Hebelkombination von Kniehebel und Hebel ergibt sich nicht nur eine große Übersetzung, sondern es ist auch keine Stellkraft notwendig, wenn sich der Hebel in seinem Totpunkt befindet.
- Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass der Kniehebel radial nach außen mittels der Rampenkontur gespreizt wird, wenn die Stelleinrichtung radial innerhalb eines Lamellenträgers der als Schaltelement ausgebildeten Lamellenkupplung angeordnet ist, so dass der Hebel die Lamellen der Lamellenkupplung mit der aufgebrachten Stellkraft aneinander presst beziehungsweise die Lamellenkupplung schließt. Wenn die Stelleinrichtung radial außerhalb des Lamellenträgers der Lamellenkupplung angeordnet ist, kann der Kniehebel nach innen mittels der Rampenkontur gespreizt werden, so dass der Hebel die Lamellenkupplung schließt. Es sind auch andere konstruktive Ausgestaltungen möglich, um die Betätigung der Lamellenkupplung besonders bauraumsparend zu realisieren.
- Gemäß einer möglichen Weiterbildung kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass der Kniehebel der Kniehebelmechanik als zumindest ein rotationssymmetrisches, biegbares Blech oder dergleichen ausgebildet ist. Beispielsweise kann auch ein mehrteiliges Bauteil als Kniehebel verwendet werden, bei dem dann die Teile zum Beispiel über Gelenke miteinander verbunden sind. Besonders vorteilhaft ist es, dass der Kniehebel so ausgeführt ist, dass er in seinem Totpunkt eine unendlich große Haltefunktion aufweist.
- Der Hebel der Hebelmechanik zum Betätigen des Lamellenpaketes der Lamellenkupplung ist zu dieser koaxial angeordnet und vorzugsweise als ringförmiges, biegbares Blech ausgeführt. Auf diese Weise kann der Hebel auf einfachste Weise über den ebenfalls koaxial angeordneten Kniehebel betätigt werden. Beispielsweise kann dazu ein erstes Ende des Hebels mit dem Kniehebel gekoppelt und ein zweites Ende des Hebels der Lamellenkupplung zugeordnet sein, wobei der Hebel zwischen seinen Enden gehäusefest abgestützt ist, um die Hebelfunktion zu ermöglichen.
- Zum radialen Spreizen des Kniehebels ist die Kniehebelmechanik über die Rampenkontur mit dem Spindeltrieb gekoppelt. Vorzugsweise kann die Rampenkontur durch eine Kugelrampe oder dergleichen gebildet werden, deren erste Ringhälfte mit dem Spindeltrieb und deren zweite Ringhälfte über ein keilförmiges Element oder dergleichen mit dem Kniehebel gekoppelt sind. Die beiden Ringhälften können beispielsweise über zumindest ein Wälzkörper verdrehbar aneinander gelagert sein, so dass durch eine axiale Verstellung des Spindeltrieb auch das keilförmige Element entsprechend bewegt wird, so dass eine radial ausgerichtete Kraft auf den Kniehebel zum Spreizen desselben übertragen werden kann.
- Vorzugsweise kann die vorgeschlagene elektromechanische Betätigungsanordnung zum Betätigen von Lastschaltelementen in Automatgetriebe verwendet werden. Es sind auch andere Einsatzmöglichkeiten denkbar.
- Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung des allgemeinen Wirkprinzips einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung; und -
2 eine geschnittene Teilansicht einer ersten möglichen Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung in einem Getriebegehäuse eines Fahrzeuges; und -
3 eine geschnittene Teilansicht einer zweiten möglichen Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung in dem Getriebegehäuse eines Fahrzeuges. - In
1 ist das allgemeine Wirkprinzip der vorgeschlagenen elektromechanischen Betätigungsanordnung skizziert. Aus dieser Darstellung ergibt sich, dass die Betätigungsanordnung mit einem als Antriebseinrichtung ausgebildeten Elektromotor1 einen Spindeltrieb2 einer Stelleinrichtung zum Betätigen eines Schaltelements antreibt, welches in den Zeichnungen beispielhaft als Lamellenkupplung3 ausgebildet ist. Die Stelleinrichtung umfasst ferner eine über den Spindeltrieb2 betätigte Kniehebelmechanik4 . Die Kniehebelmechanik4 wird über eine Rampenkontur von dem Spindeltrieb2 radial gespreizt, um die Lamellenkupplung3 mit einer vorbestimmten Stellkraft (FLamelle) zu beaufschlagen. - Wie insbesondere aus den
2 und3 ersichtlich ist, kann bei der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung die Stelleinrichtung in etwa koaxial zur einer Getriebewelle5 des Fahrzeuggetriebes angeordnet werden, wobei die Stelleinrichtung radial innen oder radial außen bezogen auf die Lamellenkupplung3 vorgesehen ist. Auf diese Weise ergibt sich eine bauraumreduzierte Anordnung und zugleich aufgrund der verwendeten Kniehebelmechanik eine große Übersetzung zum Betätigen der Lamellenkupplung3 . - In
2 ist eine erste mögliche Ausführungsvariante der vorgeschlagenen Betätigungsanordnung dargestellt, bei der die Stelleinrichtung radial innerhalb des Lamellenträgers5 der Lamellenkupplung3 angeordnet ist. Demgegenüber ist in3 eine zweite Ausführungsvariante dargestellt, bei der die gesamte Betätigungsanordnung radial außerhalb des Lamellenträgers5 der Lamellenkupplung3 angeordnet ist. - Unabhängig von der jeweiligen Ausführungsvariante umfasst die Kniehebelmechanik
4 einen Kniehebel6 der über eine von dem Spindeltrieb2 axial bewegbare Rampenkontur derart betätigt wird, dass der Kniehebel6 radial gespreizt wird, so dass ein mit dem Kniehebel6 gekoppelter Hebel7 die Lamellenkupplung3 betätigt. Der Kniehebel6 ist als rotationssymmetrisches, biegbares Blech ausgeführt. Der Hebel7 ist als ringförmiges biegbares Blech vorgesehen. Sowohl der Hebel7 als auch der Kniehebel6 sind jeweils koaxial zu der Lamellenkupplung3 angeordnet. - Die Rampenkontur wird durch eine Kugellampe
8 gebildet, deren erste Ringhälfte9 mit dem Spindeltrieb2 und deren zweite Ringhälfte10 über ein keilförmiges Element11 mit dem Kniehebel6 gekoppelt ist. Die beiden Ringhälften9 ,10 sind über Wälzkörper12 verdrehbar aneinander gelagert. Durch die axiale Verschiebung des Spindeltriebs2 wird auch das keilförmige Element11 axial bewegt, so dass der Kniehebel aufgrund der sich verändernden Steigung entlang des Keilelements11 radial gespreizt wird. Somit ist das Hebelelement6 als rotationssymmetrisches Element auf dem Steigungskonzept, welches durch den Spindeltrieb2 und die Rampenkontur gebildet wird, geführt. Die Steuerung der Betätigungsanordnung erfolgt somit über die Verschiebung des Steigungskonzepts in axialer Richtung. - Da bei der ersten Ausführungsvariante zumindest die Kniehebelmechanik
4 in den Bauraum zwischen dem Lamellenträger13 und der Getriebewelle5 integriert wird, ergibt sich ein geringer erforderlicher Bauraum. Bei der zweiten Ausführungsvariante ergibt sich der Vorteil, dass die komplette Betätigungsanordnung radial außerhalb angeordnet werden kann, um somit im Inneren des Getriebes Bauraum einzusparen. Unabhängig von der jeweiligen Ausführungsvariante überträgt der Kniehebel6 die auf ihn übertragende Stellkraft über eine Hebelübersetzung auf das Lamellenpaket der Lamellenkupplung3 , wodurch sich eine hohe Übersetzung ergibt. Der Hebel7 ist deshalb etwa mittig zwischen seinen Enden an dem Getriebegehäuse14 abgestützt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Elektromotor
- 2
- Spindeltrieb
- 3
- Lamellenkupplung
- 4
- Kniehebelmechanik
- 5
- Getriebewelle
- 6
- Kniehebel
- 7
- Hebel
- 8
- Kugelrampe
- 9
- erste Ringhälfte
- 10
- zweite Ringhälfte
- 11
- keilförmiges Element
- 12
- Wälzkörper
- 13
- Lamellenträger
- 14
- Getriebegehäuse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 2006/0278489 A1 [0002]
- DE 10258836 A1 [0002, 0002]
- DE 10156348 C1 [0003]
Claims (8)
- Elektromechanische Betätigungsanordnung für zumindest ein Schaltelement eines Fahrzeuggetriebes, mit wenigstens einer Antriebseinrichtung die einen Spindeltrieb (
2 ) einer Stelleinrichtung zum Betätigen des Schaltelements antreibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung eine über den Spindeltrieb (2 ) betätigte Kniehebelmechanik (4 ) umfasst, und dass die Stelleinrichtung in etwa koaxial zur einer Getriebewelle (5 ) des Fahrzeuggetriebes und radial innen oder radial außen bezogen auf das Schaltelement angeordnet ist. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kniehebel (
6 ) der Kniehebelmechanik (4 ) über eine von dem Spindeltrieb (2 ) axial bewegbare Rampenkontur derart betätigbar ist, dass der Kniehebel (6 ) radial spreizbar ist, so dass ein mit dem Kniehebel (6 ) gekoppelter Hebel (7 ) das Schaltelement betätigt. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (
6 ) bei einer radial innerhalb einer als Schaltelement ausgebildeten Lamellenkupplung (3 ) angeordneten Stelleinrichtung radial nach außen mittels der Rampenkontur spreizbar ist, so dass der Hebel (7 ) die Lamellenkupplung (3 ) mit der aufgebrachten Stellkraft schließt. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (
6 ) bei einer radial außerhalb einer als Schaltelement ausgebildeten Lamellenkupplung (3 ) angeordneten Stelleinrichtung radial nach innen mittels der Rampenkontur spreizbar ist, so dass der Hebel (7 ) die Lamellenkupplung (3 ) mit der aufgebrachten Stellkraft schließt. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebel (
6 ) als zumindest ein rotationssymmetrisches, biegbares Blech ausgebildet ist. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (
7 ) als ringförmiges biegbares Blech ausgebildet ist. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Ende des Hebels (
7 ) mit dem Kniehebel (6 ) gekoppelt und ein zweites Ende des Hebels (7 ) dem Schaltelement zugeordnet ist, wobei der Hebel (7 ) zwischen seien Enden gehäusefest abgestützt ist. - Elektromechanische Betätigungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampenkontur durch eine Kugelrampe (
8 ) gebildet ist, deren erste Ringhälfte (9 ) mit dem Spindeltrieb (2 ) und deren zweite Ringhälfte (10 ) über ein keilförmiges Element (11 ) mit dem Kniehebel (6 ) gekoppelt sind, wobei die beiden Ringhälften (9 ,10 ) über zumindest ein Wälzkörper (12 ) verdrehbar aneinander gelagert sind.
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