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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, mit einer Rückenlehne und einem Sitz
jeweils aus einem Grundkörper, wobei Rückenlehne
und Sitz über zumindest einen Beschlag miteinander verbunden.
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Stand der Technik
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In
der Vergangenheit wurden Rückenlehnen und Sitzschalen in
der Regel aus Metall hergestellt. Meist bestanden Sitz und Rücksitz
aus Metallstreben bzw. einem Metallblechgrundgerüst, welches
mit Polsterungen verkleidet war. Dieser Rücksitz ist stabil
und steif.
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Neuerlich
werden Rückenlehnen jedoch aus Kunststoff hergestellt,
wie dies in den European Plastic News, April 2005, Seite
31 beschrieben ist. Die Herstellung derartiger Rückenlehnen
hat erhebliche Vorteile, ist billiger und schneller. Ferner können
ergonomisch angepasstere Rücklehnen hergestellt werden.
Ein zusätzlicher Vorteil ist das Gewichtsersparnis. In
derartigen Rückenlehnen können auch bereits Löcher
zur Aufnahme der Kopfstützenholme integriert sein.
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Nachteilig
ist jedoch die wesentlich geringere Steifigkeit und Labilität
einer derartigen Kunststoffschale. Wird diese über einen
Beschlag mit einem Sitz verbunden und umklappbar ausgestaltet, so
dürfte es unabdingbar sein, dass die Rückenlehne
beidseits verriegelt wird, damit beispielsweise im Crash-Fall die
Rückenlehne nicht unverriegelt umklappt. Dabei wird die
Verriegelung bei bekannten Drehgelenkverbindungen nur durch Handbetätigung
aufgehoben. Vor allem für die Mittelverriegelung zwischen
zwei Rücksitzen ist dies aufwendig und umständlich.
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Aufgabe
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die gesamte Sitzanordnung wesentlich
zu verbessern und insbesondere leichter und funktioneller auszugestalten.
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Lösung der Aufgabe
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Zur
Lösung der Aufgabe führt, dass der Grundkörper
der Rückenlehne und/oder des Sitzes aus Kunststoff besteht/en.
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Durch
die vorliegende Erfindung soll quasi ein Baukastensystem zur Herstellung
eines beliebigen Fahrzeugsitzes geschaffen werden. Dabei soll dieser
Fahrzeugsitz im Wesentlichen in seiner Grundstruktur aus Kunststoff
bestehen. Dies gilt vor allem für die Grundkörper
für Rückenlehne und Sitz, die nachfolgend mit einer
Polsterung belegt werden. Hier bietet es sich vor allem an, diese
Grundkörper im Blasformverfahren herzustellen, was bedeutet,
dass eine sehr stabile Rückenlehnen- bzw. Sitzstruktur
geschaffen wird. Ferner besteht die Möglichkeit, dass diese
Grundkörper schon eine körpergerechte Ausformung
aufweisen und ferner mit entsprechenden Ausnehmungen oder Anformungen
versehen werden, die ihre Funktionalität erhöhen. Möglich
ist auch, das Ein- oder Ausformen von besonderen Versteifungsrippen,
ebenfalls zur Verbesserung der Steifigkeit.
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Aber
auch Teile des Beschlags, mit dem Rückenlehne und Sitz
miteinander verbunden werden, können aus Kunststoff bestehen.
Lediglich die Teile, die in Wirkverbindung miteinander stehen oder
Verbindungsaufgaben haben, unterliegen höheren Anforderungen
an ihrer Festigkeit und Verschleissunempfindlichkeit, sodass diese
in den meisten Fällen aus Metall oder einem anderen Werkstoff
bestehen müssen. Dies gilt vor allem für einen
Lagerarm, welcher den Grundkörper der Rückenlehne
und des Sitzes halten. Bevorzugt sind diese Lagerarme so ausgestaltet,
dass sie einen Rand des Grundkörpers umfangen und mit Klammerstreifen
in Nuten eingreifen, welche dem Grundkörper zugeordnet
sind. Die Anordnung ist so ausgestaltet, dass beispielsweise bei
einem Crash sich durch die Fliehkraft die Rückenlehne nicht
von dem Lagerarm trennen kann.
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Viele
Fahrzeugsitze werden heute auch mit so genannten Sitztiefenverstellern
hergestellt. Ein derartiger Sitztiefenversteller ist beispielsweise
aus der
DE 20
2007 002 203.2 U1 bekannt. Erfindungsgemäss soll auch
der Sitztiefensteller im Wesentlichen aus Bauelementen bestehen,
die aus Kunststoff hergestellt sind. Auch dies trägt weiter
zu Gewichtsverminderung des gesamten Sitzes bei.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den nachfolgender Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Rückenlehnenanordnung;
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2 eine
Draufsicht auf eine Einrichtung zum Verstellen der Rückenlehnen
gemäss 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Rückenlehne;
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Schwenklagerung für die Rückenlehne
gemäss 3;
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5 ein
Schnitt durch Teile einer Rückenlehne und Teil eines Beschlags
verschiedene Gebrauchslagen eines erfindungsgemässen Lagers.
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Gemäss 1 sind
zwei Rückenlehnen 1.1 und 1.2 bzw. zwei
Grundkörper von ihnen mit einer Einrichtung 2 zum
Verstellen der Neigung der Rückenlehnen 1.1 und 1.2 verbunden.
Diese Einrichtung 2 wird auch als Beschlag bezeichnet.
Hierzu wird jede Rückenlehne 1.1 und 1.2 seitlich
von einem Lagerarm 3.1 bis 3.4 angegriffen, wobei
jeder Lagerarm 3.1 bis 3.4 schwenkbar an einem
entsprechenden Lagerteil 4 angeordnet ist. Ein Lagerteil 4 ist
gut in 4 erkennbar. Das jeweilige Lagerteil 4 ist
mit einem Rohr 5 verschweisst, sodass es ortsfest gegenüber
einem Chassis 6 festgelegt ist. Dies ist vor allem in 1 und 2 gezeigt.
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Die
Einrichtung 2 besteht aus Stahl, einige Bauelemente könnten
aber auch aus Kunststoff hergestellt werden. Insbesondere die Teile,
die in Wirkverbindung miteinander stehen, sollten aber aus Metall
od. dgl. sein.
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Ferner
ist in 4 ein Drehpunktniet 7 erkennbar, um den
der Lagerarm 3.4 gegenüber dem Lagerteil 4 dreht.
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Jeder
Lagerarm 3.1 bis 3.4 bildet einen Kanal 8 zur
Aufnahme einer Seitenkante 9 der Rückenlehne 1.1 bzw. 1.2 aus.
Dabei liegt ein Anschlagsstreifen 10 des Kanals 8 seitlichen
an der Seitenkante 9 der Rückenlehne 1.1 bzw. 1.2 an,
während zwei Seitenwangen 11 und 12 die
Rückenlehne 1.1 bzw. 1.2 teilweise übergreifen.
Zur Verbindung mit der Rückenlehne sind in die Seitenwangen 11 und 12 entsprechende
Löcher 13 zur Aufnahme von Schraubenbolzen eingeformt.
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Eine
verbesserte Verbindung eines Lagerarms 3.5 mit einer Rückenlehne 1.1/1.2 ist
in 5 gezeigt. Dabei sind der Rückenlehen 1.1/1.2 seitlich
gekrümmte Streifen angeformt, die jeweils eine Nut 34 ausbilden. In
diese Nut 34 greift der Lagerarm 3.5 mit Klammerstreifen 33 ein.
Auf diese Weise wird gewährleistet, dass auch im Crash-Fall
die Rückenlehne 1.1/1.2 nicht aus dem
Lagerarm 3.5 heraus gleitet.
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Die
Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Die
beiden Rückenlehnen 1.1 und 1.2 werden
bevorzugt in Blasformverfahren aus Kunststoff hergestellt. Dabei
können sie schon entsprechende Einformungen zur Aufnahme
der Schraubenbolzen besitzen. Ferner werden in die Randkanten 9 zwei
Schultern 14 und 15 eingeformt.
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Unabhängig
von den Rückenlehnen 1.1 bzw. 1.2 wird
die Einrichtung 2 zum Verstellen der Neigung der Rückenlehne
hergestellt. Dabei werden an dem Rohr 5 Beschläge
angeordnet. Wesentlich ist dabei die Ausgestaltung des Lagerarms 3.1 bis 3.4,
wobei dieser schalenartig und aus Stahl geformt wird. Ferner sollte ein
Absatz 16 ausgeformt werden, an welchem nach dem Einsetzen
der Rückenlehne 1.1 bzw. 1.2 in den Lagerarm 3.1 bis 3.4 die Schulter 15 anschlägt.
Die Schulter 14 stützt sich dann gegen obere Randkanten 17 des Lagerarms 3.1 bis 3.4 ab.
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Nunmehr
werden Schrauben durch die Löcher 13 geführt
und in die Rückenlehne 1.1 bis 1.2 versenkt.
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Mit
der Einrichtung
2 kann ein Sitz verbunden oder dieser Einrichtung
zugeordnet sein. Bevorzugt weist dieser ebenfalls einen Grundkörper
auf, der aus Kunststoff besteht. Auch dieser Grundkörper
soll im Blasformverfahren hergestellt sein, da er hierdurch die
ausreichende Steifigkeit erhält. Bezugszeichenliste
1 | Rückenlehne/Grundkörper |
2 | Einrichtung |
3 | Lagerarm |
4 | Lagerteil |
5 | Rohr |
6 | Chassis |
7 | Drehpunktniet |
8 | Kanal |
9 | Seitenkante |
10 | Anschlagstreifen |
11 | Seitenwangen |
12 | Seitenwangen |
13 | Loch |
14 | Schulter |
15 | Schulter |
16 | Absatz |
17 | Randkante |
18 | Ausnehmung |
19 | Nase |
20 | Tragwinkel |
21 | Basishalterung |
22 | Kulisse |
23 | Langloch |
24 | Ausnehmung |
25 | Anschlag |
26 | Gleitkörper |
27 | Riegelelement |
28 | Bolzen |
29 | Schräge |
30 | Anschlag |
31 | |
32 | Feder |
33 | Klammerstreifen |
34 | Nuten |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19920386
A1 [0005]
- - DE 10105364 A1 [0005]
- - DE 19719216 A1 [0005]
- - DE 202007002203 U1 [0010]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - European Plastic
News, April 2005, Seite 31 [0003]