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Die Erfindung betrifft ein Achsgetriebe
mit einer Differentialsperre gemäß Patentanspruch
1.
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Aus der
DE 36 08 118 A1 ist bereits
ein Hinterachsgetriebe mit einer reibschlüssigen Differentialsperre bekannt.
Um diese Differentialsperre mit Hilfe eines relativ schwachen, kleinbauenden
Elektromagneten einrücken
und halten zu können,
wirkt das Kraftverstärkungselement
und mehrere das Druckstück
bildende Kipphebel in Art eines Kniehebels zusammen.
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Aus der
DE 40 06 446 A1 ist bereits
eine Klauenkupplung mit zwei Kupplungshälften bekannt. Bei dieser Klauenkupplung
wird in einer Alternative als Einrichtung zum Zusammenhalten der
Kupplungshälften
in der Schließstellung
ein Kniehebel bzw. ein Übertotpunktmechanismus
angeregt, zu dessen Ausgestaltung nichts offenbart ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Achsgetriebe mit einer Differentialsperre zu schaffen, welches wahlweise
bei Nutzfahrzeugen mit Fahrdynamikregelung und bei solchen ohne
Fahrdynamikregelungen eingebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
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Das Achsgetriebe gemäß Patentanspruch
1 weist eine formschlüssige
Differentialsperre auf. Mittels einer solchen formschlüssigen Differentialsperre lassen
sich beispielsweise im Gegensatz zu Lamellenkupplungen auf kleinem
Bauraum sehr hohe Drehmomente übertragen
bzw. abstützen.
Somit kann die Erfindung bei Nutzfahrzeugen, insbesondere bei
- – schweren
Nutzfahrzeugen bzw.
- – schwer
beladbaren Nutzfahrzeugen und
- – geländegängigen Spezialfahrzeugen,
wie beispielsweise Räumfahrzeugen,
Betonmischfahrzeugen, Baustellenfahrzeugen oder Baumaschinen wie
beispielsweise Baggern, Raupen etc.
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Anwendung finden. Ebenso kann die
Erfindung bei Transportern Anwendung finden. Das Achsgetriebe ist
einer angetriebenen Achse zugehörig.
Je nach Konfiguration des Antriebsstranges kann es sich bei dem
Achsgetriebe um ein Vorderachsgetriebe, ein Hinterachsgetriebe oder
auch um das Achsgetriebe einer sogenannten Durchtriebsachse handeln.
Solche Durchtriebsachsen finden insbesondere bei drei- und mehrachsigen
Fahrzeugen, wie beispielsweise Baustellenfahrzeugen Anwendung. Das erfindungsgemäße Achsgetriebe
kann auch bei einem Längsausgleich
bzw. einem Verteilergetriebe eines Allradantriebsstranges Anwendung
finden.
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Die formschlüssige Differentialsperre weist im
Verhältnis
zu reibschlüssigen
Kupplungen in vorteilhafter Weise eine hohe Lebensdauer auf, da
der Verschleiß gering
ist und somit über
die Lebensdauer das Einrückverhalten
konstant bleibt. Eine solche hohe Lebensdauer ist insbesondere bei
Nutzfahrzeugen von Vorteil, da die Wartungsintervalle somit lang gehalten
werden können.
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Besonders vorteilhaft ist die Verwendung
eines positiven Flankenwinkels für
die Verzahnungspaarung. Dieser positive Flankenwinkel erlaubt es
im Gegensatz zu hinterschnittenen Zahnflanken, die Differentialsperre
bzw. die drehfeste Verbindung zwischen dem Ausgleichsgehäuse und
der einen Achswelle auch dann zu lösen, wenn diese drehfeste Verbindung
verspannt ist. Eine solche Verspannung entsteht, wenn an den beiden
Antriebswellen unterschiedlich Kräfte – insbesondere Drehmomente – angreifen.
Dieser Fall tritt insbesondere dann auf, wenn sich das Fahrzeug
im Gelände
oder in einer Kurve befindet. Aber auch Bodenwellen auf einer asphaltierten
Fahrbahn, unterschiedliche Fahrbahnreibwerte, teilweise verschneit
bzw. vereiste Fahrbahnen im Winter etc. können zu einer Verspannung der
eingerückten
Differentialsperre führen.
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In besonders vorteilhafter Weise
kann der Flankenwinkel a der Stirnverzahnung im nicht selbsthemmenden
Bereich ausgeführt
sein. Dieser nicht-selbsthemmende Flankenwinkel a ergibt sich für den Fall
einer geölten
Stahl/Stahl-Paarung der Oberflächen
mit einem Reibwert von μs/s=0,1 aus dem Zusammenhang αs/s=arctanμ≅5,7°, so dass
ein Flankenwinkel αs/s>=5,6° sicherstellt,
dass die Differentialsperre sich nicht unlösbar verspannen kann. Für den Fall
einer geölten
Stahl/Grauguß-Paarung ergibt sich
bei einem Reibwert von μS/G=0,15 aus dem Zusammenhang αS/G=arctanμ≅8,5°, so dass
ein Flankenwinkel αS/G>=8,4° sicherstellt,
dass die Differentialsperre sich nicht unlösbar verspannen kann. Je größer α gewählt wird,
desto stärker
sind die Kräfte, die
bestrebt sind, die Differentialsperre beim Überfahren einer Bodenwelle,
oder bei Fahrten in der Kurve zu öffnen.
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Die Differentialsperre kann in besonders
vorteilhafter Weise dann geöffnet
werden, wenn der Reibwert μStr, welcher sich zwischen der Fahrbahn und
den Rädern
ergibt, einen Wert von μStr=0,85 unterschreitet.
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Bei Ausführung eines Flankenwinkels α>5,7°, d.h. einer nicht selbsthemmenden
Stirn-Verzahnungspaarung, und Verwendung eines Stellgestänges, welches
nicht selbsttätig
verriegelt, kann in besonders vorteilhafter Weise das Stellglied
derart ausgelegt sein, dass es eine ständige Haltekraft aufbringt,
die die Differentialsperre sicher in der eingerückten Stellung hält.
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In besonders vorteilhafter Weise
kann ein Fahrdynamiksystem, welches selbsttätig die Bremsen der Fahrzeugräder einzeln
oder paarweise parallel/diagonal ansteuern kann, eingreifen, nachdem
es ein Signal zum Lösen
der Differentialsperre gegeben halt. Dabei ist mittels des erfindungsgemäßen positiven
Flankenwinkels und der hohen Kräfte
an einer Muffe der Differentialsperre das Lösen selbst bei verspannten
Achswellen sichergestellt. Ein mögliches Fahrdynamiksystem
ist beispielsweise das elektronische Stabilitätssystem ESP, welches ein sensiertes Giermoment
des Kraftfahrzeuges auswertet, Fahrzeugräder selektiv einzeln abbremst
und somit ein Ausbrechen des Fahrzeuges in Kurven verhindert. Ein
weiteres mögliches
Fahrdynamiksystem ist beispielsweise ein Antiblockiersystem ABS,
welches das Blockieren der Räder
beim Bremsen verhindert, indem die Bremskraft auf die Fahrzeugräder nur
solange übertragen
wird, wie die Räder
auf dem Untergrund abrollen.
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Weitere Vorteile der Erfindung gehen
aus den weiteren Patentansprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung vor.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand
von mehreren schematischen und einem detaillierten Ausführungsbeispiel
in der Zeichnung erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel eines Hinterachsgetriebes
mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist,
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2 in
einer schematischen Darstellung das Hinterachsgetriebe aus 1, wobei die Differentialsperre
eingerückt
ist,
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3 in
einer schematischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel eines Hinterachsgetriebes
mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist,
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4 in
einer schematischen Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel eines Hinterachsgetriebes
mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist,
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5 in
einer schematischen Darstellung ein viertes Ausführungsbeispiel eines Hinterachsgetriebes
mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist,
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6 in
einer schematischen Darstellung ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Hinterachsgetriebes
mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist,
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7 in
einer schematischen Darstellung ein sechstes Ausführungsbeispiel
eines Hinterachsgetriebes mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist,
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8 in
einer detaillierten Darstellung einen Ausschnitt des Hinterachsgetriebes
aus 2, welcher im Bereich
eines Ausgleichsgetriebes liegt,
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9 in
einer detaillierten Darstellung einen Ausschnitt des Hinterachsgetriebes
aus 2 bzw. 8, welcher im Bereich eines
Stellgliedes und eines Stellgestänges
liegt,
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10 in
einer detaillierten Darstellung den Ausschnitt gemäß 9, wobei jedoch die Differentialsperre
ausgerückt
ist,
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11 in
einem Diagramm welches die Kraft an der Muffe gemäß 8 bis 10 über
verschiedenen Winkeln δ des
Stellgestänges
darstellt,
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12 skizzenhaft
eine Achsbrücke
einer Starrachse, welche ein Blechgehäuse umfasst, das ein Hinterachsgetriebe
mit einer Differentialsperre aufnimmt und
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13 skizzenhaft
eine Achsbrücke
einer Starrachse, in welcher ein Hinterachsgetriebe mit einer Differentialsperre
aufgenommen ist.
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Hinterachsgetriebes mit einer Differentialsperre 1,
wobei diese ausgerückt
ist.
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Innerhalb eines Hinterachsgetriebegehäuses 3 des
Hinterachsgetriebes ist ein Ausgleichsgetriebe 2 mit einem
Ausgleichsgetriebegehäuse 4 angeordnet,
welches drehbar um eine Rotationsachse ist, die koaxial zu zwei
Achswellen 14-1 und 14-2 einer Fahrzeughinterachse
liegt. Das Ausgleichsgetriebegehäuse 4 weist
ein Tellerrad 6 auf, welches ebenfalls koaxial zur Rotationsachse
liegt und dessen Verzahnung in eine Verzahnung eines Kegelritzels 18 einer
Ritzelwelle eingreift. Diese Ritzelwelle wird von einer nicht näher dargestellten
Ausgangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes angetrieben.
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Senkrecht zur Rotationsachse liegt
ein Differentialbolzen 8, welcher bewegungsfest im Ausgleichsgetriebegehäuse 4 aufgenommen
ist. Um diesen Differentialbolzen 8, welcher alternativ
auch als Differentialkreuz ausgestaltet sein kann, sind zwei Ausgleichskegelräder 10-1 und 10-2 bzgl.
der Rotationsachse diametral zueinander angeordnet und kämmen mit
zwei Achswellenrädern 12-1 und 12-2, welche
bzgl. einer Bolzenlängsachse
des Differentialbolzens 8 diametral zueinander angeordnet
sind. Jedes der beiden Achswellenräder 12-1 und 12-2 ist drehfest
mit einer der beiden Achswellen 14-1 und 14-2 verbunden.
Die Differentialsperre 1 liegt in Fahrtrichtung im Bereich
der rechten Achswelle 14-2, bzw. in der Zeichnungsebene „links". Im folgenden wird
mit den Bezeichnungen „links" und „rechts" auf die Zeichnungsebene
Bezug genommen.
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Die Differentialsperre 1 umfasst
eine oberflächengehärtete Stirn-Verzahnung 24,
welche links an der Außenseite
des Ausgleichsgetriebegehäuses 4 in
dieses eingearbeitet ist. Koaxial zu dieser Stirn-Verzahnung 24 und
axial benachbart ist eine Muffe 34 angeordnet, welche eine
korrespondierende Stirn-Verzahnung 26 aufweist.
Die Stirn-Verzahnungspaarung 24/26 weist einen in 9 ersichtlichen positiven Flankenwinkel α auf. Die
Muffe 34 ist axialverschieblich aber drehfest zur Achswelle 14-2 angeordnet.
Somit ist es möglich
durch eine Axialverschiebung der Muffe 34 über die
Stirn-Verzahnungspaarung 24/26 eine
drehfeste Verbindung zwischen dem Ausgleichsgetriebegehäuse 4 und
der Achswelle 14-2 herzustellen. Diese in 2 dargestellte drehfeste Verbindung führt dazu,
dass die Achswelle 14-2 bezüglich der Rotationsachse gegenüber den Ausgleichsrädern 10-1 und 10-2 drehfest ist,
so dass auch die beiden Achswellen 14-1 und 14-2 gegeneinander
drehfest sind und somit die Differentialsperre 1 eingerückt ist.
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Die Muffe 34 weist eine
Umfangsnut 99 auf, in welche ein geschlitzter Ring 98 eingreift,
der über ein
rechtes Gelenk 97 mit einem Stellgestänge 96 verbunden ist.
Das Stellgestänge 96 umfasst
einen ersten Arm 94 und einen mit diesem gelenkig verbundenen
zweiten Arm 95. Dazu ist näherungsweise mittig zwischen
den beiden Armen 94, 95 ein Gelenk 93 angeordnet.
Im Bereich dieses mittigen Gelenkes 93 ist mittels eines
Stellgliedes 92 eine Einrückkraft einleitbar. Der erste
Arm 94 ist an dessen vom mittigen Gelenk 93 entfernten
Ende über
ein weiteres Gelenk 91 am Hinterachsgetriebegehäuse 3 abstützbar.
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Das Stellglied 92 ist eine
einfach wirkende Zylinder-Kolben einheit, deren Kolben 90 senkrecht zur
Rotationsachse verschieblich ist. Das Stellglied 92 wird
hydraulisch betätigt,
kann in alternativen Ausgestaltungen aber auch pneumatisch oder
elektrisch betätigt
werden. Der Kolben 90 ist in üblicher Weise mit einer Kolbenstange 89 verbunden.
Bei der in 1 dargestellten
ausgerückten
Differentialsperre 1 weisen die beiden Arme 94 und 95 auf
der dem Stellglied 92 zugewandten Seite einen übertrieben dargestellten
Winkel γAus größer 180° auf, wobei
das mittige Gelenk 93 den Scheitelpunkt des Winkels γAus bildet
. Da dieser Winkel γAus sich mit zunehmendem Ausrücken des
Kolbens 90 bzw. der Kolbenstange 89 verkleinert,
wird die Muffe 34 axial in die auf das Ausgleichsgetriebegehäuses 4 weisende
Richtung verschoben und die Differentialsperre 1 somit
eingerückt.
Den maximalen Einrückweg
hat die Stirn-Verzahnung 26 der Muffe 34 bei einem
nicht dargestellten Winkel γgestreckt von 180° zurückgelegt. 2 zeigt die eingerückte Differentialsperre 1 bei
maximal ausgerücktem
Kolben 90. In diesem Fall unterschreitet der Winkel γEin die
180° um
3,5° und
das mittige Gelenk 93 schlägt an einem Ansatz 86 des
Hinterachsgetriebegehäuses 3 an.
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Wenn nun beispielsweise infolge der
Fahrt durch eine enge Kurve bei eingerückter Differentialsperre 1 von
der Stirn-Verzahnungspaarung 24/26 Axialkräfte in die
Muffe bzw. in das Stellgestänge 96 eingeleitet
werden, so erfolgt eine Abstützung
- – einer
relativ hohen Kraftkomponente als Auflagerreaktion im linken Gelenk 91 und
- – einer
relativ geringen Kraftkomponente über das mittige Gelenk 93 am
Ansatz 86.
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1 in
Verbindung mit 2 ist
entnehmbar, dass beim Ausrücken
des Kolbens 90 eine Schraubendruckfeder 88 gestaucht
wird, welche in einer einer Druckkammer 87 des Kolbens 90 gegenüberliegenden
zweiten Kammer angeordnet ist. Diese Schraubendruckfeder 88 stützt sich
einerseits am Hinterachsgetriebegehäuses 3 und andererseits
an dem Kolben 90 ab, so dass diese Schraubendruckfeder 88 das
Stellglied 92 bei druckentlasteter Druckkammer 87 in
den eingerückten
Zustand überführt, so
dass auch sichergestellt ist, dass die Differentialsperre 1 bei
Ausfall der Druckversorgung des Stellgliedes 92 ausgerückt ist.
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3 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Hinterachsgetriebes mit einer Differentialsperre, wobei diese
ausgerückt
ist.
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Bauteile, welche identisch dem ersten
Ausführungsbeispiel
ausgestaltet sind, tragen die selben Bezugsziffern.
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Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
ist anstelle des mittigen Gelenkes eine Gelenkstange 85 mit
zwei Gelenken vorgesehen. Diese Gelenkstange 85 ist an
deren beiden Enden über
jeweils ein Gelenk gelenkig mit den beiden Armen 94, 95 verbunden.
Dadurch kann sich die Kolbenstange 89 an der Gelenkstange 85 abstützen, so
dass die Stellkräfte
beim ein- und Ausrücken der
Differentialsperre nicht unmittelbar in ein Gelenk eingeleitet werden.
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Einen Ansatz zur Abstützung von
Axialkräften
aus der Stirn-Verzahnungspaarung 24/26 weist dieses
Ausführungsbeispiel
nicht auf. Diese Axialkräfte
können
entweder im Stellglied 92 selbst abgestützt werden oder es kann ein
Flankenwinkel a von nahezu 5,6° an
der Stirn-Verzahnungspaarung 24/26 vorgesehen
sein, der sicherstellt, dass bei einer Stahl/Stahl-Oberflächenpaarung
infolge der von Umfangsspannungen an der Stirn-Verzahnungspaarung 24/26 keine
Axialkräfte
auftreten.
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4 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel
eines Hinterachsgetriebes mit einer Differentialsperre, wobei diese
ausgerückt
ist.
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Bauteile, welche identisch dem ersten
Ausführungsbeispiel
ausgestaltet sind, tragen die selben Bezugsziffern.
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Anstelle der Kolben-Zylinder-Einheit
ist als Stellglied ein Elektromagnet 84 vorgesehen, welcher bewegungsfest
mit dem Hinterachsgetriebegehäuse 3 verbunden
ist. Ferner stützt
sich der Elektromagnet 84 über eine Schraubendruckfeder 188 elastisch
an dem mittigen Gelenk 193 ab, welches als Anker ausgeführt ist.
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Wird nun eine Spannung an den Elektromagneten 84 angelegt,
so zieht dieser den Anker bzw. das mittige Gelenk 193 an
und das Stellgestänge 96 streckt
sich, so dass die Differentialsperre 1 eingelegt wird.
Liegt hingegen bei Eingang eines ABS- oder ESP-Signales keine Spannung
an oder fällt
die Spannungsversorgung infolge eines Defektes aus, so wird der
Anker bzw. das mittige Gelenk von der Feldkraft des Elektromagneten
freigegeben und die Differentialsperre rückt wieder aus.
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5 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein viertes Ausführungsbeispiel
eines Hinterachsgetriebes mit einer Differentialsperre, wobei diese
ausgerückt
ist.
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Bauteile, welche identisch dem ersten
Ausführungsbeispiel
ausgestaltet sind, tragen die selben Bezugsziffern.
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Wesentlicher Unterschied zum ersten
und zum zweiten Ausführungsbeispiel
ist, dass die Schraubendruckfeder, welche die Differentialsperre ausrückt, sobald
das Stellglied nicht mit hydraulischem Druck beaufschlagt ist, sich
nicht an der Kolben-Zylinder-Einheit direkt, sondern an dem Stellgestänge abstützt.
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6 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Hinterachsgetriebes
mit einer Differentialsperre, wobei diese ausgerückt ist.
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Bauteile, welche identisch dem ersten
Ausführungsbeispiel
ausgestaltet sind, tragen die selben Bezugsziffern.
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Wesentlicher Unterschied zum dritten
Ausführungsbeispiel
gemäß 4 ist der, dass das als Anker
ausgeführte
mittige Gelenk zwischen zwei Elektromagneten angeordnet ist. Somit
findet der eine Elektromagnet für
das Einrücken
und der an anderer Elektromagnet für das Ausrücken der Differentialsperre
Anwendung.
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7 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein sechstes Ausführungsbeispiel
eines Hinterachsgetriebes mit einer Differentialsperre, wobei diese
ausgerückt.
ist.
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Bauteile, welche identisch dem ersten
Ausführungsbeispiel
ausgestaltet sind, tragen die selben Bezugsziffern.
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Als Stellglied ist ein Elektromotor 80 vorgesehen,
welcher auf dessen Antriebswelle ein Zahnrad 79 aufweist,
dass in eine Verzahnung einer Zahnnstange 78 eingreift.
Diese Zahnstange 78 ist an deren von der Differentialsperre
abgewandtem Ende über
eine Zugfeder 77 elastisch am Hinterachsgetriebegehäuse 3 befestigt.
Damit ist das elektrisch betätigbare Stellglied
nicht-selbsthemmend, so dass die Differentialsperre selbsttätig ausrückt, sobald
keine Spannung am Elektromotor 80 anliegt.
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8 zeigt
in einer detaillierten Darstellung einen Ausschnitt eines Hinterachsgetriebes ähnlich dem
gemäß 2, wobei der Ausschnitt
im Bereich des Ausgleichsgetriebes liegt.
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Dabei ist gegenüber der schematischen Zeichnung
gemäß 2 zusätzlich ersichtlich dass das
Ausgeleichsgetriebegehäuse 4 mittels
einer angestellten Kegelrollenlagerung in X-Anordnung im Hinterachsgetriebegehäuse 3 gelagert
ist. Zur Herstellung der Anstellung bzw. Lagervorspannung ist ein
Außengewindering
vorgesehen, welcher in ein Innengewinde des Hinterachsgetriebegehäuses 3 eingreift.
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Die Muffe 34 weist eine
axiale Innenverzahnung auf, die in eine axiale Außenverzahnung
der Achswelle 14-2 eingreift, so dass die drehfeste und axialverschiebliche
Verbindung zwischen der Muffe 34 und der Achswelle 14-2 von
dieser Keilwellenverzahnungspaarung 33 gebildet wird. Der
zweite Arm 95, welcher die Verbindung zwischen dem am Ring 98 angeordnetem
Gelenk 97 und. dem mittig im Stellgestänge 96 angeordneten
Gelenk 93 herstellt, ist ein gebogenes Blechteil, welches
in 9 näher dargestellt
ist.
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9 zeigt
in einer detaillierten Darstellung einen Ausschnitt des Hinterachsgetriebes
gemäß 8, welcher jedoch im Bereich
des Stellgliedes 92 und des Stellgestänges 96 liegt.
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Das Stellglied 92 weist
ein Gehäuse
auf, welches die Reaktionskräfte
beim Einrücken
der Differentialsperre aufnimmt. Diese Reaktionskräfte werden
nach dem Hebelgesetz dadurch gering gehalten, dass der Kolben des
Stellgliedes 92 relativ große Stellwege zurücklegt.
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Das Gehäuse des Stellgliedes 92 ist
mittels eines Flansches 76 mit den Achswellenrohren 75 verschraubt,
wobei Schrauben parallel zur Bewegungsrichtung des Kolbens ausgerichtet
sind, so dass die Schrauben nur mit Zugkräften belastet werden.
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Der Arm 95 ist als gebogenes
und im wesentlichen U-förmigen
Blechteil ausgeführt.
Die in der Zeichnung nicht ersichtliche Kolbenstange des Kolbens
ist an dem Bogen des U-förmigen
Blechteils abgestützt.
Vom diesem Bogen sind zwei Träger 74 des U-förmigen Blechteils
um 90° abgewinkelt,
von denen in der Zeichnung nur der eine ersichtlich ist. Diese beiden
Träger 74 sind
spiegelsymmetrisch zueinander ausgestaltet. Jeder der beiden Träger 74 ist über einen
Lagerzapfen 73, welcher an dem dem Bogen gegenüberliegenden
Ende angeordnet ist, gelenkig an dem geschlitzten Ring 98 abgestützt. Damit bilden
die Lagerzapfen 73 das linke Gelenk 91. Die beiden
Lagerzapfen 73 sind bezüglich
der Rotationsachse diametral zueinander angeordnet, so dass die Kraft,
welche an den beiden Lagerzapfen angreift, ohne Kippmoment in die
Muffe 34 eingeleitet wird.
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In die beiden Träger 74 ist an deren
anderem Ende, d.h. nahe der 90°-Abwinkelung
vom Bogen, jeweils ein weiterer Lagerzapfen 72 eingepresst.
Eine Schwenkachse 71 dieser beiden Lagerzapfen 72 ist parallel
versetzt zu einer Schwenkachse 70 der beiden Lagerzapfen 73 angeordnet.
Die beiden Lagerzapfen 72 lagern zwei sich von den ersten
Trägern 74 fort
erstreckende weitere Träger 69,
welche gemeinsam den ersten Arm 94 bilden. An deren beiden
Enden weisen die Träger 69 Öffnungen
auf, durch welche Lagerzapfen 68 gesteckt sind, die bewegungsfest
mit dem Achswellenrohr 75 verpresst und ebenfalls parallel
zu den Lagerzapfen 72, 73 angeordnet sind. Ein
zum Stellglied 92 geöffneter
Winkel γEin zwischen den beiden Lagerzapfen 68, 73 mit dem
mittigen Lagerzapfen 72 als Scheitelpunkt beträgt im eingerückten Zustand
der Differentialsperre γEin=176,5° Ein
zur Rotationsachse geöffneter
Winkel βEin zwischen den beiden Lagerzapfen 68, 73 mit
dem mittigen Lagerzapfen 72 als Scheitelpunkt beträgt im eingerückten Zustand
der Differentialsperre βEin=183,5°.
Somit ist das Stellgestänge 96 bei
eingerückter
Differentialsperre etwas über
die gestreckte Lage der beiden Arme 94, 95 hinaus überdrückt. Demzufolge
beschreibt die Muffe 34 bzw. die Stirn-Verzahnung 26 beim
Einrücken
der Differentialsperre eine Einrückbewegung
und nach erreichen des ausgestreckten Maximalwegs des Stellgestänges 96 wieder
eine leichte Ausrückbewegung
der Differentialsperre.
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Durch die beschriebene Formgebung
der beiden Arme 74, 69 überschreiten diese nur geringfügig den
radialen Bauraum de Muffe 34, so dass auch das Achswellenrohr 75 einen
geringen Durchmesser aufweist.
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10 zeigt
in einer detaillierten Darstellung den Ausschnitt gemäß 9, wobei jedoch die Differentialsperre
ausgerückt
ist.
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Dabei ist ein Druckraum des Stellgliedes
entlastet und die in 1 bzw. 2 schematisch dargestellte
Schraubendruckfeder hat den Kolben zurück in die eingerückte Stellung
des Stellgliedes 92 verschoben.
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In dieser ausgerückten Stellung der Differentialsperre
hat sich der Winkel γEin auf den Wert γAus=195° vergrößert, wohingegen
sich der Winkel βEin auf den Wert βAus=165° verringert
hat. Ein Winkel δ,
welcher zwischen dem zweiten Arm 96 und einer Geraden zwischen
den beiden Lagermittelpunkten der Lagerzapfen 68 und 73 liegt,
beeinflußt
maßgeblich
die Kraft, die in die Muffe 34 eingeleitet wird.
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11 zeigt
dabei in einem Diagramm welches die Kraft an der Muffe 34 gemäß 8 bis 10 über
die verschiedenen Winkel δ des
Stellgestänges 96 darstellt.
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Aus dem Diagramm geht hervor, dass
die in Newton angegebene Kraft an der Muffe 34 theoretisch
gegen Unendlich ansteigt, je näher
sich die beiden Arme 94, 95 der ausgestreckten
Lage, d.h. dem Winkel δ=0° nähern. Beispielhaft
sind im Diagramm vier Kurven dargestellt, welche vier verschiedene Kräfte an dem
Stellglied 92 darstellen. Je höher die Kraft am Stellglied 92,
desto höher
ist dabei die Kraft an der Muffe 34.
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12 zeigt
skizzenhaft eine Achsbrücke
einer Starrachse, welches in einem Blechgehäuse ein Hinterachsgetriebe
mit einer Differentialsperre aufnehmen kann. Dieses Blechgehäuse umfasst
zwei Halbschalen 200, 201, die miteinander verschweißt sind,
wobei eine Öffnung 202 verbleibt,
in die ein nicht näher
dargestelltes Gußgehäuseteil
des Hinterachsgetriebegehäuses
abgedichtet eingesetzt ist. In diesem Gußgehäuseteil. werden die hohen Kräfte der
Kegelritzel-Tellerrad-Verzahnung
des Hinterachsgetriebes abgestützt.
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Die beiden Halbschalen 200, 201 weisen
diametral zueinander angeordnete Ansätze 203, 204 auf,
welche funktional die Achswellenrohre bilden. Der eine Ansatz 204 ist
oben mit einem Ausschnitt versehen, durch welchen das senkrecht
zur Rotationsachse der Achswellen und des Differentialgehäuses angeordnete
Stellglied 205 für
die Differentialsperre greift.
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Solche Starrachsen mit Blechgehäuse können insbesondere
bei schweren Nutzfahrzeugen Anwendung finden.
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13 zeigt
skizzenhaft eine Achsbrücke
einer Starrachse welche bei mittelschweren Nutzfahrzeugen, d.h.
solchen bis. 6,4 Tonnen Gewicht Anwendung finden kann. In dieser
Achsbrücke
ist ein Hinterachsgetriebe mit einer Differentialsperre aufgenommen.
Die Achsbrücke
umfasst eine zentrales Hinterachsgetriebegehäuse 303 aus Grauguß. Dieses
Hinterachsgetriebegehäuse
weist zwei diametral zueinander angeordnete Ansätze 304, 305 auf,
in welche mit Achswellenrohren 306, 307 aus dickwandigem
Blech gesteckt und mittels einer Verschweißung axial gesichert sind.
Die Achswellenrohre stützen
sowohl die Fahrzeugfederung als auch die Fahrzeugdämpfung ab.
Ferner ist in die Achswellenrohre eine Öffnung eingebracht, durch welche
das Stellglied 308 für
die Differentialsperre ragt.
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Statt der gezeigten Stirn-Verzahnungspaarung,
welche von der Muffenverzahnung und der Ausgleichsgehäuseverzahnung
gebildet wird, kann auch eine Kronenradverzahnungspaarung Anwendung
finden. Ferner kann jede weitere Stirn-Verzahnungspaarung Anwendung
finden, die mit einem positiven Flankenwinkel ausführbar ist.
Firmenspezifische Bezeichnungen solcher Stirn-Verzahnungspaarungen lauten: Hirth-Verzahnung,
Gleason-Verzahnung
(TM) oder Cyclopaloid-Verzahnung.
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Die Schraubendruckfeder, welche eine Rückstellkraft
am Stellglied anlegt, kann an den verschiedensten Bauteilen der
Differentialsperre angreifen. So kann die Rückstellkraft
- – am Stellglied,
- – am
Stellgestänge
bzw. dessen Armen oder
- – an
der Muffe selbst angreifen.
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Um das Ein-/Ausrückverhalten der Differentialsperre
zu beeinflussen, können
nicht-lineare Federkennlinien, wie beispielsweise degressive oder progressive
Federkennlinien vorgesehen sein. Insbesondere können auch Tellerfedern vorgesehen
sein. Beispielsweise kann damit bei Verwendung eines elektromotorischen
Stellgliedes der Anlaufstrom verringert werden.
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Anstelle der einfach wirkenden Kolben-Zylinder-Einheit
kann auch eine doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Einheit verwendet
werden, die beispielsweise hydraulisch oder pneumatische bedient werden
kann.
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Anstelle der Anwendung der Differentialsperre
bei einem Hinterachsgetriebe kann die dargestellte Differentialsperre
auch bei einem Vorderachsgetriebe oder einer Durchtriebsachse integriert
sein. Durchtriebsachsen finden insbesondere bei drei- und mehrachsigen
Fahrzeugen, wie beispielsweise Baustellenfahrzeugen Anwendung. Ebenso
kann die erläuterte
Differentialsperre Anwendung bei einem Längsdifferential eines Allradantriebes
finden.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen handelt
es sich nur um beispielhafte Ausgestaltungen. Eine Kombination der
beschriebenen Merkmale für
unterschiedliche Ausführungsformen
ist ebenfalls möglich.
Weitere, insbesondere nicht beschriebene Merkmale der zur Erfindung
gehörenden
Vorrichtungsteile, sind den in den Zeichnungen dargestellten Geometrien
der Vorrichtungsteile zu entnehmen.