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Die
Erfindung betrifft ein Wischblatt zum Wischen einer Scheibe, insbesondere
einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs.
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Stand der Technik
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Bekannte
Wischblätter für alternierend arbeitende Scheibenwischersysteme,
beispielsweise zum Wischen einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs,
weisen einen Rücken- bzw. Basisteil und einen Wischlippenteil
auf. Diese Komponenten sind üblicherweise über
einen flexiblen Kippsteg miteinander verbunden.
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Zur
Veranschaulichung zeigt 1 ein solches herkömmliches
Wischblatt 100 mit einem Basisteil 110 und einem
Wischlippenteil 150 beim Wischen einer Scheibe 190 in
unterschiedlichen Wischrichtungen D. Der Wischlippenteil 150 weist
eine an der Scheibe 190 anliegende Wischlippe 155 und
zwei Anschlagstege 151 auf. Die Wischlippe 155 liegt
abhängig von der Wischrichtung D in einem schrägen Winkel α mit
einer rechten oder linken Kante auf der Scheibe 190 auf.
Ein dünn ausgebildeter Kippsteg 130 verbindet
den Wischlippenteil 150 einstückig mit dem Basisteil 110.
Der Kippsteg 130 ermöglicht ein Umlegen des Wischlippenteils 150 an
den Wendepunkten der Wischbewegung, wobei die Kippbewegung jeweils
durch Anliegen eines der Anschlagstege 151 an einer Unterseite
des Basisteils 110 begrenzt wird. Der Basisteil 110 ist
mit einer Federschiene 115 versehen, welche eine über
einen Wischarm (nicht dargestellt) des Scheibenwischers an dem Basisteil 110 mittig
eingeleitete Anpresskraft F über die Länge des
Wischblattes 100 verteilt.
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Der
Aufbau des Wischblattes 100 ist mit einer Reihe von Problemen
verbunden. Bei jedem Umlegen des Wischlippenteils 150 über
den Kippsteg 130 wird der Basisteil 110 zunächst
gegen die Anpresskraft F von der Scheibe 190 weggedrückt
und anschließend aufgrund der Kraft F wieder in Richtung der
Scheibe 190 bewegt, bis einer der Anschlagstege 151 impulsartig
an dem Basisteil 110 anschlägt. Die periodische
Hubbewegung des Basisteils 110 verbunden mit dem Anschlagen
hat jeweils ein schlagartiges Geräusch zur Folge. Dieses
Geräusch wird durch Resonanz auf der Scheibe 190 im
Inneren des Kraftfahrzeugs verstärkt, und kann daher als
sehr störend empfunden werden. Darüber hinaus
ist der Kippsteg 130 zum Ermöglichen der Kippbewegung relativ
dünn ausgebildet, und stellt daher insbesondere nach Alterung
eine Schwachstelle des Wischblattes 100 dar. Die Anforderung,
den Kippsteg 130 möglichst flexibel zu gestalten,
schränkt ferner die Auswahl einsetzbarer Materialien für
das Wischblatt 100 ein.
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Das
Problem einer Geräuschentwicklung ist auch in der
WO 99/19178 beschrieben.
Zur Lösung wird vorgeschlagen, das Basisteil des einstückigen Wischblattes
drehbar in einer Haltekralle des Wischarms zu lagern und Dämpfungselemente
vorzusehen, um eine Drehbewegung des Basisteils an den Umkehrpunkten
der Wischbewegung zu dämpfen. Der Wischlippenteil ist jedoch
wiederum über einen relativ dünnen Kippsteg mit
dem Basisteil verbunden und weist Anschlagstege auf, so dass die oben
beschriebenen Probleme weiterhin gegeben sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes
Wischblatt bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Wischblatt gemäß Anspruch
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird
ein Wischblatt zum Wischen einer Scheibe vorgeschlagen, wobei das Wischblatt
zweiteilig ausgebildet ist mit einem Basisteil und einem schwenkbar
an dem Basisteil gelagerten Wischlippenteil. Der Basisteil weist
ein klammerförmiges Halteelement und der Wischlippenteil
ein dem Halteelement zugeordnetes Gegenelement auf. Das Halteelement
weist einen Aufnahmeraum zum Aufnehmen wenigstens eines Abschnitts
des Gegenelements auf, um das Gegenelement beweglich an dem Halteelement
zu lagern.
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Diese
zweiteilige Ausgestaltung des Wischblattes ermöglicht eine
Schwenkbewegung des Wischlippenteils relativ zu dem Basisteil ohne
einen Kippsteg, wodurch das oben beschriebene impulsartige Umlegen
des Wischlippenteils bei einem Wechsel der Wischrichtung entfällt.
Die Schwenkbewegung des Wischlippenteils kann daher sanfter und gleichmäßiger
erfolgen, so dass das Auftreten von störenden Schlaggeräuschen
reduziert ist oder vollständig vermieden wird. Durch den
Wegfall des Kippsteges wird das Wischblatt ferner robuster, und
es steht eine breitere Auswahl einsetzbarer (alternativer) Materialien
für die einzelnen Komponenten des Wischblattes zur Verfügung.
Auf diese Weise kann sich die Materialauswahl beispielsweise stärker
nach den Anforderungen der Wischlippe richten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist der Aufnahmeraum eine gekrümmte
Kulisse. Das Gegenelement weist eine Leiste mit einer der Kulisse entsprechenden
Krümmung auf, welche radial verschiebbar in der Kulisse
gelagert ist. In einer solchen Ausführungsform erfolgt
die Schwenkbewegung des Wischlippenteils durch eine radiale Gleitbewegung, welche
durch die als Führung wirkende Kulisse vorgegeben wird.
Die Schwenkbewegung kann dabei sanfter und gleichmäßiger
erfolgen als die herkömmliche Kippbewegung über
einen Kippsteg.
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Hierbei
ist es ferner bevorzugt, wenn die Leiste derart radial verschiebbar
in der Kulisse gelagert ist, dass die Schwenkbewegung des Wischlippenteils
um eine Drehachse im Be reich einer Wischkante des Wischlippenteils
ausführbar ist. Dies hat zur Folge, dass der Basisteil
während der Schwenkbewegung des Wischlippenteils keiner
oder nur einer geringfügige Hubbewegung ausgesetzt ist,
wodurch die Schwenkbewegung besonders sanft erfolgt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Gegenelement
einen gekrümmt ausgebildeten Abrollkantenbereich auf und
ist derart gelagert, dass der Abrollkantenbereich in dem Aufnahmeraum
an einem zugeordneten Kantenbereich des Halteelements anliegt und
an dem Kantenbereich abrollbar ist. Die Schwenkbewegung des Wischlippenteils
wird hierbei durch ein Abrollen des gewölbten Abrollkantenbereichs
des Gegenelements auf dem zugeordneten Kantenbereich des Halteelements
vorgegeben. Auf diese Weise lässt sich ebenso eine gegenüber
einem Kippvorgang relativ sanfte und gleichmäßige
Schwenkbewegung des Wischlippenteils erzielen.
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In
diesem Zusammenhang ist es ferner bevorzugt, dass das Gegenelement
im wesentlichen T-förmig mit zwei auskragenden Schenkeln
ausgebildet ist. Das Halteelement weist zwei vorzugsweise federnd
ausgebildete Umgriffleisten auf, welche die Schenkel des Gegenelements
umgreifen. Die federnden Umgriffleisten wirken hierbei als Dämpfungselemente,
welche der Schwenkbewegung des Wischlippenteils entgegenwirken können,
wodurch sich die Schwenkbewegung besonders sanft ausführen
lässt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines herkömmlichen Wischblattes
beim Wischen einer Scheibe;
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2 eine
schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Wischblattes;
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3 eine
schematische Schnittdarstellung des Wischblattes von 2 beim
Wischen einer Scheibe;
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4 eine
schematische Schnittdarstellung einer Wischlippe;
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5 eine
schematische Schnittdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen
Wischblattes;
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6 eine
schematische Schnittdarstellung des Wischblattes von 5 beim
Wischen einer Scheibe; und
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7 eine
schematische Schnittdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen
Wischblattes.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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2 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen
Wischblattes 200. Eine entsprechende Darstellung, bei der
das Wischblatt 200 in unterschiedlichen Wischrichtungen
D an einer Scheibe 190 (beispielsweise eine Windschutzscheibe
eines Kraftfahrzeugs) anliegt, ist in 3 dargestellt.
Das Wischblatt 200 ist zweiteilig ausgebildet mit einem
Basisteil 210 und einem dreieckförmigen Wischlippenteil 250,
deren Längsabmessungen (senkrecht zur Zeichenebene der
Figuren) im wesentlichen übereinstimmen.
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Der
Basisteil 210 weist ein klammerförmiges Halteelement 220 mit
Umgriffleisten auf, welche einen Aufnahmeraum 221 umschließen.
Das Halteelement 220 ist im Wesentlichen radial gekrümmt
ausgebildet, so dass der Aufnahmeraum in Form einer radial gekrümmten
Kulisse 221 ausgeführt ist.
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Der
Wischlippenteil 250 weist ein dem Halteelement 220 zugeordnetes
Gegenelement 260 auf, welches mit einer Wischlippe 255 verbunden
ist. Beim Wischvorgang liegt die Wischlippe 255 wie in 3 dargestellt
jeweils mit einer rechten oder linken Wischkante an der Scheibe 190 an
und sorgt für ein Abstreifen des auf der Scheibe 190 befindlichen Wassers
und Schmutzes. Das Gegenelement 260 ist im Wesentlichen
H-förmig ausgebildet und weist eine erste und zweite gekrümmte
Leiste 261, 262 und einen Verbindungssteg 263 auf.
Die erste Leiste 261 ist in der Kulisse 221 des
Halteelements 220 aufgenommen, wohingegen die zweite Leiste 262 an
einer Unterseite des Haltelements 220 außerhalb
der Kulisse 221 vorgesehen ist. Die Krümmung der
beiden Leisten 261, 262 entspricht der Krümmung
der Kulisse 221. Über den Verbindungssteg 263,
welcher in einer die Kulisse 221 an der Unterseite des
Halteelements 220 freilegenden Durchgangsöffnung
angeordnet ist, werden die beiden Leisten 261, 262 miteinander
verbunden.
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Die
erste Leiste 261, welche von dem Halteelement 220 teilweise
umgriffen wird, weist eine geringere Kreisbogenlänge auf
als die Kulisse 221. Auf diese Weise ist die Leiste 261 radial
verschiebbar in der Kulisse 221 gelagert. Die Schwenkbewegung des
Wischlippenteils 250 an dem Basisteil 210 wird folglich
durch eine radiale Gleitbewegung des Gegenelements 260 vorgegeben.
Dabei sind das Halteelement 220 und das Gegenelement 260 vorzugsweise
derart aufeinander abgestimmt, dass der Wischlippenteil 250 in
einer Längsachse um ca. 90° schwenkbar ist und
infolgedessen ein für den Wischvorgang optimaler Anstellwinkel α der
Wischlippe 255 zur Scheibe 190 von etwa 45° ermöglicht
wird. Durch die zweite Leiste 262, welche außerhalb
des Halteelements 220 an dessen Unterseite entlang gleiten
kann, ist es möglich, die Gleitbewegung noch besser zu
stabilisieren. Die Kraft zur Bewerkstelligung der Schwenkbewegung
und zur Überwindung der insbesondere in der Kulisse 221 vorliegenden Reibungskraft
resultiert aus der Reibung, die zwischen Wischlippe 255 und
Scheibe 190 vorliegt.
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Neben
einem Anstellwinkel α zwischen Wischlippe 255 und
Scheibe 190 von etwa 45° lässt sich eine
gute Wischqualität ferner dadurch erzielen, dass die Wischlippe 255 mit
ihrer jeweiligen Wischkante an jedem Berührungspunkt zur
Scheibe 190 über die gesamte Länge mit
nahezu konstanter Kraft auf die Scheibe 190 angepresst
wird. Zu diesem Zweck sind an dem Basisteil 210 zwei Federschienen 215 angeordnet,
welche beispielsweise aus einem Stahlfederband hergestellt sind.
Mithilfe der Federschienen 215, welche entsprechend der
Scheibengeometrie gekrümmt ausgebildet sind, wird eine
mittig über einen Wischarm (nicht dargestellt) eingeleitete Anpresskraft
F gleichmäßig über die Länge
des Wischblattes 200 verteilt. Obwohl Kraftfahrzeugscheiben
nicht in alle Richtungen eine konstante Krümmung aufweisen,
kann eine weitgehend gleichmäßige Kraftverteilung
entlang der Wischkante erzielt werden. Lokale Veränderungen
der Scheibengeometrie (z. B. im Radius), die zu einer ungleichen Kraftverteilung
führen würden, können durch die Veränderung
des Anstellwinkels α der Wischlippe 255 zur Scheibe 190 und
durch ein elastische Verhalten des Wischblattes 200 ausgeglichen
bzw. kompensiert werden.
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Die
Ausgestaltung mit zwei Federschienen 215 ermöglicht
einen einfachen Austausch („refill”) des Wischblattes 200.
Alternativ besteht die Möglichkeit, entsprechend dem Wischblatt 100 von 1 lediglich
eine Federschiene vorzusehen, welche beispielsweise durch Umspritzen
in dem Basisteil 210 integriert ausgebildet ist. Um die
Anpresskraft F auf das Wischblatt 200 zu erhöhen,
kann zusätzlich ein Spoiler in dem Basisteil 210 integriert
sein oder nachträglich an diesem montiert werden (nicht
dargestellt).
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Durch
die radiale Gleitbewegung der Leiste 261 des Gegenelements 260 in
der als Führung wirkenden Kulisse 221 kann das
Schwenken des Wischlippenteils 250 bei einer Änderung
der Wischrichtung D sanfter und gleichmäßiger
erfolgen als ein impulsartiges Umlegen über einen Kippsteg,
wodurch keine oder eine wesentlich geringere Geräuschentwicklung gegeben
ist. Vorzugsweise sind das Halteelement 220 und das Gegenelement 260 derart
aufeinander abgestimmt bzw. ist die Leiste 261 derart radial
verschiebbar in der Kulisse 221 gelagert, dass die Schwenkbewegung
des Wischlippenteils 250 um eine Drehachse ausgeführt
wird, welche im Bereich einer Wischkante der Wischlippe 255 (an
der Scheibe 190) vorliegt. Auf diese Weise ist die Schwenkbewegung
mit keiner oder nur einer geringfügigen Hubbewegung des
Basisteils 210 senkrecht zur Scheibe 190 verbunden,
wodurch die Schwenkbewegung besonders sanft erfolgt.
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Da
bei dem Wischblatt 200 kein Kippsteg vorgesehen ist, weist
das Wischblatt 200 einen relativ robusten Aufbau auf. Auch
kann sich die Werkstoffauswahl stärker nach den Anforderungen
der einzelnen Komponenten des Wischblattes 200 richten.
Es ist beispielsweise möglich, den Basisteil 210 und
den (z. B. gesamten) Wischlippenteil 250 aus unterschiedlichen
Materialien auszubilden. Der Basisteil 210 kann hierbei
ein Material mit einer hohen Festigkeit aufweisen, um dem Wischblatt 200 genügend Stabilität
zu geben. Auch hinsichtlich des Wischlippenteils 250 besteht
die Möglichkeit, für das Gegenelement 260 und
die Wischlippe 255 unterschiedliche Materialien einzusetzen,
wie in den 2 und 3 angedeutet
wird. So kann insbesondere die Wischlippe 255 aus einem
Material gebildet werden, welches eine hohe Verschleissfestigkeit
und Hydrophobie aufweist, und zudem eine geringe Reibung bei dem
Wischen auf der Scheibe 190 hervorruft. In einer möglichen
Ausführungsform können das Basisteil 210 und das
Gegenelement 260 ein relativ stabiles Kunststoffmaterial
wie z. B. PP (Polypropylen) aufweisen, und die Wischlippe 255 aus
einem flexibleren Material, beispielsweise einem thermoplastischen
Elastomer, gebildet sein. Thermoplastische Elastomere bieten gegenüber
den bei herkömmlichen Wischblättern eingesetzten
vulkanisierbaren Gummimaterialien nicht nur den Vorteil eines besseren
Reib- und Verschleissverhaltens, sondern auch die Möglichkeit
einer einfacheren Verarbeitung.
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Es
ist ferner von Vorteil, aneinandergrenzende Bereiche bzw. Kanten
des Halteelements 220 des Basisteils 210 und/oder
des Gegenelements 260 des Wischlippenteils 250 mit
einer Beschichtung zu versehen, um den bei der Bewegung des Wischlippenteils 250 auftretenden
Reibungswiderstand möglichst gering zu halten und/oder
einen Materialabrieb zu verhindern. Zur Veranschaulichung sind in 2 entsprechende
Beschichtungen 271 an gegenüberliegenden Kanten
der Kulisse 221 und der Leiste 261 angedeutet,
welche beispielsweise Teflon oder Aluminium aufweisen. Derartige
Beschichtungen können auch an der Unterseite des Halteelements 210 und
der an der Unterseite des Halteelements 210 entlang gleitenden
Leiste 262 angeordnet sein (nicht dargestellt). Anstelle
Beschichtungen 271 sowohl an dem Haltelement 220 als
auch an dem Gegenelement 260 vorzusehen, besteht die Möglichkeit,
die Beschichtungen 271 auch lediglich an einer dieser Komponenten 220, 260 des
Wischblattes 200 auszubilden.
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Des
weiteren können das Basisteil 210 und/oder das
Wischlippenteil 250 wenigstens ein Dämpfungselement
aufweisen, um die Schwenkbewegung des Wischlippenteils 250 bei
Erreichen eines Umkehrpunktes, d. h. beim Wechsel der Wischrichtung
D, zusätzlich abzudämpfen. Hierzu können
beispielsweise wie in 2 dargestellt an dem Halteelement 220 in
der Kulisse 221 und an den Seiten der Leiste 261 des
Gegenelements 260 Gummielemente 281 ausgebildet
sein. Statt der Gummielemente 281 können alternativ
andere Dämpfungs- bzw. Federelemente vorgesehen sein, wie
z. B. an dem Halteelement 220 in der Kulisse 221 bzw.
an dem Gegenelement 260 angeformte, hervorstehende Lappen.
Anstelle die Dämpfungselemente 281 sowohl an dem Haltelement 220 als
auch an dem Gegenelement 260 vorzusehen, können
die Dämpfungselemente 281 auch lediglich an einer
dieser Komponenten 220, 260 des Wischblattes 200 ausgebildet
sein.
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Als
Alternative zur Herstellung der dreieckförmigen Wischlippe
aus einem einheitlichen (elastischen) Material können die Seitenflächen
der Wischlippe zusätzlich mit einer Beschichtung versehen werden.
Dies ist in 4 anhand einer schematischen
Darstellung einer Wischlippe 355 veranschaulicht, welche
sowohl bei dem Wischlippenteil 250 des Wischblattes 200 und
als auch bei den in den folgenden Figuren offenbarten Wischblättern
zum Einsatz kommen kann. Die Wischlippe 355 weist einen
dreieckförmigen Grundkörper 356 auf,
an dessen Seitenflächen jeweils eine Beschichtung 357 ausgebildet ist.
Die Beschichtung 357 kann dabei für verbesserte Gleiteigenschaften
der Wischlippe 355 auf einer Scheibe 190 sorgen,
sowie eine hohe Verschleissfestigkeit und/oder Hydrophobie aufweisen.
Beispiele möglicher Materialien für die Beschichtung 357 sind Graphit
und Teflon. Hierbei kann, wie in 4 dargestellt,
eine schmale Endfläche 358 der Wischlippe 355 unbeschichtet
sein. Infolgedessen kann bei einem Wechsel der Wischrichtung D über
die an der entsprechenden Scheibe 190 anliegende Endfläche 358 eine
erhöhte Reibungskraft erzeugt werden, wodurch eine zuverlässige
Schwenkbewegung des zugehörigen Wischlippenteils weiter
begünstigt wird.
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5 zeigt
eine schematische Schnittdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen
Wischblattes 400. Eine entsprechende Darstellung des Wischblattes 400 beim
Wischen einer Scheibe 190 in unterschiedlichen Wischrichtungen
D ist in 6 dargestellt. Das Wischblatt 400 ist
zweiteilig ausgebildet mit einem Basisteil 410 und einem
Wischlippenteil 450, deren Längsabmessungen (senkrecht zur
Zeichenebene der Figuren) im wesentlichen übereinstimmen.
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An
dem Basisteil 410 ist eine integrierte Federschiene 415 vorgesehen, über
welche eine mittig über einen Wischarm (nicht dargestellt)
eingeleitete Anpresskraft F gleichmäßig über
die Länge des Wischblattes 400 verteilt wird.
Alternativ können entsprechend dem Wischblatt 200 von 2 zwei
Federschienen an dem Basisteil 410 vorgesehen sein. Um
die Anpresskraft F zu erhöhen, kann zusätzlich ein
Spoiler in dem Basisteil 410 integriert sein oder nachträglich
an diesem montiert werden (nicht dargestellt). Der Basisteil 410 weist
des weiteren ein klammerförmiges Halteelement 420 auf,
welches einen Aufnahmeraum 421 bereitstellt.
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Der
Wischlippenteil 450 weist ein dem Halteelement 420 zugeordnetes
Gegenelement 460 auf, welches mit einer Wischlippe 455 verbunden
ist. Das Gegenelement 460 ist im wesentlichen T-förmig
mit zwei auskragenden Schenkeln 461 ausgebildet. Die Schenkel 461 sind
dabei in dem Aufnahmeraum 421 angeordnet und werden von
zwei federnd ausgebildeten Umgriffleisten 423 des Halteelements 420 um- bzw.
hintergriffen. Die Umgriffleisten 423 weisen abgerundete
Seitenbereiche 424 auf, welche wie in 5 dargestellt
in Richtung eines Kantenbereichs 425 des Halteelements 420 in
dem Aufnahmeraum 421 geneigt sind und in runde Ausnehmungen 462 des
Gegenelements 460 unterhalb der Schenkel 461 ragen.
Die Schenkel 461 sind ferner gekrümmt ausgebildet,
so dass das Gegenelement 460 einen gekrümmten
Abrollkantenbereich 465 aufweist. Der Abrollkantenbereich 465 kann
dabei eine radiale Krümmung aufweisen. Das Gegenelement 460 ist
derart an dem Haltelement 420 gelagert, dass der Abrollkantenbereich 465 an
dem Kantenbereich 425 des Halteelements 420 anliegt
und an dem Kantenbereich 425 abrollbar ist.
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Die
Schwenkbewegung des Wischlippenteils 450 beim Wechsel der
Wischrichtung D erfolgt durch ein Abrollen des gewölbten
Abrollkantenbereichs 465 des Gegenelements 460 auf
dem zugeordneten Kantenbereich 425 des Halteelements 420.
Die Kraft zur Bewerkstelligung der Schwenkbewegung resultiert wiederum
aus der Reibung zwischen Wischlippe 455 und Scheibe 190.
Durch das Abrollen lässt sich ebenfalls eine gegenüber
einem herkömmlichen Kippvorgang relativ sanfte und gleichmäßige
Schwenkbewegung des Wischlippenteils 450 erzielen. Bei
der Schwenkbewegung werden die Umgriffleisten 423, welche
ständig in Anlagekontakt mit dem Gegenelement 460 stehen
können, abhängig von der Schrägstellung
des Wischlippenteils 450 zu dem Kantenbereich 425 hin-
oder von diesem weggebogen, wie anhand von 6 ersichtlich
wird. Die federnden Umgriffleisten 423 wirken hierbei als
Dämpfungselemente, welche der Schwenkbewegung des Wischlippenteils 450 (abhängig
von dessen Schrägstellung zunehmend) entgegenwirken. Durch
diese Dämpfung lässt sich die Schwenkbewegung
an den Umkehrpunkten der Wischrichtung D besonders sanft durchführen.
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Die
Umgriffleisten 423 drücken das Gegenelement 460 des
weiteren zumindest in einer Schrägstellung des Wischlippenteils 450 in
Richtung des Kantenbereichs 425. Es ist weiterhin möglich,
das Halteelement 420 und das Gegenelement 460 so
zu gestalten, dass das Gegenelement 460 auch in der in 5 gezeigten
Stellung in Richtung des Kantenbereichs 425 gedrückt
wird, um die vorstehend beschriebene Dämpfungswirkung stärker
auszubilden. Das Halteelement 420 und das Gegenelement 460 sind
ferner vorzugsweise derart aufeinander abgestimmt, dass der Wischlippenteil 450 in
einer Längsachse um ca. 90° schwenkbar ist und
infolgedessen ein für den Wischvorgang optimaler Anstellwinkel α der
Wischlippe 455 zur Scheibe 190 von etwa 45° ermöglicht
wird.
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Entsprechend
dem Wischblatt 200 von 2 kann sich
die Werkstoffauswahl bei dem Wischblatt 400 stärker
nach den Anforderungen der einzelnen Komponenten richten. Für
Details zu möglichen Materialien wird daher auf die obigen
Ausführungen verwiesen. In einer beispielhaften Ausführungsform
können das Basisteil 410 und das Gegenelement 460 ein
relativ stabiles Kunststoffmaterial wie z. B. PP aufweisen, und
die Wischlippe 455 aus einem flexibleren Material, beispielsweise
einem thermoplastischen Elastomer, gebildet sein. Möglich ist
auch eine Beschichtung der Wischlippe 455 entsprechend
der in 4 dargestellten Ausführungsform. Von
Vorteil ist ferner, eine Beschichtung auf aneinander gleitenden
bzw. reibenden Kanten des Halteelements 420 (d. h. an den
Seitenbereichen 424 der Umgriffleisten 423) und/oder
des Gegenelements 460 (im Bereich der Ausnehmungen 462)
vorzusehen, um den beim Schwenken des Wischlippenteils 450 auftretenden
Reibungswiderstand zu verringern (nicht dargestellt). Darüber
hinaus können, wie in 5 angedeutet
ist, zusätzlich Gummi- oder Dämpfungselemente 481 an
den Umgriffleisten 423 des Halteelements 420 und/oder
seitlich an den Schenkeln 461 des Gegenelements 460 vorgesehen
sein, so dass ein Anschlagen der Schenkel 461 an den Leisten 423 beim
Schwenken des Wischlippenteils 450 zusätzlich
gedämpft wird.
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Um
ein die Schwenkbewegung beeinträchtigendes Gleiten des
Abrollkantenbereichs 465 auf dem Kantenbereich 425 zu
unterdrücken, können die Kantenbereiche 425, 465 des
Halteelements 420 und/oder des Gegenelements 460 wie
in 5 dargestellt eine haftvermittelnden Beschichtung 471 aufweisen.
Die Beschichtung 471 kann beispielsweise aus einem Gummimaterial
gebildet sein. Anstelle die Beschichtung 471 sowohl an
dem Haltelement 420 als auch an dem Gegenelement 460 auszubilden, kann
die Beschichtung 471 auch lediglich an einer dieser Komponenten 420, 460 des
Wischblattes 400 vorgesehen sein.
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Das
Unterdrücken eines derartigen Gleitens kann alternativ
durch ein „Ineinandergreifen” von Kantenbereichen
erzielt werden. Zur Veranschaulichung zeigt 7 eine schematische
Schnittdarstellung eines weiteren erfindungsgemäßen
Wischblattes 400' mit einem Basisteil 410' und
einem Wischlippenteil 450', welches in Aufbau und Funktionsweise im
Wesentlichen mit dem Wischblatt 400 von 5 übereinstimmt.
Im Unterschied zu dem Wischblatt 400 sind bei dem Wischblatt 400' ein
gekrümmter Abrollkantenbereich 465' eines Gegenelements 460' und
ein zugeordneter Kantenbereich 425' eines Haltelements 420' vorgesehen,
welche jeweils eine aufeinander abgestimmte Verzahnung aufweisen.
Auch auf diese Weise lässt sich ein Gleiten des Abrollkantenbereichs 465' auf
dem Kantenbereich 425' wirksam unterdrücken, um
eine definierte Abrollbewegung bei einem Wechsel der Wischrichtung
D zu erhalten.
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Die
anhand der Figuren erläuterten Ausführungsformen
stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
Darüber hin aus lassen sich weitere Ausführungsformen
verwirklichen, welche weitere Abwandlungen der Erfindung umfassen.
Beispielsweise können anstatt der angegebenen Materialien andere
Materialien zum Einsatz kommen. Hinsichtlich des Wischblattes 200 ist
es möglich, das Halteelement und das Gegenelement mit anderen
Formen zu verwirklichen. Beispielsweise kann lediglich eine in einer
Kulisse radial verschiebbare Leiste, und keine weitere Leiste außerhalb
der Kulisse vorgesehen sein, so dass das zugehörige Gegenelement
beispielsweise T-förmig ausgeführt ist. Im Hinblick
auf die Wischblätter 400, 400' von 5 und 7 ist
es möglich, den Abrollkantenbereich des Gegenelements anstatt
mit einer radialen mit einer anderen, beispielsweise ovalen oder
elliptischen Krümmung zu versehen. Darüber hinaus
ist es möglich, auch den dem Abrollkantenbereich zugeordneten
Kantenbereich des Halteelements gekrümmt auszubilden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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