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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bogenausleger, umfassend einen Endlosförderer zum Fördern von Druckbogen und einen Nachgreifer mit einer Greiferbrücke zum Übernehmen der Druckbogen an deren Hinterkanten von dem Endlosförderer und Ablegen der Druckbogen auf einem Auslagestapel und mit einem Koppelgetriebe zum Erzeugen einer ringförmigen Umlaufbewegung der Greiferbrücke, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
DE 103 43 428 A1 (korrespondierend:
US 7 261 291 B2 ) und
DE 103 45 703 A1 sind der eingangs genannten Gattung entsprechende Bogenausleger beschrieben. Diese umfassen jeweils einen Endlosförderer in Form eines Kettenförderers, an dessen Endlosketten Greiferbrücken zum Festhalten der Vorderkanten der Druckbogen und Greiferbrücken zum gleichzeitigen Festhalten der Hinterkanten der Druckbogen angebracht sind. Der Nachgreifer führt eine Umlaufbewegung in Form eines langgestreckten Ringes aus, um mit seiner Greiferbrücke die Hinterkanten der Druckbogen aus den Greiferbrücken des Endlosförderers zu übernehmen und die Druckbogen auf dem Auslagestapel abzulegen. Die ringförmige Umlaufbewegung der Greiferbrücke des Nachgreifers wird durch ein Koppelgetriebe angetrieben, welches wiederum durch ein Kurvengetriebe angetrieben wird. An Schwingen des Koppelgetriebes sind Kurvenrollen angebracht, welche auf Steuerkurven des Kurvengetriebes laufen. In der bereits genannten
DE 10343428 A1 wird darauf verwiesen, dass bei der Realisierung des Nachgreifergetriebes Vorkehrungen getroffen werden müssen, um ein Abheben der kurvengesteuerten Getriebeglieder, also der Kurvenrollen, von den Steuerkurven zu verhindern. Ein solches Abheben droht insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten. In dem genannten Stand der Technik sind die erwähnten Vorkehrungen jedoch nicht konkretisiert.
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Es hat sich herausgestellt, dass die Geometrie des Koppelgetriebes des Standes der Technik hinsichtlich von Vorkehrungen ungünstig ist, durch welche das Abheben der Kurvenrollen von den Steuerkurven verhindert werden könnte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bogenausleger mit einem Nachgreifer zu schaffen, der auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten sicher funktioniert.
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Diese Aufgabe wird durch einen Bogenausleger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Bogenausleger, umfassend einen Endlosförderer zum Fördern von Druckbogen und einen Nachgreifer mit einer Greiferbrücke zum Übernehmen der Druckbogen an deren Hinterkanten von dem Endlosförderer und Ablegen der Druckbogen auf einem Auslagestapel und mit einem Koppelgetriebe zum Erzeugen einer ringförmigen Umlaufbewegung der Greiferbrücke, ist dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe sich miteinander kreuzende Schwingen aufweist.
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Die erfindungsgemäße Geometrie des Koppelgetriebes ist hinsichtlich der Gestaltung eines das Koppelgetriebe antreibenden Kurvengetriebes des Nachgreifers vorteilhaft. Die kurvengesteuerten Getriebeglieder können dadurch auf besonders einfache Weise derart gefedert werden, dass ein Abheben dieser Getriebeglieder von Steuerkurven auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten vermieden werden kann. Durch die hinsichtlich der Federung des Kurvengetriebes vorteilhafte Geometrie des Koppelgetriebes werden eine große Präzision der Umlaufbewegung der Greiferbrücke des Nachgreifers und eine hohe Funktionssicherheit erreicht.
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In den Unteransprüchen sind Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Bogenauslegers genannt, welche nachfolgend kurz erläutert werden.
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Bei einer Weiterbildung sind die Schwingen jeweils in einem Gelenk schwenkbar gelagert und kreuzen sich die Schwingen miteinander in einem horizontal zwischen den beiden Gelenken liegenden Bereich. Demgemäß liegt in horizontaler Blickrichtung gesehen das eine der beiden Gelenke auf der einen Seite des Kreuzungspunktes der beiden Schwingen und liegt das andere der beiden Gelenke auf der anderen Seite dieses Kreuzungspunktes. Dadurch sind günstige Voraussetzungen zur Anordnung des das Koppelgetriebe antreibenden Kurvengetriebes oberhalb der beiden Gelenke des Koppelgetriebes geschaffen, was hinsichtlich einer einfachen Montage vorteilhaft ist.
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Bei einer weiteren Weiterbildung weisen die Schwingen jeweils einen ersten Hebelarm und einen zweiten Hebelarm auf, wobei die ersten Hebelarme Kurvenrollen tragen und sich die zweiten Hebelarme miteinander kreuzen. Hierbei kreuzen sich die ersten Hebelarme miteinander nicht.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die Schwingen zwei Antriebschwingen, wobei an der einen der beiden Antriebsschwingen eine Abtriebsschwinge angelenkt ist und an der anderen der beiden Antriebsschwingen eine Koppel angelenkt ist, welche Koppel an besagter Abtriebsschwinge angelenkt ist. Hierbei kann die Abtriebsschwinge an ihrem einen Ende an der einen Antriebsschwinge angelenkt sein und an ihrem anderen Ende mit der Greiferbrücke des Nachgreifers, z. B über ein Gelenk, verbunden sein.
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Zur Erfindung gehört auch eine Druckmaschine, die mit dem erfindungsgemäßen oder einer der Weiterbildungen entsprechenden Bogenausleger ausgestattet ist. Diese Druckmaschine ist vorzugsweise eine Offset-Rotationsdruckmaschine.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
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Konstruktiv und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
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1 einen Kettenförderer und einen Nachgreifer
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2 ein Kurvengetriebe zum Antreiben des Nachgreifers in dreidimensionaler Darstellung,
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3a das Kurvengetriebe in der Blickrichtung IIIa in 1 entsprechender Darstellung,
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3b eine der Schnittlinie IIIb-IIIb in 3a entsprechende Darstellung,
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4 Bestandteile eines Gesamtgetriebes des Nachgreifers bildende Ausgleichsmassen
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5a die Draufsicht auf eine Greiferbrücke des Nachgreifers,
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5b eine der Blickrichtung Vb in 5a entsprechende Darstellung und,
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5c eine der Blickrichtung Vc in 5a entsprechende Darstellung.
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1 zeigt ausschnittsweise eine Druckmaschine 1. Die Druckmaschine 1 ist eine Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine. Der Ausschnitt zeigt einen Bogenausleger 2 der Druckmaschine 1. Der Bogenausleger 2 umfasst einen Endlosförderer 3, welcher ein Kettenförderer ist. Der Endlosförderer 3 umfasst auf der Antriebsseite und der Bedienungsseite jeweils eine Endloskette zum Tragen von Greiferbrücken 4 zum Halten der Vorderkanten der Druckbogen 5 und eine Endloskette zum Tragen von Greiferbrücken 6 zum Halten der Hinterkanten der Druckbogen 5. Zeichnerisch dargestellt sind ein Vorlauftrum 7 der die Bogenvorderkanten-Greiferbrücken tragenden Endloskette auf einer Maschinenseite und ein Rücklauftrum 8 der die Bogenhinterkanten-Greiferbrücken tragenden Endloskette auf derselben Maschinenseite. Die Vorlauftrume aller vier Endlosketten laufen in horizontaler Richtung zu einem Auslagestapel 9 hin, auf welchem die Druckbogen 5 abgelegt werden. Die vier Rücklauftrume 8 der Endlosketten laufen parallel zu den Vorlauftrumen 7, jedoch von dem Auslagestapel 9 weg. Mit Pfeilen sind in der Zeichnung die Laufrichtungen der Vorlauftrume 7 und der oberhalb der Vorlauftrume 7 angeordneten Rücklauftrume 8 symbolisch angedeutet.
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Ein Nachgreifer 10 übernimmt die Hinterkanten der Druckbogen 5 aus den diese Bogenhinterkanten festhaltenden Greiferbrücken 6 des Endlosförderers 3, wenn diese Greiferbrücken 6 den Bereich der Vorlauftrume 7 durchlaufen. Der Nachgreifer 10 umfasst eine Greiferbrücke 11, welche wie die Greiferbrücken 4, 6 des Endlosförderers 3 mit einer Reihe von Greifern zum Einklemmen des jeweiligen Druckbogens 5 ausgestattet ist. Die Greiferbrücke 11 des Nachgreifers 10 führt zum Ergreifen des Druckbogens 5 und zum Ablegen des Druckbogens 5 auf dem Auslagestapel 9 eine ringförmige Umlaufbewegung 12 aus, die in der Zeichnung mit Phantomlinie angedeutet ist.
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Zum Erzeugen dieser Umlaufbewegung 12 ist ein Getriebe 13 vorhanden, welches als Teilgetriebe auf der Antriebsseite und der Bedienungsseite jeweils ein Kurvengetriebe und ein von dem jeweiligen Kurvengetriebe angetriebenes Koppelgetriebe 14 umfasst. Das auf der einen Maschinenseite liegende Kurvengetriebe umfasst ein erstes Steuerkurvenpaar 15 und das auf der anderen Maschinenseite liegende Kurvengetriebe umfasst ein zweites Steuerkurvenpaar 16, wie dies in 4 zu sehen ist. In 1 ist nur eines der beiden Steuerkurvenpaare 15, 16 und eines der beiden Koppelgetriebe 14 zu sehen. Jedes Steuerkurvenpaar 15, 16 umfasst eine erste Kurve 17, die in Axialrichtung gesehen innen liegt, und eine axial außen liegende zweite Kurve 18. Die beiden ersten Kurven 17 und die beiden zweiten Kurven 18 sind jeweils Radialkurven und alle vier Kurven 17, 18 haben eine gemeinsame geometrische Rotationsachse 19 (vgl. 3a).
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Da die beiden Koppelgetriebe 14 zueinander identisch aufgebaut sind, gilt die nachfolgende Beschreibung des einen Koppelgetriebes 14 im übertragenen Sinne für das andere mit. Das gezeigte Koppelgetriebe 14 umfasst eine erste Antriebsschwinge 20 mit einem ersten Hebelarm 20.1 und einem zweiten Hebelarm 20.2 und eine zweite Antriebsschwinge 21 mit einem ersten Hebelarm 21.1 und einem zweiten Hebelarm 21.2. Die beiden Antriebsschwingen 20, 21 sind über Gelenke 22, 23 drehbar in einem Hilfsgestell 24, einem sogenannten Getriebekasten, gelagert. Der zweite Hebelarm 21.2 der zweite Antriebsschwinge 21 ist über ein weiteres Drehgelenk mit einer Abtriebsschwinge 25 verbunden, die mit ihren dem weiteren Drehgelenk entgegengesetzten Ende die Greiferbrücke 11 des Nachgreifers 10 trägt. Der zweite Hebelarm 20.2 der ersten Antriebsschwinge 20 ist über ein Drehgelenk mit einer Koppel 26 verbunden, die über ein weiteres Drehgelenk mit der der Abtriebsschwinge 25 verbunden ist. Demgemäß bilden die zweite Antriebsschwinge 21 und die Abtriebsschwinge 25 zusammen einen ersten Zweischlag und bilden die erste Antriebsschwinge 20 und die Koppel 26 zusammen einen zweiten Zweischlag, der am ersten Zweischlag angelenkt ist. Der erste Hebelarm 20.1 der ersten Antriebsschwinge 20 trägt eine erste Kurvenrolle 27, welche auf der ersten Kurve 17 läuft. Der erste Hebelarm 21.1 der zweiten Antriebsschwinge 21 trägt eine zweite Kurvenrolle 28, welche auf der zweiten Kurve 18 läuft.
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Das Gelenk 22, um welches die erste Antriebsschwinge 20 schwenkbar ist, und das Gelenk 23, um welches die zweite Antriebsschwinge 21 schwenkbar ist, liegen oberhalb sämtlicher Vorlauftrume 7 des Endlosförderers 3, die sich im Wesentlichen auf ein und derselben vertikalen Höhe befinden. Die beiden Gelenke 23 liegen unterhalb sämtlicher Rücklauftrume 8, welche sich im Wesentlichen auf ein und derselben vertikalen Höhe befinden. Der zweite Hebelarm 20.2 der ersten Antriebsschwinge 20 und der zweite Hebelarm 21.2 der zweiten Antriebsschwinge 21 bilden zusammen einen Kreuzungspunkt 29, aus horizontaler und zur Bildebene der 1 senkrechter Richtung gesehen. Dieser Kreuzungspunkt 29 liegt ebenso wie die Gelenke 22, 23 in einem vertikal gesehen zwischen den Vorlauftrumen 7 einerseits und den Rücklauftrumen 8 andererseits liegenden Bereich. Horizontal und in zur Bildebene 1 parallele Richtung gesehen liegt der Kreuzungspunkt 29 zwischen dem Gelenk 22 der ersten Antriebsschwinge 20 und dem Gelenk 22 der zweiten Antriebsschwinge 21.
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In 2 ist von den beiden Hebelarmen, welche die ersten Antriebsschwingen und die zweiten Antriebsschwingen auf der Bedienungsseite und der Antriebsseite jeweils aufweisen, jeweils nur der erste Hebelarm 20.1 bzw. 21.1 zeichnerisch dargestellt. Durch eine erste Drehstabfeder 30 finden die beiden ersten Antriebsschwingen 20, nämlich die auf der Antriebsseite und jene auf der Bedienungsseite, gegeneinander rotativ verspannt, so dass durch die Kraft der ersten Drehstabfeder 30 die ersten Kurvenrollen 27 gegen die ersten Kurven 17 gepresst werden. Durch eine zweite Drehstabfeder 31 sind die beiden zweiten Antriebsschwingen 21 gegeneinander rotativ verspannt, so dass durch die zweite Drehstabfeder 31 die zweite Kurvenrolle 28 der auf der Antriebsseite angeordneten zweiten Antriebsschwinge 21 gegen die Umfangsfläche der auf der Antriebsseite angeordneten zweiten Kurve 18 gedrückt wird und die zweite Kurvenrolle 28 der auf der Bedienungsseite angeordneten zweiten Antriebsschwinge 21 gegen die Umfangskontur der auf der Bedienungsseite angeordneten zweiten Kurve 18 gedrückt wird. Die erste Drehstabfeder 30 ist koaxial mit den Gelenken 22 angeordnet und die zweite Drehstabfeder 31 ist koaxial mit den Gelenken 23 angeordnet. Die ersten Kurven 17 sind mit den beiden zweiten Kurven 18 drehfest verbunden. Die ersten Kurven 17 sind derart konturiert und die Gelenke 22 sind derart platziert, dass die die ersten Kurven 17 umfassenden Kurvengetriebe auf der Antriebsseite und der Bedienungsseite das gleiche Bewegungsgesetz realisieren. Ebenso sind die Kurvenbahnen der zweiten Kurven 18 derart beschaffen und sind die Gelenke 23 derart angeordnet, dass das auf der Antriebsseite der Druckmaschine 1 liegende und die eine zweite Kurve 18 umfassende Kurvengetriebe dasselbe Bewegungsgesetzt wie das auf der Bedienungsseite liegende und die andere zweite Kurve 18 umfassende Kurvengetriebe realisiert.
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Die ersten Kurvenrollen 27 liegen an Umfangsstellen der ersten Kurven 17 an, welche Umfangsstellen derart gewählt sind, dass die beiden ersten Antriebsschwingen 20 gleichsinnig erfolgende Schwenkbewegungen ausführen. Beispielsweise bewegen sich die beiden ersten Antriebsschwingen 20 zuerst zusammen im Uhrzeigersinn und nach Überschreitung der Totlagen bzw. Umkehrpunkte ihrer Schwenkbewegungen zusammen entgegen dem Uhrzeigersinn. Auch die Umfangswinkelpunkte, in denen die zweiten Kurvenrollen 28 an den zweiten Kurven 18 anliegen, sind so gewählt, dass die zweiten Antriebsschwingen 21 miteinander gleichsinnige Schwenkbewegungen ausführen, wenn die zweiten Antriebsschwingen 21 durch die rotierenden zweiten Kurven 18 angetrieben werden. Hierbei liegen die ersten Kurvenrollen 27 an voneinander weg weisenden Flanken der ersten Kurven 17 an, so dass bei der im Uhrzeigersinn erfolgenden Bewegung der ersten Antriebsschwingen 20 die Kurvenflanke der einen ersten Kurve 17 auf die an dieser Kurvenflanke anliegende erste Kurvenrolle 27 drückt und bei der entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgenden Bewegung der ersten Antriebsschwingen 20 die Kurvenflanke der anderen ersten Kurve 17 auf die an jener Kurvenflanke anliegende erste Kurvenrolle 27 drückt. Analog dazu liegen die zweiten Kurvenrollen 28 an voneinander abgewandten Flanken der zweiten Kurven 18 an diesen an, so dass bei der im Uhrzeigersinn erfolgenden Bewegung der zweiten Antriebsschwingen 21 die Kurvenflanke der einen zweiten Kurve 18 auf die daran anliegende zweite Kurvenrolle 28 drückt und bei der entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgenden Bewegung der zweiten Antriebsschwingen 21 die Kurvenflanke der anderen zweiten Kurve 18 auf die daran anliegende zweite Kurvenrolle 28 drückt. Die erläuterte Anordnung ist hinsichtlich einer Minimierung der Belastung und somit des Verschleißes der ersten und zweiten Kurvenrollen 27, 28 vorteilhaft.
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3a zeigt, dass die ersten und zweiten Kurven 17, 18 an einer Hohlwelle 32 drehfest angebracht sind. Die Hohlwelle 32 wird über ein auf ihr sitzendes Kettenrad, welches zeichnerisch nicht mit dargestellt ist, durch einen elektrischen Motor rotativ angetrieben. Der Motor treibt eine zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellte Antriebskette an, in welche das Kettenrad eingreift. Der Motor kann der Hauptantrieb der Druckmaschine 1 sein. Die Hohlwelle 32 ist eine sogenannte Synchronwelle, welche das auf der Antriebsseite angeordnete Teilgetriebe des Getriebes 13 mit dem auf der Bedienungsseite angeordneten Teilgetriebe verbindet und synchronisiert.
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In fertigungstechnischer Hinsicht vorteilhaft ist, dass die Hohlwelle 32 oberhalb der Rücklauftrume 8 des Endlosförderers 3 angeordnet ist. Dies ermöglicht es, zuerst den Endlosförderer 3 einschließlich seiner Endlosketten zusammenzubauen und gleichzeitig als weitere Baueinheit den Nachgreifer 10 einschließlich seines Getriebes 13 vorzumontieren und danach den Nachgreifer 10 auf den Endlosförderer 3 zu montieren. Dieses Aufsetzen der einen Baueinheit auf die andere ist ähnlich der sogenannten „Hochzeit” im Automobilbau, wobei die vormontiere Karosserie auf die Antriebs- und Fahrwerkseinheit aufgesetzt wird.
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Innerhalb der Hohlwelle 32 erstreckt sich eine Feder in Form einer Drehstabfeder 33 von der Antriebs- zur Bedienungsseite. An den beiden Enden dieser Drehstabfeder 33 ist jeweils eine Ausgleichsmasse 34 zum Drehmomentausgleich drehfest angebracht. Durch die Drehstabfeder 33 sind die beiden Ausgleichsmassen 34 gegeneinander rotativ verspannt. Die Hohlwelle 32 hat an jedem Ende zwei diametrale Schlitze 35, welche im stirnseitigen Rand der Hohlwelle 32 münden. Wie dies am besten in der Schnittdarstellung in 3b zu erkennen ist, werden diese Schlitze 35 von radiale Tragarmen 36 der jeweiligen Ausgleichsmasse 34 durchgriffen, wobei zwischen dem jeweiligen Tragarm 36 und Schlitz 35 in Umfangsrichtung ein hinreichendes Spiel 37 vorhanden ist, welches eine in Umfangsrichtung erfolgende Hin- und Herbewegung der Ausgleichsmasse 34 relativ zu der Hohlwelle 32 gestattet. Die Ausgleichsmassen 34 sind Scheiben und mit den ersten Kurven 17, den zweiten Kurven 18 sowie dritten Kurven 38 koaxial angeordnet.
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Im Gegensatz zu den ersten und zweiten Kurven 17, 18, welche relativ zu den Hilfsgestellen 24 drehbar angeordnet sind, ist die eine dritte Kurve 38 mit dem Hilfsgestell 24 auf der Antriebseite drehfest verbunden und die andere dritte Kurve 38 mit dem Hilfsgestell 24 auf der Bedienungsseite drehfest verbunden. Die dritten Kurven 38 sind ebenfalls Radialkurven.
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Die Ausgleichsmassen 34 sind zwischen einer innenliegenden Seitenwand des jeweiligen Hilfsgestells 24 und dem jeweiligen Steuerkurvenpaar 15 bzw. 16 angeordnet. Jede Ausgleichsmasse 34 ist zwischen der jeweiligen dritten Kurve 38 und der jeweiligen ersten und zweiten Kurve 17, 18 angeordnet, wobei die dritten Kurven 38 auf den zum Maschineninneren hin gelegenen Seiten der Ausgleichsmasse 34 platziert sind.
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In 4 sind aus Gründen besserer Übersichtlichkeit die auf der den Vordergrund bildenden Maschinenseite eigentlich vorhandene erste Kurve 17 und zweite Kurve 18 nicht mit dargestellt. Jede Ausgleichsmasse 34 wird über einen Zweischlag 39 rotativ angetrieben. Die beiden Zweischläge 39 sind zueinander diametral angeordnet.
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Aufgrund des zueinander identischen Aufbaus der beiden Zweischläge 39 gilt die nachfolgende Beschreibung des einen im übertragenen Sinne auch für den anderen mit. Der Zweischlag 39 umfasst eine Koppel 40 die über ein erstes Drehgelenk 41 an der ersten Kurve angebracht ist. Die Koppel 40 ist an ihrem dem ersten Drehgelenk 41 entgegengesetzten Ende über ein zweites Drehgelenk 42 mit einer Schwinge 43 verbunden. Die Schwinge 43 trägt an ihrem dem zweiten Drehgelenk 42 entgegengesetzten Ende eine Kurvenrolle 44, die auf der dritten Kurve 38 läuft. Zwischen der Kurvenrolle 44 und dem zweiten Drehgelenk 42 ist die Schwinge 43 über ein drittes Drehgelenk 45 mit der Ausgleichsmasse 34 verbunden. Im Betrieb wird das Drehmoment von den ersten Kurven 17 über die ersten Drehgelenke 41 auf die Zweischläge 39 und von diesen über die zweiten Drehgelenke 42 auf die Ausgleichsmassen übertragen. Dabei laufen die Kurvenrollen 44 auf den rotativ stillstehenden dritten Kurven 38 ab, welche dadurch eine Schwenkbewegung der Schwinge 43 um die dritten Drehgelenke 45 erzeugen. Infolge dieser Schwenkbewegung wird der jeweilige Zweischlag 39 gespreizt, wobei er eine in Umfangsrichtung gerichtete Kraftkomponente über das dritte Drehgelenk 45 auf die jeweilige Ausgleichsmasse 34 überträgt. Das von dieser Kraftkomponente erzeugte Drehmoment überlagert das von der Hohlwelle 32 über die erste Kurve 17 und das erste Drehgelenk 41 auf die Ausgleichsmasse 34 übertragene Drehmoment.
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Die Kurvenkontur der dritten Kurven 38 ist derart ausgebildet, dass der Zweischlag 39 während seines Umlaufes um die jeweilige dritte Kurve 38 abwechselnd gespreizt und wieder enger zusammengeklappt wird. Dementsprechend ändert sich das Vorzeichen besagten durch die dritte Kurve 38 erzeugten Drehmoments, welches das von der Hohlwelle 32 auf die Ausgleichsmasse 34 übertragene Drehmoment überlagert. Mit anderen Worten gesagt: durch die kurvengenerierte Schwenkbewegung der Zweischläge 39 werden die Ausgleichsmassen 34 periodisch in Umfangsrichtung zu den ersten Drehgelenken 41 hin und von letzteren weg geschoben und gezogen.
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Dadurch werden von der Massenträgheit des Getriebes 13 und der Greiferbrücke 11 bei deren Beschleunigen und Verzögern verursachte Drehmomentschwankungen kompensiert. Diese Drehmomentschwankungen werden auch als dynamische Störmomente bezeichnet und sind geschwindigkeitsabhängig.
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Die Ausgleichsmassen 34 dienen zur Kompensation von durch die Gewichtskraft der Greiferbrücke 11 während ihres Umlaufs entlang der Umlaufbahn 12 – vgl. 1 – verursachten Drehmomentsschwankungen, der sogenannten statischen Störmomente. Diese statischen Störmomente sind geschwindigkeitsunabhängig. Während des Umlaufs der Greiferbrücke 11 entlang der Umlaufbahn 12 wird die Greiferbrücke 11 durch das Getriebe 13 zuerst gegen die Wirkung der Gewichtskraft der Greiferbrücke 11 angehoben und danach unter Unterstützung durch die Gewichtskraft wieder abgesenkt. Die dazu erforderliche Hubarbeit ruft die statischen Störmomente hervor, welche durch die erläuterten Gegenmaßnahmen aber kompensiert werden. Die Drehstabfeder 33 verspannt über die Ausgleichsmassen 34 die daran angelenkten Zweischläge 39 gegeneinander rotativ derart, dass durch die Federkraft der Drehstabfeder 33 die Kurvenrollen 44 gegen die dritten Kurven 38 gepresst werden.
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5a bis c zeigen die Greiferbrücke 11 des Nachgreifers 10 im Detail. Die Greiferbrücke 11 umfasst eine Reihe von Greifern 46, welche jeweils einen Greiffinger 47 und eine Greiferauflage 48 aufweisen. Der Druckbogen 5 wird zwischen dem jeweiligen Greiffinger 47 und der dazugehörigen Greiferauflage 48 eingeklemmt. Die Greiffinger 47 sitzen auf einer Greiferwelle 49, durch deren Rotation die Greiffinger 47 relativ zu den Greiferauflagen 48 geschwenkt werden. Eine Zwischenwelle 50 ist mit der Greiferwelle 49 parallel angeordnet und über ein Getriebe 51 verbunden. Das Getriebe 51 ist ein Koppelgetriebe, speziell ein Viergelenkgetriebe, und umfasst eine mit der Zwischenwelle 50 drehfest verbundene erste Schwinge 52, eine mit der Greiferwelle 49 drehfest verbundene zweite Schwinge 53 und eine an den beiden Schwingen 52, 53 angelenkte Koppel 54.
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An einer Seitenwand 55 des Bogenanlegers 2 ist innenseitig eine schienenförmige Kettenführung 56 zum Führen der Endlosketten des Endlosförderers 3 angebracht. Die Kettenführung 56 hat zwei Nuten 57, in denen an den Endlosketten angebrachte Rollen laufen, die zeichnerisch nicht mit dargestellt sind. Die Kettenführung 56 führt die auf der einen Maschinenseite angeordneten beiden Endlosketten im Bereich von deren Vorlauftrumen 7. Auf der anderen Maschinenseite ist eine weitere Kettenführung angeordnet, welche die anderen beiden Endlosketten im Bereich von deren Vorlauftrumen führt.
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5c zeigt, dass die Greiferbrücke 11 gekröpft ist, um die Kettenführung 56 und den unteren Rand der Seitenwand 55 im Wesentlichen u-förmig zu umgreifen. Die Greiferwelle 49 befindet sich oberhalb des unteren Randes der Kettenführung 56 und die Zwischenwelle 50 erstreckt sich unterhalb der Kettenführung 56 und der Seitenwand 55 an diesen vorbei bis zu einem außerhalb des Maschinengestells angeordneten Kurvengetriebe 58.
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Das Kurvengetriebe 58 liegt auf der vom Maschineninneren abgewandten Seite der Kettenführung 56 und umfasst eine am Maschinengestell ortsfest angebrachte Steuerkurve 59 und eine Kurvenrolle 60 an einem Rollenhebel 61. Der Rollenhebel 61 ist drehfest mit der Zwischenwelle 50 verbunden und bewegt die Zwischenwelle 50. Beim Lauf der Greiferbrücke 11 mitsamt des Rollenhebels 61 vorbei an der Steuerkurve 59 kommt die Kurvenrolle 60 mit der Steuerkurve 59 in Kontakt, so dass über die Zwischenwelle 50, das Getriebe 51 und die Greiferwelle 49 die Greiffinger 47 betätigt werden. In 5b ist die von der Steuerkurve 59 auf den Rollenhebel 61 ausgeübte Kraft 62 mit einem Pfeil symbolisch angedeutet.
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Die Steuerkurve 59 ist eine sogenannte Greiferschließkurve, welche gegen die Kraft einer zeichnerisch nicht dargestellten Rückstellfeder die Greiffinger 47 zu den Greiferauflagen 48 hin schwenkt, um die Greifer 46 zu schließen und den Druckbogen 5 einzuklemmen. Das Öffnen der Greifer 48 erfolgt durch die Kraft der Rückstellfeder in einer Position der Greiferbrücke 11 relativ zur Steuerkurve 59, in welcher Position die Steuerkurve 59 eine Entspannung der an der Greiferbrücke 11 angeordneten Rückstellfeder gestattet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Bogenausleger
- 3
- Endlosförderer
- 4
- Greiferbrücke (für Bogenvorderkanten)
- 5
- Druckbogen
- 6
- Greiferbrücke (für Bogenhinterkanten)
- 7
- Vorlauftrum
- 8
- Rücklauftrum
- 9
- Auslagestapel
- 10
- Nachgreifer
- 11
- Greiferbrücke (des Nachgreifers)
- 12
- Umlaufbewegung
- 13
- Getriebe
- 14
- Koppelgetriebe
- 15
- erstes Steuerkurvenpaar
- 16
- zweites Steuerkurvenpaar
- 17
- erste Kurve (innenliegend)
- 18
- zweite Kurve (außenliegend)
- 19
- Rotationsachse
- 20
- erste Antriebsschwinge
- 20.1
- erster Hebelarm (der ersten Antriebsschwinge)
- 20.2
- zweiter Hebelarm (der ersten Antriebsschwinge)
- 21
- zweite Antriebsschwinge
- 21.1
- erster Hebelarm (der zweiten Antriebsschwinge)
- 21.2
- zweiter Hebelarm (der zweiten Antriebsschwinge)
- 22
- Gelenk
- 23
- Gelenk
- 24
- Hilfsgestell (Getriebekasten)
- 25
- Abtriebsschwinge
- 26
- Koppel
- 27
- erste Kurvenrolle
- 28
- zweite Kurvenrolle
- 29
- Kreuzungspunkt
- 30
- erste Drehstabfeder
- 31
- zweite Drehstabfeder
- 32
- Hohlwelle
- 33
- Drehstabfeder
- 34
- Ausgleichsmasse
- 35
- Schlitz
- 36
- Tragarm
- 37
- Spiel
- 38
- dritte Kurve
- 39
- Zweischlag
- 40
- Koppel
- 41
- erstes Drehgelenk
- 42
- zweites Drehgelenk
- 43
- Schwinge
- 44
- Kurvenrolle
- 45
- drittes Drehgelenk
- 46
- Greifer
- 47
- Greiffinger
- 48
- Greiferauflage
- 49
- Greiferwelle
- 50
- Zwischenwelle
- 51
- Getriebe
- 52
- erste Schwinge
- 53
- zweite Schwinge
- 54
- Koppel
- 55
- Seitenwand
- 56
- Kettenführung
- 57
- Nut
- 58
- Kurvengetriebe
- 59
- Steuerkurve
- 60
- Kurvenrolle
- 61
- Rollenhebel
- 62
- Kraft