DE19852226A1

DE19852226A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge

Info

Publication number: DE19852226A1
Application number: DE1998152226
Authority: DE
Inventors: Volker Hartmann; Thomas Neuerburg
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: HARTMANN, VOLKER, 82296 SCHOENGEISING, DE
Priority date: 1998-11-12
Filing date: 1998-11-12
Publication date: 2000-05-18
Anticipated expiration: 2018-11-13
Also published as: DE19852226B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge bei einer Arbeitsvorrichtung, insbesondere bei einem Verbrennungsmotor, einem Getriebe oder dergleichen. DOLLAR A Die Aufgabe bei einer Arbeitsvorrichtung, ausreichend, jedoch nicht übermäßig viel Schmiermittel nachzufüllen, wird dadurch gelöst, daß die noch zur Verfügung stehende Schmiermittelmenge gemessen wird, geprüft wird, ob die Schmiermittelmenge einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet, der Zustand des Schmiermittels gemessen wird, eine nachzufüllende Schmiermittelmenge zumindest in Abhängigkeit vom Schmiermittelzustand dann bestimmt wird, wenn der Minimalwert unterschritten ist, und diese Menge angezeigt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge gemäß den Oberbegriffen der Ansprü che 1 bzw. 5.

Herkömmlicherweise wird bei Warnsystemen für zu geringe Schmiermittel mengen in einer Arbeitsmaschine die Menge des noch in einer Arbeitsma schine verbliebenen Schmiermittels gemessen. So wird beispielsweise bei Kraftfahrzeugen der Ölstand in der Ölwanne bestimmt und eine Meldung dann abgegeben, wenn der Ölstand einen kritischen Minimalwert unter schreitet. In diesem Fall füllt ein Bediener des Fahrzeugs - oder allgemein der Arbeitsvorrichtung - eine unbestimmte und nach seiner Einschätzung erforderliche Menge von Schmiermittel nach. Beispielsweise füllt ein Fahrer eines Fahrzeugs unabhängig von einer Restlaufstrecke bis zum nächsten Ölservice eine bestimmte Ölmenge, z. B. 1 Liter, auf.

Dabei wird nicht berücksichtigt, wieviel Schmiermittel eigentlich erforderlich ist und daß eine Durchmischung des alten Schmiermittels mit dem neu nachgefüllten Schmiermittel zu einer Verlängerung der Restlaufzeit der Ar beitsmaschine beispielsweise bis zu einem nächsten Service führen kann.

Obwohl vorliegend insbesondere auf die Anwendung bei einem Kraftfahr zeug abgestellt ist, kann die Erfindung bei allen Arbeitsvorrichtungen zum Einsatz kommen, bei denen flüssiges Schmiermittel verwendet wird.

Bei den obengenannten Schmiermittel- oder Ölstandswarnsystemen wird der momentane Zustand des Schmiermittels (Öls) nicht berücksichtigt. Es gibt jedoch bereits einige Systeme, die den Zustand beispielsweise von Öl beur teilen können. So ist in der EP 0 121 739 A eine Vorrichtung angegeben, mit der aus einer Untersuchung der Dielektrizitätscharakteristik des zu untersu chenden Öls auf dessen Zustand geschlossen wird.

In der DE 41 31 969 A1 ist ein System beschrieben, mit dem durch eine Messung von Druck, Temperatur und Viskosität des Schmiermittels ebenfalls dessen Zustand bestimmt werden kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrich tung zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge bei einer Ar beitsvorrichtung zu schaffen, die verhindert, daß ausreichend aber nicht zu viel Schmiermittel nachgefüllt wird.

Diese Aufgabe wird verfahrens- und vorrichtungstechnisch durch die in den Ansprüchen 1 bzw. 5 angegebenen Merkmale gelöst.

Erfindungswesentlich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der erfin dungsgemäßen Vorrichtung ist eine Kombination von noch zur Verfügung stehender Schmiermittelmenge und des Zustandes des Schmiermittels, um so auf eine erforderliche, nachzufüllende Schmiermittelmenge schließen zu können. Dabei wird insbesondere berücksichtigt, daß es zu einer Vermi schung des alten und des neuen Schmiermittels kommt. Die Ermittlung der Schmiermittelmenge gibt somit allgemein darüber Auskunft, wieviel Schmiermittel nachgefüllt werden muß, damit ein optimaler Schmiermittelzu stand (Menge und Qualität) erreicht wird.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die noch ver bleibende Laufzeit bis zu einem nächsten Service oder einer nächsten War tung miteinbezogen werden. Alternativ kann natürlich auch die Wartung oder ein Schmiermittelservice aufgrund des Nachfüllens einer bestimmten Menge hinausgeschoben werden.

Die Alternative gemäß Anspruch 1 geht davon aus, daß eine zusätzliche Schmiermittelmenge dann zugegeben werden soll, wenn ein Minimalgrenz wert erreicht oder unterschritten wird. In diesem Fall wird dann zumindest unter Berücksichtigung des Schmiermittelzustandes eine nachzufüllende Menge berechnet und dem Arbeitsvorrichtungsbediener angezeigt.

Alternativ wird gemäß Anspruch 2 fortlaufend eine nachzufüllende Schmier mittelmenge in Abhängigkeit von der noch zur Verfügung stehenden Schmiermittelmenge und dem Schmiermittelzustand berechnet und ange zeigt. Zusätzlich könnte eine Anzeige oder eine Warnung für den Bediener der Arbeitsvorrichtung erst dann erfolgen, wenn die nachzufüllende Schmiermittelmenge einen bestimmten Grenzwert überschreitet.

Die Messung des Schmiermittelzustands kann vorzugsweise über eine Be stimmung der Dielektrizitätszahl, der Leitfähigkeit und/oder der Viskosität des Schmiermittels erfolgen.

Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die einzige beiliegende Zeich nung näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt ein stark schematisiertes Blockdiagramm, in dem mit der Bezugsziffer 10 eine Verbrennungsmaschine bezeichnet ist. Die Ver brennungsmaschine 10 umfaßt eine Ölwanne 12, in dem ein Motoren öl - schraffiert dargestellt - aufgefangen ist. In der Ölwanne 12 sind zumindest zwei Sensoren angeordnet, nämlich ein Ölstandssensor 14 und ein Ölzu standssensor 16.

Der Ölstandssensor 14 gibt dann an eine Berechnungseinrichtung 18 ein Signal ab, wenn der in der Ölwanne 12 vorliegende Ölstand einen bestimm ten Minimalwert unterschreitet.

Ist dies der Fall, so fragt die Bestimmungseinheit 18 den Ölzustandssensor 16 ab. Beispielsweise kann es sich dabei um einen Sensor handeln, der die Viskosität, die Leitfähigkeit oder die Dielektrizitätszahl des in der Ölwanne 12 befindlichen Öls bestimmt. In diesem Zusammenhang wird auf den eingangs genannten Stand der Technik verwiesen. Ferner können noch weitere Infor mationen 22 an der Bestimmungseinrichtung 18 anliegen. Im vorliegenden Fall wird beispielsweise abgefragt, wann ein nächster Service für den Ver brennungsmotor ansteht.

Aufgrund der insgesamt ermittelten Informationen bestimmt die Bestim mungseinheit 18, beispielsweise aus einer entsprechenden Tabelle, eine nachzufüllende Frischölmenge und gibt diesen Wert an ein Display 20 wei ter, das dem Motorbediener diese Menge anzeigt.

Hierbei handelt es sich dann um eine Empfehlung über die nachzufüllende Ölmenge. Durch Nachfüllen der entsprechenden Ölmenge kann der Ölser vice auf einen möglicherweise ohnehin anstehenden Werkstattaufenthalt verlängert oder verkürzt werden. Insbesondere wird mit der vorliegenden Erfindung verhindert, daß zu viel Öl nachgefüllt wird, so daß eine zu große Ölmenge in der Arbeitsvorrichtung enthalten ist. In diesem Fall würde Öl ver geudet werden, was nicht zuletzt die Umwelt belastet. Insgesamt kann somit verhindert werden, daß teurere und natürliche Ressourcen unnötig ver braucht werden. Bei Kraftfahrzeugen wird die Verfügbarkeit des Fahrzeugs erhöht, und die Betriebskosten können verringert werden.

Claims

1. Verfahren zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge bei einer Arbeitsvorrichtung, insbesondere bei einem Verbrennungs motor, einem Getriebe oder dergleichen, gekennzeichnet durch die Schritte:
Messen der noch zur Verfügung stehenden Schmiermittelmenge,
Prüfung, ob die Schmiermittelmenge einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet,
Messen des Zustandes des Schmiermittels,
Bestimmen einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge zumindest in Abhängigkeit vom Schmiermittelzustand, wenn der Minimalwert unter schritten wird und
Anzeige dieser Menge.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nachzufüllende Schmiermittelmenge auch in Abhängigkeit von der noch vorhandenen Schmiermittelmenge bestimmt wird.

3. Verfahren zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge, insbesondere bei einem Verbrennungsmotor, einem Getriebe oder dergleichen, gekennzeichnet durch die Schritte:
Messen der noch zur Verfügung stehenden Schmiermittelmenge,
Messen des Zustandes des Schmiermittels,
Bestimmen einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge in Abhängig keit vom Schmiermittelzustand und der Schmiermittelmenge.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung des Schmiermittelzustandes über die Bestimmung der Dielektrizitätszahl, der Leitfähigkeit und/oder der Viskosität des Schmiermittels erfolgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nachzufüllende Schmiermittelmenge auch in Abhängigkeit von zukünftigen, in der Arbeitsvorrichtung gespeicherten Wartungs- oder Serviceereignissen bestimmt wird.

6. Vorrichtung zur Ermittlung einer nachzufüllenden Schmiermittelmenge bei einer Arbeitsvorrichtung, insbesondere bei einem Verbrennungs motor, einem Getriebe oder dergleichen, mit einem Sensor zur Mes sung der noch zur Verfügung stehenden Schmiermittelmenge und ei nem Sensor zur Bestimmung des Zustandes des Schmiermittels dadurch gekennzeichnet, daß eine Bestimmungseinrichtung (18) vorgesehen ist, die mit dem Mengen- (14) und dem Zustandssensor (16) verbunden ist und in Ab hängigkeit von deren Signale eine nachzufüllende Schmiermittelmen ge bestimmt.