DE10200877C1 - Bremsbelagüberwachungseinrichtung und -verfahren - Google Patents
Bremsbelagüberwachungseinrichtung und -verfahrenInfo
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Abstract
Verfahren zum Überwachen der Funktionstauglichkeit eines Bremsbelags (10; 12), aufweisend die folgendne Schritte: Messen eines die Dielektrizitätskonstante des Belagmaterials kennzeichnenden Werts; Vergleichen des gemessenen Werts mit einem Vergleichswert für das neue Material und Feststellen der Funktionstauglichkeit, wenn der gemessene Wert innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen der Funkti
onstauglichkeit eines Bremsbelags und insbesondere dessen Anwendung bei
Aufzugbremsen. Mechanische Bremsen wie beispielsweise Trommelbremsen
oder Scheibenbremsen werden in der Technik vielfach verwendet. Insbesonde
re aus dem Fahrzeugbau sind derartige Bremsen allgemein bekannt. Aber auch
bei Personenbeförderern und insbesondere bei Aufzügen werden mechanische
Bremsen häufig eingesetzt. Derartige mechanische Bremsen sind generell sehr
sicher und zuverlässig. Typische Probleme sind Verschleiß des Bremsbelagma
terials und ein Verschmutzen des Bremsbelagmaterials, wobei bei Letzterem ei
ne Verschmutzung durch Flüssigkeiten, wie beispielsweise Öl und Wasser ge
nerell am problematischsten ist.
Es wurden bereits Überwachungseinrichtungen zur Feststellung von Verschleiß
bei Bremsbelägen vorgeschlagen. So ist es aus dem Fahrzeugbau bekannt, ei
nen Leiter im Bremsbelagmaterial derart anzuordnen, dass dieser bei entspre
chender Abnutzung des Bremsbelagmaterials beim Bremsen durchgeschliffen
wird. Ist dieser Leiter durchgeschliffen, so wird der Widerstand bei gelüfteter
Bremse, d. h. wenn der Bremsbelag nicht an der Bremsscheibe der Bremstrom
mel anliegt, unendlich sein und dann, wenn die Bremse im Einsatz ist, d. h. der
Bremsbelag an der Bremsscheibe oder der Bremstrommel anliegt, ein gewisser
endlicher Widerstand gegeben sein. Aus DE 38 12 178 C2 ist ein Bremsbelag
mit einem derart in dem Belagmaterial angeordneten Koaxialkabel bekannt,
dass durch eine Messung der Kapazität des Koaxialkabels festgestellt werden
kann, wenn der Außenleiter des Koaxialkabels abgeschliffen wird. Diese Über
wachungseinrichtung erlaubt es, bei einem bestimmten Verschleißzustand ein
Warnsignal zu generieren, das den Benutzer auf einen anstehenden Bremsbe
lagwechsel hinweist. Diese Überwachungseinrichtung ist jedoch nicht in der La
ge, einen Zustand zu detektieren, bei dem der Bremsbelag durch Verschmut
zung funktionsunfähig geworden ist.
Insbesondere bei Aufzügen kann es hier zu großen Problemen kommen. Aufzüge
haben typischerweise eine elektromagnetisch betätigte Bremse als Bestandteil der
Antriebsmaschineneinheit, die bei Stillstand der Kabine an einer Landestelle in
Einsatz gebracht wird, um die Kabine an der Landestelle zu halten. Diese Brem
sen sind typischerweise Trommelbremsen, wobei die Bremsbeläge von außen auf
eine Bremstrommel einwirken und von einer Feder in den Bremszustand vorge
spannt sind. Ein Solenoid dient zum Lüften der Bremse. Bei gelüfteter Bremse
kann die Kabine verfahren werden. Diese Bremse ist von extremer Wichtigkeit, da
die Elektromotoren bzw. dazwischen angeordnete Getriebe bei Stillstand keine
ausreichende bremsende Wirkung ausüben können. Bei einem Versagen der
Bremse bewegt sich die Kabine entweder nach oben oder nach unten, je nach
dem, ob das Gegengewicht leichter oder schwerer ist als die Kabine plus Zula
dung. Da in dieser Situation typischerweise die Kabinentür und die Schachttür ge
öffnet sind, kann es zu höchst gefährlichen Situationen für die Fahrgäste in der
Kabine kommen. Außerdem besteht Absturzgefahr, wenn dann plötzlich bei ste
hender Kabine der Aufzug sich infolge der Laständerung während des Be- und
Entladens in Bewegung setzt. In der Vergangenheit ist es schon zu einigen derar
tigen Situationen gekommen, die glücklicherweise meist relativ glimpflich ausge
gangen sind. Die Ursache für das Versagen der Bremse waren in den allermeisten
Fällen Bremsbeläge, die durch Schmiermittel, welches von der Antriebsmaschi
neneinheit ausgelaufen war, durchtränkt waren.
Anders als bei Kraftfahrzeugen, wo der Fahrer infolge eines "schwammigen"
Bremsverhaltens ein allmähliches Nachlassen der Bremswirkung feststellen kann,
ist die Situation bei Aufzügen dergestalt, dass es typischerweise zu einem plötzli
chen Versagen kommt, wenn nicht zufällig eine Wartung der Aufzugsanlage
durchgeführt wird und dabei eine beginnende Verschmutzung der Bremse festge
stellt wird.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Über
wachen der Funktionstauglichkeit eines Bremsbelags bereitzustellen, bei dem ins
besondere auch rechtzeitig ein drohendes Versagen der Bremse infolge einer Ver
schmutzung festgestellt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, welches die fol
genden Schritte aufweist: Messen eines die Dielektrizitätskonstante des Belagma
terials kennzeichnenden Werts; Vergleichen des gemessenen Werts mit einem
Vergleichswert für das neue Material; und Feststellen der Funktionstauglichkeit,
wenn der gemessene Wert innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs ist.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zu Nutze, dass bei den bisher aufgetrete
nen kapitalen Bremsversagen die Bremsbeläge nicht nur in einem relativ geringen
Umfang verschmutzt waren, sondern das typischerweise relativ weiche Bremsbe
lagmaterial mit der Flüssigkeit massiv durchtränkt war. Offensichtlich ist es so,
dass geringere Mengen an Öl, die auf den Bremsbelag gelangen, beim üblichen
Betrieb der Bremse kein großes Problem darstellen. Lediglich dann, wenn kontinu
ierlich größere Mengen an Öl an den Bremsbelag gelangen, wird der Bremsbelag
allmählich von dem Öl durchtränkt, bis es schließlich zu einem plötzlichen Versa
gen der Bremse kommt. Bei einem derartigen Durchtränkungszustand des Brems
belags kommt es zu einer erheblichen Veränderung der Dielektrizitätskonstante
des Bremsbelags, so dass auf Grund dieser Änderung der Dielektrizitätskonstante
ein einsetzendes Versagen der Bremse detektierbar ist. Der vorgegebene Tole
ranzbereich kann in Testreihen bestimmt werden. Es kann insbesondere die Ab
hängigkeit der Haltekraft der Bremse von der Dielektrizitätskonstante ermittelt wer
den, und dann ein Toleranzbereich vorgegeben werden, in dem von einer ausrei
chenden Funktion der Bremse ausgegangen werden kann. Dieser Toleranzbe
reich kann für unterschiedliche, in Frage kommende Verschmutzungen, insbeson
dere Schmiermittel und Wasser, ermittelt werden.
Es wird angemerkt, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, die Dielektrizitätskon
stante zahlenmäßig zu bestimmen. Vielmehr ist es wesentlich, einen für die Die
lektrizitätskonstante kennzeichnenden Wert zu ermitteln, der mit einem entspre
chenden Vergleichswert verglichen werden kann.
Vorzugsweise wird der für die Dielektrizitätskonstante kennzeichnende Wert durch
eine statische Kapazitätsmessung bestimmt. Die Kapazität zwischen zwei Leitern,
zwischen denen sich das Bremsbelagmaterial befindet, lässt sich technisch be
sonders einfach messen. Es ist günstig, wenn mindestens einer der Leiter in
dem Belagmaterial vorgesehen ist. Vorzugsweise wird bei dem mindestens ei
nen Leiter auch eine Durchgangsmessung durchgeführt, d. h. der Widerstand
des Leiters gemessen. Bei einem entsprechenden Verschleiß des Bremsbelags
wird dieser Leiter in dem Bremsbelagmaterial durchgeschliffen, und der Wider
stand bei der Durchgangsmessung geht gegen unendlich, so dass eine Wider
standsmessung, die einen Widerstand gegen unendlich anzeigt, ein Hinweis
darauf ist, dass der Bremsbelag stark abgenutzt ist und auszuwechseln ist. Ent
sprechend zeigt bei einem derartigen Abnutzungszustand des Bremsbelags ei
ne Kapazitätsmessung einen Kapazitätswert von null, wobei sich die Kapazität
sprunghaft ändert. Entsprechend kann auch dann, wenn nur eine Kapazitäts
messung durchgeführt wird, festgestellt werden, ob der Bremsbelag abgenutzt
ist.
Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren den Schritt des Bereitstellens eines
Bremsbelags mit mindestens zwei in dem Bremsbelag vorgehenen Leitern.
Zwischen den beiden Leitern kann die Kapazitätsmessung erfolgen.
Die Erfindung betrifft ferner einen Bremsbelag, aufweisend mindestens zwei in
dem Belagmaterial derart angeordnete Leiter, dass die Leiter zur Messung ei
nes die Dielektrizitätskonstante des Belagmaterial kennzeichnenden Werts ver
wendet werden können. Die beiden Leiter können entlang einer im Wesentli
chen geraden Linie durch den Bremsbelag hindurch geführt sein. Sie können
aber auch beispielsweise ineinander greifend in Schlaufen durch den Leiter ge
legt sein, so dass erster und zweiter Leiter abwechselnd nacheinander im We
sentlichen parallel zueinander im Bremsbelag verlaufen. Diese "enge" Anord
nung des ersten und des zweiten Leiters erhöht die Kapazität des von den bei
den Leitern gebildeten "Kondensators" erheblich, so dass Kapazitätsänderun
gen leichter nachweisbar sind.
Vorzugsweise sind die Leiter im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet, die
im Wesentlichen parallel zu der Bremsfläche des Bremsbelags ist. Vorzugswei
se sind die Leiter aus einem Folienmaterial gebildet. Das Folienmaterial kann
beim Herstellen des Bremsbelags relativ einfach in das Material eingebracht
werden.
Vorzugsweise sind die Leiter in das Bremsbelagmaterial derart eingebettet, dass
in Abnutzungsrichtung des Bremsbelags zu beiden Seiten der Leiter Bremsbelag
material vorhanden ist. Und damit ist sichergestellt, dass nach der Feststellung ei
nes Abnutzungszustands noch ausreichend Bremsbelagmaterial zur Verfügung
steht, und die Funktion der Bremse für eine gewisse Zeit nach der Feststellung
dieses Abnutzungszustands sichergestellt ist.
Die Erfindung betrifft ferner eine Bremse aufweisend eine Bremsbelagüberwa
chungseinrichtung, die derart ausbildet ist, dass sie basierend auf der Änderung
der Dielektrizitätskonstante für das Belagmaterial die Funktionstauglichkeit des
Bremsbelags feststellen kann.
Vorzugsweise weist die Bremse einen erfindungsgemäßen Bremsbelag mit minde
stens zwei in dem Belagmaterial vorgesehenen Leitern auf. Alternativ weist die
Bremse eine Einrichtung auf, mittels derer beispielsweise dynamisch, beispiels
weise durch die Übertragung eines elektromagnetischen Signals in das Bremsbe
lagmaterial ein für die Dielektrizitätskonstante kennzeichnender Wert gemessen
werden kann.
Vorzugsweise weist die Bremsbelagüberwachungseinrichtung einen Widerstand
auf, der zusammen mit der von den mindestens zwei Leitern gebildeten Kapazität
einen Schwingkreis bildet, und weiterhin vorzugsweise eine Auswerteschaltung
auf, die zum Messung der Eigenfrequenz des Schwingkreises vorgesehen ist. Än
dert sich die Kapazität in dem Belagmaterial beispielsweise dadurch, dass das Be
lagmaterial mit einer Flüssigkeit getränkt ist, so ändert sich die Kapazität und ent
sprechend auch die Frequenz des Schwingkreises.
Die Erfindung betrifft ferner eine Aufzugsanlage, aufweisend eine erfindungsge
mäße Bremse. Es ist günstig, wenn die Signale der Bremsbelagüberwachungsein
richtung von der Bremse an die Aufzugsteuerung weiter gegeben werden. Die
Aufzugsteuerung kann abhängig von dem ermittelten Zustand des Bremsbelag
materials beispielsweise ein Warnsignal abgeben, das beispielsweise über eine
Fernwartungsverbindung Mitteilung gibt, dass ein abgenutzter Belag zu ersetzen
ist, bzw. bei Änderungen der Dielektrizitätskonstante bzw. der Kapazität, die auf
eine funktionsbeeinträchtigende Verschmutzung des Bremsbelags hinweisen, den
Aufzug außer Betrieb nehmen und ggf. auch über die Fernwartungsverbindung ei
ne entsprechende Mitteilung an die Wartungszentrale übermitteln.
Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend anhand ei
nes beispielhaften Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Aufzugbremse;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung eines Bremsbackens mit einem erfindungs
gemäßen Bremsbelag;
Fig. 3 eine mögliche Leiteranordnung gemäß der Erfindung; und
Fig. 4 eine alternative Ausführungsform einer Leiteranordnung gemäß der vorlie
genden Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Aufzugbremse 2 aufweisend zwei von einer Federanordnung 4 in
Richtung auf die eingefallene Position vorgespannte Bremsbacken 6 und 8. An
den Bremsbacken 6, 8 ist jeweils ein Bremsbelag 10, 12 beispielsweise durch Kle
ben, Nieten, etc. befestigt. Im eingefallenen Zustand kommen die Bremsflächen
der Bremsbeläge 10, 12 mit dem Außenumfang einer Bremstrommel 14 in Eingriff.
Die Bremsbacken 6, 8 sind jeweils um einen Bolzen 16, 18 drehbar angeordnet.
Ein Solenoid 20 wirkt mit den Bremsbacken 6, 8 zusammen und dient zum Lüften
der Bremse, d. h. wenn der Solenoid 20 stromdurchflossen ist, hebt er die Brems
beläge 10, 12 von der Bremstrommel 14 ab, so dass die zugehörige Welle dreh
bar ist.
Die Aufzugbremse 2 wird typischerweise eingesetzt, um die Kabine bei einem Halt
an einer Stockwerklandestelle festzuhalten. Üblicherweise befinden sich Kabine
und Gegengewicht bei halber zulässiger Belastung der Kabine im Gleichgewicht.
Die von der Bremse üblicherweise zu leistenden Bremskräfte sind dementspre
chend relativ gering. Generell ist die Antriebseinheit des Aufzugs so dimensioniert,
dass sie relativ problemlos auch bei eingefallener Bremse 2 die Kabine im Aufzug
schacht bewegen kann. In diesem Fall kommt es typischerweise zu einem sehr
hohen Verschleiß des Bremsbelags, was innerhalb kurzer Zeit zu einem Versagen
der Bremse führen kann. Eine Überwachung des Verschleißzustands des Brems
belags ist deshalb vorteilhaft. Eine weitere Fehlerquelle ist, dass Verschmutzun
gen beispielsweise Schmierstoff, wie Öl oder Fett, oder Wasser an den Bremsbe
lag 10. 12 gelangen können. Ab einem bestimmten Verschmutzungszustand ist
die Bremse nicht mehr in der Lage, die Kabine an einer Landestelle zu halten, und
es kommt zu einer unkontrollierten Verfahrbewegung, die in den allermeisten Fäl
len bei geöffneter Kabinentür und bei geöffneter Schachttür stattfindet mit entspre
chend großem Verletzungsrisiko für die Fahrgäste in der Kabine und die an der
geöffneten Schachttür stehenden Fahrgäste. Die Bremse 2 weist zur Vermeidung
eines solchen Zustands eine Bremsbelagüberwachungseinrichtung auf, die im
Wesentlichen aus Bremsbelägen 10, 12, die in der Lage sind, einen entsprechen
den Verschmutzungszustand zu detektieren, und einer Steuerung besteht. Insbe
sondere erfolgt die Detektierung des Verschmutzungszustands durch die Mes
sung der Dielektrizitätskonstante des Belagmaterials bzw. durch eine Kapazitäts
messung. In Fig. 1 erkennt man Leitungen 22, 24, die von den Bremsbelägen Si
gnale weg an eine Steuerung (nicht gezeigt) leiten. Dabei kann es sich entweder
um die Aufzugsteuerung handeln, die mit einer entsprechenden Funktion verse
hen ist, um die gemessenen Werte auszuwerten, oder es kann sich um eine
Steuerung handeln, die der Bremse zugeordnet ist, und lediglich Signale an die
Aufzugsteuerung weitergibt.
In Fig. 2 ist eine Bremsbacke 24 gezeigt, die sich geringfügig von den Bremsbac
ken 6, 8 unterscheidet. Wesentlich in der Fig. 2 ist jedoch der Bremsbelag 10, von
dem die Leitung 22 wegführt. Man erkennt den mehrschichtigen Aufbau des
Bremsbelags 10. Insbesondere besitzt der Bremsbelag 10 eine äußere Bremsbe
lagschicht 26 mit einer in Richtung auf die Bremstrommel angeordnete Bremsflä
che 28. Man erkennt ferner eine (übertrieben stark dargestellt) Zwischenschicht
30, in der Leiter zum Messen der Kapazität/Dielektrizitätskonstante angeordnet
sind. Ferner erkennt man einen weitere tiefer liegende Schicht 32 aus Bremsbe
lagmaterial, die als "Reservebelag" dient, wenn die äußere Belagschicht 26 abge
arbeitet ist.
Die Leiterschicht 30 kann entweder als flächige Schicht bei der Herstellung des
Bremsbelags 10 vorhanden sein und zwischen die äußere Bremsbelagschicht 26
und die Schicht 32 eingearbeitet werden, beispielsweise durch Verkleben, Versin
tern, etc. Alternativ ist es auch möglich, einzelne Leiterbahnen zwischen den
Schichten 26 und 32 anzuordnen. Es ist auch möglich, integral bei der Herstellung
des Bremsbelags 10, die typischerweise durch Komprimieren und Versintern eines
im Wesentlichen pulverförmigen Belagmaterials erfolgt, eine flächige Leiterschicht
oder einzelne Leiter entsprechend anzuordnen und das Rohmaterial für den
Bremsbelag 10 anschließend durch Komprimieren und Versintern oder entspre
chende andere geeignete Verfahrensschritte zu dem Bremsbelag 10 umzuformen.
In der Fig. 3 ist eine Leiteranordnung für einen Bremsbelag 10 sehr schematisch
gezeigt. Es handelt sich bei der Ansicht der Fig. 3 um einen Schnitt in der Ebene
der Leiterschicht 30, so dass der Verlauf der Leiter in dem Bremsbelag 10 selbst
sichtbar ist. Man erkennt insbesondere, dass zwei Leiter 34 und 36 im Wesentli
chen parallel in dem Bremsbelag 10 verlaufend angeordnet sind. Zwischen dem
Klemmenpaar 38 und zwischen dem Klemmenpaar 40 kann der Widerstand durch
die Leiter gemessen werden. Der Widerstand ist typischerweise der Leiterwider
stand, solange eine äußere Belagschicht 26 vorhanden ist. Ist die äußere Belag
schicht 26 des Bremsbelags 10 abgeschliffen bzw. verbraucht, so kommt es zu ei
ner Beschädigung eines der Leiter 34, 36 bzw. beider Leiter, so dass der Wider
stand bei gelüfteter Bremse im Wesentlichen gegen unendlich geht, während der
Widerstand bei eingefallener Bremse wesentlich geringer ist. Der Strom kann
dann über die Leiterenden und die Bremstrommel fließen. Zwischen den Leiteren
den 42 und 44 kann die Kapazität und damit ein Relativwert für die Dielektrizitäts
konstante des Bremsbelagmaterials gemessen werden. Ein Eindringen von Ver
schmutzungen in das Belagmaterial führt zu einer Änderung der Dielektrizitätskon
stante des Belagmaterials bzw. zu einer Kapazitätsänderung der Anordnung. Aus
gehend von einem Referenzwert für "sauberes" Bremsbelagmaterial kann ein
Schwellwert festgelegt werden, ab dem der Bremsbelag als funktionsuntauglich
angesehen wird und die Bremse abgeschaltet wird. Der Schwellwert kann bei
spielsweise einem in der Steuerung vorgesehenen Speicher abgelegt sein. Alter
nativ kann eine elektronische Schaltung verwendet werden, um das Überschreiten
eines durch die Schaltung definierten Schwellwerts anzuzeigen. Es ist auch mög
lich, einen ersten Schwellwert und einen zweiten Schwellwert zu definieren. Der
erste Schwellwert kann dazu dienen, beispielsweise über eine Fernwartungsver
bindung einen Wartungshinweis an die Wartungszentrale für den Aufzug weiterzu
geben. Der zweite Wert kann dann ein Signal an die Aufzugsteuerung abgeben,
durch welches der Aufzug definiert außer Betrieb genommen wird, d. h. der Aufzug
fährt bis zur nächsten möglichen Haltestelle, stoppt dort und fährt von dieser Hal
testelle nicht mehr weiter.
Fig. 4 zeigt eine schematische Leitungsanordnung, die der Anordnung von Fig. 3
relativ ähnlich ist. Im Unterschied zu der Anordnung von Fig. 3 sind die Leiterbah
nen 34, 36 in Schlaufen bzw. meandrierend in dem Bremsbelag 10 angeordnet.
Damit wird die Kapazität des Kondensators erhöht, und Änderungen können leich
ter erfasst werden. Die Leiter 34, 36 können auch häufiger als zweimal, d. h. häufi
ger als in einer Schlaufe, durch den Bremsbelag 10 geführt sein, falls das ge
wünscht ist.
In den Fällen der Fig. 3 und der Fig. 4 gilt, dass im Fall, dass der Bremsbelag 10
bis zu den Leitern 34, 36 abgearbeitet ist und die Bremse eingefallen ist, zwar ein
Widerstand gemessen werden kann, der kleiner ist als unendlich, aber eine Kapa
zität gemessen wird, die im Wesentlichen gleich null ist. Wenn die Bremse zieht
oder gelüftet ist, ist die Kapazität größer null, aber der Widerstand geht gegen un
endlich. Mit zunehmender Verschmutzung, bzw. durch Tränkung des Bremsbelag
materials mit Schmiermittel oder Wasser, ändert sich die Kapazität auf Grund der
sich ändernden Dielektrizitätskonstante zwischen den Leitern 34, 36. Diese Kapa
zitätsänderung kann wie oben beschrieben ausgewertet werden. In diesem Fall
ändert sich der Widerstand nicht. Es ist vorteilhaft, wenn die Steuerung der Brem
se 2 Warnsignale abgibt, wenn sich die Kapazität ändert, ein unendlicher Wider
stand gemessen wird und/oder Kapazität gleich null gemessen wird.
Claims (12)
1. Verfahren zum Überwachen der Funktionstauglichkeit eines Bremsbelags
(10; 12), aufweisend die folgenden Schritte:
Messen eines die Dielektrizitätskonstante des Belagmaterials kennzeichnen den Werts;
Vergleichen des gemessenen Werts mit einem Vergleichswert für das neue Material; und
Feststellen der Funktionstauglichkeit, wenn der gemessene Wert innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs ist.
Messen eines die Dielektrizitätskonstante des Belagmaterials kennzeichnen den Werts;
Vergleichen des gemessenen Werts mit einem Vergleichswert für das neue Material; und
Feststellen der Funktionstauglichkeit, wenn der gemessene Wert innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der für die Die
lektrizitätskonstante kennzeichnende Wert durch eine statische Kapazitäts
messung bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch den weiteren
Schritt des Durchführens einer Durchgangsmessung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch den
weiteren Schritt des Bereitstellens eines Bremsbelags (10; 12) mit minde
stens zwei in dem Belagmaterial vorgesehenen Leitern (34; 36).
5. Bremsbelag (10; 12) aufweisend mindestens zwei in dem Belagmaterial der
art angeordnete Leiter (34; 36), dass die Leiter (34; 36) zur Messung eines
die Dielektrizitätskonstante des Belegmaterial kennzeichnenden Werts ver
wendet werden können.
6. Bremsbelag (10; 12) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Leiter (34; 36) im Wesentlichen in einer Ebene angeordnet sind, die im we
sentlichen parallel zu der Bremsfläche des Bremsbelags (10; 12) ist.
7. Bremsbelag (10; 12) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiter (34; 36) aus einem Folienmaterial gebildet sind.
8. Bremsbelag (10; 12) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Leiter (34; 36) in das Bremsbelagmaterial derart eingebet
tet sind, dass in Abnutzungsrichtung des Bremsbelags (10; 12) zu beiden
Seiten der Leiter (34; 36) Bremsbelagmaterial vorhanden ist.
9. Bremse (2) aufweisend eine Bremsbelagüberwachungseinrichtung, die der
art ausgebildet ist, dass sie basierend auf der Änderung der Dielektrizitäts
konstanten für das Bremsbelagmaterial die Funktionstauglichkeit des Brems
belags (10; 12) feststellen kann.
10. Bremse (2) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Bremsbelag (10;
12) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8.
11. Bremse (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsbe
lagsüberwachungseinrichtung einen Widerstand, der zusammen mit der von
den mindestens zwei Leitern (34; 36) gebildeten Kapazität einen Schwing
kreis bildet, und eine Auswertschaltung zur Messung der Eigenfrequenz des
Schwingkreises aufweist.
12. Aufzugsanlage aufweisend eine Bremse (2) gemäß einem der Ansprüche
9 bis 11.
Priority Applications (5)
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