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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeuglenkvorrichtung.
Genauer gesagt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Sicherheitsvorrichtung
für lenkbare
Fahrzeughinterräder.
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Hintergrund der Erfindung
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Fahrzeuglenksysteme
zum Verschwenken von mehr als einem Satz lenkbarer Fahrzeugräder sind
bekannt. Typischerweise ist ein derartiges Lenksystem ausgelegt,
um einen vorderen Satz und einen hinteren Satz von Fahrzeugrädern zu
verschwenken, und zwar ansprechend auf die Drehung eines Fahrzeughandlenkrades.
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Ein
derartiges Lenksystem kann einen Auswahlschalter zum Auswählen des
Typs der Lenkung aufweisen, welcher durch das Lenksystem vorgesehen
werden soll. Beispielsweise kann der Schalter eine erste Position
aufweisen, die das Verschwenken des hinteren Satzes lenkbarer Räder verhindert,
und eine zweite Position, die das Verschwenken des hinteren Satzes
lenkbarer Räder
gestattet. Wenn der Schalter in der zweiten Position angeordnet
ist, d. h. das Verschwenken des hinteren Satzes lenkbaren Räder wird
zugelassen, resultiert die Drehung des Fahrzeuglenkrades im Verschwenken
des vorderen Satzes lenkbarer Räder,
und die Drehung des Handrades über
eine vorbestimmte Winkelposition hinaus resultiert in der Drehung
von sowohl dem vorderen Satz als auch dem hinteren Satz der lenkbaren
Räder.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Lenkvorrichtung zum
Verschwenken lenkbarer Räder
eines Fahrzeugs mit ersten und zweiten Sätzen lenkbarer Räder. Die
Lenkvorrichtung weist erste und zweite Lenkanordnungen und einen
Bremsmechanismus auf. Die erste Lenkanordnung ist betätigbar,
um das Verschwenken des ersten Satzes der lenkbaren Räder zu bewirken.
Die zweite Lenkanordnung ist betätigbar,
um das Verschwenken des zweiten Satzes der lenkbaren Räder zu bewirken.
Der Bremsmechanismus verriegelt den zweiten Satz lenkbarer Räder in Position,
und zwar ansprechend auf das Versagen der zweiten Lenkanordnung.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung spricht eine Lenkvorrichtung
auf die Drehung eines Lenkrades zum Verschwenken lenkbarer Räder eines
Fahrzeugs mit ersten und zweiten Sätzen lenkbarer Räder an.
Die Lenkvorrichtung umfasst eine erste Lenkanordnung, eine zweite
Lenkanordnung, einen Sensor und einen Bremsmechanismus. Die erste
Lenkanordnung ist betätigbar,
um das Verschwenken des ersten Satzes der lenkbaren Räder zu bewirken.
Die erste Lenkanordnung ist ansprechend auf die Drehung des Lenkrades
betätigbar.
Die zweite Lenkanordnung ist betätigbar,
um das Verschwenken des zweiten Satzes der lenkbaren Räder zu bewirken.
Der zweite Lenkmechanismus ist ansprechend auf die Drehung des Lenkrades
betätigbar.
Der Sensor fühlt
eine Lenkposition des ersten Satzes lenkbarer Räder ab und liefert ein Lenksignal, das
eine Anzeige für
die abgefühlte
Lenkposition bildet. Der Bremsmechanismus verriegelt den zweiten Satz
lenkbarer Räder
in Position, und zwar ansprechend auf ein Versagen der zweiten Lenkanordnung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
vorangegangenen und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden den Fachleuten des Gebietes, auf das sich die vorliegenden
Erfindung bezieht, beim Lesen der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen offensichtlich werden. In den Zeichnungen zeigt:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm, welches eine Lenkvorrichtung darstellt,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruiert ist;
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2 eine
Darstellung eines Beispiels eines integralen Lenkgetriebes, teilweise
geschnitten, des Typs, der mit einer Lenkvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann;
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3 eine
Ansicht entlang der Linie 3-3 in 2;
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4 eine
Ansicht entlang der Linie 4-4 in 2;
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5 eine
Flussdiagramm, welches ein Beispiel eines Steuerprozesses darstellt,
der von einer Steuervorrichtung der Lenkvorrichtung der 1 durchgeführt werden
kann; und
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6 ein
Beispiel einer Reibungsbremse, die mit der Lenkvorrichtung der 1 verwendet werden
kann.
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Detaillierte Beschreibung
eines Beispiels der Erfindung
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm, welches ein Beispiel der Lenkvorrichtung 10 darstellt, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruiert ist. Die Lenkvorrichtung 10 ist an
einem Fahrzeug 12 mit einem vorderen Satz 14 lenkbarer
Räder und
einem hinterem Satz 16 lenkbarer Räder angebracht. Der vordere
Satz 14 lenkbarer Räder
weist Räder 14a und 14b auf
und der hintere Satz 16 lenkbarer Räder weist Räder 16a und 16b auf.
Die Räder 14a und 14b sind
an gegenüberliegenden
Enden einer Vorderachse 18 montiert, und zwar derart, dass
der Betrieb der vorderen Lenkverbindung 36 in einem Verschwenken der
Räder 14a und 14b resultiert.
In ähnlicher
Weise sind die Räder 16a und 16b an
den gegenüberliegenden
Enden einer Hinterachse 20 montiert, und zwar derart, dass
der Betrieb eines hinteren Lenkgetriebes 38 in einem Verschwenken
der Räder 16a und 16b resultiert.
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Die
Lenkvorrichtung 10 weist einen vorderen Lenkmechanismus 22,
beispielsweise ein vorderes Lenkgetriebe, und einen hinteren Lenkmechanismus 24,
beispielsweise ein hinteres Lenkgetriebe, auf. Das vordere Lenkgetriebe 22 und
das hintere Lenkgetriebe 24 können integrale Lenkgetriebe
sein. Ein beispielhaftes in tegrales Lenkgetriebe 34, das
für das
vordere Lenkgetriebe 22 und das hintere Lenkgetriebe 24 verwendet
werden kann, ist in 2 dargestellt.
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Das
integrale Lenkgetriebe 34 der 2 weist
ein Gehäuse 42 und
einen Antriebsmechanismus 44 auf. Der Antriebsmechanismus 44 wird
ansprechend auf die Drehung einer Antriebs- bzw. Eingangswelle 40 des
integralen Lenkgetriebes 34 bewegt. Der Antriebsmechanismus 44 weist
ein Sektorzahnrad 46 mit einer Vielzahl von Zähnen 48 auf.
Das Sektorzahnrad 46 ist an der Abtriebs- bzw. Ausgangswelle 50 befestigt,
die sich nach außen
durch eine Öffnung
in dem Gehäuse 42 des
integralen Lenkgetriebes 34 erstreckt. Die Abtriebswelle 50 ist typischerweise
mit einem Lenkhebel (nicht gezeigt) verbunden, der seinerseits mit
der Lenkverbindung verbunden ist, die mit dem integralen Lenkgetriebe 34 assoziiert
ist. Die Lenkverbindung, die schematisch bei 36 gezeigt
ist (1), die mit dem vorderen Lenkgetriebe 22 assoziiert
ist, weist die Vorderachse 18 auf und die Lenkverbindung,
schematisch bei 38 gezeigt, die mit dem hinteren Lenkgetriebe 24 assoziiert
ist, weist die Hinterachse 20 auf. Somit wird, wenn sich
das Sektorzahnrad 46 dreht, die Abtriebswelle 50 gedreht,
um die assoziierte Lenkverbindung 36 oder 38 zu
betreiben. Als eine Folge wird die assoziierte Lenkverbindung 36 oder 38 betrieben
und die lenkbaren Räder 14a und 14b oder 16a und 16b, die
mit der Achse 18 oder 20 assoziiert sind, werden verschwenkt.
Die Lenkverbindungen 36 und 38 können durch
lineares Bewegen der Achsen 18 und 20 betrieben
werden.
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Das
integrale Lenkgetriebe 34 weist ferner einen Hydraulikmotor 52 zum
Bewegen des Antriebsmechanismus 44 auf. Der Hydraulikmotor 52 ist
innerhalb des Gehäuses 42 des
integralen Lenkgetriebes 34 gelegen. Das Gehäuse 42 des
integralen Lenkgetriebes 34 besitzt eine zylindrische Innenoberfläche 54,
die eine Kammer 56 definiert. Ein Kolben 58 ist
innerhalb der Kammer 56 gelegen und teilt die Kammer 56 in
gegenüberliegende
Kammerteile 60 und 62. Ein Kammerteil 60 ist
auf einer ersten Seite des Kolbens 58 gelegen und der andere
Kammerteil 62 ist auf einer zweiten Seite des Kolbens 58 gelegen.
Der Kolben 58 erzeugt eine Abdichtung zwischen den entsprechenden
Kammerteilen 60 und 62 und ist zu einer axialen
Bewegung innerhalb der Kammer 56 in der Lage.
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Eine
Reihe von Zahnstangenzähnen 64 ist an
dem Umfang des Kolbens 58 gebildet. Die Zahnstangenzähne 64 wirken
als ein Ausgang für
den Hydraulikmotor 52 und stehen in Zahneingriff mit den Zähnen 48,
die auf dem Sektorzahnrad 56 des Antriebsmechanismus 44 gebildet
sind. Wenn sich der Kolben 58 axial bewegt, interagieren
die Zahnstangenzähne 64 des
Kolbens 58 mit den Zähnen 48 des Sektorzahnrads 46,
um das Sektorzahnrad 46 zu drehen.
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Eine
Pumpe (nicht gezeigt) liefert Hydraulikströmungsmittel von einem Reservoir
(nicht gezeigt) an den Hydraulikmotor 52. Typischerweise
treibt der Motor (nicht gezeigt) des Fahrzeugs die Pumpe an. Die
Pumpe könnte
jedoch auf andere Weise angetrieben werden, beispielsweise durch
einen fest zugeordneten Elektromotor. Die Pumpe treibt Hydraulikströmungsmittel
in einen Einlass (nicht gezeigt) des Gehäuses 42. Der Einlass
leitet den Fluss des Strömungsmittels
zu einem Richtungssteuerventil bzw. Wegeventil 66, welches
im Detail in 3 gezeigt ist.
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Das
Wegeventil 66 lenkt das Strömungsmittel zu einem geeigneten
Kammerteil 60 oder 62 des Hydraulikmotors 52.
Der Fluss des Hydraulikströmungsmittels
zu einem der Kammerteile 60 oder 62 hin erhöht den Druck
innerhalb des entsprechenden Kammerteils 60 oder 62.
Wenn der Druck eines Kammerteils 60 oder 62 relativ
zu dem Druck des anderen Kammerteils 60 oder 62 ansteigt,
bewegt sich der Kolben 58 axial, bis der Druck innerhalb
der Kammerteile 60 und 62 wieder ausgeglichen
ist. Während sich
der Kolben 58 axial bewegt, erhöht sich das Volumen des einen
Kammerteils, beispielsweise des Kammerteils 60, und das
Volumen des anderen Kammerteils, beispielsweise des Kammerteils 62,
nimmt ab. Der abnehmende Kammerteil wird abgelassen, um zu gestatten,
dass ein Teil des Strömungsmittels, das
in dem abnehmende Kammerteil enthalten ist, entweicht. Das entweichende
Strömungsmittel
verlässt
das Gehäuse 42 über eine
Rückführung (nicht gezeigt)
und wird in das Reservoir hinein geleitet.
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Ein
beispielhaftes Wegeventil 66 ist in 3 gezeigt.
Das Wegeventil 66 enthält
einen Ventilkernteil 68 und einen Ventilhülsenteil 70.
Ein Teil des Ventilkernteils 68 ist innerhalb des Ventilhülsenteils 70 enthalten
und ist relativ zu diesem drehbar.
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Der
Ventilhülsenteil 70 weist
drei radial gerichtete Durchlässe 72 auf,
die sich von einem Außenumfang
des Ventilhülsenteils 70 zu
einem Innenumfang des Ventilhülsenteils
erstrecken. Jeder dieser radialen Durchlässe 72 wird mit Strömungsmittel versorgt,
das durch den Einlass in das Gehäuse 42 eintritt.
Zwei sich axial erstreckende Nuten 74 und 76 sind
mit jedem radialen Durchlass 72 assoziiert. Die sich axial
erstreckenden Nuten 74 und 76 sind auf dem Innenumfang
des Ventilhülsenteils 70 gelegen. Wie
in 3 gezeigt, ist eine Nut 76 im Uhrzeigersinn
von jedem radialen Durchlass 72 gelegen und eine Nut 74 ist
gegen den Uhrzeigersinn von jedem radialen Durchlass 72 gelegen.
Die Nuten 74 und 76 befinden sich im gleichen
Abstand von den entsprechenden radialen Durchlässen 72. Jede Nut 74 führt zu einem
Durchlass 78, der sich radial nach außen durch den Ventilhülsenteil 70 erstreckt.
Jede Nut 76 führt
zu einem Durchlass 80, welcher sich radial nach außen durch
den Ventilhülsenteil 70 erstreckt.
Jede Nut 74 und 76 und der assoziierte Durchlass 78 und 80 sind
mit einem speziellen Kammerteil 60 und 62 des
Hydraulikmotors 52 assoziiert. Mit Bezugnahme auf 3 werden
beispielsweise jede Nut 76 und der assoziierte Durchlass 80,
die unmittelbar im Uhrzeigersinn von einem radialen Durchlass 72 gelegen sind,
Hydraulikströmungsmittel
an den Kammerteil 62 liefern, wohingegen jede Nut 74 und
der assoziierte Durchlass 78, die unmittelbar gegen den
Uhrzeigersinn von einem radialen Durchlass 72 gelegen sind,
Hydraulikströmungsmittel
an den Kammerteil 60 liefern werden.
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Sechs
Nuten 82 sind um den Außenumfang des Ventilkernteils 68 herum
gelegen. Der Ventilkernteil 68 weist ebenfalls sechs Vorsprünge 84 oder
Stege auf. Ein Vorsprung 84 teilt benachbarte Nuten 82 auf
dem Außenumfang
des Ventilkernteils 68. Die Seitenwände des Vorsprungs 84 bilden
die Seitenwände
der Nuten 82.
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Wenn
der Ventilkernteil 68 relativ zu dem Ventilhülsenteil 70 gelegen
ist, und zwar derart, dass jeder Vorsprung 84 des Ventilkernteils 68 relativ
zu einer entsprechenden Nut 74 oder 76 des Ventilhülsenteils 70 zentriert
ist, befindet sich das Wegeventil 66 in einer neutralen
Position. 3 stellt das Wegeventil 66 in
der neutralen Position dar. In der neutralen Position ist der Druck
innerhalb jedes Kammerteils 60 und 62 des Hydraulikmotors 52 gleich,
sodass sich der Kolben 58 stationär befindet. Wenn der Ventilkernteil 68 relativ
zu dem Ventilhülsenteil 70 gedreht
wird, wird der Zugang zu einer der zwei assoziierten Nuten 74 oder 76 des
Ventilhülsenteils 70 durch
einen Vorsprung 84 des Ventilkernteils 68 beschränkt bzw.
begrenzt, während
der Zugang zu der anderen der zwei assoziierten Nuten 74 oder 76 vergrößert wird.
Dies gestattet, dass eine größere Menge
von Hydraulikströmungsmittel
zu der offenen Nut 74 oder 76 hin fließt, was
in einem Anstieg im Druck des entsprechenden Kammerteils 60 oder 62,
der mit der Nut 74 oder 76 assoziiert ist, resultiert.
Als eine Folge des erhöhten
Druckes innerhalb des entsprechenden Kammerteils 60 oder 62 wird
der Kolben 58 des Hydraulikmotors 52 bewegt.
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Angenommen,
dass der Ventilkernteil 68, wie in 3 gezeigt,
im Uhrzeigersinn gedreht wird, wird beispielsweise die Nut 74 des
Ventilhülsenteils 70,
die auf der gegen den Uhrzeigersinn gelegenen Seite des radialen
Durchlasses 72 gelegen ist, blockiert und die Nut 76,
die auf der im Uhrzeigersinn gelegenen Seite des radialen Durchlasses 72 gelegen
ist, wird geöffnet.
Somit wird eine größere Menge von
Hydraulikströmungsmittel
zu der offenen Nut 76 hin geleitet. Der Druck in dem Kammerteil 62 des
Hydraulikmotors 52, der mit der offenen Nut 76 assoziiert
ist, wird relativ zu dem Druck in dem Kammerteil 60 erhöht. Als
eine Folge wird der Kolben 58 in einer axialen Richtung
bewegt, nach links in 2, und dreht das Sektorzahnrad 46,
wodurch bewirkt wird, dass die lenkbaren Räder des Fahrzeugs in der geeigneten
Richtung verschwenkt werden.
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Der
Kolben 58 des Hydraulikmotors 52 enthält eine
Bohrung 86 (2), die zu dem Richtungssteuerventil
bzw. Wegeventil 66 hin offen ist. Der Ventilhülsenteil 70 und
ein Nachfolgeglied 88 bilden eine integrale einstückige Einheit,
die zur Drehung relativ zu dem Kolben 58 durch eine Vielzahl
von Kugeln 90 getragen wird. Der Außenumfang des Nachfolgeglieds 88 ist
mit einem Gewinde versehen. Die Vielzahl von Kugeln 90 verbindet
den mit Gewinde versehenen Außenumfang
des Nachfolgeglieds 88 mit einem Innengewinde 92,
das in der Bohrung 86 des Kolbens 58 gebildet
ist. Als eine Folge der verbindenden Vielzahl von Kugeln 90 bewirkt
die axiale Bewegung des Kolbens 58, dass sich das Nachfolgeglied 88 und
der Ventilhülsenteil 70 drehen.
Die Drehung des Nachfolgeglieds 88 und des Ventilhülsenteils 70 bringt
das Wegeventil 66 zu der neutralen Position zurück.
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Der
Ventilkernteil 68 des Wegeventils 66 ist fest
mit der Antriebswelle 40 (2) verbunden.
Ein erstes Ende 96 einer Torsionsstange 94 ist
relativ zu der Eingangs- bzw. Antriebswelle 40 und zu dem Ventilkernteil 68 fixiert.
Ein zweites Ende 98 der Torsionsstange 94 ist
relativ zu dem Ventilhülsenteil 70 und
dem Nachfolgeglied 88 befestigt. Mindestens ein Teil der
Torsionsstange 94 erstreckt sich durch eine sich axial
erstreckende Bohrung 100 in dem Ventilkernteil 68,
wie in den 2–4 gezeigt.
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Wenn
der Widerstand gegenüber
dem Verschwenken der lenkbaren Räder
des Fahrzeugs unterhalb einem vorbestimmte Niveau liegt, wird die Drehung
der Eingangswelle 40 des integralen Lenkgetriebes 34 durch
die Torsionsstange 94 übertragen und
bewirkt die Drehung des Nachfolgeglieds 88. Als eine Folge
bleibt das Wegeventil 66 in der neutralen Position. Die
Drehung des Nachfolgeglieds 88 bewirkt die Bewegung des
Kolbens 58 und resultiert im Verschwenken der lenkbaren
Räder.
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Wenn
der Widerstand gegenüber
dem Verschwenken der lenkbaren Räder
des Fahrzeugs auf oder über
dem vorbestimmten Niveau liegt, wird gegen die Drehung des Nachfolgeglieds 88 Widerstand geleistet.
Als eine Folge dreht die Drehung der Eingangswelle 40 des
integralen Lenkgetriebes 34 das erste Ende 96 der
Torsionsstange 94 relativ zu dem zweiten Ende 98 der
Torsionsstange. Die Drehung des ersten Endes 96 der Torsionsstange 94 relativ
zu dem zweiten Ende 98 der Torsionsstange verdreht die
Torsionsstange 94 und bewirkt, dass sich der Ventilkernteil 68 relativ
zu dem Ventilhülsenteil 70 dreht.
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Wie
oben diskutiert, wird, wenn sich der Ventilkernteil 68 relativ
zu dem Ventilhülsenteil 70 dreht, Hydraulikströmungsmittel
zu einer der Kammerteile 60 und 62 hin geleitet.
Als eine Folge bewegt sich der Kolben 58 innerhalb der
Kammer 56. Die Bewegung des Kolbens 58 resultiert
sowohl in dem Verschwenken der lenkbaren Räder des Fahrzeugs als auch
der Drehung des Nachfolgeglieds 88. Wie oben diskutiert,
dreht das Drehen des Nachfolgeglieds 88 den Ventilhülsenteil 70,
bis sich das Wegeventil 66 wieder in der neutralen Position
befindet. Wenn sich das Wegeventil 66 in der neutralen
Position befindet, wird die Verdrehung der Torsionsstange 94 beseitigt
und das erste Ende 96 der Torsionsstange 94 wird
nicht mehr relativ zum zweiten Ende 98 der Torsionsstange
gedreht.
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Wie
in 4 gezeigt, weist der Ventilhülsenteil 70 ebenfalls
erste und zweite Ansätze 102 auf, die
in diametral entgegengesetzten Aussparungen bzw. Ausschnitten 104 in
dem Ventilkernteil 68 angeordnet sind. Bei Drehung des
Ventilkernteils 68 zwischen 2° und 8° relativ zu dem Ventilhülsenteil 70 treten
die Ansätze 102 des
Ventilhülsenteils 70 mit
den Ausschnitten 104 im Ventilkernteil 68 in Eingriff,
um zu bewirken, dass der Ventilhülsenteil 70 zusammen mit
dem Ventilkernteil 68 gedreht wird. Eine derartige Drehung
des Ventilhülsenteils 70 bewirkt,
dass sich der Kolben 58 innerhalb der Kammer 56 bewegt,
und lässt
folglich zu, dass die lenkbaren Räder des Fahrzeugs durch Drehen
der Eingangswelle 40 des integralen Lenkgetriebes 34 verschwenkt
werden. Somit ermöglicht
das Drehen der Eingangswelle 40 des integralen Lenkgetriebes 34,
auch wenn ein Verlust im Hydraulikströmungsmitteldruck aufgetreten
ist, das Verschwenken der lenkbaren Räder des Fahrzeugs.
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist das vordere Lenkgetriebe 22 ansprechend
auf die Drehung eines Fahrzeuglenkrads 110 betätigbar,
um ein Verschwenken des vorderen Satzes 14 lenkbarer Räder zu bewirken.
Das vordere Lenkgetriebe 22 ist betriebsmäßig mit
dem Lenkrad 110 verbunden. Eine Antriebs- bzw. Eingangswelle, ähnlich der
Eingangswelle 40 der 2, des vorderen
Lenkgetriebes 22 kann direkt mit dem Lenkrad 110 verbunden
sein. Alternativ kann die Eingangswelle des vorderen Lenkgetriebes 22 durch
einen Elektromotor (nicht gezeigt) betätigt werden, der auf von einem
Betreiber angelegte Lenkeingaben an das Lenkrad 110 anspricht.
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Die
Lenkvorrichtung 10 weist auch einen Lenkpositionssensor 112 auf.
Der Lenkpositionssensor 112 ist ausgelegt, um eine Lenkposition
des ersten Satzes 14 lenkbarer Räder abzufühlen, und um ein Lenksignal
zu liefern, das eine Anzeige für
die abgefühlte
Lenkposition bildet. 1 stellt schematisch den Lenkpositionssensor 112 dar,
der betriebsmäßig mit
dem vorderen Lenkgetriebe 22 verbunden ist zum Überwachen
eines Teils des vorderen Lenkgetriebes, um die Lenkposition des
ersten Satzes 14 lenkbarer Räder zu bestimmen. Beispielsweise
kann der Lenkpositionssensor 112 die Drehung einer Abtriebs-
bzw. Ausgangswelle, ähnlich
der Ausgangswelle 50 der 2, des vorderen
Lenkgetriebes 22 abfühlen,
um die Lenkposition des ersten Satzes 14 lenkbarer Räder zu bestimmen.
Alternativ kann der Lenkpositionssensor 112 die lineare
Bewegung der Vorderachse 18 abfühlen, die Bewegung eines anderen
Teils des Lenkgetriebes 36 oder die Drehung von einem oder beiden
der Räder 14a und 14b relativ
zu einem festen Bezugspunkt.
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Der
Lenkpositionssensor 112 ist betriebsmäßig mit einer elektronischen
Steuereinheit (ECU = electronic control unit) 116 verbunden.
Die ECU 116 kann ein Mikrocomputer sein. Die ECU 116 empfängt das
Lenksignal von dem Lenkpositionssensor 112 und steuert,
ansprechend auf das Lenksignal, die Betätigung des hinteren Lenkgetriebes 24.
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Das
hintere Lenkgetriebe 24 ist betätigbar, um die Bewegung der
hinteren Lenkverbindung 38 zu bewirken, beispielsweise
als eine Linearbewegung der Hinterachse 20, zum Verschwenken
des zweiten Satzes 16 lenkbarer Räder. Die ECU 116 und
ein Elektromotor 118 sind mit dem hinteren Lenkgetriebe 24 assoziiert.
Die ECU 116 ist betriebsmäßig mit dem Elektromotor 118 verbunden
und steuert dessen Erregung. Die ECU 116 kann mit dem Elektromotor 118 über einen
Bus 120 verbunden sein. Die ECU 116 und der Elektromotor 118 kommunizieren über den Bus 120 miteinander.
Somit gestattet der Bus 120 eine bi-direktionale Kommunikation
zwischen dem Elektromotor 118 und der ECU 116.
Ein beispielhafter Bus 120 kann der CAN-Bus des Fahrzeugs 12 sein.
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Der
Lenkpositionssensor 112 liefert Steuernachrichten an die
ECU 116. Die Steuernachrichten, die durch den Lenkpositionssensor 112 geliefert
werden, bestimmen, wann die ECU 116 den Elektromotor 118 erregen
sollte und zeigt auch die Lenkposition für den zweiten Satz 16 lenkbarer
Räder an.
Die ECU 116 bestimmt, ob irgendwelche Fehler mit der Erregung
des Elektromotors 118 und mit der Betätigung des hinteren Lenkgetriebes 24 assoziiert
sind. Die ECU 116 kann ebenfalls die hintere Lenkposition
bestimmen, in die der zweite Satz 16 lenkbarer Räder nach
Erregung des Elektromotors 118 und Betätigung des hinteren Lenkgetriebes 24 betätigt wurde. Ein
Sensor für
die hintere Lenkposition (nicht gezeigt) kann mit der ECU 116 assoziiert
sein, um die Lenkposition des zweiten Satzes 16 lenkbarerer
Räder anzuzeigen.
Alternativ kann die ECU 116 einen Rotorpositionssensor überwachen,
der mit dem Elektromotor 118 assoziiert ist, und Daten
verwenden, die von dem Rotorpositionssensor empfangen wurden, um
die Lenkposition des zweiten Satzes 16 lenkbarer Räder zu bestimmen.
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Der
Elektromotor 118 empfängt
elektrische Leistung von einer Leistungsquelle (nicht gezeigt). Die
Leistungsquelle weist vorzugsweise die Fahrzeugbatterie und leistungsregulierende
Einrichtungen auf. Die ECU 116 steuert die Erregung, d.
h. das Drehmoment, die Größe bzw.
den Betrag der Drehung und die Richtung der Drehung des Elektromotors 18.
Der Ausgang des Elektromotors 118 ist mit einer Eingangswelle, ähnlich der
Eingangswelle 40 in 2; des hinteren
Lenkgetriebes 24 verbunden, sodass die Drehung des Ausgangs
des Elektromotors in einer Drehung der Eingangswelle des hinteren Lenkgetriebes 24 resultiert,
d. h. in einer Betätigung des
hinteren Lenkgetriebes 24. Eine Getriebeanordnung (nicht
gezeigt) kann verwendet werden, um den Ausgang des Elektromotors 118 mit
dem Eingang des hinteren Lenkgetriebes 24 zu verbinden.
Eine Kupplung (nicht gezeigt) kann ebenfalls betriebsmäßig zwischen
den Motor 118 und das hinteren Lenkgetriebe zwischengeschaltet
sein.
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Ein
Bremsmechanismus 200 (1), beispielsweise
eine Reibungsbremse, ist mit dem Fahrzeug 12 verbunden.
Der Bremsmechanismus 200 verriegelt die Position des zweiten
Satzes 16 lenkbarer Räder
im Falle eines Versagens der ECU 116, des Elektromotors 118 oder
des Bus 120. 6 zeigt eine beispielhafte Reibungsbremse 200.
Die Reibungsbremse 200 weist eine Kartusche bzw. Hülse auf,
wobei innere Bremsbeläge 210 rotationsmäßig an einer
Ausgangs- bzw. Abtriebswelle des Motors 118 befestigt sind,
wie zum Beispiel der Eingangswelle 40.
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Die
inneren Beläge 210 sind
mit stationären äußeren Belägen 220 durchsetzt.
Die Außenbeläge 220 sind
drehmäßig durch
zwei oder mehr Drehmomentstifte 230 an der Hülse befestigt.
Die Außenbeläge 220 stehen
axial mit den Innenbelägen 210 in Eingriff.
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Die
Außenbeläge 220 werden
axial in den Eingriff mit den Innenbelägen 210 durch eine
Einrichtung (nicht gezeigt), beispielsweise ein Federglied, gezwungen.
Die Reibung zwischen den Innenbelägen 210 und den Außenbelägen 220 verhindert,
dass sich die Innenbeläge
und die Welle 40 relativ zu dem Fahrzeug 12 drehen,
wenn der Elektromotor 118 nicht erregt ist. Somit wird
die Position des hinteren Lenkgetriebes 24 und die Position
des zweiten Satzes 16 lenkbarer Räder verriegelt, wenn der Motor 118 nicht
erregt wird. Der Motor 118 überwindet die Reibung, die
durch den Bremsmechanismus 200 angelegt wird, wenn er erregt
wird, um das hintere Lenkgetriebe 24 zu betätigen, um
den zweiten Satz 16 lenkbarer Räder zu verschwenken.
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5 ist
ein Flussdiagramm, welches einen Steuerprozess 500 darstellt,
der von der Vorrichtung 10 beim Steuern der Betätigung des
hinteren Lenkgetriebes 24 durchgeführt werden kann. Nach dem Starten
schreitet der Prozess 500 zu Schritt 502 voran
und das Lenksignal des Lenkpositionssensors 112 wird überwacht.
Bei Schritt 504 wird das Lenksignal mit einer vorbestimmten
Schwellenwertposition verglichen, die als X angezeigt ist, und es
wird bestimmt, ob die empfangene Lenkposition größer ist als die vorbestimmte
Schwellenwertposition X. Wenn die Bestimmung bei Schritt 504 negativ
ist, kehrt der Prozess 500 zu Schritt 502 zurück. Wenn
die Bestimmung bei Schritt 504 bestätigend ist, schreitet der Prozess 500 zu
Schritt 506 voran.
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Bei
Schritt 506 wird eine hintere Lenkposition, die mit der
empfangenen vorderen Lenkposition assoziiert ist, von dem Lenkpositionssensor 112 bestimmt.
In Schritt 506 kann eine Nachschlagtabelle, die in einem
Speicher gespeichert ist, verwendet werden. Alternativ kann ein
Algorithmus zur Berechnung der hinteren Lenkposition, die mit der
empfangenen vorderen Lenkposition assoziiert ist, durchgeführt werden.
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Bei
Schritt 508 wird der Zustand des hinteren Lenkgetriebes 24 überwacht.
Beispielsweise kann, wenn ein Fehler beim Gebrauch des hinteren
Lenkgetriebes 24 auftritt, die ECU 116 eine Anzeige
des Fehlers in einem Zustandssignal liefern. Die ECU 116 und/oder
der Motor 118 können
abgeschaltet werden, wenn ein Fehler auftritt. Die Reibungsbremse 200 verriegelt
die Position des hinteren Lenkgetriebes 24 und des zweiten
Satzes 16 lenkbarer Räder, wenn
die ECU 116 und/oder der Motor 118 abgeschaltet
sind.
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Bei
Schritt 510 wird das hintere Lenkgetriebe 24 betätigt. Die
Zustandsinformation, die bei Schritt 508 empfangen wurde,
kann beim Bestimmen, ob das hintere Lenkgetriebe 24 aktiviert
werden soll, berücksichtigt
werden. Der Prozess 500 schreitet von Schritt 510 zu
Schritt 512 voran. Bei Schritt 512 wird eine Steuernachricht
geliefert, die die ECU 116 anweist, ob der Elektromotor 118 erregt
werden soll oder nicht, und die bei Erregung eine hintere Lenkposition
anzeigt, in welche der zweite Satz 16 lenkbarer Räder verschwenkt
werden sollte. Bei Schritt 514 wird die Lenkposition, in
die der zweite Satz 16 lenkbarer Räder betätigt wurde, überwacht.
Der Prozess 500 schreitet dann zu Schritt 516 voran.
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Bei
Schritt 516 wird das Lenksignal von dem Lenkpositionssensor 112 wiederum überwacht,
um die Lenkposition des ersten Satzes 14 lenkbarer Räder zu bestimmen.
Bei Schritt 518 wird die Lenkposition vom Schritt 516 mit
dem vorbestimmten Positionsschwellenwert X verglichen und es wird
bestimmt, ob die empfangene Lenkposition größer als der vorbestimmte Positionsschwellenwert
X ist. Wenn die Bestimmung bei Schritt 518 bestätigend ist, kehrt
der Prozess 500 zum Schritt 506 zurück. Wenn die
Bestimmung bei Schritt 518 negativ ist, schreitet der Prozess 500 zum
Schritt 520 voran. Bei Schritt 520 wird das hintere
Lenkgetriebe 24 betätigt,
um die Lenkposition des zweiten Satzes 16 lenkbarer Räder zu einem
Geradeaus- oder Nullwinkel zurückzubringen.
Von Schritt 520 kehrt der Prozess 500 zu Schritt 502 zurück.
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Wie
oben festgestellt, weist die Vorrichtung 10 eine Reibungsbremse 200 auf,
die fest an dem Fahrzeug 12 angebracht ist. Die Reibungsbremse 200 verriegelt
dre hungsmäßig die
Eingangswelle 40, wodurch die Position des Elektromotors 118,
das hintere Lenkgetriebe 24, die hintere Lenkverbindung 38 und
der zweite Satz 16 lenkbarer Hinterräder in Position fixiert wird
im Falle eines Versagens irgendeines Teils des hinteren Lenkmechanismus.
Die Reibungsbremse 200 kann irgendeine geeignete Vorrichtung sein,
wie in 6 gezeigt, die den Elektromotor 118 effektiv
im Fall eines Leistungsverlustes oder eines anderen Versagens verriegelt.
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Somit
weist eine Steuervorrichtung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
ein vorderes Lenkgetriebe 22 auf, das ansprechend auf die
Drehung des Lenkrades 110 betätigt wird, um ein Verschwenken
des ersten Satzes 14 lenkbarer Räder zu bewirken. Ein Lenkpositionssensor 112 liefert
ein Lenksignal, das eine Anzeige für die Lenkposition des ersten Satzes 14 lenkbarer
Räder bildet.
Die Betätigung
des hinteren Lenkgetriebes 24 wird gesteuert, um das Verschwenken
des zweiten Satzes 16 lenkbarer Räder zu bewirken. Im Falle eines
Versagens des hinteren Lenkmechanismus verriegelt die Reibungsbremse 200 den
hinteren Lenkmechanismus in Position.
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Obwohl
die Lenkvorrichtung mit nur einem hinteren Lenkmechanismus 24,
einer ECU 116, einem Motor 118 und einem Bremsmechanismus 200 beschrieben
ist, kann die Lenkvorrichtung mehr als einen hinteren Lenkmechanismus,
eine ECU, einen Motor und einen Bremsmechanismus aufweisen, um eine
Absicherung zum Verschwenken des hinteren Satzes 16 lenkbarer
Räder vorzusehen.
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Aus
der obigen Beschreibung der Erfindung werden Fachleute Verbesserungen,
Veränderungen und
Modifikationen erkennen. Derartige Verbesserungen, Veränderungen
und Modifikationen innerhalb des Fachkönnens sollen durch die angehängten Ansprüche abgedeckt
werden.