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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Tor mit stabilisierbarer Fluchttür,
bestehend aus einer Torplatte und einer Fluchttür, die
in einer von der Torunterkante der Torplatte ausgehenden Einbuchtung
verschwenkbar gelagert ist und wenigstens drei Sockelprofilen, die
wenigstens paarweise koaxial ausgerichtet sind und von denen wenigstens
zwei an beiden Seiten der Einbuchtung im Bereich der Torunterkante
angeordnet sind und von denen wenigstens eines im Bereich der Unterkante
der Fluchttür befestigt ist und von denen wenigstens zwei
an beiden Seiten der Einbuchtung im Bereich der Torunterkante angeordnet
sind und wenigstens eines im Bereich der Unterkante der Fluchttür
befestigt ist und wenigstens zwei länglichen Stabilisatoren,
die innerhalb der Sockelprofile entlang deren Längsachse
verschiebbar sind.
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Für
große Tore, wie z. B. für Lastkraftwagen, wird
oft durch Vorschriften von zuständigen Aufsichtsbehörden
eine Fluchttür gefordert, die im Notfall ein schnelles
Verlassen des Gebäudes auch bei abgesperrtem Tor ermöglicht.
Dabei darf die Fluchttür keine Schwelle gegenüber
dem Boden aufweisen, um die Gefahr des Stolperns an der Tür
auszuschließen. Dadurch wird jedoch die Platte des Tores
geschwächt, da sie für die Fluchttür
eine nach unten offene Einbuchtung aufweist. Wenn eine solche Torplatte
zum Öffnen des Tores nach oben hin unter die Decke des
Raumes in eine waagrechte Position verschwenkt wird, hängt
sie nach unten hin durch, was nur in einem bestimmten Maß zugelassen
wird.
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Damit
dieses maximal zulässige Maß nicht überschritten
wird, sind entweder aufwändige, gewichtige und teure Versteifungen
erforderlich oder es müssen nach dem Schließen
der Fluchttür versteifende Verbindungen zwischen der Fluchttür
und den benachbarten Abschnitten des Torblattes hergestellt werden.
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Den
aktuellen Stand der Technik beschreibt
DE 10 2004 047166 mit Schließbolzen,
die am Rande der Fluchttür horizontal angeordnet sind und über den
Schließmechanismus der Fluchttür in Führungen auf
der Torplatte eingeschoben werden.
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Eine
wesentliche Einschränkung dieses Systems ist, dass die
Schließbolzen nur mit einer begrenzten Kraft in ihr Gegenstück
auf dem Torblatt gedrückt werden können. Um diese
Kraft zu reduzieren, muss zwischen Bolzen und Gegenstück
ein Spiel vorgesehen werden. Dadurch kann zwar die Kraft zum Eindrücken
auf sehr kleine Werte reduziert werden, aber nach dem Anheben des
Tores und dessen Verschwenken in die horizontale Position wird die Verbindungsstelle
zwischen dem Bolzen und seinem Gegenstück durch das Spiel
zu einem Schwenkscharnier, das soweit verschwenkt wird, bis der
Bolzen mit seiner nach oben weisenden Seite an der Vorderkante des
Gegenstückes und mit dem Ende seiner nach unten weisenden
Seite auf der gegenüberliegenden Fläche innerhalb
des Gegenstückes aufliegt. Die Unterkante der Fluchttür
und die Unterkante des Torblattes bilden also in horizontaler Position
des Torblattes keine Grade sondern eine zweifach abgeknickte Linie.
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Eine
weitere Einschränkung des bekannten Standes der Technik
ist, dass der Hub zur Bewegung des Schließbolzens durch
den begrenzten Schwenkwinkel des Türdrückers an
der Fluchttür begrenzt ist. Die Vergrößerung
des Hubs durch mechanische Getriebe mit einem entsprechenden Übersetzungsverhältnis
ist kaum möglich, weil dadurch die Betätigungskräfte
zu hoch werden.
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
einen Stabilisator zu entwickeln, der in der horizontalen Position
von Fluchttür und Torblatt deren Durchhängung
begrenzt, jedoch beim Öffnen und Schließen deren
leichtgängige Bewegung möglich macht.
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Als
Lösung präsentiert die Erfindung, dass das Profil
der Stabilisatoren mit zwei oder mehreren Auflagebereichen das Sockelprofil
in jeweils einem Gleitbereich berührt, der komplementär
zum Auflagebereich geformt ist, und ein oder mehrere Gleitbereiche
etwa innerhalb der Torplatte oder der Fluchttür angeordnet
ist und wenigstens ein Gleitbereich außerhalb von und parallel
zur Torplatte oder der Fluchttür verläuft und
außerhalb der Gleitbereiche und der Auflagebereiche die
Sockelprofile und der jeweilige Stabilisator zueinander beabstandet
sind.
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Dabei
kann die Torplatte in verschiedenen Formen gefertigt werden. Sie
kann z. B. als Schwenktor um eine vertikale Schwenkachse oder um
eine horizontale Schwenkachse bewegt werden. Die Torplatte kann
als in sich starres Element mittels Schienen aus der vertikalen
Position in eine horizontale Position verfahren werden. Oder die
Torplatte gliedert sich als sog. „Sektionaltor” in
mehrere, gelenkig miteinander verbundene Streifen auf, die in einer Schienenführung
aus der vertikalen – der geschlossenen – Position
in die horizontale – die geöffnete – Position
verfahren werden.
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In
jeder Ausführungsform ist es eine Kernidee der Erfindung,
dass sich die Berührung zwischen den Stabilisatoren und
dem Sockelprofil nicht auf die gesamte Innenfläche erstreckt,
sondern auf die Auflagebereiche des Stabilisators und die Gleitfläche des
Sockelprofils beschränkt. Außerhalb dieser Bereiche
ist in allen Betriebszuständen ein Abstand sicher gestellt,
wodurch die Reibung und damit auch die erforderlichen Kräfte
zur Verschiebung deutlich reduziert werden.
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Ein
weiterer, sehr wichtiger Teil dieser Idee ist, dass die Auflagebereiche
in Bezug auf das Türblatt so angeordnet sind, dass sie
bei horizontalem Türblatt dessen Durchhängen möglichst
effizient begrenzen sollen. Im einfachsten Fall weist das Sockelprofil
zwei Auflagebereiche auf, auf denen das Sockelprofil mit jeweils
einem Gleitbereich aufliegt. Den Abstand zwischen den beiden Auflagebereichen überbrückt
in diesem einfachen Fall ein streifenförmiges Sockelprofil.
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Es
ist sofort nachvollziehbar, dass ein Streifen eines plattenförmigen
Materials, der an seinen Enden aufliegt und in der Mitte von einer
Kraft belastet wird, sich sehr weit durchbiegt, wenn die Kraft senkrecht
auf eine große Fläche dieser Platte wirkt. Wenn
aber die gleiche Kraft auf eine schmale Längskante der
streifenförmigen Platte wirkt, also parallel zu den großen
Flächen der Platte, biegt sich die Platte sehr viel weniger
durch.
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Zur
Ausnutzung dieses Effekts ist auch im o. g. einfachsten Fall der
streifenförmige Stabilisator mit seinen großen
Flächen etwa senkrecht zur Fläche der Torplatte
angeordnet. In dieser Anordnung kann er sich auch bei geringem Materialaufwand
der Durchbiegung der horizontalen Torplatte effektiv entgegen stemmen.
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Um
diese senkrechte Ausrichtung zu bewirken, ist der eine Auflagebereich
innerhalb der Torplatte oder der Fluchttür angeordnet und
der andere Auflagebereich außerhalb davon.
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Dabei
gilt es die senkrechte Anordnung auch unter Belastung aufrecht zu
erhalten. Als eine Ausführungsvariante dafür schlägt
die Erfindung vor, dass das Sockelprofil drei Gleitbereiche aufweist. Wenn
zwei dieser Gleitbereiche innerhalb der Torplatte angeordnet sind
und der dritte Gleitbereich außerhalb, so entsteht zwischen
diesen drei Gleitbereichen eine geometrisch eindeutig definierte
Position des Stabilisators.
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Jeder
der drei Auflagebereiche des Stabilisators liegt nur auf einer Linie
des jeweils korrespondierenden Gleitbereiches vom Sockelprofil auf.
Dadurch ist zum einen die Reibung auf das notwendige Mindestmaß beschränkt
und zum andern sind diese Reibungspunkte an den statisch sinnvollsten
Stellen positioniert, nämlich am Außenbereich
des Stabilisators. Zusätzlich bewirken die beiden Auflagebereiche innerhalb
der Torplatte, dass die Position des außerhalb der Torplatte
verlaufenden, dritten Auflagebereiches stets gegenüber
der Torplatte stabil ist. Dadurch wird es möglich, dass
der Stabilisator aus sehr leichtem Material, wie z. B. plattenförmigen
Streifen aufgebaut werden kann und dadurch trotz eines sehr geringen
Eigengewichtes eine hohe Stabilität erreicht.
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In
einer anderen Ausführungsform weist das Sockelprofil vier
Gleitbereiche auf. Auch fünf oder mehr Gleitbereiche sind
prinzipiell möglich. Stets sollte jedoch wenigstens ein
Gleitbereich außerhalb der Torplatte angeordnet sein, weil
dadurch die Steifigkeit des Sockelprofils – insbesondere
bei horizontaler Torplatte – deutlich erhöht wird.
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Die
Erfindung schlägt als eine mögliche Ausführungsvariante
vor, dass das Profil der Stabilisatoren aus länglichen,
etwa plattenförmigen Teilprofilen besteht. Diese Teilprofile
sollten an ihrer ersten Längskante miteinander verbunden
sein und an ihrer zweiten Längskante mit je einem Auflagebereich
verbunden werden.
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Dabei
können drei Teilprofile ein gemeinsames Profil in Form
eines Dreiecks oder eines Y oder eines A oder eines T bilden.
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Wenn
ein besonders großer Innenraum innerhalb des Profils des
Stabilisators erforderlich ist, kann der Stabilisator auch aus einem
Rohr bestehen, auf dessen Umfang an drei oder mehr Stellen die zusätzlichen
Auflagebereiche angeordnet sind.
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Eine
weitere Alternative ist ein V-förmiges Profil, das am Verbindungspunkt
der beiden Schenkel sowie an den Endpunkten eines jeden Schenkels mit
einem Auflagebereich verbunden ist. Vorteil dieses Profils ist ein
seitlicher Zugang, z. B. für den Einbau eines Antriebselementes
zur linearen Bewegung des Stabilisators.
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Als
weitere vorteilhafte Ausführungsform schlägt die
Erfindung vor, dass die Gleitbereiche und/oder die Auflagebereiche
mit einer Kunststoffschicht zur Verbesserung der Gleiteigenschaften
beschichtet sind. Darauf spezialisierte Kunststoffe sind z. B. unter
den Markennamen Teflon® oder Lauramid® bekannt und bewährt.
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Eine
noch geringere Reibung wird erreicht, wenn die Auflagebereiche mit
Rollen oder Kugeln bestückt werden. Eine elegante Methode
zur Anbringung von Rollen sind axiale Nuten im Profil des Stabilisators,
in die eine Rollenkette eingedrückt oder eingepresst wird.
Dadurch kann der Stabilisator als Strangpressprofil gefertigt werden,
das zur Aufnahme der Rollen nicht weiter bearbeitet werden muss. Diese
Aufgabe übernehmen die Glieder der Kette.
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Für
das Profil der Gleitbereiche und der Auflagebereiche ist eine vorteilhafte
Ausführungsform ein Kreisbogensegment. Damit wird erreicht,
dass stets nur ein einziger Punkt innerhalb der Gleitbereiche der
tatsächliche Auflagepunkt ist, wodurch die Reibungsfläche
auf das nötige Minimum reduziert wird und unerwünschte
Berührungen in anderen Teilen des Gleitbereiches vermieden
werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei eventuellen Torsionen und/oder
Verbiegungen und sich daraus ergebenden geometrischen Verzögerungen
des Sockelprofils und/oder des Stabilisators trotzdem das Profil
von Gleitbereich und Auflagebereich sich immer nur jeweils in einem
einzigen Punkt berührt.
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Die
vorgenannten Betrachtungen sind dann gültig, wenn der Ausschnittswinkel
des Kreisbogensegmentes kleiner als 180° ist, also das
Kreisbogensegment maximal ein Halbkreis ist. In einer alternativen
Ausführungsform kann jedoch der Ausschnittswinkel des Kreisbogensegmentes
auch größer als 180° gewählt
werden. Dadurch wird der Auflagebereich des Sockelprofits jeweils
von einem Gleitbereich umschlossen und kann dadurch nicht mehr quer
zur Bewegungsrichtung daraus herausgezogen werden. Die zum Inneren
des Sockelprofils weisenden Teile des Gleitbereiches wirken also
wie eine Hinterschneidung, wodurch die Stabilität weiter
erhöht wird.
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Diese
Variante ist insbesondere dann interessant, wenn die Wandstärke
des Sockelprofils im Vergleich zur Größe des Stabilisators
sehr klein gewählt wird. Dann ist es möglich,
dass der Stabilisator während des Einschiebens kleine Abweichungen
des Sockelprofils von seiner idealen Form ausgleicht. Dabei wird
der Auflagebereich unter Umständen mit zwei Punkten des
Profils vom Gleitbereich in Berührung kommen. Dann kann
die Wandstärke des Sockelprofils kleiner als etwa 10% des
größeren Abstandes der Gleitbereiche voneinander
gewählt werden. Es ist sogar denkbar, die Wandstärke
auf 5% oder weniger des größten Abstandes der
Gleitbereiche voneinander zu reduzieren. Dann kann das Sockelprofil
Material und Gewicht sparend aufgebaut werden, wird aber trotzdem – nämlich
durch das Hineinschieben eines sehr stabil konstruierten Stabilisatorprofils – akkurat
gerichtet.
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Die
Gleitbereiche und die Auflagebereiche können natürlich
auch mit anderen Formen profiliert werden. Dabei sind jedoch kompakte
Formen zu bevorzugen, damit eine möglichst hohe Stabilität
erreicht wird.
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Es
ist einerseits sehr wichtig, dass der Stabilisator innerhalb des
Sockelprofils ein Spiel aufweist, um mit möglichst geringer
Kraft innerhalb des Sockelprofils verschiebbar zu sein. Andererseits
sollte er zwei benachbarte Sockelprofile so miteinander verbinden,
dass sie um die Verbindungsstelle herum nur in einem möglichst
geringen Winkel verschwenkbar sind.
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Es
ist sofort nachvollziehbar, dass bei einem gegebenen Spiel, der
Verschwenkwinkel der beiden benachbarten Sockelprofile an der Trennstelle
umso kleiner ist, je länger der Stabilisator ist, der die
beiden benachbarten Stücke miteinander verbindet. Dieser geometrische
Zusammenhang ist in einer Figur auch graphisch dargestellt.
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Ein
Nachteil einer Verlängerung des Stabilisators ist, dass
auch die Antriebsmechanik zum Herausschieben des Stabilisators aus
dem Sockelprofil entsprechend verlängert werden muss.
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In
der Schilderung des aktuellen Standes der Technik ist bereits als
Nachteil genannt worden, dass der bekannte Schließbolzen – mit teilweise
funktionaler Äquivalenz zum Sockelprofil – nur
mit einem relativ kurzen Stück über die Endfuge
zwischen Fluchttür und Torblatt hinweg in das benachbarte
Sockelprofil eingeschoben werden kann, da sein Hub durch den Schwenkwinkel
des Türdrückers sowie durch die Forderung nach
einer geringen Betätigungskraft begrenzt ist.
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Es
ist eine weitere, grundlegende Erkenntnis dieser Erfindung, dass
ein möglichst geringer Schwenkwinkel zwischen zwei benachbarten
Sockelprofilen, die durch einen Stabilisator miteinander verbunden
sind, nur dann zwingend erforderlich ist, wenn das Türblatt
in seine horizontale Position verschwenkt ist.
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Wenn
die Türplatte sich jedoch in ihrer abgesenkten, vertikalen
Position befindet und mit der Torunterkante den Boden der Durchfahrt
berührt, kann ein „kleiner Knick” im
Verlauf der Unterkanten von Torplatte und Fluchttür in
etlichen Fällen durchaus noch zulässig sein.
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Dann
ist es ausreichend, wenn der Stabilisator nur mit einem sehr kurzen
Stück in das jeweils benachbarte Sockelprofil hineinragt.
Dieses Stück kann z. B. so kurz sein, wie die aus dem Türschloss
der Fluchttür herausragende Schließfalle. In dieser
Position übernimmt der Stabilisator dann auch eine der Schließfalle ähnliche
Funktion, nämlich die durchgängige Verbindung
der zu beiden Seiten der Türfuge zwischen der Fluchttür
und der Torplatte aneinandergrenzenden Sockelprofile.
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Eine
geringfügige Verschwenkung zwischen diesen beiden aneinandergrenzenden
Sockelprofilen in der geschlossenen Position des Tores könnte
z. B. dadurch korrigiert werden, dass ein Zentrierungs stift aus
dem Sockelprofil heraus gefahren und in einen Zentrierkegel in den
Boden unterhalb des Tores abgesenkt wird.
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Wenn
die Sockelprofile also in der geschlossenen Position des Tores als
eine zusätzliche Schließfalle arbeiten sollen,
können Sie mit dem Türdrücker der Fluchttür
verbunden werden – z. B. über Hebel, wie Zug-
und Druckstangen und/oder Winkelhebel und/oder Zahnradsegmente. Über
diese mechanische Verbindung wird dann beim Betätigen des Türdrückers
der jeweilige Stabilisator – ähnlich wie die Schließfalle
des Türschlosses – aus der Türfuge heraus
geschoben. Damit diese Bewegung möglich ist, muss der Stabilisator
von dem weiteren Verschiebemechanismus innerhalb des Sockelprofils
gelöst werden, der den Stabilisator um dessen halbe Länge verschiebt.
Dann kann die Fluchttür ungehindert geöffnet werden
und somit ihre Funktion als Notausgang in vollem Umfang erfüllen.
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Der
Vorteil einer mechanischen Verbindung ist, dass keine Zuführung
von externer Energie erforderlich ist und dass auch keine internen,
im Tor eingebauten Energiespeicher erforderlich sind.
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In
einer alternativen Ausführungsform ist es denkbar, dass
die Funktion der Sockelprofile als eine zusätzliche Schließfalle
bei geschlossenem Tor entfällt. Die Stabilisatoren befinden
sich dann außerhalb der Trennfuge zwischen Torblatt und
Fluchttür. Eine ggfs. erforderliche Zentrierung der Torplatte
wird durch andere Hilfsmittel vorgenommen, wie z. B. den bereits
zuvor erwähnten Zentrierstift, der aus dem Sockelprofil
in einem Gegenstück abgesenkt wird, das in den Boden unterhalb
des Tores eingelassen wird.
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In
jedem Fall ist es jedoch das Ziel der Erfindung, beim Anheben der
Torplatte die Stabilisatoren um etwa die Hälfte ihrer Länge
zu verfah ren, sodass sich ihre Mitte etwa im Bereich der Türfuge
befindet und jeweils eine Hälfte in die angrenzenden Sockelprofile
hineinragt. In dieser Position der Stabilisatoren ist der minimale
Verschwenkwinkel zwischen den angrenzenden Sockelprofilen erreicht.
Durch die geeignete Dimensionierung der Länge des Stabilisators im
Verhältnis zum Spiel der Gleitbereiche gegenüber den
Auflagebereichen ist sicherzustellen, dass in horizontaler Stellung
der Torplatte die maximal zulässige Durchhängung
nicht überschritten wird. Dabei müssen die Stabilisatoren
ihre „Mittelstellung” in Bezug auf die Türfuge
noch in der vertikalen Stellung der Torplatte oder der jeweiligen
Sektion einer mehrgliedrigen Torplatte erreichen.
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Dadurch
wird vermieden, dass die Stabilisatoren erst in der horizontalen
Position der Torplatte gegen die Reibkraft des nunmehr gegenüber
dem Stabilisator verkanteten Sockelprofils an bewegt werden müssen
und so nachträglich die durchhängende Torplatte
in ihrer Mitte wieder anheben. Wenn die Stabilisatoren bereits in
der vertikalen Stellung der Torplatte in ihre „Mittelstellung” verfahren
worden sind, kommt es erst gar nicht zum Durchhängen der Torplatte.
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Beim
Absenken der Torplatte sollten in umgekehrter Reihenfolge die Stabilisatoren
erst wieder in der vertikalen Stellung der Torplatte aus dem Bereich
der Türfuge zumindest zum größten Teil
wieder zurückfahren, sodass sie entweder auf die Funktion als
zusätzliche Schließfalle reduziert werden oder
alternativ vollständig aus dem Bereich der Türfuge
herausgefahren werden.
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Dafür
ist die bereits mehrfach genannte, lineare Bewegung eines jeden
Stabilisators erforderlich. Dafür muss jeder Stabilisator
mit einem Antrieb verkoppelt werden. Es ist denkbar dass dieser
Antrieb innerhalb des Sockelprofils oder auf dem Torblatt befestigt
ist. Geeignet ist z. B. ein Elektromotor.
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Eine
Ausführung als Getriebemotor ermöglicht eine Drehzahlerhöhung
des Motors, wodurch der Motor kleiner, leichter und kostengünstiger
als ein getriebeloser Direktantrieb wird.
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Aber
auch jedes andere Motorprinzip ist grundsätzlich anwendbar. Über
eine entsprechende Ansteuerung – z. B. über Schaltnocken
am Torrahmen und deren Abtastung durch Initiatoren – ist
es möglich, diesen Motor zur genannten Bewegung der Stabilisatoren
korrekt anzusteuern.
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In
einer anderen Ausführungsform wird der Antrieb zur Bewegung
der Stabilisatoren nicht auf dem Torblatt mitbewegt. Stattdessen
wird die Bewegung des Stabilisators an die Bewegung der Torplatte angekoppelt.
Dazu wird jeder Stabilisator von einem Zahnrad angetrieben, das
aus der Stirnseite des Sockelprofils oder aus einer Außenkante
der Torplatte herausragt und in eine Zahnstange eingreift, die in Richtung
der Bewegung der Torplatte ausgerichtet ist und an einem, ortsfesten
Torrahmen befestigt ist, der das Torblatt teilweise umgibt. Mittels
dieser Kraftübertragung zwischen Torplatte und Torrahmen
wird der Antrieb zur Bewegung der Torplatte gleichzeitig für
die Bewegung der Stabilisatoren genutzt.
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Unabhängig
von einem manuellen oder einem elektrischen oder einem anderen Antrieb
der Torplatte ist somit die Bewegung der Stabilisatoren sichergestellt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass in einem Notbetrieb ohne externe
Energiezufuhr – also bei manueller Bewegung der Torplatte – die
korrekte Verschiebung der Stabilisatoren sichergestellt ist.
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Zur
Vervollständigung dieses Antriebes ist noch eine mechanische
Verbindung zwischen dem Zahnrad und dem Stabilisator erforderlich,
wofür alternativ eine Kette oder eine Gewindespindel vorgeschlagen
wird. An Stelle einer Kette kann auch ein Zahnriemen, ein mit Kugeln
besetztes Seil oder Ähnliches eingesetzt werden. Erforderlich
sind zwei Kettenräder, über welche die Kette gespannt
wird, von denen eines auf der Welle des seitlich herausragenden
Zahnrades befestigt ist. Die Kette muss etwas länger als
der geforderte Verfahrweg des Stabilisators sein und wird über
eine Zug/Druckstange mit ihm verbunden. Vorzüge dieser
Variante sind eine sehr flache Bauform und im Vergleich zur Gewindespindel eine
relativ hohe Verfahrgeschwindigkeit des Stabilisators.
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Im
Vergleich dazu ist die Gewindespindel für Tore geeignet,
bei denen die Verfahrgeschwindigkeit nicht so hoch sein muss. Die
mit jeder Spindel zwangsläufig einhergehende Übersetzung
reduziert im Vergleich zur Kette das Betätigungsdrehmomente am
herausragenden Zahnrad, das in die Zahnstange am Torrahmen eingreift.
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Da
die Gewindespindel ebenso wie die Kette parallel zum Sockelprofil
verläuft, aber die Drehachsen der Kettenräder
um 90° gegenüber der Drehachse der Gewindespindel
verdreht angeordnet ist, ist im Vergleich der beiden Varianten auch
jeweils die Zahnstange und das darin eingreifende Zahnrad um 90° verdreht.
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Da
in jedem Fall durch das Spiel zwischen Stabilisator und Sockelprofil
die Kraft zur Verschiebung des Stabilisators recht gering ist, und
die Genauigkeit bei der Positionierung des Stabilisators niedrig
ist, können kostengünstige, standardisierte Antriebselemente
verwendet werden. Die Zahnstange kann aus Kunststoff gefertigt wer den
oder durch einen aufgespannten Zahnriemen oder eine Kette gebildet
werden.
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Alternativ
zu Zahnrad und Zahnstange ist auch jede andere mechanische Konstruktion
geeignet, mit der die vertikale Bewegung der Torplatte auf eine
horizontale Verschiebung des Stabilisators übertragen wird.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand von Beispielen näher erläutert werden.
Diese sollen die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1a:
Torplatte mit geschlossener Fluchttür
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1b:
Torplatte mit geöffneter Fluchttür
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2a:
kurzer Stabilisator mit Spiel gegen zwei aneinander stoßende
und gegeneinander verschwenkte Sockelprofile
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2b:
wie 2a, jedoch mit langem Stabilisator
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3:
Sockelprofil mit Stabilisator
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Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
In 1a ist
perspektivisch eine Torplatte 1 dargestellt. Sie besteht
in diesem Ausführungsbeispiel aus vier Sektionen, die gelenkig
miteinander verbunden sind und so gegeneinander verschwenkt werden können.
In der großen Torplatte 1 ist eine kleine Fluchttür 2 schwellenfrei
eingelassen, weshalb die Öffnung für die Fluchttür 2 die
Form einer Einbuchtung 11 im Bereich der Unterkante 12 der
Torplatte 1 hat.
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An
der Torunterkante 12 des Tores sowie an der Türunterkante 21 der
Fluchttür 2 sind jeweils Sockelprofile 13 befestigt.
Im gezeichneten Ausführungsbeispiel ist das Sockelprofil 13 in
die Torplatte 1 bzw. die Fluchttür 2 eingeformt
und weist in seinem Inneren drei Gleitbereiche 15 auf.
Diese Gleitbereiche 15 sind in 1 nur
sehr klein eingezeichnet, aber grade noch erkennbar.
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Im
Bereich der Türfuge 4 zwischen Fluchttür 2 und
Torplatte 1 ist gestrichelt je ein Stabilisator 3 dargestellt,
der mit einem kurzen Stück in das Sockelprofil 13 an
der Unterseite der Fluchttür 2 hineinragt und
mit seinem größten Teil im Sockelprofil 13 im Bereich
der Torunterkante 12 steckt.
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In
einer anderen – hier nicht gezeichneten – Ausführungsform
ragen beide Stabilisatoren 3 nicht über die Türfuge 4 hinaus,
sondern befinden sich vollständig in einem Sockelprofil 13.
In dieser Variante ist zur Einleitung der Öffnung der Fluchttür 2 keine Verschiebung
der Stabilisatoren erforderlich.
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In 1b ist
die gleiche Torplatte 1 wie in 1a dargestellt,
jedoch mit geöffneter, hier um 90° verschwenkter
Fluchttür 2. Das an der Türunterkante 21 der
Fluchttür 2 befestigte Sockelprofil 13 ist
mitsamt der Fluchttür 2 verschwenkt worden und
zeigt jetzt eine Stirnseite. Darin sind die drei Gleitbereiche 15 erkennbar,
die identisch zum Profil der anderen beiden Sockelprofile 13 sind.
Einer der drei Gleitbereiche 15 ist mit dem Bezugszeichen 15 versehen.
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In 1b ist
sehr gut nachvollziehbar, dass zum Öffnen der Fluchttür 2 keinesfalls
ein Stabilisator 3 über die Trennfuge 4 zwischen
Fluchttür 2 und Torplatte 1 hinausragen
darf, da andernfalls die Fluchttür 2 nicht geöffnet
werden kann.
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Aus
den 1a und 1b ist
die – nicht dargestellte – Position der Stabilisatoren
für die horizontale Stellung der Torplatte 1 und
der Fluchttür 2 ableitbar:
Die Stabilisatoren 3 müssen
dazu aus den beiden Sockelprofilen 13 an der Torunterkante 12 jeweils etwa
zur Hälfte herausgefahren werden. Sie bewegen sich dabei über
die Türfuge 4 hinweg in das Sockelprofil 13 an
der Türunterkante 21 der Fluchttür 2 hinein.
Im gezeichneten Ausführungsbeispiel könnten Sie
sogar in der Mitte des Sockelprofils 13 an der Türunterkante 21 der
Fluchttür 2 aneinander stoßen.
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In
dieser Stellung sorgen die Stabilisatoren dafür, dass sich
trotz des Spiels zwischen Stabilisator 3 und Sockelprofil 13 kein
unzulässig hoher Verschwenkwinkel zwischen den beiden aneinander
stoßenden Sockelprofilen 13 einstellt.
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Dass
bei einem gegebenen Spiel dieser Schwenkwinkel durch eine Verlängerung
der Stabilisatoren 3 reduziert werden kann, ist den 2a und 2b zu
entnehmen:
In den 2a und 2b sind
zwei aneinandergrenzende Sockelprofile 13 im Längsschnitt
gezeichnet. Beide Sockelprofile 13 werden durch den darin
befindlichen Stabilisator 3 miteinander verbunden. Zwischen
dem Stabilisator 3 und der Innenwandung der Sockelprofile 13 besteht
das Spiel S. In der horizontalen Position der Torplatte und der
Fluchttür bewirkt das Spiel S, das die Längsachsen 14 der
Sockelprofile 13 nicht mehr miteinander fluchten, sondern
miteinander den Schwenkwinkel α bilden. Dieser Schwenkwinkel α ergibt
sich aus dem Betrag des Spieles S und der in das jeweilige Sockelprofil
hineinragenden Länge des Stabilisators 3.
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In
den 2a und 2b ist
der Durchmesser des Sockelprofils 13 in der Schnittebene
sowie die Breite des Stabilisators 3 jeweils genau die
gleiche. Der Unterschied zwischen den 2a und 2b ist
die unterschiedliche Länge des Stabilisators; er ist in 2b deutlich
länger als in 2a. Das Spiel zwischen den beiden
Profilen ist jedoch konstant, da bei jedem Profil definitionsgemäß die Flächen
stets parallel zueinander verlaufen und deshalb auf jedem Teilstück
des Profils den gleichen Abstand zueinander haben. Deshalb wird
durch eine Verlängerung des Stabilisators in der gezeichneten Konfiguration
auch der Verschwenkwinkel α zwischen den beiden aneinander
grenzenden Sockelprofilen 13 dementsprechend kleiner.
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Wie
erwähnt, ist es bei der Planung eines erfindungsgemäßen
Tores die Aufgabe des Konstrukteurs, das Spiel S und die Länge
des Stabilisators 3 so zu dimensionieren, dass bei der
gewünschten Breite des Tores trotz des – in horizontaler
Position der Torplatte 1 grundsätzlich auftretenden – Schwenkwinkels α zwischen
den Längsachsen 14 der beiden aneinander grenzenden
Sockelprofile 13 der zulässige Grenzwert für
die Durchhängung nicht überschritten wird.
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In 3 ist
die Ausführung eines erfindungsgemäßen
Stabilisators 3 und eines dazu passenden Sockelprofils 13 im
Schrägbild dargestellt. Dazu ist aus dem unteren Bereich
der Torplatte 1 zeichnerisch ein Teilstück ausgeschnitten,
an das ein Sockelprofil 13 angeschraubt ist.
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Die
in 3 dargestellte Ausführungsform des Sockelprofils 13 kann
als ein Strangpressprofil gefertigt werden. Das Profil weist in
der dargestellten Variante insgesamt drei Gleitbereiche 15 auf,
deren Querschnitt jeweils als Kreisbogensegment geformt ist. In
der dargestellten Variante ist der Ausschnittswinkel jedes Kreisbogensegmentes
deutlich größer als 180°, sodass sich
gegenüber den zu den Gleitbereichen 15 komplementären
Auflagebereichen 31 eine Hinterschneidung ergibt:
Der
im Querschnitt ebenfalls kreisförmige Auflagebereich 31 des
Stabilisators 3 kann also nicht aus den Gleitbereichen 15 hinaus
und nach innen in den Hohlraum des Sockelprofils 13 hinein
gleiten. Dadurch kann der Auflagebereich 31 des Stabilisators 3 auf
den Gleitbereich 15 der Sockelprofile nicht nur Druckkräfte
ausüben, die nach außen hin gerichtet sind, sondern
auch Zugkräfte aufbringen, die nach innen, in das Innere
des Sockelprofils 13 hinein wirken.
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Dadurch
kann eine sehr stabile Ausführung des Stabilisators 3 – so
wie z. B. in 3 gezeichnet – ein
Sockelprofil 13 mit sehr dünner Wandstärke
und geringfügigen Abweichungen von seiner idealen, gerade
gerichteten Form durch das Einschieben richten und auf diese Weise
korrigieren. Die relativ sehr geringe Wandstärke des Sockelprofils 13 spart
Material und damit auch Gewicht und Kosten.
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In 3 ist
nachvollziehbar, dass auch der Stabilisator 3 trotz seines
soliden Aufbaus aus drei 3 Materialsparenden Teilprofilen 32 aufgebaut
ist. Diese jeweils plattenförmigen Streifen sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel zum Profil eines T miteinander verbunden.
Als Profil möglich oder sinnvoll ist jedoch alternativ
ein – hier nicht dargestelltes – Y oder A oder
V. Möglich ist als weitere Alternative auch ein Dreieck
oder ein Kreis oder ein Vieleck.
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- 1
- Torplatte
- 11
- Einbuchtung
im Bereich der Unterkante 12 der Torplatte 1
- 12
- Torunterkante
von Torplatte 1
- 13
- Sockelprofile
im Bereich von Torunterkante 12 und Türunterkante 21
- 14
- Längsachse
der Sockelprofile 13
- 15
- Gleitbereich
der Sockelprofile 13
- 2
- Fluchttür
- 21
- Türunterkante
der Fluchttür 2
- 3
- Stabilisator,
innerhalb des Sockelprofils 13 verschiebbar
- 31
- Auflagebereich
des Stabilisators 3
- 32
- Teilprofil
des Profils vom Stabilisator 3
- 4
- Türfuge
zwischen Fluchttür 2 und Torplatte 1
- S
- Spiel
zwischen Sockelprofil 13 und Stabilisator 3
- α
- Schwenkwinkel
zwischen den Längsachsen 14 zweier aneinandergrenzender
Sockelprofile 13
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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