DE102008045895B4 - Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Ein Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere im Heckbereich, weist einen über zwei seitliche Verformungselemente mit zwei seitlichen Längsträgern verbundenen Querträger und einen die Außenhaut des Stoßfängers bildenden Stoßfängerüberzug auf. Die Verformungselemente sind so mit den Längsträgern verbunden, dass sie sich bei Überschreiten einer bestimmten, auf dieselben einwirkenden Kraft von den Längsträgern lösen und sich gegenüber denselben bewegen. An wenigstens einem der Verformungselemente ist ein biegeschlaffes Zugelement angebracht, welches an seinem gegenüberliegenden Ende an einem Verbindungsteil angebracht ist, welches in eine Ausnehmung des Stoßfängerüberzugs oder eines mit dem Stoßfängerüberzug verbundenen Bauteils eingesteckt ist und welches derart an einem Karosserieteil angebracht ist, dass sich die Verbindung zwischen dem Verbindungsteil und dem Karosserieteil bei Überschreiten einer geringeren Kraft als der zum Entfernen des Verbindungsteils aus der Ausnehmung erforderlichen Kraft lost. Das Verbindungsteil ist in die Ausnehmung des Stoßfängerüberzugs oder des mit dem Stoßfängerüberzug verbundenen Bauteils in einem sich oberhalb des Verbindungspunkts desselben mit dem Verformungselement befindlichen Bereichs eingesteckt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für den Heckbereich, nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
- Bei Auffahrunfällen mit niedrigen Geschwindigkeiten, wie beispielsweise dem sogenannten Typschadencrash, der mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h durchgeführt wird, sollte an dem vorderen Kraftfahrzeug, also an dem Kraftfahrzeug, an dessen hinterem Stoßfänger ein anderes Kraftfahrzeug oder eine feste Barriere aufprallt, ein möglichst geringer Schaden entstehen. Tatsächlich besteht jedoch das Problem, dass der Stoßfänger sich bei der Deformation nach oben ausbeulen, von unten gegen die Heckklappe drücken und diese verformen kann, was zu einem entsprechend hohen Schaden und damit zu einer schlechten Versicherungseinstufung führt.
- Zur Lösung dieses Problems wird gemäß der
DE 102 48 637 A1 ein Heckstoßfänger vorgeschlagen, innerhalb welchem im Bereich der Fahrzeuglängsmittelebene und/oder an den Enden ein Abstützelement angeordnet ist, welches den Stoßfänger im betreffenden Bereich steif ausbildet. - Ein derartiges Abstützelement stellt jedoch eine zusätzliche Masse dar, die die Gesamtmasse des Kraftfahrzeugs nicht unwesentlich erhöht. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Lösung besteht darin, dass die Deformation des Stoßfängerüberzugs in seinem der Heckklappe zugewandten Bereich nicht zuverlässig verhindert wird.
- Ein Stoßfänger für Fahrzeuge, der eine Energie absorbierende Vorrichtung aufweist, ist in der
DE 21 62 412 A1 beschrieben. Auch dieser für den Frontbereich des Kraftfahrzeugs konzipierte Stoßfänger ist jedoch relativ kompliziert aufgebaut und nicht in der Lage, eine Deformation der Heckklappe zu verhindern. - Aus der
DE 103 55 434 A1 ist ein weiterer Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bekannt. Dabei ist zwischen einem Längsträger und einem Querträger ein Rohrelement aus einem spiralförmig gefertigten Wickelrohr angeordnet, das aus drei mit ihren einander benachbarten Oberflächen über den wesentlichen Teil ihrer Länge aneinander liegenden Rohrlagen besteht. - Einen weiteren Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug beschreibt die
FR 2 833 910 B1 - Eine Anordnung zur Befestigung eines Anbauteils an einer Fahrzeugkarosserie ist in der
DE 10 2005 011 309 B3 beschrieben. Hierbei ist ein als Seil, Draht oder Faden ausgebildetes Halteelement vorgesehen, welches das Anbauteil mit einem Befestigungsteil verbindet. - Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem mit einfachen Mitteln im Crashfall eine Beschädigung der Heckklappe verhindert wird.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch das biegeschlaffe Zugelement, welches einerseits mit einem der Verformungselemente und andererseits über das Verbindungsteil zumindest mittelbar mit dem Stoßfängerüberzug verbunden ist, wird erreicht, dass bei Überschreiten einer bestimmten, auf das Verformungselement wirkenden Kraft, also insbesondere im Crashfall, der Stoßfängerüberzug durch die Längsbewegung des Verformungselements nach unten und somit weg von einer sich über dem Stoßfängerüberzug befindlichen Heckklappe gezogen wird. Dadurch wird eine Beschädigung der Heckklappe zuverlässig vermieden.
- Das erfindungsgemäße Verbindungsteil stellt dabei einerseits eine sichere Befestigung des biegeschlaffen Zugelements an dem Karosserieteil und andererseits zumindest mittelbar an dem Stoßfängerüberzug sicher, wobei gewährleistet ist, dass die Verbindung zwischen dem Verbindungsteil und dem Karosserieteil gelöst wird, bevor sich das Verbindungsteil aus der Ausnehmung des Stoßfängerüberzugs bzw. des mit dem Stoßfängerüberzug verbundenen Bauteils lösen kann. Durch die Befestigung des biegeschlaffen Zugelements an dem Karosserieteil über das Verbindungsteil wird die Montage des erfindungsgemäßen Stoßfängers erheblich vereinfacht.
- In einer besonders einfach zu realisierenden Weiterbildung der Erfindung kann das Verbindungsteil an dem Karosserieteil angeklebt sein.
- Um ein einfaches Auslösen der Bewegung der Verformungselemente gegenüber den Längsträgern sicherzustellen, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Verformungselemente mittels Scherelementen mit dem jeweiligen Längsträger verbunden sind, welche bei Überschreiten einer bestimmten Kraft abscheren, um die Bewegung der Verformungselemente gegenüber dem jeweiligen Längsträger zu ermöglichen.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
- Es zeigt:
-
1 eine sehr schematische Darstellung des Aufbaus eines Stoßfängers; -
2 eine Explosionsdarstellung des Stoßfängers von innen; und -
3 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Stoßfänger. - Ein in
1 äußerst schematisch dargestellter Stoßfänger1 für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für den Heckbereich desselben, mit anderen Worten also ein Heckstoßfänger, weist einen Querträger2 auf, der in der mit ”y” bezeichneten Querrichtung des Kraftfahrzeugs verläuft und der den tragenden Unterbau des Stoßfängers1 bildet. In der mit ”x” bezeichneten Längsrichtung des Kraftfahrzeugs befindet sich vor dem Querträger2 ein Karosserieteil3 , also beispielsweise ein hinteres Abschlussblech der Karosserie des Kraftfahrzeugs. Der Querträger2 ist über zwei seitliche Verformungselemente4 , die auch als Crashboxen bezeichnet werden, mit jeweiligen, in Längsrichtung x des Kraftfahrzeugs verlaufenden Längsträgern5 , die ebenfalls einen Teil der Karosserie des Kraftfahrzeugs bilden, verbunden. Diese Verbindung der Verformungselemente4 mit den Längsträgern5 kann durch Verschrauben, Verschweißen oder auf andere geeignete Art und Weise erfolgen. - In der Explosionsdarstellung gemäß
2 ist der Aufbau des Stoßfängers1 aus einer anderen Perspektive dargestellt und es ist zudem ein die Außenhaut des Stoßfängers1 bildender Stoßfängerüberzug6 und ein den Stoßfängerüberzug6 zumindest mittelbar mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbindendes, sogenanntes Schließteil7 zu erkennen. Der Stoßfängerüberzug6 ist in an sich bekannter Weise an mehreren Stellen mit dem Schließteil7 verschweißt. In einer vereinfachten Ausführungsform des Stoßfängers1 könnte auf das Schließteil7 auch verzichtet werden. Der Stoßfängerüberzug6 ist außerdem in nicht dargestellter Weise im Bereich der Verformungselemente4 mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbunden. - Der Aufbau des in den
1 und2 dargestellten Stoßfängers1 entspricht mit einer später noch erläuterten Ausnahme den aus dem Stand der Technik bekannten Stoßfängern des Anmelders und die1 und2 dienen daher im wesentlichen lediglich Erläuterungszwecken. - Wie aus dem Schnitt gemäß
3 hervorgeht, sind die Verformungselemente4 im vorliegenden Fall so mit den jeweiligen Längsträgern5 verbunden, dass sie sich bei Überschreiten einer bestimmten, auf dieselben einwirkenden Kraft von den Längsträgern5 lösen und sich gegenüber denselben bewegen. Dies wird im vorliegenden Fall dadurch ermöglicht, dass die Verformungselemente4 mittels beispielsweise als Schrauben ausgebildeten, nur sehr schematisch dargestellten Scherelementen8 mit dem jeweiligen Längsträger5 verbunden sind, welche bei Überschreiten einer bestimmten Kraft abscheren, um die Bewegung der Verformungselemente4 gegenüber dem jeweiligen Längsträger5 zu ermöglichen. - In
3 ist des weiteren erkennbar, dass an einem der Verformungselemente4 ein biegeschlaffes, nicht elastisches, vorzugsweise als Band ausgebildetes Zugelement9 angebracht ist, wobei diese Verbindung an einem Verbindungspunkt10 an dem Verformungselement4 erfolgt und beispielsweise mittels einer Schraube oder dergleichen erzeugt werden kann. An seinem gegenüberliegenden Ende ist das biegeschlaffe Zugelement9 an einem Verbindungsteil11 angebracht, welches in einer Ausnehmung12 des Stoßfängerüberzugs6 eingesteckt ist. - Das Verbindungsteil
11 ist außerdem so an dem Karosserieteil3 angebracht, dass sich die Verbindung zwischen dem Verbindungsteil11 und dem Karosserieteil3 bei Überschreiten einer geringeren Kraft als der zum Entfernen des Verbindungsteils11 aus der Ausnehmung12 erforderlichen Kraft löst. Im vorliegenden Fall wird dies dadurch erreicht, dass das Verbindungsteil11 an dem Karosserieteil3 angeklebt ist, wobei auch andere Möglichkeiten der Anbringung des Verbindungsteils11 an dem Karosserieteil3 bestehen. Zusätzlich kann das Verbindungsteil11 an seinem in die Ausnehmung12 eingesteckten Ende mit einem Widerhaken11a versehen sein, der das Herausziehen des Verbindungsteils11 aus der Ausnehmung12 erschwert. - Dadurch, dass im vorliegenden Fall das Verbindungsteil
11 in die Ausnehmung12 des Schließteils7 in einem sich in der mit „z” bezeichneten, vertikalen Richtung oberhalb und in Längsrichtung x hinter dem Verbindungspunkt10 befindlichen Bereich eingesteckt ist und zudem das Verbindungsteil11 eine entsprechend abgewinkelte Form aufweist, ist sichergestellt, dass bei einer Bewegung des Verformungselements4 in x-Richtung das Verbindungsteil11 nicht aus der Ausnehmung12 gleiten kann. Vielmehr wird auf diese Art und Weise erreicht, dass der Stoßfängerüberzug6 in seinem einer Heckklappe13 zugewandten Bereich nach unten gezogen wird und eine Deformation des Stoßfängerüberzugs6 die Heckklappe13 nicht beschädigen kann. - Das biegeschlaffe Zugelement
9 sollte also in jedem Fall an einem Bereich des Verformungselements4 angebracht sein, der sich im Crashfall in x-Richtung bewegt. Des weiteren sollte sich der Verbindungspunkt10 in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vor der Ausnehmung12 befinden, um die Bewegung des Verbindungsteils11 und somit auch des Stoßfängerüberzugs6 in x-Richtung nach vorn und in z-Richtung nach unten sicherzustellen. - Durch das erfindungsgemäße Verbindungsteil
11 wird eine sehr einfach Montage des Stoßfängers1 erreicht, da die Ausnehmung12 des Stoßfängerüberzugs6 bzw. des mit dem Stoßfängerüberzug6 verbundenen Bauteils lediglich über das Verbindungsteil11 gesteckt werden muss. - In
1 ist sehr schematisch ein im vorliegenden Fall als Umlenkrolle ausgebildetes Umlenkelement14 dargestellt, welches auch als einfache Öse ausgeführt sein kann und welches das biegeschlaffe Zugelement9 in Längsrichtung des Querträgers2 umlenkt. Im vorliegenden Fall sind zwei biegeschlaffe Zugelemente9 auf beiden Seiten des Querträgers2 vorgesehen, von denen jeweils eines mit einem der Verformungselemente4 verbunden ist. Gegebenenfalls könnte jedoch auch ein biegeschlaffes Zugelement9 ausreichen.
Claims (8)
- Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug, insbesondere im Heckbereich, mit einem über zwei seitliche Verformungselemente mit zwei seitlichen Längsträgern verbundenen Querträger und mit einem die Außenhaut des Stoßfängers bildenden Stoßfängerüberzug, wobei die Verformungselemente so mit den Längsträgern verbunden sind, dass sie sich bei Überschreiten einer bestimmten, auf dieselben einwirkenden Kraft von den Längsträgern lösen und sich gegenüber denselben bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass an wenigstens einem der Verformungselemente (
4 ) ein biegeschlaffes Zugelement (9 ) angebracht ist, welches an seinem gegenüberliegenden Ende an einem Verbindungsteil (11 ) angebracht ist, welches in eine Ausnehmung (12 ) des Stoßfängerüberzugs (6 ) oder eines mit dem Stoßfängerüberzug (6 ) verbundenen Bauteils (7 ) eingesteckt ist und welches derart an einem Karosserieteil (3 ) angebracht ist, dass sich die Verbindung zwischen dem Verbindungsteil (11 ) und dem Karosserieteil (3 ) bei Überschreiten einer geringeren Kraft als der zum Entfernen des Verbindungsteils (10 ) aus der Ausnehmung (12 ) erforderlichen Kraft löst, wobei das Verbindungsteil (10 ) in die Ausnehmung (12 ) des Stoßfängerüberzugs (6 ) oder des mit dem Stoßfängerüberzug (6 ) verbundenen Bauteils (7 ) in einem sich oberhalb des Verbindungspunkts (10 ) desselben mit dem Verformungselement (4 ) befindlichen Bereichs eingesteckt ist. - Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das biegeschlaffe Zugelement (
9 ) als Band ausgebildet ist. - Stoßfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (
11 ) an seinem in die Ausnehmung (12 ) eingesteckten Ende mit einem Widerhaken (11a ) versehen ist. - Stoßfänger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (
11 ) an dem Karosserieteil (3 ) angeklebt ist. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformungselemente (
4 ) mittels Scherelementen (8 ) mit dem jeweiligen Längsträger (5 ) verbunden sind, welche bei Überschreiten einer bestimmten Kraft abscheren, um die Bewegung der Verformungselemente (4 ) gegenüber dem jeweiligen Längsträger (5 ) zu ermöglichen. - Stoßfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherelemente (
8 ) als Schrauben ausgebildet sind. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Umlenkelement (
14 ) zum Umlenken des biegeschlaffen Zugelements (9 ) in Längsrichtung des Querträgers (2 ). - Stoßfänger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (
14 ) als Umlenkrolle ausgebildet ist.
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