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Technisches Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft das Verwenden elektrischer Messungen des spezifischen
Widerstands von Motorschmiermittel, das ein Gemisch aus in Gebrauch
stehendem Öl bzw. Altöl und Frischöl
umfassen kann, um die Qualität des Öls zu bestimmen
und zu beurteilen. Ein bestimmter Aspekt der Erfindung besteht darin,
die Qualität eines Frischöls zu ermitteln, nachdem
es dem Altöl zugegeben und mit diesem vermischt wurde,
wie es während eines Ölwechsels oder bei Zugabe
zusätzlichen Öls, um das vom Fahrzeughersteller
festgelegte Ölgesamtvolumen aufrechtzuerhalten, geschieht.
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Hintergrund der Erfindung
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Öle
sind im Allgemeinen komplexe Gemische chemischer Verbindungen, die
durch eine Grundmischung und eine Kombination von Additiven gekennzeichnet
sind, die kollektiv als Additivpaket beschrieben werden und so ausgewählt
sind, dass sie spezifische Leistungseigenschaften verbessern. Sowohl
die Grundmischung als auch das Additivpaket sind im Allgemeinen
spezifisch für eine bestimmte Anwendung und eine vorgesehene
Nutzung und vermitteln erwünschte Öleigenschaften
in einem der vorgesehenen Nutzung entsprechenden Maß.
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Bei
einem typischen Fahrzeugmotor wird Schmieröl aus einer
Wanne über und durch die sich bewegenden Teile des Verbrennungsmotors
gepumpt.
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Infolge
des Verbrennungsprozesses wird das Öl erhitzt und gekühlt,
um eine geeignete Betriebstemperatur, häufig in dem Bereich
von etwa 90°C bis etwa 110°C, zu halten. Ein Öl
festgelegten Gütegrads wird zu dem Motor befördert,
und seine Eigenschaften verschlechtern sich mit Nutzung. Das festgelegte Öl
und alle geeigneten Entsprechungen haben bekannte oder ermittelte
spezifische elektrische Widerstandseigenschaften, die über
ihre Nutzungsdauer in ähnlichen Motoren (oder anderen geschmierten
Mechanismen) erhalten werden.
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Dem
Motor zugeordnet ist ein rechnerbasiertes Motorsteuersystem. Gemäß dieser
Erfindung werden Daten für das Umsetzen dieser Erfindung
in einem solchen rechnergestützten System gepflegt und
verarbeitet. Die spezifischen elektrischen Widerstandseigenschaften
der geeigneten Öle bei einer üblichen Betriebstemperatur
sind in dem Rechnersystem gespeichert. Der historische Verlauf des
tatsächlichen spezifischen Widerstands des vorliegenden Öls
bei einer gleichen Temperatur wird gepflegt, während es
genutzt wird, und sein Volumen in der Wanne wird regelmäßig
ermittelt. Diese gespeicherten Informationen werden genutzt, wenn
es Zeit ist, dem vorhandenen Öl neues ergänzendes Öl
oder Nachfüllöl zuzugeben, oder wenn es Zeit ist,
das vorhandene Öl aus der Wanne abzulassen und es mit Frischöl
zu ersetzen. Diese gespeicherten Informationen und das Verfahren
dieser Erfindung werden genutzt, um zu ermitteln, ob das neue Öl
zur Verwendung in dem Motor oder einem anderen geschmierten Mechanismus
geeignet ist.
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Es
werden die jeweiligen Volumina von zurückgehaltenem Altöl
und von neuem Öl ermittelt. Der letzte Wert des spezifischen
Widerstands des Altöls und der spezifische Widerstand des
neuen Gemisches werden erhalten. Wie nachstehend näher beschrieben
wird, werden diese Volumina und Werte des spezifischen Widerstands
verwendet, um Daten des spezifischen Widerstands für das
zugegebene Öl mit in der Rechnerdatenbank gespeichert gleichen Daten
für ein geeignetes Schmieröl zu vergleichen. Wenn
die Daten für das zugegebene Öl nicht den gespeicherten
Daten für gute Öle entsprechen, wird der Fahrer
des Fahrzeugs des anderen Mechanismus durch das Bordsystem gewarnt.
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Ein
Großteil der weiteren Beschreibung schildert die Verwendung
dieser Methode, um bei einem Motor in einem Kraftfahrzeug vorgenommene Motorölzugaben
zu bestimmen. Es versteht sich aber ohne Weiteres, dass das gleiche
allgemeine Vorgehen genutzt werden kann, um Motorölzugaben
bei anderen Motoranwendungen, beispielsweise Generatoren, Motoren,
die bei Schifffahrt- oder Luft- und Raumfahrtanwendungen verwendet
werden, und sogar Öle, die für vorrangig nicht
schmierende Anwendungen wie Hydrauliksysteme verwendet werden, zu charakterisieren.
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In
Verbrennungsmotoren verwendetes Schmieröl ist ein komplexes
Gemisch aus Komponenten, die historisch auf einer aus Rohöl
gewonnenen Erdölkohlenwasserstoff-Grundmischung beruhen,
mit Additiven, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern. Zunehmend
werden aber synthetische Grundmischungen wie Polyalphaolefin (PAO)
oder synthetische Ester und ähnliche synthetische Stoffe wie
alkylierte Naphthalene und alkylierte Benzene verwendet.
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Bei
einem Verbrennungsmotor unterliegen diese Motoröle beanspruchenden
Betriebsbedingungen und werden mit Nutzung schlechter. Es wurde
erkannt, dass unterschiedliche Motoren und Betriebsbedingungen zu
größeren und kleineren Verschlechterungsraten
eines spezifischen Öls führen. Daher hat eine
Anzahl von nationalen und internationalen Behörden Normen
für Motoröle formuliert, die deren Beständigkeit
gegen Verschlechterung bei Nutzung und somit ihre Eignung für
spezifische Anwendungen wiedergeben. Diese Behörden umfassen
das American Petroleum Institute (API), das International Lubricant
Standardization and Approval Committee (ILSAC), ACEA (Association
des Constructeurs Européens d'Automobiles) und die Japanese
Automotive Standards Organization (JAOS) sowie einzelne Fahrzeughersteller.
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Fahrzeughersteller
wählen wiederum die Spezifikationen, die ihre Anforderungen
an Leistung und Nutzungsdauer des Schmiermittels erfüllen.
Diese Anforderungen werden durch die erste Schmiermittelfüllung
des Motors durch den Fahrzeugoriginalhersteller erfüllt,
der die Möglichkeit hat, die Qualität der während
des Fahrzeugbaus eingefüllten Fluide festzulegen und zu überwachen.
Spätere Ölfüllungen werden aber nicht
unbedingt genauso gut kontrolliert, und da Unterschiede zwischen
Motorölen einem Fahrer des Fahrzeugs oder Fahrzeugmechanikern und
-technikern nicht immer ins Auge fallen, ist es möglich,
dass ein ungeeignetes Schmiermittel oder ein Schmiermittel einer
schlechteren Sorte verwendet wird.
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Während
erwartet wird, dass die Folgen einer Verwendung einer besseren Ölsorte
als vom Hersteller festgelegt günstig sind, könnte
der Ersatz durch eine schlechtere Sorte als vom Hersteller festgelegt
möglicherweise zu Motorschaden führen. Daher ist
es wünschenswert, eine Fähigkeit zu entwickeln,
die Art von bei einem Motor vorgenommenen Ölzugaben zu
bestimmen, so dass geeignete Behebungsmaßnahmen ergriffen
werden können, wenn eine schlechtere Sorte als vom Hersteller
festgelegt verwendet wurde.
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Es
ist auch wünschenswert, dass die Natur des zugegebenen Öls
ermittelt wird, nachdem es eingefüllt wurde. Dies bietet
die Möglichkeit, Bordinstrumente zu nutzen, die für
andere Zwecke brauchbar sein können, und schränkt
nicht ein, wo ein Fahrzeugbesitzer frisches Wechsel- oder Ersatzöl
erhalten kann. Es kompliziert aber die Beurteilung der Qualität
des zugegebenen Öls, da nur die Eigenschaften der gemischten
und vermischten Alt- und Frischöle gemessen werden. Somit
wird die Wirkung des Frischöls durch das restliche Altöl
verdünnt, so dass nur Gesamtmesswerte ermittelt werden
und eine geeignete Datenverarbeitung erforderlich ist, um aus dem
Gesamtmesswert die Messwerte zu extrahieren, die dem Frischöl
zurechenbar sind.
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Die
Vorgehensweise beruht auf elektrischen Bordmessungen von Öl,
im Einzelnen von seinem spezifischen Widerstand, der für
spezifische Ölformulierungen sowohl einen charakteristischen
Anfangswert als auch charakteristische Entwicklungstrends aufweist. Öle
bekannter Eigenschaften werden getestet, um sowohl das anfängliche
als auch das sich entwickelnde Verhalten ihres spezifischen Widerstands
festzustellen. Da diese für ein vorgegebenes Öl
spezifisch sind, bilden sie für eine bestimmte Ölformulierung
eine charakteristische Signatur. Diese Daten können dann
erfasst und gespeichert werden, zum Beispiel als eine Nachschlagetabelle
in einer Rechnerspeichervorrichtung, wo auf sie zugegriffen werden
kann und sie mit vergleichbaren Daten verglichen werden können,
die von unbekannten Ölen erfasst wurden. Mit zunehmendem
Testen bekannter Öle wird ein umfassender Datenbestand,
der für das Verhalten aller getesteten Öle repräsentativ ist,
aufgebaut.
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Somit
können die Änderungen des spezifischen Widerstands
eines unbekannten Öls während Nutzung über
einen Zeitraum überwacht werden, der geeignet ist, um ausreichende
erkennbare und charakteristische Merkmale des Entwicklungsprofils
aufzuzeichnen, die mit den gespeicherten Verhaltensweisen bekannter Öle
verglichen werden können. Wenn festgestellt wird, dass
die Verhaltensweisen des unbekannten Öls und eines spezifischen
bekannten Öls im Wesentlichen identisch sind, wird festgestellt,
dass die unbekannte Ölformulierung identisch zu der Formulierung
des bekannten Öls ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Erfindung beschreibt ein Mittel zum Bestimmen der Qualität
eines Öls, insbesondere der Qualität eines Frischöls,
das einem vorbestehenden Volumen von in Gebrauch stehendem Öl
bzw. Altöl zugegeben wird, aus Messungen des spezifischen Widerstands
des sich ergebenden Ölgemisches.
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Die
Umsetzung dieser Erfindung kann verwendet werden, um die Formulierung
von Ölzugaben in praktisch jedem Motor oder Mechanismus
zu beurteilen, bei dem Ölverlust oder Degradation von Öleigenschaften
regelmäßige Ölzugaben erforderlich machen.
Die unmittelbarste Anwendung ist bei Verbrennungsmotoren, insbesondere
bei solchen, die in Kraftfahrzeugen verwendet werden, wobei sie
aber auch solche einschließt, die in stationären
Anwendungen, Schifffahrts- oder Luft- und Raumfahrtanwendungen verwendet
werden. Die Erfindung hat aber breite Einsatzmöglichkeiten
und kann eine breitere Anwendung finden, zum Beispiel beim Beurteilen
der Qualität von Nachfüllfluid in hydraulischen Systemen.
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Schmieröle
in Verbrennungsmotoren können mehrere Formulierungen aufweisen,
die sich sowohl bezüglich Grundöleigenschaften
als auch bezüglich des Additivpakets unterscheiden. Die
elektrische Impedanz und somit der spezifische Widerstand und die Permittivität
dieser Öle kann unter Verwenden von Messausrüstung,
Mess- und Analysevorgehen beurteilt werden, die dem Fachmann gut
bekannt sind und zum Beispiel in
US
7,362,110 , Halalay et al.,
US 6,922,064 Halalay
et al. und
US 7,370,514 ,
Halalay et al. beschrieben werden.
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Diese
abgeleiteten Beurteilungen des spezifischen Widerstands können
häufig genug überwacht werden, dass eine nahezu
kontinuierliche Aufzeichnung der Änderung dieser Eigenschaften
entwickelt werden kann. Ferner kann diese Aufzeichnung gespeichert
werden, zum Beispiel in einem Rechner oder einer ähnlichen
Vorrichtung, und kann eine einer Reihe von Bezugsdatenkennlinien
von bestimmten Schmierölen bilden. Die Änderung
des spezifischen Widerstands während der Nutzung eines
unbekannten Öls kann dann mit einer Sammlung von Bezugsdaten
verglichen werden, die für eine große Anzahl von
bekannten Schmierölen erfasst wurden, um eine Reihe von
Bezugsdaten auszumachen, die im Wesentlichen das gleiche Verhalten
wie das unbekannte Öl aufweisen. Wenn eine solche wesentliche Übereinstimmung
erzielt ist, wird angenommen, dass das unbekannte Schmieröl
eine Formulierung besitzt, die im Wesentlichen identisch zu der
der passenden Bezugsformulierung ist.
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Die
Natur des Grundöls und des Additivpakets bestimmt den anfänglichen
spezifischen Widerstand des Öls sowie die Entwicklung des
spezifischen Widerstands des Öls während Nutzung,
was mit der Verschlechterung des Öls während Nutzung in
Zusammenhang steht. Somit kann die Eignung eines unbekannten Schmieröls
für eine bestimmte Anwendung durch Kenntnis seiner Formulierung,
die wiederum charakteristische, messbare elektrische Eigenschaften
des Öls vermittelt, ermittelt werden.
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Unter
Bezug auf eine spezifische Umsetzung in einem Kraftfahrzeug gibt
es drei Situationen, bei denen die Bestimmung von Öl erwünscht
ist:
bei einer anfänglichen Ölfüllung
bei
einem Ölwechsel
bei einem Ölnachfüllen
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Diese
drei Fälle stellen Situationen dar, bei denen das Öl
nach Zugabe von Frischöl ausschließlich Frischöl,
im Wesentlichen Frischöl und im Wesentlichen Altöl
umfasst. In allen Fällen erfolgt eine anfängliche
Bestimmung des Frischöls beruhend auf der Beurteilung seines
anfänglichen spezifischen Widerstands und die anfängliche
Beurteilung wird mit Hilfe der zeitlichen Entwicklung des spezifischen
Widerstands des Frischöls während Fahrzeugeinsatz verfeinert.
Es versteht sich aber, dass bei den Fällen (b) und (c),
bei denen das Frischöl mit Altöl vermischt wird,
die Messungen des spezifischen Widerstands das Verhalten der vermischten Öle
wiedergeben. Bei diesen Fällen ist somit zusätzliche
Datenverarbeitung erforderlich, um die spezifischen Widerstandseigenschaften
des Frischöls zu erhalten.
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Im
Einzelnen muss die Gemischsignatur, die sich aus den miteinander
gemischten und vermischten Alt- und Frischölen ergibt,
zerlegt werden, um zeitlich veränderliche Werte des spezifischen
Widerstands zu erhalten, die jedem der Bestandteile zurechenbar
sind. Dies kann durch Anwenden der folgenden Schritte verwirklicht
werden:
- (a) Messen des spezifischen elektrischen
Widerstands eines Fahrzeugschmiermittels während Nutzung
durch einen fahrzeugeigenen Sensor und Konstruieren seiner Zeitabhängigkeit;
- (b) Ermitteln der verbleibenden Menge von Fahrzeugöl
kurz vor Ölwechsel oder -nachfüllen unter Verwenden
eines fahrzeugeigenen Motorölstandsensors;
- (c) Ermitteln des neuen Ölgesamtvolumens nach Zugabe
des Frischöls, erneut unter Verwenden des fahrzeugeigenen Ölstandsensors;
- (d) Aufzeichnen der Zeit, zu der die Zugabe des Frischöls
erfolgte;
- (e) Ermitteln des Volumens von Frischöl, das gemäß der
Differenz zwischen den in den Schritten (d) und (c) gemessenen Volumina
zugegeben wird, und dadurch Berechnen des Volumenanteils von Alt-
und Frischöl;
- (f) Messen des spezifischen elektrischen Widerstands des Gemisches
aus Alt- und Frischölen unter Verwenden eines fahrzeugeigenen
Sensors;
- (g) Berechnen des spezifischen Widerstands des zugegebenen Frischöls
aus Kenntnis des spezifischen Widerstands des Altöls unmittelbar
vor der Ölzugabe, des spezifischen Widerstands des Gemisches
aus Alt- und Frischöl unmittelbar nach der Zugabe und der
Volumenanteile des Altöls und des zugegebenen Öls,
wobei eine Mischungsregel für den spezifischen elektrischen Widerstand
verwendet wird;
- (h) Fortführen des Messens des spezifischen Widerstands
des Ölgemisches bei fortgesetzter Nutzung, um eine nahezu
kontinuierliche Aufzeichnung von spezifischem Widerstand gegen Zeit
zu entwickeln; und
- (i) Feststellen der Zeit ab der Ölzugabe, bei der eine
Spitze der Kurve von spezifischem Widerstand gegen Zeit beobachtet
wird.
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Mit
dem weiteren Schritt des Vergleichens der Kennlinie des spezifischen
Widerstands des Frischöls mit einer Sammlung von Kennlinien
des spezifischen Widerstands bekannter Öle kann das Frischöl
bestimmt werden und seine Konformität mit Herstellerspezifikationen
und somit seine Eignung für die Anwendung kann ermittelt
werden.
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Bei
einer Fahrzeuganwendung kann die Steuerelektronik des Fahrzeugs
so programmiert werden, dass an den Nutzer eine Warnung ausgegeben
wird, wenn das zugegebene Öl außerhalb der Spezifikation
liegt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
eine Kurvenkennlinie der Änderung des spezifischen Widerstands
von Motoröl mit Nutzungszeit und demonstriert eine Merkmalskennlinie
der Messungen des spezifischen Widerstands von Öl während
Nutzung. Speziell zu beachten ist der anfängliche spezifische
Widerstand ρ0 und der spezifische
Spitzenwiderstand ρmax, der bei
einer Motorbetriebszeit tmax auftritt und
in der Figur die Grenze zwischen Bereich I und Bereich II markiert.
Zusätzliche Merkmale, die an der Kurve beobachtet werden
können, sind als Bereich III bzw. Bereich IV bezeichnet.
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2 zeigt
einen Balkengraphen, der die Größenordnung des
anfänglichen spezifischen Widerstands angibt, wobei Klassen
von Ölformulierungen für eine Vielzahl formulierter Öle
mit ILSAC- und API-Bezeichnungen bezeichnet sind.
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3 zeigt
Daten, die für den Einfluss verschiedener Ölgrundgemische
und Additivpakete auf den maximalen spezifischen Widerstand, der
bei der anfänglichen Spitze des spezifischen Widerstands gemessen
wird, wie zum Beispiel in 1 als ρmax gezeigt ist, und die Motorbetriebszeit
tmax nach einem Ölwechsel, bei
dem diese Spitze beobachtet wird, repräsentativ sind.
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4 ist
eine Darstellung von spezifischem Widerstand gegen Motorbetriebszeit
für ein spezifisches Motoröl nach einem Ölwechsel,
der das Spülen des gesamten Altöls aus dem System
umfasste, was als „mit Motorspülen” bezeichnet
wird, und nach einem zweiten Ölwechsel, bei dem einem Motor,
bei dem das Altöl nominell abgelassen wurde, neues Frischöl
zugegeben wurde, was als „ohne Motorspülen” bezeichnet
wird.
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5 ist
eine Darstellung von spezifischem Widerstand gegen Kurbelwellenumdrehung
für ein GF-4-Motoröl mit mineralischer Basis während
zwei Kraftmesseinrichtungstests mit stark unterschiedlichen Betriebsparametern:
einem Test hoher Temperatur und hoher Last (HTHL), der stationäre
Hochgeschwindigkeitsfahrt durch eine Wüste bei Ziehen eines
Anhängers approximiert; und einem leichteren Test, der
häufiges Starten, Beschleunigen und Abbremsen (PC- oder „Postzyklus”-Test)
einsetzt.
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6 ist
eine Darstellung von spezifischem Widerstand gegen Kurbelwellenumdrehungen
für ein GF-4-Motoröl mit synthetischer Basis während
eines HTHL- und eines PC-Tests.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Diese
Erfindung ist ein Verfahren zum Ermitteln der Qualität
von Schmieröl, das einer Menge von Altöl in einem
arbeiten Motor oder Mechanismus zugegeben wird. Das Verfahren mit
wird mit spezifischer Verwendung bei einem in einem Fahrzeug eingebauten
Verbrennungsmotor beschrieben und zieht die Verwendung eines geeigneten
elektrischen Sensors für Schmieröldurchsatz zum Überwachen
des spezifischen elektrischen Widerstands des Öl bei normaler
Betriebstemperatur und während Nutzung in einem Motor oder
einem anderen arbeitenden Mechanismus in Betracht. Die Umsetzung
des Verfahrens wird durch geeignete elektronische Instrumente unterstützt.
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Ein
Beispiel für eine geeignete Zelle für die Messung
oder Ermittlung von spezifischen Widerstandswerten und Permittivitätswerten
eines Motoröls oder einer anderen Flüssigkeit
wird in
U.S. Patent 7,362,110 , „Measurement
Cell for Liquids”, Halalay et al., offenbart und wird in
diese Beschreibung aufgenommen, um die Auslegung und Nutzung einer
solchen Zelle zu veranschaulichen. Ein Verfahren zum Verwenden einer
solchen Zelle beim Ermitteln und Verwenden von spezifischen Widerstandswerten
und Permittivitätswerten eines Motoröls wird in
U.S. Patent 7,370,514 , „Determining
Quality of Oil in Use,” Halalay et al., offenbart und wird
gleichfalls in diese Beschreibung aufgenommen, um die Messung und Verwendung
elektrischer Eigenschaften beim Prognostizieren der Nutzungsdauer
eines Schmieröls in einem arbeitenden Motor zu veranschaulichen.
Ein weiteres Beispiel eines Verfahrens zum Verwenden von Impedanzinstrumenten,
um spezifischen Widerstand eines Fluids in einem Behälter
zu überwachen, wird in
U.S.
Patent 6,922,064 , „Fluid Quality Test Method Based
on Impedance”, Halalay et al., offenbart.
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In 1–6 sind
Daten, die die vorliegende Erfindung unterstützen, gezeigt.
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1 ist
ein Beispiel einer typischen Kurve, die die Änderung des
spezifischen Widerstands eines bestimmten Motoröls mit
Motorbetriebszeit, die durch fahrzeugeigene Mess- und Analysevorrichtungen
erhalten wird, zeigt. Von besonderem Interesse ist, dass 1 eine
Spitze bei kurzen Motorbetriebszeiten zeigt. Dieses Merkmal scheint
ein universelles Merkmal von solchen Kurven von spezifischem Widerstand
und Motorbetriebszeit zu sein, und ist die Grundlage für
eine der Vorgehensweisen zur Bestimmung von Additivöl,
die weiter unten beschrieben werden. 2 zeigt
eine Zusammenstellung von spezifischen Widerstandsdaten, die bei
einer Anzahl von Motorfrischölen unterschiedlicher zugrunde
liegender Chemie und mit unterschiedlichen Mengen und Kombinationen
von Additiven erfasst wurden. 3 veranschaulicht,
dass der spezifische Spitzenwiderstand, d. h. das Maximum der Kurve
von spezifischem Widerstand zu Motorbetriebszeit, sich frühzeitig
bei der Nutzung eines Motoröls mit der Basisölformulierung ändert
und dass die Motorbetriebszeit, bei der diese Spitze beobachtet
wird, sich mit der Art des Additivpakets ändert. 3 stellt
auf den Einfluss von Basisölformulierung und Additivpaket
ab. Sie zeigt deutlich, dass unterschiedliche Ölfamilien, die
unterschiedlichen API- und ILSAC-Klassifizierungen entsprechen,
zwar ähnliche Maximalwerte des spezifischen Widerstands
für die gleiche Art von Basisöl aufweisen (d.
h. mineralisch gegen synthetisch), doch die Zeit der Spitze gegenüber
verschiedenen Additivpaketen empfindlich ist und diese unterscheiden
kann.
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Um
die Komplexität des Problems zu verstehen, ist es nur erforderlich, 4 zu
betrachten, die das Verhalten von spezifischem Widerstand gegen Motorbetriebszeit
eines im Wesentlichen frischen Öls für zwei Situationen
zeigt. In beiden Fällen wurde das Motoröl am Ende
der Nutzungsdauer mit neuem Frischöl ersetzt. In einem
Fall (mit Motorspülen) wurde aber das Altöl abgelassen;
es wurde frisches Ersatzöl zugegeben; das Ersatzöl
wurde dann abgelassen; und es wurde eine zweite Füllung
frischen Ersatzöls zugegeben. In dem zweiten Fall (ohne
Motorspülen, als ohne Motorspülen bezeichnet)
wurde das Altöl einfach abgelassen und mit frischem Ersatzöl ersetzt.
Beim Verhalten wird bei diesen beiden Fällen ein klarer
Unterschied beobachtet.
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Wenn
das Öl in der als „mit Motorspülen” beschriebenen
Weise ersetzt wird, wird das Verhalten beobachtet, das für
Frischöl erwartet wird, d. h. eine spezifische Widerstandsspitze
von 800 MΩ cm. Wenn das Öl in der als „ohne
Motorspülen” beschriebenen Weise ersetzt wird,
wird eine spezifische Widerstandsspitze von ~480 MΩ cm
beobachtet. Bei dem anfänglichen spezifischen Widerstand
werden ebenfalls Unterschiede eines ähnlichen Verhältnisses
beobachtet. Somit ist die Wirkung selbst einer nur kleinen Menge
von Altöl, die in der Schmieranlage nach Ablassen des Altöls
zurückgehalten wird, signifikant, da sie sowohl die Spitzenhöhe
als auch den anfänglichen spezifischen Widerstand um einen
Faktor von fast 2 verändert hat. Zu beachten ist aber, dass
die Zeit der spezifischen Widerstandsspitze in den beiden Datenreihen
im Wesentlichen unverändert ist.
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Wie 2 verdeutlicht, überspannt
der spezifische Widerstand für verschiedene frische Ölformulierungen,
die von voll formulierten GF-4-Ölen auf synthetischer Basis
zu Grundgemisch reichen, erfreulicherweise 7 Größenordnungen
(d. h. ein Faktor von 10 Millionen). Eine solche Änderung
macht an einer Logarithmusskala eine Warnung „außerhalb
der Spezifikation” trotz einer Änderung um einen
Faktor 2 noch möglich, wie unter Bezug auf 4 erläutert wird.
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Weiterhin,
siehe 3, liefern der spezifische Spitzenwiderstand und
die Motorbetriebszeit gegen spezifischen Spitzenwiderstand zusätzliche Informationen über
das Motoröl: die Natur des Additivpakets korreliert gut
mit der Motorbetriebszeit, bei der die Spitze des spezifischen Widerstands
beobachtet wird, während der Wert des spezifischen Widerstands
bei dem lokalen Maximum mit den Eigenschaften des Grundöls
korreliert. Somit können die Öleigenschaften gefolgert
und mit den Anforderungen des Herstellers verglichen werden.
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Auf
die Robustheit der Signaturen der Spitze des spezifischen Widerstands
gegenüber Fahrbedingungen wird in 5 und 6 eingegangen. 5 und 6 zeigen
die Testergebnise für GF-4-Motoröle mineralischer
Basis bzw. synthetischer Basis als Funktion einer Anzahl von Motorumdrehungen
während zwei Kraftmesseinrichtungstests mit stark unterschiedlichen
Betriebsparametern: (i) einem Test mit hoher Temperatur und hoher
Last, der Hochgeschwindigkeitsfahrt durch eine Wüste bei
Ziehen eines Anhängers approximiert, und (ii) einem leichteren
Test unter Bedingungen, die häufiges Starten, Beschleunigen,
Abbremsen und Anhalten approximieren. Die Daten in 5 und 6 wurden
als Funktion einer Anzahl von Motorumdrehungen an Stelle von Motorbetriebszeit
aufgetragen, da die Darstellungen Daten aus Tests mit unterschiedlichen Testbedingungen
und insbesondere mit unterschiedlichen Motordrehzahlen (d. h. Umdrehungen
pro Minute) wiedergeben. Wie eine Prüfung von 5 und 6 unmittelbar
zeigt, ist das Auftreten der Spitze des spezifischen Widerstands
bei frühen Anzahlen von Kurbelwellenumdrehungen von Testbedingungen
weitgehend unabhängig und sieht somit die für eine
eindeutige Bestimmung eines Motoröls während Kundendienst
erforderliche Robustheit vor.
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Das
genauere Verfahren umfasst:
- (a) Messen der
elektrischen Eigenschaften, zumindest des spezifischen Widerstands
des Öls, eines breiten Bereichs von Schmierölen
unter standardisierten Testverfahren über die Nutzungsdauer
des Öls, wobei mindestens eines der Standardtestverfahren
das Messen der elektrischen Eigenschaften bei einer im Wesentlichen festen
Bezugstemperatur von über 90°C erfordert; Erzeugen
einer nahezu stetigen Kurve der Änderung des spezifischen
Widerstands des Öls bei Motorbetriebszeit mit hinreichender
Genauigkeit, so dass zumindest der anfängliche spezifische
Widerstand ρ0 und die Zeit tMax, bei der die Spitze ρMax des spezifischen Widerstands wie in 1 gezeigt
bestimmt werden kann; Zuordnen mindestens der Kennlinie des anfänglichen
spezifischen Widerstands ρ0, des
maximalen spezifischen Widerstands ρmax und
der Motorbetriebszeit tMaxder Spitze des
spezifischen Widerstands zu dem getesteten spezifischen Öl
und Speichern dieser Kennlinien in irgendeiner abrufbaren Form, zum
Beispiel in einer Nachschlagetabelle in einem elektronischen Rechner.
- (b) Messen der elektrischen Eigenschaften des Fahrzeugschmiermittels
während Nutzung in einem Fahrzeug durch einen fahrzeugeigenen
Sensor und Entnehmen des spezifischen Widerstands des Öls
als Funktion von Motorbetriebszeit, wobei die Messungen häufig
genug vorgenommen werden, um eine nahezu kontinuierliche Aufzeichnung
von spezifischem Widerstand gegen Motorbetriebszeit zu erzeugen,
wie dies in 1 gezeigt ist. Dieses Vorgehen,
das dem Fachmann wohl bekannt ist, ist in dem Patent '514 von Halalay et al. dokumentiert
und umfasst: Zirkulieren von Öl durch einen geeigneten
Sensor; Vornehmen wiederholter Messungen der Impedanz des Öls
bei einer nahezu konstanten Temperatur von über 90°C;
Entnehmen des spezifischen Widerstands des Öls aus den
Impedanzmessungen; und Erzeugen einer Kurve von spezifischem Widerstand
gegen Motorbetriebszeit.
- (c) Ermitteln der verbleibenden Menge an Fahrzeugöl
kurz vor dem Ölwechsel oder Ölnachfüllen unter
Verwenden eines fahrzeugeigenen Motorölstandsensors, der
ein Signal vorsehen kann, dessen Größenordnung
proportional zum vorhandenen Ölvolumen ist.
- (d) Ermitteln des neuen Ölgesamtvolumens nach Zugabe
des Frischöls, erneut unter Verwenden des fahrzeugeigenen Ölstandsensors;
- (e) Aufzeichnen der Zeit, zu der die Zugabe des Frischöls
erfolgte;
- (f) Ermitteln des Volumens von Frischöl, das gemäß der
Differenz zwischen den in den Schritten (d) und (c) gemessenen Volumina
zugegeben wurde, und dadurch Berechnen des Volumenanteils von Alt-
und Frischöl;
- (g) Messen des spezifischen elektrischen Widerstands des Gemisches
aus Alt- und Frischölen unter Verwenden eines fahrzeugeigenen
Sensors;
- (h) Berechnen des spezifischen Widerstands des zugegebenen Frischöls,
der dem anfänglichen spezifischen Widerstand ρ0 des Frischöls entspricht, aus
Kenntnis des spezifischen Widerstands des Altöls unmittelbar
vor der Ölzugabe, des spezifischen Widerstands des Gemisches von
Alt- und Frischöl unmittelbar nach der Zugabe und der Volumenanteile
des Altöls und des zugegebenen Öls unter Verwenden
einer Mischungsregel für den spezifischen elektrischen
Widerstand;
- (i) Vergleichen des Werts des anfänglichen spezifischen
Widerstands des zugegebenen Frischöls mit den Werten in
einer Nachschlagetabelle, wobei die Messungen des anfänglichen
spezifischen Widerstands für eine Vielzahl von Frischölen
aufgezeichnet sind und damit eine vorläufige Bestimmung
des zugegebenen Öls ermöglichen;
- (j) Fortsetzen des Messens des spezifischen Widerstands des Ölgemisches
bei fortgesetzter Nutzung, um eine nahezu kontinuierliche Aufzeichnung
von spezifischem Widerstand gegen Motorbetriebszeit zu entwickeln;
- (k) Bestimmen der Motorbetriebszeit (gemessen ab der Motorbetriebszeit
der Ölzugabe), bei der eine Spitze der Kurve von spezifischem
Widerstand gegen Motorbetriebszeit beobachtet wird, t*Max;
Dies kann verwirklicht werden durch: geeignetes Glätten
der Kurve, um den Einfluss von Rauschen zu minimieren, zum Beispiel
durch Berechnen eines laufenden Mehrpunkt-Mittels; Nehmen von Ableitungen
der Kurve; und Bestimmen der Zeit, bei der die Ableitung einen Wert
von null annimmt, wenn sie reibungslos von positiv zu negativ wechselt,
als Zeit der Spitze des spezifischen Widerstands. Ein alternatives
und einfacheres Vorgehen besteht darin, die Kurve zu glätten,
ein laufendes Mehrpunkt-Mittel wäre erneut geeignet; den
gemittelten Wert des spezifischen Widerstands mit Zeit ständig
nachzuverfolgen und festzustellen, ob sein Wert von Zeitintervall
zu Zeitintervall angestiegen oder gesunken ist; und den Punkt, an
dem der spezifische Widerstand nach Aufweisen eines anfänglichen
Anstiegs zu sinken begann, als Zeit der Spitze des spezifischen
Widerstands zu bestimmen;
- (l) Heranziehen der gespeicherten Daten, die für das
Verhalten bekannter Öle repräsentativ sind, wie
in Schritt (a) beschrieben, Vergleichen der Motorbetriebszeit (im
Verhältnis zum Moment des Ölwechsels) der gerade
für das Ölgemisch bestimmten Spitze des spezifischen
Widerstands mit den Spitzen des spezifischen Widerstands für die
bekannten Öle, bis ein bekanntes Öl gefunden ist,
dessen Spitze des spezifischen Widerstands bei einer Motorbetriebszeit
auftritt, die im Wesentlichen identisch zu der gerade ermittelten
und für das unbekannte Öl repräsentativen
Spitze des spezifischen Widerstands ist. Bestimmen des unbekannten Öls
mit diesem bekannten Öl.
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Die
Natur des zugegebenen Frischöls wird in diesem Vorgehen
bei zwei Stufen bestimmt – bei Schritt (i) und bei Schritt
(l). Bei Betrachtung von 2 ist klar, dass die vorläufige
Beurteilung der Ölqualität, die bei Schritt (i)
ermöglicht wird, vorrangig auf das Ermitteln der allgemeinen
Klasse von Ölen statt auf das Bestimmen einer spezifischen Ölformulierung
gerichtet ist. Die Bestimmung bei Schritt (l) dagegen ermöglicht,
wie 3 verdeutlicht, eine viel größere
Unterscheidung. Idealerweise sollten diese beiden Ermittlungen übereinstimmen,
wenn sie aber aufgrund der größeren Unterscheidung
der Spitze des spezifischen Widerstands/der Spitze der Motorbetriebszeit
zu widersprüchlichen Beurteilungen von Öleignung
führen, wird die zuletzt ermittelte Bestimmung akzeptiert.
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Wenn
eine der Messungen anzeigt, dass das zugegebene Öl Spezifikationen
nicht erfüllt, sollte dem Fahrer des Fahrzeugs eine Warnung
oder eine Reihe von zunehmend dringlichen Warnungen übermittelt
werden. Dies kann durch Mittel, die dem Fachmann wohl bekannt sind,
erfolgen und informiert den Fahrer, dass das Öl sofort
gewechselt werden sollte. Somit wird eine bei Schritt (i) ausgegebene
Warnung das Vorgehen an diesem Punkt abbrechen und eine bei Schritt
(l) ausgegebene Warnung wird jedes Versäumnis, bei Schritt
(i) zu warnen, aufheben.
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Zurück
zu den bereits bestimmten drei Situationen, d. h. einem anfänglichen Öleinfüllen,
einem Ölwechsel und einem Ölnachfüllen,
ist es klar, dass das vorstehende Vorgehen umfassend genug ist,
um diese drei Fälle anzugehen. Im Fall eines Ölnachfüllens
sind alle aufgeführten Schritte erforderlich; im Fall eines
anfänglichen Öleinfüllens sollten nur
die Schritte (a), (b), (i) und (l) befolgt werden.
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Im
Fall eines Ölwechsels sind abhängig davon, ob
die Menge des in dem Motor verbleibenden restlichen Öls
zuverlässig gemessen werden kann, zwei Vorgehensweisen
möglich. Wenn die Menge restlichen Öls gemessen
werden kann, kann diese Situation als Ölzugabe behandelt
werden, und alle Schritte sollten befolgt werden. Wenn die Menge restlichen Öls
nicht zuverlässig gemessen werden kann, dann ähnelt
diese Situation der Situation des anfänglichen Öleinfüllens
und es sollten nur die Schritte (a), (b), (i) und (l) befolgt werden.
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Das
vorstehende Vorgehen sollte die Bestimmung des unbekannten Öls
in Fällen ermöglichen, da genügend Frischöl
zugegeben wird, so dass seine Wirkungen auf den spezifischen Widerstand des Ölgemisches
nicht durch die Wirkungen eines viel größeren
Volumens von Altöl überlagert werden. In manchen
Fällen kann aber das Volumen zugegebenen Öls so
klein sein, dass die Spitze des spezifischen Widerstands, die mit
der Ölzugabe in Verbindung steht, nicht von dem spezifischen
Hintergrundwiderstand unterschieden werden kann, der auf das viel
größere Volumen von Altöl zurückführbar
ist.
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Ein
signifikanteres Problem ergibt sich, wenn die elektrischen Messungen
signifikantem Rauschen unterliegen. Wenn die Spitze des spezifischen
Widerstands klein und kaum detektierbar ist, wie im vorstehenden
Fall, könnte Rauschen von dem System als Spitze ausgelegt
werden, was eine fehlerhafte Bestimmung der Ölzugabe erzeugt
und möglichweise ein unnötiges Handeln des Fahrers
des Fahrzeugs veranlasst.
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Um
dieser Situation vorzubeugen, wird eine Implementierung des Algorithmus
von dem Volumenanteil des neuen Öls abhängig gemacht,
dessen Überschreiten eines vorab festgelegten Schwellenwerts
bei Schritt (f) ermittelt wird. Wenn somit weniger als eine Mindestmenge Öl
zugegeben wird, wird der Algorithmus nicht implementiert und es
wird kein Versuch unternommen, die Ölzugabe zu bestimmen. Ein
einfaches Skalieren der Spitzen des spezifischen Widerstands, wie
in 1, 4, 5 und 6 gezeigt,
zeigt an, dass selbst bei Verringern der Spitzenhöhe um
20% diese sich noch von dem sich langsamer verändern Hintergrund
und dem sich schnell ändernden Rauschen unterscheiden sollte.
Ein Verhältnis von Frischöl zu Altöl
von 0,2 oder mehr wird somit als Verhältnis betrachtet,
das genaue Ergebnisse liefert. Da Bediener typischerweise Öl
in Schritten von 1,1 Liter (1 Quart) zugeben, sollte entsprechend
einem Verhältnis von Frischöl zu Altöl
von etwa 0,25 bei einer 5,5 l (5 Quart) großen Wanne die meisten Ölzugaben
diesen Schwellenwert übersteigen.
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Ein
zweiter Fall, der betrachtet werden sollte, ist ein Fall, bei dem
eine Ölzugabe erforderlich ist, bevor das Altöl
lange genug im Einsatz war, um seine Spitze spezifischen Widerstands
zu erreichen. In diesem Fall gibt es keine Möglichkeit,
die Altölspitze von der Frischölspitze zu unterscheiden
und es kann keine Bestimmung des Motoröls durchgeführt
werden.
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Schließlich
ist zu beachten, dass die Zeit zum Erreichen der Spitze des spezifischen
Widerstands umso länger ist, je höher die Qualität
des Öls ist. Dadurch werden Öle niedrigerer Qualität,
die das größte Potential haben, einen Motor zu
beschädigen, sehr frühzeitig bei der Wartung detektiert,
wenn sie am wenigsten Gelegenheit gehabt haben, Schaden hervorzurufen,
während die höherwertigeren Öle, die das
geringste Potential für Motorschädigung haben, später
detektiert werden.
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Das
vorstehend beschriebene Vorgehen ist für Motoren geeignet,
die relativ feste Arbeitstakte durchlaufen, oder für solche,
die sich wiederholende Arbeitstakte von relativ kurzer Dauer durchlaufen. Zum
Beispiel Schifffahrtanwendungen oder stationäre Anwendungen.
Bei Motoren, die unterschiedliche Arbeitstakte durchlaufen, insbesondere
unterschiedliche Arbeitstakte von langer Dauer, könnte
eine zeitbasierte Bestimmung der Spitze des spezifischen Widerstands
die Ölbestimmung durcheinanderbringen. Bei Heranziehen
zum Beispiel des Betriebs in einem Kraftfahrzeug kann dies auftreten,
da die bei einer 30-stündigen Nutzung bei 30 Meilen pro
Stunde (48 kmh) auftretende Öldegradation nicht die gleiche sein
wird, wie die bei einer 30-stündigen Nutzung bei 65 Meilen
pro Stunde (105 kmh) auftretende. Wie 5 und 6 aber
verdeutlichen, wird eine gute Übereinstimmung der Spitzen
des spezifischen Widerstands selbst unter radikal anderen Fahrzyklen erreicht,
wenn der Index für die Entwicklung von Degradation Kurbelwellenumdrehungen
statt Zeit ist. Somit umfasst eine noch weitere Ausführungsform der
Erfindung das genauere Verfahren des:
- (a) Zählens
der Anzahl von Motorkurbelwellenumdrehungen und des Messens der
elektrischen Eigenschaften, zumindest des spezifischen Widerstands
des Öls, über einen breiten Bereich von Schmierölen
unter standardisierten Testvorgehensweisen über die Nutzungsdauer
des Öls, wobei mindestens eine der Standardtestvorgehensweisen
das Messen der elektrischen Eigenschaften bei einer im Wesentlichen
festen Bezugstemperatur von über 90°C erfordert;
des Erzeugens einer nahezu stetigen Kurve der Änderung
des spezifischen Widerstands des Öls mit Motorkurbelwellenumdrehungen
mit hinreichender Genauigkeit, so dass mindest der anfängliche
spezifische Widerstand (ρ0) und
mindestens die Kennlinie der Anzahl an Kurbelwellenumdrehungen (rMax) der Spitze ρMax des
spezifischen Widerstands, wie in 5 gezeigt,
bestimmt werden kann; Zuordnen mindestens von ρ0, ρMax und
rMax zu dem getesteten spezifischen Öl
und Speichern dieser Kennlinien in irgendeiner abrufbaren Form, zum
Beispiel in einer Nachschlagetabelle in einem elektronischen Rechner.
- (b) Messens der elektrischen Eigenschaften des Fahrzeugschmiermittels
während Nutzung in einem Fahrzeug durch einen fahrzeugeigenen
Sensor und Entnehmen des spezifischen Widerstands von Öl
als Funktion von Motorkurbelwellenumdrehungen, wobei die Messungen
häufig genug vorgenommen werden, um eine nahezu kontinuierliche
Aufzeichnung von spezifischem Widerstand gegen Motorkurbelwellenumdrehungen zu
erzeugen. Diese Vorgehensweise, die dem Fachmann wohl bekannt ist,
ist in dem Patent '514 von
Halalay et al. dokumentiert und umfasst: Zirkulieren von Öl
durch einen geeigneten Sensor; Vornehmen wiederholter und gleichzeitiger
Messungen der Impedanz des Öls bei einer nahezu konstanten
Temperatur von über 90°C und den Motorkurbelwellenumdrehungen;
Entnehmen des spezifischen Widerstands des Öls aus den
Impedanzmessungen; und Erzeugen einer Kurve von spezifischem Widerstand
gegen Motorkurbelwellenumdrehungen.
- (c) Ermittelns der verbleibenden Menge an Fahrzeugöl
kurz vor Ölwechsel oder Ölnachfüllen
unter Verwenden eines fahrzeugeigenen Motorölstandsensors,
der ein Signal vorsehen kann, dessen Größenordnung
proportional zu dem vorhandenen Ölvolumen ist.
- (d) Ermittelns des neuen Ölgesamtvolumens nach Zugabe
des Frischöls, erneut unter Verwenden des fahrzeugeigenen Ölstandsensors;
- (e) Aufzeichnens der Motorkurbelwellendrehungen, wenn die Zugabe
des Frischöls erfolgt ist;
- (f) Ermittelns des Volumens zugegebenen Frischöls gemäß der
Differenz zwischen den in den Schritten (d) und (c) gemessenen Volumina
und dadurch Berechnen des Volumenanteils von Alt- und Frischöl;
- (g) Messens des spezifischen elektrischen Widerstands des Gemisches
aus Alt- und Frischölen unter Verwenden eines fahrzeugeigenen
Sensors;
- (h) Berechnens des spezifischen Widerstands des zugegebenen
Frischöls aus Kenntnis des spezifischen Widerstands des
Altöls unmittelbar vor der Ölzugabe, des spezifischen
Widerstands des Gemisches aus Alt- und Frischöl unmittelbar nach
der Zugabe und der Volumenanteile des Altöls und des zugegebenen Öls,
wobei eine Mischungsregel für den spezifischen elektrischen Widerstand
verwendet wird;
- (i) Vergleichens des Werts des spezifischen Widerstands des
zugegebenen Frischöls mit den Werten in einer Nachschlagetabelle
mit dem spezifischen Widerstand einer Vielzahl von Frischölen
und damit Ermitteln der Identität des zugegebenen Öls;
- (j) Fortsetzens des Messens des spezifischen Widerstands des Ölgemisches
bei fortgesetzter Nutzung, um eine nahezu kontinuierliche Aufzeichnung
von spezifischem Widerstand gegen Zeit zu entwickeln;
- (k) Bestimmens der Anzahl an Motorkurbelwellenumdrehungen (seit
der Ölzugabe), bei der eine Spitze der Kurve von spezifischem
Widerstand gegen Zeit beobachtet wird, t*Max;
dies kann verwirklicht werden durch: geeignetes Glätten
der Kurve, um den Einfluss von Rauschen zu minimieren, zum Beispiel
durch Berechnen eines laufenden Mehrpunkt-Mittels; Nehmen von Ableitungen
der Kurve; und Bestimmen der Zeit, bei der die Ableitung einen Wert
von null annimmt, wenn sie reibungslos von positiv zu negativ wechselt, als
Zeit der Spitze des spezifischen Widerstands. Ein alternatives und
einfacheres Vorgehen besteht darin, die Kurve zu glätten,
ein laufendes Mehrpunkt-Mittel wäre erneut geeignet; den
gemittelten Wert des spezifischen Widerstands mit Motorkurbelwellenumdrehungen
ständig nachzuverfolgen und festzustellen, ob sein Wert
von Motorkurbelwellenumdrehungsintervall zu Motorkurbelwellenumdrehungsintervall
angestiegen oder gesunken ist; und den Punk, an dem der spezifische
Widerstand nach Aufweisen eines anfänglichen Anstiegs zu
sinken begann, als Motorkurbelwellenumdrehungen der Spitze des spezifischen Widerstands
zu bestimmen;
- (l) Heranziehens der gespeicherten Daten, die für das
Verhalten bekannter Öle repräsentativ sind, wie
in Schritt a beschrieben. vergleichen der Motorkurbelwellenumdrehungen
(im Verhältnis zum Ölwechsel) der gerade für
das Ölgemisch bestimmten Spitze des spezifischen Widerstands mit
den Spitzen des spezifischen Widerstands für die bekannten Öle,
bis ein bekanntes Öl gefunden ist, dessen Spitze des spezifischen
Widerstands bei im Wesentlichen identischen Motorkurbelwellenumdrehungen
zu der gerade ermittelten und für das unbekannte Öl
repräsentativen Spitze des spezifischen Widerstands auftritt.
Bestimmen des unbekannten Öls mit diesem bekannten Öl.
-
Offensichtlich
würden die zuvor angesprochenen Probleme der relativen Ölvolumina
und des vorherigen Auftretens einer Spitze des spezifischen Widerstands
auch bei dieser Ausführungsform zutreffen. Auch folgt das
Anwenden alle Schritte des Verfahrens oder nur von ausgewählten
Schritten (a), (b), (i) und (l) des Verfahrens bei den Fällen
eines anfänglichen Ölauffüllens, eines Ölnachfüllens
oder eines Ölwechsels dem in der Beschreibung der vorherigen
Ausführungsform entwickelten Muster.
-
Diese
Erfindung wurde bezüglich spezifischer Ausführungsformen
beschrieben, die auf ihre Anwendung bei einem Verbrennungsmotor
in einem Fahrzeug gerichtet sind. Die Einflüsse von Ölformulierung
auf spezifischen Widerstand von Öl und die Entwicklung
von spezifischem Widerstand von Öl während Nutzung
wurden hinreichend genau beschrieben, um es einem Fachmann zu ermöglichen, diese
Erfindung bei anderen Motoren und Mechanismen anzuwenden.
-
Demgemäß ist
der Schutzumfang dieser Erfindung nur durch die folgenden Ansprüche
beschränkt.
-
Bezugszeichenliste
-
Fig. 2
- *1
- Moderne
Formulierungen, synthetisch
- *2
- Synthetische
Basis GF-3 und
- *3
- Mineralische
Basis GF-3 und GF-4
- *4
- Veraltete
GF-2 Öle
- *5
- SA-Öle,
mineralische Basis
- *6
- Grundmischung
Fig. 3 - *1
- 5W-30
GF-3 mineralisch
- *2
- 5W-30
GF-4 mineralisch
- *3
- 5W-30
GF-4 synthetisch
- *4
- 5W-30
Mod. synth. 1
- *5
- 5W-30
Mod. synth. 2
- *6
- 5W-30
Mod. synth. 3
- *7
- 5W-30
Mod. synth. 4
- *8
- 5W-30
Mod. synth. 5
- *9
- 5W-30
Mod. synth. 6
- *10
- 5W-30
Mod. synth. 7
- *11
- 0W-30
synthetisch
- *12
- 0W-20
synthetisch
- *13
- 5W-30
GF-2 mineralisch
- *14
- 15W-40
CI-4 mineralisch
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 7362110 [0017, 0032]
- - US 6922064 [0017, 0032]
- - US 7370514 [0017, 0032, 0040, 0050]